1892 / 299 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 17 Dec 1892 18:00:01 GMT) scan diff

die bisher von Dr. Ad. Soetbeer verfaßten Uebersichten über Edel⸗ metalle und Bankwesen nach dem Tode des Verfassers meßgelassen worden. Dafür hat jedoch andererseits der genealogische Theil eine wesentliche Bereicherung erfahren durch Einfügung ausführlicher familiengeschichtlicher Notizen über sämmtliche regierende oder ehemals regierende europäische Fürstenhäuser. Diese jedem Artikel vorangeschickten knappen Daten zur Geschichte der betreffenden Fürstenhäuser sowie zur allgemeinen Staatengeschichte sind als sehr dankenswerth willkommen zu heißen. Im diplomatisch⸗statistischen Theil sind die asiatischen Staaten Bhotan, Chiwa, Nepal sowie Swasiland in Süd⸗Ostafrika neu aufgenommen. Dann sind insbe⸗ sondere die Angaben über die Behörden erweitert. So haben die geistlichen Behörden durch Anführung sämmtlicher Bischofs⸗ sitze der römischen Hierarchie bemerkenswerthe Erweiterungen erfahren; erner ist den Armeen und ihren Dislocationen sowie den diplomatischen und Konsular⸗Corps der verschiedenen Staaten erhöhte Sorgfalt zu theil geworden. Die statistischen Notizen sind berichtigt und ergänzt, bei den Angaben über die Armeen ist eine Gesammtübersicht ins Auge gefaßt worden, um den Vergleich mit anderen Armeen zu ermöglichen.é Bei den Notizen über die Streitkräfte der See⸗ mächte ferner ist jetzt durch Benennung, Gruppirung und Angabe der Jahre des Stapellaufs jeder einzelne Typus der Fahrzeuge erkennbar gemacht. Der neue Jahrgang ist mit den Bildnissen Ihrer Majestäten des Königs und der Königin von Württemberg, Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs von Hessen und Seiner Hoheit des Khedive von Egypten Abbas II. Hilmi göschmückt

Gleichzeitig erschienen wie sonst im Justus Perthes'schen Verlage die Genealogischen Taschenbücher der Gräflichen Häuser (66. Jahr⸗ gang) und der Freiherrlichen Häuser (43. Jahrgang) für 1893. In diesen hat die Redaction den Abstammungs⸗ und Besi verhältnissen gegen früher eine erhöhte Aufmerksamkeit zugewendet. Das Gräfliche Taschenbuch enthält zum ersten Mal die ausführliche Genealogie der Familie Caprivi. Ferner sind neu eingestellt die Familien Maec Caffry of Kean More, Pappenheim, Toggenburg, Waideck, Wisborg. Dem Bänd⸗ chen ist das Bildniß des Königlich preußischen General⸗Feldmarschalls Grafen Leonhard von Blumenthal beigegeben. Das Freiherrliche Taschen⸗ buch ist ebenfalls durch Neuaufnahme einer Anzahl von Familien sowie auf Grund des eingegangenen reichen Materials an familien⸗ geschichtlichen Daten, Stammtafeln zc. vielfach erweitert wor⸗ den. Eine besonders erwünschte Vermehrung hat der vor⸗ liegende Jahrgang durch ein Generalregister erhalten, welches alle deutschen Freiherrlichen Namen aufführt, über welche die früheren Taschenbücher seit ihrem ersten Erscheinen Kunde geben. Vor dem Titelblatt zeigt dieses Bändchen das Porträt des Freiherrn Friedrich von Beck, Kaiserlich und Königlich österreichischem Feldzeugmeisters.

Militärisches.

„Aufklärung über die Militärvorlage“. Unter diesem Titel ist soeben bei E. S. Mittler u. Sohn in Berlin eine Flug⸗ schrift erschienen, welche die Ziele der Militärreform volksthümlich dar⸗ stellt, sodaß auch der einfachste Mann leicht verstehen kann, was uns zur Verstärkung unserer Wehrmacht nöthigt, welche Schäden die Militär⸗ vorlage beseitigen will und welche Erleichterungen sie in der persönlichen Dienstlast und in der Schonung der älteren Jahrgänge der Wehrleute enthält. Ebenso wie durch ihren aufklärenden Inhalt und ihre volks⸗ thümliche patriotische Sprache ist die Schrift auch durch ihren billigen Preis zur Massenverbreitung geeignet. Das einzelne Exemplar kostet 5 ₰, 50 Exemplare 1 ℳ, 100 Exemplare 1,50 ℳ, 1000 Exemplare 10

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Großbritannien. 8 Die Einfuhr sog. „Kunstwolle“ (Shoddy⸗Wolle), welche in England aus Anlaß der Choleragefahr seit dem 19. August 1892 verboten war, ist durch Verordnung des Local Government Board zu London vom 14. Dezember 88 wieder gestattet worden. Türkei.

Der internationale Gesundheitsrath zu Konstantinopel hat in der Sitzung vom 26. November 1892 die Quarantäne von 10 Tagen gegen die Ankünfte von Sebastopol auf 5 Tage herabgesetzt; An⸗ künfte ohne Passagiere unterliegen einer Beobachtung von 24 Stun⸗ den. Für die Ankünfte aus Theodosia und Kertsch wird die Quarantäne auf 5 Tage ermäßigt. (Vergl. „R.⸗A.“ Nr. 285 vom

1./12 1892.) 6 Columbien. Zufolge Beschlusses der Provinzial⸗Regierung in Cartagena

werden Schiffe aus deutschen Häfen, welche die Reise von dort

nach dem 8. November 1892 angetreten haben, fortan in den Häfen des Freistaats Columbien ungehindert zugelassen. (Vergl. „R.⸗A.“ Nr. 273 vom 17. November 1892)

Handel und Gewerbe.

iche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. 8 An der Ruhr sind am 16. d. M. gestellt 11 423, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. . In Oberschlesien sind am 15. d. M. gestellt 4343, nicht brechtzeitig gestellt keine Wagen.

Zwangs⸗Versteigerungen. 8 Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin stand am 16. Dezember das Grundstück des Kaufmanns Oskar Bruck, in der Ifflandstraße 2 belegen, zur Versteigerung; Fläche 2,78 a, Mindestgebot 500 ℳ; für das Meistgebot von 98 000 wurde der Privatier Hermann Rosenfeld, Ifflandstraße 2, Ersteher.

