1892 / 274 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 18 Nov 1892 18:00:01 GMT) scan diff

theiligt, „ämlich Siwas und Ersinoan und zwar nur an der Weizen⸗ zusfuhr, Siwas auch in gerinoem Grade an der Mehlausfuhr. Die Ausfuhr aus diesen Bezirken beträgt durchschnittlich etwa 10 bis 12 000 t.

Auf den 800 m über dem Meere belegenen Feldern hat der daselbst eingetretene Regen, welcher jedoch nach Verlauf von 24 Stun⸗ den wieder aufhörte, soweit bis jetzt bekannt, Schaden nicht ange⸗ richtet. Vielmehr wird geklagt, daß der Regen nicht heftig genug war, um aller Orten auch im Unterlande geborstenen Boden wieder zusammenzufügen, da diese Zusammenfügung die Beackerung des Bodens erst wieder ermöglicht. Durch die Hitze des besonders trockenen Sommers ist der Boden fast allerwärts in ganz eigenthümlicher Weise geborsten; die hierdurch im Boden erzeugten Spalten haben eine Tiefe bis zu zwei Metern. Sollte nunmehr ein anhaltender Regen nicht eintreten, so müssen diese Risse erst durch Menschenhand beseitigt werden.

A. s diesen Gründen und infolge der andauernden Trockenheit im Herbst erscheint die Aussaat von Wintergetreide fast überall verspätet. Besonders ungünstig lauten die Nachrichten aus dem Hinterland von Smyrna, wo die üblichen Herbstregen an der Küste ganz ausgeblieben sind, und im Innern des Landes der Regen nur ein localer und auch dann nicht ausreichend war. Infolge dessen ist die Bestellung der Aecker dort mit großen Schwierigkeiten verbunden und die bis jetzt stattgehabte Aussaat nur eine geringe.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Cholera.

Pest, 17. November. Von gestern Abend 6 Uhr bis heute Abend 6 Uhr sind hier sieben Choleraä⸗Erkrankungen und ein Todes⸗ fall vorgekommen. In Budapest 1. wie den „Veröffentlichungen des deutschen Kaiserlichen Gesundheitsamts“ berichtet wird, vom 30. Oktober bis 5. November (tageweise geordnet) nachstehende Er⸗ krankungen bezw. Todesfälle gemeldet: 15:8, 24:5, 23:8, 17:10, 21:12, 16:11, 11:2, insgesammt 127 bezw. 56. Zufolge dem „N.

Hest. Journ“ sind bis zum 30. Oktober 852 Erkrankungen, 369 Todes⸗ nilt in Budapest festgestellt worden.

St. Petersburg, 18. November. Dem Regierungsboten“ zufolge beabsichtigt die Regierung die Anordnung von Maßnahmen für den Fall der Wiederkehr der Cholera⸗Epidemie im nächsten Jahre und wird zur Berathung dieser Maßregeln einen Congreß, von Aerzten aus den Gegenden einberufen, wo die Cholera in diesem Jahre herrschte. 1 1

Amsterdam, 17. November. (W. T. B.) Die ärztliche

Untersuchung, welcher aus Hamburg und aus den französischen Häfen kommende Schiffe in Ymuiden bisher unterworfen waren, ist aufgehoben worden. Aus Utrecht werden zwei Todesfälle an Cholera gemeldet. In der Woche vom 30. Oktober bis 5. No⸗ vember starben, wie wir den „Veröffentlichungen des deutschen Kaiser⸗ lichen Gesundheitsamts“ entnehmen, zufolge amtlicher Mittheilung in der Provinz Nordholland zu Amsterdam eine, Nederhorst den Berg zwei, in der Provinz Südholland zu Alphen eine, im Haag zwei, zu s'Gravenzande, Gouda, Hazerswoude und Koudekerk je eine, in der Provinz Nordbrabant zu Breda drei, Prinsen⸗ age zwei, in der Provinz Gelderland zu Huissen drei, in der Provinz Utrecht zu Utrecht drei, Ysselstein fünf, in der Provinz Friesland zu Sneek eine, insgesammt 27 Personen. Die Zahl der Todesfälle hat also im Vergleich zur vorhergegangenen Woche zu⸗ genommen.

Belgrad, 17. November. Gestern ist hier ein Arbeiter unter choleraverdächtigen Erscheinungen erkrankt und in das Barackenspital gebracht worden.

Wie die „Karlsr. Ztg.“ vernimmt, hat das Großherzoglich badische Ministerium des Innern die Bezirksämter angewiesen, vor dem Genuß amerikanischer Fleischwaaren in nicht abgekochtem Zustande und ohne vorherige Untersuchung derselben auf Trichinen öffentlich zu warnen. Importeure amerikanischer Fleischwaaren, die diese ohne vorherige Nachuntersuchung auf deren Trichinenfreiheit an das Publikum verkaufen, laufen Gefahr, den in § 367 Ziffer 7 R.⸗St.⸗G.⸗B. und in dem Nahrungsmittelgesetz bestimmten Strafen zu verfallen.

Spanien. Zufolge Königlich spanischer Ministerial⸗Verordnung vom 11. und 12. November 1892 werden Provenienzen von Antwerpen, Havre und Rouen, welche nach dem 11. bezw. 9. und 10. desselben Monats abgegangen sind, in den spanischen Häfen frei zugelassen.

Es sind ferner die Häfen von Honfleur und Fécamp für „cholerarein“ erklärt worden. 8 1

Allgemeine Bedingung der freien Zulassung bleibt, daß die be⸗ treffenden Schiffe mit reinem, von dem spanischen Konsul visirten Gesundheitspaß und unter guten Gesundheitsverhältnissen an Bord einlaufen.

Provenienzen von Loxrient, welche nach dem 26. Oktober 1892 abgegangen sind und nach dem 12. November 1892 in spanischen Häfen einlaufen, werden, wie auch ihr Gesundheitspaß lauten möge, nach dem Lazarethhafen geschickt.

Alle Orte, welche 165 km und weniger von Lorient entfernt liegen, werden für „der Cholera verdächtig“ angesehen.

Niederlande.

Zufolge ministerieller Verordnung vom 15. November 1892 fällt Reisegepäck, welches von Reisenden mitgebracht wird, ausnahms⸗ los nicht mehr unter das gegen Deutschland, Belgien und Frank⸗ reich noch bestehende allgemeine Ein⸗ und Durchfuhrverbot für Lum⸗ pen, gebrauchte Kleidungsstücke, sowie ungewaschene Leib⸗ und Bett⸗ wäsche (vergl. „Reichs⸗Anzeiger“ Nr. 207 vom 2. September 1892).

