1892 / 279 p. 8 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 24 Nov 1892 18:00:01 GMT) scan diff

en Arbeit befriedigen. Im Jahre 1870 hat der Verfasser Palästina jesucht und besonders die Stätten von Jesu Wirksamkeit, die am meisten an die Art seines Lebens erinnern, Jerusalem, den Oelberg, sonnigen Strand des Galiläischen Meeres, die Küste von Tyrus und Sidon auf sich einwirken lassen. Dadurch ist ihm, der gegenwärtig als Archidiakonus und Kanonikus zu Westminster für einen der gefeiertesten Prediger Englands gilt, gelungen, auf Grund der umfassendsten biblischen, historischen und kritischen Studien, sowie auf Grund seiner aus eigener An⸗ schauung gewonnenen Kenntniß des heiligen Landes ein Lebensbild des Heilands zu entwerfen, das auch für den einfachsten Leser anschaulich und ergreifend ist, was jedoch nicht hindert, daß auch gelehrte Männer an dem Buche hohe Befriedigung finden werden, da es vieles von dem in sich aufgenommen hat, was die größten Gelehrten gedacht und be⸗ stätigt haben. Wegen seiner Citate in den Anmerkungen wird es namentlich Geistlichen sehr willkommen sein. Obgleich die Schrift das Werk eines gläubigen Christen ist, verschmäht sie es doch, nach Art on Streitschriften in eine Polemik mit den aus der zweifelnden Kritik hervorgegangenen Schriften einzutreten, begnügt sich vielmehr amit, durch den ruhigen Verlauf der Erzählung zu zeigen, daß viele der kritischen Einwände keineswegs unwiderlegbar sind, und daß viele andere mit Unrecht als verfänglich dargestellt werden, da sie nur auf Phantasie beruhen. Dem Uebersetzer gebührt Anerkennung dafür, daß er dieses bereits seit zwanzig Jahren in England und Amerika viel gelesene und hochgeschätzte Werk nun durch seine vortreffliche Ueber⸗ tragung auch deutschen Lesern zugänglich gemacht hat. Mehr als dreihundert nach Originalaufnahmen des Photographen Gude in Pa⸗ lästina künstlerisch schön ausgeführte Abbildungen erhöhen den Genuß ei der Beschäftigung mit diesem Werk und tragen wesentlich dazu bei, das Verständniß für seinen Inhalt zu erleichtern. Kunstangelegenheiten.

†¼ Von einer neuen illustrirten Kunstzeitschrift mit dem Titel „Kunstsalon von Amsler und Ruthardt“ ist unlängst das erste Heft ausgegeben worden. Die bekannte Kunstfirma stellt sich darin die Aufgabe, im Anschluß an illustrirte Berichte vom inter⸗ nationalen Kunstmarkt, das Interesse des Publikums für alle Fragen des Kunstlebens durch fesselnde, in allgemein verständlicher Form geschriebene Artikel bewährter Schriftsteller neu anzuregen und wach zu erhalten. Eigentlich kunstwissenschaftliche Fachaufsätze und ästhetische Polemik sind ausgeschlossen; der Leser soll nicht sowohl über Kunst belehrt als vielmehr zur Kunst erzogen werden, insbesondere auch zum Kunstsammeln. Das Heft bringt einen Aufsatz von F. Dernburg über „Kunst und Volk“. Professor H. Meyer legt ein Wort für die graphischen Künste ein, die in ihrem Kampf mit den mechanischen Vervielfältigungsverfahren der Unterstützung durch das kunstfreundliche Publikum bedürfen. Kleinere Berichte der Redaction aus den Werkstätten unserer Künstler, ein Aufsatz über die amtlichen Publicationen der Königlichen National⸗Galerie von Adolf Rosenberg, sowie eine Studie über den modernen Holzschnitt von Max Schmid beschließen die reichhaltige erste Nummer der neuen Zeitschrift, der es bei dem niedrigen Abonnementspreise von 450 für einen Jahr⸗ gang von acht Nummern sicherlich nicht an weiter Verbreitung und

Beifall fehlen wird.

zꝓ† Von J. J. Weber’'s Meisterwerken der Holz⸗ schneidekunst liegt jetzt bereits der vierzehnte Band vollendet vor. Die Stoffwahl, welche sich in dem Inhaltsverzeichniß überblicken läßt, trägt jedem Geschmack Rechnung. Insbesondere sind auch die Kunst⸗ ausstellungen der letzten Jahre mehr als früher berücksichtigt. Das erste Heft des neuen Jahrgangs bringt ebenfalls vielseitige Proben moderner Holzschnitttechnik; gegen früher ist die Anzahl der Bilder eines Heftes um drei Bogen vermehrt worden, ohne daß der Preis (1 ℳ) erhöht wurde. Auch dem Tert, welcher illustrirte Künstler⸗ biographien bringen soll. ist größere Aufmerksamkeit zugewendet worden. Als besonders gelungene und effectvolle Holzschnittleistung sei in dem ersten Hefte der Triumphzug der Aurora, nach einem Deckengemälde Siemiradzki's von Frühkauf und Stark geschnitten, erwähnt.

st B. R. Green. Leitfaden zur erspective für Maler und Dilettanten. Autorisirte Ue erseßung aus dem Englischen von O. Straßner. Stuttgart. P. Neeff. 1892. 8. 32 S. Mit dem den Engländern eigenen praktischen Geschick ist in diesem Heftchen in knapper Form alles Wissenswerthe über die perspectivische Hilfsdisciplin der Malerei zusammengestellt. Die theoretische Begründung ist absichtlich beiseite gelassen, dagegen durch zahlreiche illustrative Beispiele die Darstellung erläutert. Wer weitere Belehrung über die hier nur in Kürze berührte Materie sucht, findet sie in des Verfassers größerem Werk „The IIIlustrations of Per- spective“. Als besondere Empfehlung darf dem Uebersetzer die An⸗ regung zur Herausgabe seiner Verdeutschung von Seiten des unlängst verstorbenen Dombaumeisters Friedrich von Schmidt in Wien gelten.

Naturkunde.

