Fischer Claus Mever beim Heringsfang gefangen, hier eingebracht und von der Fischgesellschaft Neptun erworben. Er ist in einem Restau⸗ rant zur Schau ausgestellt. Von der Gefräßigkeit dieses See⸗
sind noch wenige Stellen offen. Der Verkehr auf dem Eise ist sehr stark, namentlich wird die Eisdecke Abends von den Arbeitern als Uebergang benutzt. Bei Biegungen des Strombetts ist das Eis oft meterhoch aufgehäuft. Vom Niederrhein und aus Holland wird ungeheuers zeugte der Inhalt seines Schlundes und Magens. Ersterer gemeldet, daß der Rhein an verschiedenen Stellen zugefroren ist und war ganz gefüllt mit Heringen und in letzterem befanden sich ein halber daß das Eis sich festgesetzt hat. Seehund und der Rücken eines ziemlich großen Tümmlers. Trier, 5. Januar. Die Mosel ist nach einer Mittheilung — — legen lassen. der „Saarbr. Z.“ nun auch in ihrem mittleren und unteren Theile * 111“ stellenweise fest zugefroren. Um die Gefahren des Eisgangs möglichst Fhee von Bülow ist, wie „W. T. B.“ meldet, nach Beendigung Ueber Kälte und Verkehrsstörungen sind heute folgende abzuschwächen, sind Pioniere aus Koblenz an verschiedenen Orten der seiner großen Reise durch das südliche Kaokofeld, Ovamboland und weitere Nachrichten eingegangen: Mosel thätig, das Eis an besonders gefährdeten Punkten zu sprengen. das westliche Damaraland zu kurzem Besuch hier eingetroffen. Er Von der Weichsel, 7. Januar. Aus Bohnsack wird der Kopenhagen, 9. Januar. Das Kattegat ist, wie „D. 2 gedenkt in Deutschland nur einen kurzen Aufenthalt zu nehmen, um „Danz. 3.“ geschrieben: Gestern fiel das Quecksilber auf 18 Grad R. H.“ meldet, mit Treibeis angefüllt. Zufolge Bekanntmachung des sich im Februar d. J. nach Tanga in Ost⸗Afrika zu begeben, wo sein Die Eismassen sind vor der Mündung theilweise zum Stehen ge⸗- Admiralitäts⸗Departements des Marine⸗Ministeriums hat das Leucht⸗ im Juni vorigen Jahres am Kilimandscharo gefallener Bruder, der kommen. Sämmtliche vier Eisbrech⸗Dampfer arbeiteten mit aller feuerschiff Läsö Rende“ des Eises wegen seine Station verlassen Compagnieführer in der ostafrikanischen Schutztruppe Albrecht Frei⸗ Energie, um die Mündung offen zu halten und die Eisversetzungen müssen. Die Leuchtbake bei Holzkovriff ist von dem Treibeise von herr von Bülow umfangreiche Besitzungen hinterlassen hat. zu zertheilen. Der Eisbrecher „Montau“ versieht jetzt in Bohnsack ihrer Station fortgerissen worden. Das Leuchtfeuerschiff auf den Fährdienst. — Kulm: Tag und Nacht über die Eisdecke zu Fuß. Gjedserriff hat auch des Eises wegen von seiner Station genommen — Marienwerder: Verkehr über die Eisdecke für Fußgänger mit werden müssen. Die Fahrten der Dampffähre 2im Großen Belt Päckereien. — Fordon: Verkehr bei Tage über die Eisdecke zu Fuß. zwischen Korsör und Nyborg mußten schon am Sonnabend Abend Hamburg, 9. Januar. Die Eisverhältnisse auf der Unter⸗ eingestellt werden. 1 elbe werden, wie der „Voss. Ztg.“ telegraphirt wird, immer be⸗ Belgrad, 10. Januar. „H. T. B.“ meldet: Hier herrscht ein drohlicher, etwa ein halbes Dutzend großer Seeschiffe sitzt zwischen Frost von 18 Grad Kälte. Die Donau ist auf der Strecke Neumühlen und Cuxhaven fest. Fs lagiüer. und Fährdampfer im dSemlin-Neusalz fast zugefroren. “ 1 Hamburger Hafen schränkten die Fahrten ein. Das Eis auf der Sofia, 9. Januar. Der Eisenbahnverkehr mit Serbien ist Elbe hat sich infolge dessen sehr vermehrt und an Stärke zugenommen. nach einer Meldung des „W. T. B.“ frei, der Verkehr mit Rumä⸗ Die Kanäle und Fleethe, sowie die Alster und die Stadtgräben sind, nien ist noch theilweise unterbrochen, die Eisenbahnverbindung nach wie der „Hamb. Corr.” berichtet, mit einer festen Eisdecke überzogen. Konstantinopel ist fortdauernd gestört. Im Hafen sieht man bereits Schollen von 8 bis 10 Zo “ v“ 8 Dicke. Diese und die durch das Fahren der Dampfer Rominter Haide, 5. Januar. Trotz der hohen Schneelage erzeugten Schlammeismassen machen den Verkehr von Tag zu Tag ist, wie die „Danz. Z.“ schreibt, das Hoch⸗ und Rehwild im schwieriger. Kleine Barkassen können nicht mehr fahren. Die Fähr⸗ Kaiserlichen Jagdrevier in diesem Winter mit Futter reichlich ver⸗ boote haben oft schwer zu arbeiten, um die Arbeiter rechtzeitig ans sehen, da im vergangenen Herbst Schuppen in beträchtlicher Zahl auf⸗ jenseitige Ufer zu schaffen. Der Güterverkehr nach dem Berliner geführt wurden, worin es aufgespeichert ist, und die dem Wilde gleich⸗ und Lübecker⸗Bahnhof ist nur noch auf dem Landwege möglich. Die zeitig Schutz vor den Unbilden der Witterung gewähren. Dank dieser Brookthorstraße ist dadurch förmlich überfüllt von Fuhrwerken, welche Einrichtungen kommt es jetzt nur in seltenen Fällen vor, daß die Waaren hin⸗ und herbewegen. Bei Cuxhaven ist das Fahrwasser Hirsche die Gitter durchbrechen, um auf die angrenzenden Felder zu gedrängt voll Treibeis. Von Brunshaven wird gemeldet: Sehr gelangen, wo die Thiere zum größten Theil ein Opfer der Anstands⸗ schwerer Eisgang. Eisbrecher I. in Thätigkeit. 4 8 jäger oder Wilderer wurden. Selbst für die Hasen ist in der Weise Cassel, 8. Januar. Eine ungewöhnlich strenge Kälte herrscht, gesorgt, daß Klee⸗ oder Heubündel an den Aesten der Bäume befestigt wie der „N. P. Z.“ mitgetheilt wird, im Hessenlande, in Berg sind, damit das Futter vor dem Schnee geschützt ist. und Thal zu gleicher Zeit. Auf Flüssen und Teichen hat sich infolge hhkhee .ea ehn
Gedächtnißrede hielt. Die Zöglinge begaben sich dann unter der Führung ihrer Oberin, Fräulein von Gruenwaldt, und von dem Curator, General der Infanterie von Strubberg, begleitet, nach dem Mausoleum des Schloßgartens, um am Sarge der verklärten Stifterin in dankbarer Liebe einen Kranz niederzulegen. — Auch die Stadt Koblenz hat an demselben Tage einen prachtvollen Kranz am Sarge der hohen Dahingeschiedenen im Mausoleum zu Charlottenburg nieder⸗
s-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger. Berlin, Dienstag, den 10. Januar
Hattenheim, 9. Januar. Der Afrikareisende Kuno Josua
Deutsches Reich.
UNbersicht 8 der in den deutschen Münzstätten bis Ende Dezember 1892 vorgenommenen Ausprägungen
8
nn. 2exsr nxass
von Reichsmünzen.
Nickelmünzen Kupfermünzen
Goldmünzen Silbermünzen
Doppel⸗ Halbe “ Fünf⸗ Zwei⸗ Ein⸗ Fünfzig⸗ Zwanzig⸗ Zwanzig⸗ Zehn⸗ Fünf⸗ Ein⸗ kronen Kronen “ markstücke markstücke markstücke pfennigstäcke pfennigstücke pfennigstücke] pfennigstücke pfennigstücke pfennigstücke pfennigstücke ℳ 2 ℳ ℳ ℳ ₰ ℳ ₰ ℳ ₰ ℳ ₰ 2 ℳ ