Stpockholm.
Triesf 768 ONO ¹) Nachts Regen. 2²) Horizont neblig. ³) Nebel.
8
8
lagen von J. Brahms.) Hertel. Anfang 7 Uhr.
Memel 772 SO
In der gestrigen Sitzung des Vereins für Gewerbefleiß bielt der General⸗Director von Oechelhäuser aus Dessau einen Vortrag, der dem 100 jährigen Jubiläum des Steinkohlengases galt. Er wies darauf hin, daß in diesem Jahre ein Jahrhundert vergangen, seit der Schotte Murdoch, die „rechte Hand“ Watt's, des Erfinders der Dampfmaschine, sein Haus und seine Werkstätte in Cornwall zum ersten Mal mit Steinkohlengas beleuchtete. Licht ohne Docht, das war das Wunder der Murdoch'schen Erfindung, die in ihrer “ jetzt wieder bei dem Licht mit Docht, dem „Auerlicht“ mit dem glühenden Leuchtkörper angelangt sei. Der Redner schilderte nicht nur die gegenwärtige hohe Entwickelung, sondern auch die aussichtsreiche Zukunft der Verwendung des Steinkohlengases zur Licht⸗’, Wärme⸗ und Krafterzeugung. Der Festsaal des Post⸗ gebäudes in der Oranienstraße, in dem die Sitzung stattfand, ab in der Verschiedenartigkeit seiner Beleuchtung Zeugniß von der ohen Entwicklungsstufe, welche die Gasbeleuchtung erreicht hat. Die Hälfte des Saales war mit den gewöhnlichen Argandbrennern erhellt, die bei 220 1 Consum eine Leuchtkraft von 20 Kerzen zeigen, während die andere Hälfte Auerlicht hatte, das bei 95 1 Consum eine Leucht⸗ kraft von 60 Kerzen aufweist, dabei aber trotz der früheren Leuchtkraft nur †½ der Wärme der Argandbrenner ausstrahlt.
Wittenberg, 6. November. Der Minister der öffent⸗ lichen Arbeiten hat, wie die „Saale⸗Ztg.“ mittheilt, den hiesigen Eisenbahn⸗Stationsbeamten mit Rücksicht auf ihre Thätigkeit am Tage des Schloßkirchenfestes nachstehenden Erlaß zu⸗ gehen lassen: „Die Abfertigung des bedeutenden, außergewöhnlich starken Verkehrs aus Anlaß der gestrigen Feier zu Wittenberg ist zu meiner Freude mit solcher Umsicht und so regelmäßig bewirkt worden, daß ich hiermit den Behörden und Beamten der Staatseisenbahn⸗ verwaltung, die hierzu beigetragen haben, meine volle Anerkennung ausspreche. Das ö“ Eisenbahn⸗Betriebsamt wolle den Be⸗ theiligten hiervon Mittheilung machen. Der Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen.“
Wittenberg, 6. November. An dem hiesigen neuen Post⸗ lebäude ist, der „Köln. Ztg.“ zufolge, dieser Tage ein Denkmal r einen berühmten Wittenberger, den im vorigen Jahre verstorbenen
Göttinger Professor Weber, den Erfinder des elektrischen Telegra⸗ phen, angebracht worden. Es sind zwei weiße Marmortafeln in die südliche Giebelwand eingelassen, deren oberste das Reliefprofil Weber's und dercn unterste die Inschrift trägt: „Wilhelm Weber, Erfinder des Telegraphen, geb. in Wittenberg am 24. Oktober 1804.’ Dar⸗ über, ein Stockwerk höher, ist eine Art Wappen aus Sandstein an⸗ gebracht, das, umgeben von Telegraphenstangen mit Isolatoren und Leitungsdrähten, drei galvanische Elemente enthält und so die Erfin⸗ dung Weber'’s symbolisirt.
„Rostock, 5. November. Wie der „N. Pr. 3.“ aus Dassow berichtet wird, ward am 2. d. von einem dortigen Fischer ein großer Seeadler eingebracht. Der Fischer hatte den Vogel in der Pötenitzer Wieck in dem Augenblick betroffen, als er, auf eine große Seemöve herabstoßend, sich so fest gekrallt hatte, daß er nicht wieder auffliegen konnte. Da er dem Wasser sehr nahe war, so näherte sich ihm der Fischer und erschlug ihn mit dem Ruder. Der Adler maß 8 Fuß mit ausgespannten Flügeln.