Plaudergänge im Weltall, Sammlung gemeinverständ⸗ licher naturwissenschaftlicher Vorträge von Harry Gravelius. I. Band. Verlag von P. Stankiewicz' Buchdruckerei in Berlin. Brochirt 2,50 Elegant gebunden 3 Ivn leichter, gefälliger Sprache und doch zugleich ernst und zuverlässig werden in dieser Sammlung alle die hervorragenden Fragen welche in den letzten Jahren die Wissenschaft beschäftigt haben und noch heute auf der Tagesordnung stehen. Ebenso dürften auch die biographischen Bilder einiger berühmter Männer aus dem Gebiet der Naturwissen⸗ schaft willkommen sein. In denjenigen Aufsätzen namentlich, welche astronomische und geophysikalische Gegenstände betreffen, finden wir eine Fülle des Neuen, das bisher in der Literatur noch keinen Ein⸗ gang gefunden. Sehr zu begrüßen ist auch die Aufnahme einiger geographischer Skizzen. Der Schlußaufsatz „Naturwissenschaft und Ethik“ geht von dem richtigen Grundsatz aus, daß Wissenschaft und Religion sich nicht widerstreiten, und tritt dann für die neuerdings auch in Berlin eingeleiteten Bestrebungen für ethische Cultur ein. Die sich daran knüpfenden kirchenpolitischen Betrachtungen erscheinen entbehrlich. Die Ausstattung des Buchs in Satz, Druck, Papier und Einband ist eine vortreffliche.

Musikalisches.

Das Melodienbuch zu dem Evangelischen Militär⸗ Gesang⸗ und Gebetbuch für das deutsche Kriegsheer. Auf Veranlassung und mit Genehmigung des Königlichen Kriegs⸗ Ministeriums. (Pr. 1 ℳ) Nebst Denkschrift. (Pr. 1 ℳ) E. S. Mittler u. Sohn. Berlin 1892. Auf Einladung des Ministers der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten trat am 12. Oktober v. J. eine Commission zusammen, um über die endgültige Redaction eines Choralmelodienbuchs für das deutsche Kriegsheer Beschluß zu fassen. Die Ergebnisse der Beschlüsse dieser Commission sind in dem vorliegenden, soeben erschienenen Melodienbuch enthalten. Die dazu gehörige Denkschrift giebt die Grundsätze und Gesichtspunkte an, nach denen die Commission ihre Aufgabe zu lösen gesucht hat. Da die Stimmführung und Rhythmik aller darin enthaltenen Choräle mitgetheilt wird, so kann das Melodienbuch auch für Civilgemeinden in Anwendung kommen.

In den letzterschienenen Nummern 19 und 20 der „Neuen Musik⸗Zeitung“ (Verlag von Carl Grüninger in Stuttgart) beginnt eine Erzählung von Elise Polko „Das alte Klavier“, die den Freunden dieser Schriftstellerin willkommen sein dürfte. Von anderen beachtens⸗ werthen Beiträgen seien hervorgehoben: Lenau und die Tonkunst von Ad. Keßler, Der Humor in der Musik von Dr. Schi sowie der Aufsatz zum Gedächtniß des 100 jährigen Geburtstags Moritz Feupt⸗ mann’s. Herm. Bendix spendet ein neues Klavierstück, dem sich ein gefälliges Lied von Günther Bartel zugesellt. Als Extra⸗Beilage liegt aus der Feder William Wolf's der erste Bogen einer volks⸗ thümlichen „Musik⸗Aesthetik“ bei.

Eltern musikalisch veranlagter Kinder seien wiederholt auf die „Musikalische Jugendpost“ (Stuttgart, Carl Grüninger) auf⸗ merksam gemacht. Diese Zeitschrift liefert alle 14 Tage neuen Stoff an unterhaltender und belehrender Lectüre, namentlich aber an leichten melodiösen Liedern, Klavier⸗ und Violinstücken, welche so beschaffen sind, daß sie den systematischen Unterricht Dies gilt auch von den soeben erschienenen Nummern 19 und 20. Sie bringen zerner sinnig gewählte Abbildungen, die den Geschmack und das Ver⸗

8

ständniß für künstlerische Darstellung zu fördern geeignet 12 Probe⸗ nummern versendet die Verlagshandlung unentgeltlich und franco.

„Der erste Klavierunterricht von Franz Kullak“ ist der Titel eines soeben bei Sulzer Nachf. hierselbst erschienenen, sehr empfehlenswerthen Werkes. ach langjähriger Erfahrung bietet der Verfasser darin den Lernenden eine methodisch geordnete Reihe von 48 kleinen Uebungsstücken, die nicht nur die nöthige Handruhe und Fingergelenkigkeit zu erzielen, sondern auch das musikalische Gehör durch anmuthige Melodien zu wecken geeignet sind.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Zur Lage des Getreidehandels in Spanien. (Conf. „R.⸗Anz.“ Nr. 257 vom 29. Oktober.) 1

In Spanien hat sich das aus dem Auslande eingeführte Getreide auch in letzter Zeit noch im Preise wesentlich niedriger gestellt, als das einheimische Product.

Die Zufuhr ausländischen Getreides ist daher noch immer eine bedeutende, und beispielsweise die Weizeneinfuhr in Barcelona hat während des Monats Oktober insgesammt 16 242 282 kg (gegen 7 298 954 und bezw. 2 352 987 kg in den beiden Vormonaten) be⸗ tragen. Von dieser Gesammtmenge sind 641 430 kg aus Frankreich, 6302 kg aus Marokko, 4 691 563 kg aus der Türkei, 7 350 930 kg aus Rumänien, 500 000 kg aus Rußland und 3 052 156 kg aus den Vereinigten Staaten von Nord⸗Amerika gekommen. Wie viel Getreide überhaupt für Spanien im Auslande aufgekauft worden ist, kann noch nicht mit Bestimmtheit angegeben werden, da die bestellten Sendungen zum großen Theil noch nicht ein⸗ gegangen sind. Das Quantum, welches beim Jahresschluß während der letzten sechs Monate allein in Barcelona eingeführt sein wird, schätzen Sachverständige auf 50 000 000 kg; auch wird angenommen, daß die Nachfrage nach ausländischem Getreide, wenn auch in ver⸗ mindertem Maße, bis zur nächsten Ernte anhalten dürfte.

Die Wintersaat ist nach zahlreich vorliegenden Meldungen, wenn auch ziemlich langsam, so doch fast in allen Theilen des Königreichs unter sehr günstigen Witterungsverhältnissen vor sich gegangen, und nach dem befruchtenden Regen, der zu Ende vorigen und Anfang laufenden Monats in diesen meist so regenarmen Landen verhältniß⸗ mäßig reichlich gefallen ist, sind wenigstens die Weizenfelder schon mit einem zarten Grün der aufgehenden Frucht bedeckt.

