1892 / 297 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 15 Dec 1892 18:00:01 GMT) scan diff

Nachmittag Umzüge zu veranstalten, scheiterten an dem Einschreiten der Polizei. Die verwundeten Beamten befinden sich in verhältniß⸗ mäßig befriedigendem Zustande. Für den gestrigen Abend wurden umfassende Polizeimaßregeln zur Verhütung neuer Ausschreitungen getroffen, auch wurde die Bürgergarde unter die Waffen gerufen.

Literatur.

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8 1 Geschichte.

Gesammelte Schriften und Denkwürdigkeiten des General⸗Feldmarschalls Grafen Helmuth von Moltke. Siebenter Band. Berlin 1892. E. S. Mittler und Sohn. Dieser Band des bedeutungsvollen Werks, das dem deutschen Volke den großen Feldherrn durch die Briefe an die ihm zunächst stehenden Personen, besonders durch die Briefe an seine Braut und Frau menschlich näher gebracht hat, bildet den Abschluß der Denkwürdigkeiten und enthält die Reben, die Graf Moltke als Mitglied des preußischen 1“ und des Deutschen Reichstags gehalten hat. Seit dem

.Februar 1867, wo die erste parlamentarische Versammlung Deutsch⸗ lands, der Reichstag des Norddeutschen Bundes, durch König Wilhelm I. eröffnet wurde, bis zu seinem Tode am 24. April 1891 hat Moltke dem deutschen ununterbrochen für den Wahlkreis Memel⸗Heide⸗ krug angehört und außer während des Feldzugs 1870/71 nur wenige seiner Sitzungen versäumt. Seit dem Jahre 1881 war er Alterspräsident dieser Körperschaft. Zwei Tage vor seinem Tode erschien er zum letzten Male im Reichstag, und der letzte Weg seines Lebens am Todestage, wenige Stunden vor dem Ende führte ihn von einer Herrenhaussitzung nach seiner Wohnung. Im ganzen hat Graf Moltke im Reichstag 41 mal das Wort ergriffen, dreimal hat er im Herrenhause gesprochen. Seine Reden bezogen sich, mit Aus⸗ nahme derjenigen über das Socialistengesetz und die Einheitszeit, nur auf militärische oder mit diesen unmittelbar zusammenhängende poli⸗ tische Fragen. Mit ungewöhnlicher Aufmerksamkeit wurden seine Reden verfolgt und fast immer gaben sie die Entscheidung zu Gunsten der von ihm vertretenen Sache. Frei von jeder Bitterkeit, enthielt er sich in seinen Reden aller persönlichen Bemerkungen und wirkte um so überzeugender durch seine durchsichtige, jedes Mißverständniß aus⸗ schließende Klarheit. Zur Vervollständigung der Charakterbilder des Nationalhelden war die Veröffentlichung dieser Reden in dem jetzigen Werk erforderlich, wenngleich ein Theil von ihnen, die Reden von 1867 bis 1878, bereits im Jahre 1879 herausgegeben und in den Druckbogen vom Feldmarschall selbst durchgesehen sind. Der jetzigen bis zum Lebens⸗ ende Moltke's ergänzten Sammlung, die, wie die frühere, von Herrn Dr. Rosenstein sachlich gegliedert und mit einer geschichtlichen Ein⸗ leitung versehen ist, sind noch vier Entwürfe zu Reden beigefügt, die sich in dem Nachlaß des Feldmarschalls gefunden haben, von denen drei für das Zollparlament, eine für den Norddeutschen Reichstag be⸗ stimmt waren. Diese Entwürfe sind bezeichnend für die seltene Ge⸗ wissenhaftigkeit, mit der Moltke vom Beginn seiner parlamentarischen Thätigkeit an seine Aufgabe als Reichstagsmitglied auffaßte. Dem Bande ist ein Sachregister beigegeben, das den Inhalt der sämmtlichen sieben Bände in Stichworten nachweist.

Kurzgefaßte Vaterländische Geschichte von Paul von Schmidt, General⸗Major z. D. Berlin 1892, Verlag der Liebel⸗ schen Buchhandlung. Preis 75 ₰. Der Verfasser hat unter Be⸗ nutzung seines in den Reihen des Heeres freundlich aufgenommenen Werkes „Vaterländische Geschichte, ein Lesebuch für den preußischen Soldaten“, das zur Anschaffung für den einzelnen Mann zu theuer ist, in engerem Rahmen und theilweise neuer Bearbeitung ein Bild der vaterländischen Geschichte gegeben, das mit markigen Strichen und in lebhaften Farben unsere Fürsten, das Volk und Heer schildert. Das mit zahlreichen guten Abbildungen darunter mehrere Voll⸗ bilder nach Gemälden von Camphausen, E. Burger und Rocholl ausgestattete Buch ist als ein willkommenes Festgeschenk für den Weihnachtstisch der Soldaten anzusehen. Der Preis ist bei Ab⸗ nahme von 20 Exemplaren auf 65 ₰, 50 Exemplaren auf 55 ₰, 1000 Exemplaren auf 40 herabgesetzt.

Rechts⸗ und Staatswissenschaft.

Kr. Internationales Uebereinkommen über den Eisenbahn⸗Frachtverkehr. Textausgabe unter Beifügung einer systematischen Uebersicht von Dr. jur. Theodor Gerstner, Ge⸗ heimen Ober⸗Regierungs⸗Rath und vortragenden Rath im Reichs⸗ Eisenbahnamt. Berlin 1892, Franz Vahlen, (Preis 3 ℳ, cartonnirt 3,30 ℳ) Zunächst wird hier der Wortlaut des für das Eisenbahn⸗ wesen und den Handel wie für das internationale Recht hochbedeut⸗ samen Friedenswerks Deutschlands, Frankreichs, Belgiens, Italiens, der Niederlande, Oesterreichs, Rußlands und der Schweiz gegeben. In nächster Zeit wird eine sypstematische, fachwissenschaftliche Dar⸗ stellung: „Internationales Eisenbahn⸗Frachtrecht“ vom Geheimen Ober⸗Regierungs⸗Rath Dr. Gerstner erscheinen, der bekanntlich als Mitglied der deutschen Delegation bei den Berner Conferenzen

