ialdemokraten. 8 “ Ausstande befindlichen Tischler Stettins be⸗
schlossen, wegen der immer ungünstiger werdenden Geschäftsconjunctur
Strike nicht mehr fortzusetzen. (Vgl. Nr. 252 d. Bl.) Mitbestimmend für diesen Beschluß war einer Mittheilung des „Vorwärts“ zufolge der Zuzug von auswärts. Diejenigen Gehilfen,
welche wegen ihrer Betheiligung am Strike von den Meistern nicht
wieder in Arbeit genommen werden, sollen auch ferner unterstützt
werden.
In Breslau hatten nach demselben Blatte die Holzbild⸗
hauer eine Lohnbewegung begonnen, doch fand die Gehilfen⸗ commission bei den Arbeitgebern kein Entgegenkommen. Von einem Strike haben die Bildhauer wegen der ungünstigen Zeitverhältnisse
Abstand genommen.
In Leipzig hatten der „Lpz. Ztg.“ zufolge die Drechsler⸗ ehilfen den 8 der letzten Versemanbung der Holzarbeiter gefaßten eschluß, mit den Arbeitgebern die Verkürzung der Arbeitszeit zu
vpereinbaren, auszuführen versucht, beschlossen indessen in einer Ver⸗ sammlung am vorigen Sonnabend, diese Versuche als aussichtslos einzustellen. — In einer Versammlung der Kupferschmiedegehilfen am vergangenen Süe wurde mitgetheilt, daß nach Auflösung des Leipziger Fachvereins die Mitglieder sich dem Central⸗Unterstützungsverein der deutschen Kupferschmiede angeschlossen hätten. Die Versammlung beschloß, den vom “ unterhaltenen Arbeitsnachweis und Fahnenfonds fortzuführen. Außerdem wurde eine Lohncommission gewählt. — Die bisher noch nicht gewerkschaftlich organisirten Dach⸗ deckergehilfen beschlossen am Sonnabend in einer Versammlung, dem Verbande der Dachdecker Deutschlands in Berlin beizutreten.
Hier in Berlin fand am Montag eine socialdemokratische 8 E statt, in der über die Theilnahme an dem bevorstehenden Parteitage verhandelt wurde. Nach dem Bericht der „Voss. Ztg.“ beklagten sich die Frauen über Zurücksetzung und Ueber⸗ gehung, die sie in den Versammlungen der männlichen Partei⸗ genossen erfahren hätten. Es wurde folgende Resolution an⸗ genommen: Die socialdemokratischen Frauen erklären es als mit dem Gleichberechtigungsprincip im Widerspruch stehend, wenn Frauen ge⸗ sondert Delegirte zum Parteitage wählen. Sie lehnen es deshalb ab, eine Vertretung zum Parteitage zu beschließen, erwarten aber, daß der Parteitag den männlichen Delegirten aufgiebt, in Hutunft in ihren Wahlkreisen dafür einzutreten, daß den Frauen innerhalb der Partei⸗ organisation Gelegenheit gegeben wird, sich zu bethätigen. In Prag fand am 30. v. M. eine Arbeiterversammlung statt zur Berathung über die von einer Vorconferenz gestellten Anträge auf Vereinigung der nationalen und internationalen Arbeiterfractionen. Wie der „Presse“ berichtet wird, scheiterte dieser Einigungsversuch aus politischen Gründen. . Aus Paris meldet ein Wolff'sches Telegramm vom gestrigen Tage: Wie die Abendblätter berichten, hat der Deputirte Mar⸗ nottan, ein gemäßigter Republikaner, der Präsident der Berg⸗ werks⸗Gesellschaft von Bruay (Departement Pas de Calais) st, dem Deputirten Clémenceau versprochen, erforderlichenfalls die verurtheilten Bergleute von Carmaurx anzustellen. 8 Nach in London vorliegenden haben 90 000 Berg⸗ leute in Wales angekündigt, daß sie die Gültigkeit der beweglichen Lohnscala nach dem 31. Dezember d. J. nicht mehr anerkennen würden. — Die Spinner in Lancashire haben, wie die Londoner „Allg. Corr.“ berichtet, die von den Brotherren vorgeschlagene Lohn⸗ herabsetzung abgelehnt. Sie erklären jedoch, daß die infolge dessen drohende Einstellung der Arbeit in den Fabriken nicht als ein Strike, sondern als eine Arbeitssperre an⸗ zusehen ist, zu der die Fabrikanten ihre Zuflucht nehmen, weil die Arbeiter sich weigern, die Lohnherabsetzung anzunehmen. Der Verein der Baumwollspinner hielt am Sonnabend in Manchester eine Versammlung ab und beschloß, den Bürgermeistern von Manchester und Liverpool für ihre Vermittelungsofferten zu danken. Dagegen lehnten sie es ab, irgend welche Vorschläge in Erwägung zu ziehen, die nicht von den Fabrikanten direct aussehen.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Ernte⸗ und Saatenstandsberich des österreichischen Ackerbau⸗Ministeriums nach dem Stande vom 26. Oktober 1892.
Die letzte Dekade des September war noch durch warmes, onniges Wetter ausgezeichnet. Dasselbe dauerte in ziemlich vielen Gegenden, besonders solchen der Nordostländer, bis Mitte Oktober;
zumeist aber vollzog sich im Laufe der ersten Oktoberhälfte, und zwar in Böhmen schon während der ersten Tage des Oktober — in manchen Gegenden auch plötzlich — der Umschlag zu kalter und regnerischer Witterung, welche seither ziemlich allgemein herrschend blieb. Die Ernte der Spätfrüchte war demnach zumeist vom Wetter begünstigt; was aber bis Mitte Oktober nicht eingeheimst war, hatte zu leiden und ist theilweise noch der Gefahr des Verderbens ausgesetzt. Der Mais ist, so weit die Be⸗ richte reichen, überall ausgereift und wurde zumeist glücklich einge⸗ heimst. Nach den vorliegenden Nachrichten wäre diese Ernte in Vorarlberg sehr gut, in Tirol, Kärnten und Triest gut, in der Buko⸗ kowina, in Nieder⸗Oesterreich und Istrien gut mittel, in Steiermark und Krain mittel ausgefallen. Der als zweite Frucht gebaute Buch⸗ weizen ist zwar im allgemeinen ziemlich Let gerathen und meist gut ausgereift; doch befindet sch ein großer Theil der Ernte theils auf der Wurzel, theils geschnitten noch auf dem Felde und ist demnach der Gefahr des Verderbens in hohem Grade ausgesetzt. Auch wird in einem Bericht aus Steiermark über einen großen An⸗ theil tauber Körner geklagt. Die Kartoffeln, deren Ernte zwar größtentheils, aber keineswegs überall beendet war, haben vorwiegend ein befriedigendes Ergebniß geliefert; nach vielen Berichten sind die Knollen klein geblieben; dagegen sind die Klagen über Peronospora infestans viel seltener als gewöhnlich, und gab es demnach verhältniß⸗ mäßig wenig faule Knollen. Auch wird der den Durchschnitt über⸗ treffende Stäͤrkegehalt derselben, überhaupt die gute Qualität mehrfach hervorgehoben. Minder günstige Nachrichten uͤber die Kartoffelernte liegen nur aus Steiermark und Kärnten vor. Weit weniger günstig lauten die Nachrichten über die Ernte der Zucker⸗ rüben; von diesen dürfte im Durchschnitt nur eine schwache Mittelernte zu verzeichnen sein, obwohl infolge der Niederschläge im Oktober noch ein weiterer Zuwachs — jedoch auf Kosten der Qualität — erfolgt ist. Noch weniger als die Quantität befriedigt zumeist die Qualität der Zuckerrüben, deren Zuckergehalt in den letzten Wochen um 3 bis 4 % zurückgegangen sein soll. Wegen des ungenügenden Zuckergehalts wurden in manchen Fabriken Anstände erhoben. Es kommen indeß auch nicht allzu selten Ausnahmen vor, in welchen ent⸗ weder die Quantität oder die Qualität oder beide vollkommen be⸗ Die Ernte, vec meist erst seit Anfang dieses Monats
ist, war vielfach durch die Regenfälle sehr erschwert,
zeitweise auch gänzlich gehindert und konnte in vielen Gegenden beendet werden. Ueber die Ernte der Futter⸗ runkeln und Stoppelrüben lauten die Nachrichten im all⸗ gemeinen günstiger. Dagegen ist vom Kopfkraute nach den vorliegenden Nachrichten mit wenigen Ausnahmen nur eine schwach mittlere bis schlechte Ernte zu erwarten; in manchen Gegenden ist dasselbe gänzlich mißrathen, theils infolge andauernder Hitze im August, theils wegen Raupenfraß. Die in der Berichtsperiode noch vorgenommenen Grummeternten von Kleefeldern und Wiesen sind zumeist sehr dürftig, jedoch von sehr guter Qualität ausgefallen; nur in Tirol werden beftiedigende Ernten von Grummet und von der dritten und vierten Mahd gewonnen. Dagegen lieferten die Wiesen häufig eine gute Nachweide, namentlich im Oktober. Der Stoppel⸗ kl ee ist theilweise gut, theilweise ziemlich schlecht gerathen, und sind die günstigen Nachrichten in unbeträchtlicher Mehrzahl. Aus Galizien liegen Nachrichten über Mäuseschaden vor. Die Weinlese konnte größtentheils noch vor Eintritt der ungünstigen Witterung beendet
werden und lieferte — soweit die Nachrichten reichen — qualitativ ziemlich allgemein ein gutes bis sehr gutes Ergebniß. Quantitativ ist ein solches nur für Deutsch⸗Süd⸗Tirol zu verzeichnen. Italienisch⸗ Süd⸗Tirol, Krain und Istrien hatten mittlere bis gut mittlere Ernten, auch für Böhmen dürfte eine solche anzunehmen sein. Dagegen müssen die Weinernten von Nieder⸗Oesterreich, Mähren und Steiermark durchschnittlich als schwach mittel bis schlecht “ werden, obwohl wenigstens in Nieder⸗Oesterreich hier und da au recht befriedigende Lesen vorkamen. Die späten Lesen waren diesmal sehr im ach⸗ theil und wurden durch das Eintreten der Beerenfäule beeinträchtigt. Die Peronospora war verhältnißmäßig wenig verbreitet, die Ursache der schlechten Ernten liegt in der ungünstigen Witterun während der ersten Entwicklung und theilweise während der Blüthe. Die in der Berichtsperiode vorgenommene Obsternte bestätigte das schon mehrfach erwähnte äußerst ungünstige Ergebniß der Obsternte im all⸗ gemeinen, mit einziger Ausnahme von Deutsch⸗ Süd⸗Tirol. Ueber die Ernte von Kastanien liegen aus Tirol gute Nachrichten vor; 8 b die Oliven in Istrien lassen auf eine Mittelernte schließen. 1 1 Der Anbau war im allgemeinen von der Witterung sehr be⸗ günstigt und wurde in der nördlichen und dem größten Theil der mittleren Zone zumeist zeitlich beendet. In der südlichen Zone da⸗ egen und in einigen Theilen der mittleren, wo man den Anbau erst soht in Angriff zu nehmen pflegt, wurde derselbe durch die ein⸗ getretene ungünstige 1 theils sistirt, theils bisher ganz verhindert. Dem Auflaufen der Saaten war die anhaltend schöne Witterung im September nicht so all⸗ gemein günstig, als der Ansaat selbst. Der Stand derselben ist daher zum weitaus größeren Theile nicht vollkommen befriedigend, obwohl sich viele mangelhaft aufgelaufene Saaten infolge der Regen im Oktober erholt haben. Den bisher schwach verbliebenen Saaten stehen auch äußerst üppig entwickelte gegenüber, welche Feschtte oder abgeweidet werden mußten. Aus Prerau liegt eine Klage über Schaden an den Getreidesaaten durch Zabrus gibhus und aus der von Troppau eine solche über Raupenschaden auf Raps⸗ “ ““ 8 8
8-
Handel und Ge
In Toulouse in Frankreich sind in der Nacht vom 28. zum 29. September d. J. die Rententitel Nr. 23 492 Serie F. und Nr. 35 002 Serie E der äußeren spanischen Schuld gestohlen worden. Vor dem Ankauf wird gewarnt. Es empfiehlt sich, die Papiere, falls sie etwa zum Kauf angeboten werden, anzuhalten und der nächsten Polizeibehörde Mitthei⸗ lung zu machen.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 1. d. M., katholischem Feiertage, gestellt 2232, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. 1 In Oberschlesien sind am 31. v. M. gestellt 4666, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. 8
Zwangs⸗Versteigerungen.