Straßburg i. E., 4. November. Ein weihevoller Act dank⸗ barer Erinnerung und Ehrung vollzog sich der „K. Ztg.“ zufolge
am 2. d. M., Vormittags, auf dem Friedhofe St. Ur ban. Auf Anregung des Gemeinderaths waren, wie schon mitgetheilt, die auf den verschiedenen Friedhöfen sowie auf dem nach Kronenburg zu gelegenen Eisenbahngelände ruhenden Gebeine der 1870 gefallenen deut⸗ schen und französischen Krieger ausgegraben und in ein gemein⸗ schaftliches Grab auf dem Friedhof St. Urban gebettet worden. Den Allerseelentag hatte man zu einer würdigen Einweihungsfeier aus⸗ ersehen. Neben dem im Blumenschmuck verschwindenden Grabhügel war eine mit schwarz⸗weiß⸗rothem Fahnentuch versehene Kanzel auf⸗ estellt; Abordnungen von sämmtlichen hiesigen Truppentheilen hatten ich davor aufgestellt. Die Generalität mit dem kommandirenden General, General⸗Lieutenant von Blume an der Spitze so⸗ wie zahlreiche Offiziere waren erschienen. Abordnungen der verschiedenen Krieger⸗ und Veteranenvereine der Stadt und Umgegend schlossen den Kreis. Nachdem die gesammte evan⸗ gelische und katholische Geistlichkeit sich versammelt hatte, soielte die Kapelle den Choral „Was Gott thut, das ist wohlgethan“. Hierauf hielt Militär⸗Oberpfarrer Steinwender die Weiherede, an deren Schluß er die Anwesenden ermahnte, den hier in Gott ruhenden 75 französischen und 83 deutschen Kriegern, die, für das Vaterland ihr Blut dahingebend, den Heldentod fanden, in treuer Pflicht⸗ erfüllung nachzueifern. Mit dem Lied „Wie sie so sanft ruhen“ und dem vom Militär⸗Oberpfarrer Steinwender gesprochenen Segen endete der weihevolle Act.
Wien, 6. November. Frau Pauline Lucca ist, wie Wiener Blätter melden, ernstlich erkrankt. Ihr Leiden wird von den Aerzten als Gelbsucht bezeichnet.
Warschau, 8. November. Bei der Station Böin an der Eisenbahn Ivangorod⸗Dombrowa wurde nach einer Meldung des „H. T. B.“ in vergangener Nacht ein mit zehn Personen be⸗ setztes Fuhrwerk von einem Güterzuge überfahren. Fünf Per⸗ sonen waren auf der Stelle todt, die anderen sind mehr oder minder schwer verletzt. Die Leute schliefen, so daß sie das Nahen des Zuges überhörten. Die Barridre ist nicht geschlossen gewesen.
San Francisco, 7. November. Der vom Walfischfange im nördlichen Eismeere hier eingetroffene Dampfer „Belum“ meldet, daß die Walfischfänger⸗Bark „Helen Mar“, als sie sich 8 einen Walfisch einzufangen, durch eine Sturzwelle in die Höhe gehoben worden und zwischen zwei Eisbergen zerschellt sei. 35 Menschen seien dabei umgekommen, nur 5 seien unversehrt geblieben.
7.
Nach Schluß der Redaction eingegangene Depeschen.
Wien, 8. November. (W. T. B.) Ueber den gegen⸗
wärtigen Stand der ungarischen Krisis liegt nichts
Authentisches vor. Die hiesigen Blätter, darunter das 1 melden auf das Bestimmteste, der
inister⸗ Präsident Graf Szapary habe gestern in Wien ein formelles Demissionsgesuch zurück⸗ gelassen, über das jedoch die Krone bisher keine Entscheidung getroffen habe, da sie die Ergebnisse der liberalen Conferenz am Mittwoch abzuwarten und die Anschauungen hervorragender ungarischer Politiker kennen zu lernen wünsche. Hierzu sollen
Koloman Tisza und Theodor Andrassy bereits nach Wien be⸗ rufen sein. Weiterhin wird die Berufung des Finanz⸗ Ministers Dr. Wekerle, Koloman Szell'’s und des Präsidenten des Abgeordnetenhauses Banffy erwartet. Somit dürfte die Lösung der Krise einige Zeit beanspruchen.
Pest⸗ 8. November. (W. T. B.) Der „Pester Lloyd“ be⸗ streitet, daß der Minister⸗Präsident Graf Szapary, wie einige Blätter meldeten, die Krone um Einführung der obligatorischen Fera ersucht habe, da er hierzu von dem Cabinet niemals ermächtigt worden sei. Das Blatt fügt hinzu, die Krisis gehe von einer Fraction der liberalen Partei aus, welche die fernere Unterstützung des Ministeriums von der sofortigen Aufstellung des Princips der obligatorischen Civil⸗ ehe abhängig gemacht habe. Das „Neue Pester Journal“ fordert den unbedingten Rücktritt des Grafen Szapary. Der „Pesti Hirlap“ meint, die liberale Partei werde den Grafen Szapary unterstützen, wenn dieser das Programm der Partei annehme. „Budapesti Hirlap“ bestreitet, daß die formelle Demission des Cabinets bereits erfolgt sei, constatirt aber eine offenkundige Spaltung in der Regierungspartei unter Hervortreten der Tisza⸗Gruppe.
Paris, 8. November. (W. T. B.) In dem Polizeicommissariat in der Rue des Bons Enfants hat eine Explosion stattgefunden.
wei Polizeiagenten fanden gegen 11 ½¼ Uhr Vormittags in der Avenuede l'Opera vor dem Geschäftsgebäude der Bergwerksgesell⸗ schaft von Carmaux eine Art von Bombe, welche die Form eines Kochtopfes hatte. Die Polizeiagenten hoben die Bombe auf und brachten sie nach dem Polizeicommissariat. Als man die Bombe dort untersuchen wollte, erfolgte eine Explosion, durch die zwei Agenten getödtet und einer verwundet wurden. Der materielle Schaden ist ziemlich erheblich.
