1892 / 259 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 01 Nov 1892 18:00:01 GMT) scan diff

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zeigte auf einem großen Festwagen das Modell zur jetzigen Schloßkirche. Den Schluß bildeten Deputationen von Ge⸗ werken und Vereinen aus Wittenberg und der Provinz Sachsen.

Nach dem Vorbeimarsch des Festzuges begaben Sich Ihre Majestät die Kaiserin mit den Kaiserlichen Prinzen sowie Ihren Königlichen Hoheiten der Erbprinzessin von Sachsen⸗ Meiningen und der Prinzessin Friedrich Leopold nach dem Bahnhof, um die Rückreise nach Potsdam anzutreten, während Seine Majestät der Kaiser und König mit Allerhöchstseinen Gaäͤsten in das Lutherhaus zurückgingen, wo ein Fruühstück stattfand und wo Seine Majestät den gestern bereits mitgetheilten Trinkspruch ausbrachten.

Nach 4 Uhr fuhren Seine Majestät in Begleitung des Fürsten zu Stolberg⸗Wernigerode nach dem Exercirhause der Cavalier⸗Kaserne, wo für Allerhöchstdenselben und die geladenen Gäste eine Aufführung des Herrig'schen Lutherfestspiels statt⸗ stand, dessen Schluß eine der Feier und Bedeutung des Tages entsprechende dichterische Ergänzung erhalten hatte. Die Dar⸗ steller waren sämmtlich Bewohner Wittenbergs; die Darstellung war von Begeisterung getragen und zeugte von der Hingabe aller Theilnehmer für Geist und Inhalt des Werks.

Es war 6 ½ Uhr geworden, als Seine Majestät nach Beendigung der Aufführung die Fahrt nach dem Bahnhof antraten. Die Kaserne und alle Häuser der Straßen, welche der Kaiser passirte, aber auch die Häuser in den abgelegenen Theilen der Stadt hatten festlich illuminirt, und eine dicht⸗ edrängte Menschenmenge hatte sich angesammelt, um dem baiser einen letzten Abschiedsgruß zuzurufen. währenden brausenden Hurrahrufen fuhren Seine Majestät 1 Bahnhof, wo ein Sonderzug bereit stand, der Allerhöchst⸗ enselben und einen Theil Seiner Gäste wieder nach Potsdam bezw. Berlin zurückführte; einige Zeit später verließen nach entgegengesetzter Richtung der Grosherzog von Sachsen⸗ Weimar, die Herzoge von Sachsen⸗Altenburg und von Anhalt sowie die Fürsten von Schwarzburg⸗ Sondershausen, Schwarzburg⸗Rudolstadt, zu Waldeck und Pyrmont und Reuß älterer Linie Wittenberg. Die sonstigen Theilnehmer an dem Fest, deren Zahl eine überaus große war, wurden theils mit den fahrplanmäßigen, theils dar mehrere Sonderzüge in ihre Heimath zurückbefördert.

Wie „W. T. B.“ meldet, hat Seine Majestät der Kaiser der Stadt Wittenberg aus Anlaß der Einweihung der Schloß⸗ kirche Sein Bildniß für den Rathhaussaal verliehen.

Aus Halle a. S. wird ferner von „W. T. B.“ gemeldet, daß die theologische Facultät der Universität aus Anlaß der Einweihung der Schloßkirche in Wittenberg den Präsidenten des Evangelischen Ober⸗Kirchenraths Dr. Barkhausen, den General⸗Superintendenten Teichmüller⸗Dessau, den Licentiaten, Professor Reinecke und den Superintendenten Quandt in Wittenberg zu Ehren⸗Doctoren ernannt hat.

Der neuernannte Regierungs⸗Assessor Freiherr von Lauer⸗Münchhofen ist bis auf weiteres dem Landrath des Kreises Stolp, Regierungsbezirk Köslin, zur Hilfeleistung zugetheilt worden. 8

S. M. Kreuzer „Falke“, Commandant Corvetten⸗ Capitän Becker, ist am 30. Oktober in Lissabon eingetroffen 85 beabsichtigt, am 3. November nach Teneriffa in See zu

ehen.

8 S. M. S. „Arcona“, Commandant Corvetten⸗Capitän Dräger, ist am 30. Oktober in Grenada (Westindien) ein⸗ getroffen und beabsichtigt, am 10. November nach Barbadoes in See zu gehen. 8

Sigmaringen, 31. Oktober. Ihre Kaiserliche und Königliche Hoheit die Herzogin von Edinburg ist heute mit Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Maria von hier nach Coburg zurückgekehrt.

Bayern.

München, 1. November. Seine Königliche Hoheit der Prinz⸗Regent ist vorgestern Abend von Berchtesgaden, Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Ludwig sind gestern von Schloß Leutstetten hier wieder ein⸗ getroffen.

Der Prinz⸗Regent hat anläßlich seines Namensfestes

Unter fort⸗

Trauer angelegt.

zwei Tagen einen raschen Verlauf und brachte der hohen Dulderin am gestrigen Sonntag Abend die Eessnng. 8

1“ über ein Jahr hat Ihre Majestät die Königin Olga im Wittwenstande verbracht, nachdem Sie fünfundvierzig Jahre mit Ihrem Königlichen Gemahl vereint gewesen war und sieben⸗ undzwanzig Jahre an Seiner Seite die Krone getragen hatte. 2

„Was die hochselige Königin vom ersten Tage an, da die russische Kaiserstochter als junge Gemahlin des Kronprinzen Karl in Ihre zweite Heimath einzog, bis an Ihr Lebensende dem Königshause und dem württembergischen Volke gewesen ist, das wird immer unver⸗ gessen bleiben.

Ein leuchtendes Vorbild war Königin Olga in allen weiblichen Herrschertugenden. Auf Jahrhunderte hinaus wird die Frucht der edlen Liebeswerke, die Sie über unser theures Vaterland ausgestreut, nicht untergehen. Nie hat eine Fürstin mehr als Sie den schönen Namen der Landesmutter zur Wahrheit gemacht, nie hat für die Armen und Schwachen ein wärmeres und treueres Herz auf einem Throne geschlagen.