Ernteergebniß in Norwegen. (confr. „R.⸗A.“ Nr. 248 vom 20. Oktober.) In dem Bezirk Christiania hat Roggen im allgemeinen eine gute

Mittelernte ergeben. Dagegen haben die Frühjahrssaaten unter der regnerischen Witterung gelitten. In Laurwig wird das Ergebniß bei sämmt⸗ lichen Feldfrüchten, deren Einbringung nunmehr beendet ist, als eine mittlere Ernte geschätzt. In Drontheim steht noch viel Korn aus, das wohl kaum gut eingebracht werden dürfte, und im Bezirk Bergen ist die Ernte mißrathen.

8 Handel und Gewerbe.

Rundschau über den Welt⸗Getreidehandel 1 im Oktober 1892. Weder für den Handel noch für die Producenten waren im vorigen Monat die Verhältnisse am Weltmarkt errfreulich. Amerikas schon vorher so gewaltige Bestände wuchsen ins Ungeheure an; die Ablieferungen der amerikanischen Landwirthe waren von einem Umfang, der selbst die Riesenleistungen des Vorjahres noch er⸗ heblich übertraf, und die Ausdauer, die sie hierbei entwickelten, führte schließlich zu dem Ergebniß, daß das so ausgebildete und selbst für außerordentliche Fälle bisher immer ausreichende Netz der Elevatoren keinen Raum mehr dem Zustrom bot, daß die Ausladung der Waggons ins Stocken gerieth und viele Bahnen sich gezwungen sahen, die Annahme weiterer Getreidesendungen zu verweigern. Am gewaltigsten war der Zufluß in Chicago. Man wird zu bedenken haben, daß die Ansammlung der Bestände gegenwärtig schwerlich schon ihren Höhepunkt erreicht hat, da in der Regel das Anwachsen der Vorräthe bis zum Ende des Dezember anhält, und man wird auf Ziffern gefaßt sein müssen, wie sie in der Statistik der Bestände des Welt⸗Getreidehandels noch niemals verzeichnet worden sind. Um einen Begriff zu geben von dem Umfange, den bereits jetzt die nur auf den Speichern befindlichen Handels⸗ vorräthe Amerikas haben, genüge die Bemerkung, daß sie noch um reichlich 10 Millionen Centner die gesammte Weizenernte Preußens übertrafen. Bisher war die Festlegung dieser Massen nur dadurch möglich, daß sich das Kapital der Waare annahm und durch Terminverkäufe auf spätere Lieferung zu Preisen, die wesentlich höher als der Werth des laufenden Termins standen, sich eine mäßige Ver⸗ zinsung sicherte. Der Handel nennt diesen höheren Werth späterer Lieferung Report, und wohl selten sind an den Terminbörsen der Vereinigten Staaten derartig hohe Reports, wie gegenwärtig, gezahlt worden, die aber auch genügend das Ungesunde der Lage kenn⸗ zeichnen. Im allgemeinen boten die schon in den Vormonaten so weit gesunkenen Notirungen des Weizens weiterem Rückgange Widerstand, aber als die Ueberfüllung der Getreidespeicher, das Fehlen von Transportmitteln und die Zurückweisung der Getreidesendungen be⸗ kannt wurden, stellte sich ein erneuter Rückschlag ein, der den Werth des Weizens auf ein Niveau herabdrückte, das auch nur annähernd niemals vorher erreicht wurde. Unerquicklicher hat sich das Getreide⸗ geschäft wohl selten entwickelt, das Land erstickte im Ueberfluß, und der an sich recht bedeutende Export, der mehr und zu großem Theil unverkauft nach Europa brachte, als hier in dem gleicher Zeitabschnitt verbraucht werden konnte, schaffte so gut wie keine Erleichterung. Die Ernteschätzungen der amerikanischen Regierung, die im September bis auf etwa 500 Millionen Bushels herabgesetzt, im Oktober aber bis 515 Millionen Bushels erhöht und hiermit immer noch um fast 100 Millionen Bushels hinter der 1891er Schätzung zurückgeblieben war, fanden wegen der brutalen Macht der angeführten Thatsachen vielseitige An⸗ feindung, und die von anderer Seite gemachten Ernteaufnahmen rechnen bereits 550 Millionen Bushels heraus. Es erhellt aus der nachfolgenden Berechnung, daß die gegenwärtige Ueberfülle nicht allein in der neuen guten Ernte, sondern zum großen Theil in den Resten der vorjährigen Riesenernte ihren Grund hat. In den Vereinigten Staaten Nord⸗Amerikas betrug die Ernte im Jahre 1891: 611 780 000 Bushels, 1890: 399 262 000 Bushels. Mithin war der Ueberschuß der 1891er gegen die 1890er Ernte 212 518 000 Bushels. Der Export betrug 1891/92: 223 609 654 Bushels und 1890/91: 106 180 000 Bushels, sonach 1891/92 mehr exportirt: 117 429 654 Bushels, der gewachsene Consum beträgt 6 000 000 Bushels, zusammen 123 429 654 Bushels. Danach ergiebt sich ein Mehr⸗Vorrath am 1. Juli 1892 gegen 1. Juli 1891 von 89 088 346 Bushels. Hierzu Bradstreets⸗Vorrath am 1. Juli 1891 32 000 000 Bushels, mithin Gesammt⸗Restbestand am 1. Juli 1892 121 088 346 Bushels; Ernte des Jahres 1892 beträgt 500 000 000 Bushels. Es stehen somit an Weizen zur Verfügung 621 088 346 Bushels. Hiervon in Abzug für Consum und Aussaat pro Jahr 360 000 000 Bushels, verbleiben für Export und Bestände in 1892/93 etwa 261 Millionen Bushels. Allein an die acht Hauptmärkte des Westens kamen im Oktober 4 227 500 Quarters Weizen gegen 3 718 500 im Ok⸗ tober des Vorjahres und 1 837 000 zur gleichen Zeit 1890. Der Export betrug im Oktober an Weizen 1 627 000 Quarters, von Weizenmehl 761 000 Sack; es betheiligte sich daran in der letzten Monatshälfte auch Californien und Oregon in regerer Weise als vorher. Im ersten Quartal des neuen Erntejahres, vom 1. August bis Ende Oktober betrug die amerikanische Ausfuhr nach Europa an Weizen und Weizenmehl nach England 5 083 000, nach dem Continent 1 605 000 Quarters, gegen 3 550 000 und 4 490 000 Quarters gleichzeitig im Vorjahre, mithin zusammen diesmal 6 688 000 Quarters, gegen 8 040 000 zur gleichen Zeit 1891. Die für

die amerikanischen Ueberschüsse diesmal so wesentlich verschlechterten W“ kommen in diesen Ziffern klar zum Ausdruck. s kommt nun ferner in Betracht, daß der Weltmarkt von