St. Petersburg, 8. November. (W. T. B.) Der
Kaiser empfing gestern den neuernannten Gesandten der Vereinigten Staaten von Nord⸗Amerika White, worauf dieser auch der Kaiserin vorgestellt wurde. Rom, 8. November. (W. T. B.) Die Blätter con⸗ statiren, der Wahlsieg des Cabinets sei bedeutender als angenommen wurde; durch vereinzelte Abtrünnige werde die Majorität nur homogener und sicherer; die antiministerielle Rechte und die Gruppe Nicotera hätten eine vollständige Niederlage erlitten und die intransigenten Radicalen eine starke Verminderung, hingegen die monarchistischen Radicalen eine bedeutende Vermehrung erfahren.
Brüssel, 8. November. (W. T. B.) Zahlreiche Gruppen von Arbeitern durchziehen unter dem Gesange der Marseillaise und Carmagnole und unter Hochrufen auf das allgemeine Stimmrecht die Straßen. Bisher ist es zu keinem Zwischenfall gekommen 8
Lüttich, 8. November. (W. T. B.) Der Bürgermeister hat jede Kundgebung oder Ansammlung nach 4 Uh Abends untersagt.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
t v
8
m 8. November, orgens.
Wetterberi 8
8 1e] Sʒ
sp.
rred. in Millim. 8 5
Anfang 7 Uhr. Donnerstag:
Mullaghmore Aberdeen.. Christiansund Kopenhagen.
6 bedeckt SO A bedeckt W 2 Dunst still bedeckt still heiter W I bedeckt W I bedeckt
&G
Anfang 7 Uhr.
(9
aranda. t. Petersburg 773 Moskau 777
Cork, Queens⸗
8⸗ G ᷣSOD O0 00 00—
—
1
8
*
vom Ober⸗
8
765 5 Regen 768 1 wolkenlos 772 1 wolkenlos 770 still Nebel 771 still Nebel 770 SO 1 Nebel 772 SSO 1 Nebeli)
3 Nebel
9G0
— PP13AIII“I 7s1771 Karlsruhe.. 770 NOO 3 bedeckt Wiesbaden. 771 NW
2 bedeckt still Nebel
dUESOUSNOeg
fang 7 Uhr. 1 wolkig²) 771 O 4 Nebel 772 still bedeckt 771 SW 1 bedeckts) 772 SO 1 Nebel 772 S 3 Nebel
en veee. — ve hach er Kanalgegend entsendend, während eine Depression
nordwesttich von Schortland erschienen ist, welche nfang 7 b auf den Herehen stürmische Südwestwinde ver⸗ ursacht. In 1
ruhig, mild, trübe und stark neblig. land, wo stellenweise Regen gefallen ist, liegt die Temperatur fast überall über dem Mittelwerthe. Nachtfröste werden nicht gemeldet.
767 O 1 wolkenlos 766 NO 2 halb bed. 2halb bed.
— +— =9oNSUn =0o0
Uebersicht der Witterung. Ein barometrisches Maximum liegt über dem
Treitag: Central⸗Enropa ist das Wetter sehr reitag:
In Deutsch⸗ ohne Aufgeld.
Deutsche Seewarte.
meister Weingartner. — Cavalleria rusti- . cana (Bauern⸗Ehre). Oper in 1 Aufzug burg. Mittwoch: von Pietro Mascagni. namigen Volksstück von Verga.
6. Aufführung. in 4 Acten na
Theater⸗Anzeigen.
Graeb. In Scene geseft
om Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Kape
Text h. dem gleich⸗ n
orher:
Tanzbild von Emil Graeb. omponirt und arrangirt von P. Hertel. (Mit Ein⸗ Anfang 7 ½ Uhr. Dirigent: Musikdirector. Donnerst
V Seuspielhane 243. Verftelnn .Der Bnssz6s penstigen Zähmung. Lustspiel in 4 Aufzügen 8
von William Shakespeare, na rau Moran⸗Olden. von Wolf Graf Baudissin (Sch “ für die deutsche Bühne bearbeitet von N
In Scene pesest vom Ober⸗Regisseur Max Gruhe. Mrs. Engel,
8 “ vpesnsand 1 oheng omantische Oper in cten von L2 3 3 vhen “ hann von Lothringen
Schauspielhaus. studirt: Fiesco, Genua. Ein republikanisches Trauerspiel in 5 zügen von e von S
egisseur Max
Kroll’s Theater.
der Uebersetzung oran⸗Olden.) Anfang 7 Uhr.
Donnerstag: Auf
In Scene gesetzt vom Ober⸗
244. Vorstellung. Neu ein⸗ oder: Die Verschwörung zu Auf⸗
Grube. Anfang 7 Uhr.