„Großes hat die hochselige Königin in solcher Fürsorge gethan, nicht minder Großes für die Erziehung der weiblichen Jugend, für die Heranbildung von Geist und Gemüth und für Brauchbarmachung zu allerlei Berufen.

Auf das gesammte geistige Leben unseres Vaterlandes hat Königin

Olga den edelsten Einfluß geübt; Ihre Frömmigkeit hat dem reli⸗ giösen Leben, Ihr hoher, weitschauender und feingebildeter Geist der Kunst und Wissenschaft die größten Dienste geleistet; Ihr edler Sinn, Ihre wahrhaft Königliche Denkart ist Hoch und Nieder stets ein leuchtendes Vorbild gewesen. Alrs echte Patriotin hat sich die Königin Olga in den schweren Tagen, wo unter blutigen Opfern das Reich erstritten wurde, mit voller Aufopferung dem edlen Frauenberuf hingegeben, die Wunden, die der Krieg schlägt, zu verbinden.

Wer zählt die Landeskinder, denen die hohe Entschlafene per⸗ sönlich in Noth und Elend beigestanden, die sie im Unglück auf⸗ gerichtet, deren Kindheit und Jugend sie beschirmt hat! Kaum ein württembergischer Unterthan wird sein, der nicht von eigenem Schauen dos Bild der hohen, allhbelfenden Frau im Herzen trägt. In die tiefe Trauer, die das Land Württemberg um die hohe Entschlafene trägt, ess sich darum das Gefühl des Dankes für alles, was sie an uns gethan.

Das württembergische Volk wird seine Königin Olga niemals vergessen.

Die Ueberführung der Leiche Ihrer Majestät von Friedrichshafen nach Stuttgart wird, wie bereits gestern ge⸗ meldet, am Mittwoch Abend stattfinden; am Donnerstag erfolgt dann die Aufbahrung im Marmorsaale des Nesidenz⸗ schlosses. Dem Publikum wird am Nachmittag der Zutritt

estattet sein. Die feierliche Beisetzung in der Kapelle es alten Schlosses ist auf Freitag Vormittag 11 Uhr an⸗ beraumt worden.

Die Hoftrauer ist auf zwölf Wochen, die Landes⸗ trauer auf sechs Wochen festgesetzt worden.

Baden.

188 Karlsruhe, 31. Oktober. Eine außerordentliche General⸗ Synode der vereinigten evangelisch⸗protestantischen Kirche des Großherzogthums ist auf den 8. November einberufen worden.

Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach. Weimar, 31. Oktober. Der hiesige Hof hat für die Königin⸗Wittwe von Württemberg auf drei Wochen

Waldeck und Pyrmont. rolsen, 31. Oktober. Der Landtag der

thümer ist gestern durch den Landes⸗Director von mit folgender Rede eröffnet worden: Meine Herren!

Seine Majestät der König von Preußen haben mittelst Aller⸗ höchster Cabinets⸗Ordre vom 17. August d. J. mich zu ermächtigen geruht, Sie zur diesjährigen ordentlichen Land⸗ tagssession zu berufen. Indem ich Sie hiermit zur Er⸗ öffnungssitzung begrüße, habe ich Ihnen zunächst im Auftrage Seiner Durchlaucht des Fürsten von der am 26. Juni d. J. erfolgten Flüshüichen Entbindung Ihrer Hoheit der Fürstin von einem Prinzen Mittheilung zu machen, welcher in der Taufe die Namen Wolrad Friedrich erhalten hat. Ich bin gewiß, daß Sie den aufrichtigsten Antheil an diesem erfreulichen Ereigniß nehmen und Ihre Wünsche für das Gedeihen des Prinzen mit denen des ganzen Landes ver⸗ einigen werden. 1

Ihre Thätigkeit muß dieses Mal in einem größeren Umfange in Anspruch genommen werden, als es in den letztvergangenen Sessionen der Fall gewesen ist. Wir befinden uns am Schlusse einer Finanz⸗ periode und so wird Ihnen zuvörderst der neue Staatshaushalts⸗Etat für die Jahre 1893, 1894 und 1895, desgleichen der Etat der 1“—“ zur Prüfung und Feststellung zugehen.

ätten, die den regelmäßigen Schiffsverkehr von Europa nach merika theilweise unterbrochen und in ihren Folgen sich für das Importgeschäft verhängnißvoll erwiesen hätten, sowie daß durch die Quarantänemaßregeln der Einwanderung nach den Vereinigten Staaten vorläufig ein Ziel gesetzt werde. Der Minister weist die Behörden an, die Aus wanderung nach den Vereinigten Staaten mit allen zulässigen Mitteln hintanzuhalten.

In der Offiziersmesse des Infanterie⸗Regiments Alexander I. von Rußland fand, nach einem Berichte der „Köln. Ztg.“, am 29. d. M. das übliche Essen zu Ehren der neubeförderten Offiziere statt, dem auch die gerade in Wien anwesenden bayerischen Offiziere Oberst Graß Bothmer und Lieutenant Hassy beiwohnten. Den Trinkspruch des Regiments⸗Com⸗ mandeurs auf den Prinz⸗Regenten und die bayerischen Gäste erwiderte Oberst Graf Bothmer mit einer Rede, worin er, nach einem kurzen Rückblick über das Zusammen⸗ wirken der österreichischen und bayerischen Truppen, dem Stolz seines Regiments Ausdruck gab, das älteste Regiment zu sein, das den Namen des Kaisers von Oesterreich führe. Schulter an Schulter, sagte Graf Bothmer, wachen wir, Gewehr im

Arm, über den Weltfrieden, und Schulter an Schulter nehmen

wir Gewehr rechts, wenn derselbe bedroht wird.