thätig war. Volkswirthschaft. 1

Von der im vorigen Jahr (Nr. 251 des „R.⸗ u. St.⸗A.“ vom Oktober 1891) besprochenen „Geschichte des Socialismus und Communismus“ im 19. Jahrhundert von Prof. Dr. Otto Warschauer ist soeben die zweite Abtheilung: „Fourier, seine Theorie und Schule“, erschienen (Verlag von Gustav Fock in Leipzig). Die Theorie Fourier's hat ein bedeutsames Glied in der Kette der socialistischen Systeme gebildet, sodaß eine auf selbständiger Quellenforschung sich gründende Darstellung in der „Geschichte des Socialismus“ umsomehr willkommen ist, als sich in Bezug auf diesen Gegenstand manche Lücken in der staatswissenschaftlichen Literatur finden. Der Verfasser verwahrt sich in der Einleitung dagegen, daß er sich in seiner „Geschichte“ an Dritte, ins⸗ besondere an Lorenz von Stein angelehnt habe; das mag für diese zweite Abtheilung umsomehr richtig sein, als die praktischen Wirkungen der Fourier'schen Theorie und der „Ecole sociétaire“ sich weit über das Erscheinen des Stein'’schen Werks erstreckt haben und Stein in seiner „Geschichte der socialen Bewegung in Frankreich“ kein abgeschlossenes Bild über Fourier, seine Theorie und seine Schule beßeben hat. Diese Verwahrung kann aber nicht von der seiner Zeit besprochenen ersten Abtheilung gelten, wie das auch damals an dieser Stelle hervorgehoben und zum theil nachgewiesen wurde. Selbst⸗ verständlich kann und konnte damit kein Vorwurf für den Verfasser ausgesprochen sein; es wäre verwunderlich gewesen, wenn die Forschungen Stein's unberücksichtigt geblieben wären. Die Darstellung der vorliegenden Abtheilung ist knapp und reich an manchen neuen Ergebnissen der Forschung und bestätigt’ die Erwartungen, die man auf Grund der ersten Abtheilung auf das gesammte Werk zu setzen berechtigt ist.

Kirchliches.

Von den Schiffspredigten für die Nordlandsreisen Seiner Majestät des Kaisers und Königs, von dem evan⸗ gelischen Feldpropst der Armee Richter, ist soeben bei E. S. Mittler u. Sohn das zweite Heft (Pr. 80 ₰Z) erschienen. Es enthält sechs Predigten über Ev. Joh. 21, 1—14, die unter dem Spruch: „Darnach offenbarte sich Jesus abermal an dem Meer“ zusammengefaßt sind.

Allein durch den Glauben. Ein Jahrgang Wittenberger als freie Terxte. Von Em. Quandt, Superintendent und Director des Prediger⸗Seminars in Wittenberg. Halle a. S. 1893. R. Mühlmann. Festgabe zur Einweihung der wiederhergestellten Schloßkirche am 31. Oktober 1892. 75 Predigten bietet diese Festgabe, die für den jungen Geistlichen, was Anordnung und folge⸗ rechte Durchführung anlangt, ein Muster⸗ und Lehrbuch, für jeden evangelischen Christen ein häuslicher Kirchgang ist.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

114“*““ „Die diesjährigen Ernteergebnisse im Regierungsbezirk Danzig dürfen im allgemeinen als günstige bezeichnet werden. Von den ein⸗ zelnen Fruchtarten hat Winterweizen und Winterroggen eine gute Mittelernte geliefert, die Körner waren reichlich und besonderz schwer, das Stroh dagegen wegen der Dürre nur kurz. eniger

1

gute Erträge, wenn auch noch fast mittlere, hat das Sommer⸗ getreide ergeben, das unter der anhaltenden Trockenheit des Sommers nicht unerheblich gelitten hatte. Insbesondere tritt dies bei dem Hafer hervor, der fast durchgängig hinter dem Durchschnitt zurück⸗ geblieben ist und mitunter sogar nur 50 bis 60 % einer Mittel⸗ ernte ergeben hat, während die Erträge an Gerste beinahe einer solchen entsprechen. Die Kartoffelernte ist gut kausgefallen und hat selbst auf leichtem Boden, wo die Dürre nachtheilig einwirkte, annähernd ein mittleres Erträgniß ergeben. Die Zuckerrüben haben einen besseren Ertrag, als nach dem Stande derselben zu erwarten war, ergeben; es wurden in den Niederungen dnrchschnittlich 130 bis 150 Ctr. auf den Morgen geerntet, während in den höheren Lagen der Ertrag kaum einer Mittelernte gleichkam.

Im Regierungsbezirk Marienwerder hat das Wintergetreide sowohl an Körnern wie an Stroh einen im allgemeinen mehr als durchschnittlichen Ertrag geliefert. Dasselbe Ergebniß ist hinsichtlich der Kartoffelernte zu verzeichnen, die nur auf leichtem Boden ver⸗ einzelt ungünstigere Erträge geliefert hat. Als eine Mittelernte wenigstens in der Niederung kann auch der Ertrag der Zucker⸗ rüben gelten, welche unter der Dürre sehr zu leiden hatten, zuletzt indessen durch die endlich eintretenden Niederschläge in ihrem Wachsthum noch wesentlich gefördert wurden, ohne an ihrem Zucker⸗ gehalt erheblich einzubüßen. Die Wintersaaten sind schnell und gut aufgegangen und haben überall einen guten Stand, theilweise sind sie sogar zu üppig gewachsen.

Im Regierungsbezirk Liegnitz darf das Ernte⸗Ergebniß im all⸗ gemeinen als zufriedenstellend bezeichnet werden. Die Ernte an Halm⸗ früchten war fast überall reichlich, die Früchte selbst von mittlerer, zum theil besserer Qualität. Kartoffeln wurden zwar nicht in großer Menge geerntet, doch waren sie durchweg gesund. Auch die Rüben, welche wegen der langen Dürre zu großen Besorgnissen Anlaß boten, haben sich infolge des günstigen Septemberwetters einigermaßen erholt, sodaß die Ernte eine mittlere genannt werden kann. Das Ergebniß an Erbsen, Bohnen und Wicken hat im allgemeinen befriedigt. Raps und Rübsen sind mittelmäßig ausgefallen. Nur die Obsternte war allenthalben eine recht geringe. Die Weinlese im Kreise Grünberg kann quantitativ nur als gering, qualitativ dagegen als gut bezeichnet werden. Für die Einbringung der Ernte war das Wetter sehr günstig, 8re für die Herbstbestellung, welche fast überall rechtzeitig begonnen werden konnte und zum größten Theil beendet ist. Die Wintersaaten haben sich überall kräftig entwickelt.

Aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf wird geschrieben: Für die Entwickelung der meisten Körnerfrüchte und der Kartoffeln war das Wetter von dem wohlthätigsten Einfluß, auch konnte die Aberntung und Einscheuerung der meisten Früchte unbehindert zu Ende geführt werden, und zwar um eine Woche früher, als es in anderen die Regel ist. Demnach hat auch mit der EE1u1u4“ die Wintermonate früher als sonst begonnen werden können. ie Erträge des Weizens, Roggens und der Kartoffeln haben das durchschnittliche Maß überall weit überschritten. Die übrigen Sommerfrüchte haben unter der Hitze zu leiden gehabt. Die Preise der Hauptproducte sind infolge der guten Ernte erheblich gesunken. Auch die Viehpreise sind herunter⸗ gegangen.

,Ev11XX“ Die diesjährigen Forsteulturen im Regierungsbezirk Düssel⸗ dorf haben stellenweise unter dem Mangel an Regen gelitten. Namentlich sind in trockenen Lagen die Kiefernsaaten weniger gut als sonst aufgegangen, und theilweise sind die verschiedenen Pflänzchen wieder vertrocknet, sodaß einzelne Saaten einer vollständigen Wieder⸗ holung bedürfen. Auch den Pflanzungen ist durch die anhaltende Dürre und Hitze vielfach Schaden zugefügt worden. Die Nonne, welche in einigen Waldungen des Kreises Kempen in den beiden letzten Jahren ist nach einer bereits vor einiger Zeit erkenn⸗ baren starken Abnahme in den bezeichneten Waldungen nunmehr änzlich verschwunden. Die wenigen anfangs noch vorhandenen Kaupen sind eingegangen, und Falter haben nicht mehr geschwärmt. Der sehr bedeutende Maikäferschaden, welcher namentlich in den Königlichen Oberförstereien Hagen, Bülowsheide, Osche und Char⸗ lottenthal im Regierungsbezirk Marienwerder seit mehr als dreißig Jahren in steter e begriffen war, ist durch die Gegenmittel der letzten zehn Jahre soweit herabgemindert worden, daß die Gefahr wohl als beseitigt angesehen werden darf.

aufgetreten war,

Bodenmelioration. 11“ Dem Kreise Konitz ist es gelungen, im Verein mit dem Kreise Tuchel einen besonderen Wiesen⸗Baumeister anzustellen, dessen Thätigkeit die in beiden Kreisen aller Orten nöthigen Ent⸗ und Bewässerungen und sonstigen Bodenmeliorationen anregen und fördern soll.

Handel und Gewerbe.

Vom oberschlesischen Steinkohlenmarkt berichtet die „Schl. Ztg.“: Infolge der in voriger Woche niedergegangenen Schnee⸗ massen und der hierdurch unfahrbar gewordenen Landwege hat der Absatz für einzelne Kohlensorten bedeutend vüchg lag en. Während die Verladung an Stückkohlen, hauptsächlich für den Eisenbahnbetrieb, sehr stark war, hat sich die Nachfrage nach den übrigen Kohlensorten be⸗ deutend abgeschwächt, sodaß für die frisch geförderten Würfel⸗, Nuß⸗ 1, Erbs⸗, Gries⸗ und Kleinkohlen nicht genügend Auf⸗ träge eingehen. Die Händler sowohl wie die Consumenten haben sich bereits im vorigen Monat mit Kohlen versehen, bei ihnen liegt also augenblicklich kein Bedürfniß zur Ertheilung von neuen Aufträgen vor. Es ist somit anzunehmen, daß sich das Kohlengeschäft vor dem neuen Jahre nicht mehr besonders rege gestalten wird. Daß infolge der durch den Schneefall erschwerten Communicationen auch der cumulative Debit be⸗ deutend zurückgegangen ist, ist erklärlich, und auf den östlich gelegenen Gru⸗ ben werden besonders die galizischen Fuhren stark vermißt. Die Preise im cumulativen Verkauf blieben unverändert; nach wie vor kosten Ta. Marken: Stück⸗, Würfel⸗ und Nuß I 40 bis 43 ₰, Nuß⸗ II 35 bis 40 ₰, Klein⸗ und Erbsenkohlen 26 bis 28 und Staub⸗ kohlen 6 bis 12 Z pro Centner ab Grube; geringere Marken sind entsprechend der Qualität billiger. Das Koksgeschäft geht ent⸗ sprechend der Lahr der Eisenindustrie immer mehr zurück, und dürfte erst dann eine vfoeserung eintreten, wenn sich das Eisengeschäft wesentlich gehoben haben wird.

Die gestern in Gelsenkirchen abgehaltene Versammlung der Gas⸗ und Flammkohlen⸗Vereinigung hat, wie „W. T B.“ berichtet, beschlossen, auch über den 1. Januar 1893 hinaus be⸗ stehen zu bleiben und die Preise im Januar festzusetzen. Die Aren⸗ berg'sche Actiengesellschaft in Essen und der Kölner Bergwerks⸗Verein erklärten ihren Austritt.

Für Rechnung der Serbischen Specialkassen wurden, wie „W. T. B.“ meldet, der Berliner Abrechnungsstelle für den Coupondienst des 2. Semesters 1892 angeschafft bis Ende Oktober d. J. 4 376 901,96 Fr., hierzu im Monat November 857 225,00 Fr., zusammen 5 234 126,96 Fr.

Das im Verlage von Friedrich Schulze in Berlin erscheinende „Centralblatt für die Textil⸗Industrie“, Organ der 1SS Textil⸗Berufsgenossenschaft und des Deutsch⸗ Oesterreichischen Webschullehrer⸗Verbandes enthält in der vorliegenden Nr. 50 vom 13. Dezember d. J. einen leitenden Artikel unter der den Inhalt kennzeichnenden Ueberschrift: „Industrie und Mittel⸗ europaische Einheitszeit“ und im Sprechsaal einen bemerkenswerthen Aufsatz: „Der internationale 1“ und die Textil⸗ Industrie“. Außerdem sei aus dem reichen Inhalt der Nummer folgendes Fachliche hervorgehoben: Appretur: Stampfkalander oder Beetle von Mather und Platt in Manchester. Färberei: Neue Ferbstoffe Alllgemein Technisches: Apparat zur Bestimmung des

aschverlustes von Wolle von Leo Pinagel in Aachen. Apparat zum Weichmachen und Reinigen von Kesselspeise⸗ und Fabrikations⸗ wasser nach System Pollacsek von G. Arnold u. Schirmer in Berlin.

Zur Lage der Handweberei. Fachschulen. Literatur. Sprechsaal. Patente. Gebrauchsmuster. Verdingungen. Rundschau. Marktberichte. Concurse. Unsere Muster⸗Tafel. Berliner Confectionsbericht. Letzte Marktberichte. Neu ein⸗ getragene Firmen. Letzte Nachrichten. Telegramme.

rankfurt a. M., 14. Dezember. (W. T. B.) Der für heute angesetzte Verhandlungstermin in dem von der Deutschen Ge⸗ nossenschaftsbank gegen die Oesterreichische Staatsbahn angestrengten Prozeß wurde trotz des Widerspruchs der Klägerin auf den 3. Februar 1893 vertagt, weil die Beklagte erklärte, nicht ge⸗ nügend vorbereitet zu sein. 1 b 8

Wie die „Frankf. Ztg.“ erfährt, beabsichtigt die deutsche Ge⸗ ö“ im Interesse der von ihr vertretenen Obligationäre auch vor den ungarischen Gerichten eine Klage wegen der Cou⸗ ponskürzung gegen die österreichische Staatsbahn anzustrengen.

Leipzig, 14. Dezember. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B., per Dezember 3,70 ℳ, per Januar 3,70 ℳ, per Februar 3,72 ½ ℳ, vper März 3,75 ℳ, per April 3,77 ½ ℳ, per Mai 3,77 ½ ℳ, per Juni 3,80 ℳ, per Juli 3,82 ½ ℳ, per August 3,85 ℳ, per September 3,85 ℳ, per Oktober 3,87 ½ ℳ, per November —. Umsatz 70 000 kg.

Wien, 14. Dezember. (W. T. B.) Ausweis der Oesterreichisch⸗ ungarischen Staatsbahn éösterreichisches Netz) vom 1. bis 10. Dezember 522 434 Fl., Mindereinnahme gegen den entsprechenden Zeitraum des vorigen Jahres 147 980 Fl. b

London, 14. Dezember. (W. T. B.) Der hiesige spanische Finanzagent richtete an den Secretär der hiesigen Börse ein Schreiben, in welchem es heißt, der spanische Finanz⸗Minister sei entschlossen, energische Maßnahmen zur Herstellung des Gleich⸗ gewichts zwischen den Ausgaben und Einnahmen zu ergreifen. Der Minister sei fest gewillt, von dem eingeschlagenen Wege zur Aufrecht⸗ erhaltung des Credits Spaniens und zur unbedingten Sicherstellung der Erfüllung der Verpflichtungen Spaniens gegenüber sdinen Gläubi gern nicht im geringsten abzuweichen.

Wollauction. Feine Greasy Merino 7 ½, geringe pari bis 5, feine Scoured Merino 7 ½, Mittelsorten und Ordinäre 5, Greasy Croßbred pari bis 5 % über Oktober. Feine Scoured Croßbred pari bis 5 % billiger, Ordinäre pari bis 5 % theurer. Cape und Natal feine Snow white 5 bis 7 ⅛, geringere pari bis 5, Greasy und 5 Fleece 5 % über Oktoberpreise. Preise stetig. Nächste Auction 24. Januar

An der Küste 1 Weizenladung angeboten.

Mailand, 14. Dezember. (W. T. B.) Die Einnahmen des Italienischen Mittelmeer⸗Eisenbahnnetzes während der ersten Dekade des Dezember 1892 betrugen nach provisorischer Er⸗ mittelung im Personenverkehr 1 112 444 Lire, im Güterverkehr 2 122 913 Lire, zusammen 3 235 357 Lire, im Vorjahre 3 266 396 Lire, mithin weniger 31 039 Lire.

New⸗York, 14. Dezember. (W. T. B.) Die Börse er⸗ öffnete sehr unregelmäßig, befestigte sich im Verlauf und schloß fest Der Umsatz der Actien betrug 336 000 Stück. Der Si vorrath wird auf 970 000 Unzen geschätzt. Silberverkäufe fanden nicht statt. Für den Staatsschatz wurden 320 000 Unzen zu

83,45 angekauft.

Weizen anfangs niedriger, später weiter abgeschwächt Realisirungen der Haussiers. Schluß flau. Mais anfang niedriger, für einige Zeit besser, darauf wieder schwächer infolge Ab⸗ gaben der Haussiers. Schluß ruhig.

Chicago, 14. Dezember. (W. T. B.) Weizen niedriger auf auswärtige Berichte. Schluß flau. Mais anfangs unver⸗ ändert, weiterer Verlauf ruhig. Schluß matt.

Verdingungen im Auslande.

Großbritannien.

21. Dezember, 1 Uhr. A. P. Dunstan, Secretär der East Indian Railway Company, Nicholas Lane, London E. C.: Lieferung von zwei kleinen Dampfern mit geringem Tiefgang und von vier Barken oder Schuten für einen Flußübergang. Auskunft in den Bureaux der Gesellschaft.

Niederlande.

19. Dezember. Gesellschaft „Tot nut van't algemeen“, Amsterdam: Lieferung von gewalztem Eisen, galvanisirtem Blech, Eisen⸗, Stahl⸗ und Kupferdraht, Kupferplatten, Blei, Zink, Holz⸗ schrauben, Nägeln, Gasröhren, Ketten, Hähnen, Werkzeugen, Lampen, Papier, Farben, Seife, Weingeist, Soda, Potasche.

19. Dezember, 1 ½ Uhr. Hollandsche vXzeren Spoorweg- Maatschappy:

Loos Nr. 541. Bau eines Localgüterschuppens, Legen von Schienen, Weichen und Pflaster auf dem Stationsterrain Bentheim (Deutschland). Schätzungswerth 8000 Gulden.

Loos Nr. 542. Erhöhung einer Terrainstrecke und Auflegen von Schienen, Weichen und Pflaster einschließlich des Umbaues des erhöhten Ladeplatzes auf dem Stationsterrain Gildehaus (Deutschland). Schätzungswerth 9000 Gulden. Bedingungen für 1 Fl. erhältlich im Centralbureau der Gesellschaft zu Amsterdam.

23. Dezember, 2 Uhr. Burgemeester en Wethonders von Nymwegen: Lieferung von 33 500 IJron⸗bricks (Trottoir⸗Eisensteine). Lieferungsbedingungen für 10 Ct. erhältlich im Gemeinde⸗Secretariat.

24. Dezember, 11 Uhr. Burgemeester en Wethonders von Utrecht im Rathhause: Lieferung der nöthigen Magazin⸗Güter für die Gemeinde⸗Gasfabrik im Jahre 1893 als: gezogene eiserne Fittings u. s. w. in 19 Abtheilungen. Lieferungsbedingungen ein⸗ zusehen und erhältlich in der genannten Fabrik sowie im Gemeinde⸗ Secretariat (Finanz⸗Abtheilung). 8

24. Dezember, 11 ½ Uhr. Burgemeester en Wethonders von Arnheim im Gemeindehause: Loos Nr. 2. Lieferung von 2100 laufenden Metern Trottoirschwellen von Hartstein. Lieferungsbedingungen für 75 Ct. erhältlich im Gemeindehause, Bureau gemeenteweken.

30. Dezember, 2 Uhr. Burgemeester en Wethonders de Gemeinde Bergh im Rathhause: Bau bezw. Umbau von vier Schulen und Lieferung der dazu nöthigen Möbel in ˙8Heerenberg Zeddam und Beek (nahe der deutschen Grenze bei Emmerich). Bedingungen einzusehen und erhältlich im Rathhause.

20. Dezember. Landbouw-Vereeniging Scrooskerke (Wal⸗ cheren): Lieferung von 70 000 kg Superphosphat, enthaltend 14 % in Wasser auflösbare Phosphorsäure. Die Lieferung hat am 20. Januar 1893 franco Station Middelburg in Säcken von 100 kg zu erfolgen. Angebote sind vor dem 20. Dezember bei dem Seeretär Herrn W. Maas daselbst einzureichen. G

27. Dezember, 1 Uhr. Het bestuur der vereeniging Doel- matige Zamenwerking im Hause des Herrn P. Bareman in Hoe (Provinz Seeland): Lieferung von 158 700 kg Superphosphat un 30 700 kg Chilisalpeter. Lieferungsbedingungen erhältlich bei dem Secretär L. Kiel. 8

Rumänien.

26. Dezember (neuen Stils), 3 Uhr. General⸗Direction der

rumänischen Eisenbahnen zu Bukarest: Lieferung von 1) 15 000 kg Olivenöl für Maschinen, 8 2) 1000 rothen und 500 grünen e Glasscheiben.

Näheres bei der genannten Behörde (Verwaltungssection).

28. Dezember (neuen Stils), 3 Uhr. Kriegs⸗Ministerium, Bu⸗ karest: Lieferung von 1000 Paar Sporen mit den zugehörigen Schnallen und Riemen für die Artillerie. Caution 300 Fr. Näheres an Ort und Stelle.

24. Januar, ebenda: Lieferung von 13 000 großen und von 26 000 kleinen Patronentaschen aus schwarzem Leder für die Infan⸗ terie. Caution 15 000 Fr. ““

30. Dezember, 3 Uhr. Kriegs⸗Ministerium in Buͤkarest: Liefe⸗ rung von 30 000 Brotbeuteln aus wasserdichter Leinwand ohne Pra. riemen. Caution 4000 Fr. Vertretung an Ort und Stelle erforderlich.

10. Januar, 3 Uhr. Stadtverwaltung von Turn⸗Severin: Con⸗ cession zur elektrischen Beleuchtung der Stadt.

Egypten. 8. Januar. Der Vorsitzende des Verwaltungsraths der Eisen⸗

Umschau unter den deutschen Reichs⸗Patenten der Textilindustrie.

bahnen, Kairo: Lieferung von Stahl. *

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Neue Friedrichstraße Nr. 13, Hof, Flügel C., Erdgeschoß,

No. 297.

Su

Anzeiger. 1892.

“] Ses

Berlin, Donnerstag, den 15. Dezember

1. Untersuchungs⸗Sachen.

2. Aufgebote, Zustellungen u. der I.

3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. 4. Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5.

Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.

Oeffentlicher Anzeiger.

Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften. 8 „Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. Bank⸗Ausweise. Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Untersuchungs⸗Sachen.

Keine. e˙˙˙‧˙,

2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

Zywangsversteigerung.

Im Weg der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Band 155 Blatt Nr. 6873 auf den Namen des Kaufmanns Carl Louis Robert Kelterborn zu Berlin eingetragene, in der Chorinerstraße, angeblich Nr. 30, belegene Grundstück am 13. Februar 1893, Vormittags 10 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle,

Saal Nr. 40, versteigert werden. Das Grundstück ist 6a 61 am groß und weder zur Grundsteuer noch zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuer⸗ rolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedin⸗ ungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Finge⸗ D, Zimmer 42, eingesehen werden. Alle Real⸗ erechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher Vorhandensein oder Betrag aus zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs⸗ vermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗ boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Verthei⸗ lung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten An⸗ sprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widri⸗ genfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grund⸗ stücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 13. Februar 1893, Nach⸗ mittags 12 ½ Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, verkündet werden. Berlin, den 9. Dezember 1892. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 77.

übergehenden Ansprüche, deren dem Grundbuche

(546188 Nach heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte nach durch Anschlag an die Gerichtstafel bekannt ge⸗ machtem Proclam finden zur Zwangsversteigerung der beschlagnahmten, der Frau Anna Potaß, geb. Lüth, gehörigen canonfreien Häuslerei Nr. 15 zu Prebs mit Zubehör Termine: 1) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Regu⸗ lirung der Verkaufsbedingungen am 11. März 1893, Vormittags 11 Uhr, zum Ueberbot am 8. April 1893, Vor⸗ mittags 11 Uhr, zur Anmeldung dinglicher Rechte an das Grundstück und an die zur Immobiliarmasse desselben gehörenden Gegenständeam 11. März 88 1893, Vormittags 11 Uhr, im Schöffengerichtssaale des hiesigen Amtsgerichts⸗

gebäudes statt. 1“

Auslage der Verkaufsbedingungen vom 25. Fe⸗ bruar 1893 an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem zum Sequester bestellten Herrn Amtsanwalt Ritzmann hieselbst, welcher Kaufliebhabern nach vor⸗ gängiger Anmeldung die Besichtigung des Grund⸗ stücks mit Zubehör gestatten wird.

Lübtheen, den 13. Dezember 1892.

Großherzoglich Mecklenburg⸗ Schwerinsches

Amtsgericht.

54619 In des Dachdeckermeisters F. Schweimler hierselbst und der Hochaiglung F. A. Schreyer in Hildesheim, Kläger, wider den Tischler F. Gent in Lebenstedt, Beklagten, wegen Forderung, wird, nach⸗ dem auf Antrag der Kläger die Beschlagnahme des dem Beklagten gehörigen, unter Versicherungs⸗ Nummer 85 zu Lebenstedt belegenen Anbauerwesens sammt Zubehör zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch die Beschlüsse vom 8. und 10. Dezember 1892 verfügt, auch die Eintragung dieser Beschlüsse im Grundbuche an diesen Tagen erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf den 28. März 1893, Nachmittags 3 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte Salder in der Behme’schen Gastwirthschaft zu Leben⸗ stedt angesetzt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben. Salder, den 12. Dezember 1892. Herzogliches Amtsgericht. Kunze. [54663] Bekanntmachung. 1 Puf Eintrag des Rechtsanwalts Dris. in Vollmacht 3 I. des Leichdorn⸗Operateurs August Carl Fischer

und . II. der Deutschen Bank in Berlin 8 ist das gesetzliche Mortificationsverfahren über: ad I. 2 Obligationen der 3 ½ %, Hamburger Staats⸗Anleihe von 1887, Nr. 20 631, groß 1000.—, und Nr. 23 672, groß 500.—; ad II. die am 1. März 1893, 1. März 1894, 1. März 1895 und 1. März 1896 verfallenden Coupons zu der Obligation der 3 % Ham. burgischen Prämienanleihe von 1866, Serie

Otto Meier

Jahre 1896 zur Erhebung von weiteren 30 Zinscoupons berechtigenden Talons zu der be⸗ zeichneten Obligation 8 eingeleitet und die vorläufige Zahlungssuspension bei der Finanz⸗Deputation mit Ausnahme der Cou⸗ pons zum pass. II. verfügt worden, was hier⸗ durch öffentlich bekannt gemacht wird. Hamburg, den 16. November 1892.

Das Amtsgericht Hamburg.

Abtheilung für Aufgebotssachen. (gez.) Tesdorpf Dr.

Zur Beglaubigung: (L. S.) Ude, Gerichtsschreibergeh.

[32369] 5 Von dem unterzeichneten Amtsgerichte ist be⸗ schlossen worden, das Aufgebotsverfahren zu eröffnen. Auf Antrag des Stadtraths zu Großenhain als Vertreter der Stadtgemeinde daselbst behufs Er⸗ mittelung bezw. Ausschließung des unbekannten In⸗ habers der Aectie Serie I Nr. 98 zu 300 des durch Liquidation aufgelösten Actienvereins zum Gesellschaftshause zu Großenhain. Es wird daher als Aufgebotstermin der 1. Juni 1893, 9 Uhr Vormittags, bestimmt und wird der unbekannte Inhaber der be⸗ zeichneten Actie aufgefordert, spätestens am 1. Juni 1893, 9 Uhr Vormittags, persönlich oder durch gehörig legitimirte Bevoll⸗ mächtigte vertreten an hiesiger Gerichtsstelle zu er⸗ scheinen und seine Ansprüche und Rechte hier anzu⸗ melden resp. die bezeichnete Urkunde vorzulegen, widrigenfalls auf weiteren Antrag die unbekannten Interessenten für ausgeschlossen und ihrer Ansprüche werden für verlustig erachtet werden und die Actie für kraftlos erklärt werden wird. Großenhain, am 14. Juli 1892.

Königlich Sächsisches Amtsgericht.

Ass. Lessing, H.⸗R

l1511 Nachbenannte beantragt: 1) der Dr. med. Strobel in Berlin bezüglich des Braunschweiger Prämienlooses über 20 Thaler Serie 9112 Nr. 20, 1

2) der Dienstknecht Emil Ehlers zu Duttenstedt bei Peine bezüglich 1 1“ a. der Braunschweigischen Leihaus⸗Obligation Litt. A. Nr. 43 159 vom 18. Juni 1887 über 100 ℳ, 8 b. der Braunschweigischen Leihaus⸗Obligation Litt. A. Nr. 48 489 vom 4. Juli 1888 über 100 nebst dem am 4. Juli d. Js. fällig gewesenen Zins⸗ coupon Nr. 4. Gerichtsseits werden die unbekannten Inhaber der bezeichneten Urkunden hierdurch aufgefordert, spätestens in dem auf den 24. Mai 1893, Morgens 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, August⸗ straße 6, Zimmer Nr. 24, angesetzten Aufgebots⸗ termine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls dieselben für kraftlos erklärt werden sollen.

Braunschweig, den 16. September 18922,.

Herzogliches Amtsgericht. W. Kulemann.

[23613] ö““ Auf Antrag der Actiengesellschaft „Internationale Bank in Berlin“ zu Berlin, Behrenstraße 47, ver⸗ treten durch den Rechtsanwalt Dr. Samter ebenda, werden die Inhaber der angeblich abhanden gekom⸗ menen drei einhalbprocentigen Neuen Schlesischen Landschaftlichen Pfandbriefe Litt. A. Serie VI. Nr. 1171 und 1172 über je 5000 ℳ, ausgefertigt am 24. Dezember 1888, aufgefordert, ihre Rechte auf die Pfandbriefe spätestens in dem auf den 7. Februar 1893, Vormittags 11 ½ Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle am Schweidnitzer Stadtgraben Nr. 4, Zimmer 89 des zweiten Stockwerks, anbe⸗ raumten Aufgebotstermine bei dem unterzeichneten Gericht anzumelden und die Pfandbriefe vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird. Breslau, den 8. Juli 1891. Königliches Amtsgericht.

[36972] Aufgebot. Die Wittwe des Schornsteinfegers drich Wil helm Albert Winckler zu Berlin, Marie Emilie Elisabeth, geborene Müller, hat durch den Rechts⸗ anwalt Justiz⸗Rath Dr. Jacobi daselbst an reigt daß von ihrem Ehemann zwei von der Deuts en ebens⸗ versicherungs⸗Gesellschaft zu Lübeck gezeichnete Policen, und zwar: 1) Police Nr. 25 551 über auf seine Lebenszeit versicherte 500 Thaler Pr. Cour., 2) Police Nr. 43 546 über auf ihre, der Ehe⸗ frau Winckler, Lebenszeit versicherte 500 Thaler Pr. Cour., b ““ im Anlaß von Darlehen, welche ihm von dieser Ge⸗ sellschaft gemacht worden, der letzteren als hand⸗ habendes Pfand übergeben seien, der darüber ertheilte Depositalschein aber, datirt Lübeck. den 22. Novem⸗ ber 1872 nebst Nachtrag vom 21. Mai 1879, ab⸗ handen gekommen sei. Behufs Kraftloserklärung dieses Depositalscheins hat dieselbe ein gerichtliches Aufgebot beantragt. In Gemäßheit dieses Antrages wird der unbe⸗ kannte Inhaber des bezeichneten epositalscheins auf⸗ efordert, seine Rechte und 1“ an denselben soätestens in dem hiermit auf Dienstag, den 25. April 1893, Vormittags 11 Uhr, an⸗ esetzten Aufgebotstermin bei dem unterzeichneten Amtsgericht geltend zu machen, auch den Deposital⸗ schein vorzulegen, widrigenfalls derselbe für kraftlos erklärt werden wird. Lübeck, den 21. September 1892.

Personen haben das Aufgebot

riedrich Wil⸗

[364383. Aufgebot. F. Nr. 33/92. Auf Antrag des Kreuz⸗Zoll⸗Assistenten Gotthilf Braun auf Insel Röm wird der Inhaber der von dem Preußischen Beamten⸗Verein zu Hannover für den Antragsteller über ein Kapital von Tausend Mark ausgestellten Lebens⸗Versicherungs⸗Police Nr. 15 829 vom 7. Oktober 1890 aufgefordert, spätestens in dem auf Montag, den 15. Mai 1893, Mittags 12 Uhr, Zimmer 91, anbe⸗ raumten Termine bei dem unterzeichneten Amts⸗ gerichte seine Ansprüche anzumelden und die Police vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der⸗ selben erfolgen soll.

Hannover, den 17. September 1892.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung VH.

[43547] Aufgebot. Auf Antrag des Tagelöhners Bernard Schnagge zu Nordkirchen werden diejenigen, welche auf das angeblich verloren gegangene Sparkassenbuch der Sparkasse des Kreises Lüdinghausen zu Lüdinghausen Nr. 17 142 von ursprünglich 1400 ℳ, am 1. Jan. 1892 auf ein Saldo von 962,99 nebst den laufenden Zinsen lautend, ursprünglich für den Bernard Schnagge zu Nordkirchen ausgestellt und angeblich von demselben verloren, irgend ein Anrecht zu haben vermeinen, aufgefordert, sich bei dem unter⸗ zeichneten Gerichte spätestens am 16. Mai 1893 Vorm. 9 Uhr, zu melden, ihre Rechte näher nach⸗ zuweisen und das Buch vorzulegen, widrigenfalls das Buch für erloschen erklärt und dem Verlierer an dessen Stelle ein neues ausgefertigt wird. Lüdinghausen, 13. Oktober 1892.

Königliches Amtsgericht.

[47041] Bekanntmachung. Auf den Antrag der Wittwe Ottilie Franzke aus Czekanowko wird der Inhaber des angeblich verloren gegangenen Sparkassenbuches der Kreissparkasse zu Strasburg W.⸗Pr. Nr. 4103 über 2000 ℳ, aus⸗ gestellt für Frau Ottilie Franzke, aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine den 8. Juni 1893, Vormittags 10 Uhr, Zimmer Nr. 9, seine Rechte anzumelden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigenfalls dasselbe für kraftlos erklärt werden wird. III. F. 17/92. 1

Strasburg, den 4. November 1892.

Königliches Amtsgericht.

[36989) Aufgebot.

Auf Antrag des Schuhmachers Carl Mench zu Unna wird das auf den Antragsteller und am 1. Ja⸗ nuar 1892 über 466,33 lautende Sparkassenbuch Nr. 3308 der Sparkasse des Amtes Unna⸗Camen, welches verloren gegangen ist, aufgeboten.

Der Inhaber desselben wird aufgefordert, spätestens im Termine am 11. April 1893, Vormittags 11 Uhr, seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls dasselbe für kraftlos erklärt werden wird. Unna, 20. September 1892.

Königliches Amtsgericht.

[29456] Aufgebot.

Der Rentier Gerhard Dirks Peters von Baren⸗ busch hat den Verlust des seiner minderjährigen Tochter Gerhardine A. T. C. Peters gehörenden Sparkassenbuches der Ostfriesischen Sparkasse zu Aurich Litt. A. Nr. 5964 über 1065 65 und seine Ehefrau Johanne, geb. Kroon, den Verlust des Sparkassenbuches der Ostfriesischen Sparkasse zu Aurich Litt. B. Nr. 396 über 1737 45 ₰, beide Kapitalien bei jährlicher Kündigungsfrist mit je 3 ½ % vom 1. Januar 1892 an verzinslich, glaub⸗ haft gemacht und das Aufgebot dieser Urkunden be⸗ antragt. 88

Demgemäß werden die unbekannten Inhaber der⸗ selben hiermit aufgefordert, spätestens in dem auf den 11. März 1893, Vormittags 10 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte dahier anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigen⸗ falls dieselben für kraftlos erklärt werden.

Norden, den 29. Juli 1892.

Königliches Amtsgericht.

[54624] Aufgebot.

Es ist das Aufgebot folgender angeblich abhanden gekommener Urkunden: 8

a. des auf den Namen des Theodor Drietchen zu Hannover lautenden ö Nr. 52 891 der hiesigen städtischen Sparkasse über 600 Kapital und 12,55 Zinsen,

von Theodor Drietchen, EE16.6“

b. der auf den Namen der Marie Frosch zu Merseburg lautenden Sparkassenscheine der hiesigen Sparkasse des Saalkreises Nr. 213 815, Nr. 215 892 und Nr. 220 853 über die in gleicher Reihenfolge am 22. August 1889, 12. Oktober 1889 und 15. Ja⸗ nuar 1890 von Marie Frosch zum Sparkassenbuch Nr. 26 961 dieser Sparkasse Pos. 1, 2 und 3 ein⸗ gezahlten 550 ℳ, 40 und 60 ℳ,

von Marie Frosch, b

c. des auf den Namen des Tischlers Theodor Hartwig zu Giebichenstein lautenden Sparkassen⸗ scheins der hiesigen Sparkasse des Saalkreises Nr. 230 759 über die am 11. September 1890 von Theodor Hartwig zum Sparkassenbuch Nr. 28 691 dieser Sparkasse eingezahlten 60 ℳ,

von Theodor Hartwig beantragt⸗ Die Inhaber dieser Urkunden werden aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermin am 8. Juli 1893, Vormittags 10 ½ Uhr, bei dem E“ Gericht an Gerichtsstelle, kleine Stein⸗ straße Nr. 8, Zimmer Nr. 31, ihre Rechte anzu⸗ melden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls letztere für kraftlos erklärt werden sollen.

[448211 %Bekanntmachung. 8 Das Sparkassenbuch der städtischen Sparkasse zu Schwedt Nr. 18691, ausgestellt für die unverehelichte Marie Schulz, z. Z. zu Wollin i. P., über 89 33 lautend, ist angeblich verloren gegangen un soll auf den Antrag der Eigenthümerin desselben zum Zwecke der neuen Ausfertigung für kraftlos erklärt werden. Es wird daher der Inhaber dieses Sparkassen⸗ buchs aufgefordert, spätestens im Termine am 30. Mai 1893, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 2, seine Rechte anzumelden und das Sparkassenbuch vor zuleen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird. Schwedt, den 29. Oktober 1892.

Königliches Amtsgericht.

[5468421 Aufgebot. 1 Das Sparkassenbuch Nr. 2680 der Stadtsparkasse zun Beuthen O.⸗S., lautend über 640 nebst Zinsen und für Pilawa, August, Kaufmann in Domb, ausgefertigt, ist angeblich verloren gegangen. Auf Antrag des Kaufmanns August Pilawa zu Domb wird der Inhaber des Buches aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermin am 8. Juli 1893, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht, Gerichtsstraße Nr. 5 (Zimmer Nr. 6), seine Rechte anzumelden und das Buch vozzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung des Buches er⸗ folgen wird.

Beuthen O.⸗S., den 10. Dezember 1892.

Königliches Amtsgericht.

[54620] 3 Das auf Antrag des vormaligen Finanz⸗Assessors, jetzigen Stadtrath Herrn Dr. Bernhard Fischer hier behufs Kraftloserklärung des d. d. Leipzig, den 22. August 1878, von Curt Fischer ausgestellten, auf Richard Wettstein in Connewitz gezogenen und von diesem acceptirten, am 23. September 1878 bei Herrn Georg Mexyer hier, Brühl, zahlbaren, zuletzt mit dem Blancogiro des Herrn Dr. B. Fischer, Finanz⸗Assessor, versehenen Primawechsels über 400 ℳ, eengeleitete Aufgebotsverfahren wird hiermit wieder eingestellt und der auf den 30. Juni 1893 anberaumte Aufgebotstermin hiermit aufgehoben. Leipzig, am 8. Dezember 1892. Königliches Amtsgericht. Abtheilung II. Steinberger.

[4172021 Aufgebot. Nachbenannte Personen haben das verfahren beantragt: 1) der Restaurateur Gustav Feuge hier bezüglich des Kaufbriefs vom 5. April 1877, laut dessen a dem früher dem Antragsteller und dessen Ehefrau, Mathilde, geb. Reusche, gemeinschaftlich gehörigen, an der Friesenstraße hier sub No. assec. 2239 belegenen Hause 1500 nebst 5 % Zinsen für den Locomotivführer Heinrich Cuers hier als Hypothek eingetragen sind; 1.““ 2) der Fuhrherr Fritz Schünhoff und dessen Ehe⸗ frau, Auguste, geb. Heuer, hieselbst, hinsichtlich der

Obligationen:

a. vom 7. Mai 1840, inhalts welcher 900 Thaler = 2700 nebst 5 % Zinsen,

b. vom 18. Oktober 1877 inhalts welcher 900 nebst 5 % Zinsen für den Orchesterdiener Heinrich Lippel und dessen Ehefrau, Louise, geb. Brecht, hier, an dem den Antragstellern gemeinschaftlich gehörigen, an der Knochenhauerstraße hier in der Altstadt Nr. 515 belegenen Hause und Hofe zur Hypothek eingetrage sind. Die unbekannten Inhaber der bezeichneten Urkunden werden hierdurch aufgefordert, spätestens in dem auf den 28. April 1893, Morgens 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Auguststraße 6, Zimmer Nr. 24 angesetzten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, unter dem Rechtsnachtheile, daß die bezeichneten Urkunden den Eigenthümern der verpfändeten Grund⸗ stücke gegenüber für kraftlos erklärt werden. Braunschweig, den 5. Oktober 1892.

Herzogliches Amtsgericht. W. Kulemann.

[36191] Aufgebot. Der Privatier Gottreich Langguth in das Aufgebot 8 1) einer Schuld⸗ und Pfandurkunde des vor⸗ maligen Justizamts Sonnefeld vom 13. Mai 1871 über eine im Grundbuch für Ebersdorf Bd. 1 Hpt.⸗Nr. 40 Bl. 193 Abth. III. ub 2/II. eingetragene Darlehnsforderung von 428 57 ₰, active auf den Antragsteller, assive auf den Zimmergesellen Johann Heinrich Friedrich von Ebersdorf lautend, einer desgl. vom 2. April 1872 über eine ibidem Abth. III. sub 3/III. eingetragene Darlehnsforderung von 42 14 auf die⸗ selben Personen als Gläubiger und Schuldne 8 Feeten eantragt. 8 Es werden daher die Inhaber dieser Urkunden aufgefordert, spätestens in dem auf Montag, den 27. März 1893, Vormittags 10 Uhr, vor dem im Gerichte anberaumten Aufgebots⸗ termin ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der⸗ selben erfolgen wird. Sonnefeld, den 20. September 1892. Herzogl. S. Amtsgericht. Bähring.

Coburg hat

3213, Nr. 21 über 50 Thaler, sowie des im

Das Amtsgericht. Abtheilung I.

Halle (Saale), den 3. 1 1892. Königliches Amtsgericht. Abtheilung VII