Beim Königlichen Amtsgericht I Berlin stand am 1. No⸗ vember das Grundstück des Schlossermeisters Emil Korge, hier, in der Pankstraße 12a. und Ecke Wiesenstraße belegen, zur Versteigerung; Nutzungswerth 8080 ℳ; Mindestgebot 100 000 ℳ; für das Meistgebot von 150 000 ℳ wurde der Rentier Siegmund Cramer, Lützow⸗Ufer 22, Ersteher. — Auf gehoben wurde das Verfahren der Zwangsversteigerung wegen des Grundstücks in der Gneisenaustraße 71, der Wittwe Auguste Roll, geb. Bernau, gehörig. 1
Beim Königlichen II Berlin stand das im Grundbuch von Schöneberg Band 30 Blatt Nr. 1204 auf den Namen des Maurermeisters Johannes Gerbsch zu Berlin, Langenbeckstr. 9, eingetragene, zu Schöneberg belegene Grundstück zur Versteigerung; Mindestgebot 522 ℳ; für das Meistgebot von 140 000 ℳ wurde die offene Handelsgesellschaft Emil Ebeling zu Berlin, Jägerstraße 55, Ersteherin.
Leipzig, 1. Mcbenbeg (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ La
handel. hlata. Grundmuster B. per November 3,60 ℳ per Dezember 3,62 ½ ℳ, per Januar 3,62 ½ ℳ, per Februar 3,65 ℳ, per März 3,67 ½ ℳ, per April 3,70 ℳ, per Mai 3,72 ½ ℳ, per Juni 3,72 ½ ℳ, per Juli 3,72 ½ ℳ, per August 3,75 ℳ, per Sep⸗ tember 3,75 ℳ, per Oktober — ℳ, Umsatz 50 000 kg.
Oldenburg, 1. November. (W. T. B.) Gewinnziehung der Oldenburger 40 Thaler⸗Loose: 30 000 ℳ auf Nr. 30 518, 1500 ℳ auf Nr. 33 588, je 600 ℳ auf Nr. 22 681, 42 963, 113 447, je 300 ℳ auf Nr. 28 690, 34 283, 60 552, 109 718, 114 223, je 180 ℳ auf Nr. 5163, 10 914, 32 743, 39 321, 45 141, 61 374, 85 531, 98 297, 112 851, 116 465.
Braunschweig, 1. November. (W. T. B.) Serienziehung
der Braunschweiger 20 Thalerloose: 285. 447, 709, 860, 977, 1074, 1169, 1618, 1637, 2157, 2268, 2345, 2567, 2767, 3078, 3113, 3116, 3293, 3437, 3548, 3723, 4111, 4206, 4269, 4375, 4399, 4833, 4860, 5078, 5610, 5775, 5924, 5926, 6100, 6294 6499, 6570, 6581, 6618, 6624, 6686, 6845, 6896, 6897, 7040, 7152, 7166, 7185, 7448, 7487, 7611, 7708, 7837, 8603, 8735, 9090, 9172, 9348, 9383, 9393, 9462, 9794.
Wien, 2. November. (W. T. B.) Ausweis der Südbahn in der Woche vom 21. bis 27. Oktober 907 809 Fl., Mehreinnahme 61 705 Fl.
London, 1. November. (W. T. B.) An der Küste 4 Weizen⸗ ladungen angeboten. 1 .
— 2. November. (W. T. B.) 11““ wird die Rio⸗Tinto⸗Gesellschaft 7 % Dividende vertheilen.
Manchester, 1. November. (W. T. B.) 12r Water Taylor 5 ¼ 30r Water Taylor 7 ½, 20r Water Leigh 6 ½, 30r Water Clayton 7 ½, 32r Mock Brooke 7 ¼, 40r Mayoll 7 ½, 40r Medio Wilkinson 8dꝛ¼ 321 Lees 7, 36r Warpcops Rowland 7 ⅜⅝, 36r Warp⸗ cops Wellington 8 ½, 40r Double Weston 8 ¼, 60r Double courante., F1 88 32“ 116 vards 16 %✕ 16 grey Printers aus 32r/461 148. Fest.
New⸗York, 1. Növember. (W. T. B.) Die Börse er⸗ öffnete in fester Haltung, blieb auch im weiteren Verlauf fest; der Schluß war jedoch im allgemeinen matt. Der Umsatz der Actien betrug 230 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 1 890 000 Unzen geschätzt. Silberverkäufe fanden nicht statt.
Weizen eröffnete niedriger und blieb den ganzen Tag auf Ver⸗ käufe von Commissionshäusern schwächer. Schluß schwach. — Mais anfangs höher, später aber nachgebend auf Realisirungen der Haussiers. Schlat schwach V
Der Werth der in der vergangenen Woche ausgeführten Producte betrug 8 705 780 Dollars gegen 6 723 035 Dollars in der Vorwoche.
Weizen⸗Verschiffungen der letzten Woche von den atlantischen Häfen der Vereinigten Staaten nach Groß⸗ britannien 176 000, do. nach Frankreich 1000, do. nach anderen Häfen des Continents 56 000, do. von Californien und Oregon nach Großbritannien 71 000, do. nach anderen Häfen des Continents
— Qrts.
Chicago, 1. November. (W. T. B.) Weizen ging nach Eröffnung auf Realisirungen der Haussiers zurück. Cchluß wach. — Mais anfangs besser, blieb einige Zeit fester, darauf Reaction
auf Gewinnverkäufe der Haussiers. Schluß schwach.
Verdingungen im Auslande.
Rumänien. .
10. November. Kriegs⸗Ministerium in Bukarest. Lieferung von
1000 Flanell⸗Jacken. “
17. November. General⸗Post⸗ und Telegraphen⸗Direction in e Lieferung von 20 000 Rollen Papierstreifen für Morse⸗
pparate. 1
7. Dezember. Kriegs⸗Ministerium in Bukarest. Lieferung von
24 000 Serien kleiner schwarzer Lederriemen von verschiedenen Dimen⸗
sionen, für die Umänderung 12 “ Modell 1877.
ulgarien. 1
afenbauten von Burgas. Der Submissionstermin ist auf den
12. März n. J., 10 Uhr, verlegt. Näheres beim Reichs⸗Anzeiger in
französischer Sprache. Tunis.