Frankreich. 1u“

Die Mehrheit des Zollausschusses der Deputirten⸗ kammer soll, wie der „Köln. Ztg.“ geschrieben wird, ent⸗ schlossen sein, dem Verlangen der Regierung nachzugeben und in die Erörterung der einzelnen Artikel des französisch⸗ schweizerischen Zollabkommens einzutreten. Damit wäre also die Wahrscheinlichkeit einer Ministerkrise beseitigt, denn das Cabinet gedachte die Vertrauensfrage nur dann zu stellen, falls die Kammer sich weigerte, in die Einzelberathung einzutreten, und die Vorlage en bloc abgelehnt hätte.

Nach einer gestern in Paris eingetroffenen Meldung aus Portonovo hätte der Oberst Dodds die befestigten Linien der Dahomeyer am Kotoflusse angegriffen und durch⸗ brochen. Nach Erstürmung zweier Forts hätte Oberst Dodds das ganze Heer der Dahomeyer geschlagen und bis einen Kilometer vor Kana verfolgt. Am 29. d. M. sollte gegen Kana und am 30. d. M. gegen Abomey ein Angriff ge⸗ richtet werden. 1 Italien.

SHeute ist wieder von zwei Wahlreden zu berichten. Am Sonntag sprach der ehemalige Unter⸗Staatssecretär des Auswärtigen im Ministerium Crispi Damiani vor seinen Wählern in Marsala. Er führte nach dem Draht⸗ bericht des „W. T. B.“ aus, die auswärtige Politik bedürfe besonderer Garantien, damit der gegenwärtige Minister des Auswärtigen Brin dieses in den Händen seiner Vorgänger gefährliche Instrument zu größerem Nutzen des Vaterlandes anwenden könne. Der Redner empfahl, einerseits England nicht aus dem Auge zu verlieren, damit es nicht anderswo die ihm nothwendige continentale Militärmacht suche, andererseits

für Italien das Vertrauen der kleineren Staaten wieder zu

gewinnen. In Cosenza hielt der vormalige Minister Miceli ein Wahlrede, in der er sich besonders gegen diejenigen wandte die das Deficit dem Dreibunde zuschrieben. Das Verdienst die Initiative zu einem Vertrage Italiens mit den Central mächten gegeben zu haben, gebühre Cairoli. Dieser Ver⸗ trag sei durch die Rücksicht auf die höchsten Interessen der nationalen Vertheidigung sowie auf die Aufrech erhaltung des Gleichgewichts am Mittelmeer und durch die allgemeine Lage Europas gegenüber Frankreich und Ruß⸗ land geboten gewesen. Miceli erinnerte ferner an die Occupation von Tunis durch Frankreich und betonte, daß der Dreibund ein Bollwerk des europäischen Friedens sei. Erispi habe das Ansehen Italiens gehoben. Mit Entschiedenheit sprach sich Herr Miceli gegen eine Einschränkung des Budgets für das Kriegs⸗ und das Arbeits⸗Ministerium aus.

Schweiz. In der Sitzung des Bundesraths vom 28. Oktober

wurde seitens der Bundeskanzlei amtlich mitgetheilt, daß der Mission des am 3. September dieses Jahres in Bern accre⸗

ditirten außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten

Ministers von Salvador „ein Ende gemacht worden“ ist. Erläuternd fügt der Berner „Bund“ hinzu, der angebliche Marquis de Castillo Foglia, der durchaus ordnungs⸗

Aufständischen entwaffnet haben.

den die v vom Parlament verlangen wird, beträg nur sechs Millionen Gulden. Die Gesammtkosten der Be⸗ festigungsarbeiiten werden auf zwanzig, die der Armi⸗ rung der neuen Forts auf sieben Millionen Gulden angegeben. Der dritte Gesetzentwurf, mit welchem die niederländischen Generalstaaten sich im Laufe der gegen⸗ wärtigen Tagung zu beschäftigen haben werden, ist der Ein⸗ kommensteuer⸗Entwurf des Finanz⸗Ministers Pierson. Bisher hatten in den Niederlanden nur Haus⸗ und Grundbesitzer sowie Kaufleute mit offenem Geschäfte Steuern zu zahlen; Aerzte, Rechtsanwälte, Professoren, Beamte und sonstige Mit⸗ glieder der „freien Stände“ waren davon befreit. Nun sollen auch diese zur Besteuerung herangezogen werden, soweit sie ein 600 Fl. übersteigendes Einkommen besitzen. 1 Belgien. 1 In einer am Sonntag zwischen dem König und dem Ninister⸗Präsidenten Beernaert gepflogenen, Berathung wurde beschlossen, daß die feierliche Eröffnung der Kammern fnß heutigen Tage durch den König in Person stattfinden olle. Bulgarien.

In der gestrigen Sitzung der Sobranje gelangte einer Meldung des „W. T. B.“ zufolge das Exposé des Finanz⸗ Ministeriums mit dem Anleihevertrag zur Vertheilung. Letzterer kommt am Mittwoch zur Berathung. In dem Exposé wird ausgeführt, die Regierung habe eine Anleihe im Betrage von 142 780 000 Fr. abgeschlossen, bestimmt zum Bau einer Eisenbahn Kapitschan Schumla-— Tirnovo-Sevlicco Lootscha Plevna —Sofia —Kuestendil⸗Häfen von Varna und Burgas. Der Vertrag tritt nach Genehmigung der erwähnten Bauten durch die Sobranje in Kraft. Von dem genannten Nominalbetrag hat die Wiener Länderbank einen Monat nach Genehmigung des Vertrages 12 150 000 Fr. zu zahlen. Die übrige Summe wird in Jahresraten bis zum Jahre 1898 bezahlt. Der Emissionscurs ist auf 88 festgesetzt; die Amorti⸗ sirung erfolgt mit 1 Proc., die Verzinsung mit 6 Proc. jährlich.

Amerika. Nach in Buenos⸗Aires eingetroffenen Mecdungen des

„R. B.“ soll General Costa in der argentinischen Previnz Santiago del Estero die Ruhe wiederhergestellt und die

*

Afrika.