Rußland erwarten haben

diesmal größere Quantitäten zu

dürfte, als man vielfach bisher angenommen hat. Der Rückgang des Rubelcurses hat schon im Oktober dazu beigetragen, den russischen Export auf eine Höhe hinaufzuschrauben, die den gleichzeitigen Ver⸗ sand des Vorjahres und des vorletzten Jahres zeitweise übertraf, und

dabei sträubte sich besonders Odessa, die niedrigen Preise des Aus⸗

landes anzunehmen. Amtliche Schätzungen der russischen Ernte, die gegen Schluß des Oktober bekannt wurden, übertrafen alle

Erwartungen, denn eine Weizenernte Rußlands von etwa 43 Millionen

Tschetwert überstieg die vorjährige Schätzung um

überlegen. Bemerkenswerth ist, daß der Bedarf Finlands sich sür auswärtige Waare weiter erhalten hat, daß Deutschland weiter sehr große Posten Transit Roggenmehl dorthin verkaufte und schließlich sich dahin auch ein ansehnlicher Absatz von Weizenmehl entwickeln zu wollen schien. mit dem 22. Oktober endenden vier Wochen auf 1 170 000 Quarters, gegen 1 225 000 Quarters in der gleichen Zeit des Vorjahres. Von Roggen gingen in den genannten vier Wochen 198 400 Quarters über die russischen Grenzen, während im Vorjahre der dortige Roggenexport gesperrt war.

Indien zählte im Oktober in der Reihe der Exportländer kaum

noch mit. Es gewinnt immer mehr an Wahrscheinlichkeit, daß vor

der neuen Ernte, die im April in Kraft tritt, dieses Land keine

nennenswerthen Quantitäten mehr abzugeben hat, und wenn sich dies

am Weltmarkte selbst nicht einmal in einer Vertheuerung der in England bereits knapper gewordenen indischen Sorten zum Ausdruck brachte, so geschah dies, weil sich in billigen russischen Qualitäten ein reichlicher Ersatz fand. Seit dem 1. April, dem Beginn des indischen Campagnejahres, betrug die Weizenausfuhr Ostindiens nach Europa:

nach England 1 942 000 Quarters, nach dem Continent 1 226 000

Quarters, gegen 2 452 000 und 2 480 000 gleichzeitig im Vorjahre.

Von Australien war längere Zeit im Getreidehandel wenig zu hören. Gegen Ende des Monats zeigte sich einige speculative Verkaufslust auf Abladung von dort, die man mit der günstigeren Gestaltung der Ernteaussichten in Süd⸗Australien in Zusammenhang brachte. Die geforderten Preise standen indessen mit dem Preisniveau Englands nicht im Einklange.

In England schritt der Bedarf in der ersten Hälfte des Oktober, als auf weiteres Herabgehen der Preise nicht mehr zu rechnen war, endlich zu Ankäufen, sodaß sich recht ansehnliche Umsätze ent⸗ wickelten. Der Ton des Geschäfts war dadurch ein festerer geworden, und wenn auch die erzielten Preise keine nennenswerthe Steigerung aufwiesen, so genügte doch schon diese kleine Besserung der Tendenz, um die überseeischen Zufuhren in vermehrter Zahl anzulocken. Das Quantum der für Großbritannien auf der Fahrt befind⸗ lichen Weizenmengen wuchs erheblich, und da namentlich die amerikanische Mehlzufuhr zeitweise eine überwältigende wurde, so ging der Muth des Consums zu weiterer Versorgung sehr bald wieder verloren und der Monatsschluß zeigte wieder die alte Lustlosig⸗ keit des Geschäfts. Der Import Englands im Oktober betrug 1 817 034 Quarters Weizen und Weizenmehl, wovon allein 1 255 820 Quarters aus den östlichen Häfen Nord⸗Amerikas kamen. Von den übrigen Importländern folgt Rußland mit einer Einfuhr⸗ leistung von 196 083 und Indien mit 94 362 Quarters.

Frankreich blieb auch im Oktober in seiner Versorgung voll⸗ ständig unabhängig vom Auslande, und die an fremder, vorher nicht versteuert gewesener Waare dem inländischen Consum zugeführten Quantitäten waren im Verhältniß zu früheren Jahren ganz un⸗ bedeutend. Die Ankünfte an der Küste waren ziealich groß, allein das meiste ging auf die zollfreien Niederlagen, wo es erst passender Gelegenheit zur Verwerthung harrt. Daher sind die unversteuerten Vorräthe, die am 1. September nur 90 502 Doppel⸗ Ctr. betrugen, bis zum 1. Oktober auf 195 197 Doppel⸗Ctr. und bis zu Ende Oktober sicher weiter gewachsen. Wie wenig sie jedoch gegen⸗ über den Beständen des Vorjahres in Betracht kommen, erhellt daraus, daß am 1. Oktober 1891 sich 2 888 573 und am 1. Januar gar 5 483 338 Doppel⸗Ctr. unter steuerlicher Controle befanden. Ueber die Aussaat wurde im Norden Frankreichs, wo regnerische Witte⸗ rung, ebenso wie in vielen Theilen Englands, die Arbeiten ver⸗ zögerte, vielfach geklagt.

In Belgien war der Geschäftsverkehr ein sehr ruhiger. Der Bedarf der deutschen Hinterländer fehlt, und daher fällt es wenig ins Gewicht, daß die Bestände Antwerpens kleiner sind und die für diesen Hafen schwimmenden Mengen nur etwa den dritten Theil derjenigen Quantitäten bilden, die vor einem Jahre sich nach Belgien unter⸗ wegs befanden. Zum Beginn des Monats hat der dortige Handels⸗ stand sich übrigens durch Abschlüsse von Donauweizen noch größere Partien dieser verhältnißmäßig billigsten Provenienz gesichert. Die eigene Ernte Belgiens erweist sich mehr und mehr als sehr bedeutend, 1 daher ist der Bedarf des Landes selbst geringer als in früheren Jahren.

Holland befindet sich in ähnlicher Lage wie sein Nachbarland. Mangel an Ausfuhr, schwache Frage des Inlands, Lustlosigkeit im Termingeschäft, alles vereinigt sich, um den Verkehr zu beschränken. Größere Preisschwankungen zeigten sich zeitweise in Roggen, für den anfänglich erhöhte Frachten die Bezugskosten gesteigert hatten, während andererseits sich für Finland und Skandinavien Begehr zeigte. Da jedoch Deutschland für ausländischen Bezug durch seine billigeren Preise verschlossen blieb, so concentrirten sich zeitweise stärkere russische und Donau⸗Offerten am holländischen Markte die zu größeren Werthschwankungen abwärts Anlaß boten.