Durch Verordnung vom gleichen Tage ist ferner die an den Grenzstationen Nieuweschans, Oldenzaal, Enschede, Winterswok, Zevenaar, Nymegen, Groesbeek, Gennep, Venlo, Vlodrop, Maastricht,

Budel, Zundert Rosendaal, Hulst, Sas van Gent, Eede und Sluis zur Abwehr der asiatischen Cholera eingeführte ärztliche Controle von Personen und Gütern, welche mit der Eisenbahn oder ö nach Holland kommen, vom 17. d. M. an aufgehoben worden.

Ebenso ist die seuchenpolizeiliche Aufsicht über Schiffe, welche bei Ter Apel (Gemeinde Vlagtwede), Lobith⸗Tolkamer (Gemeinde Herwen en Aerdt), Maastricht, Hansweert (Gemeinde Kruiningen), Bath Gemeinde Rilland⸗Bath), Sas van Gent, Sluis und über Enkhuizen

innenwärts fahren, von dem letzterwähnten Tage an eingestellt.

Der „Nederlandsche Staatscourant“ vom 16. November 1892 veröffentlicht eine Verfügung des niederländischen Ministers des Innern vom 15. dess. M., durch welche die früheren Verfügungen, inhalts deren Antwerpen, alle an der Nordsee oder an in diese mün⸗ denden Wasserläufen gelegenen deutschen Plätze, alle Plätze längs der Nordküste von Frankreich von der belgischen Grenze bis ein⸗ schließlich Brest, sowie alle an den in den Kanal mündenden Wasser⸗ läufen gelegenen französischen Plätze, endlich alle an der Ost⸗

see oder an in diese mündenden Wasserläufen gelegenen deutschen Plätze für von der asiatischen Cholera verseucht erklärt wurden, vom 17. November 1892 an aufgehoben werden.

Hamburg bleibt einstweilen noch für von asiatischer Cholera verseucht“ erklärt. Vergl. „R.⸗A.“ Nr. 207, 209, 210 u. 213 vom 2., 5., 6., 9. September 1892. 8

3 8 Belgien. 8

Zufolge Beschlusses der Sanitätscommission der Schelde vom 17. November 1892 sind die bestehenden Quarantänen für Herkünfte aller Länder aufgehoben. Sämmtliche Schiffe unterliegen bei der Ankunft in Antwerpen lediglich einer strengen ärztlichen Visite.

8 Norwegen.

Die Krörglich norwegische Regierung hat die gegen Deutschland erlassenen Ein Fuhrverbote vergl. „R.⸗A.“ Nr. 203 und 213 vom 29. August und v. September 1892 in Bezug auf Haare und

9 u“ 1“

olle, sowie frisches und getrocknetes aufgehoben. 8

Havanna. In Havanna starben, wie den „Veröffentlichungen des deutschen Kaiserlichen Gesundheitsamts“ berichtet wird, während der ersten sechs Monate des Jahres 1892 an Gelbfieber nacheinander 15, 12, 8, 8, 8, 13, im ganzen 64 Personen. In den letzten fünf Jahren sind in Havanna nach einer amtlichen Statistik 2122 Per⸗ sonen, darunter 365 im Jahre 1891, dem Gelbfieber erlegen, die meisten in den Monaten August und Juli.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. 8 An der Ruhr sind am 17. d. M. gestellt 11 716, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. b In Bber Aleften sind am 16. d. M. gestellt 4955, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.

Börse zu Düsseldorf. (Amtlicher Preisbericht vom 17. November 1892.) Auf dem Kohlen⸗ und Koksmarkt ist vofch und Nachfrage rege. Auf dem Eisenmarkt sind Fertig⸗ fabrikate schwach, Roheisen stärker gefragt; Preise bleiben gedrückt. (Berechnung in Mark für 1000 kg und, wo nicht anders bemerkt, 8 Werk.) Kohlen und Koks: Notirungen fehlen. Erze: 1) Rohspath 7,80 8,40, 2) Gerösteter Spatheisenstein 11,50 12,25, 3) Somorrostro f. o. b. Rotterdam —, 4) Nassauischer Roth⸗ eisenstein mit ca. 50 % Eisen 8,50 9,20, 5) Rasenerze franco —. Roheisen: 1) Spiegeleisen Ia 10 12 % Mangan 55, 2) Weißstrah⸗ liges Qualitäts⸗Puddelroheisen: rhein.⸗westf. Marken 50 52, Sieger⸗ länder 46,00 47,00, 3) Stahleisen 51 —52, 4) Engl. Bessemereisen ab Verschiffungshafen —,—, 5) Spanisches Bessemereisen Marke Mudela eif. Rotterdam —,—, 6) Deutsches do. —,—, 7) Thomaseisen franco Verbrauchsstelle —,—, 8) Puddeleisen (Luxemburger Qualität) 39,80, 9) Engl. Roheisen Nr. III ab Ruhrort 57 —58, 10) Lugenshurger Gießereieisen Nr. III 46,00, 11) Deutsches Gießereieisen Nr. I 65, 12) do. Nr. II —, 13) do. Nr. III 58, 14) do. Hämatit 66, 15) Spanisches Hämatit Marke Mudela loco Ruhrort —,—. Stabeisen: Gewöhnl. Stabeisen 117,50 120. Bleche: 1) Ge⸗ wöhnliche Bleche 145, 2) Kesselbleche 160 165, 3) Feinbleche 130— 140. Draht: 1) Eisenwalzdraht —, 2) Stahlwalzdraht —.

In der gestrigen Generalversammlung der Märkischen Maschinen⸗Anstalt vorm. Kamp. u. Comp. wurden, wie aus Wetter a. d. Ruhr gemeldet wird, die Bilanz sowie das Gewinn⸗ und Verlust⸗Conto einstimmig heehg und die sofort zahlbare Dividende auf 3 ½ % festgesetzt. Außerdem wurde infolge des Antrags eines Actionärs beschlossen, zum 17. Dezember d. J. eine außer⸗ ordentliche Generalversammlung einzuberufen, um aus den starken flüssigen Mitteln, sei es durch Rückkauf von Actien oder durch Rück⸗ zahlung auf das Actienkapital, das letztere herabzumindern. 1

Der Aufsichtsrath des Annener Gußstahlwerks hat die Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr nach den Abschreibungen und reichlicher Reservestellung, vorbehaltlich der Genehmigung durch die Generalversammlung, auf 9 %, wie im vergangenen Jahre, fest⸗ gesetzt. Die Generalversammlung findet am 17. Dezember statt.

Peib tg. 17. November. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. a Plata. Grundmuster B. per November 3,70 ℳ, per Dezember 3,70 ℳ, per Januar 3,72 ½ ℳ, per Februar 3,75 ℳ, per März 3,77 ½ ℳ, per April 3,77 ½ ℳ, per Mai 3,80 ℳ, per Juni 3,82 ½ ℳ, per Juli 3,85 ℳ, per August 3,85 ℳ, per Sep⸗ tember 3,85 ℳ, per Oktober 3,85 Umsaß 125 000 kg.

Wien, 18. November. (W. T. B.) Die Brutto⸗Einnahmen der Orientbahnen betrugen in der 43. Woche (vom 21. Oktober bis 27. Oktober cr.) 346 900,05 Fr., Zunahme gegen das Vorjahr 34 406,76 Fr. Seit Beginn des Betriebsjahres vom 1. Januar bis 27. Oktober 1892 betrugen die Brutto⸗Einnahmen 10 316 725,13 Fr., Zunahme gegen das Vorjahr 378 130,36 Fr. 8.

Pest, 17. November. (W. T. B.) In dem Prozesse des Ab⸗ geordeten Pazmandy gegen die Oesterreichisch⸗Ungarische Staatsbahn wegen der Couponkürzung brachte der Vertreter der Staatsbahn, Abgeordneter Dr. Chorin, heute vor dem Bezirks⸗ gerichte die Einwendungen der Beklagten vor, die im Sinne der österreichischen Gesetze die Erwerbssteuer und im Sinne der unga⸗ rischen Gesetze die Kapital⸗Zinssteuer von dem Coupon abzuziehen berechtigt sei. Der nächste Termin, in welchem der Kläger seine Repliken vorbringen wird, ist auf den 21. Dezember d. J. anberaumt.

London, 17. November. (W. T. B.) An der Küste 1 Weizen⸗

ladung angeboten.

Bradford, 17. November. (W. T. B.) Markt belebter; Wolle stetig, feine Wollen anziehend. Garne mäßiges Geschäft; Stoffe unverändert.

Luzern, 17. November. (W. T. B.) Die Betriebseinnahmen der Gotthardbahn betrugen im Oktober 1892 für den Personenverkehr 425 000 (im Oktober 1891 430 200) Fr., für den Güterverkehr 1 030 000 (im Oktober 1891 969 800) Fr., verschiedene Einnahmen im Oktober 1892 40 000 (im Oktober 1891 40 000) Fr., zusammen 1 495 000 (im Oktober 1891. 1 440 000) Fr. Die Betriebsausgaben betrugen im Oktober 1892 640 000 (im Oktober 1891 615 000) Fr. Demnach Ueberschuß im Oktober 1892 855 000 (im Oktober 1891 825 000) Fr.

New⸗York, 17. November. (W. T. B.) Die Börse eröffnete stetig, befestigte sich im weiteren Verlaufe, schloß aber matt. Der Umsatz der Actien betrug 230 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 1 590 000 Unzen geschätzt. Silberverkäufe fanden nicht statt.

Weizen eröffnete unverändert, gab sodann etwas nach, wurde aber wieder besser auf europäische Berichte. Schluß stetig. Mais zog nach Eröffnung an, ging aber wieder auf Realisirungen der Haussiers zurück. Schluß kaum behauptet.

Chicago, 17. November. (W. T. B.) Weizen besserte sich nach Eröffnung, blieb aber in ruhiger Haltung. Schluß stetig. Mais anfangs höher, später aber niedriger auf Abgaben der Haussiers. Schluß kaum behauptet.

New⸗Orleans, 17. November. (W. T. B.) Der Baum⸗ wollenpreis für den Januar⸗Termin stieg gestern um 15 Points auf fortgesetzte Berichte über eine äußerst knappe Ernte und Fröste in Georgia und Florida. Die Schätzung geht dahin, daß der Ernte⸗Ertrag um 2 000 000 Ballen geringer sein werde, als im Vorjahre.

Verkehrs⸗Anstalten. 8

Im Verlage von Julius Springer ist soeben das Stations⸗ Verzeichniß der preußischen Staatseisenbahnen nebst Angaben über Lage, Verhältnisse, Betriebs⸗ einrichtungen u. s. w. der einzelnen Stationen, herausgegebenim Ministerium deröffentlichen Arbeiten nach den Angaben der Königlichen Eisenbahn⸗Directionen, erschienen. Das amtliche Stationsverzeichniß ist eine Zu⸗ sammenstellung, die viel mehr bietet als der Titel verspricht. Es enthält vor allem Namen, Rangklasse und Einwohnerzahl

der Station und des Stationsorts, sodann ihre Lage nach

der Bahnstrecke und des weiteren die betriebsleitende Ver⸗ waltung, Ausgabe⸗ und Abfertigungsstellen, Werkstätten und Betriebseinrichtungen. Ferner zählt es sämmtliche Stellen, Bezirke und Behörden auf und giebt Fingerzeige für alle Trans⸗ portfragen. Endlich aber bietet es werthvolle volkswirthschaft⸗ liche Nachweise durch Namhaftmachung der Fabriken und größeren gewerblichen Anlagen an den Stationen und Auf⸗ zählung der angrenzenden für den Eisenbahnverkehr wichtigen Ortschaften mit ihrer Entfernung von der Station. So empfiehlt sich das 88 ichniß thatsächlich als ein Hand⸗ und Hilfsbuch für Behörden und Aemter, zumeist aber für

Speditionsgeschäfte, Fabriken, Export⸗ und Importfirmen u. s. w. des In⸗ und Auslandes, umsomehr als die Tabellen⸗ form die Auskunft in übersichtlichster Gestalt bietet.

Die Postdampfschiffverbindung zwischen Kopenhagen und Reykjavik auf Island, über Granton oder Leith (Schott⸗ land) und Thorshavn (Faröer) wird während des Jahres 1893 sich, wie folgt, gestalten: 8

aus Kopenhagen 17. Januar, 1. März, 21. April, 7. Mai, 3. Juni, 2. Juli, 14. Juli, 22. August, 6. September, 3. Oktober, 8. November; 8

in Reykjavik 28. Januar, 13. März, 1. Mai, 28. Mai, 13. Juni, 24. Juli, 25. Juli, 2. September, 26. September, 13. Oktober, 21. November; 3

aus Reykjavik 5. Februar, 19. März, 14. Mai, 4. Juni, 25. Juni, 29. Juli, 3. August, 14. September, 1. Oktober, 20. Ok⸗ tober, 28. November;

in Kopenhagen 17. Februar, 2. April, 24. Mai, 24. Juni, 6. Juli, 18. August, 14. August, 24. September, 22. Oktober, 1. November, 11. Dezember.

Bei den mit einem Kreuz (†) bezeichneten Fahrten wird die Ver⸗ bindung zwischen den Faröer und Reykjavik nicht unmittelbar, sondern nach vorhergehendem Anlegen an einzelnen anderen Küstenpunkten Islands stattfinden.

Bremen,. 18. November. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Schnelldampfer „Lahn“, nach New⸗York bestimmt, und der ö „Ohio“, nach Brasilien bestimmt, hat am 17. No⸗ vember Morgens Döver paffirt. Der Schnelldampfer „Fulda“ ist am 16. November Nachmittags in New⸗York angekommen. Der Schnelldampfer „Spree“, von New⸗York kommend, ist am 17. No⸗ vember Morgens auf der Weser angekommen. Der Schnelldampfer „Havel“, am 8. November von Bremen abgegangen, ist am 16. No⸗ vember Nachmittags in New⸗York angekommen. Der Postdampfer „Graf Bismarck“ hat am 16. November die Reise von St. Vincent nach Brasilien fortgesetzt. Der Postdampfer „Salier“ ist am 16. November Nachmittags von New⸗York nach der Weser abgegangen. 8. .

Hamburg, 17. November. (W. T. B.) Hamburg⸗Ame⸗ rikanische Packetfahrt⸗Actien⸗Gesellschaft. Der Post⸗ dampfer „Cheruskia“ ist, von Hamburg kommend, gestern Nach⸗ mittag in New⸗York eingetroffen.

London, 17. November. (W. T. B.) Der Union⸗Dampfer „Mexican“ ist heute auf der Ausreise von Madeira abgegangen. Der Castle⸗Dampfer „Grantully Castle“ hat auf der Heim⸗ reise heute Madeira passirt.

New⸗York, 18. November. Die von der Hamburg⸗Ameri⸗ kanischen Packetfahrt⸗Actiengesellschaft ins Leben gerufene neue Verbindung zwischen New⸗York und Neapel wurde gestern Abend 6 Uhr mit der Abfahrt des Schnelldampfers „Fürst Bis⸗ marck“ von New⸗York eröffnet. Der Andrang von Reisenden über⸗ traf alle Erwartungen. Der Dampfer hatte nicht weniger als 1019 Passagiere an Bord.

Theater und Musik. Philharmonie.

n

Die Berliner Liedertafel unter ihrem Chormeister Herrn

A. Zander brachte in dem gestrigen Concert fast nur Chorlieder zum Vortrag, die bei dieser Gelegenheit von ihr zum ersten Male gesungen wurden und von denen insbesondere ein „Minnelied“ von de la Hale, „Kriegers Nachtwache“ von Liebe und ein Scherzo „Schon gut“ von Weiß den lebhaftesten Beifall der den ganzen Saal füllenden Zuhörer fanden, auch wiederholt werden mußten. Der gut geleitete Chor bezeigte in diesen wie auch in allen übrigen Vorträgen, daß er den wachsenden künstlerischen Ansprüchen gerecht zu werden bestrebt ist. Die einzelnen Stücke waren mit Fleiß eingeübt und gelangten präcis, wohlabgerundet und fein schattirt zu Gehör, sodaß die reichlich gespendete Anerkennung wohlberechtigt war. Unterstützt wurde das Concert durch die Mitwirkung der Königlichen Hof⸗Opernsängerin Fräulein Hiedler, die eine Arie aus „Der Widerspänstige Zähmung⸗ von Götz und drei Lieder von F. Liszt, Moszkowsky und R. Franz mit ihrer den weiten Raum ganz ausfüllenden schönen Stimme wirkungsvoll ausführte, sowie endlich durch Klaviervorträge des Herrn Fritz Masbach. Saal Bechstrein. Der durch seine frühere Bühnenthätigkeit hierselbst woh unt

Tenorist Herr Antal Udvardy erschien vorgestern im Saal Bechstein als Concertsänger mit dem Vortrage zweier Arien von Mozart und

Wagner und mehrerer Lieder. Hat auch die Stimme an Frische ver⸗

loren, so läßt sie doch stets die sorgfältige Ausbildung in der Rein⸗

heit der Intonation, der Deutlichkeit der Aussprache und dem ge⸗

schickten Gebrauche des Falsetts erkennen. Dem Vortrag fehlte in der Arie „Thränen, vom Freunde getrocknet“ aus Mozart's „Don Juan“ und in dem Liede Sigmund’'s „Winterstürme wichen dem Wonnemond“ aus der „Walküre“ von Wagner die Wärme der

Empfeuaung. besser gelangen dem Künstler die Lieder von Brahms

und Rubinstein, sowie das zugegebene Lied von Franz „Wenn der

Frühling auf die Berge steigt“. Das Publikum war mit dem Bei⸗ fall sehr freigebig. Der Violinvirtuos Herr Weintraub, der erst vor kurzem durch seine eminenten Leistungen in der Sing⸗Akademie die Zu⸗

hörer erfreute, unterstützte das Concert durch den Vortrag der schwierigen A-dur-Polonaise von Wieniawski und zweier Soli von Svendsen und Brahms⸗Joachim. Das Spiel des Künstlers glänzte abermals durch die Leichtigkeit in der Ueberwindung aller technischen Schwierigkeiten,

ein entzückendes „piano“, die Klarheit seines Flageolets und besonders

die seelenvolle Ausdrucksweise. Die Begleitung sämmtlicher Vorträge

hatte wiederum Herr Bake übernommen. Schließlich sei noch die

Kürze der Zeitdauer dieses Concerts lobend hervorgehoben, die beson⸗ ders den Veranstaltern der vielen Lieder⸗ und Klavierabende zur Nach⸗ ahmung zu empfehlen wäre.

Gestern gab die junge, aus der bewährten Schule O. Eichberg's

hervorgegangene Sopranistin Fräulein G. Heinrich im Saal Bechstein ein Concert. Sie brachte mehrere Lieder von Schubert, Schumann, Eichberg und anderen zum Vortrag, denen sie die Arie aus „Figaro’'s Hochzeit“ von Mozart vorausgeschickt hatte. Der Wohlklang ihrer frischen Stimme ist stets mit verständnißvoller und sympathischer Ausdrucksweise vereinigt. Reicher Beifall folgte jedem der Gesänge. - wurde das Concert durch den Pianisten Herrn K. Müller und den Violoncell⸗Virtuosen Herrn Schumacher, welche durch sehr gelungene Solovorträge das zahlreich erschienene Publikum erfreuten. 3 Garnisonkirche.

Der Königliche Domchor veranstaltete gestern unter Leitung

des Herrn Professors Albert Becker ein Concert, in welchem Chor⸗ gefänge von S. Bach, seinen Vorgängern und Nachfolgern zum Vor⸗ trag kamen. Das fünfstimmige „O sacrum convivium“ von Pafestkina (1514), eine fünfstimmige Choralfiguration von J. Walther

(1496) und ein Choralsatz „Herzlich lieb hab' ich Dich, o Herr⸗ von

Calvisius (1556) machten durch ihren erhabenen, meist homophonen

Stil einen andachterweckenden Eindruck, der durch eine zweichörige,

in kanonischer Form gehaltene Motette von J. Christoph Bach, dem Eisenacher Organisten (1643), sowie durch Seb. Bach’s wundervolles Chorlied „Komm, süßer Tod“ noch erhöht wurde. Der zweichörige Psalm „Singet Gott“ von E. 8 Richter (1808), der durch melodische Empfindung und rhythmische Belebtheit wirkt, sowie eine von ge⸗ wandter Beherrschung des strengen Stils zeugende Motette von

E. Taubert folgten hierauf. Die bekannte Reformations⸗Motette von A. Becker, die den Choral „Ein' feste Burg“ als cantus firmus in geistvoller Weiser gerärt. gab den Chorgesängen einen würdigen Abschluß. Die Ausführung von Seiten des Chors darf, was schönen Stimmenklang, Klarheit des Vortrags und Deutlichkeit der Aus⸗ sprache betrifft, als eine in jeder Beziehung vollendete bezeichnet wer⸗ den. Schließlich erwähnen wir noch der sehr gelungenen Solo⸗

Herrn E. E.

vorträge des Fräuleins M. Geyer, deren schöne Sopranstimme und verständnißvode Ausdrucksweise sich schon in mehreren Concertleistungen 8 bas, sowie der stets willkommenen Orgelvorträge des Herrn

Die Zuhörer hatten sich sehr zahlreich eingefunden.

Am Sonntag geht im Königlichen Opernhause „Lohengrin“

b mit den Damen Hiedler und Götze, den Herren Rothmühl, Stammer,

Schmidt und Fränkel in Scene. Die dritte Vorstellung der Oper

„Genesius“ hat von Sonntag auf den nächsten Mittwoch verschoben

werden müssen. Herr Kapellmeister Weingartner, der durch die zur Vor⸗ bereitung seines Werkes nöthigen Proben überanstrengt worden ist, wird heute noch, um keine Störung zu verursachen, die dritte Symphonie⸗

Seoirée der Königlichen Kapelle dirigiren, dann aber einen kurzen Mrlaub zu seiner Erholun

antreten und mit der persönlichen Leitung seiner Oper am Mittwoch seine Thätigkeit wieder aufnehmen. Der Regisseur Herr Albert Eckert wird zum 1. Januar aus dem

Verbande des Lessing⸗Theaters wieder ausscheiden und sich im Februar zu einem Gastspiel nach St. Petersburg begeben.

In dem Schauspiel „Prinzessin Georges“ von Alexander Dumas,

das am Todtensonntag zur einmaligen Aufführung im Residenz⸗

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Theater gelangt, sind, außer dem schon erwähnten Fräulein Luise

Beaumbach die Damen Laura Friedland, Louise Kusterer, Lou Brion,

Rose Berkany, Olga Görner und Hilda Hofer, die Herren Josef

Jarno, Hermann Haack, Hubert Reusch, Adolf Steinecke, Ludwig

een und Hermann Werner beschäftigt. Die Regie führt Herr Werner.

Für die morgige Eröffnungs⸗Vorstellung des Neuen Theaters

ist die Wagenzufahrt vom Schiffbauerdamm und die Abfahrt durch die Straße am Circus.

Die aus der Schule James Kwast’s hervorgegangene Pianistin

böee Kirchdorffer, die im vorigen Jahre den Mendelssohn⸗

reis errang, wird morgen Abend 7 ½ Uhr, im Saal Bech⸗ stein zum ersten Male hier öffentlich auftreten. Das Pro⸗ gramm des Concerts, das die Pianistin Fräulein Helene Geisler und die Altistin Fräulein Adelina Herms unter Mitwirkung des Taubert morgen in der Sing⸗Akademie ver⸗ von Klaviercompositionen Beethoven's Sonate

anstalten, bringt

caractéristique, Nocturne Fis-dur und Ballade G-moll von Chopin,

ferner vier Stücke zu vier Händen von E. E. Taubert, die Fräulein Geisler gemeinschaftlich mit dem Componisten zum Vortrag bringen wird. Fräulein Herms wird Lieder von Schubert, R. Franz, Gluck, Blungert, Naubert, Leßmann, R. J. Eichberg sowie eine Gruppe E. E. Taubert'scher Lieder singen.

Mannigfaltiges.

Nachdem das Statut für das in Berlin zu errichtende Ge⸗ werbegericht vom Ober⸗Präsidenten bestätigt worden ist, hat der Magistrat für die Wahl der Beisitzer dieses Gerichts, und zwar von 210 Arbeitgebern und 210 Arbeitnehmern Termin auf Montag, den 20. Februar 1893 festgesetzt und gleichzeitig angeordnet, daß die An⸗ meldungen der berechtigten Wähler den statutarischen Bestimmungen entsprechend während der nächsten 14 Tage vom 21. No⸗ vember bis 4. Dezember an den Wochentagen von 5 bis 8 Uhr Abends, an den Sonntagen von 12 bis 3 Uhr Mittags zu erfolgen haben. Zur Bequemlichkeit der Anmeldenden werden diese Anmel⸗ dungen in neun durch Berlin vertheilte Annahmestellen, deren Be⸗ nennung durch die Zeitungen und durch Säulenanschlag veröffentlicht werden wird, angenommen. Formulare zu den Anmeldungen sind

vorsteher unentgeltlich zu haben. Zur Erleichterung der Anmeldung ist die Entnahme und Ausfüllung der Formulare anzurathen, weil dadurch jeder Verstoß gegen die Bestimmungen über die Anmeldung vermieden wird.

Nach der Neuabschätzung aller im Eigenthum der Stadt Berlin stehenden Grundstücke im ganzen 535 Grundstücke, näm⸗ lich 516 Kämmerei⸗ und 19 Stiftungsgrundstücke betrug der Werth der Kämmereigrundstücke am 1. April 1891 304 70 060,28 (bisheriger Werth 277 408 027,29 ℳ, mithin 27 293 032 ℳ), der Stiftungsgrundstücke 6 837 297 (bis⸗

eriger Werth 6 660 717 ℳ, mithin Zugang 176 580 ℳ). Zusammen betrug der Werth der Kämmerei⸗ und Stiftungsgrundstücke am 1. April 1891 = 311 538 357,28 Die Einnahme aus den Miethshäusern der städtischen bebauten Grundstücke stellte sich im Etatsjahre 1891/92 gegen das Vorjahr um 9690,25 höher. Dieses Ergebniß ist vornehmlich dem Umstande zuzuschreiben, daß einige größere Miethsobjecte bedeutend günstiger vermiethet werden konnten. Die Einnahme aus der Vermiethung derjenigen bebauten Grundstücke, velühe “] der Berichtsperiode erworben wurden, beträgt

In der gestrigen Sitzung der Stadtverordneten wurde ein in einem Petitionsantrag ausgesprochenes Anerbieten zur Aufstel⸗ lung von 200 Brunnen mit gesundem Trinkwasser gegen Er⸗ theilung der Genehmigung zur Ausnutzung dieser Brunnen zu Reclame⸗ zwecken abgelehnt. Die Vorlage wegen Erlaß der Gemeinde⸗ Einkommensteuer in der untersten Steuerstufe von mehr als 420 bis 660 Einkommen für das Steuerjahr 1893/94 genehmigte die Versammlung ohne Debatte. Dem Centralverein für Arbeits⸗ nachweis wurde zum vergrößerten Betrieb der Wärmehallen eine Beihilfe in der Höhe von 3000 gewährt.

Ein durch den Verein der Berliner Blumenhändler dem Polizei⸗ Präsidenten vorgetragenes Gesuch um F des Blumen⸗ und Kranzverkaufs am nächsten Todtensonntag ist mit der Maßgabe genehmigt worden, daß diese Geschäfte am genannten Tage von 7 10 und Nachmittags von 2—6 Uhr geöffnet bleiben dürfen.

ieutenant Graf Hardenberg vom 2. Pommerschen Ulanen⸗ Regiment Nr. 9, der am 11. d. M. bei einer Parforcejagd in Demmin mit dem Pferde stürzte und nach der hiesigen Klinik in der Ziegel⸗ straße gebracht worden war, ist, wie hiesige Blätter melden, dort gestern Morgen seinen Verletzungen erlegen.

Die Betheiligung der deutschen Behörden auf der Chicagoer Weltausstellung ist namentlich in der Abtheilung des Ingenieurwesens bedeutend. In dieser Abtheilung wird die General⸗Direction der bayerischen Staatseisenbahnen Modelle von Pfeiler⸗Fachwerkträgern, Gerber'schen Fachwerkknoten, patentirte seit⸗ liche Versteifung mit Gelenk⸗Stahlbolzen, sowie Zeichnungen von Brücken u. s. w. ausstellen. Die General⸗Direction der badischen Staats⸗ eisenbahnen wird mit Plänen der Höllenthal⸗Bahn vertreten sein, das hessische Staats⸗Ministerium wird Zeichnungen der Straßenbrücke über den Rhein bei Mainz einsenden, das badische Ministerium des Innern Pläne des Friedrichs⸗Bades in Baden⸗Baden. Die Kaiser⸗ liche Kanalcommission in Kiel wird mit Modellen und Zeichnungen vom Nordostsee⸗Kanal vertreten sein. Das sächsische Ministerium des Innern wird Zeichnungen verschiedener Brücken,

1— 8 preußi Mi⸗ 3 Arbeiten bei der Abtheilung des Ingenieurwesens sind bisher noch nicht bestimmt Der Senat von Hamburg wird mit dem Modell eines Durch schnitts durch den Petersen⸗Quai sowie mit Zeichnungen von Lagerplänen des Hamburger Hafengebiets, von Krähnen, —der Centralstatton für Dampf⸗ und elektrischen Betrieb u. s. w. auf der Ausstellung erscheinen. Desgleichen werden Zeichnungen und Modell von den Magistraten der verschiedensten Städte wie Altona, Berlin, Frankfurt a. M., Königsberg i. Pr., München, Köln, Düsseldorf, Leipzig u. s. w. in der Abtheilung vertreten sein. Der Geheime

ergrath Riemann hat für die Bergbau⸗Abtheilun auf der Chicagoer Weltausstellung eine Arbeit von bleibendern wissenschaftlichen Werthe unter dem Titel „Führer des Berg⸗ und Hütteningenieurs in dem Bezirk des berg⸗ uInd hüttenmännischen Vereins für die Lahn⸗, Dill⸗ und benächbarten Reviere“ vollendet. In dem Werke sind die geologischen geognostischen Verhältnisse des Vereinsbezirks, die verschiedenen Arten des Bergbaus, seiner Industrie und Producte u. s. w. geschicht⸗ lich und statistisch in klarer und sachverständiger Weise dargelegt, so⸗ daß das Werk die Beachtung weitester Kreise verdient. Die Aus⸗ arbeitung ist von dem zuständigen Ober⸗Bergamt gutgeheißen worden. An Stelle des verstorbenen Directors bei der Physikalisch⸗tech⸗ nischen Reichsanstalt Dr. Loewenherz hat Herr Fabrikant Haensch die Geschäftsleitung der Ausstellungs⸗Abtheilung der deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik übernommen. Unter den deutschen Gruppen⸗Ausstellungen ist, der Zahl der Aussteller nach, die des Buch⸗ gewerbes die bedeutendste; sie umfaßt 333 Theilnehmer. Sie wird in sechs Unter⸗Abtheilungen zerfallen. Die erste wird den Buch⸗, Kunst⸗, Landkarten⸗ und Musikalien⸗Verlag umfassen, die zweite die Buchdruckerei, Schriftgießerei, Stereotypie und Galvanoplastik, die dritte die Fylographie und Hochätzung, die vierte den Kupferstich, Radirung, Lithographie, besonders Chromolithographie, die fünfte alle⸗ photomechanischen Druckverfahren für den Flach⸗, Hoch⸗ und Tiefdruck und schließlich die sechste die Gravirkunst, Buchbinderei und Leder⸗ plastik. Die Buchgewerbe⸗Ausstellung wird bekanntlich im deutschen Hause untergebracht werden. Mitten im Jackson⸗Park auf der Welt⸗ ausstellung wird ein Rettungshaus erbaut werden, worin ähnlich wie in unseren Sanitätswachen für alle etwa auf der Ausstellung vor⸗ kommenden Unglücksfälle ärztliche Hilfe zu finden sein wird. Auch in dem großen Frauengebäude wird die Einrichtung getroffen werden, daß Frauen bei allen Nothfällen Hilfe und Rath durch weibliche Aerzte erhalten können. Auf der Weltausstellung in, Chicago werden auch musikalische Compositionen zur Aufführung gelangen. Zu diesem Zwecke sollen auch neu entstandene Werke geprüft und eventuell zu Gehör gebracht werden. Der Musik⸗Director Theodor Thomas hat in Uebereinstimmung mit der Weltausstellungsbehörde einen Ausschuß gebildet, der die eingereichten Compositionen zu prüfen hat.

auch Karten von Eisenbahnen, fiscalischen ausstellen. Die Ausstellungsgegenstände des nisteriums der öffentlichen

Leipzig, 18. November.“ Der Ehrengerichtshof für Rechtsanwälte hat laut Meldung des „W. T. B.“ gestern Abend 11 Uhr nach zweitägiger Verhandlüng den Rechtsanwalt Arthur Stadthagen⸗Berlin aus dem Anwaltsstande ausgeschlossen. Zur Begründung dieses Urtheils werden seine Weigerung, unter dem Vorsitz des Landgerichts⸗Directors Brausewetter die Vertheidigung zu führen, seine politische Agitation gegen den höheren Richterstand und eine Gebührenangelegenheit angeführt.

versteigerung

nicht allein in den Anmeldestellen, sondern auch bei jedem Bezirks⸗

8

so der Elb⸗Brücken bei Riesa und zwischen Loschwitz und Blasewitz,

1. Untersuchungs⸗Sachen. 2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl. 3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.

DOeffentlicher Anzeiger.

6. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 7. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschafteern. 8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten.

9. Bank⸗Ausweise.

10. Verschiedene

ekanntmachungen.

1) Untersuchungs⸗Sachen.

Keine.

Aufgebote, Zustellungen und dergl. [48042] In Sachen des Civil⸗Ingenieurs Hermann Königs⸗

dorf hierselbst, Klägers, wider den Privatmann Louis Werner hierselbst, Beklagten, wegen Forderung, wird,

nachdem auf Antrag des Klägers die Beschlagnahme

er dem Beklagten gehörigen Grundstücke, als:

1) des Nr. 28 a. Blatt II. des Feldrisses Alte⸗ wiek am Altewiekringe belegenen Grundstücks zu 1 a 69 qm, des Nr. 28b, Blatt II. des Feldrisses Alte⸗ wiek am Altewiekringe belegenen Grundstücks

zu 1 a 87 qm, um Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 31. Oktober 1892 verfügt, auch die Ein⸗ tragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 4. November 1892 erfolgt ist, Termin zur Zwangs⸗ auf den 22. Februar 1893, Morgens 10 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte, Auguststraße 6, Zimmer Nr. 39, angesetzt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben. Braunschweig, den 7. November 1892. Herzogliches Amtsgericht. VII. E““

8 8 Nach heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte nach durch Anschlag an die Gerichtstafel bekannt ge⸗ machtem Proclam finden zur Zwangsversteigerung des allbier belegenen, dem Arbeitsmann Johann Burmeister hieselbst gehörigen Wohnhauses Nr. 204 mit Zubehör Termine 1 8 1) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Regu⸗ lirung der Verkaufsbedingungen am Freitag, den 27. Januar 1893, Vormittags 9 Uhr, zum Ueberbot am Freitag, den 17. Fe⸗ bruar 1893, Vormittags 9 Uhr, zur Anmeldung dinglicher Rechte an das Grundstück und an die zur Immobiliarmasse desselben gehörenden Gegenstände am Frei⸗ tag, den 27. Januar 1893, Vor⸗ mmittags 9 Uhr, im Schöffengerichtssaale des hiesigen Amtsgerichts⸗ gebäudes statt. Auslage der Verkaufsbedingungen vom 12. Ja⸗ nuar 1893 an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem zum Segquester bestellten Rentner Carl Kahle hierselbst, welcher Kaufliebhabern nach vorgängiger Anmeldung die Besichtigung des Grundstücks mit Zubehör gestatten wird. Brüel, den 8. November 1892. 8 Großherzoglich Mecklenburg⸗Schwerinsches 8 ““

Malermeisters Alexander Erdmann, Alt⸗Moabit 78,

[48076] h M Die Zwangsversteigerung und die Termine am

2. Januar 1893, betreffend das Grundstück des Niederbarnim Bd. 72 Nr. 3149, werden aufgehoben. Berlin, den 14. November 1892. 8 Königliches Amtsgericht. I. Abtheilung 757.

[34953]

Das K. Bayer. Amtsgericht Mitterfels hat unterm 12. September 1892 folgendes Aufgebot erlassen:

Auf dem Anwesen Hs. Nr. 38 der Gütlerseheleute Josef und Franziska Fischer von Erpfenzell sind seit 23. Januar 1836 für Wolfgang Schröttinger von dort 100 Fl. Vatergut, Ansprüche auf, eine Truhe zu 4 Fl., auf einen Webstuhl zu 5 Fl., auf einen Tuchrock zu 5 Fl., endlich auf Unterschluf und Krankenkost mit Medizin auf die Dauer von 14 Tagen versichert.

Nachdem die Nachforschungen nach dem recht⸗ mäßigen Inhaber dieser Forderungen fruchtlos ge⸗ blieben und vom Tage der letzten auf diese For⸗ derungen sich beziehenden Handlung an gerechnet mehr als 30 Jahre verstrichen sind, ergeht antragsgemäß an diejenigen, welche auf obige Forderungen ein Recht zu haben glauben, die Aufforderung, ihre An⸗ sprüche innerhalb 6 Monaten, spätestens aber in dem auf Dienstag, den 25. April 1893, Vor⸗ mittags 8 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine hierorts anzumelden, widrigenfalls die Forderungen für erloschen erklärt und im Hypothekenbuche gelsscht würden.

Mitterfels, den 13. September 1892.

Gerichtsschreiberei 58 .“ Amtsgerichts.

rtner.

[41952] Aufgebot. 8 8

Das Sparkassenbuch Nr. 15 789 der Kreissparkasse zu Lübbecke, ausgefertigt für die Louise Piel zu Eininghausen und lautend über 63,43 ℳ, nämlich:

thümerin zum Zwecke der neuen Ausfertigung amor⸗ tisirt werden.

Es wird daher der Inhaber des Buches auf⸗ gefordert, spätestens im Aufgebotstermine den

dem unterzeichneten Gerichte seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung erfolgen wird. Lübbecke, den 14. Oktober 1892. Königliches Amtsgericht.

1i149I1I1I. Das Sparkassenbuch der städtischen Sparkasse zu Thorn Nr. 1135 über 331,02 ℳ, ausgefertigt für Elisabeth Meister, jeßt Frau Gutsbesitzer Wein⸗ schenk in Rosenberg, ist angeblich verloren gegangen und soll auf den Antrag der Eigenthümerin zum Zwecke der neuen Ausfertigung amortisirt werden.

dert, spätestens im Aufgebotstermine den 5. Mai 1893, Vorm. 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung des⸗ selben erfolgen wird. Thorn, den 4. Oktober 1892. Königliches Amtsgericht.

[48049]

Auf Antrag des Maurergesellen Heinrich Holst zu Karlow werden hiermit Alle nnd Jede, welche an die nachstehend bezeichneten, angeblich bei dem am 21. August d. J. in Karlow stattgehabten Brande verloren gegangenen beiden Hypothekenscheine, als;

) über das ad Fol. III. der zweiten Haupt⸗ abtheilung des Hypothekenbuchs über die zu Karlow sub Nr. 8 belegene Käthnerstelle des Bäckers Joachim Krellenberg auf den Namen des Antrag⸗ stellers eingetragene Kapital der 800 und

2) über das ad Fol. VI. der zweiten Haupt⸗ abtheilung desselben Hypothekenbuchs auf den Namen der Arbeitsmannswittwe Burmeister, Catharina, geb. Krellenberg, früher in Schlagsdorf, später in Karlow, eingetragene Kapital der 600 annoch Ansprüche und Forderungen haben möchten, hier⸗ durch aufgefordert, solche spätestens in dem auf Montag, den 30. Januar 1893, Vor⸗ mittags 10 Uhr, anberaumten Termin vor unter⸗ zeichnetem Amtsgerichte, unter Vorlegung der bezüg⸗ lichen Urkunden anzumelden unter dem Rechtsnach⸗ theil, daß die Kraftloserklärung der vorstehend be⸗ zeichneten beiden Hypothekenscheine erfolgen wird.

den 9. November 1892.

roßherzogl. Amtsgericht. 8

(L. S.) (Unterschrift.)

[47039] Aufgebot. 8

Der Rentier Thies Kölln zu Lüningshof hat das Aufgebot der ihm gehörigen am 12. August 1892 verbrannten Urkunden:

30 Einlage am 25. April 1889 und 33,43 Einlage am 26. November 1890, ist angeblich ver⸗ loren gegangen und soll auf Antrag der Eigen⸗

17. Iuni 1893, Vormittags 10 Uhr, bei

1) Hypothekenbrief vom 15. September 1886 nebst Schuldurkunde des Hofbesitzers Jacob Theodor Kölln zu Schloburg vom 20. No⸗ vember 1834 über 37 800 Restkaufgeld, Hypothekenbrief vom 4. Juli 1889 über die auf dem Grundstück des Hofbesitzers Peter Gerdt zu Dovenmühlen haftende Hypothek von 3400 ℳ,

Obligation des Käthners Jochim Rohwer zu

Dovenmühlen vom 9. August 1867 über eine

Hypothek von 1200 ℳ,

Obligation des Käthners Claus Ahrens zu eisterende vom 16. Dezember 1811 nebst essions⸗Urkunde vom 23. Oktober 1860 über

eine Hypothek von 360 ℳ, 1

Notarielles Testament des Hofbesitzers Thies

Kölln und seiner Ehefrau Anna Kölln, ge⸗

borenen Melchert, zu Schloburg vom 20. No⸗

vember 1884, 8

tragt. Die Inhaber der Urkunden werden auf⸗

gefordert,

26. Mai 1893, Vormittags 11 U vor

dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebots⸗

spätestens in dem auf rruag. den r,

vorzülegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird. Krempe, den 26. Oktober 1892. Königliches Amtsgericht (gez.) A. Schow. Veröffentlicht: (Unterschrift), Gerichtsschreiber.

[24594] Ausfertigung. Aufgebot. . Auf Antrag der Bauerseheleute Josef u. Maria Nürnberger in Vorleiten, Gem. Hickerstall, als Be⸗ sitzer ihres Anwesens Hs.⸗Nr. 6 in Vorleiten werden alle diejenigen, welche ein Recht auf eine für die im vorigen Jahrhundert geborenen Bauerssöhne Peter und Georg Nürnberger von Vorleiten auf obigem Anwesen im Hypothekenbuche für Hickerstall Bd. I. S. 123 eingetragene Cautionshypothek zu 71 Fl. 45 Kr. 1 11 zu haben glauben, auf gefordert, ihr Recht innerhalb einer Frist von 6 Mo naten und spätestens in dem hiermit auf Moutag, den 6. Februar 1893, Vorm. 8 Uhr, dahi anberaumten Aufgebotstermine geltend zu machen als außerdem diese Cautions⸗Hypothekforderung als erloschen erklärt und im Hypothekenbuche gelöscht werden würde. Eggenfelden, am 10. Juli 1892. Königliches Amtsgericht. (L. S.) Mittermüller. Für die Ausfertigung: Eggenfelden, am 11. Juli 1892. Der Kgl. Secretär: (L. S.) Seidl. [48052] In der Wickrath'er Grundbuchanlegungssache sollen die nicht näher bezeichneten Erben des Ackerers Gottfried Phlipsen aus Wickrath darüber ver⸗ nommen werden, ob sie bewilligen, daß der Ackerer Wilhelm Jansen in Wickrath als Eigenthümer des Grundstücks Flur A. Nr. 78, Gemarkung Wickrath in das Grundbuch eingetragen wird. Auf Anord⸗ nung des Königlichen Amtsgerichts ist Termin hierzu auf den 24. Januar 1893, Vormittags 11 Uhr, an Gerichtsstelle anberaumt worden, zu welchem dieselben gemäß § 58, Gesetz vom 12. April 1888 öffentlich geladen werden. Odenkirchen, den 12. November 1892 Seiß, Actuar, als Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

[48045] Aufgebot. 1 8 „In dem Grundbuche von Sterkeninken Nr. 50 sind als Eigenthümer eingetragen Annorte Domszeit's Erben, und zwar: 8 2 A. die Kinder deren verstorbenen Sohnes erster Ehe Erdmann Maurischat, Geschwister Annorte, Johann, Anne Marie Mauriszautiutk1ü,f⸗ B. deren Kinder zweiter Ehe: 1 ““ b. Julie Domszei e. die Kinder böee. verstorbenen Tochter zweiter Ehe Louise, verehelicht gewesenen Stepputat, Geschwister Bernhard, Anna Dorothea, Marie, Jacob und Johann Stepputat. Es sollen nunmehr als Eigenthümer die Wittwe

Es wird daher der Inhaber des Buches aufgefor⸗

termine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden

Marie Schirrmacher und die Geschwister Paul,