Ein von der Regierung des unabhängigen Congostaats erlassenes Decret bestimmt, wie dem „W. T. B.“ aus Brüssel gemeldet wird, die Freigebung der Ausbeutung der Kaut⸗ schukernte am Congo und an dessen hervorragendsten Neben⸗ flüssen einschließlich des ausgedehnten Kassaigebiets für Privatpersonen und zwar gegen eine Abgabe von etwa vier Procent des Werths der Ausbeute. Durch diese Bestimmung wird dem zwischen dem GWI und der Compagnie des oberen Congo darüber entstandenen Conflict ein Ziel gesetzt.

Kunst und Wissenschaft.

Dr. phil. Loewenbherz, Director der technischen Abtheilung der bosite 1 wie hiesige Blätter melden, am Sonntag gestorben. 8 Der Ausschuß für die Errichtung eines Denkmals Kaiser Wilhelm’s I. in Breslau hat in einer dieser Tage dort abge⸗ haltenen Sitzung die Frage der Gestalt des Denkmals entschieden. Der nunmehr endgültig genehmigte Entwurf weicht, wie die „Schles. Ztg.“ meldet, von dem erstgeschaffenen Modell nicht unwesentlich ab. Die von dem Bildhauer Chr. Behrens in Breslau geschaffene Reiterstatue, welche den Kaiser erst als Triumphator darstellte, wird ihn nun einfach in der Generals⸗Uniform zeigen. Von den Schultern des Herrschers fällt in schweren Falten ein Militärmantel, das Haupt bedeckt der Helm mit dem Federbusch, die Rechte faßt den Feldherrnstab. Am Sockel sind zwei ruhende Figuren Wissenschaft und Kunst an⸗ gebracht. Nach dem Stadtgraben zu wird das auf einer Plattform sich erhebende Denkmal von einer schöngegliederten Pergola im Halbkreis umschlossen; rechts und links flankiren als Endpfeiler der Pergola hohe Pylone das Monument. Die Pvylone tragen auf

ihren Spitzen Adler mit ausgebreiteten Schwingen, an den Sockeln

Waffentrophäen: die Obeliskenflächen sind mit Daten aus der Re⸗ gierungszeit Kaiser Wilhelm's I. bedeckt. Der architektonische Theil des Denkmals ist vom Stadtbaudirector Licht in Leipzig entworfen. M— Durch letztwilliges Vermächtniß ist die Universitäts⸗ Bibliothek in Leipzig der „Mgdb. Ztg.“ zufolge in den Besitz der s. Zt. erwähnten sehr werthvollen Handschriften⸗Samm⸗ lung des am 9. Februar d. J. zu Dresden im Alter von 87 Jahren

lisch⸗Technischen Reichs⸗Anstalt in Charlottenburg, ist,

Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln 4

Cholera.

Die tägliche Veröffentlichung der choleraverdächtigen Erkrankungen in Hamburg unterbleibt fortan, nur wirklich festgestellte Erkrankungen werden noch gemeldet. Der letzte Cholerafall im Hafen wurde von der Commission am 13. Oktober festgestellt. Dem „Hamb. Corr.“ zufolge ergaben die statistischen Erhebungen, daß seit dem 23. d. M. in der Stadt Hambur kein Cholerafall vorgekommen ist. Zwei am 25. und 27. d. M. gemeldete Todesfälle betrafen bereits früher Erkrankte. Auch in Altona ist in den beiden letzten Tagen kein Cholerafall vorgekommen. Das während der Cholerazeit von Hamburg nach Lübeck verlegte Militär ist gestern wieder dorthin zurückgekehrt.

In Utrecht sind nach einer Meldung vom gestrigen Tage eine Cholera⸗Erkrankung und ein Todesfall zur amtlichen Meldung gelangt. In einem Weiler bei Coolkerke wurden gestern vier Cholera⸗ Todesfälle festgestellt. 3 8

Der Oberste Sanitätsrath in Wien stellte fest, daß innerhalb 51 Tagen bis zum 28. Oktober insgesammt in Galizien 136, in Böhmen ein, in Südsteiermark zwei und in Wien drei Cholerafälle vorgekommen sind. Der bisher aus gesundheitlichen Rücksichten bei den via Passau⸗Simbach und Salzburg verkehrenden Schnell⸗ zügen und Orient⸗Expreßzügen eingestellte Verkehr directer Wagen ist gestern Abend wieder aufgenommen worden. Von Sonn⸗ tag Abend 6 Uhr bis gestern Abend 6 Uhr sind in Pest 23 Cholera⸗ Erkrankungen und zehn Todesfälle vorgekommen. Aus Tat (Graner Comitat) werden bisher neunzehn Erkrankungen, zumeist mit tödtlichem Ausgange, gemeldet. 8 8 8

Wie die „Pos. Z.“ aus Russisch⸗Polen erfährt, ist im Gouverne⸗ ment Lublin eine durchschnittliche tägliche Zunahme von fünfzehn bb“ zu verzeichnen. Ferner seien in Kielce, Radom und Siedlec vier Cholera⸗Todesfälle vorgekommen.

Portugal. 9

Die bisher für von Cholera „verseucht“ erklärten Häfen von Bremen und Brake vergl. „R.⸗A.“ Nr. 217 und 222 vom 14. und 20. September 1892 sind zufolge einer im „Diario do Governo“ vom 27. Oktober 1892 erschienenen Verfügung des König⸗ lich portugiesischen Ministeriums des Innern seit dem 18. desselben Monats nur noch als der Cholera „verdächtig“ auzusehen.

Dagegen sind Triest und alle anderen an dem Golf von Triest belegenen Häfen seit dem 20. Oktober 1892 für von Cholera „ver⸗ seucht“ erklärt worden. 1 8

Für die sämmtlichen übrigen Hafenplätze Oesterreich⸗Ungarns ist die Klassification „verdächtig“ beibehalten worden vergl. „R.⸗A.“ Nr. 237 vom 7. Oktober 1892.

Türkei.