Mittwoch: Gastspiel der Oberon.
ayan und Miranda. et Baucis. Vorher: Abu Hassan. Freitag: Erstes Gastspiel von Emil Götze. Jo⸗
sller In Scene gesett Mittwoch: Zum 47. Male: Die Welt in Bild in Freiheit vorgeführt, von Herrn Oscar
Saal Bechstein, Linkstraße 42. Mittwoch (Rezia: Frau Anfang 7 ½ Uhr. Concert von Ida Rosenmund unter gütiger Mitwirkung der Großherz. Mecklen⸗
8 d 3 erlangen noch einmaliges burgischen Hofpianistin Fräulein Elisabeth Jeppe obert Kohlrausch. Ensemble⸗Gastspiel von Mlle. Marcolini und den somse des L. C. Win laven
Philemon
Circus Renz (Carlstraße.) Mittwoch, Abends 7 ¼ Uhr. Große Extra⸗Vorstellung und Debüt sämmt
— ’ 2. 1 Sonnabend: Gastspiel von Gemma Bellincioni ji Fswecialits 8 88 ü; zg. Tetzlaff. Dirigent: Kapellmeister Sucher. und Roberto Stagno. La Traviata. (Violetta: licher Kafis ZZ “ Sgra. Bellincioni; Alfredo: Sgr. Stagno.)
Welt. — 4 Damen⸗Schulen, zu gleicher Zeit geritten
von den Damen Clotilde und Helga Hager, Oceana
Theater Unter den Linden Ronacher. Renz und Zephora. — 8 arabische Schimmelhengste
E Renz. — eer. von Hrn. Gaberel ꝛc.
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Berlin, Dienstag, den 8. November
NM 265.
“ Statistik und Volkswirthschaft.
Thätigkeit der Schiedsmänner im Jahre 1891. Nach einer im „Ministerial⸗Blatt für die gesammte innere Ver⸗ waltung“ veröffentlichten Uebersicht über die Thätigkeit der Schieds⸗ männer in Preußen während des Jahres 1891 hat die Zahl der
Schiedsmänner am Ende des genannten Jahres 18 051 (1890: 18 113,
mithin im Jahre 1891 weniger: 67) betragen. Die Zahl der Sachen in bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten, die vor die Schieds⸗ männer gekommen sind, betrug 24 815 (gegen 26 432 im Jahre 1890); hiervon erschienen in 17 346 Fällen (18 202) beide Theile zur Sühneverhandlung, und durch Vergleich im Sühnetermin wurden 12 989 Sachen (13 547) erledigt. Die Zahl der Sachen in Beleidigungen und Körperverletzungen, welche vor die Schiedsmänner gekommen sind, betrug 181 528 (187 569); zum Sühnetermin erschienen beide Theile in 103 396 Sachen (108 027), 5 61 357 Fällen (64 379) wurde der Sühneversuch mit Erfolg erledigt. vie Zahl der Schiedsmänner hat sich vermindert; sie betrug 1887: 18 145; 1888: 18 179; 1889: 18 212; 1890: 18 118 und 1891: 18 051. In der Zahl der in bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten vor den Schiedsmännern anhängigen Sachen hat sich eine stete Verminderung bemerkbar gemacht: 1887: 36 140; 1888: 32 980; 1889: 30 631; 1890: 26 432; 1891: 24 815. Die Zahl der durch Vergleich erledigten bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten betrug: 1887: 19 747; 1888: 17 947; 1889: 16 095; 1890: 13 547; 1891: 12 989; es wurden also von den anhängigen Sachen immer etwas mehr als die Hälfte durch Vergleich erledigt. Die in Belei⸗ digungen und Körperverletzungen anhängigen Sachen stellten sich wie folgt: 1887: 189 429; 1888: 183 670; 1889: 188 997; 1890: 187 569; 1891: 181 528. Die Zahl der durch Sühneversuch mit Erfolg erledigten Beleidigungen und Körperverletzungen betrug: 1887: 67 695; 1888: 64 261; 1889: 65 746; 1890: 64 379; 1891: 61 357; es wurden also von den anhängigen Beleidigungen und Körper⸗ verletzungen stets mehr als ein Drittel durch Sühneversuch erledigt.
Arbeiterwohnungen.
Wie die Invaliditäts⸗ und Altersversicherungs⸗Anstalten von Berlin, Brandenburg, Hannover, Sachsen und Baden, so will jetzt auch, der „Schles. Ztg.“ zufolge, die Invaliditäts⸗ und Altersversicherungs⸗ Anstalt in Schlesien aus ihren Fonds Darlehne zur Förderung des Baues von Arbeiterwohnungen hergeben, und zwar will sie zu diesem Zweck an Gemeinden, milde Stiftungen, Unternehmungen und Arbeit⸗ geber jährlich bis zu einer Million Mark zu 3 % bei regelmäßiger Tilgung innerhalb längstens 50 Jahren ausleihen. Als Beleihungs⸗ grenze sind 80 % des Platz⸗ und Bauwerths der Grundstücke an⸗ genommen.
Zur Arbeiterbewegung. In Leipzig beschloß der „Lpz. Ztg.“ zufolge eine Versammlung der Stellmachergehilfen, der in der Nr. 238 d. Bl. erwähnten Aufforderung der letzten allgemeinen Versammlung der Holzarbeiter, sich mit den Arbeitgebern wegen der Verkürzung der Arbeits⸗ zeit ins Einvernehmen zu setzen, nicht Folge zu leisten. 8 Eine zur selben Zeit abgehaltene Versammlung der Glaser⸗ gehilfen, an welche die gleiche Aufforderung ergangen war, kam dieser durch die Wahl einer Commission nach. 1 Aus Bremerhaven wurde der „Köln. Ztg.“ berichtet, daß
300 Erdarbeiter, in der Mehrzahl Polen, die bei den dortigen.
Oeffentlicher Anzeiger.