21. November, 9 Uhr. Tunis, Quartier de la Marine, in der — des Herrn C. Dumergue. Verkauf von ungefähr 55 t Bronze, errührend aus eingezogenen tunesischen Scheidemünzen. Caution: 5000 Fr. Auskunft beim Verwalter der Domänen in Tunis.
Verkehrs⸗Anstalten.
Nach Oesterreich⸗Ungarn können Fischsendungen in verschlossenen, vor der Beförderung äußerlich mit Kalkmilch desinficirten Tonnen eingeführt werden.
Betriebs⸗Eröffnung der neuen Bahnlinie 8 Schmalkalden — Floh⸗Seligenthal.
Laut Bekanntmachung der Königlichen Eisenbahn⸗ Direction zu Erfurt wird am 3. November d. J. die Theil strecke Schmalkalden — Floh⸗Seligenthal der im Bau begriffenen normalspurigen Nebenbahn Schmalkalden-Klein⸗ Schmalkalden dem öffentlichen Verkehr übergeben werden. — Die neue Bahnlinie von Schmalkalden nach Floh⸗Seligen⸗ thal mit der Haltestelle Floh⸗Seligenthal und dem Halte punkte Reihersthor bildet einen Theil der Stichbahn Schmalkalden — Klein⸗Schmalkalden, die in ihrer ganzen Ausdehnung im Laufe des nächsten Jahres zur Eröffnung gelangen wird. Der Bahnhof Floh⸗ Seligenthal, der mit Empfangsgebäude, Güterschuppen, Ladestraßen ꝛc. ausgerüstet ist, dient dem Personen⸗, Güter⸗ und Viehverkehr in vollem “ während der “ Reihersthor, nur mit einer Warte⸗- halle versehen, lediglich für den Personenverkehr eingerichtet ist. Der Fahrkartenverkauf auf beiden Stationen ist dem Zugführer übertragen. — Die Annahme und Auslieferung von Gütern auf der Haltestelle Floh⸗Seligenthal ist auf bestimmte Tagesstunden beschränkt und wird von einem von der Eisenbahnverwaltung vertraglich ver⸗ pflichteten Bahnagenten bewirkt. Dieser Bahnagent hat dem Publikum gegenüber die Pflichten eines Beamten. — In der Einschränkung des Güterdienstes auf bestimmte Tagesstunden ist eine Benachtheiligung der Verkehrstreibenden nicht zu erblicken, da die Dienststunden so ge⸗ wählt sind, daß eine Erschwerniß für die An⸗ und Abfuhr der Güter oder eine Verzögerung in der Beförderung dadurch nicht herbei⸗ geführt wird. Etwaigen, in dieser Beziehung sich geltend machenden Bedürfnissen wird die Eisenbahnverwaltung jeder Zeit gern Rechnung tragen. — Durch die neue Bahnstrecke erhaͤlt eine größere Anzahl industriereicher Ortschaften, die bisher besonders zur Winterszeit unter den schwierigen Verbindungen mit den größeren Verkehrsadern zu leiden hatten, den ersehnten Anschluß an das weitere Bahnnetz und wird ihren Bewohnern “ geboten, ihre Erzeugnisse dem Weltmarkt zuzuführen. Zugleich wird auch für die umliegenden aus⸗ gedehnten Waldungen ein größeres Absatzgebiet erschlossen. — Privat⸗ anschlüsse sind bisher nicht ausgeführt worden. (S. Ins.)
Memel, 1. November. (W. T. B.) Heute ist die Bahn⸗ strecke Memel — Bajohren eröffnet und damit die nördlichste Grenzstation des deutschen Bahnnetzes erreicht worden. Bei der ersten Fahrt kam, wie das „Memeler Dampfboot“ meldet, infolge eines Dammrutsches ein Bahnunfall vor; die Lokomotive entgleiste und wurde beschädigt. Menschen kamen nicht zu Schaden.
Bremen, 1. November. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Schnelldampfer „Aller“ hat am 31. Oktober Mittags Lizard passirt. Der Schnelldampfer „Saale“ ist am 29. Oktober Nachmittags von New⸗
Bremen abgegangen, ist am 30. Oktober Morgens in Vigo ange⸗ kommen. Der Reichs⸗Postdampfer „Oldenburg“ hat am 30. Ok⸗ tober Vormittags die Reise voo Southampton nach Genua fort⸗ gesetzt. Der Reichs⸗Postdampfer „Darmstadt“ hat am 30. Ok⸗ tober Nachmittags die Reise von Port Said nach Suez fortgesetzt. Der Reichs⸗Postdampfer „Danzig“ ist am 30. Oktober Mittags mit der für Ostasien bestimmten Post von Brindisi in Port Said angekommen. Der Postdampfer „Weser“ hat am 30. Oktober Mittags mit dem Dampfer „Baltimore“ im Schlepptau die Reise von Las Palmas nach Lissabon fortgesetzt.
— 2. November. (W. T. B.) Der Reichs⸗Postdampfer „Darmstadt“, nach Ost⸗Asien bestimmt, ist am 31. Oktober in Suez angekommen. Der Postdampfer „Leipzig“ hat am 31. Oktober Mittags die Reise von Vigo nach dem La Plata fortgesetzt.
Preußische Klassenlotterie. “ (Ohne Gewähr.) Bei der gestern fortgesetzten siehung der 4. Klasse 187. Königlich Sb Klassenlotterie fielen der Nachmittags⸗Ziehung: 8 2 Gewinne von 15 000 ℳ auf Nr. 63 128. 78 258. 1 Gewinn von 10 000 ℳ auf Nr. 147 350. 4 Gewinne von 5000 ℳ auf Nr. 76 577. 114 578. 3576.