Die gegen Fertünft⸗ aus Kurachee angeordnete Quarantäne von fünf Tagen ist aufgehoben und durch eine strenge ärztliche Unter⸗ suchung ersetzt worden. (Vergl. R.⸗A. Nr. 256 vom 28. Oktober 1892.)

Die von den französischen Mittelmeerhäfen eintreffenden Schiffe sind, auch wenn sie Passagiere nicht an Bord haben, einer Quarantäne von zehn vollen Tagen unterworfen, welche in Clazomene oder Beirut abzuhalten ist. (Vergl. R.⸗A. Nr. 253 vom 25. Ok⸗

tober 1892.) Peru.

Laut Beschluß der Sanitätscommission in Lima vom 16. Sep⸗ tember 1892 sind aus Anlaß der Choleragefahr die peruanischen Häfen für alle direct aus Deutschland, England, Belgien, Frankreich, Italien und Oesterreich⸗Ungarn sowie aus Gibraltar, Quebec und New⸗York kommenden Schiffe geschlossen worden. 1

In Smyrna sind Heermwaäͤrtis die schwarzen Blattern stark ver⸗

breitet. Die Krankheit artigen Charakter gehabt, doch sind auch, namentli vi lfache Tod sfälle vorgekommen.

at bisher in den meisten 1 einen gut⸗ unter Kindern,

Der Gesundheitsrath in Tanger hat Folgendes beschlossen: I. Jedes Schiff, welches aus einem choleraverseuchten Orte kommt, wird in allen Häfen Marokkos zurückgewiesen, wenn es nicht in einem europäischen Lazareth eine zehntägige Quarantäne gemacht hat. Auch in letzterem Falle werden folgende Artikel zurückgewiesen: 1) Kartoffeln, 2) Gemüse und Früchte, außer als 3) Butter, 4) Käse, M5) Schinken und Speck, 6) gebrauchte Wäsche, 7) Lumpen. 1 8 Bremen wird als seuchefrei erklärt, Dünkirchen als verdächtig, Boulogne als verseucht. 8 8 III. Das Lazareth in Algier (Matifu) wird als europäisches

Castle⸗Dampfer reise in Durban angekommen. warden⸗Castle“ hat heute auf der Ausreise Madeira passirt. Der Union⸗Dampfer „Pretoria“ ist gestern auf der Ausreise in Capetown angekommen. 8

in Southampton angekommen. D elrose“ ist am Sonnabend auf der Aus Der Castle⸗Dampfer „Ha

eimreise am Sonnt

Theater und Musik.

Philharmonie.

* Das zweite „pPhilharmonische Concert“ fand gestern unter Leitung des durch seine künstlerische Thätigkeit in Breslau wohl⸗ bekannten Kapellmeisters R. Maszkowski statt. Nach Mendelssohn’'s „Hebriden⸗Ouverture“, bei der die zu manierirte Schattirungsweise dem fließenden Stil des Werks nicht entsprach, erfreute Meister Joachim einmal wieder das zahlreich erschienene Pu kum durch den vollendeten Vortrag des 8

Rauschender Beifall, Tusch des Orchesters und mehrmaliger Hervorruf folgten diesem Vortrag. Hierauf wurde die symphonische Dichtung „Die Jugend des Herkules“ von Saint⸗Saens vom Orchester mit große Präcision und schwungvoll ausgeführt. Das Werk schildert bekanntlich den „Herkules am Scheidewege“. Von Nymphen und Bacchantinnen umschwärmt, reißt er sich los, betritt die ernste Bahn der Tugend und Tapferkeit und erreicht schließlich durch den Flammentod den Preis der Unsterblichkeit. Diese einer symphonischen Dichtung günstigen Situationen im Leben des Helden hot der Componist vor⸗ fugswehse durch glänzende tonmalerische Orchestereffecte wiederzugeben i

Beethoven'’schen wlinconcerts.

bestrebt. Eine große Gedankentiefe fehlt dem Werke, auch ist

die Apotheose am Schluß viel zu kurz und zu wenig andachtsvoll ge⸗ halten. Den Glanzpunkt des Abends bildete die erste Symphonig

von Brahms, ein klares und geistvolles Werk von sehr selbständiger Erfindung. Bereits vor einer längeren Reihe von Jahren durch die Königliche Symphonie⸗Kapelle unter der Direction Wilhelm Taubert's ausgeführt, folgten diesem Werke sehr bald unter Radecke’s Leitung die zweite und dritte Symphonie desselben Componisten. Der Abend schloß mit lebhaften Beifallsbezeugungen und Hervorruf des Dirigenten

Im Kroll'’'schen Theaterverabschiedet sich morgen in der Gounod⸗ 8

schen Oper „Philémon et Baucis“ das französische Künstler⸗Ensemble Fräulein Marcolini und die Herren Engel, Magnan und Miranda vorher geht der Einacter Abu Hassan“ von Weber in Secene. Frau Moran⸗Olden tritt am Donnerstag als Leonore im „Fidelio“ auf;

die Vorstellungen, in denen diese Künstlerin mitwirken wird, werden von jetzt ab auch zu volksthümlichen Preisen stattfinden.

Im Ensemble der „Münchener“, das unter der Leitung Max

Hofpauer's am 15. November im Thomas⸗Theater sein Gastspiel

eröffnen wird, befindet sich auch diesmal wieder die beliebte Dar⸗ stellerin, Frau Amalie Schönchen. Neben Director Hofpauer werden die bewährten Kräfte Fräulein Laska, die Herren Balaythy, Lelus und Swoboda mitwirken. Für den durch sein Ableben dem Ensembl entrissenen Regisseur Herrn Kolbe ist Herr Hugo Ranzenberg ein⸗

getreten.

Die Altistin Fräulein Anna Stephan, die sich jetzt wieder

dauernd in Berlin aufhält, veranstaltet am Freitag im Saal Bech⸗ stein einen Liederabend, für den der Klavier⸗Virtuose Herr Gotthold Knauth seine Mitwirkung zugesagt hat. Das nächste III. Phil⸗ harmonische Concert findet am Montag, 14. November, statt unter Leitung Dr. Hans

Richter's und solistischer Mitwirkung des Klavier⸗Virtuosen Alfred Reisenauer. 2 8 Preußische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.)