1. Untersuchungs⸗Sachen.
2. Aufgebote, Frftede gen u. dergl.
3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung.
4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. . Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.
Hafenerweiterungsbauten beschäftigt waren, am 5. d. M. mit der Forderung erhöhten Lohnes und wöchentlicher Lohnzahlung die Arbeit niedergelegt hätten. — Vom gestrigen Tage wird dem „Hann. Cour.“ über diesen Ausstand Folgendes mitgetheilt: Die Arbeiter verlangten statt des bisherigen Tagelohnes von 3 ℳ einen solchen von 3ℳ 50 ₰ für den Tag und 4 ℳ für die Nachtschicht; da ihnen dies nicht zugestanden wurde, kam es zum Strike. Sonntag Nachmittag hielten die Ausständigen eine Versammlung ab, in der die Reden in polnischer Sprache gehalten und theilweise durch Dolmetscher. deutsch wiederholt wurden. Es wurde beschloössen, den Strike fortzusetzen, und die Gründung eines Vereins der Erdarbeiter vollzogen. Eine kleine Lohnerhöhung soll den Arbeitern zugestanden werden.
Hier in Berlin haben die Arbeiter der Lederwaarenfabrik von Ottomar Schultze wegen zu geringen Lohnes und, wie es in der Mittheilung des „Vorwärts“ heißt, wegen einiger Anordnungen des Unternehmers die Arbeit eingestellt.
Von dem Parteitag der schweizerischen Socialdemo⸗ kraten in Solothurn wird der „Frkf. Ztg.“ unter dem 6. d. M. telegraphisch weiter berichtet: Der Parteitag beschloß einstimmig die Volksinitiative für die Verstaatlichung des Eisenbahnwesens durch Erpropriation sowie im Princip das Staatsmonopol des Getreidehandels, und ermächtigte das Parteicomité, geeignetenfalls die Initiative zu ergreifen. Als Vorort wurde Basel bestätigt und das Parteicomité größten⸗ theils wiedergewählt. Für die Ueberlassung des Rathssaales für die Verhandlungen wurde der Solothurn’schen Regierung der Dank ab⸗ gestattet. Im sogenannten Localcomité saßen Staatsanwalt Keßler und Fürspre eer Fürholz. 8
In Millau (franz. Dep. Aveyron) leidet, wie „Der Ledermarkt“ berichtet,
die Kalblederfabrikation durch die fortgesetzten Arbeitseinstellungen seit einiger Zeit ganz außerordentlich. Die Fabrikanten scheuen sich, große Posten Rohfelle Feafn denn sobald die Arbeiter wissen, daß flott eingearbeitet werden so „stellen sie ganz unerfüllbare Ansprüche oder sie proclamiren den Strike. Dabei ist ihre Organisation eine so geregelte, daß immer nur in einer Fabrik gestrikt wird, damit die Feiernden von den in den anderen Fabriken Beschäftigten genügend so lange unterstützt werden können, bis ihre Forderungen vollständig bewilligt sind. Eine der letzten Millauer Arbeitseinstellungen wurde ins Werk gesetzt, weil die Arbeiter die Entfernung des Werkmeisters verlangten, der „ihnen nicht gefalle“; sie haben ihr Verlangen durchgesetzt. . Ueber den Ausstand der Baumwollindustrie⸗Arbeiter in Lancashire schreibt die Londoner „Allg. Corr.“: Noch niemals hat es in dieser Industrie einen so gewaltigen Ausstand gegeben. Die Arbeiter sind, wie immer, siegesgewiß. Der Secretär ihres Gewerkvereins James Mawdsley erklärte, die Spinner seien besser als je mit Geldmitteln versehen. Einstweilen würden die Striker 10 s die Woche Strikegeld erhalten und für jedes Kind werde eine Summe besonders ausgesetzt werden. Die Fabri⸗ kanten sind natürlich nicht minder gerüstet. Bei dem Strike handelt es sich darum, daß die Spinner sich in eine 5 % Lohnherabsetzung, welche die Fabrikanten für unvermeidlich erachten, nicht fügen wollen. Auch die Arbeiter geben zu, daß die Baumwollindustrie nicht sehr
lohnend ist; nur sagen die Arbeiter, daß eine Lohnherabsetzung die
Dinge auch nicht besser machen würde, lieber solle man die Arbeits⸗ zeit verkürzen. Von den 44 000 000 englischen Spindeln verfügt der Verband der Fabrikanten über 20 000 000.
Aus Sydney berichtet die Londoner „Allg. Corr.“ nach einem Reuter⸗Telegramm vom 6. d. M.: Infolge der welche die Bergleute von Broken Hill auf ihrer letzten Versammlung
1892.
gefaßt haben, erklärte den 8
eend.igt. Handel und Gewerl
Leipzig, 7. November. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. 8. Plata. Grundmuster B. per November 3,60 ℳ per Dezember 3,57 ½ ℳ, per Januar 3,57 ½ ℳ, per ar 3,60 ℳ, per März 3,62 ½ ℳ, per April 3,65 ℳ, per Mai 3,67 ½ ℳ, per Juni 3,70 ℳ, per Juli 3,72 ½ ℳ, per August 3,72 ½ ℳ, per Sep⸗ tember 3,72 ½ ℳ, per Oktober 3,72 ½ ℳ
Bückeburg, 7. November. (W. T. B.) Zu der heutigen Versammlung der Gläubiger der falliten Bankfirma Meyer Aron waren an Passiven 620 000 ℳ angemeldet, denen 400 000 ℳ Activa gegenüberstehen. Mehr als die Hälfte der Passiven sind be⸗ strittene Forderungen. Je nach dem Ausfall des gerichtlichen Urtheils über letztere haben die Gläubiger 60 bis 100 % ihrer Forderungen zu erwarten.
Glasgow, 7. November. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 5450 Tons gegen 6141 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.
Paris, 7. Nsvember. (W. T. B.) Gegenüber dem Gerücht, daß die Conversion von Locvsobligationen der Suezkanal⸗ Compagnie beabsichtigt sei, erklärt der Verwaltungsrath, daß die Frage einer Conversion von Loosobligationen bisher überhaupt nicht in Berathung gezogen worden sei. 3
St. Petersburg, 7. November. (W. T. B.) Die Versamm⸗ lung der Gläubiger der Günzburg'schen Konkursmasse hat die Verwaltung ermächtigt, die vorhandenen Immobilien nach Gut⸗ dünken zu verkaufen. Gleichzeitig wurde der Verwaltung eine Credit⸗ competenz bis zu 2 300 000 Rbl. zur Ausbeutung der Goldbergwerke und zu Fondsauslösungen gewährt. Die Verwaltung hat für den Monat November eine Baarauszahlung von 25 % in Aussicht gestellt.
Danzig, 8. November. (W. T. B.) Die Einnahmen der Marienburg⸗Mlawkaer Eisenbahn betrugen im Monat Oktober 1892 nach provisorischer Feststellung 213 000 ℳ geßhen 178 000 ℳ nach provisorischer Feststellung im Oktober 1891, mithin mehr 35 000 ℳ
Wien, 8. November. (W. T. B.) Ausweis der Südbahn in der Woche vom 28. Oktober bis 3. November 848 285 Fl., Mehr⸗ einnahme 37 646 Fl.
New⸗York, 7. November. (W. T. B.) Die Börse er⸗ öffnete fest, war im weiteren Verlaufe lustlos und schloß lustlos, aber fest. Der Umsatz der Actien betrug 188 000 Stück. Der Silber⸗ vorrath wird auf 1 820 000 Unzen geschätzt. Die Silber⸗ verkäufe betrugen 100000 Unzen. Die, Silberankäufe für den Staatsschatz betrugen 875 000 Unzen zu 85,35 à 85,40.
Weizen anfangs unverändert, später anziehend auf Ernteberichte. Schluß fest. — Mais anfangs unverändert, später schwankend, dann höher auf Deckungsnachfrage. Schluß fest.
Der Werth der in der vergangenen Woche ausgeführten Producte betrug 7 484 237 Dollars gegen 8 705 780 Dollars in der Vorwoche. 0
Visible supply an Weizen 64 717 000 Bushels, do. an Mais 13 281 000 Bushels.
Chicago, 7. November. (W. T. B.) Weizen anfangs unverändert, zog später auf Deckungskäufe an. Schluß fest. — Mais Efangs i esdee darauf Reaction infolge ungünstiger Wetterberichte. Schluß fest.
6. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 7. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften.
8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten.
9. Bank⸗Ausweise.
10. Verschiedene Bekanntmachungen.
[460191
Zwangsversteigerung.
aus der Steuerrolle,
beglaubigte Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗
Abschrift des Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗
Deutsches Theater. Mittwoch: Des Meeres (Gastspiel der 16 jährigen Primadonna und der Liebe Wellen.
Donnerstag: Lolo’'s Vater.
Feitch Faust. Sonnabend: Der Misant
Anfang 7 Uhr.
hrop. — In Civil.
Berliner Theater. Mittwoch: Dora. An⸗ Vorstellung bei halben Preisen.
Donnerstag: Zu Schiller's Geburtstag. Neu ein⸗ studirt: Wallenstein’s Tod.
Freitag: 11. Abonnements⸗V. mann von Venedig.
Die Orientreise.
Wallner-Theater. Mittwoch: 9. Gast⸗Vor⸗ Volksstück in 3 Acten stellung des Lessing⸗Theaters: Sodoms Ende. Fritz Reuter. Anfang 7 ½ Uhr.
12 Donnerstag: Die Großstadtluft. Sodoms End
olksthümliche Preise (Parquet 2 ℳ). Vorverkauf Max Hospauer.
Friedrich-Wilhelmstädtisches Theater. Mittwoch: Fünfter 95 es O 94 8 ariser Leben. Komische Operette 8 dem Französischen des Meilhac Geöffnet 9 Uhr bis 84 Halecr. von 58 Fer 115 8 acques enbach. irigent: Kapellmeister Feder⸗ Köoönigliche Schauspiele. Mittwoch: Opern⸗ mann. Anfang 7 Uhr. haus. 234. Vorstellung. Djamileh. Romant. Oper in 1 Act von G. Bizet. S von L. Gallet, deutsch von L. Leben. Hartmann. Tanz von E.