124 932. 133 110. 31 Gewinne von 3000 ℳ auf Nr. 2724. 10 586. 27 555. 31 180. 38 652. 40 777. 48 499. 55 550. 58 034. 60 115. 72 783. 86 524. 89 206. 96 599. 97 574. 101 924. 104 795. 113 492. 115 672. 115 735. 129 051. 132 758. 141 054. 149 257. 151 615. 151 962. 152 326. 158 419. 162 695. 163 044. 43 Gewinne von 1500 ℳ auf Nr. 2068. 3099. 3745. 4133. 5178. 5373. 9295. 9845. 11 411. 19 872. 23 982. 64 190. 65 103. 72 033. 75 221. 77 499. 77 641. 94 839. 97 995. 100 874. 102 306. 104 616. 107 111. 107 977. 112 025. 119 566. 121 673. 129 188. 133 160. 137 780. 142 549. 147 745.- 154 213. 156 840. 160 272. 170 659. 170 896. 173 964. 181 068. 184 165. 188 156. 31 Gewinne von 500 ℳ auf Nr. 5503. 7664. 17 524. 17 933. 21 630. 29 949. 38 302. 39 429. 46 666. 49 295. 49 386. 55 399. 62 099. 73 279. 79 831. 99 320. 102 523. 106 376. 114 991. 119 716. 121 478. 134 140. 136 730. 137 405. 157 157. 161 295. 176 496. 179 763. 182 896. 183 915. 185 618. 8
Bei der heute fortgesetzten Ziehung der 4. Klasse 187. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen in der Vor⸗ mittags⸗Ziehung:
2 Gewinne von 15 000 ℳ auf Nr. 22 296. 89 848.
2 Gewinne von 10 000 ℳ auf Nr. 93 559. 126 944.
1 Gewinn von 5000 ℳ auf Nr. 122 716. 8
38 Gewinne von 3000 ℳ auf Nr. 13 162. 18 467. 23 175. 24 829. 27 206. 58 571. 59 358. 61 926. 63 673. 67 301. 74 062. 82 710. 83 778. 87 285. 92 299.
188 257.
YVork via Southampton nach der Weser abgegangen. Der Postdampfer „Leipzig“, am 20. Oktober von
16 685. 18 125.
92 976.
97 614. 98 006. 110 875. 117 264. 118 637. 119 535. 135 830. 139 667. 144 195. 149 971. 158 866. 163 989. 166 387. 170 515. 180 239. 180 905. 187 137. 189 466.
34 Gewinne von 1500 ℳ auf Nr. 790. 4326. 6035. 7567. 16 845. 18 422. 22 589. 31 744. 44 939. 53 494. 53 948. 56 430. 56 605. 57 062. 59 919. 61 476. 75 090. 96 277. 97 299. 103 815. 109 739. 112 234. 130 278. 131 495. 147 755. 150 621. 166 018. 166 636. 166 671. 169 467. 171 352. 178 393. 179 925. 184 904.
43 Gewinne von 500 ℳ auf Nr. 2105. 12 881. 13 701. 15 721. 22 791. 32 646. 41 334. 41 463. 43 023. 43 502. 44 063. 48 707. 50 227. 55 482. 62 454. 64 179. 79 298. 89 364. 92 074. 92 298. 95 261. 95 298. 99 246. 99 969. 103 198. 107 967. 114 055. 128 191. 128 269. 129 501. 135 094. 142 531. 143 003. 145 412. 145 762. 146 305. 149 416. 152 947. 172 218. 173 907. 176 394. 178 684.
100 236. 122 652.
104 959. 134 280.
8 Mannigfaltiges.
Der Jahresabschluß der Markthallenverwaltung für das Rechnungsjahr 1891/92 schließt in Einnahme und Ausgabe mit 5 420 841,41 ℳ; darunter befinden 8 2 700 000 ℳ Anleihe⸗ beträge, welche vereinnahmt und zur Fertigstellung der Central⸗ Markthalle der im Rechnungsjahre 1891/92 eröffneten Markthallen IX bis XII und der Markthalle XIII wieder verausgabt worden sind. Der reine Ueberschuß der Verwaltung beläuft sich auf 195 534,49 ℳ, ist also gegen das Vorjahr um 15 502,96 ℳ gestiegen. Mehreinnahmen lieferten die Central⸗Markthalle 373 854,55 ℳ, Markthalle II in der Lindenstraße 221 283,71 ℳ, Markthalle III in der Zimmerstraße 72 119,53 ℳ, Markthalle 1V. in der Dorotheenstraße 95 489,40 ℳ, Markthalle V auf dem Magdeburger Platz 72 322,50 ℳ, Markthalle VI in der Ackerstraße 90 627,29 ℳ, Markthalle VII in der Dresdnerstraße 129 820,27 ℳ, Markthalle VIII in der Andreasstraße 116 020,56 ℳ und die vier am 1. Oktober, 1. Dezember 1891 bezw. 8. Februar und 15. März 1892 dem Betrieb übergebenen Hallen IX— XII in der äußeren Luisenstadt, in Moabit, auf dem Marheineke⸗ platz und auf dem Gesundbrunnen zusammen 51 718,94 ℳ
Nach den der Direction der städtischen Straßenreinigung, welcher die Beaufsichtigung und Instandhaltung der Einrichtungen zur “ Ertrinkender übertragen ist, zugegangenen Meldungen sind im Verwaltungsjahre 1891/92 durch die Rettungskähne 7 und durch die Rettungsbälle 6 Personen (gegen 4 bezw. 2 im Vorjahre) vom Tode des Ertrinkens gerettet worden.
Dr. Leopold Löwenherz, der im 45. Lebensjahre erstorbene Director der technischen Abtheilung der Physikalisch⸗technischen Reichs⸗ anstalt, ist heute Vormittag auf dem jüdischen Friedhof in Weißensee bestattet worden. In Vertretung des Reichsamts des Innern erschien der Staatssecretär Dr. von Boekticher mit dem Ministerial⸗Director Nieberding. Das Curatorium der Phvsikalisch⸗technischen Reichs⸗ anstalt wurde durch den Geheimen Regierungs⸗Rath, Professor Dr. Förster, Contre⸗Admiral “ Prof. Dr. Kundt u. a. vertreten. Die Beamten der Reichsanstalt überbrachten ein E1“ mit breiter schwarzer Widmungsschleife. Auch die Werkstätten und die Unterbeamten der Reichsanstalt legten zahlreiche Kränze nieder. Im Auftrage der Kaiserlichen Normal⸗Aichungscommission, deren Beamte nahezu vollzählig erschienen waren, überbrachte Regierungs⸗Rath Dr.
Schwirkus einen Kranz mit Palmen. Das Königliche geodätische Institut spendete ein Blumenarrangement. In Vertretung der städtischen technischen Werke erschien Director Kuno, für die städtischen technischen Lehranstalten Director Jessen. ⸗
†† Merseburg. Aus Anlaß seines 25 jährigen Amts⸗Jubiläums machte im Juli der Superintendent und Kreis⸗Schulinspector Drey⸗ f 812 F zu Bitterfeld dem dortigen Herbergs⸗Verein ein Geschenk von
Vom Harz, 31. Oktober. Dem „Hann. Cour.“ wird ge⸗ schrieben: Den ersten unwillkommenen Wintergrüßen von Schnee und Eis ist ganz unerwartet wieder eine wahre Frühjahrstemperatur gefolgt; das Quecksilber stieg von — 2 Grad R. auf + 15 Grad R. Leider hat der Schnee uns noch immer kein Wasser gebracht, Luft und Erdboden haben ihn aufgesogen, ohne daß Flüsse und Teiche im Wasserstande zugenommen haben. Oker, Innerste, Radau, Bode, Ilse, Sieber, Söse u. s. w. sind so wasserarm, daß die Getriebe zum größten Theil ruhen. 8
„Wien, 2. November. (W. T. B.) Das Wiener Comité für den österreichisch⸗deutschen Distanzritt erklärt öffent⸗ lich die allgemeinen Anschuldigungen eines Berliner Blattes gegen die österreichischen Offiziere für unrichtig und unbegründet. Die geßen den Ober⸗Lieutenant Freiherrn von Miklos erhobenen Anschuldigungen werden im Namen desselben auf das entschiedenste zurückgewiesen; Miklos habe auf das correcteste dem Wortlaut und Sinn der Proposition entsprochen.
Bozen, 30. Oktober. Heute fand in Gries die Eröffnung der Erzherzog Heinrich⸗Promenade und die Enthüllung der Büste des Erzherzogs Heinrich statt. Dem feierlichen Aecte folgte ein Festconcert.
London, 31. Oktober. Dem „R. B.“ sind ausführliche Nach⸗ richten über die Strandung des Dampfers der Anchor⸗Linie „Roumania“, die in der Nacht vom 27. Oktober um 11 Uhr an der portugiesischen Küste bei dem zwischen Peniche und Foz d'Arelho gelegenen Dorfe Groncho erfolgte, zugegangen. Die Nacht vom Donnerstag war stockfinster. Die See ging berghoch. Der Sturm scheint den Dampfer aus seinem Curs gebracht zu haben. Er rannte gegen die Felsriffe und ging in Stücke. Die ganze Küste von Obidos bis San Martintro ist mit Schiffstrümmern besät. Sobald die Nach⸗ richt von dem Schiffbruch nach Peniche gelanate, eilten die in dem Orte wohnenden Seeleute trotz des strömenden Regens und des furcht⸗ baren Unwetters herbei, umn bei der Rettung zu helfen. Zuerst stießen sie am Meeresufer auf einen Engländer und sechs Farbige. Sie hatten keine Kleider an, die Haut war ihnen stellenweise abgerissen und sie vermochten vor Erschöpfung kaum auf den Beinen zu stehen. Die Paren mußten sie auf dem Rücken nach Peniche tragen. Der Engländer war der indische Capitän Hamilton und die Uebrigen Lascars (indische Matrosen). Später wurden auch noch ein Lieutenant Rooke und ein anderer Europäer aufgefunden. Sobald die Nachricht von dem Schiffbruch in Lissabon angelangt war, befahl der Marine⸗Minister dem Kanonenboote „Zaire“, nach der Unglücksstätte zu segeln. Der Sturm war jedoch so furchtbar, daß die „Zaire“ in der Nacht nicht in See stechen konnte. Als der Morgen graute, trat sie die Reise an. Zugleich wies die Regierung die Nüeükendten an, für die Bergung der an das Ufer angeschwemmenten Leichen und Waaren Sorge zu tragen. Ueber Einzelheiten des Schiffbruchs ist bis jetzt noch wenig be⸗ kannt. Die „Roumania“ schnellte mit der Breitseite gegen die Felsen. Capitän Hamilton und Lieutenant Rooke sind so schwach, daß sie
kaum ein Wort aus dem Munde bringen können. Die Offiziere des
Schiffes, die sich zur Zeit der Katastrophe sämmtlich auf der Brücke
befanden, büßten zuerst ihr Leben ein. Eine riesige Welle schleuderte sie in das Meer. Dann folgte die furchtbarste Verwirrung. Die Lascars verloren den Kopf, schnitten die Boote ab und versuchten sich zu retten. Die meisten Fahrgäste sind wahrscheinlich in den Kajüten ertrunken. Capitän Hamilton machte heldenmüthige Anstrengungen, 8— Frau zu retten. Eine Zeit lang hielt er sie in seinen Armen. Dann wurde er ohnmächtig. Bewußtlos wurde er am Gestade aufgefunden. neun Ueberlebenden des Schiffes sind alle in das Bürgerhospital von eniche gebracht worden. Es befindet sich unter auch ein Voertugiese, Namens Marena. Dieser sagt, daß sich unter den Fahr⸗ gästen 22 Frauen und zehn Kinder befunden haben. Marena's Rettung grenzt an das Wunderbare. Er wurde über Bord geschleudert. Als er erwachte, hatten ihn die Wellen an das Land getragen. Das Wrack der „Roumania“ ragt jetzt kaum aus dem Wasser hervor. Die Masten sind fort und der Rumpf ist in Stücke gegangen. Eine ganze Anzahl Leichen ist schon an das Gestade geschwemt worden, u. a. die der Frau Hamilton. Mehrere Leichen vermochte Lieutenant Rooke zu identificiren. Die Schiffstrümmer wurden weithin an die Küste geschwemmt. Einige sind 40 englische Meilen vom Schauplatz des Unglücks aufgefunden worden. Die „Roumania“ war am 22. v. M. von Liverpool abgefahren. Sie hatte 46 Fahrgäste an Bord. Davon waren acht Kinder. Die Mannschaft bestand aus sechzehn Europäern und fünfzig Lascars.