Bei der gestern fortgesetzten Ziehung der 4. Klasse 187. Kön iglich preußischer SʒNehang ,e. fielen in der Nachmittags⸗Ziehung:

1 Gewinn von 15 000 auf Nr. 180 673.

2 Gewinne von 10 000 auf Nr. 82 430. 145 130.

5 Gewinne von 5000 auf Nr. 16 740. 48 636. 93 075. 126 609. 131 984.

33 Gewinne von 3000 auf Nr. 2130. 7423. 11 805. 14 707. 31 893. 34 972. 56 265. 63 606. 64 268. 74 164. 75 213. 75 683. 80 383. 81 348. 84 615. 84 764. 86 884. 88 943. 89062. 93 450. 94 474. 97 836. 113 703. 123 185. 138 051. 142 833. 147 577. 150 832. 155 366. 160 100. 171 153. 183 960. 188 728.

36 Gewinne von 1500 auf Nr. 15 764. 18 679. 22 946. 23 626. 27 639. 40 555. 44 195. 46 720. 51 577. 56 753. 65 619. 76 411. 78 151. 79 515. 83 414. 99 679. 101 089. 109 855. 116 376. 124 453. 127 846. 132 625. 137 486. 138 983. 147 554. 151 925. 159 688. 161 770. 168 945. 169 734. 170 610. 173 380. 184 515. 185 886. 187 240. 188 975.

45 Gewinne von 500 auf Nr. 2981. 3681. 3773 11 993. 14 094. 15 933. 18 382. 18 666. 21 670. 29 928. 35 141. 36 201. 42 167. 44 649. 46 514. 8

gemäße Beglaubigungsschreiben gehabt habe, sei mit einem Lazareth angesehen. Industrieritter identisch, der schon wegen Betrugs bestraft wurde. Die Regierung von Salvador müsse 9 getäuscht worden sein. Der Bundesrath habe sich deshalb in die Lage versetzt gesehen, seine Maßnahmen zu treffen und der Regierung von Salvador die Gründe mitzutheilen. Der Bundesanwalt hat sich, wie der „N. Zürch. Ztg.“ aus Bern berichtet wird, beim Bundesrath um Intervention zum Zweck der Stellung eines Cassationsbegehrens im Montblanc⸗Prozeß verwendet, und der Bundesrath in⸗

Alsdann habe ich Ihnen die Entwürfe zu einem Gesetz, betreffend Abänderung einiger Bestimmungen des Klassensteuerges etzes, zu einem neuen Gewerbesteuergesetz, zu einem Gesetz. betreffend die Verlegung des großen Herbst⸗Bußtages, und zu einem Gesetz wegen einer kleinen bänderung des Gesetzes über das Stift Schaaken zur verfassungsmäßigen Be⸗ schlußfassung vorzulegen.

erner werden Ihnen, wie alljährlich, die letzte Staatskassen⸗

die Feerf gf 8 be und die Wi hhsaaachweisung über die Verwendung des Pyrmonter Kurfonds von Aus Anlaß 8 88 811“ 88 5 ““ 12 000 zur Wahrnehmung Ihrer verfassungsmäßigen Rechte unter⸗ Witiwe schrebbt 2 . WPreg Najestät der Füh breitet werden und werden Sie endlich einige Wahlen vorzunehmen Wiett r „St.⸗A. f. W.“ in seinem amtlichen haben. 9 1 1“ u“ 8 folge dessen am 28. Oktober Abends die waadtländische Re⸗ 8 Im Namen Seiner Majestät des Königs von Preußen Fe⸗ 7. 8 S 3 erkläre ich den Landtag der Fürstenthümer für eröffnet. gierung auf telegraphischem Wege ersucht, durch den Staats⸗

8 anwalt die Cassation gegen den Wahrspruch der Jury ein⸗

h bema Droßkürstin von Rußland, ist heute Abend 7 Uhr Lübeck. zulegen. Dieser 8 Li in 8 222 86 cec gfach es“ 5 Minuten nach längeren, mit christlicher Geduld und Ergebun dgü 3 Di . ie aus Lausanne mitgetheilt wurde) auf Freisprechung der drei An⸗ ertragenen Leiden in Schloß Friedrichshafen, das Ihr von SPecnen W E ““ eeha hat, wie geklagten. Der Bundesrath vertritt den Rechtsstandpunkt, daß in Majestät dem König zum Sommeraufenthalt eingeräumt war, an 750 jährige B 8 veeef⸗ chofsen, 8 neentes“ Prozeß unrichtigerweise eidgenössisches und waadtländisches Lungen, und Herzlähmung sanft entschlafen. 750 jährige Begründung der Stadt Lübeck im nächsten Jahre Recht verquickt worden sei, während nur eidgenössisches hätte Die sämmtlichen Mitglieder der Königlichen Familie, besonders eine Jubelfeier zu veranstalten. 2 ß 8 Ihre Majestäten der König und die Königin, Allerhöchstwelche der Z1 e“ folen Se 38 8825 Verewigten mit aufrichtiger Freundschaft und Verehrung zuhethan Delegation handele. Ferner wird betont, daß mit Rücksicht waren, und Ihre Kaiserliche Hoheit die Herzogin Wera mit ihren .“ auf die vorliegenden erschwerenden Umstände die Fragestellung eine Töchtern, den Herzoginnen Elsa und Olga, welche die innigsten Bande Oesterreich⸗Ungarn. . unrichtige gewesen sei, indem statt einer Doppelfrage nur eine einzige kindlicher Liebe und Zärtlichkeit mit der hoben Dahingeschiedenen ver⸗ Die Iige ete äcm ntt 2 den Geschworenen zur Beantwortung vorgelegt wurde. Was knüpften, sind durch diesen Todesfall in tiefste Trauer versetzt worden. F heutige „Wiener Zeitung veröffentlicht die Ernennung die Frist zur Einreichung der Cassation betrifft, so meldete An dieser Trauer nimmt das ganze Land, das der Verewigten des Fürsten Windischgrätz zum Vice⸗Präsidenten des Herren⸗ das Genfer Journal“, dieselbe sei am 28. Oktober Abends Ihres hohen Sinnes für alles Edle und Schöne, Ihrer unermüd⸗ hauses sowie die Ernennung von 21 Herrenhausmitglie⸗ abgelaufen gewesen Wiederum gestützt auf das Moment der lichen Fürsorge für alle gemeinnützigen Bestrebungen, Ihrer groß⸗ dern auf Lebensdauer, unter denen sich die Reichsraths⸗ Delegation in dief Prozeß, vindicirt sich der Bundesrath artigen Wohlthätigkeit wegen allgemeine Verehrung und treue An⸗ Abgeordneten Gomperz und Sylva⸗Tarouca mehrere fed g iesem eee sich hänglichkeit bewahrte, den herzlichsten Antheil und auch über die Landtags⸗Abgeordnete, wie der Prinz Ferdinand Lob⸗ jedoch das Recht, daß die Frist für ihn erst 58 dem Mament Grenzen des Landes hinaus findet dieses Gefühl weithin Widerhall. kowitz und der Präsident des bHe Land⸗ an laufe, da er vom Wahrspruch der informirt Ihre Majestät die Königin Olga war geboren den 11. September tages Vojnovic, ferner me zrofos der Universität, worden ist. 1“ 1822, verxmählt mit des verewigten Königs Karl Majestät den 13. Juli] 1ages Vojnovie, ferner mehrere Professoren der Universität, 58 zwei Feldzengmeister⸗ der Vice⸗Gouverneur der österreichisch⸗ Miiederlande. ungarischen Bank Zimmermann sowie mehrere Großgrundbesitzer Für die bevorstehende Parlamentssession ist eine Anzahl besonders wichtiger Gesetzentwürfe in Vorbereitung.