Berlin, 16. Dezember. (Amtliche Preisfeststellung für Butter, Käse und Schmalz.) Butter. (Im Großhandel franco Berlin an Producenten bezahlte Abrechnungspreise.) Hof⸗ und Ge⸗ nossenschafts⸗Butter Ia. 109 112 ℳ, II a. 105 108 ℳ, III a. 102 104 ℳ, do. abfallende 95 101 ℳ, Land⸗, Preußische 94 97 ℳ, Netzbrücher 94 97 ℳ, Pommersche 95 98 ℳ, Polnische ℳ, Bayerische Sennbutter ℳ, do. Landbutter 90 95 ℳ, Schlesische 95 100 ℳ, Galizische 83 88 ℳ, Margarine 40— 70 Käse: Schweizer, Emmenthaler 80 87 ℳ, Bagyerischer 5 65 ℳ, Ost⸗ und Westpreußischer Ia. 60 65 ℳ, do. IIa. 50— 60 ℳ, Holländer 77 85 ℳ, Limburger 36 42 ℳ, Quadrat⸗Mager⸗ käse Ia. 22 28 ℳ, do. IIa. 12 16 Schmalz: Prima Western 17 % Tara 59,00 ℳ, reines, in Deutschland raffinirt 59,00 63,00 ℳ, Berliner Bratenschmalz 60,00 62,00 Fett, in Amerika raffinirt 45,00 ℳ, in Deutschland raffinirt 44,00 (Alles pr. 50 kg). Tendenz: Butter: Sehr stilles Geschäft drückte auf die Preise. Schmalz: stark steigend. Vom oberschlesischen Eisen⸗ und Metallmarkt berichtet die „Schles. Ztg.“: Das Roheisengeschäft ist in Anbetracht des geringen Absatzes und der weiteren Einschränkungen in der ober⸗ schlesischen Eisenindustrie sehr matt, sodaß gegenwärtig das frisch er⸗ blasene Roheisen nur zum theil Verwendung findet und die Bestände bereits bedenklich anwachsen. Ebenso sieht man große Vorräthe an Alt⸗ eisen lagern, da auch für dieses nur wenig Abnahme vorhanden ist. Die Preise für letzteres sind derartig gedrückt, daß die Grubenverwaltungen und Fabriken es vorziehen, Altmaterial bis zum Eintritt günstigerer Conjunctur lagern zu lassen, als zu den gegenwärtigen Preisen zu ver⸗ kaufen. Die Zufuhr an Eisenerzen zu den Hochöfen war in letzter Woche der Schneeverwehungen wegen etwas schwächer als vordem, jedoch sind die Werke mit Erz genügend versorgt und somit vor etwaigen Verlegenheiten geschützt. Auf dem Walzeisenmarkte dauert die weichende Tendenz fort und das Geschäft ist sehr matt. Die Aufträge gehen schwach ein und sind im ganzen so unbedeutend, daß sie die Strecken voll zu beschäftigen nicht mehr gestatten. Weder für Handels⸗ und Fagoneisen, für welches bisher immer noch die meiste Nachfrage vorhanden war, noch für Bandeisen, Feineisen, Träger „u. s. w. ist Absatz vorhanden und daher die Stimmung sowohl auf den Werken wie bei den Händlern gedrückt.

Bei den Stahlwerken ist die Lage noch⸗ ungünstiger. Selbst die kleineren Stahlwerke, die bisher noch leidlich beschäftigt waren, klagen über Mängel an Aufträgen und gehen mit der Absicht um, ihr Arbeiterpersonal zu verringern. Die Lage im Blechgeschäft hat sich nicht gebesser. Die Eisen⸗ gießereien befinden sich nach wie vor in der unangenehmen Lage, selbst bei den gedrückten Preisen nicht genügende Beschäftigung zu haben. Maschinen⸗ und Kesselfabriken haben ihren Betrieb wesentlich eingeschränkt, da sie nicht in der Lage sind, event. auf Vor⸗ rath zu arbeiten; dagegen 2 die Röhrenwalzwerke sowie Draht⸗ und Nägelwerke fast voll beschäftigt, sind aber genöthigt, einen namhaften Theil ihrer Fabrikate bis zu eintretendem Frühjahr aufs Lager zu bringen. Im Zinkgeschäft ist eine Aenderung der Preise nicht eingetreten.

Börse zu Düsseldorf. (Amtlicher Preisbericht vom 15. De⸗

zember 1892.) Die Lebhaftigkeit des Kohlenversandes hält an. Der Eisenmarkt ist fortgesetzt ruhig. (Berechnung in Mark für 1000 kg und, wo nicht anders bemerkt, ab Werk.) Kohlen und Koks gelangten nicht zu amtlicher Notiz. Erze: 1) Rohspath 7,50 7,80, 2) Gerösteter Spatheisenstein 10,50 11,50, 3) Somorrostro f. o. b. Rotterdam —, 4) Nassauischer Roth⸗ eisenstein mit ca. 50 % Eisen 8,40 8,80, 5) Rasenerze franco —. Koheisen: 1) Spiegeleisen Ia 10 12 % Mangan 51, 2) Weißstrah⸗ liges Qualitäts⸗Puddelroheisen: rhein.⸗westf. Marken 48—49, Sieger⸗ länder 44 45, 3) Stahleisen 48 50, 4) Engl. Bessemereisen ab Verschiffungshafen —,—, 5) Spanisches Bessemereisen Marke Mudela cif. Rotterdam —,—, 6) Deutsches do. —,—, 7) Thomaseisen franco Verbrauchsstelle 47,—, 8) Puddeleisen (Luxemburger Qualität) ab Lsxem⸗ burg 38,20, 9) Engl. Roheisen Nr. III ab Ruhrort 57 58, 10) Luxem⸗ burger Gießereieisen Nr. III 45,00, 11) Deutsches Gießereieisen Nr. I 62, 12) do. Nr. II —, 13) do. Nr. III 55, 14) do. Hämatit 62, 15) Spanisches Hämatit Marke Mudela loco Ruhrort —,—. Stabeisen: Gewöhnl. Stabeisen 117,50 120. Bleche: 1) Ge⸗ wöhnliche Bleche 145, 2) Kesselbleche 155 165, 3) Feinbleche 125— 140. Draht: 1) Eisenwalzdraht —, 2) Stahlwalzdraht J.

Leipzig, 16. Dezember. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B., per Dezember 3,67 ½ ℳ, per Januar 3,67 ½ ℳ, per Februar 3,70 ℳ, per März 3,72 ½ ℳ, per April 3,75 ℳ, per Mai 3,75 ℳ, per Juni 3,77 ½ ℳ, per Juli 3,80 ℳ, per August 3,82 ½ ℳ, per September 3,85 ℳ, per Oktober 3,85 ℳ, per November 3,87 ½. Umsatz 40 000 kg.

Wien, 16. Dezember. (W. T. B.) Die hiesige Börsen⸗ kammer beschloß, bei dem Finanz⸗Ministerium die Notirung der Devise New⸗York im Cursblatte zu beantragen.

Die Brutto⸗Einnahmen der Orientbahnen betrugen in der 47. Woche (vom 18. November bis 24. November cr.) 305 407,57 Fr⸗ Abnahme gegen das Vorjahr 10 529,04 Fr. Seit Beginn des Be⸗ triebsjahres vom 1. Janvar bis 24. November 1892 betrugen die Brutto⸗Einnahmen 11 706 183,27 Fr., Zunahme gegen das Vorjahr 476 689,53 Fr.

