1892 / 287 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 03 Dec 1892 18:00:01 GMT) scan diff

Lessing⸗Theater.

In „Cyprienne“, dem bekannten Sardou sschen Lustspiel, das in der italienischen Uebertragung den Titel „Facciamo Divorzio* erhalten hat, gab gestern Abend Frau Eleonora Duse die Titel⸗ rolle. Nachdem sie als Cameliendame, als Fedora, Nora und als Gräfin Clotilde in „Fernande“ das von höchster Leidenschaft erregte Weib mit verblüffender Naturwahrheit und vollendeter Kunst dar⸗ gestellt hatte, fand sie gestern Gelegenheit zu beweisen, daß sie auf dem Gebiete des feinsten Humors im leichten Plauderstück dieselbe Meisterschaft zur Geltung zu bringen versteht. Bekanntlich hat Sardou in diesem Werke die moderne Erziehung der jungen Mädchen in Pen⸗ sonaten geißeln und zeigen wollen, zu welchen verderblichen Folgen die Beschäftigung des heranwachsenden weiblichen Geschlechts mit den neueren Romanen führen kann. Die Figur der „Cyprienne“ gehört zu seinen glücklichsten trotz ihrer ercentrischen

zu Schöpfungen; Sucht nach den ihr eben nur aus Büchern bekannten Liebes⸗ abenteuern,

und trotz ihres leichtsinnigen und unlogischen Wesens andelt sie stets innerhalb der Grenzen des Natürlichen, bleibt liebenswürdig und rein. Die Darstellung der Frau Duse entsprach vollkommen dem von dem Dichter entworfenen Bilde und wurde des⸗ halb auch wieder mit lebhaftestem, stellenweise, wie im zweiten Act, wo sie ihre Freude über die Einwilligung des Mannes zur Ehe⸗ scheidung äußert, und im dritten Act, wo sie von ihrem Irrthum geheilt wird und die Liebe zum eigenen Gatten erkennt, mit be⸗ geistertem Beifall ausgezeichnet. Wenn die Tbeilnahme der Zu⸗ schauer, die wieder das Haus bis auf den letzten Platz gefüllt hatten, im übrigen weniger stürmisch als bei den früheren Vorstellungen erschien, so findet das seine natürliche Erklärung darin, daß in diesem von großen theatralischen Effecten freien Werk zum vollständigen Ver⸗ ständniß und Genuß der künstlerischen Leistung eine genauere Kennt⸗ niß der italienischen Sprache nothwendig ist, als sie der Mehrzahl der Anwesenden zu Gebote stand. Herr And verdiente und fand in der Rolle des Prunelles, des Gatten der Cyprienne, dieselbe Anerkennung wie bisher. Saal Bechstein. Gestern gab Fräulein IJlona Eibenschütz einen Klavier⸗Abend, en sie mit der Orgelfuge in A-moll von Bach. Liss eröffnete. Sie ist unter Leitung der Frau Clara Schumann ausgebildet und trat schon in früher Jugend als eine Art Wunderkind hier auf. Be⸗ deutende technische Fertigkeit und ein sehr energischer Anschlag sind die besonderen Vorzüge ihres Spiels, während die Auffassung, z. B. m Vortrage der Beethoven'schen Sonate (op. 111), manches zu ünschen ließ. Die virtuosen Eigenschaften ihres Spiels traten noch besonders günstig hervor in Schumann's symphonischen Etüden, sowie kleineren Stücken von Brahms, Mendelssohn und anderen. Musiksaal Duysen. Der Pianist Herr Georg Krüger aus Lübeck, unter Leitung von Leschetitzky ausgebildet, spielte gestern zum ersten Mal vor dem hiesigen Publikum. Er begann mit der schweren A-moll-Fuge von Bach⸗Liszt, die sich auf dem klangvollen Duysen’schen Flügel vor⸗ trefflich ausnahm, und brachte noch außerdem Beethoven's große Sonate op. 53 und kleinere Stücke von Chopin und Leschetitzky zu Gehör. In allen ließ der Künstler eine sehr weit entwickelte tech⸗ nische Fertigkeit und eine temperamentvolle Belebtheit des Ausdrucks erkennen, nur schien die Ausführung der Sonate noch unter einer gewissen, wegen des ersten Auftretens erklärlichen Befangenheit zu leiden. Die Concertsängerin Fräulein Jakoba Elling unterstützte den Abend durch mehrere Lieder von Schumann, Franz und Grieg, welche sie mit kleiner, aber wohlklingender Stimme und zarter Schattirungsweise vortrug.

Im Königlichen Schauspielhause wird morgen das neu einstudirte „Demetrius“⸗Fragment und „Turandot“ wiederholt; die⸗ selbe Vorstellung findet auch am Sonnabend statt. Am Donnerstag kommt „Der Sturm“ mit der Musik von W. Taubert nach längerer Pause wieder zur Darstellung. Der Dienstag bringt eine Auf⸗

führung der „Ouitzow's“; am Mittwoch folgen „Wohltbäti Frauen“ mit Frau von Hochenburger in der Rolle der Köchin Anna. Herr Klein ist wegen einer vor Beginn seines Vertrags eingegangenen Gastspielverpflichtung auf eine Woche beurlaubt, doch erleiden die Vorstellungen der „Gelehrten Frauen“ hierdurch keine Unterbrechung, da Herr Hertzer an seiner Stelle den Schöngeist Trissotin giebt. Das lustige Stück wird am Montag und Freitag auf dem Spielvplan er⸗ scheinen. In der Vorstellung des Don Carlos“ am nächsten Sonntag hüsst Herr Grube wieder den König Philipp, die Damen Frau von Hochen⸗ urger und Fräulein Poppe spielen die auch früher von ihnen dar⸗ gestellten Rollen der Königin und der Prinzessin Eboli.

Im Deutschen Theater finden morgen sowie am Dienstag,

Donnerstag und. Sonnabend Wiederholungen von dem Trauerspiel „Die Jüdin von Toledo“ statt. Am Montag wird „Der Misanthrop“ und „In Civil“ gegeben. Mittwoch kommt „Faust“ und Freitag „Lolo’s Vater“ zur Aufführung. Das Berliner Theater kündigt auf seinem neuen Wochen⸗ spielplan für morgen Abend „Richard III.“ an, mit Ludwig Barnay in der Titelrolle und Anna Haverland als Margarethe. Als Neuheit geht in der bereits mitgetheiften Besetzung Shakespeare's „Macbeth“ am Montag erstmalig in Scene; das in Berlin seit einer langen Reihe von Jahren nicht aufgeführte Drama wird am Mitt⸗ woch wiederholt. Der Dienstag bringt eine Wiederholung des „Hüttenbesitzer“ mit Ludwig Barnay als Philipp Derblayp, der Donnerstag eine solche von Sardou's „Dora“ in der bekannten Besetzung. Am Freitag wird gelegentlich der 15. Abonnements⸗Vorstellung „Nora“ mit Sorma auf⸗ geführt. Vielen an die Direction gerichteten Wünschen folgend, kommt am Sonnabend auch wieder das Lustspiel „Kean“ zur Auf⸗ .e⸗ Für den morgigen Nachmittag ist eine Wiederholung des „Käthchen von Heilbronn“ in der von den früheren Aufführungen des Werkes her bekannten Besetzung bestimmt.

Eleonora Duse wird ihr Gastspiel im Lessing⸗Theater am Montag mit „Fedora“ fortsetzen, der sich dann als neunter Gast⸗ seiclabend am Mittwoch die erste Aufführung von „Francillon“ an⸗ schließt.

Im Wallner⸗Theater wird am Donnerstag Gustav von Moser's Lustspiel „Der Lebemann“ zur ersten Aufführung gelangen, und zwar in der bis auf eine Rolle unveränderten Originalbesetzung, welche das Werk im Lessing⸗Theater zu einem so großen Erfvlge geführt hat. Die erste Wiederholung ist auf Sonnabend angesetzt, während an allen übrigen Tagen der Woche „Die Großstadtluft“ zur Darstellung kommen wird.

Im Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theater wird bis enscs el Sonnabend, 10. Dezember, „Das verwunschene Schloß“ gegeben.

Die morgige Aufführung des Schwanks „Im Pavillon“ (Le parfum) im Residenz⸗Theater wird voraussichtlich die letzte Sonntags⸗Aufführung dieses Stückes bilden, da Director Lautenburg den Zwischenraum zwischen „Im Pavillon“ und der Premidère der „Familie Pontbicquet“ in anderer Weise auszufüllen gedenkt. Der Spielplan des Kroll schen Theaters für die neue Woche ist folgender: Sonntag: „Der Troubadour“ mit Gemma Bellin⸗ cioni als Leonore, Frau Moran⸗Olden als Azucena, Herrn Luria als Graf Luna; die Partie des Manrico wird von Herrn Aranvi gesungen; Montag: „Undine“; Dienstag: „Der Trompeter von Säkkingen“, vor⸗ her „Kurmärker und Picarde?; Mittwoch: unbestimmt: Donnerstag: Musikaufführung: „Die heilige Elisabeth“, geistliches Festspiel von H. F. Müller, ausgeführt vom Chor der Kirchlichen Sügschuke und dem Orchester und Chor des Kroll'schen Theaters; Solisten: die Damen Pazofskv. Ippen, Detschy und die Herren Aranyi und Haunschild; Freitag und Sonnabend: Unbestimmt.

Im Adolph Ernst⸗Theater wird „Die wilde Madonna“ nur noch in der morgen beginnenden sowie der nächstfolgenden Woche aufgeführt.

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Im Thomas⸗Theater findet von dem Münchener Ensemble morgen die letzte Sonntags⸗Aufführung des Lebensbildes „Almenrausch und Edelweiß“ statt. Die Vorstellung wird nur am Montag noch einmal wiederholt. An Stelle des Schauspielers Strebinger ist in das

Ensemble der Charakterdarsteller Anton Mödlinger, ein Bruder des

der am Dienstag in erstmalig auftreten

hiesigen Königlichen Opernsängers, eingetreten, b-- ghethet h Volksschauspiel „Der ledige Hof“ wird.

Mannigfaltiges.

„Der Magistrat setzte, wie hiesige Blätter melden, in seiner estrigen Sitzung die Berathung des Stadthaushalts⸗Etats fort. zur Förderung der Kunst, insbesondere der Kleinkunst, sollte nach einem erneut gestellten Antrage an den Magistrat der Betrag von 30 000 alljährlich in den Etat eingestellt werden. Der Magistrat blieb indessen auf seinem früher in dieser Angelegenheit eingenommenen Standpunkt bestehen, indem er den Antrag ablehnte, dabei aber wie früher sich dahin aussprach, daß er bestrebt sein werde, bei Bauaus⸗ führungen und anderen geeigneten Gelegenheiten für die künstlerische Ausgestaltung möglichst zu sorgen.

1 5 8.

Im städtischen Obdach befanden sich am 1. November d. J. 43 Familien mit 110 Personen, darunter 11 Säuglinge. Am 1. De⸗ zember war der Bestand 46 Familien mit 121 Personen, darunter 8 Säuglinge. Das Asyl für nächtliche Obdachlose daselbst benutzten im Laufe des Monats November 18 630 Personen, und zwar 17 447 Männer und 1183 Frauen. Von diesen Personen wurden 22 dem Krankenhause am Friedrichshain, 56 dem Krankenhause Moabit, 15 der Charité überwiesen, 725 (705 Männer, 20 Frauen) der Polizei vorgeführt.

In der Militärischen Gesellschaft wird am 7. Dezember der Rittmeister Freiherr von Reitzenstein einen Vortrag über seinen Distanzritt Berlin —Wien halten.

Lübeck, 2. Dezember. Der Gaffelschooner „Anna“ ist laut Meldung des „W. T. B.“ in vergangener Nacht bei einer Schneeböe an der mecklenburgischen Küste in der Nähe von Bahren⸗ dorff gestrandet.

„Hamburg. 2. Dezember. Ueber einen bis jetzt noch unauf⸗ geklärten Unglücksfall eines Schiffes wird der „Hamb Börs. Ztg.“ aus Eiderstedt gemeldet: Bei Vollerwieck unterhalb Tönning ist auf dem nördlichen Strande der Eider⸗Mündung am 30. No⸗ vember Morgens ein zu einem englischen Schiffe gehörendes Boot angetrieben, in welchem sich drei umgekommene Schiffs⸗ leute sowie der Leichnam eines Hundes befanden. Da die Leichen noch ganz frisch waren, hatten sie offenbar noch nicht lange getrieben. Vermuthlich haben sich die drei Unglücklichen bei einem Schiffbruch bergen wollen, sind aber, da sie kein Schiff an⸗ trafen, auch nicht rechtzeitig Land erreichten, durch Frost und unger umgekommen. Der Name des Schiffes ist nicht bekannt, doch soll es in Hartlepool seine Heimath haben. Da der am 23. November bei Octavos passirte, von Odessa nach Hamburg bestimmte und längst fällige englische Dampfer „Grenstoke“ in Hartlepool beheimathet

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war, dürfte dieses das verunglückte Dampfschiff gewesen sein.

Brügge, 3. Dezember. Gestern Abend 6 Uhr wurde, wie .B.“ meldet, der hiesige Bahnhofsvorsteher von dem „Brüsseler Eilzuge auf dem hiesigen Bahnhofe überfahre

1. Untersuchungs⸗Sachen.

2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl. 8

3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. .Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.

5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.

Oeffentlicher Anzeiger.

6. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. .Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften. 11“ . Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. Bank⸗Ausweise.

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Untersuchungs⸗Sachen

[51156] Steckbriefs⸗Erledigung.

Die unter dem 29. Oktober 1892 hinte Kaufmann (Productenhändler) Bruno Karl Wilhelm von Glasenapp, geboren am 24. Juni 1854 zu Berlin, in den Acten 124 D. 567 92 erlassene offene Strafvollstreckungs⸗Requisition ist erledigt.

Berlin, den 26. November 1892.

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 124.

[51174] K. Amtsgericht Backnang. Zurückgenommen wird der Steckbrief v. 19. Okt. 1892, betr. den Bäcker Otto Mütschele von Zabern. Den 30. November 1892. Stv. Amtsrichter Wagner.

[51157] Staatsanwaltschaft Stuttgart. Vermögensbeschlagnahme. ““ Durch Beschluß der Strafkammer II. des K. Landgerichts Stuttgart vom 28. Oktober 1892 ist das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen des abwesenden Wehrpflichtigen: Wilhelm Gottlieb Lau⸗ rösch, geboren am 26. August 1866 in Ofterdingen, O.⸗A. Rottenburg, zuletzt wohnhaft in Stuttgart, Wagenschmied, gegen welchen das Hauptverfahren

wegen Verletzung der Wehrpflicht eröffnet ist, ge⸗

näß § 140 Abs. 3 Str.⸗G.⸗B. und §§ 326 und 480 Str.⸗P.⸗O. bis zum Betrage von 800 mit Beschlag belegt worden. Den 30. November 1892. Staatsanwalt Cleß.

[51158] 141“ K. Staatsanwaltschaft Tübingen. Die wegen Verletzung der Wehrpflicht unterm 3. November 1887 verfügte Beschlagnahme des Ver⸗ mögens des am 9. August 1864 geborenen Bäckers Johannes Eppler von Neckarthailfingen, O.⸗A. Nürtingen, ist durch Beschluß der hies. Strafkammer wieder aufgehoben worden. Den 28. November 1892. 68 L.⸗R. Velin.

und dergl.

[51291] eee.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Invalidenhaus ⸗Parzellen Band 5 b, Blatt Nr. 141 auf den Namen des Maurermeisters Fritz Franke und des Bautechnikers

Wilhelm Jördens, beide zu Berlin, zu gleichen Rechten und Antheilen eingetragene, in der Chaussee⸗ straße Nr. 85 belegene Grundstück am 26. Jannar 1893, Vormittags 10 Uhr, vor dem unter⸗ eichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrich⸗ feö Nr. 13, Hof, Flügel C., Erdgeschoß, Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück, dessen Größe nicht bekannt ist, ist weder zur Grundsteuer, noch zur Gebäudesteuer veranlagt. Der an die Stelle des Gebäudesteuernutzungswerths tretende Betrag ist daher in Gemäßheit des § 41 des Gesetzes vom 13. Juli 1883 gerichtsseits auf 28 291 festgesetzt worden. Beplaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer 42, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Er⸗ steher übergehenden Ansprüche, deren Vorhanden⸗ sein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zei der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht bervorging, insbesondere derartige vSever von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur abe von Geboten anzumelden und, falls der b ende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls die⸗ selben bei Fegtstellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kauf⸗ geldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks e. werden aufgefordert, vor S8 des e“ die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach er⸗ folgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 26. Januar 1893, Nachmittags 12 ½ Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, verkündet werden. Berlin, den 11. November 1892. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 77.

[20438] Aufgebot. Es ist das Aufgebot folgender Urkunden: 88

1) der auf den Namen des Sohnes des Oeko⸗

nomen Herrn Georg von Fischer zu München mit Vornamen Georg ausgestellten Police Nr. 83 165 der Preußischen Lebensversicherungs⸗Actiengesellschaft zu Berlin, d. d. Berlin, am 9. April 1879 über 2000 ℳ, von dem Rechtsanwalt Dr. Richard Schmidt zu München, als Vormund des Georg von Fischer,

2) der auf den Namen des inkeliers und Bäckermeisters Johann Knappmann in Fulerum ausgestellten Lebensversicherungs⸗Police Nr. 6187 der gegenseitigen Lebens⸗, Inrvaliditäts⸗ und Unfallversicherungs⸗Gesellschaft „Prometheus“ in Berlin, d. d. Berlin, den 15. Juni 1877 über 3000 von dem Winkelier und Bäckermeister Jo⸗ hann Heinrich Knappmann in Fulerum,

3) des der verw. Frau Luise Heilmann, geb. Arndt hier, als Vormünderin der minorennen Elise Heilmann vom Comptoir der Reichs⸗Hauptbank für Werthpapiere ertheilten Depotscheins Nr. 343 383 d. d. Berlin, den 12. Januar 1886 von Frau Luise Heilmann, geb. Arndt, zu Südende bei Berlin,

4) des von Paul Ehrlich auf Herrn S. Krolik in Berlin, Andreasplatz 3, gezogenen, mit Accept⸗ vermerk des Bezogenen und Blankogiro des Aus⸗ stellers versehenen, am 5. Juni 1891 an die Ordre des Ausstellers zahlbaren Primawechsels über 300 ℳ, d. d. Berlin den 4. März 1891, von dem Fabrikanten S. Krolik hier,

5) des dem Fräulein Auguste Bertram hier vom Comptoir der Reichs⸗Hauptbank für Werth⸗ papiere ertheilten Depotscheins Nr. 597 542, d. d. Berlin, den 20. August 1890, von Fräulein Auguste Bertram hier,