1846, Wittwe seit dem 6. Oktober vorigen Jahres. 8 Ij 2 In dem nichtamtlichen Theil widmet das genannte Blatt und Großindustrielle, darunter Ringhoffer und Leitenberger, befinden. Dahin gehört zunächst der Wahlreformentwurf, den die Re⸗

der E11“ noch folgenden Nachruf: Durch den To . jestä önigin⸗Wi 1 2 1 . 2 1 vch demn neodisch 8 ese jestät 88 Sa- Der Minister des Innern hat ein Rundschreiben an gierung der Kammer vorlegen will und der die Zahl der Land in tiefste Trauer versetzt worden. die Statthaltereien und Landesregierungen erlassen, worin er, ammerwähler von 350 000 auf 800 000 erhöht. Auch den Schon seit Wochen mußte man für das durch schwere Krankheit wie „W. T. B.“ meldet, hervorhebt, daß durch die von den Gesetzentwurf, betreffend die Befestigung Amsterdams, hat der Vereinigten Staaten von Nord⸗Amerika gegen die Cholera⸗ Kriegs⸗Minister, wie man dem „Hann. Cour.“ aus Amsterdam gefahr ergriffenen Maßnahmen sich Zustände herausgebildet schreibt, in allen Einzelheiten ausgearbeitet. Der erste Credit,

dem Cultus⸗Minister Dr. von Müller das Großkreuz des Verdienst⸗Ordens vom Heiligen Michael und dem bayerischen Gesandten beim Vatican Freiherrn von Cetto sowie dem Staatsrath von Neumayr den Titel Excellenz verliehen. Infolge des Ablebens der Königin⸗Wittwe von Württemberg ist eine dreiwöchige Hoftrauer an⸗ geordnet worden. v11““ 8

59 354. 59 828. 61 652. 85 498. 85 885. 86 197.

96 063. 97 512. 102 278. 110 380. 112 388. 117 037. 123 019. 123 782. 126 534. 129 671. 130 286. 134 769. 141 157. 147 947. 148 450. 151 422. 152 167. 152 917 161 598. 167 055. 169 301.

Bei der heute fortgesetzten Ziehung der 4. Klasse 187. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen in der Vor⸗ mittags⸗Ziehung:

1 Gewinn von 75 000 auf Nr. 24 600.

1 Gewinn von 15 000 auf Nr. 134 389.

1 Gewinn von 10 000 auf Nr. 170 307.

1 Gewinn von 5000 auf Nr. 61 363. 8 8

32 Gewinne von 3000 auf Nr. 5804. 15 284. 17 658. 21 753. 22 054. 27 362. 27 561. 44 687. 46 628. 49 218. 54 521. 59 281. 68 374. 77 525. 85 332. 86 845. 89 411. 89 897. 91 502. 96 578. 96 677. 105 019. 110 972. 125 820. 134 090. 144 545. 146 612. 150 167. 178 799. 183 279. 184 052. 184 311. 1 1

41 Gewinne von 1500 auf Nr. 65. 8982. 10 078. 10 335. 13 234. 13 599. 23 491. 31 841. 37.152. 37 166. 41 600. 54 005. 56 706. 65 044. 68 698. 73 379. 73 928. 93 271. 93 290. 94 108. 100 693. 102 863. 105 033. 110 035 117 390. 119 785. 129 282. 129 950. 139 831. 146 319. 162 492. 169 302. 170 335. 173 586. 174 705. 175 682. 180 939. 183 256. 183 765. 185 715. 187 628.

39 Gewinne von 500 auf Nr. 9684. 12 042. 14 168. 18 927. 27 340. 28 292. 29 258. 30 964. 30 972. 32 029. 35 542. 37 932. 43 168. 48 556. 49 040. 51 222. 53 240. 76 369. 86 986. 94 006. 106 811. 110 367. 111 573. 114 687. 127 868. 141 808. 143 688. 144 261. 147 857. 149 078. 154 436. 160 407. 166 153. 167 940. 170 018. 181 325. 183 037. 185 102. 188 333. “““ 1

verstorbenen Privatmanns Georg Kestner, eines Enkels von Char⸗ lotte Buff (Goethe's „Lotte“), gelangt.