In Oesterreich⸗Ungarn blieben die großen Mühlen anfangs noch Käufer für die reichlich heranströmende inländische Zufuhr, sehr bald aber waren sie gesättigt und die Waare drückte auf die Märkte, da es an Versandfrage für Weizen nach dem Auslande vollständig fehlte.

In Deutschland hat die Witterung die Feldarbeiten so schnell gefördert, daß schon seit Mitte Oktober sich ein Freiwerden der land⸗ wirthschaftlichen Kräfte zur stärkeren Beschickung der Märkte mit einheimischem Gewächs bemerklich machte. Im ganzen war der Bedarf durch inländisches Gewächs reichlich versorgt, sonderlich große Veränderungen der schon vorher so stark gesunkenen Preise fanden in⸗ dessen nicht mehr statt.

Am Berliner Markt war das Geschäft im Oktober außer⸗ ordentlich geringfügig. Es fehlte bei den Platzinteressenten und bei der auswärtigen Kundschaft an jeglicher Unternehmungslust und auch das Effectipgeschäft war im ganzen ein zu schwaches, als daß die da⸗ durch bedingten Termin⸗Operationen nennenswerthes Leben in den Markt hätten bringen können. Für Weizen, dessen Preise man schon für sehr billig hielt, waren Verkäufer im allgemeinen knapp, sodaß sich, nachdem die ersten Kündigungen die Oktober⸗ Engagements bald erledigt hatten, die Preise während des größeren Theils des Monats ziemlich behaupten⸗konnten. Erst als die Nachrichten aus Amerika immer flauer lauteten, konnte man sich hier jenem Drucke nicht mehr ganz entziehen. Hierdurch zeigte sich jedoch für Westfalen und das südwestliche Deutschland einiger Begehr für den in Berlin lagernden Weizen, der, hauptsächlich aus altem ausländischen Gewächs bestehend, gegenüber den schönen Qualitäten der inländischen Ernte im all⸗ gemeinen wenig Beliebtheit beim Consum genoß. Da voraussichtlich für die bevorstehenden November⸗Dezember⸗Anmeldungen ein größerer Procentsatz des Lagers den lieferbaren Ansprüchen nicht genügen würde, so war man in den letzten Wochen bereits auf Heranziehung einheimischen Weizens bedacht, mit dessen Mischung die Qualitäten aufgebessert werden sollten. Zu Ende des Monats fand sich hier noch ein Vorrath von 13 704 t, das sind 2480 t weniger als zum Beginn des Oktober, und da die Zufuhr per Bahn sich auf 3024 t belief, während zu Wasser überhaupt nichts zugeführt war, so berechnete sich der Oktoberverbrauch Berlins an Weizen auf 5504 t. Für Roggen ließ sich der Werthstand, mit dem der Oktober begann, im Laufe des Monats nicht behaupten; es zeigte sich schließ⸗ lich ein Abschlag von ca. 8 10 Die Zufuhren fanden bei den

8

hs im 15 Millionen Tschetwert, und ein Roggen⸗Ergebniß von 118 Millionen Tschetwert war dem vorjährigen Ergebniß um etwa 34 Millionen Tschetwert

Der Versand Rußlands von Weizen stellt sich für die

AUn der Ruhr sind am 23. d. M. gestellt 11 796, nicht rechtzeitig

8

hiesigen Mühlen stets Unterkommen, doch waren sie zu keiner Zeit genöthigt, irgendwelche Dringlichkeit in ihrer Versorgung zu zeigen, und das Aufgeld, das sie zeitweise für Ladungen gegen Terminwerth zahlten, war schließlich nur noch mit Mühe durchzusezen. Es war mit einem Worte eine begueme Versorgung des Bedarfes rein durch inländische Zufuhr vorhanden, ein Fall, der wohl im Oktober seit vielen Jahren nicht dagewesen. Eine Concurrenz durch auswärtige Angebote bestand seither allerdings nicht und auch noch gegen Monatsschluß stehen die auswärtigen Forderungen wesentlich über Berliner Parität, sodaß sie höchstens für Transitomehl in Frage kommen konnten; es

igte sich aber ein allmähliches Entgegenkommen der russischen owohl, als besonders der Donau⸗Forderungen, da der anfänglich noch gute Absatz der fremdländischen Waare nach Holland, Schweden, Norwegen und Finland allmählich ein schwieriger wurde. Die Thatsache, daß sich der auswärtige Roggen am Weltmarkte seine Verwendung recht mühselig suchen mußte, und die vielleicht nicht unberechtigte Anschauung, daß Rußland doch größeren Export entwickeln könnte, für den bei verschlossenen Grenzen Deutschlands der Absatz fehlen würde, erweckte hier und da die An⸗ nahme, daß schließlich das Ausland sich den deutschen Preisen fügen würde. Der Vorrath Berlins hat im Oktober dem Bedarf mit 3915 t aushelfen müssen. Es waren Ende des Monats noch 8633 t vorhanden, gegen 12 548 t zu Anfang Oktober. Die Wasserzufuhr betrug 4848 t, die Bahn⸗ zufuhr 7966 t, sodaß 16 729 t im Laufe des Monats in den Consum gegangen sind. Im September hatte der Verbrauch 18 723 t betragen, wonach in den zwei Monaten über 35 000 t, zu denen das Lager nur etwa 7000 t geliefert hat, allein an inländischem Gewächs absorbirt worden sind.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.

gestellt keine Wagen. 8 1b In Oberschlesien sind am 22. d. M. gestellt 5123, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. vW

Zwangs⸗Versteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgericht I Berlin stand am 23. November das Grundstück Rathenowerstraße 61 und Straße 17 belegen, dem Zimmermeister Robert Buchholz ge⸗ hörig, zur Versteigerung; Maindestgebot 1300 ℳ; für das Meistgebot von 1400 wurde die Baugesellschaft am Kleinen Thier⸗ garten in Liqu. Ersteherin. Aufgehoben wurde das Verfahren der wangsversteigerung wegen der nachbezeichneten Grundstücke: Beussel⸗ straße 58, dem Maurermeister Ernst Schulze u. Frau gehörig. Schützenstraße 79, dem Schlächtermeister Birnbaum gehörig, und die Termine am 4. Januar 1893.