London, 1. November. Das „R. B.“ theilt mit, daß in Ballinadrima (in der irischen Grafschaͤft Kildare) die Frau und zwei Kinder des Polizeiagenten Rogan durch einen anderen Polizei⸗ agenten Namens Pilkington ermordet worden seien, und daß der Mörder sich nach der That selbst das Leben genommen habe.
London, 2. November. Nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Thirsk (Grafschaft York) stieß der Expreßzug, welcher gestern Abend 10 Uhr Edinburg verlassen hatte, drei Meilen von Thirsk mit einem Güterzuge zusammen. Mehrere Wagen ge⸗ riethen in Brand und wurden vollständig zerstört. Einzelheiten liegen noch nicht vor, die bisherigen Meldungen lassen jedoch be⸗ fürchten, daß auch Menschenverlust zu beklagen ist.
Toulon, 1. November. Die Yacht des Fürsten von Monaco, auf welcher der Fürst und die Fürstin von Bonifacio aus die Rückreise nach Monaco angetreten hatten, erlitt laut Mel⸗ dung des „W. T. B.“ bei der Einfahrt in den hiesigen Hafen, wo die Yacht infolge Sturmes hatte Schutz suchen müssen, Schiff⸗ beuch.. Der Fürst und die Fürstin wurden unversehrt ans Land gebracht. ²
Genf. Am Sonntag Nachmittag verunglückte, wie der
„N. Zürch. Ztg.“ aus Genf gemeldet wird, auf dem Saldve ein junger Russe, Namens Adolf Goldberg. Er hatte mit einigen
reunden den Berg bestiegen und fiel in einen tiefen Abgrund. Sein
chnam wurde Abends gefunden.
„Christiania, 1. November. Nach den letzten amtlichen Be⸗ richten ist die Heringsfischerei an, den nördlichen Küsten sehr er⸗ giebig. Bis zum 29. v. M. waren an der Küste des Amtes Tromsö 40 000, Amt Nordland 479 000 und Amt Drontheim 42 000 Tonnen Hering gesalzen worden.
Algier, 1. November. In der “ von Philippeville haben, wie „W. T. B.“ meldet, große Waldbrände stattgefunden.
.Untersuchungs⸗Sachen.
.Aufgebote, Zustellungen u. dergl. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ 2c. Versicherung. . Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. .Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.
Oeffentlicher Anzeiger.
6. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 7. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften
8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten.
9. Bank⸗Ausweise.
10. Verschiedene Bekanntmachungen.
1) Untersuchungs⸗Sachen.
Keine.
2) Aufgebote, Zustellungen v“
[44585] Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche von den “ 77 qksm mit Berlins im Kreise Niederbarnim Band 60 2
eingetragene, an der Ecke der (Nr. 31 — 32) und der Soldinerstraße
zu Berlin unter ¹den ember 1892, Vormittags 10 Uhr, vor die em unterzeichneten Gericht, an Neue Friedrichstraße 13, Hof,
zum Zwecke
Flügel C.,
Parterre, Saal 40, zwangsweise versteigert werden. stücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Das Grundstück ist mit 5,344 ℳ Reinertrag und Zuschlags wird am 19. Dezember 1892, Nach⸗ einer Fläche von 16 a 31 qm zur Grundsteuer mittags 12 ½ Uhr, an Gerichtsstelle verkündet buchblatts,
veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, be⸗ werden. glaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück be⸗ treffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf⸗ bedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Zimmer 41, eingesehen werden. Die⸗ jenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks
[44583]
das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 30. Dezember mittags 10 1892, Vormittags 11 ½ Uhr, an Gerichtsstelle an &
1 — 10 370 ℳ Nutzungswerth zur 2 iede G 20 Nr. 2780 Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuer⸗ [44586] auf den Namen des Kaufmanns Emil Bein hier und rolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, des Dr. phil. Louis Bein hier zu gleichen Antheilen etwaige Abschätzungen Coloniestraße stück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf⸗ belegene bedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, Grundstück soll auf Antrag des Dr. phil. Louis Bein Zimmer 41, eingesehen werden. Diejenigen, welche angeblich e der Auseinandersetzung das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden Miteigenthümern am 30. De⸗ eufgesordert, vor Schluß des Versteigerungstermins unterzeichneten hr, e Einstellung 8 3 Gerichtsstelle, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld
Berlin, den 24. Oktober 1892. Amtsgericht I. Abtheilung 76.
Zwangsversteigerung.
e Shhee der 11“““ .“ 8 e gent Grundbuche von den Umgebungen Ban Bla er beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Nr. 7030 auf E1“ Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens Ludwig Westphal hierselbst eingetragene, in der herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag Straße 30 Abtheilung XI. des Bebauungsplans, Zinsen, an die nach dem Kataster Putbuserstraße Nr. 18, Grundstück am . Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Gerichte glaubhaft zu machen, widri
Königliches
Berlin in der Rüdersdorferstraße Nr. 53 und werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungs⸗ Posenerstraße Nr. 1 belegene Grundstück soll auf termins die Einstellung des Antrag der Miteigenthümerin Frau Wally Reh⸗ laender, geb. Krappe, zum Zwecke der Auseinander⸗ setzung unter den Miteigenthümern am 19. De⸗ des zember 1892, Vormittags 10 ½ Uhr, vor theilung des Zuschlags wird am 5 “ Fericht 13 8 stelle — Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C., part., Saal 10,0 Fnt. Flüg Das Grundstück
Gericht — an Gerichts⸗ 1892, Nachmittags 12 ¾ Uhr,
zwangsweise versteigert werden. Berlin, den 25. Oktober 1892.
ist bei einer Fläche von 3 a
und andere das
er Gericht an herbeizuführen, Friedrichstraße 13, Hof, aal 40, versteigert werden.
des Verfahrens
etwaige das Grundstück betreffende
richtsschreiberei, ebenda, immer
werden.
den Namen des Malermeisters Versteigerungsvermerks nicht besondere derartige Forderungen
19. Dezember 1892, Vor⸗ lbe ang zur Abgabe von Geboten
verkündet werden. Pügel C., parterre, Saal 36, versteigert werden. bei Feststellung des geringsten Ge
Berlin, den 22. Oktober 1892. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 76.
[44584] Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche von der Königstadt Band 71. Nr. 3829 auf die Namen 1. des Fräuleins Auguste Tinius zu Berlin, II. der Geschwister Krappe: “ 1) Wally ÜUlrike Sophie Victoria, jetzt verehe⸗ lichte Musiker Rehlaender, zu Charlottenburg,
vember 1873,
Johann Friedrich Walter, geboren am 22. No⸗ vember 1874, 1 Johanne, geboren am 16. April 1876,
Henriette Bernhardine Jenny, geboren am kehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver⸗ steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe Grundbuche
2. September 1878,
Karl Ernst Justus, geboren am 29. Oktober von Geboten anzumelden und, falls der betreibende 1879 Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des eringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und beis Nr. 53 des
ertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten nerre X1), im Range zurücktreten.
— als Miterben — in Bezug auf den
Grundstücksantheil des Rentiers August Tinius,
„III. der Wittwe Louise Charlotte Pfefster, geb. rthe
Klepsch, zu Berlin bezüglich des Antheils des Ansprüche Maurermeisters August P
as Grundstück 7,68 ℳ Reinertrag und einer Fläche von 10,92 a zur Grundsteuer, mit 16 640 ℳ Nutzungswerth zur reten. Gebäudesteuer für das Etatsjahr 1893/94 veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Schlu Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere des erfahrens herbeizuführen, widrigenfalls na das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie be⸗ sondere Kaufbedingungen können in der Gerichts⸗ Anspruch an die schreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, Max Johann Alexander, geboren am 6. No⸗ die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden an Gerichtsstelle, wie oben, v Ansprüche, deren Vorhandensein, oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Ver⸗ steigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder⸗ [44587]
erfahrens führen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das werden. Das Grundstück ist mit 7540 ℳ N. 8⸗ Kaufgeld in Vezug auf den Anspruch an die 8 1 1 rundstücks tritt. Das Urtheil über die Er⸗
wie oben angegeben, verkündet werden. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 75.
Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im zur Zeit Grund⸗ Grundbuche von den Umgebungen Band 155 Nr. 6876 vermerks nicht hervorging, insbesondere derartige auf den Namen des Zimmermeisters August Seiler hier eingetragene, zu Berlin in der Chorinerstraße Nr. 52 belegene Grundstück am 30. De⸗ zember 1892, Vormittags 10 ½ Uhr, vor dem Gerichtsstelle, Neue widerspricht, Flüge üc zst Peift ee cht berücksich
schla⸗ — Das Grundstück is ebots nicht berücksichtigt werden und bei Verthei⸗ in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grund⸗ mit 6,54 ℳ Reinertrag und einer Fläche von lung des Kaufgeldes die berücksichtigten An⸗ 5 a 56 qm zur Grundsteuer veranlagt. Auszug sprüche im Range zurücktreten. aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grund⸗ das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden Abschätzungen und
wie besondere .S. können in der Ge⸗ Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus Nachmittags 12 ¾ Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben hervorging, ins⸗
wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, elegene spätestens im Versteigerungstermin vor der Auf⸗
alls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem
zeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrich⸗ erbeizu⸗ straße 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 36, versteigert
telle werth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, 19. Dezember etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück be⸗ an Gerichtsstelle, treffende sowie besondere Kauf⸗ bedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Real⸗ berechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche der Eintragung des Versteigerungs⸗
Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗ boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger idersprie dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten
Diejenigen, welche
andere aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins
Nachweisungen, so⸗ die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widri⸗
genfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grund⸗ stücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 21. Dezember 1892,
41, eingesehen
Eintragung des angegeben, verkündet werden. Berlin, den 27. Oktober 1892.
von Kapital, Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 75.
[32373] Aufgebot.
1 82 den Nattag E Bredow s.
327 orbenen Tischlermeisters Gustav Jaeger, vertreten
— durch den Rechtsanwalt Freude in Stettin, wird der Inhaber des angeblich gestohlenen Hypotheken⸗An⸗
anzumelden und,
ist bis Ende März 1893 mit sichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes ddeilscheines Litt. A. Nr. 223 über 100 ℳ der
Diejenigen, welche das des Versteigerungstermins
erfolgtem Hv 1.. Kaufgeld in elle
Berlin, den 26. Oktober 1892.
Bebauungsplans
gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurück⸗
Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor
des Grundstücks tritt. Das 94 4 2 . Urtteil über die Ertheilung des Zuschlags wird am dieselbe für kraftlos erklärt werden wird. 30. Dezember 1892, Nachmittags 12 ½ Uhr, ündet werden.
Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 76.
Zwangsversteigerung. B
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Dr. E. F. Fehling in Lübeck, ist ruͤcksichtlich der e von den Umgebungen Berlins im nachbenannten Niederbarnimschen Kreise Band 32 Blatt Nr. 1672 Urkunden: auf den Namen des Schankwirths Franz Hähnel hierselbst eingetragene, an der projectirten Straße
nach dem Kataster Diejenigen, straße 14, belegene Grundstück am 21. Dezember feiffer eingetragene, zu welche das Eigenthum des Grundstücks .adS 1892, Vormittags 10 ¼ Uhr,
Genossenschaftlichen Grund⸗Kreditbank für die Pro⸗ vinz Preußen aufgefordert, seine Rechte auf den ge⸗ nannten Schein spätestens in dem Aufgebotstermine den 16. März 1893, Mittags 12 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht (Zimmer Nr. 63) an⸗ zumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls
Eigenthum des die Einstellun
ezug auf den
Königsberg, den 15. August 1892. Königliches Amtsgericht. XVII
[44491] Aufgebot. “ b 16 Von dem Rechtsanwalt a. D. Georg Emil Troitzsch in Leipzig, vertreten durch den Rechtsanwalt
angeblich
1) der von der Deutschen Lebens⸗Versicherungs⸗ Gesellschaft in Lübeck am 14. Februar 1878 von Berlin dem Georg Emil Troitzsch, Advocat in Adolf⸗ Leipzig, ausgestellten Police Nr. 12 (ohne Gewinnantheil) in Höhe von 3000 ℳ, lautend auf Inhaber, fällig am 14. Februar 1900,
abhanden gekommenen
vor dem unter⸗
18 8 88g “ 16