Gestern Vormittag fand in Wien die Eröffnung der dritten medizinischen Klinik des Allgemeinen Krankenhauses in Anwesenheit der Vertreter des Unterrichts⸗Ministeriums, der Statt⸗ halterei, der Abgg. Beer, Wiedersperg, Ruß. Vertreter der Universität und des Stadtphysikats ꝛc. statt. Der Vorstand der Klinik, Pro⸗ fessor Schroetter dankte in seinem Eröffnungsvortrage der Regierung und dem Parlamente für die Errichtung der Klinik. 1 Die Kaiserlich russische Naturforscher⸗Gesellschaft in St. Petersburg hat laut Meldung des „W. T. B.“ den Ge⸗ Medizinal⸗Rath Professor Dr. Virchow zum Ehrenmitglied ernannt.

Professor Rochholz ist, wie dem „W. T. B.“ aus Aarau

Handel und Gewerbe G

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 31. v. M. gestellt 10 827, nicht rechtzeitig gestellt 14 Wagen. In Oberschlesien sind am 22. v. M. gestellt 4193, nicht rechtzeitig gestellt 652 Wagen.

Berlin, 29. Oktober. (Wochenbericht für Stärke, Stärkefabrikate und Hülsenfrüchte von Max Sabers ky). Ia. Kartoffelmehl 20 21 ℳ, la. Kartoffelstärke 20 21 ℳ, IIa. Kartoffelstärke und ⸗Mehl 17 —18 ℳ, feuchte Kartoffelstärke prompte Lieferung Frachtparität Berlin 10,00 ℳ, Frankfurter Syrup⸗ fabriken zahlen nach Werkmeister's Bericht franco Fabrik 9,90 ℳ, gelber Syrup 23 24 ℳ. Capillair⸗Syrup 23 ½ 24 ½ ℳ, Capill.⸗Export 24 ½ 25 Kartoffelzucker gelber 23 24 ℳ, do. Capillair 24 ½ 25 ½ ℳ, Rum⸗Couleur 37 38 ℳ, Bier⸗Couleur 36 37 ℳ, Dertrin, elb und weiß, Ia. 27 28 ℳ, do. secunda 25 26 ℳ,

eizenstärke (kleinst.) 34 35 ℳ, Weizenstärke (großst.) 41 42 ℳ, Hallesche und Schlesische 42 43 ℳ,. Reisstärke (Strahlen) 48 bis 49 ℳ, do. (Stücken) 46 47 ℳ, Mais⸗Stärke 32 33 ℳ, Schabe⸗ stärke 30 nom., Victoria⸗Erbsen 20 22 ½ ℳ, Kocherbsen 17 ½ 22 ℳ, grüne Erbsen 19 22 ℳ, Futtererbsen 15 16 ℳ, Leinsaat 22 24 ℳ, Linsen, große, neue 42 —56 ℳ, do. mittel 32 46 ℳ, do. gelber Senf 32 42 ℳ, Kümmel 48 52 Buchweizen 14 ½ 15 ℳ, Mais loco 12 ½ 13 ½ ℳ, Pferdebohnen 15 bis 16 ℳ, inländische weiße Bohnen 17 19 ℳ, weiße Flachbohnen egers e aehre, 16 12 ℳ, Plizisge 88 8;- 8 2 73 Bohnen 15 16 ℳ, icken 12 ½ ℳ, örner 19—2 8, Venetien... 5 153 400 102 Leinkuchen 16 17 ℳ, Wieizenschale 9 ½ —10 ℳ, Roggenkleie 8 11““ 118 200 110. 9½— 10 ℳ, Rapskuchen 14 14½ ℳ, Mohn, blauer 52 58 ℳ, do. . 2 440 900 88 Peißer 66 76 ℳ, Hirse, weiße 22 24 Alles per 100 kg ab

1 953 900 Beahn Berlin bei Partien von mindestens 10 000 kg. ——

891 100 1 Verkehrs⸗Anstalten. 8

354 700 dregie 1 228 000 1 Mittelmeer⸗Südregierung 1 439 700 London. 31. Oktober. (W. T. B.) Der Uniondampfer Ein Feuer, das gestern Abend etwa um 6 Uhr an der Ecke „Dane“ ist auf der Ausreise am Sonnabend von den Canarischen der Mohren⸗ und Charlottenstraße ausbrach, richtete, wie die „Nat.⸗ 8

Inseln und der Union⸗Dampfer „Moor“ von Southampton Ztg.“ mittheilt, nicht allein beträchtlichen Schaden an, sondern ge⸗

Sieilien ... . 73 000 Sardinien. 15 500 abgegangen. Der Union⸗Dampfer „Mexican“ ist auf der ] fährdete auch eine große Anzahl Menschenleben. Es handelte sich um

u“ 21 813 600

Stuttgart, den 30. Oktober. Ihre Majestät die Königin⸗Wittwe Olga von

gemeldet wird, gestern gestorben.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Die Maisernte in Italien hat in diesem Jahre ein befriedigendes, dem vorjährigen beinahe gleichkommendes Ergebniß geliefert. Nach den amtlichen, aus dem italienischen Ackerbau⸗Ministerium stammenden Nachrichten ist das Ergebniß auf 93 % des vorjährigen zu berechnen, wobei zu bemerken ist, daß letzteres als überhaupt eines der besten gilt, welches die Durchschnittsernten weit übersteigt. Man schätzt das diesjährige Ergebniß auf 21 813 600 hl. Auf die verschiedenen Re⸗ gionen vertheilt sich dasselbe wie folgt:

Ernte 1892 Procent zur

Regionen. in Hektolitern. Ernte v. 1891. kleine 22—32 ℳ,

iemont..

2 408 100 88 %. ombardei.

5 737 100 100

1616“*“ J1“ Adriatische Südregierung.

bedrohte Leben Ihrer Majestät fürchten; nachdem in der letzten Woche eine Erleichterung eingetret n war, nahm die Krankheit in den letzten

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