Londof, 16. Dezember. (W. T. B.) An der Küste 1 Weizen⸗ ladung angeboten.

Liverpool, 17. Dezember. (W. T. B.) Der Baumwoll⸗ markt bleibt von Freitag, den 23. d. M., 1 Uhr Mittags, bis Mittwoch, den 28. d. M., und von Freitag, den 30. d. M., bis Dienstag, den 3. Januar 1893, geschlossen.

Manchester, 16. Dezember. (W. T. B.) 12r Water Taylor 6 ½, 30r Water Taylor 8, 20r Water Leigh 7 ⅜, 30r Water Clayton 8, 32r Mock Brooke 8 ½, 40r Mayoll 8, 40r Medio Wilkinson 9 ½, 32r Warpcops Lees 7 ⅞, 36r Warpcops Rowland 8 ½, 36r Warp⸗ cops Wellington 9, 40r Double Weston 9, 60r Double courante Qualität 11 ¼, 32“ 116 vards 16 16 grey Printers aus 32r/461 158. Stramm. .

Glasgow, 16. Dezember. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 342 983 Tons gegen 501 065 Tons im vorigen Jahre. Die Zahl der im Betriebe befind⸗ lichen Hochöfen betraͤgt 76 gegen 77 im vorigen Jahre.

New⸗York, 16. Dezember. (W. T. B.) Die Börse eröffnete matt und niedriger, verlief schleppend, schloß jedoch stetig. Der Umsatz der Actien betrug 539 000 Stück. Der Silber⸗ vorrath wird auf 950 000 Unzen geschätzt. Silberverkäufe fanden nicht statt. Für den Staatsschatz wurden 277 000 Unzen zu 83,50 à 83,74 angekauft. 1 9

Weizen niedriger auf Realisirungen der Baissiers; Schluß schwach. Mais anfangs unverändert, blieb den ganzen Tag schwächer auf Verkäufe der Haussiers; Schluß schwach. b

Baumwollen⸗Wochenbericht. Zufuhren in allen Unions⸗ häfen 207 000 Ballen, Ausfuhr nach Großbritannien 72 000 Ballen, nach dem Continent 61 000 Ballen. Vorrath 1 093 000

allen.

Chicago, 16. Dezember. (W. T. B.) Weizen niedriger auf Realisirungen der Haussiers; Schluß schwach. Mais F 79 1u““ zurück, blieb den ganzen Tag schwächer; Schl schwach.

Verkehrs⸗Anstalten.

Bremen, 16. Dezember. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Schnelldampfer „Saale“ hat am 14. Dezember Abends die Reise von Southampton nach New⸗York fortgesetzt. Der Post⸗ dampfer „Hermann“, von New⸗York kommend, ist am 15. De⸗ zember Morgens auf der Weser angekommen. Der Postdampfer „München“, am 10. November von Bremen abgegangen, ist am 9. Dezember in Montevideo angekommen. Der Postdampfer „Leipzig“ ist am 13. Dezember von Buenos⸗Aires nach der Weser abgegangen. Der Postdampfer „Berlin“, nach Brasilien bestimmt, hat am 14. Dezember Nachmittags St. Vincentpassirt. Der Reichs⸗Post⸗ dampfer „Habsburg“ hat am 14. Dezember Abends die Reise von Genua nach Southampton fortgesetzt. Der Reichs⸗Postdampfer „Stettin“ ist am 14. Dezember Nachts ohne Post von Port Said in Brindisi angekommen. Der Postdampfer „Stuttgart“, am 3. Dezember von Bremen abgegangen, ist am 15. Dezember Vor⸗ mittags in New⸗York angekommen. Der Reichs⸗Postdampfer „Bayern“, nach Ostasien Bestintes ist am 15. Dezember Nach⸗ mittags in Singapore angekommen. .

17. Dezember. (W. T. B.) Der Schnelldampfer „Ems“ ist am 15. Dezember Nachm. von Neapel via Gibraltar nach New⸗ vork abgegangen. Der Postdampfer „Hannover“ hat am 15. De⸗ zember Nachm. die Reise von Vigo nach Antwerpen fortgesetzt. Der Postdampfer „Weimar“, von Baltimore kommend, ist am 16. De⸗ zember Morgens auf der Weser angekommen. Der Postdampfer „Straßburg“, vom La Plata kommend, ist am 15. Dezember Abends in Antwerpen angekommen. Der Postdampfer „Graf Bismarck“ ist am 16. Dezember von Santos nach der Weser abgegangen. 3

London, 16. Dezember. (W. T. B.) Der Castle⸗Dampfer „Conway⸗Castle“ hat gestern auf der Ausreise die Cana⸗ rischen Inseln passirt. Der Castle⸗Dampfer „Grantully⸗ Castle“ ist heute auf der Ausreise von London abgegangen. Der Castle⸗Dampfer „Roslin⸗Castle“ ist gestern auf der Ausreise in Durban (Natal) angekommen.

Theater und Musik.

Königliches Opernhaus. 1.““ Der gestrige vierte Symphonie⸗Abend der Königlichen Kapelle, der dem Gedächtniß Beethoven'’s geweiht war, verlief im orchestralen Theil unter der vortrefflichen Leitung des Kapellmeisters Weingartner aufs glänzendste. Die „Coriolan“⸗Ouverture des Meisters eröffnete den Abend. Der lebhafte Beifall, der ihr folgte, steigerte sich nach der Ouverture „Leonore Nr. 3“ zum dreimaligen Hervorruf des Dirigenten. In der Pastoral⸗Symphonie wurden die tonmalerischen Scenen dur die sinnreiche Vortragsweise auf das treffendste illustrirt. Als Solist wirkte Herr Alfred Reisenauer mit. Die Wahl des bedeutendsten und tiefsten Klavierconcerts (Es-dur) anstatt des noch dem Stile

11“

Haydn'’s C-moll-Concerts, das auf dem Programm ange⸗ jeben war, konnte man nur willkommen heißen. Der ausgezeichnete irtuos trug das Concert zwar mit der an ihm stets gerühmten

technischen Sicherheit und verständnißvoller Wiedergabe des Inhalts

vor, doch mochte mancher an Einzelheiten der Auffassung und des

Vortrags Mängel finden. Seine Königliche Hoheit der Prinz

Alexander beehrte das Concert mit seinem Besuch. Der fünfte

Symphonie⸗Abend findet am 7. Januar 1893 statt.

Lessing⸗Theater.