6) der von der Lebensversicherungsanstalt für die Armee und Marine zu Berlin auf den Namen des Königlichen Second⸗Lieutenants im 2. Han⸗ noverschen Dragoner⸗Regiment Nr. 16 Herrn Curt Friedrich Joachim Rudolph von Bülow in Lüneburg ausgestellten Police Nr. 18 879 über 500 ℳ, d. d. Berlin, den 1. Januar 1890, von den Erben des verstorbenen Second⸗Lieutenants von Bülow, ver⸗ treten durch den Hofrath Büsing zu Schwerin i. M.,

7) des den Herren Carl Conradt und Theodor Gerbsch hier vom Comptoir der Reichs⸗Hauptbank für Werthpapiere ertheilten Depotscheins Nr. 669 020, d. d. Berlin, den 28. November 1891, von dem Gastwirth Theodor Gerbsch und dem Herrn Carl Conradt hier,

8) des von der General⸗Direction der See⸗ handlungs⸗Societät ausgestellten Interims⸗Scheins Nr. 1616 über eine Schuldverschreibung der 3 %igen consolidirten preußischen Staatsanleihe von 200 Nennwerth, d. d. Berlin, den 5. März 1891, von der Firma Böhm & Hillger zu Hamburg,

9) fällt weg,

10) des auf den Namen des Commis Hermann Cohn lautenden Sparkassenbuchs Nr. 57 333 der städtischen Sparkasse zu Berlin über ein Guthaben von 311 33 ₰, von dem Kaufmann Hermann Cohn hier,

11) des der verw. Frau Generalconsul Dr. Blau, Adelheid, geb. Schilling, in Berlin vom Comptoir der Reichs⸗Hauptbank für Werthpapiere ertheilten Depotscheins Nr. 349 056, d. d. Berlin, den 15. Fe⸗ bruar 1886, von Frau Adelheid Blau, geb. Schilling, zu Jüterbog,

12) der 4 % igen Berliner Stadt⸗Obligationen vom Jahre 1866 Litt. D. Nr. 8024 über 200 Thlr. und Litt. G. Nr. 36 482, 36 891, 36 892 und 37 289 über je 25 Thlr., von Frau Pastor Dieckhoff, Auguste, geb. von Kornatzki, zu Breitenfelde,

8 des der Frau Minna Kalle, geb. Thurneyßen, in Wiesbaden vom Comptoir der Reichs⸗Hauptbank für Werthpapiere ertheilten Depotscheins Nr. 138924 d. d. Berlin, den 15. Juni 1880, von den Erben der

Frau Minna Kalle

anstalt zu

14) des dem Major a. D. Herrn von Ebart in Jänkendorf O.-L. vom Comptoir der Reichs⸗Haupt⸗ bank für Werthpapiere ertheilten Depotscheins Nr. 454 992, d. d. Berlin, den 19. März 1888, von dem Major a. D. Curt von Ebart zu Jänken⸗ dorf O.⸗L.,

15) der der Frau Maria Constanze Hennig, geb. von Heinz, in Gräfenberg b. Freiwaldau vom Comptoir der Reichs⸗Hauptbank für Werthpapiere ertheilten Depotscheine Nr. 681 028 und 681 027, beide d. d. Berlin, den 3. Februar 1892, von Frau Maria Con⸗ stanze Hennig, geb. von Heinz, in Gräfenberg.

16) des dem Grafen Herrn Wilhelm von Pourtaléès hier, als Pfleger in der von Jagow'schen Pflegschafts⸗ sache, vom Comptoir der Reichs⸗Hauptbank für Werth⸗ papiere ertheilten Depotscheins Nr. 391 171, d. d. Berlin, den 23. Dezember 1886, von dem Major a. D. Bernhard von Jagow zu Kalberwisch, als Vertreter seiner minderjährigen Kinder erster Ehe,

17) der auf den Namen des Handlungscommis Herrn Carl Friedrich Richard Germeck in Dessau ausgestellten Lebensversicherungspolice Nr. 12 860 der Allgemeinen Eisenbahn⸗Versicherungsgesellschaft zu Berlin, d. d. Berlin, den 2. März 1872 über 1000 Thlr. und der 3 zu dieser Police gehörigen, von derselben Gesellschaft ausgestellten Prämien⸗Rückgewährscheine Nr. 36 180, d. d. Berlin, den 1. Februar 1876, Nr. 41 220, d. d. Berlin, den 1. Februar 1877 und Nr. 48 190, d. d. Berlin, den 1. Februar 1878 über je 76 17 ₰, von dem Kaufmann Richard Germeck zu Leipzig und der Firma Cohrs & Ammé zu Hamburg,

18) des dem Herrn Rittergutsbesitzer Carl von Kaehne zu Petzow von der Kur⸗ und Neumärkischen Ritterschaftlichen Darlehnskasse ertheilten Depot⸗ scheins Nr. 1581 B., d. d. Berlin, den 3. Dezember 1891, von dem Rittergutsbesitzer Carl von Kaehne zu Petzow bei Werder g. H.,

19) der von dem Reichsbank⸗Directorium aus gestellten 5 Interimsscheine Nr. 6016, 6017, 6018 6019 und 6020 über je eine 3 % ige Schuldverschreibun

des Deutschen Reichs von 500 Nennwerth, sämmt⸗

lich d. d. Berlin, den 5. März 1891, von Cho. Döhle Bernhard Sohn in Eschwege, beantragt.

Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf den

21. Februar 1893, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Neue Friedrich⸗ straße 13, Hof Flügel B. part., Saal 32 anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung der Urkunden erfolgen wird.

Berlin, den 13. Juni 1892.

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 72.

[51300] Aufgebot. „Auf Antrag des zu Saarbrücken wohnenden Bier⸗ ee--e Gustav Schmidt wird folgendes Aufgebet erlassen:

Die Actie Nummer 395 der Bade⸗ und Wasch⸗ Saarbrücken ist verloren gegangen. Der

Inhaber derselben wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 12. Juli 1893, Vormittags 10 Uhr, beim hiesigen Königlichen Amtsgericht, Zimmer 2, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Actie vorzulegen, widrigenfalls

die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird.

Saarbrücken, den 28. November 1892. Königliches Amtsgericht. Abtheilung I. (gez.) Münch.

Beglaubigt:

Der Erste Gerichtsschreiber: Braun, Kanzlei⸗Rath.

[33444] Bekanntmachung. 8

Laut Cessions⸗Urkunde vom 11. März 1887 ist dem Mühlenbesitzer August Eitner zu Herzfelde von dem Steinmetz Ernst Mielinger eine Forderung von 600 (Sechshundert Mark) gegen den Acker⸗ bürger Wilhelm Günzler zu Strausberg cedirt worden.

Ueber diese Forderung besteht angeblich ein Schuld⸗ schein, welchen der Schuldner Wilhelm Günzler seinem Bruder, dem jetzt verstorbenen Rentier Friedrich Günzler ausgestellt hat; der Schuldschein soll ursprünglich auf 1500 gelautet haben, und nachdem später 900 bezahlt sind, soll der Rest von 600 sodann von dem Glläubiger mittelst schriftlicher Abtretungs⸗Erklärung aus dem Jahre 1878 oder 1879, welche auf der Schuldurkunde ver⸗ merkt sei, an den Steinmetz Ernst Mielinger abge⸗ treten sein.

Die Erben des vorbenannten Mühlenbesitzers August Eitner, vertreten durch den Rechtsanwalt Lewek zu Alt⸗Landsberg, haben das Aufgebot des vorbezeichneten Schuldscheins beantragt. 1

Der Inhaber des Schuldscheins wird daher auf⸗ gefordert, spätestens im Aufgebotstermin am 1. April 1893, Vormittags 11 Uhr, seine Rechte bei dem unterzeichneten Gerichte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung des Schuldscheins gemäß § 823 C.⸗P.⸗O. ff. erfolgen wird.

Strausberg, den 2. September 1892.

8 Königliches Amtsgericht.

[51303] Aufgebot. 8

Auf den Antrag der Königlichen Regierung zu Düsseldorf werden zum Zwecke der Losgabe der von dem unter dem 2. April 1884 zum außergerichtlichen Auctionator für den Stadtkreis Duisburg bestellten Eduard Bosser zu Duisburg bei der Regierungs⸗ Hauptkasse zu Düsseldorf hinterlegten Amtscaution von 2000 die unbekannten Gläubiger, welche aus der Geschäftsführung des Eduard Bosser als Auctio⸗ nator einen aus der Caution zu deckenden Anspruch haben, aufgefordert, spätestens in dem auf den 11. Februar 1893, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 38, an⸗ beraumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden, widrigenfalls sie ihrer Ansprüche an die Caution verlustig gehen und nur an die Person desjenigen, mit ee sie contrahirt haben, oder der die ihnen zu leistende Zahlung in Empfang genommen und sie doch nicht gehörig befriedigt hat, verwiesen werden.

Duisburg, den 28. November 1892.

Königliches Amtsgericht.

[51297] Bekanntmachung.

Von dem Schlosser Andreas Moritz, früher hier, jetzt zu Barleben wohnhaft, ist das Aufgebot des auf den Namen des Antragstellers und einen Betrag von 369 95 lautenden Abrechnungsbuches der Sparkasse der Stadt Magdeburg, Zweigstelle I. Nr. 6564, welches angeblich verloren gegangen ist, beantragt worden. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 30. Juni 1893, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeich⸗ neten Gerichte, Umfassungsstraße 76. Zimmer Nr. 12, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu⸗ melden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls deren Kraftloserklärung erfolgen wird.

Magdeburg (Neustadt), den 22. November 1892.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung 17.

[51301] Aufgebot. . Die Wittwe Rosine Olberg, geb. Jänicke, au⸗ Schlaitz, früher zu Friedersdorf, hat das Aufgebot des Sparkassenbuches der Bitterfeld'er Kreissparkasse Nr. 31 717, auf ihren Namen und über 300 lautend, beantragt. Der Inhaber des Buches wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 27. Juni 1893, Vormittags 10 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gerichte (Lindenstraße Nr. 3 hierselbst, Zimmer Nr. 18) anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigen⸗ falls die Kraftloserklärung des Buches erfolgen wird. Bitterfeld, den 23. November 1892. Königliches Amtsgericht.

Der Beibauer Christian Schaper zu Flegessen hat das Aufgebot des Sparkassenbuchs der städtischen Sparkasse zu Springe, Nr. 1478, lautend auf den Namen der von ihm bevormundet gewesenen Me⸗ lusine Vespermann aus Flegessen mit einem am 1. Januar d. J. vorhandenen Guthaben von

6 75 beantragt.

Der Inhaber des Sparkassenbuchs wird auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf Dienstag, den 7. Februar 1893, Morgens 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebots⸗ termine seine Rechte anzumelden und die Ürkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Springe, 21. Juli 1892.

Königliches Amtsgericht. [38349] Aufgebot. 8

Das der städtischen Sparkasse zu Thorn Nr. 11 842 über 16,67 ℳ, ausgefertigt für den Unteroffizier Grabow, ist angebeich verloren gegangen und soll auf den Antrag des Polizei⸗Com⸗ missars Kircher zu Höchst a. M. als des Rechts⸗ nachfolgers des Grabow zum Zweck der neuen Aus⸗ ertigung amortisirt werden. Es wird daher der Inhaber des Buches aufgefordert, spätestens im Auf⸗ gebotstermine den 27. April 1893, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigen⸗ alls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird

Thorn, den 20. September 189229.

Königliches Amtsgericht.

8“*“ Das Sparkassenbuch der hiesigen Kreissparkasse, Nr. 11321 über 507 43 ₰, ausgefertigt für die minorennen Schwarzhoff zu Feldmark Reckling⸗ hausen, ist angeblich verloren gegangen, und soll auf Antrag der Eigenthümer, nämlich: der minorennen Schwarzhoff, vertreten durch ihren Vormund, Schuh⸗ machermeister Heinrich Bomas von hier“ zum Zwecke der neuen Ausfertigung amortisirt werden. Es wird daher der Inhaber des Buches auf⸗ gefordert, spätestens im Aufgebotstermin, den 10. Mai 1893, Vormittags 9 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung desselben erfolgen wird. . Recklinghausen, den 11. Oktober 1892. F. 33 92. Königliches Amtsgericht.

[27463] Aufgebot. 8

Die Firma Frank und Wachtel zu Erfurt hat das Aufgebot des von ihr selbst am 8. Dezember 1891 zu Erfurt und am 24. Januar 1892 fälligen Wechsels über 2620 ℳ, welcher auf den Ober⸗Amtmann Scheller in Klingen gezogen und von diesem angenommen ist, zahlbar bei der Aus⸗ stellerin an diese oder deren Ordre, beantragt. Es wird daher der unbekannte Inhaber des Wechsels aufgefordert, spätestens in dem auf den 25. Februar 1893, Vormittags 11 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gerichte. Zimmer 58, anberaumten Auf⸗ gebotstermine seine Rechte anzumelden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls der Wechsel für kraftlos erklärt werden wird.

Erfurt, den 26. Juli 1892.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung VIII.

5WVW8I Aufgebot. 8

Michael Müller II. und dessen Ehefrau Anna Marie, geb. Baltes, in Harheim haben laut gericht⸗ licher Schuld⸗ und Pfandverschreibung d. d. Vilbel, den 6. Dezember 1886, bei Fräulein Charlotte Stark in Darmstadt 2400 entliehen, und nach ortsgerichtlichem Attest vom 3. Dezember 1886, in Gemeinschaft mit Jacob Baltes 3 und dessen groß⸗ jährigen Kindern Gertrude Baltes und Philipp Jacob Baltes in Harheim, folgende in Harheimer Gemarkung gelegene Immobilien: Stockbuch Nummer 5620 ½110 3984, 3988, 3990, 3993 und 3430 ver⸗ pfändet. Das Darlehen ist behauptetermaßen zurück⸗ bezahlt, die Schuldurkünde jedoch in Verlust gerathen und deshalb von Karl Steuernagel Eheleuten in Frankfurt a. M., dem jetzigen Eigenthümer frag⸗ licher Immobilien, Aufgebot beantragt.

Der Inhaber der Urkunde und Alle, welche aus der besagten Verpfändung Rechte zu haben ver⸗ meinen, werden aufgefordert, spätestens in dem auf Dienstag, den 7. Februar 1893, Vor⸗ mittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung der Urkunde und Löschung des Pfand⸗ rechts in den öffentlichen Büchern erfolgen wird.

Vilbel, den 24. November 1892.

Großherzogliches Amtsgericht Vilbel. (gez.) Wegelin. . Veröffentlicht: Weiß, Gerichtsschreiber.

Anfgebot.

1) die Anna Christiane Flohrschütz, verwittwet gewesene Ritter, geb. Reißenweber, in Wiesenfeld:

Das Aufgebot einer vom vormaligen Justizamt II. hier ausgefertigten, auf Johann Nicol Ritter von Wiesenfeld, jetzt in Kolberg bei Ummerstadt, als Gläubiger, und Andreas Ritter von Wiesenfeld als Schuldner, lautenden Hypothekenurkunde vom 26. Mai 1877 über eine mit 4 % verzinsliche Kaufgeldrest⸗ forderung von 6500 ℳ, eingetragen im Grundbuch für Wiesenfeld Band I. Blatt 34 Haupt⸗Nr. 7 Abth. III. Nr. 1/1 b.;

2) die Wittwe Anna Margarethe Ritter, geb. Rauscher, von Wiesenfeld: 2

Das Aufgebot einer vom vormaligen Justizamt II. hier ausgefertigten, auf Johann Gottlob Ritter von Wiesenfeld als Gläubiger und Johann Ritter von da als Schuldner lautenden Hypothekenurkunde vom 26. Mai 1877 über eine Kaufgeldrestforderung von 6300 ℳ, eingetragen im Grundbuch für Wiesenfeld Band I. Blatt 16 Haupt⸗Nr. 4 Abth. III. Nr. 1/I b.;

3) die Hofmusikuswittwe Pauline Forkel, geb. Weiß, hier: 85

Das Aufgebot einer vom vormaligen Justizamt I. hier ausgefertigten, auf die städtische Sparkasse hier als Gläubigerin und den Kreisgerichtsboten Samuel Weiß hier als Schuldner lautenden Hypotheken⸗ urkunde vom 13. Februar 1850 über 250 Hypo⸗ thekenforderung sammt Zinsen, eingetragen im Grund⸗ buch für Coburg Band XV. Blatt 25 upt⸗Nr. 1624 Abth. III. Nr. 1/I.;

4) der Rendant Louis Hermann hier als Ver⸗ walter des Nachlasses der Johanne Angermüller, geschiedenen Ondra, von hier:

Das Aufgebot der Empfangsbescheinigung der Sparkasse hier Nr. 9822 f. vom 1. Mai 1873 über v auf Johanne Angermüller als Gläubigerin autend;

5) die Catharina Büttner in Weißenbrunn v. W.:

Das Aufgebot der Empfangsbescheinigung der ö“ hier Nr. 3186 f. vom 20. September 1871 über 164 ℳ, auf die Antragstellerin als Gläu⸗ bigerin lautend.

Die Inhaber dieser Urkunden werden aufgefor⸗ dert, spätestens in dem auf Sonnabend, den 18. März 1893, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Auf⸗ gebotstermine ihre Rechte an den Urkunden anzu⸗ melden und die betreffenden Urkunden vorzulegen, .ase die Kraftloserklärung derselben erfolgen

Coburg, den 12. Juli 1892. 1

Herzogl. Sächs. Amtsgericht. Abtheilung V.

Schiegnitz. [51359] Aufgebot.

Auf Grund der Bvb Verordnung, betreffend das Bergwesen im südwestafrikanischen Schutzgebiet, vom 6. September 1892 wird folgendes Aufgebot von Amtswegen erlassen:

Diejenigen, welche in den Gebieten der Bondel⸗ zwarts, der Veldschoendrager und von Zwart⸗ modder (Keetmanshoop) vor dem Erlaß der

v.

Verfügung des Kaiserlichen Commissars vom 1. April

1890 auf die Aufsuchung und Gewinnung von Mine⸗ ralien der in § 1 der Verordnung vom 15. en 1889 bezeichneten Ark bezügliche Gerechtsame hts⸗ gültig erworben zu haben glauben, werden aufgefor⸗ dert, diese Gerechtsame spätesteis bis zum 1. April 1893, Vormittags 9 Uhr, bei der Kaiserlichen Bergbehörde des südwestafrikanischen Schutzgebietes in Windhoek anzumelden. Die Versäumung der Anmeldung hat den Verlust der Gerechtsame zur Folge. 3 Anmeldende, welche nicht in dem Schutzgebist ihren Wohnsitz oder Aufenthalt haben, müssen für das Verfahren einen im Schutzgebiet sich dauernd aufhaltenden Vertreter bestellen und der Bergbehörde nambaft machen. Windhoek, den 25. November 1892.. 8 Der stellvertretende Kaiserliche Commissar

für das südwestafrikanische Schutzgebiet:

98 von François

1““ 11

[37764]

Musikus Johann Christian Ludwig Rust, geboren am 15. September 1822 hierselbst, welcher im Jahre 1858 von hier nach Amerika ausgewandert ist und seither weder von sich noch von seinem Auf⸗ enthalte Nachricht gegeben hat, wird, da er, falls er noch am Leben wäre, das 70. Lebensjahr vollendet haben würde, zwecks Auflösung der für ihn ange⸗ ordneten Abwesenbeits⸗Vormundschaft hiermittelst aufgefordert, binnen 6 Monaten a dato dieser Edictalien sich zu melden und seinen Aufenthalts⸗ ort anzuzeigen unter dem Nachtheile, daß er für todt erklärt und den sich meldenden und legiti⸗ mirenden Erben auf Antrag das Erbenzeugniß aus⸗ 1“ und die Erbschaft ausgeantwortet werden wird.

Zugleich werden die unbekannten Erben des vor⸗ genannten Verschollenen aufgefordert, binnen gleicher Frist ihre Erbrechte anzumelden und nach⸗ zuweisen, unter dem Nachtheile, daß die sich Mel⸗ denden und Legitimirenden für die rechten Erben angenommen, ihnen als solchen der Nachlaß über⸗ lassen und das Erbenzeugniß ausgestellt werden soll, daß ferner die sich nach der Präclusion meldenden näheren oder gleich nahen Erben alle Handlungen und Dispositionen desjenigen, welcher in die Erb⸗ schaft getreten, anzuerkennen und zu übernehmen schuldig sein sollen.

Das hier verwaltete Vermögen des Verschollenen beträgt 147 Thlr. 38 Sch.

Neustrelitz, den 22. September 1892.

Großherzogliches Amtsgericht. Abtheilung I.

C. Jacoby. 8 [51299] Bekanntmachung. .“

Auf Antrag des Kaufmanns R. Hastedt zu Harburg

werden: 8 a. Hastedt, geboren am 11. Oktober

1821,

b. Gottfried Hastedt, geboren am 30. März

1828 —— zu Harburg 1 und auf Antrag des Dachdeckers Hasse und des Schlachters Precht zu Horneburg wird der am 27. Februar 1849 zu Horneburg geborene Johann Christian Königshagen, welche seit längerer Zeit verschollen sind, aufgefordert, sich spätestens in dem hiermit auf den 28. Dezember 1893, Vor⸗ mittags 10 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine zu melden, widrigenfalls sie für todt erklärt und ihr Vermögen ihren nächsten bekannten Erben überwiesen verden wird.

Zugleich werden alle Personen, welche über das Fortleben der Verschollenen Auskunft geben können, zur Mittheilung darüber und zugleich für den Fall der Todeserklärung etwaige Erbberechtigte zur An⸗ meldung ihrer Ansprüche unter der Verwarnung aufgefordert, daß sonst bei Ueberweisung des Ver⸗ eeg auf sie keine Rücksicht genommen werden wird.

Buxtehude, den 26. November 1892.

Königliches Amtsgericht. I.

s 5 1298] 1 1“ 8

Auf Antrag des Anbauers Johann Meyer in Morsum, als des Curators des am 18. November 1822 zu Westerwisch geborenen Cord Meyer, wird der letztere aufgefordert, sich bis zu dem auf den 21. September 1893, Morgens 10 Uhr, anberaumten Termin oder in demselben zu stellen oder Nachricht von sich zu geben, widrigenfalls er für todt erklärt, und sein Vermögen als Erbschaft behandelt werden wird.

Gleichzeitig werden alle diejenigen, welche Nach⸗ richten des ꝛc. Cord Meyer zu geben im Stande sind, aufgefordert, dieselben baldigst dem unterzeich⸗ neten Gerichte mitzutheilen.

Thedinghausen, den 28. November 1892.

Herzogliches Amtsgericht. Brandes.

[51293] Alunufgebot. Der Curator des verschollenen Franz Otto Lud wig Patow, nämlich der Kaufmann Ernst Gustav Johannes Moths, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Hartmann, hat unter der nachstehenden Be⸗ gründung den Erlaß eines Aufgebots beantragt: Der am 27. Juli 1842 hierselbst geborene Franz Otto Ludwig Patow sei im Jahre 1865 als Kaufmann nach Philadelphia gegangen. Nach einer in den Papieren des verstorbenen Vaters des Verschollenen vorgefundenen Notiz soll im Herbst 1866 in einem amerikanischen Blatte gestanden haben, daß zu Eoston im Staate New⸗York ein junger Mann in eine Mühle gerathen und ums Leben gekommen sei. Der Name dieses jungen Mannes sei nach dem Blatte Otto Patow gewesen. Seit 1867 sei der Genannte verschollen. 1 84 Es wird das beantragte Aufgebot dahin erlassen: I. Der obgenannte Franz Otto Ludwig Patow wird Snedee; aufgefordert, sich bei dem unterzeichneten Amtsgericht, Dammthorstraße 10, 1. Stock, immer Nr. 17, spätestens aber in dem auf eitag, den 23. Inni 1893, Nachmit⸗ tags 1 Uhr, anberaumten Aufgebotstermin, daselbst Parterre, Zimmer Nr. 7, zu melden, unter dem Rechtsnachtheil, daß er werde für todt erklärt werden; 1 II. Alle unbekannten Erben und Gläubiger des genannten Verschollenen werden hierdurch auf⸗ gefordert, ihre Ansprüche bei dem unterzeichneten Amtsgericht, spätestens aber in bezeichneten Aufgebotstermin anzumelden

8 1 11““

und zwar Auswärtige unter Bestellung eines

dem ob⸗

hiesigen Zustellungsbevollmächtigten bei Strafe des Ausschlusses und ewigen Stillschweigens. Hamburg, den 23. November 1892. 8 8 Amtsgericht Hamburg 1 Abtheilung für Aufgebotssachen. 8 (gez.) Tesdorpf Dr. Veröffentlicht: Ude, Gerichtsschreibergehilfe.

[51382] Bekanntmachung. Es wird auf Antrag 8 —1) des Oekonomen Josef Timotheus Jäckisch von Steinach und des Handelsmannes Johann Krämer von Stammheim, kindesvererbten Ehemannes der Margaretha Krämer, geborenen Jäckisch, von Stamm⸗ de), ege zg.

es Häckers Michael Marquard von Pflegers des Kaglöhnets Adam Borst von vom 11. November 1892, 3) der Oekonomenehefrau Barbara Fischer von Untereisenheim, mit Zustimmung ihres Ehemannes Josef Fischer und des genannten Josef Fischer als Pfleger der dem N.

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ldheim

3 amen nach unbekannten 3 Töchter des Bäckermeisters Konrad Schaar von Untereisen⸗ heim, sowie des Oekonomen Kilian Walter von Untereisenheim als Pfleger des vorgenannten Konrad Schaar, vom Heutigen, gemäß § 824 C.⸗P.⸗O. und Art. 103, 106 Abs. 2, 107, 108, 110, 111, 112 A.⸗G. z. C.⸗P.⸗O. folgendes Aufgebot gegen

ad 1) den Schreiner Johann Jäckisch von Stammheim, geboren am 1. April 1838, ad 2) den Taglöhner Geoorg Adam Borst von Nordheim, geboren am 27. Januar 1825, ad 3) den Bäcker Conrad Schaar von Unter⸗ eisenheim, geboren am 13. Oktober 1812 und seine 3 dem Namen und Alter nach unbekannte Töchter

erlassen und Aufgebotstermin im Sitzungssaal des Königl. Amtsgerichts Volkach auf Mittwoch, den der 4. Oktober 1893, Vormittags 9 Uhr, bestimmt.

Es ergeht die Aufforderung

a. an die unter Ziff. 1 mit 3 genannten Personen, spätestens im Aufgebotstermine persönlich oder schriftlich beim Amtsgerichte Volkach sich anzumelden, widrigenfalls sie für todt erklärt werden,

b) an alle Erbbetheiligte, ihre Interessen Aufgebotsverfahren wahrzunehmen,

c. an alle diejenigen, welche über das Leben der genannten Personen Kunde geben können, Mit⸗ hierüber beim Amtsgerichte Volkach zu machen.

Volkach, 26. November 1892.

8 Königliches Amtsgericht.

Simon. Zur Beglaubigung: Der Kgl. Secretär: (L. S.) Seegerer.

im

2

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[51294] Aufgebot. 1b Auf Antrag des Notars Edmund Theobald Gabory hierselbst in Verwaltung des Nachlasses der verstorbenen Wittwe Dorothea Friederike Auguste Kurtze, geb. Dorendorff, vertreten durch die Rechts⸗ anwälte Dres? Vielhaben und Mannhardt, wird ein Aufgebot dahin erlassen: Alle, welche an den Nachlaß der am 15. Juli 1892 zu Lokstedt, Kreis Pinneberg, verstorbenen Dorothea (auch Dorothee) Friederike Auguste, geb. Dorendorff, des Christian Adolph Kurtze Wittwe, Erb⸗ oder sonstige Ansprüche zu haben vermeinen oder den Bestimmungen des von der genannten Erblasserin in Gemeinschaft mit ihrem verstorbenen Ehemann am 2. Juni 1885 errich⸗ teten, am 22. Dezember 1891 publicirten Testa⸗ ments, wie auch den Bestimmungen des von der genannten Erblasserin am 16. Dezember 1891 allein errichteten, mit Nachtrag vom 18. Juni 1892 versehenen, am 4. August 1892 publicirten Testaments, insbesondere der Befugniß des An⸗ tragstellers, den Nachlaß zu reguliren und den⸗ selben vor allen Behörden zu vertreten, namentlich auch etwaige auf der Erblasserin und ihres ver⸗ storbenen Ehemannes Namen stehende Hypothek⸗ pöste auf seinen alleinigen Consens zu erheben, um⸗ zuschreiben oder zu tilgen und überhaupt alles zu thun, was zur Ausführung des letzten Willens der Erblasserin nothwendig oder erforderlich sein wird, widersprechen wollen, werden hierdurch auf⸗ gefordert, solche An⸗ und Widersprüche bei dem unterzeichneten Amtsgericht, Dammthorstraße 10, 1. Stock, Zimmer Nr. 17, spätestens aber in dem auf Freitag, den 20. Jannar 1893, Nachmittags 1 Uhr, anberaumten Aufgebots⸗ termin, daselbst Parterre, Zimmer Nr. 7, an⸗ zumelden und zwar Auswärtige unter Be⸗ stellung eines hiesigen Zustellungsbevollmächtigten bei Strafe des Ausschlusses. 8 Hamburg, den 2. November 1892. Das Amtsgericht Hamburg. Abtheilung für Aufgebotssachen.

(gez.) Tesdorpf Dr. Veröffentlicht: Ude, Gerichtsschreibergehilfe.

[51295] Aufgebot. Auf Antrag der Beneficialerben des verstorbenen Maklers Carl Andreas Schmidt, nämlich 9) seiner Wittwe Emma, geb. Warncke, 2) seiner Kinder ““ a. Helena, geb. Schmidt, des Robert Happe Ehefrau, b. Reinhard Bruno Schmidt c. Anna Marie Schmidt, einer Enkel a. Alice Helena Becker, b. Peter Oskar Becker, als Kinder von Gustav Adolf Becker und seiner verstor⸗ benen Ehefrau Frieda, geb. Schmidt, sub 2 b. vertreten durch seinen Generalbevollmächtigten Ernst Philipp Robert Happe hierselbst, sub 3 ver⸗ treten durch ihren väterlichen Vormund, sämmtlich vertreten durch die Rechtsanwälte Hugo Mewes und Dr. S. Frank wird ein Aufgebot dahin erlassen: Alle, welche an den abseiten der Antragsteller laut Bescheinigung des hiesigen Amtsgerichts vom 5. November 1892 mit der Rechtswohlthat des Inventars angetretenen Nachlaß des hier⸗ selbst am 7. Oktober 1892 verstorbenen hiesigen Maklers Carl Andreas Schmidt Ansprüche und Forderungen zu haben vermeinen, werden hier⸗ durch aufgefordert, solche Ansprüche und Forde⸗ rungen bei dem Fögi e h Amtsgericht, Dammthorstraße 10, 1. Stock, Zimmer Nr. 17, spätestens aber in dem auf Freitag, den 3. Fe⸗ bruar 1893, Nachmirtags 1 Uhr, an⸗ beraumten Aufgebotstermin, daselbst Parterre. Zimmer Nr. 7, anzumelden und zwar Aus⸗

wärtige unter Bestellung eines hiesigen Zu⸗