Im Dezember d. J. werden beim Königlichen Amtsgericht ] Berlin 31 Grundstücke im Wege der Zwangsvollstreckung und drei Grundstücke zum Zwecke der Auseinandersetzung zur Versteigerung ge⸗ langen; beim Königlichen Amtsgericht II Berlin sieben Grundstücke im Wege der Zwangsvollstreckung; in Charlottenburg und Rirdorf je die gleiche Zahl und in Oranienburg ein Grundstück.

In der gestrigen ordentlichen Generalversammlung der Schultheiß' Brauerei⸗Actiengesellschaft, in welcher ein Actienkapital von 1 744 900 mit 572 Stimmen vertreten war, wurde der Geschäftsbericht des Vorstands entgegengenommen und die Vertheilung einer Dividende von 16 % auf die alten Actien und von 8 % auf die neuen Actien genehmigt. Dem Vörstand und dem Aufsichtsrath wurde Decharge ertheilt.

Vom oberschlesischen Steinkohlenmarkt berichtet die „Schl. Ztg.“: In der letzten Woche hat sich das Steinkohlengeschäft weit reger gestaltet. Der Eingang von Aufträgen besonders auf die groben Sorten ist reichlich, und es werden, da man die Förderung zu verstärken bis jetzt noch nicht für nöthig gefunden hat, bereits die Bestände in Angriff genommen. Der örtliche Verkauf ist jetzt ziemlich flott und der Andrang der Gespanne, die haupt⸗ sächlich Hausbrandkohlen laden, auf allen Gruben, die Kohlen accumulativ verkaufen, stark. Die örtlichen Preise bei Ia-Marken sind für Stück, Würfel und Nuß I 40 bis 44 ₰, für Nuß II 35 bis 40 ₰, Erbs⸗ und Kleinkohlen 26 bis 30 ₰, Erbs II 20 bis 22 ₰, Gries 19 bis 20 und Staub 6 bis 9 pro Centner; geringere Marken sind wesentlich billiger. Auch im Rybniker und Nicolaier Revier ist das Kohlengeschäft lebhafter geworden, da die dortigen kleineren Gruben besonders auf den örtlichen Verkauf angewiesen sind. Die vorzüglich eingerichtete Neuanlage auf Redengrube bei Czernitz ist beendet und seit einigen Wochen im Betriebe. Die Qualität der Kohle ist gleich der der Leogrube la Marke. Der Koksmarkt liegt noch so flau wie vorher, und da das Roheisengeschäft matt und die Gießereien ungenügend beschäftigt sind, so ist eine Aussicht auf baldige Verstärkung des Absatzes umsoweniger vorhanden, als der oberschlesische Koks mit dem Witkowitzer und Waldenburger Koks seiner geringen Qualität wegen nicht concurriren kann. Für Theer und Theerproducte hat der Absatz bedeutend nachgelassen, sodaß sie zum größten Theil auf Lager gebracht werden müssen.

Die nächste Börsenversammlung zu Essen findet am 28. November 1892 im „Berliner Hof“ bei E. Hartmann statt.

Leipzig, 23. November. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. per November 3,82 ½ ℳ, per Dezember 3,82 ½ ℳ, per Januar 3,82 ½ ℳ, per Februar 3,85 ℳ, per März 3,90 ℳ, per April 3,92 ½ ℳ, per Mai 3,95 ℳ, per Juni 3,95 ℳ, per Juli 3,95 ℳ, per August 3,97 ½ ℳ, per Sep⸗ tember 3,97 ½ ℳ, per Oktober 3,97 ½ Umsatz 295 000 kg.

London, 23. November. (W. T. B.) An der Küste 2 Weizen⸗ ladungen angeboten.

23. November. ( ) Die „Times“ meldet aus Philadelphia, mehrere Eisen⸗ und Stahlfabriken hätten eine erhebliche Productions⸗Einschränkung und Lohnverminde⸗ rung angekündigt.

New⸗York, 23. November. „(W. T. B.) Die Börse eröffnete fest, war später matt und schloß schwach und niedriger. Der Umsatz der Actien betrug 266 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 1 480 000 Unzen geschätzt. Die Silberverkäufe betrugen 100 000 Unzen. Die Silberankäufe für den Staatsschatz betrugen 274 000 Unzen zu 85,45 à 85,58. 1

Weizen war anfangs niedriger und blieb den ganzen Tag auf Gewinnverkäufe der Haussiers schwächer. Schluß stetig. Mais anfangs höher, später aber abgeschwächt auf Realisirungen der Haussiers. Schluß stetig. Morgen Feiertag.

(W 7. )

B.) Weizen eröffnete

2

Chicago, 23. November. (W. T.

und verlief auf ausländische Berichte in schwächerer Haltung. Schluß stetig. Mais eröffnete unverändert, wurde sodann etwas besser, ging aber wieder zurück und schloß stetig.

Verdingungen im Auslande.

Großbritannien.

29. November. M. J. M. Rendel, Director der Assam-

Bengal Railway Company 170 Gresham House, Old Broad

Street, London E. C. Lieferung von Locomotiv⸗Behältern. Auskunft in den Bureaus der Gesellschaft. Italien.

.30. November. Stadtverwaltung von Brescia. Betrieb d elektrischen Beleuchtung der Stadt. Concessionsdauer 15 Jahre. Anschlag jährlich 9500 Lire. Vorläufige Caution 5000 Lire. De⸗ finitive Caution 25 000 Lirer.

Spanien.

30. November, Mittags. Stadtverwaltung von Lucena, Provinz Cordoba. Einrichtung und Betrieb der elektrischen Belchtung der Stadt Lucena. Concessionsdauer 20 Jahre. Voranschlag 15 000 Franken pro Jahr. Caution 750 Franken. Auskunft bei der Stad verwaltung.

Niederlande.

29. November, Mittags. Majoorintendant, directeur der centrale magazynen van militaire kleeding en uitrusting zu Amsterdam, Lieferung von 13 000 kg Kazok, 4300 m grauer Futter⸗ leinwand, 2500 Betttüchern und 3000 Decken für Hospitalzwecke. Lieferungsbedingungen im genannten Centralmagazin.

30. November, Mittags. Directeur der Artillerieinrichtingen zu Delft. Lieferung von Messing, Blech und grauen Decken für ver⸗ schiedene Dienstzweige in Niederländisch⸗Indien. Lieferungsbedingungen im Directionsbureau zu Delft.

30. November. Ministerium für Wasserbau im Haag. Lieferung und Aufstellung zweier Centrifugalbumpen einschließlich der Röhren⸗ leitungen. Anschlag 16 650 Gulden.

30. November. Niederländische Handelsgesellschaft in Amsterdam. Oeffentlicher Verkauf von 32 900 Block Bancazinn.

5. Dezember 1892, Vormittags. Ministerie van Waterstaat. Handel en Nyverheid im Provinzialgebäude zu Maastricht. Liefe⸗ rung und Aufstellung des eisernen Oberbaues einer festen Brücke über die Niers bei Gennep auf dem Reichsweg Maastricht⸗Nymegen mit den dazu nöthigen Reparaturen und Erneuerungen an den Brücken⸗ köpfen, sowie für das Bauen einer Nothbrücke und das Aufräumen der bestehenden Holzbrücke. Schätzungswerth 10500 Fl. Lieferungs⸗ bedingungen im genannten Ministerium, sowie gegen Erstattung der Kosten erhältlich bei den Buchhändlern Gebroeders van Cleef im Haag. Anweisung an Ort und Stelle am 28. November d. J.

Rumänien. 20. Dezember. Kriegs⸗Ministerium in Bukarest. 400 Sätteln. Egypten. 3. Dezember. Kriegs⸗Ministerium in Kairo. Be rung von militärischen Equipirungsgegenständen, wie

Mänteln u. s.

.Untersuchungs⸗Sachen.

2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.

3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. „Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. .Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.

Oeffentlicher Anzeiger.

Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellse Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. Bank⸗Ausweise. .Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Untersuchungs⸗Sachen.

[49160] Königl. Württ. Amtsgericht Calw. Zurückgenommen wird die Aufforderung vom 16. September d. J., betr. die Ermittelung der Per⸗ sönlichkeit des hier wegen versuchten schweren Dieb⸗ stahls in Untersuchungshaft befindlichen angeblichen Wilhelm Fröhner von Brieg, nachdem sich ergeben hat, daß der angebliche Fröhner der vielbestrafte 40 Jahre alte Gärtner Franz Wagner von Speier ist. 1 Den 19. November 1892. Ober⸗Amtsrichter Deckinger.

bei Vertheilung

jenigen, welche

Berlin, den

[46199] Oeffentliche Ladung.

Der Heerespflichtige Hermann Ludwig Staeck, geboren am 13. August 1870 zu Hasenfier, zuletzt in Potsdam wohnhaft gewesen, wird beschuldigt, als Wehrpflichtiger in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder nach erreichtem mili⸗ tärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebietes aufgehalten zu haben, Vergehen gegen § 140. Abs. 1 Nr. 1 Str.⸗G.⸗B. Derselbe wird auf den 3. März 1893, Vormittags 9 Uhr, vor die Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Potsdam, Mauerstr. 8, zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach § 472 der Straf⸗ prozeßordnung von dem Civilvorsitzenden der Ersatz⸗ commission des Kreises Neu⸗Stettin über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausge⸗ stellten Erklärung verurtheilt werden.

Potsdam, den 1. November 1892. Königliche Staatsanwaltschaft.

2) Aufgebote, Zustellungen und derclt.

[49256] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Band 73 Blatt Nr. 3723 auf den Namen des Maurermeisters August Frensel hier eingetragene, an der Wollinerstraße (Nr.) belegene Grundstück am 19. Januar 1893, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C., Erdgeschoß, Saal 40, versteigert die werden. Das Grundstück ist mit 2,10 Rein⸗ ertrag und einer Fläche von 2 a 97 qm zur Grund⸗ steuer, zur Gebäudesteuer aber noch nicht veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des

zrundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer 42, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund⸗ buche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs⸗ vermerks nicht hervorging, insbesondere derartige

orderungen von Kapftaß Zinsen, wiederkehrenden ebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗ boten anzumelden und, falls der betreibende läubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu

[49255]

bergen Band 25 Tischlermeisters meisters Gustav gleichen Rechten Schönleinstraße 25. Januar

Neue

rolle,

bedingungen ebenda,

. Realberechtigten selbst auf den

buche zur Zeit vermerks nicht

termin vor der

widerspricht,

Einstellung

in Bezug auf Mittags 12

Königliches [49253]1

Klägerin, wider

Grundstücks zu

machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht

sichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Die⸗

beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die fahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Ertheilung des 19. Jannar 1893, Nachmittags 12 ½ Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, verkündet werden.

5. November 1892.

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 77.

Zwangsversteigerung. . Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im

Grundbuche von

vor dem unterzeichneten Gericht, Friedrichstr. 13, Hof, Flügel C., Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück ist bei einer Fläche von 17 a 88 qm mit 25 700 Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuer⸗ beglaubigte etwaige Abschätzungen und andere betreffende Nachweisungen, können in der Zimmer 41,

deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund⸗

Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗

boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger dem Gerichte glaubhaft 6 widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Verthei⸗ lung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten An⸗ sprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins

widrigenfalls nach erfolgtem Seschlag das Kaufgeld

Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird

verkündet werden. Berlin, den 18. November 1892.

In Sachen der Herzoglichen Kreiskasse hieselbst,

Burghardt hieselbst, Beklagte, wegen rückständiger Brandkassengelder, wird, nachdem auf Antrag der Klagerin die Peschlagnahme des den Beklagten ge⸗ hörigen, an der Eckbertstraße

No. ass. 6227 zum Zwecke der Zwangsversteigerung

die Eintragung di

berücksichtigt werden und November

des Kaufgeldes gegen die berück⸗ am 4. 1892 das Eigenthum des Grundstücks . 1 gerichte, Einstellung des Ver⸗ haben.

1 Das Urtheil 8 Zuschlags wird am Rhamm.

[49254]

zurückgenommen hat.

der Hasenhaide und den Wein⸗ zurückgene 1893 fallen weg.

Nr. 904 auf den Namen 1) des Fritz Sprange, 2) des Tischler⸗ Müggenburg, beide zu Berlin, zu

und Antheilen eingetragene, in der

N 15 [36195] Aufgebot.

D

belegene Grundstück am

1893, Vormittags 10 Uhr, Der zu Enge⸗Zürich wohnhafte Musikalienhändler Theodosius Carl Clemens Opitz, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Neumann hier, hat das Aufgebot 1872 der Police Nr. 13 294, betreffend die Versicherung über 1000 Thaler, welche er auf seinen Todesfall mit der hiesigen Actien⸗Gesellschaft in Firma „Pro⸗ seine Rechte bei dem unterzeichneten Gerichte anzu⸗ videntia Frankfurter Versicherungs⸗Gesellschaft“ am melden und den Hypothekenschein vorzulegen, widrigen⸗ 16. Dezember 1864 abgeschlossen hat, beantragt. Der falls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 10. Mai 1893, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer

an Gerichtsstelle, parterre,

des Grundbuchblatts, das Grundstück sowie besondere Kauf⸗ Gerichtsschreiberei eingesehen werden. Alle werden aufgefordert, die nicht von Ersteher übergehenden Ansprüche,

Abschrift

der Eintragung des Versteigerungs⸗ hervorging, insbesondere derartige

[49261] Aufgebot.

Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗

zu machen,

des Verfahrens herbeizuführen,

den Anspruch an die Stelle des Dammthorstraße 10, am 25. Januar 1893,

Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben,

Amtsgericht I. Abtheikung 76.

die Maurer Carl Nieresel und Carl

[24290] Aufgebot. hieselbst belegenen zu Zepelin, hat das Aufgebot düee hause dem biesigen Großherzoglichen

4 a 45 qahkim sammt Wohn 1 2 h s 29. Juli vor. Is. ausgestellt

durch Beschluß vom 3. November 1892 verfügt, auch

ses Beschlusses im Grundbuche erfolgt Zwangsversteigerung auf den 28. Februar 1893, Morgens 10 ½ Uhr, vor Herzoglichem Amts⸗ Zimmer Nr. 41, angesetzt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen

Das Verfahren der Zwangsversteigerung des im Der Tischler Johann Kittelman Grundbuche von der Friedrichstadt Band 20 Nr. 1399 hat angegeben und glaubhaft gemacht, daß ihm in auf den Namen des Schlächtermeisters Birnbaum f eingetragenen, Schützenstr. 79 belegenen Grundstücks auf seinen Namen lautender Hypothe enschein über wird aufgehoben, da die Antragstellerin den Antrag Die Termine am 4. Januar

Berlin, den 18. November 1892. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung

Nr. 27, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte

anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Frankfurt a. M., den 20. September 1892.

Königliches Amtsgericht. IV.

Die Kaufleute Geo. Borgfeldt & Co. in Berlin, vertreten durch die hiesigen Rechtsanwälte Dres. Antoine⸗Feill und Do. Hübener, haben das Aufgebot beantragt zur Kraftloserklärung des von den An⸗ tragstellern auf Carl Dejonge in Hamburg gezogenen, von diesem acceptirten, an eigene Order lautenden und nicht indossirten Wechsels d. d. Berlin, 4. Ok⸗ tober 1892, groß 55 000, zahlbar 3 Monate na dato bei der Reichsbank⸗Hauptstelle in Hamburg. Der Inhaber der Urkunde wird daher aufgefordert, seine Rechte bei dem unterzeichneten Amtsgericht, I. Stock, Zimmer Nr. 17, spätestens aber in dem auf Freitag, den 14. Juli 1893, Nachmittags 1 ÜUhr, anberaumten Auf⸗ gebotstermine daselbst, Parterre, Zimmer Nr. 7, an⸗ zumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Hamburg, den 21. November 1892. 8

Das Amtsgericht Hamburg. 1 Abtheilung für Aufgebotssachen. ““ (gez.) Tesdorpf Dr. Verbffentlicht: Ude, Gerichtsschreibergeh.

Die Erbpächterin Dorothea Harder, geb. Specht, insichtlich des von mtsgericht unterm

cheins

über 1800 ℳ, welche für die Antragstellerin Fol. 6 des Grund⸗ und Hypothekenbuchs der Büdnerei Nr. 3 zu Zepelin eingetragen sind, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 30. Januar 1893, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anbe⸗ raumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraft⸗

* Jormt zur ist, Termin zur

Brauuschweig, den 8. November 1892. 1 loserklärung der Urkunde erfolgen wird. Herzogliches Amtsgericht. VI. .

Bützow, den 11. Juli 1892. 3 Großherzogliches Amtsgericht.

[48828] s Kratzebr

der Nacht vom 4. auf den 5. November 1892 ein

eine Fol. 5 des Hypothekenbuchs über das Frei⸗ schulzengut zu Kratzeburg eingetragene Forderung von 1500 gestohlen worden sei und das Auf⸗ gebotsverfahren beantragt.

Es wird daher der Inhaber des erwähnten Hypo⸗ thekenscheins in Beihalt der §§ 823, 824, 827, 839, 840, 841, 842 und 849 der Civilprozeßordnung sowie des § 41 Nr. 2 der Domanialhypothekenord⸗ nung für Mecklenburg⸗Strelitz vom 24. Dezember hiermit aufgefordert, spätestens in dem auf Donnerstag, den 26. Januar 1893, Vor⸗ mittags 10 ¼ Uhr, anberaumten Aufgebotstermin

Mirow, den 15. November 1892. Großherzogliches Amtsgericht. Dr. Müller.

a [49325] Aufgebot.

In dem Grundbuch des dem Hausbesitzer Stanis⸗ laus Bednarek zu Chropaczow gehörigen Grund⸗ stücks Nr. 37 Probstei⸗Nicolai stehen in Abthei⸗ lung III. Nr. 4 auf Grund des notariellen Kauf⸗ vertrages vom 19. März 1868 zufolge Verfügung vom 9. April 1868 für die verstorbene Wittwe Ca⸗ roline Michalowski, geborene Aquila, zu Nicolai 200 Thlr. = 600 eingetragen. Die Post ist an⸗ geblich getilgt und soll im Grundbuch gelöscht werden. Auf Antrag des Eigenthümers, vertreten durch den Rechtsanwalt Mattersdorf zu Nicolai, werden deshalb die Rechtsnachfolger der Hypotheken⸗ gläubigerin aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte auf die Post spätestens im Aufgebotstermine, den 21. März 1893, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 1, anzu⸗ melden, widrigenfalls sie mit ihren Ansprüchen auf die Post werden ausgeschlossen werden.

Nicolai, den 16. November 1892.

Königliches Amtsgericht.

M

[49264] Oeffentliche Ladung. 8

In der Grundsteuermutterrolle der Gemeinde Münstereifel steht unter Artikel 336 eingetragen Müller Johann Joseph jr. Wwe. zu Münstereifel als Eigenthümer der Parzelle Flur 6 Nr. 144, am Nöthenerberg, Ackerland. Das Eigenthum an dieser Parzelle haben in Anspruch genommen:

1) Pangels, Maria, geschäftslos zu Blankenheim,

2) Pangels, Hermann Joseph, Kaufmann auf Sumatra.

Ferner steht unter Artikel 382 daselbst einge⸗ tragen Riquié Johann Joseph

Hypotheke

u Münstereifel als