Frau Eleonora Duse trat gestern Abend in zwei Theater⸗

stücken italienischen Ursprungs auf, die in Anlage und Charakteristik, zum theil bedingt durch die zeitliche Verschiedenheit ihrer Entstehung, von durchaus gegensätzlicher Wirkung sind und der genialen Dar⸗ stellungskunst durch ihre Verschiedenartigkeit den weitesten Spielraum eröffneten. Der Tragödie wurde der Vortritt gelassen. Giovanni Verga's Volksscenen „Cavalleria rusticana“, das textliche Urbild zu Mascagni's melodischer Schöpfung, traten den Zuschauern in strenger, doch leidenschaftlich bewegter Erscheinung entgegen; mit erstaunlicher Einfachheit und dramatischer Geschlossenheit ent⸗ wickelt sich der blutig endende Vorgang auf dem Hintergrunde des alltäglichen sorglosen Volkslebens. Der leichte Plauderton der schwatzenden Gevattern und Muhmen steht in schrillem Gegensatz zu dem schmerzerfüllten Antlitz des gekränkten Mädchens, das ver⸗ zweiflungsvoll um seine Liebe und 82 Ehre kämpft. Frau Duse schuf mit herzbewegender Natürlichkeit, die angsterfüllten, gram⸗ durchwühlten Züge des Antlitzes, die lässige, etwas gebeugte Haltung der Schuldbewußten und Hilfesuchenden, an der alles an das Mädchen aus dem Volke erinnert, das aber groß und natürlich genug denkt, um selbst die Quelle des Verraths zu adeln. Der brutalen Abweisung Turiddu's folgt das blitzschnelle Aufflammen des gerechten Zorns Santuzza's und die verhängnißvolle Anklage bei dem Gatten Lola's. Ihr Thun erscheint nicht wild, nicht grausam; es ist der Angstschrei des verzweifelnden Herzens, das empörte Rechtsgefühl, das nach Ver⸗ söhnung ringt. Herr Andd als Turiddu bot eine gleich bewunderns⸗ werthe Leistung; voll nachlässiger Anmuth in der Bewegung, voll liebenswürdiger Leichtfertigkeit und zeitweise brutaler Verächtlichkeit im Ton, gab er die greifbare Erklärung für Santuzza’'s heiße Liebe, tiefen Fallk und gerechte Empörung.

Diesem kurzen tragischen Vorgang aus dem italienischen Volks⸗ leben der Gegenwart folgte ein Lustspiel „La Locandiera“ von Carlo Goldoni aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts. Die Herren erscheinen in weiß gepuderten Perrücken und Schnallenschuhen; Frau Duse, die schmerzerfüllte Santuzza, verwandelt sich in eine frische, kokette Gastwirthin mit farbenprächtigen Röcken, Bändern und Blumen. Die junge Wirthin verdreht allen Männern den Kopf, selbst dem weiberfeindlichen Cavaliere, der für seine Frauen⸗ verachtung exemplarisch gestraft wird; als er in hellen Liebes⸗ flammen brennt, findet er bei der neckischen Verführerin nur ein kühles Entgegenkommen und verbrennt sich nur noch die Finger an ihrem glühenden Plätteisen.. Frau Duse führte die Rolle mit reizender Schelmerei durch: sie lockt die Cavaliere mit naiver Anmuth und Koketterie an, um sich dann aber jeden Uebergriff ebenfo sicher wie liebenswürdig zu verbitten; sie schaut mit verlangenden Augen die dargereichten Geschenke an, weist sie mit bescheidener Zierlichkeit zurück, um sie endlich völlig unbefangen einzustecken; so erscheint der Charakter als ein köstliches Gemisch von natürlicher Harmlosigkeit und unbe⸗ wußter weiblicher Koketterie, von lebenskluger Schlauheit und feiner List. Frau Duse blieb in allen drei Acten gleich anmuthig und lebensvoll in Sprache und Bewegung; sie lieferte den gegensätzlichen Beweis für Goethe's Ansicht, die dahin zielte, daß die letzten Scenen, in denen eine kühle Berechnung der Wirthin zu Tage tritt, beleidigend wirken müßten, wenn die Locandiera von einer Frau gespielt würde. Goethe sah diese Frauenrolle noch nach damaliger römischer Sitte von einem jungen Mann und ergötzte sich höchlich; wir haben es gestern ebenso bei Frau Duse gehalten; sie hat die Natur des harmlosen Scherzes, der der ganzen Handlung zu Grunde liegt, vorzüglich festzuhalten und in lebendiges warmes Leben umzusetzen verstanden. Daß die liebenswürdige Wirthin dem Hausknecht ihre Hand reicht, um, wie Goethe schrieb, einen Knechtmann im Hause zu haben, erscheint uns heute nicht so sehr wie ein schaler Abschluß der Komödie, sondern eher wie eine lebenskluge und natürliche Handlung. Die allmähliche Bekehrung des Weiberfeindes stellte Herr Andd mit unwiderstehlichem feinem Humor dar, und ihm gebührt lebhafte Anerkennung in nicht geringerem Maß, als seiner genialen Collegin.

Adolph Ernst⸗Theater.

Die hundertste Vorstellung der Treptow schen Gesangsposse „Die wilde Madonna die vorgestern Abend in derselben Besetzung wie bei der ersten Vorstellung im August d. J. aufgeführt wurde, hatte noch nichts von ihrer Frische verloren und gab den zahlreichen Freunden dieser Stätte der Heiterkeit Anlaß, durch lebhaften Beifall und ungewöhnlich viele und kostbare Blumenspenden den Schauspielern wie dem Director, die sie so oft zum Frohsinn angeregt, ihren Dank abzustatten. Besonders erfreuten wieder Fräulein Virag durch ihr ebenso pikantes wie decentes Spiel und ihre schöne und gut geschulte Stimme, Fräulein Bäckers durch ihren unverwüstlichen Humor und Herr Tielscher durch seine überwältigende Komik. Nicht weniger Anerkennung fanden Fräulein Seemann sowie die Herren Adolph Ernst und Weiß. Sämmtliche Zuschauer wurden mit einem hübschen Erinnerungsheft bedacht, worin die mitwirkenden Künstler bildlich dargestellt und die Noten sowie der Text der von Fräulein Virag gesungenen Romanze „Ein Spaziergang durch den Thiergarten“ und des von Herrn Weiß vorgetragenen Couplets abgedruckt sind.

Philharmonie.

Das vorgestrige Concert der Königlichen Kammersängerin Frau Lilli Lehmann, in welchem nur Compositionen von A. Bungert zum Vortrag kamen, wurde von der Künstlerin mit dem Lieder⸗Cyelus „Mein Rhein“ von Carmen Sylva eröffnet. Die Stimme der Sängerin hat bis jetzt noch nichts von ihrer Klangschönheit eingebüßt und füllte die großen Räume der Philharmonie vollständig aus; ihre sehr graciöse und fein schattirte Art des Ausdrucks riß die zahlreich erschienenen Zuhörer zu rauschenden Beifallsbezeugungen hin, denen Blumenspenden und Hervorruf folgten. Unter den Rheinliedern gefielen am meisten „Die Loreley“, deren. Wiederholung gewünscht wurde, und „Bacharach“, während das etwas derbe Studentenlied „Bonn“ dem Naturell der Vortragenden weniger zusagte. Aus den folgenden elf Liedern sind besonders „Auf der Bleiche“, „Der Sandträger“, „Die drei Schwestern“ und „Sängerin Nachtigall“ hervorzuheben. Herr Bungert, der seine Compositionen selbst begleitete, erhielt von dem ge⸗ spendeten Beifall den ihm gebührenden Antheil.

Am Montag geht im Königlichen Opernhause „Oberon“ mit den Damen Pierson, Rothauser, Leisinger, Deppe, Kopka, Götze, den Herren Sylva, Lieban, Fränkel, Stammer und Krasa in Scene. In der Vorstellung der „Bajazzi“ am Dienstag sind Frau Herzog sowie die Herren Sylva, Bulß, Philipp und Fränkel beschäftigt; vor⸗ auf geht das Ballet „Die Puppenfee“⸗ 1

Der im Königlichen Schauspielhause zur Aufführung kommende „Schiller⸗Cyklus“ beginnt am Donnerstag, 22. d. M., mit den „Räubern“. Herr Matkowsky spielt darin den Karl, Herr Grube den Franz, Herr Vischer den Maximilian von Moor; die Amalie iebt Frau von Hochenburger, den Spiegelberg Herr Arndt, den Lechweier Herr Nesper, den Roller 8 Keßler, den Kosinsky Herr Purschian, den Herrmann err Winter und den Pater Herr Oberländer. Hierauf folgt am Freitag „Kabale und Liebe“, am Sonntag, dem ersten eiertag Fiesco und am zweiten Feiertag „Don Carlos“. Am Dienstag und Mitt⸗ woch wird die Wallenstein⸗Trilogie Fefesiffet Für den nächsten Montag ist LArronge's Lustspiel „Wohlthätige Frauen“ in Aussicht genommen; am Mittwoch kommt Shakespeare’s Lustspiel „Was ihr wollt“ in der bekannten Besetzung zur Darstellung. Morgen wird „Wallenstein’s Tod“ gegeben. 1

Der Spielplan der Königlichen Oper für die Zeit vom 18. bis 26. Dezember lautet: Sonntag: „Cavalleria rusticana?, „Alessandro Stradella“. Montag: „Oberon“. Dienstag: „Die Puppenfee“, „Bajazzi“. Mittwoch: „Prometheus“, „Cavalleria rusti-

cana“. Donnerstag: „Die Jahreszeiten“, „Bajazzi“. „Orpheus und Eurydike“. Sonnabend: Geschlossen. „Lohengrin-. Montag: „Die Puppenfee“, „Bajazzi“.

Des Königlichen Schauspiels: Sonntag: „Wallenstein's Tod“. Montag: „Meister Balzer“. Dienstag: „Wohlthätige „Frauen“. Mittwoch: „Was ihr wollt“. Donnerstag: „Die Räuber’. Freitag: „Kabale und Liebe“. Sonnabend: Geschlossen. Sonntag: oder „Die Verschwörung zu Genua“. Montag: „Don

arlos“.

Im Deutschen Theater geht am Freitag der neue vieractige Schwank „Zwei glückliche Tage“ von Franz von Schönthan und Gustav Kadelburg zum ersten Male in Scene. Dieselbe Aufführung wird an den Weihnachtsfeiertagen wiederholt. Morgen sowie Donnerstag wird „Die Jüdin von Toledo“, am Montag werden „Die Räuber“ gegeben. Für Dienstag ist „Der Pfarrer von Kirchfeld“, für Mittwoch „Lolo's Vater“ angesetzt. Am Sonnabend, als dem Weihnachtsabend, bleibt das Theater geschlossen; die Kasse ist von 10 bis 1 ½ Uhr geöffnet. 1

Im Berliner Theater gelangen zur Aufführung: am Sonntag (1. Feiertag) Nachmittags: „Das Käthchen von Heilbronn“ mit Agnes Sorma in der Titelrolle, Abends „Ken“ mit Ludwig Barnay als Darsteller der Titelrolle; am Montag (2. Feiertag) Nachmittags: „Die Jungfrau von Orleans“, Abends „Dora“; am Dienstag (3. Feiertag) Nachmittags: „Der Hüttenbesitzer“, Abends neu einstudirt „Hamlet“ mit Ludwig Barnay in der Titelrolle und Agnes Sorma als Ophelia, zu denen sich Anna Haverland zum ersten Male als Königin und Ludwig Stahl als König gesellen. Für diese sechs Vorstellungen beginnt der Billetverkauf am Montag an der Vormittagskasse des Theaters. Der Wochenspielplan gestaltet sich folgendermaßen: Morgen Nachmittag geht „Julius Cäsar“ in Scene, der auch am Mittwoch wiederholt wird. Der morgige Abend bringt „Kean“ mit Ludwig Barnay in der Titelrolle, der Montag eine Wtederholung von „Dorf und Stadt“, mit Agnes Sorma als „Lorle“. Am Dienstag geht „Nora“ mit Agnes Sorma in der Titelrolle in Scene. Am Donnerstag kommt neu einstudirt Schönthan und Kadelburg's Lustspiel „Goldfische“ zur Aufführung, und am Freitag (17. Abonnements⸗Vorstellung) Sardou's „Dora“. Am Sonnabend (Weihnachts⸗Heiligabend) findet keine Vorstellung statt. Die Abendvorstellungen am Montag sowie am Donnerstag beginnen ausnahmsweise um 7 ½ Uhr.

Im Lessing⸗Theater wird Eleonora Duse am Montag als Odette, am Dienstag als Gräfin Clothilde in „Fernande“, am Donnerstag in „Cavalleria rusticana“ und „La Locandiera“, am Freitag endlich zum letzten Mal als Fedora auftreten. Inzwischen sind die Proben zu dem dreiactigen Schwank „Schulden“ von Gustav

Freitag: Sonntag:

mehr auftreten können, doch ist Vorsorge getroffen, daß die Oper „A Santa Lucia“ mit Frau Bellincioni und einer angemessenen Ver⸗ tretung für Herrn Stagno noch an einigen Tagen der nächsten Woche gegeben werden kann. *

Im Adolph Ernst⸗Theater finden heute und morgen die beiden letzten Aufführungen der Gesangsposse „Die wilde Madonna“ statt, während vom Montag ab das Theater wegen der Proben zur Einstudirung der am ersten Weihnachts⸗Feiertag in Scene gehenden Neuheit „Modernes Babylon“ geschlossen bleibt.

„Da Director Hofpauer im Thomas⸗Theater mit seinem Münchener Ensemble für das Weihnachtsfest eine Neuheit vorbereitet, so findet morgen die letzte Sonntags⸗Aufführung des Volksstücks „Der Herrgottschnitzer von Ammergau“ mit Fräulein Kester und Herrn Balaithy in den Hauptrollen statt.

Im Theater Unter den Linden hat das Ausstattungsballet „Die Welt in Bild und Tanz“ morgen seinen letzten Sonntag, nach welchem es nur noch wenige Male zur Aufführung gelangt, um schon in der zweiten Hälfte der Woche dem neuen Ballet „Die Sirenen⸗ Insel“ Platz zu machen. 8 Das dem Operntext als Grundlage dienende zweiactige Schau⸗ spiel „A Santa Lucia“ von Cognetti soll in der Uebersetzung des Schriftstellees Emil Dürer demnächst am Neuen Theater in Scene gehen.

Im Concerthaus veranstaltet am Montag Herr Kapellmeister Meyder zur Feier von C. M. von Weber’'s Geburtstag unter Mit⸗ wirkung des Gesangchors des Mohr'schen Conservatoriums (Dirigent Herr Otto Schmidt) und der zwölfjährigen Klaviervirtuosin Anna Sanguerlet einen „Weber⸗Abend“.

Professor Max Br uch in Friedenau ist, wie die „N. Pr. Z.“ hört, von der Universität Cambridge (England) zum Doctor musicae honoris causa ernannt worden. 8

Mannigfaltiges.

„Der Reichskanzler Graf von Caprivi hat, wie hiesige Blätter berichten, an den Magistrat folgendes Schreiben gerichtet:

„Der Magistrat hat die Güte gehabt, mir ein Exemplar des Inventariums der Bau⸗ und Kunstdenkmäler der Stadt Bexrlin zu übersenden. Es ist mir hierdurch eine um so größere Freude bereitet, als ich vermöge eines langjährigen, mit früher Jugend beginnenden Aufenthalts in Berlin an allen Berlinischen Dingen den lebhaftesten Antheil nehme. Dem Magistrat beehre ich mich daher für die Zusendung des Prachtwerkes meinen aufrichtigen und ver⸗ bindlichsten Dank auszusprechen.“

burg, die Himmelfahrtskirche im Humboldthain und die Gnadenkirche

im Invalidenpark wurde durch besonderen Vertrauensauftrag der Engere Ausschuß berufen, die Geschäfte und in Vertretung Ihrer Majestät der Kaiserin die Bauherrschaft zu führen. Dabei liegt ihm auch die Verwaltung der von Ihrer Majestät durch reiche Spenden aus Berlin und den Provinzen gesammelten Liebesgaben für (diese Kirchenbauten ob.

Rostock, 16. Dezember. Zur Feier des 150. Geburtstages des Bluͤcher waren, wie der „N. Pr. Z.“ mitgetheilt wird, heute auf Anordnung des hiesigen Magistrats die sämmtlichen städtischen Gebäude geflaggt, das Blucher⸗Den mal auf dem Blücher⸗ platz sowie die Gedenktafel an Blücher's Geburtshause entsprechend geschmückt. Um 11 Uhr Vormittags fand in sämmtlichen städtischen Schulen eine Schulfeier statt, worauf für den Rest des Tages Schul⸗ freiheit eintrat. Das Großherzoglich Mecklenburgische Füsilier⸗Regiment Nr. 90 hielt Vormittags eine militärische Gedächtnißfeier auf dem Blücherplatz ab. Das Zimmet, worin Fürst Blücher am 16 Denberl7 42 das Licht der Welt erblickte, befindet sich im Hause Nr. 22 der früheren Altbettelmönchsstraße, jetzigen Blücherstraße. Das Haus ist von außen durch eine Erztafel mit Inschrift kenntlich gemacht, die 1870. von einem Nachkommen des Fürsten Blücher gestiftet wurde. Im Kirchenbuche der hiesigen St. Jakobikirche findet sich über Blücher’s Taufe folgende Notiz: „1742 Dezember 18. hat der Herr Hauptman v. Blücher seinsen) Sohn Gebhard Lebrecht taufen lassen. Pathlen) die Beiden Herren von Mandels⸗Dehlau (Mandelslohe) und die des jüngsten Herrn seine EheFr. von Teuttenwinkel. P. D. D. Schatter.“ Letzterer hat die Eintragung in das Kirchenbuch aus⸗ geführt. Blücher ist demnach am zweiten Tage nach seiner Geburt getauft worden.

Tirol. Aus dem Pflerschthal, 8 Arbeitsgebiet der Section Magdeburg des deutschen Und östekreichischen Alpenvereins, geht der „Madb. Z.“ folgende Nachricht zu: Die Führer Johann Windisch und Josef Mühlsteiger haben am vorigen Sonn⸗ abend, 10. d. M., auf der Gemsenjagd einen jähen Tod gefunden. Sie hatten früh 5 Uhr, ihre Wohnungen ver⸗ lassen, um von Anichen aus die Pfeiferspitze zu ersteigen, und sind bis zu den sogenannten Bärenflecken gekommen. Hier müssen sie ein Windsbrett (eine Vertiefung, die mit zusammen⸗ gewehtem Schnee verglättet ausgefüllt ist) haben überschreiten wollen. Die Unterlage ist gebrochen, die Unglücklichen sind abgestürzt und von den nachstürzenden Schneemassen begraben worden. Als sie Abends nicht zurückgekehrt waren, entstand in Pflersch große Sorge um sie. Sonntag früh verkündete der Pfarrer Mantingerz von der Kanzel

von Moser und T. von Trotha, der als Weihnachtsnovität an allen drei Feiertagen zur Aufführung gelangen soll, in vollem Gange.

Im Wallner⸗Theater wird an allen drei Feiertagen als „Die große Glocke“ von Blumenthal in neuer Rollenbesetzung (mit Jenny Groß, Emanuel in den Hauptrollen) Nachmittagsvorstellung „Die Großstadt⸗

Abendvorstellung das Lustspiel Reicher, Oscar Höcker und Oscar Sauer zur Aufführung kommen, während als zu geringeren Preisen (Parquet 1,50 u. s. w.) luft“ an den drei Festtagen gegeben werden soll.

wird für die Abendvorstellungen bereits am Montag, für die Nach⸗ mittagsvorstellungen am Dienstag an der Tageskasse des Theaters seinen

Anfang nehmen.

Im o111414“ Theater wird bis einschließlich nächsten Mittwoch „Die schöne Helena“ und am Donners⸗ tag zum ersten Male „Der Millionenonkel“, Operette in 3 Acten F. Zell und Rich. Genée, Musik von Adolf Müller, gegeben. Im Residenz⸗Theater geht am Montag „Denise“, Schau⸗ 8 in Scene; morgen findet eine Aufführung der „Marquise“ statt; Dienstag und Mittwoch sind „Im Pavillon“ (Le parfum), und am Donnerstag wird „Familie Pont⸗Biquet“ von Alexandre Bisson mit Herrn Eugen Pansa in der Hauptrolle gegeben. „Wie die Direction des Kroll'schen Theaters mittheilt, ist Herr Stagno bei der Matinée im Berliner Theater am Donnerstag

spiel in 4 Acten von Alexandre Dumas,

die beiden letzten Vorstellungen des Schwanks

schwer erkrankt, so daß sogleich der Beistand des Professors Dr. Krause sirten Kirche nicht ausreichen, wie in Berlin, den Provinzialbauptstädten Herr Stagno wird des⸗

halb während des vereinbarten Gastspiels im Kroll'schen Theater nicht

in Anspruch genommen werden mußte.

Oscar

Der Vorverkauf

den derzeitigen Vorsitzenden des

kanzler.

meldungen constatirt der Landes

Dem um die Förderung des Uhrmachergewerbes vielfach verdienten Centralverband der deutschen Uhrmacher ist nach Mit⸗ theilung der „Nat.⸗Ztg.“ infolge eines Gesuches seines Vorsitzenden Herrn A. Engelbrecht vom Reichskanzler eine einmalige Beihilfe von 3000 durch folgendes Schreiben den 11. November 1892. Auf die gefällige Eingabe vom 17. August d. J. habe ich dem Vorstand des Centralverbandes der deutschen Uhrmacher zur Förderung der von ihm begründeten Uhrmacherschule in Glashütte eine einmalige Unterstützung von 3000 gewährt, zu deren Zahlung an Vorstandes, Herrn A. Engelbrecht hierselbst. die Reichs⸗Hauptkasse angewiesen worden ist. für den gedachten Zweck eine dauernde Beihilfe zugesichert zu erhalten, habe ich zu meinem Bedauern nicht entsprechen können. In Vertretung: von Boetticher.“

Der „N. A. Z.“ wird mitgetheilt: Gegenüber irrigen Zeitungs⸗

director der Wirkliche Geheime Rath von Levetzow als Vorsitzender des Engeren Ausschusses des Evangelisch⸗kirchlichen Hilfsvereins, daß der Verein nach wie vor die ihm zufließenden Sammlungen zu Kirch⸗ baubeiträgen grundsätzlich nicht verwendet. vielmehr wesentlich darauf, lebendige persönliche Kräfte in den Dienst der evangelischen Gemeinde zu stellen, da, wo die Kräfte der organi⸗

und den Industrieorten. Nur für die drei ersten von der Allerhöchsten Protectorin begonnenen Kirchenbauten die Erlöserkirche in Rummels⸗

bewilligt worden: „Berlin, zählten zu freunden

worden.

Dem Wunsche, 1 stiegen hatte. Der Reichs⸗

Provinz Brandenburg, des Auftretens

Der Verein beschränkt sich Padua.

herab die Sachlage. 28 Männer auf die Suche. nach, kamen zu der Lawine, aus der die Hand des Mühlsteiger hervor⸗ ragte, und gruben die Leichname aus. und Brust fürchterlich zerschlagen.

gelebt haben, da er am Kopfe in einer ausgebauchten Höhle lag. Mühlsteiger zeigte geringere Verletzungen. den besten Führern Tirols und durch Windisch war erst am 13. Kaukasus zurückgekehrt, wo er mit dem Dr. Merzbacher aus München elf bis dahin noch unerstiegene Eisgipfel bis zu 4550 m Höhe er⸗ Mühlsteiger ß J etwa ein Jahr alten Kindern.

St. Petersburg, 1 1 B. T. B.“ aus Mariupol hat das dort abgehaltene Kriegs⸗ gericht von den Personen, Hie wegen Ausschreitungen anläßlich

Galilei⸗Denkmal, erst a wurde, wie die „Nat.⸗Z.“ mittheilt, am 12. Abends von ruchloser Hand in vandalischer Weise vexunstaltet und theilweise zertrümmert.

Nach beendetem Gottesdienst begaben sich Sie gingen den Spuren der Beiden

Windisch war an Kopf, Arm Er muß noch einige Stunden

Die beiden Verunglückten sind vielen Alpen⸗ Bergfahrten. lieb und werth ge⸗ November aus dem

gemeinsame

hinterläßt eine junge Wittwe mit zwei 16. Dezember. Nach einer Meldung des

der Cholera in Jusowka angeklagt waren, vier

zum Tode, eine Anzahl anderer zu Kerkerstrafen verurtheilt und 27 An⸗ geklagte freigesprochen.

Das im Vorhofe der Universität Padua errichtete das erst am 8. d. M. enthüllt worden ist,

1. Untersuchungs⸗Sachen. 2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl. 8 3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.

Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften.

O tli Anzei 9 Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten.

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Untersuchungs⸗Sachen.

[55031] Steckbriefs⸗Erledigung.

Der gegen den Hausdiener Robert Gericke wegen Diebstahls unter dem 5. November 1886 in den Acten U. R. I. 552 86 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen.

Berlin, den 14. Dezember 1892.

Königliches Landgericht I. Der Untersuchungsrichter.

[55032]

Der Reservist, Schmied August Friedrich Wil⸗ helm Fischer, am 24. November 1865 zu Ruwen, Kreis Soldin, geboren, wird beschuldigt, als be⸗ urlaubter I ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein, Uebertretung gegen § 360. Nr. 3 des Strafgesetzbuchs. Derselbe wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf den 13. April 1893, Vormittags 9 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Berlinchen zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird der⸗ selbe auf Grund der nach § 472 der Strafprozeß⸗ ordnung von dem Königlichen Bezirkscommando zu Küstrin ausgestellten Erklärung verurtheilt werden.

Berlinchen, den 13. Dezember 1892.

agner,

Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. [55100] Beschluß.

Auf Antrag der Königlichen Staatsanwaltschaft ist beschlossen:

daß der Beschluß des Königlichen Landgerichts zu Arnsberg vom 15. März 1892, wonach das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen des Johann und des Franz Lange mit Beschlag belegt ist, bezüg⸗ lich des Johann Lange zu Madfeld aufzuheben, da dieser durch Beschluß vom 31. August 1891 außer Verfolgung gesetzt ist.

Arnsberg, den 29. November 1892. Königliches Landgericht, Strafkammer. Schmale. Brisken. Schwemann.

EEEEREmemmRmsesEe eeEü;E. EeeExveErMzraAn

2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

[55111] Aufgebot.

Der am 1. November 1892 zu Jeßnitz verstorbene Herzoglich Anhalt. Fußjäger Christian Muder hat sein Leben bei der Deutschen Lebensversicherungs⸗ Gesellschaft zu Lübeck laut Police Nr. 75 596 mit 1500 versichert. Die von der genannten Gesell⸗ schaft am 27. August 1892 ausgestellte Prämien⸗

quittung Nr. 78 320 zur Police Nr. 75 596 über 19,06, ist angeblich abhanden gekommen.

Auf Antrag der Wittwe des Fußjägers Christian Muder, Laura, geb. Jobel, werden alle, welche an die vorbezeichnete Urkunde Ansprüche zu haben ver⸗ meinen, aufgefordert, solche Ansprüche spätestens in dem auf Dienstag, den 4. Juli 1893, Vorm. 11 Uhr, anberaumten Aufgebotstermin bei dem unterzeichneten Amtsgerichte anzumelden nnd die Ur⸗ kunde vorzulegen, unter dem Rechtsnachtheil, daß dieselbe für kraftlos erklärt werden wird.

Lübeck, den 10. Dezember 1892.

Das Amtsgericht. Abtheilung I. [40933] Bekanntmachung.

Auf den Antrag des Armenfonds zu Bottrop wird der Inhaber des angeblich verloren gegangenen Sparkassenbuches der Kreis⸗Nebensparkasse zu Dorsten Nr. 167 über 10 Thaler, ausgestellt für den Armen⸗ fonds in Bottrop, aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine am 15. Mai 1893, Vor⸗ mittags 9 Uhr, Zimmer Nr. 5, seine Rechte an⸗ zumelden und das Sparkassenbuch vorzulegen, dasselbe für kraftlos erklärt werden wird.

Dorsten, 10. Oktober 1892.

Königliches Amtsgericht. [41952] Aufgebot. 1.1“

Das Sparkassenbuch Nr. 15 789 der Kreissparkasse zu Lübbecke, ausgefertigt für die Louise Piel zu Eininghausen und lautend über 63,43 ℳ, nämlich: 30 Einlage am 25. April 1889 und 33,43 Einlage am 26. November 1890, ist angeblich ver⸗ loren gegangen und soll auf Antrag der Eigen⸗ thümerin zum Zwecke der neuen Ausfertigung amor⸗ tisirt werden. 1

Es wird daher der Inhaber des Buches auf⸗ gefordert, spätestens im Aufgebotstermine den 17. Juni 1893, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung erfolgen wird. .

Lübbecke, den 14. Oktober 1892.

Königliches Amtsgericht.

[4148102 Aufgebot.

Das Sparkassenbuch der städtischen Sparkasse zu Thorn Nr. 1135 über 331,02 ℳ, ausgefertigt für Elisabeth Meister, jeßt Frau Gutsbesitzer Wein⸗ schenk in Rosenberg, ist angeblich verloren gegangen und soll auf den Antrag der Eigenthümerin zum Zwecke der neuen Ausfertigung amortisirt werden.

Es wird daher der Inhaber des Buches aufgefor⸗

16““

1893, Vorm. 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung des⸗ selben erfolgen wird. Thorn, den 4. Oktober 1892. Königliches Amts ericht.

[39369) Alnfgebot. Es ist das Aufgebot folgender Sparkassenbücher der hiesigen städtischen Sparkasse beantragt worden:

a. Nr. 330 914, lautend auf die Näherin Emma Steinberg über 5 38 von der ꝛc. Steinberg hier, Nr. 652 247, lautend Adolf Oestritz über ꝛc. Oestritz hier, Nr. 9536, lautend auf das Dienstmädchen Ida Wolf hier über 12 71 von dem Kaufmann Sigismund Falck hier, Oderberger⸗ straße 5, Nr. 184 843, lautend auf Anna Rohde über 90,22 von dem Vormunde der ꝛc. Rohde, Wceisheltste er Oswald Bloil zu Friedrichs⸗ erg, Nr. 25 956, lautend auf den Kutscher Karl Rahn hier über 35 12 von dem ꝛc. Rahn,

f. Nr. 232 058, lautend auf Hans Neubert hier über 6 36 von dem ꝛc. Neubert.

Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 5. Mai 1893, Vor⸗ mittags 11 ¾ Uhr, vor dem unterzeichneten Ge⸗ 2 Neue Friedrichstraße 13, Hof, part., Zimmer 32, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu⸗ melden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Berlin, den 4. Oktober 1892.

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 73. [48053] Aufgebot.

Das auf den Namen des Fräuleins Catharina Moormann zu Werne ausgefertigte Quittungsbuch Nr. 1813 der Amts⸗Sparkasse zu Werne mit einem Bestande von 1269 86 am 1. Januar 1892 ist angeblich verloren gegangen, weshalb die Gläu⸗ bigerin das Aufgebot desselben beantragt hat.

Es werden deshalb alle, welche an das genannte Sparkassenbuch Ansprüche irgend welcher Art er⸗ heben, aufgefordert, solche spätestens in dem auf den 31. Mai 1893, Vorm. 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle anberaumten Termine geltend zu machen, widrigenfalls dasselbe für kraftlos erklärt werden wird.

Werne, den 10. November 1892.

guf den Arbeiter 10 von dem

dert, spätestens im Aufgebotstermine den 5. Mai

Königliches Amtsgericht.

[55176]

Nr. 27 961. Das Großh. Amtsgericht hierselbst

erließ heute folgendes Aufgebot:

Der Landwirth Josef Zimmermann alt von Alb hat das Aufgebot eines auf seinen Namen lau⸗ tenden Sparkassenbuches der Spar⸗ und Waisenkasse Waldshut über 1300 ℳ, verzinslich zu 3 ½ % vom 10. September 1891 an, K.⸗B. Nr. 8692, bean⸗ tragt. Der Inhaber der Urkunde wird auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf Donnerstag, den 20. Juli 1893, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebots⸗ termine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Waldshut, den 10. Dezember 1892. .

Der Gerichtsschreiber Gr. Amtsgerichts: Mohr.

[53055] Aufgebot.

Nr. 23 252. Der Gerbereibesitzer Bernhard Rosenau in Bad Kissingen hat das Aufgebot eines am 1. Oktober 1891 von Otto Mannal in Bietig⸗ heim an eigene Ordre auf Fr. Blaß in Schwetzingen gezogenen, von letzterem acceptirten und durch Giro des A. Notz in Metzingen in Besitz des Antrag⸗ stellers gelangten, am 10. Februar 1892 fälligen Wechsels über 220 beantragt. Der Inhaber des Wechsels wird aufgefordert, spätestens in dem auf Donnerstag, den 6. Juli 1893, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anbe⸗ raumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung des Wechsels erfolgen wird.

Schwetzingen, den 2. Dezember 1892. Großherzogliches Amtsgericht. (gez.) Schmidt. Dies veröffentlicht: Raub, Gerichtsschreiber Gr. Amtsgerich

[41067] Aufgebot. Auf Antrag des hiesigen Stadtmagistrats als Ver⸗ treters der hiesigen I11 1c.⸗ den Verlust 8 2. Oktober . der Schuldverschreibung vom 26. November 1841, der⸗ zufolge das sub No. ass. 18 hieselbst belegene Haus nebst Zubehör der gedachten Armenkasse wegen eines Darlehns zu 3000 nebst 3 ¼ Procent Zinsen ver⸗ fändet ist, glaubhaft gemacht hat, wird der unbe⸗ annte Inhaber der bezeichneten Urkunde hiermit auf⸗ gefordert, spätestens in dem damit auf Freitag, den 5. Mai 1893, Vormittags 10 Ühr, be⸗

stimmten Termine seine Ansprüche bei dem unter⸗