Residenz-Theater. Direction: Sigmund Lauten⸗ um 33. Male:
Le Parfumq.) Schwank in 3 Acten von Ernest . veZITEEe est Karl Meyder⸗Concert.
setzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Fischl. In Scene gesetzt von Sigmund Lautenburg. Id. Kapellmeister Dr. Muck. — Slavische Vrunt⸗ — V pero
Deutsch von Ludwig
Der neue Gauymed. Musik Lefort.) Schwank in 1 Act von Charles Louveau. mann. „Musikalische Täuschungen“, Potpourri von
: Dieselbe Vorstellung. (
Musik von J. Bayer. Inscenirt durch den meister L. Gundlach. — Die kleine Primadonna. räulein Sophie David.) Gelegenheitsschwank in 1 Act von Richard Genée. Inscenirt durch den Ober⸗Regisseur Herrn Friese sen. — Ueberdies: Hervorragendes Variété⸗Programm. Neu! Traumbilder. Neu! Galerie moderner Meisterwerke in nie gesehener Farbenpracht und Lichtfülle. Anfang 7 ½ Uhr. Voranzeige. Sonntag, 2 ½ Uhr: Nachmittags⸗
Adolph Ernst-⸗Theater. Mittwoch: Zum 65. Male: Die wilde Madonna. Gesangs⸗ posse in 3 Acten von Leon Treptow. Couplets von G. Görß. Musik von G. Steffens. it neuen Costumen aus dem Atelier der Fr. Köpke und neuen
Der Kauf
Lessing-Theater. Mittwoch: Zum 41. Male: Decorationen von Lütkemeyer in Coburg. In Scene Schwank in 3 Acten von Oscar Blumenthal und Gustav Kadelburg. Anfang 7 ½ Uhr. Donnerstag: Die Orientreise. Freitag: Die Orientreise.
gesetzt von Adolph Ernst. Anfang 7 ½ Uhr. Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.
“ Thomas-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. 8 Mittwoch: Gastspiel des Angust Junkermann⸗ Ensemble. Leßzte Woche.) Kein Hüsung.
Acten und einem Nachspiel nach
Voranzeige. Dienstag, 15. November: 2 Ensemble⸗Gastspiel der Münchener unter Di⸗ rection des Königlich Bayerischen Hofschauspielers
143041 Hohenzollern⸗Galerie
1 Lehrter Bahnhof. 1 ℳ Sonntags 50 ₰. bach⸗Cyelus. Leh Gr. Ahah Rundgemälde 1610 —1890. 4³ unkelh. Sonnt. 9—9.
Musik von Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde.
Donnerstag: Benefiz für Elise Schmidt. Pariser Am Landes⸗ eng. Park (Lehrter Bahnhof). r.
Geöffnet von 12 —11
Concerte.
Im Pavillon. Contcert-Haus. Mittwoch, Abends 7 Uhr: Jubel⸗Ouverture von Weber. Ouv. „Zampa“ von
„Wiener Blut“, Walzer von Strauß. (Café Czardas aus „Der Geist des Woywoden“ von Groß⸗
Schreiner. „Mazurka“, für Violine von Wieniawski Carnier). „Nachklänge aus dem Zillerthal“, für Piston von Hoch (Herr Steffens).
und Tanz. Ausst.⸗Ballet von Gaul und Hesß her. — Zum Schluß der Vorftellung: Auf Helgoland,
oder: Ebbe und Fluth. Großes Land⸗, Wasser⸗ und Feuer⸗Schauspiel. Nationaltänze von 70 Da⸗ men. Neue Tanz⸗Einlagen: u. A. „1. Garde⸗ Regiment zu Fuß in Parade⸗Uniform aus der Zeit Friedrich's des Großen“.
Donnerstag und folgende Tage, Abends 7 ¼ Uhr: Große Vorstellung mit neuem Programm und „Helgoland“.
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Clara Billig mit Hrn. Realschul⸗
Oberlehrer H. Schädlich (Mittweida). — Frl. Frieda Gamp mit Herrn Rittergutsbesitzer Otto Brümmer (Fürstenwalde, Spree —- Milkow).
Verehelicht: Hr. Prem.⸗Lieut. Otto Havenstein mit Frl. Elisabeth Jacobi (Schwerin i. M.). — Hr. Hauptmann Horst Edler von der Planitz mit Frl. Marga von Koppenfels (Bautzen).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Staatsanwalt Schaeffer (Berlin). — Hrn. Landrath und Kammer⸗ junker Grafen Carl Platen zu Hallermund (Sege⸗ berg). — Hrn. 1“ Görlitz (Minden). — Hrn. Grafen Erhard Wedel Goedens (Philipps⸗ burg). — Hrn. Ober⸗Regierungs⸗Rath von Pawel (Cassel). — Hrn. von Holtz (Kuhagen). — Eine Tochter: Hrn. Prem.⸗Lieut. Edler von der Planitz (Berlin). — Hrn. Lieut. Arthur Grafen von Bredow (Hannover). — Hrn. Lieut. Frhr. Schenck von Schweinsberg (Colmar i. E.).
Gestorben: Hr. Stadtgerichts⸗Rath a. D. Adolf von Le Coq (Potsdam). — Hr. Geh. Kanzlei⸗ Rath a. D. Carl Strobel (Berlin). — Frl. Anna von Küster (Brunn bei Stettin). — Fr. Else Gräfin von Reichenbach, geb. von Faer (Falken⸗ stein im e- — Fr. Amtsrath Agathe Struck⸗ mann, geb. Volborth (Hannover).
Redacteur: Dr. H. Klee, Director. Berlin:
Verlag der Expedition (Scholz).
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Fünf Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage), sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent⸗ lichen Anzeigers (Commanditgesellschaften auf Actien und Actiengesellschaften) für die
Woche vom 31. Oktober bis 5. November 1892.
1) Untersuchungs⸗Sachen.
Keine. aeääe
3 2) Aufgebote, Zustellungen und dergl. 8
[46016] Zwangsversteigerung. 8
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grund⸗ buche von der Hasenhaide und den Weinbergen Band 30 Blatt Nr. 1045 auf den Namen des Tischler⸗ meisters Constantin Kusik zu Berlin eingetragene, an der Gräfestraße angeblich Nr. 41 belegene Grund⸗ stüchk am 5. Januar 1893, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Ge⸗ richtsstelle, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C., Erdgeschog, Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 4,50 ℳ Reinertrag und einer ,8 von 5 a 47 qm zur Grundsteuer, zur
ebäudesteuer aber noch nicht veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grund⸗ buchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, so⸗ wie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichts⸗ schreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer 42, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, ins⸗ besondere derartige Forderungen von Kapital, insen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, pätestens im Versteigerungstermin vor der Auf⸗ orderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berück⸗ sichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurück⸗ ktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellun des Verfahrens herbeizuführen, widri enfalls na erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den vappec an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 5. Januar 1893, Nachmittags 12 ¼ Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, verkündet werden.
Berlin, den 25. Oktober 1892
Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 77.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise Niederbarnim Band 72 Blatt Nr. 3148 auf den Namen des Malermeisters Alexander Erdmann hierselbst eingetragene, zu Berlin, Straße Alt⸗Moabit Nr. 77 belegene Grundstück am 30. Dezember 1892, Vormittags 10 ½ Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gericht an Gerichtsstelle, Neue Friedrich⸗ straße 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 36, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 17 750 ℳ Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grund⸗ buchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie be⸗ sondere Kaufbedingungen können in der Gerichts⸗ schreiberei, Zimmer 41, ebenda, Flügel D., eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Ver⸗ steigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder⸗ kehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver⸗ steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des eringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei b des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungs⸗ termins die Einstellung des Verfahrens herbeizu⸗ führen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Er⸗ theilung des Zuschlags wird am 30. Dezember 1892, Nachmittags 12 ¾ Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben bezeichnet, verkündet werden.
Berlin, den 27. Oktober 1892.
Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 75.
[46021] Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von der Friedrichstadt Band 20 Nr. 1399 auf den Namen des Schlächtermeisters Heinrich Otto Birnbaum hier eingetragene, in der Schützenstraße Nr. 79 belegene Grundstück am 4. Januar 1893, Vormittags 10 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue I1““ 13, Hof, Flügel C., part., Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 6000 ℳ Nutzungs⸗
werth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug
Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden
das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie be⸗ sondere können in der Ge⸗ richtsschreiberei, ebenda, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufge⸗ fordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls die⸗ selben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kauf⸗ geldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks ae geh 5. werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach er⸗ folgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den An Fruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 4. Januar 1893, Nachmittags 12 ½ Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, verkündet werden. Berlin, den 27. Oktober 1892. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 76.
[46018] Zwangsversteigerung. 1 Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise Niederbarnim Band 72 Nr. 3149 auf den Namen des Malermeisters Alexander Erdmann hierselbst eingetragene, in der Straße Alt⸗Moabit Nr. 78 be⸗ legene Grundstück am 2. Januar 1893, Vor⸗ mittags 10 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Ge⸗ richt, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstr. 13, Hof, S Flügel C., Saal 36, versteigert werden. Grundstück ist mit 9370 ℳ Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuer⸗ rolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf⸗ bedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, lügel D., Zimmer 41, eingesehen werden. Alle ealberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund⸗ buche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs⸗ vermerks nicht hervorging, insbesondere derartige
boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Verthei⸗ lung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten An⸗ sprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks Beaa Fennhen werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 2. Januar 1893, Nachmittags 12 ¾ Uhr, an obenbezeichneter Ge⸗ richtsstelle verkündet werden. 1 Berlin, den 27. Oktober 1892. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 75.
[46020] Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von Charlottenburg Band 10 Nr. 414 auf den Namen des Wagenfabrikanten Wilhelm Brandt hier eingetragene, in der Flensburgerstraße nach dem Kataster Nr. 40/41 belegene Grundstück am 18. Januar 1893, Vormittags 10 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C., part., Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 5,79 ℳ Reinertrag und einer Fläche von 9 a 85 qm zur Grundsteuer und vom Etatsjahr 1893/94 ab mit 13 500 ℳ Nutzungswerth zur Ge⸗ bäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuer⸗ rolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück be⸗ treffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf⸗ bedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda,
immer 41, eingesehen werden. Alle Realberech⸗ tigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs⸗ vermerks nicht hervorging, insbesondere derartige
orderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden
bungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗ boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Verthei⸗ lung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten An⸗ sprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden