daß auf das Entschiedenste Nein gesagt werde! 8 auch dem Etat gegenüber treu ihrer alten Devise: keinen Mann und keinen Groschen diesem System.
Abg. Dr. von Frege (deutsch⸗cons.): Nicht die Gedanken ver⸗ bergen, sei jetzt die Regel der Diplomatie, sondern die Wahrhaftigkeit, das sei das große Verdienst des vorigen und des jetzigen eichs⸗ kanzlers, und der Reichskanzler habe mit der Richtigstellung der Emser Depesche der Diplomatie des Fürsten Bismarck einen großen Dienst erwiesen. Die Kaiserliche Botschaft, die den Frieden zwischen den verschiedenen Berufsklassen herbeiführen wolle, sei der Stand⸗ punkt, auf dem seine Partei stehe. Wenn die Militärvorlage das erreiche, daß die jungen Leute mehr als die verheiratheten Männer in die Reihen der Armee eingestellt würden, so wäre das ein großer Segen. Aber er und seine Partei wollten ihre Söhne und Brüder nicht als Volksmiliz den ver⸗ besserten Waffen der jetzigen Zeit aussetzen. Für die Schutzzölle und die Agrarpolitik werde seine Partei nach wie vor ungeschmälert eintreten und kein Stück mehr davon herunterreißen lassen. Gerade die Vereinigten Staaten von Nordamerika hätten sich durch die nach dem Secessionskriege eingeführte Schutzzollpolitik zu der wirthschaft⸗ lichen Großmacht entwickelt, als welche sie jetzt daständen. Seine Partei werde ihre Stellung zur Militärvorlage bei der Berathung dieser Frage darlegen. Nach bestem Wissen und Gewissen werde sie die Vorlage prüfen und dann ihren Entschluß fassen, eingedenk ihrer alten Tradition, daß die Militärangelegenheit die Lebensfrage des Staats bilde. Er zweifele nicht, daß der Reichskanzler zu rechter Zeit die fehlenden Nachweise geben werde. Bitten möchte er nur, daß der Reichskanzler künftig seine Vorlage und ihre Motive nur selbst oder in dem maßgebenden Organ vertreten möge und das Volk ver⸗ verschone mit den Ausführungen, wie sie jetzt in der Presse erschienen seien. Er meine die Aufsätze im „Militär⸗Wochenblatt’, die in allen Kreisen der Bevölkerung, und besonders in den Kriegervereinen große Entrüstung hervorgerufen hätten. Es werde schwerer Arbeit bedürfen, diesen Geist der Verstimmung und dieses Gefühl, unrecht bekämpft worden zu sein, aus diesem so patriotischen Kreise heraus zu verbannen. Die einfachen Landwehrleute, die tagüber in ihrem Berufe arbeiteten und hinter ihrem Pfluge hergingen, läsen nicht viel und könnten sich die Mißverständnisse nicht erklären, die man sich hier wohl erklären könne. Die Agitation gegen die Militärvorlage müsse paralvürt werden durch die Wahrhaftigkeit der Auslassung, durch die sich der Reichskanzler ausgezeichnet habe. Dann werde sie in weiten
Seine Partei bleibe Wir bewilligen
Kreisen der Bevölkerung auch viel günstiger aufgenommen werden. Er habe nicht ganz dasselbe Gefühl der Genugthuung gegenüber der vom Bundesrath beabsichtigten Deckung für die Kosten der Militärvorlage. Dankbar sei er, daß die Tabacksteuer ausgeblieben fei. Sie betreffe eine Industrie, die lange beunruhigt worden sei, und die, weil sie die kleinsten Leute umfasse, besondere Berücksichtigung verdiene. Erfreut sei er durch die Verdoppelung der Börsensteuer. Es sei unwürdig, daß Deutschland Geld zu Rüstungen gegen Rußland ausgebe, während gleichzeitig die russischen Anleihen an der hiesigen Börse untergebracht würden. Was die Erhöhung der Bier⸗ steuer betreffe, so freue er sich, daß der Abg. Richter in seiner „Freisinnigen Zeitung“ den Biergenuß der jungen Leute nicht für so außerordentlich segensreich halte. Der Biergenuß gerade des unverdorbenen jungen Bürgers werde durch Ver⸗ anstaltung von allerlei Vergnügungen recht zweifelhafter Natur be⸗ fördert, die alten soliden Gasthäuser in den Mittelstädten würden durch altdeutsche Bierstuben verdrängt, dadurch werde das Bier vertheuert und dagegen spiele die Erhöhung der Biersteuer keine Rolle. Den Haustrunk für die arbeitende Bevölkerung wolle seine Partei unter keinen Umständen vertheuern. Die kleinen Brauereien auf dem Lande, sogar in Bayern, krankten sämmtlich an der Aus⸗ zehrung, die Production gehe in die Großstädte. Eins müsse man von Bayern lernen, mäͤmlich die unverfälschte Herstellung des Gersten⸗ saftes, aber im übrigen wolle seine Partei sich an der Lage des Brauerei⸗ gewerbes eine Lehre nehmen und die verbündeten Regierungen er⸗ suchen, daß sie den Großbetrieb mehr heranziehen als den Kleinbetrieb. Das Heruntergehen der Dividenden bei den Großbetrieben könne er nicht bedauern; warum lege man denn immer noch mehr Brauereien an? Er komme nun zu dem größten Schmerzenskinde: der Branntweinsteuer. Der Branntwein habe dem Reich schon 145 Millionen eingebracht, sei also in der Besteuerung nicht geschont worden. Uebrigens würde er einer erhöhten Besteuerung dieses Luxusgetränkes zustimmen, wenn sie sich lohnen würde, aber der Branntwein des armen Mannes müsse berücksichtigt werden, das habe niemand überzeugender ausgeführt als Fürst Bismarck. Der ländliche Arbeiter bedürfe des mäßigen Branntweingenusses zur Entfaltung seiner Kräfte und werde dadurch weniger entkräftet als durch das Lagerbier, das man jetzt auf den Arbeitsplätzen der Arbeiter sehe. Die Steuererhöhung von 50 auf 55 ₰ könne nur ge⸗ billigt werden, wenn die Differenz von 20 Jaufrecht erhalten werde und wenn die Contingentirung von 4 ½ auf 41 herabgesetzt werde. Wenn die Steuerschraube beim Branntwein angesetzt werde, dann werde das Rohspritmonopol das Ende sein. In seiner Heimath lägen die land⸗ wirthschaftlichen Verhältnisse etwas besser, aber im Osten Preußens seien sie sehr viel schlimmer. Der landwirthschaftliche Pächter könne nicht den Konkurs anmelden und sein Gewerbe in einer anderen Straße fortsetzen. Die übele Lage der Besitzer und Pächter wirke auch auf die Arbeiterverhältnisse. Aus diesem Grunde zögen die Arbeiter in die großen Städte und vermehrten dort die Kreise derer, die Arbeit suchten. Man habe in Deutschland Meliorisationen für Hundert⸗ tausende von fleißigen Händen, aber die Rentabilität müßte erst nach⸗ ewiesen werden. Die Mehrforderungen des Etats seien meist Con⸗ equenzen früherer Beschlüsse. Allerdings könnte bei der Marine ein langsameres Tempo Fenefehlage werden ohne Schädigung der Wehr⸗ kraft; wenn ein einziger Ersatzbau allein 12 ½ Millionen erfordere, dann könne man das nicht ohne weiteres bewilligen, zumal bei den neuen Erfindungen der Technik, die jetzt gemacht würden und die oft eben gebaute Schiffe werthlos machten. Beim Etat des Reichsamts des Innern bedauere er die Vermehrung der Stellen im Statistischen Amt, welches besonders in Bezug auf die landwirthschaftliche Production mit seinen Leistungen nicht immer allgemeinen Anklang gefunden habe. Bei dieser Vermehrung sollte man vorsichtig zu Werke gehen. Die Erhöhung der Beamtenbesoldungen müsse man im Auge behalten,
m
Untersuchungs⸗Sachen.
Aufgebote, Zustellungen u. dergl.
Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.
namentlich bei der Post und Telegraphie. Von der Postverwaltung werde viel Geld verbaut, das besser für den armen Stand der Post⸗ beamten verwendet würde. Es sei sehr viel geschehen, aber noch nicht genug. Warum werde beim Reichstagsbau so wenig gespart und warum würden die Millionen aufgewendet, wo es so schwer sei, neue Mittel zu schaffen? Die goldene Kuppel des Reichstagshauses ver⸗ dunkele die historischen Bauten Berlins, das Königliche Schloß und das Brandenburger Thor. Seine Partei werde prüfen müssen, wie sie sich gegenüber dem ungeheuren Anwachsen der Reichsschulden ellen wolle. Er könne nur auf das zurückkommen, was der Abg. von Kardorff gestern schon angeführt habe: Die Goldwährung muß abgeschafft werden, das Silber muß wieder als Münzmetall eingeführt werden. Der verstorbene Nationalökonom Soetbeer habe noch kurz vor seinem Tode erklärt, es müßten Mittel und Wege gefunden werden, um der Entwerthung des Silbers ent⸗ gegenzutreten. Solle Deutschland in dieser Beziehung im Schlepptau Englands bleiben; könne es nicht selbstständig vorgehen? Die Ver⸗ treter Deutschlands auf der Brüsseler Conferenz hätten anders auftreten sollen. Wenn die Landwirthschaft nicht wieder productionsfähig gemacht werde, dann komme allerdings das Ende, dann könne man nicht mehr das Geld für Militärzwecke aufbringen.
Hierauf wird gegen 5 Uhr die weitere Berathung vertagt.
Statistik und Volkswirthschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Hier in Berlin wurde in einer außerordentlichen Generalver⸗ sammlung des Fachvereins der Tischler am 27. v. M. der Uebergang zum Verband durch die Genehmigung des folgenden, vom „Vorwärts“ mitgetheilten Antrags beschlossen: „Da die Zahl⸗ stelle Berlin des Deutschen Tischlerverbandes sich mit der im Frühjahr vom Fachverein der Tischler aufgestellten Resolution einverstanden erklärte, wenn die Hälfte des Vereinsver⸗ mögens der Zahlstelle überwiesen werde, beschließt die außer⸗ ordentliche Generalversammlung des Fachvereins der Tischler, diesen Beschluß anzuerkennen. 80 seiner Durchführung sind der Zahl⸗ stelle 2000 ℳ zu überweisen. Der Arbeitsnachweis des Fachvereins der Tischler geht mit dem 1. Februar ein u. s. w.“ Ferner wurde ein Antrag, daß alle Mitglieder bis zum 1. Januar übergetreten sein sollen, ebenfalls angenommen und die Statutenänderungen wurden gutgeheißen.
Ueber den Ausstand auf der Kohlengrube zu Horloz (vergl. die gestrige Nr. 285 d. Bl.) meldet ein Wolff sches Telegramm vom gestrigen Tage: Die ausständigen Arbeiter durchzogen während des ganzen Tages in sehr erregter Stimmung die Straßen. Gegen Abend unterfagte die Gemeindebehörde die Zusammenrottungen. Der Feldhüter, der das Verbot anschlug, wurde von einem aus einer
ruppe von etwa 100 Strikenden geworfenen Stein am Kopfe getroffen. Ein Polizeicommissar forderte die Ausständigen auf, sich zurückzuziehen; als diese jedoch mit Revolver⸗ schüssen antworteten, gaben die den Commissar begleiten⸗ den Gendarmen Feuer. Ein Bergarbeiter wurde getödtet, drei Personen, darunter eine Frau, wurden verwundet. Die Strikenden zerstreuten sich sodann. Sämmtliche Wirthshäuser sind geschlossen. Weitere Ruhestörungen fanden nicht statt. Für morgen wird ein allgemeiner Strike befürchtet. 11“
Land⸗ und Forstwirthschaft. Ernte in Schweden. Die diesjährige Ernte im Königreich Schweden hat ergeben in
Hektolitern: Winter⸗Weizen. 1 520 900 Sommer⸗ „ 86 100 Winter⸗Roggen 8 206 500 Sommer⸗ „ 99 600 E“ 5 015 300 11b 24 472 200 Kartoffeln. . 20 931 900 Mengkorn. 3 303 200 Erbsen.. 638 000 Bohnen. 85 000 Wicken . . ....39304 000.
Für die Bestellung der Wintersaaten und die Bodenbearbeitung war die mit geringen Ausnahmen bis Mitte November andauernde milde Witterung äußerst günstig, dagegen machte sich der Mangel an Regen fühlbar.
Ernte in Algerien.
In Algerien hat sich das Ergebniß der diesjährigen Ernte mit Ausnahme der Provinz Constantine als ein sehr ungünstiges heraus⸗ gestellt, sodaß für dieses Jahr an eine Getreideausfuhr nicht gedacht werden kann, vielmehr der Bedarf zum theil wird vom Auslande ge⸗ deckt werden müssen. Das Ernteergebniß ist folgendes:
Weizen.
Gemenge von Weizen und Roggen.
Roggen. Gerste.
Territorium.
Metrisches Quintal Hektar. à 100 kg.
Hektar.
8—
Metrisches Quintal à 100 kg.
Metrisches Quintal à 100 kg.
Metrisches Quintal à 100 kg.
Metrisches Quintal
Hektar. à 100 kg.
Hektar.
212 928 454 2038 —
Algier (Civil⸗Gemeinde). 35 169 324 718 22 2 8
Algier (Militär⸗Gemeinde). Oran (Civil⸗Gemeinde). — 249 948 1 239 843 — Oran (Militär⸗Gemeinde) .. -—- 143 914
Constantine (Civil⸗Gemeinde). 649 768 3 307 911 Constantine (Militär⸗Gemeinde) 17 921 86 220
— — 51 7035 105 089 2 229 780 597 2
250 223 492 412 253 45 237 638 162 509 310 767 1 863 060 24 106 .E “
595 4723 1
3 886 58 071
200 006 5 595 900 52 770 8540 191 200 86
Zusammen 1 165 736 5 456 809 7 035 Auch die Weinernte hat durch den Ende Juli eingetretenen hef⸗ tigen und anhaltenden Scirocco erhebliche Einbuße erlitten. Der General⸗Gouverneur von Algier hat in Anbetracht dieser Verhältnisse in Paris die Eröffnung eines außerordentlichen Credits beantragt, um in den hauptsächlich betroffenen Gegenden dem Eintritt eines Nothstandes vorzubeugen.s ö1X“
Handel und Gewerbe.
8*
— Die Direction der Chemischen Fabrik auf Actien (vorm. E. Schering) erstattete dem Aufsichtsrath auf Grund einer Aufnahme der Waarenvorräthe für den 1. Oktober Bericht über die ersten 10 Monate des laufenden Geschäftsjahres. Nach diesem Bericht übersteigt der Gesammtverkauf innerhalb der gedachten Zeit denjenigen des Vorjahres um 1 274 222 ℳ
Cassel, 1. Dezember. (W. T. B.) Serienziehung der Kur⸗ hessischen 40 Thaler⸗Loose. 88 90 147 180 183 271 290 299 357 419 442 458 464 552 559 634 670 741 745 774 836 848 1022 1057 1085 1101 1157 1236 1256 1262 1286 1349 1435 1463 1712 1735 1769 1791 1807 1813 1835 1845 1908 1953 2052 2074 2135 2153 2253 2320 2335 2362 2405 2486 2640 2751 2756 2864 2916 2925 2936 2955 2999 3000 3027 3058 3086 3087 3160 3224 3313 3361 3405 3455 3466 3590 3696 3791 3795 3809 3824 3841 3877 3956 4073 4083 4113 4126 4184 4218 4266 4287 4307 4340 4357 4404 4406 4450 4546 4549 4585 4596 4610 4620 4644 4666 4670 4707 4710 4798 4829 4881 4959 4989 5036 5056 5103 5176 5183 5275 5444 5514 5551 5558 5600 5604 5614 5704 5800 5844 5848 5923 6030 6037 6053 6140 6254 6264 6310 6454 6467 6509 6535 6590 6618 6619 6620 6646 6666 6668 6682 6688.
Leipzig, 1. Dezember. (W. T. B.) Kammzug⸗Terxmin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B., per Dezember 3,72 ½ ℳ, per Januar — ℳ, per Februar 3,75 ℳ, per März 3,75 ℳ, per April 3,75 ℳ, per Mai 3,77 ½ ℳ, per Juni 3,80 ℳ, per Juli 3,82 ½ ℳ, per August 3,82 ½ ℳ, per September 3,82 ½ ℳ, per Dktober 3,82 ½ ℳ, per November —. Umsatz 70 000 kg.
Meiningen, 1. Dezember. (W. T. B.) Serienziehung der 4 proc. Meininger Prämien⸗Pfandbriefe. 70 135 155 227 287 307 523 560 618 842 850 933 942 991 1011 1056 1060 1155 1208 1219 1330 1390 1424 1427 1483 1640 1669 1731 2092 2094 2118 2130 2225 2233 2315 2363 2516 2625 2632 2823 2877
Oeffentlicher Anzeiger.
105 089
1 039] 1 388 633 8 806 697 32 712 312 847
3251 3294 3302 3551 3368 3494 3629 3654 3751 3779 3806 3928 3942 3960 3970.
Hamburg, 1. Dezember. (W. T. B) Serienziehung der Köln⸗Mindener Loose. 74 160 189 384 416 564 635 677 708 719 726 800 909 955 978 1201 1326 1370 1379 1407 1441 1446 1546 1594 1661 1858 2063 2066 2121 2138 2208 2410 2502 2716 2727 2732 2738 2768 2825 2986 3125 3191 3316 3394 3912
Ses.*
Dezember. (W. T. B.) Serienziehung der öster⸗ 864er Loose. 16 119 125 231 281 375 722 774 1217 1228 1419 1458 1805 1922 1941 2292 2651 2734 3051 3067 3089 3148 3386 3709 3726 3734 3772. 150 000 Fl. auf Nr. 42 Ser. 125, 20 000 Fl. Nr. 49 Ser. 3386, 10 000 Fl. Nr. 51 Ser. 1217, je 5000 Fl. Nr. 98 Ser. 16, Nr. 98 Ser. 1941.
Wien, 1. Dezember. (W. T. B.) Die Brutto⸗Einnahmen der Orientbahnen betrugen in der 45. Woche (vom 4. November bis 10. November cr.) 311 268,75 Fr., Zunahme gegen das Vorjahr 17 008,27 Fr Seit Beginn des Betriebsjahres vom 1. Janvar bis 10. November 1892 betrugen die Brutto⸗Einnahmen 11 091 598,24 Fr., Zunahme gegen das Vorjahr 521 915,55 Fr.
London, 1. Dezember. (W. T. B.) Wollauction. Lebhafte Betheiligung; Preise fest, behauptet, Kap⸗Scoured eher besser.
An der Küste 6 Weizenladungen angeboten.
Bradford, 1. Dezember. (W. T. B.) Wolle fest, ruhiger; Botany, Tops und Kreuzzuchten theurer; Garne belebt; Stoffe langsam bessernd.
New⸗York, 1. Dezember. (W. T. B.) Die Börse war anfangs unregelmäßig, im Verlaufe des Verkehrs gingen die Curse zurück, der Schluß war jedoch fest. Der Umsatz der ctien betrug 267 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 1 380 000 Unzen geschäßt. Die Silberverkäufe betrugen 15 000 Unzen.
Weizen zog nach der Eröffnung auf gute Kauflust an. Schluß fest. — Mais niedriger auf Verkäufe der Haussiers. Schluß stetig.
— 2. Dezember. (W. T. B.) Der bekannte Financier Jay Gould ist gefährlich erkrankt. Derselbe ist seit heute Morgen ohne Bewußtsein.
hicago, 1. Dezember. (W. T. B.) Weizen anfangs besser, dann wieder schwächer infolge Realisirung der Haussiers. Schluß stetig. — Mais anfangs höher, dann Reaction auf Realisirung der Haussiers. Schluß stetig.
6. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesells 7. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Geno enschaften.
8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwä 9. Bank⸗Ausweise.
10. Verschiedene Bekanntmachungen.
8 2.&᷑ṽ 1 [51001] Steckbriefs⸗Erledigung. 1) Untersuchungs⸗ Sachen. Der gegen den Fischhändler Süda Winiarski etruges unter dem 5. Juni 1886 in den Acten U. R. II.
[51002] megen
Der gegen den angeblichen Pferdehändler L. Nottach, angeblich aus Basel, am 15. August 1892 erlassene Steckbrief wird hiermit erneuert.
Hanau, den 23. November 1892. Der Erste Staatsanwalt: Schumann.
zurückgenommen.
Berlin, den 29. November 1892. Königliches Landgericht I. Der Untersuchungsrichter.
Neue Friedrichstraße 8 Saal 40, versteigert werden. 362. 1886 erlassene Steckbrief wird
buchblatts, etwaige Abs⸗ das Grundstück betreffende besondere Kaufbedingungen
[50991] Steckbriefs⸗Erledigung.
Der vpon dem Untersuchungsrichter bei dem König⸗ licchen Landgericht I. hierselbst hinter den Buchhalter Wilbhelm Raecke, am 14. Oktober 1845 zu Finster⸗ walde geboren, wegen Unterschlagung unter dem 17. Juli 1882 in den Acten J. III. D. 438. 82. U. R. II. 627. 82 erlassene und diesseits unter dem 22. Oktober 1884 erneuerte Steckbrief wird hiermit zurückgenommen.
[51028]
Staatsanwaltschaft bei dem Königl. Landgericht I. ZZ“ am 15
2) Aufgebote, Zustellungen und dertl.
Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Niederschönhausener Parzellen 1 Band 16 Nr. 620 auf den Namen des Kaufmanns Berlin, den 28. November 1892. Hugo Daus hier eingetragene, zu Berlin in der
Fastanien „Allee Februar 1893
richtsschreiberei, ebenda, werden. Alle
Versteigerungsvermerks nicht
besondere derartige
forderung zur Abgabe von Nr. 88, belegene Grundstück Vormittags 10 ½ Uhr, bei Fef
vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle,
13, Hof, Flügel C., part., Das Grundstück ist bei einer Fläche von 6 a 71 qm mit 13 800 ℳ Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug . aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grund⸗ des Verfahrens herbeiz bschä ungen und achweisungen, sowie können in der Ge⸗ Zimmer 41, m Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des hervorging, ins⸗ — b Forderungen von Finsene wiederkehrenden Hebungen oder ätestens im Versteigerungstermin vor der Auf⸗ f eeboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widri istellung des geringsten Ge
sichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurück⸗ treten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Verstei ’ Einstellun hren, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag da Kaufgeld in Bezug auf den Anspenc an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 15. Februar 1893, Nachmittags 12 ½ Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, verkündet werden. Berlin, den 21. November 1892. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 76.
[51088 Bekanntmachung.
Kapital, In Sachen der Herzoglichen Leihhaus⸗Administration Kosten, zu Blankenburg, Klägerin, wider den Holzhändler Wilhelm Holland, in Hohegeiß, Beklagten, wegen Forderung, wird, nachdem auf Antrag der Klägerin die Beschlagnahme des dem Beklagten gehörigen Wohnhauses No. ass 125 zu Hohegeiß area 7 a 9 m, nebst Garten Nr. 146 zu 10 a 84 m, zum
4
andere
eingesehen
eenfalls dieselben ots nicht berück⸗
Herzoglichem
Der Gerich
8 antragt.
Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 18. d. Mts. verfügt. auch die Eintragung dieses Be⸗ schlusses im Grundbuche am 18. d. Mts. erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf Sonnabend, den 4. März 1893, Nachmittags 4 Uhr, vor i mtsgerichte Walkenried in der Tho⸗ masius'schen Gastwirthschaft zu Hohegeiß angesetzt, in welchem die Hypothekengläubiger die Hypotheken⸗ briefe zu überreichen haben.
Walkenried, den 23. November 1892.
KSHSHKerrzogliches Amtsgericht.
oges.
[51027]
In Sachen des Schriftsetzers Q. Karnstädt zu Wolfenbüttel, Klägers, wider die Ehefrau des Weiß⸗ gerbers Fritz Päpke, Marie, ger. Brüdern, verehe⸗ licht gewesene Karnstädt daselbst, Beklagte, wegen Hypothek ꝛc. wird, nachdem auf Antrag des Klägers die Beschlagnahme des der Beklagten gehörigen sub No. ass 418 hierselbst belegenen Wohnhauses nebst Zubehör zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 16. November 1892 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 16. November 1892 erfolgt ist, Termin zur Zwangs⸗ versteigerung auf den 15. März 1893, Morgens 10 Uhr vor Herzoglichem Amtsgerichte Wolfen⸗ büttel angesetzt, in welchem die Hypothekgläubiger
die Hypothekenbriefe zu überreichen haben.
Wolfenbüttel, den 25. November 1892. Herzogliches Amtsgericht.
Behrens.
[51036] 8
In Sachen der Wittwe des Halbspänners Heinrich Glockentöger, Henriette, geb. Koch, zu Hachum, Klägerin, wider den Maurer Heinrich Hesse in Velt⸗ heim an der Ohe, Beklagten, wegen Hypothekzinsen, wird, nachdem auf Antrag der Klägerin die Be⸗ schlagnahme des dem Beklagten gehörigen Anbauer⸗ wesens No. ass. 79 zu Veltheim an der Ohe zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 1. November d. Js. verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am nämlichen Tage erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf Dienstag, den 7. März 1893, Morgens 10 Uhr, an unterzeichneter Gerichtsstelle angesetzt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypotheken⸗
briefe zu überreichen haben.
Braunschweig, den 28. November 1892. Herzoaliches Amtsgericht Riddagshauser Herzogliches Amtsgericht Riddagshausen.
Eb X“
[51025
In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung des dem Bäckermeister Fritz Pflughaupt in Rostock seit⸗ her zugeschriebenen Wohnhauses Nr. 200 hierselbst, ist zur Abnahme der Rechnung des Sequesters, zur Erklärung über den Theilungsplan, sowie zur Vor⸗ nahme der Vertheilung Termin auf den 17. De⸗ zember 1892, Nachmittags 12 ½³ Uhr, anbe⸗ raumt, und werden zu demselben die betheiligten Gläubiger, der Sequester und der Schuldner hier⸗ durch vorgeladen. Tessin (Mecklenburg), 28. November 1892.
Gersßherzoglicbes Amtsgericht.
[51026]
In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung der früher dem Erbpächter Heinrich Klöves zu Sabel gehörigen Hufe Nr. 2 daselbst, hat das Großherzog⸗ liche Amtsgericht zur Abnahme der Rechnung des Sequesters, zur Erklärung über den Theilungsplan, sowie zur Vornahme der Vertheilung Termin auf Mittwoch, den 18. Januar 1893, Vor⸗ mittags 11 Uhr, bestimmt. Der Theilungsplan und die Rechnung des Sequesters werden vom 10. Januar k. Js. an zur Einsicht der Betheiligten auf der Gerichtsschreiberei niedergelegt sein.
Schwaan, den 28. November 1892. sschreiber des Großherz
[51037]
Das Königl. Amtsgericht München I., Abthei⸗ lung A für Civilsachen, hat am 25. d. M. folgen⸗
es Aufgebot erlassen:
In der Nacht vom 3. auf 4. Juli lfd. J. wurden aus dem Hause des Kirchenpflegers Benedikt Korn⸗ reiter zu Hoppingen entwendet folgende auf die Kirchenstiftung Hoppingen vinculirte Werthpapiere, und zwar die 3 ½ % Pfandbriefe der süddeutschen Bodencreditbank Serie 33 Litt. L. Nr. 21039 zu 100 ℳ, Serie 38 Litt. K. Nr. 183063 zu 200 ℳ, Serie 35 Litt. H. Nr. 46430 und Serie 36 Litt. H. Nr. 77640 zu je 1000 ℳ, und der 4 % gleiche: Serie 22 Litt. J. Nr. 358336 zu 500 ℳ sowie die 3 ½ % Pfandbriefe der bayer. Hyp.⸗ und Wechselbank
dabier, Serie 23 Litt. N. Nr. 36753 und 54 zu je
200 ℳ, ferner die auf die Traber'sche Wohlthätig⸗ keitsstiftung Hoppingen vinculirten 3 ½ % Pfandbriefe der süddeutschen Bodencreditbank Serie 33 Litt. K. Nr. 14460 und der bayer. Hyp.⸗ und Wechselbank dahier Serie 23 Litt. N. Nr. 36755 bis 57 zu je 200 ℳ, endlich die auf die gleiche Stiftung vin⸗
i 4 % b. Allgemeine Anlehensobligation Serie Nr. 160 Kat. Nr. 39954 zu 200 ℳ, sämmtlich mit Conpons und Talons. Auf Antrag des Pfarrverwesers August Stark als Vollmacht⸗
tröägers der betr. Kirchenverwaltung werden nun der oder die Inhaber obiger Wertbpapiere aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine am Montag, den
5. Inni komm. Is., Vormittags 9 Uhr, im diesgerichtlichen Geschäftszimmer Nr. 40/II. (Augustinerstock) seine bezw. ihre Rechte bei ge⸗ fertigtem Gericht anzumelden und die Werthpapiere vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der
8 Pfandbriefe und der Obligation erfolgen wird. Mlünchen, 26. November 1892.
Der Kgl. Gerichtsschreiber: (L. S.) Störrlein.
[44815]1 Se 8 Der Handelemann Carl Hornbostel, früher zu Meißendorf, jetzt zu Hannover, hat das Aufgebot
einer Schuldurkunde der Spar⸗ und Leihkasse des
vormaligen Amtes, jetzt Landkreises Celle, Litt. C. Nr. 537 vom 1. Mai 1868 über ein Darlehn von
1. 600 ℳ, verzinslich jährlich mit 4 % ausgestellt für den Oekonomen Carl Hornbostel zu Meißendorf, be⸗
Der Inhaber der Ürkunde wird auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf Sonnabend, den 10. Juni 1893, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Aufgebots⸗
ermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde
vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Celle, den 29. Oktober 1892. Königliches Amtsgericht. Abtheilung IV.
[51035] Aufgebot.
Die Sparkassebücher der städtischen Sparkasse Landsberg am Lech Nr. 13 832, ausgestellt für die Schäfflerstochter Anna Niegele von Denklingen, lautend über 500 ℳ nebst aufgelaufenen Zinsen, und Nr. 14 173, ausgestellt für Maria Hohenadl von Pitzling, sind angeblich durch Brand vernichtet worden und sollen auf Antrag:
a. des Schuhmachers Conrad Guggemoos ven Denklingen, Vormund der Anna Riegele,
b. des Gütlers Nikolaus Strodl von Pitzling, Vormund der illeg. Maria Hohenadl, zum Zwecke der neuen Ausfertigung amortisirt werden.
Es werden daher die Inhaber der bezeichneten Sparkassebücher aufgefordert, spätestens im Auf⸗ gebotstermine vom 14. Juni 1893, Vormit⸗ tags 8 ½ Uhr, bei dem unterfertigten Gerichte ihre Rechte anzumelden und die Bücher vorzulegen, widrigenfalls deren Kraftloserklärung erfolgen wird.
Landsberg a. Lech, am 26. November 1892.
Kgl. Bayer. Amtsgericht.
(L. S.) Schmid, A.⸗R.
[51033] Aufgebot.
Die Reichsbank zu Berlin, vertreten durch die Reichsbankstelle zu Elberfeld, hat das Aufgebot zweier Wechsel beantragt. Dieselben, der eine über 25 000, der andere über 20 000 ℳ lautend, sind am 11. bezw. 12. November 1892 von H. W. Plaw zu Memel auf die Bergisch⸗Märkische Bank zu Elber⸗ feld gezogen, an die Reichsbankstelle zu Elberfeld girirt, von der Bergisch⸗Märkischen Bank am 21. No⸗ vember 1892 angenommen worden und zahlbar bei der Reichsbankstelle zu Elberfeld am 11. bezw. 12. Dezember 1892.
Der Inhaber dieser Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 26. Juli 1893, Vor⸗ mittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 8, anberaumten Aufgebotstermin seine Rechte anzumelden und die Wechsel vorzulegen, widrigenfalls deren Kraftloserklärung erfolgen wird.]
Elberfeld, den 22. November 1892.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung IV.
[51090] Aufgebot.
Bezüglich der nachgenannten, in der Gemarkung Gundersheim gelegenen, auf den Namen Eberts Jo⸗ hann Georg eingetragenen Grundstücke:
1) Section D., altes Nr. 29, Flur II., neues Nr. 6, 1206 qm, Klasse 2, Reinertrag 5 Fl. 1 Kr. Acker hinters harten, Haus neben Straus Mathias und Aufstößer,
2) Section A., altes Nr. 877, Flur VI., neues Nr. 266, 231 qm, Klasse 2, Reinertrag 58 Kr. Acker Wormser Wiesen, neben Gräf Peter und Machemer Peter,
3) Section A., altes Nr. 883, Flur VI., neues Nr. 272, 1290 qm, Klasse 3, Reinertrag 3 Fl. 45 Kr. Acker zu Bruchert neben Hahn Valentin der Zweite und Huppert Joseph,
ist seitens des Eugen Kranzbühler, Buchdruckerei⸗ besitzer, in Worms wohnhaft, handelnd als Vormund der Helene Eberts, minderjährige Tochter des Dr. Ferdinand Eberts aus Worms, zuletzt in Wien wohnhaft gewesen, auf Grund behaupteter und glaub⸗ haft gemachter Ersitzung der Erlaß eines Aufgebots beantragt worden.
Alle diejenigen, welche Ansprüche auf die Grund⸗ stücke erheben zu können glauben, werden aufgefordert, im Aufgebotstermine Mittwoch, den 1. Februar 1893, Vormittags 9 Uhr, bei dem unter⸗ zeichneten Gericht unter dem Rechtsnachtheil der Anerkennung der Ersitzung ihre Ansprüche anzu⸗ melden.
Pfeddersheim, den 29. November 1892.
Großherzogliches Amtsgericht. [51040] Aufgebot.
Die Wittwe Johann Joseph Stahlhacke, Anna Maria, geb. Reuber, zu Bergneustadt und deren Kin⸗ der, Fabrikarbeiter Anton Stahlhacke zu Germing⸗ hausen, Regina und Adam Stahlhacke zu Bergneustadt, sämmtlich vertreten durch Anton Stahlhacke, haben zwecks Besitztitelberichtigung das Aufgebot des im Grundbuche von Bleche Band II. Blatt 23, auf den Namen des im Jahre 1879 verstorbenen Ackersmanns Peter Anton Stahlhacke eingetragenen Grundstücks Flur IV, Nr. 698/437 der Steuergemeinde Bleche am Haidnocken, Haus und Hofraum mit Wohnhaus 3 a 79 am groß beantragt. Alle Eigenthumsprätendenten werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 24. März 1893, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebots⸗ termine ihre Ansprüche und Rechte auf das Grundstück anzumelden und ihr meintliches Widerspruchsrecht zu bescheinigen, widrigenfalls ihr Ausschluß mit diesen Rechten und die Eintragung des Besitztitels für die Antragsteller erfolgen wird. 1“
Olpe, den 25. November 1892.
Königliches Amtsgericht. [51034] Aufgebot.
Auf Antrag der Wittwe Johannes Lauber, Anna
lisabeth, geb. Braun, in Dornholzhausen werden deren verschollene Geschwisterkinder, nämlich:
1) Johann Anton Schmidt,
2) Johannes Schmidt,
3) Johann Ludwig Schmidt,
4) Catharine Elisabethe Schmidt, 8
5) Michael (gen. Heinrich) Viehmann, zu 1—4 geb. zu Hochelheim bezw. am 16. März 1805, 6. August 1807, 28. Januar 1817 und 9. Ok⸗ tober 1821 als Kinder der Eheleute Wilh. Schmidt und Anna Christina, geb. Viehmann, zu 5 geb. zu Mainz am 5. Juni 1822 als Sohn der Eheleute Caspar Viehmann und Josepha, geb. Schwarz, auf⸗ gefordert, sich spätestens im Aufgebotstermine den 29. Dezember 1893, Vorm. 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte zu melden, widrigenfalls ihre Todeserklärung erfolgen wird.
Wetzlar, den 28. November 1892.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung IYIW.
[50342] Aufgebot.
Der Hofpächter Otto Capsius in Gaartz, vertreten durch den Hofpächter Gustav von Tungeln in Schmoel, hat das Aufgebot behufs Todeserklärung des am 2. Januar 1786 geborenen und angeblich seit Anfang dieses Jahrhunderts verschollenen Quirinus Stephanus
Capsius, Sohnes des zu Blekendorf verstorbenen Pastors Michael August Capsius, sowie der unbe⸗ kannten Erben des Quirinus Stephanus Capsius beantragt. Der Quirinus Stephanus Capsius und dessen unbekannte Erben werden aufgefordert, spätestens in dem auf Freitag den 3. März 1893, Vor⸗ mittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzu⸗ melden, widrigenfalls der Quirinus Stephanus Capsius für todt erklärt und sein Vermögen seinen bekannten und gehörig legitimirten Erben unter der einzigen Bedingung, daß sie dem Todterklärten, wenn er sich dennoch wieder einfände, den bedürfenden Unterhalt, soweit das ererbte Vermögen dazu hinreicht und zu dem Behufe in jedem Falle wenigstens die vollen Zinsen und Einkünfte desselben geben müssen, eigenthümlich verabfolget und gesetzlich zugetheilt werden wird. “ Lütjenburg, den 24. November 1892. Koönigliches Amtsgericht. (1. S.) Roth.
[51038]
Auf Antrag der unverehelichten Auguste Bierwagen zu Berlin, Kurfürstenstraße 39, wird deren Bruder, der Schuhmacher Karl Eduard Bierwagen, geboren am 28. März 1847 zu Hermanow (Rußland), welcher, nachdem er seinen letzten Wohnsitz vom 1. Juli 1875 bis zum 24. Mai 1878 zu Spandau gehabt, dann sich vorübergehend in Magdeburg aufgehalten hat, seit dem 15. Juni 1878 aber verschollen ist, auf⸗ gefordert, sich spätestens im Aufgebotstermin am 22. September 1893, Vormittags 10 Uhr, schriftlich oder persönlich zu melden, widrigenfalls derselbe für todt erklärt wird.
Spandan, den 22. November 1892.
Königliches Amtsgericht.
[51039] Aufgebot.
Auf den Antrag der Uhrmacherswittwe Emilie Klautky, geb. Gesekus, in Danzig, vertreten durch den Rechtsanwalt Mertins in Mohrun en, wird deren Bruder, der Mühleubauerssohn Theodor Gesekus aus Liebstadt, welcher im März 1870 nach England (London) gegangen ist, aufgefordert, sich spätestens im Aufgebotstermin den 20. September 1893, Vormittags 11 Uhr bei dem unterzeichneten Ge⸗ richte zu melden, widrigenfalls seine Todeserklärung erfolgen wird.
Liebstadt, Ostpr. den 25. November 1892.
Königl. Amtsgericht. 8
[51089] Auf Antrag des Rechtsanwalts Müller in Demmin, als Vertreter
a. der Geschwister Carl, Emil und Rudolf Borgwardt resp. ihres gesetzlichen Vormundes, des Schiffers Carl Borgwardt in Demmin,
b. des Tagelöhners Carl Plamp in Teusin bei Demmin,
werden:
a. der früher in Demmin wohnhaft gewesene Seifensieder Gustav Carl Johann Düvier, geboren am 11. August 1835,
b. der früher zu Teusin bei Demmin wohnhaft gewesene Arbeiter Carl Könning, geboren am 15. Mai 1845,
von denen ersterer vor 1860 und letzterer 1881 nach Amerika ausgewandert und seit länger als 10 Jahren verschollen sind, aufgefordert, sich spätestens in dem vor dem hiesigen Königlichen Amtsgericht anberaumten Aufgebotstermine am 4. Oktober 1893, Vor⸗ mittags 10 Uhr, persönlich oder schriftlich zu melden, widrigenfalls sie für todt erklärt werden. Demmin, 26. November 1892. 1 Königliches Amtsgericht. Rhades.
[49524 Aufgebot.
Auf Antrag der Erben des Mühlenbesitzers Heinrich Peters aus Rottorf, nämlich:
1) des Kothsassen Fritz Peters in Rottorf,
2) der Wittwe des Kaufmanns Wilhelm Helmcke,
Betty, geb. Peters, in Runstedt. 3) der Ehefrau des Schlachters Michael Hinz, Louise, geb. Weidanz, in Shicago,
welche die Erbschaft mit der Rechtswohlthat des Inventars angetreten haben, werden Alle, welche Anspruch auf Befriedigung an die Verlassenschaft zu haben vermeinen, aufgefordert, sich spätestens in dem auf den 16. Januar 1893, Vormittags 10 Uhr, vor unterzeichnetem Gerichte anberaumten Termine zu melden. Ansprüche, welche bis dahin nicht angemeldet werden, beschränken sich auf den Theil der Masse, welcher nach Berichtigung der an⸗ gemeldeten Forderungen auf die Eerben übergeht.
Königslutter, den 19. November 1892.
Herzogliches Amtsgericht.
Rosenthal.
[51041] Oeffentliche Ladung.
Alle, welchen Erb⸗ oder sonstige Ansprüche an den Nachlaß des am 6. Juni 1892 zu Bonames ver⸗ storbenen Wittwers Conrad Gönsch zustehen, haben solche vor dem 5. Januar 1893 bei unter⸗ zeichnetem Gerichte ordnungsmäßig anzumelden oder gewärtig zu sein, daß dieser Nachlaß an die theil⸗ weise auswärts wohnenden gesetzlichen Erben ohne Sicherheitsleistung verabfolgt werde.
Frankfurt a. M, den 22. November 1892.
Königliches Amtsgericht, Abth. II. 1.
[51056] Nr. 26786. heute folgenden
Das Gr. Amtsgericht hierselbst erließ
Endbescheid:
Nachdem binnen Jahresfrist seit Veröffentlichung des Vorbescheids Leben und Tod des Vermißten Andreas Gerster von Dogern nicht festgestellt wurde, so wird Andreas Gerster unter Verfällung in die Kosten für verschollen erklärt.
Waldshut, den 24. November 1892.
Der Gerichtsschreiber Gr. Amtsgerichts: Mohr.
[51065]
Die Ansprüche und Rechte aus den beiden im Grundbuche von Timmel Band I Blatt 37 pag. 361 Abtheilung III Nr. 1 und 2 eingetragenen Posten
zu resp. 235 Reichsthalern in Golde und 380 Gulden
holländisch Courant c. acc. auf die in dem Zwangs⸗
versteigerungsverfahren Eggen K. 16/91 zur Hebung gekommenen Beträge sind durch Urtheil des unter⸗ zeichneten Gerichts von heute ausgeschlossen. Aurich, den 11. November 1892. Königliches Amtsgericht. III.
[51066] Bekanntmachung. 8 Durch Ausschlußurtheil des Königlichen Amts⸗ eerichts zu Rügenwalde vom 22. November 1892
snd die Hypothekendocumente über die auf Pirbstow r. 110 Abth. III Nr. 1 und 2 für den Bauern
Christian Pieper in Pirbstow resp. für den Ein⸗
wohner Caspar Dettbarn in Pirbstow eingetragenen,
und demnächst an den Altsitzer Groth in Altenhagen abgetretenen Forderungen von 50 resp. 110 Thal füt kraftlos erklärt worden. Rügenwalde, den 22. November 1892. Königliches Amtsgericht.
[51061]
Es wird hierdurch bekannt gemacht, daß Herzogl. S. Amtsgericht III. hier durch Ausschlußurtheil vom 23. November cr. hinsichtlich der nachgerzeichneten Urkunde:
Hypothekenbrief vom 9./VIII. 1826 über 300 ℳ Darlehn des verstorbenen Pfarrers Töpfer in Bien⸗ stedt an Frau Ernestine Hofmann, geb. Töpfer, in Gräfenhain, haftend auf den Grundstücken Grundbuch von Gräfenhain Band C. Blatt 433: 34,3 a Land und Wiese, Plan Nr. 223, Band C. Blatt 497: 40,9 a Land und Wiese, Plan Nr. 290, auf Antrag für Recht erkannt hat:
Da die Vorlegung der ermähnten Urkunde im heutigen Termine nicht erfolgt ist, so werden die an⸗ . Forderungsberechtigten, von denen sich nie⸗ mand gemeldet hat, ihres Pfandrechts für verlustig, die dasselbe verbriefende Urkunde aber wird für kraftlos erklärt und es hat die Löschung des Pfand⸗ rechts zu erfolgen. Ein Rechtsmittel gegen dieses Ausschlußurtheil findet nicht statt.
Die Kosten des Verfahrens sind von den Antrag⸗ stellern zu tragen.
Ohrdruf, den 29. November 1892.
P. Kuhl, Gerichtsschreiber des Herzoglichen Amtsgerichts. III.
[50524] Oeffentliche Zustellung.
In Sachen der Fleischermeistersfrau Minna Heintke, geb. Görlitz, zu Ostrowo, Klägerin, ver⸗ treten durch den Rechtsanwalt Justiz⸗Rath Petiscus zu Oels, gegen ihren Ehemann, Fleischermeister Robert Heintke, zuletzt zu Neumittelwalde wohn⸗ haft, jetzt unbekannten Aufenthalts, Beklagken, wegen
Ehescheidung, ladet die Klägerin den Beklagten zur
Ableistung des der Klägerin durch das am 2. Mai 1889 verkündete rechtskräftige bedingte Endurtheil auferlegten Eides und zur Läuterung des gedachten Urtheils vor die Civilkammer des Königlichen Land⸗ gerichts zu Oels auf den 14. Februar 1893, Vormittags 12 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Ladung bekannt gemacht. Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
[50368]2 Gerichtsschreiberei des Löniglichen Landgerichts Tübingen. Oeffentliche Zustellung.
Der Sägemühlebesitzer Carl Waidelich in Ober⸗ ensingen, Oberamts Nürtingen, vertreten durch Rechts⸗ anwalt Liesching in Tübingen, klagt gegen seine mit unbekanntem Aufenthaltsort in Amerika abwesende Ehefrau Katharine Waidelich, geborene Trautwein, aus Eningen, Oberamts Reutlingen, auf Ehescheidung wegen Ehebruchs, mit dem Antrage: zu erkennen, daß die zwischen den Parteien am 19. März 1892 zu Eningen eingegangene Ehe dem Bande nach ge⸗ trennt werde und die Beklagte sämmtliche Kosten des Rechtsstreits zu tragen habe, und ladet die Be⸗ klagte zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Tübingen auf Samstag, den 18. März 1893, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Den 25. November 1892.
Secretär Gockenbach,
Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
51047] Katharina, geb. Nikolaus, in Landau wohnhaft, gewerblose Ehefrau des Malers Karl Koob, durch Rechtsanwalt Dr. Schäffer vertreten, klagt im Armen⸗ recht gegen ihren Ehemann Karl Koob, früher in Landau wohnhaft, jetzt ohne bekannten Wohn⸗ und Aufenthaltsort, auf Ehescheidung mit dem Antrage: „Es gefalle dem Kgl. Landgerichte, die Ehescheidung zwischen den Parteien auszusprechen wegen böswilligen Verlassens bezw. schwerer Beleidigung seitens des Beklagten und diesem die Kosten des⸗Prozesses zur Last zu legen“ — und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung der Sache vor die Civil⸗ kammer des Kgl. Landgerichts Landau auf 20. Ja⸗ nuar 1893, Vormittags 9 Uhr, mit der Auf⸗ forderung, einen bei diesem Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zwecks öffentlicher Zustellung an den Beklagten wird dieser Klageauszug bekannt gemacht. .
Landau i. Pf., 29. November 1892.
Kgl. Landgerichtsschreiberei.
Weber, Kgl. Seecretär.
[51049] Oeffentliche Zustellung.
Der Klavierspieler Johann Conrad Klein zu Elberfeld, vertreten durch Rechtsanwalt van Werden klagt gegen seine Ehefrau Maria, geb. Schneider, früher zu Köln, jetzt ohne bekannten Wohn⸗ und Aufenthaltsort wegen Ehebruchs mit dem Antrage auf Ehescheidung und ladet die Beklagte zur münd⸗ lichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die III. Civil⸗ kammer des Königlichen Landgerichts zu Elberfeld auf den 20. Februar 1893, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Herichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
8 Storck,
(L. S.) 8 8.28 1 als Gerichtsschre ber des Königlichen Landgerichts.
[51048] Oeffentliche Zustellung.
Die verehelichte Tischler Marquardt, Emilie, geb. Kohl, in Landsberg a. W. vertreten durch den Rechts⸗ anwalt Hembd ebenda, klagt gegen ihren Ehemann, den Tischler Emil Marquardt früher zu Landsberg a. W., jetzt unbekannten Aufenthalts, auf Ehescheidung
meßgen böslicher Verlassung mit dem Antrage: das zwischen den Parteien bestehende Band der Ehe zu
trennen, den Beklagten für den allein schuldigen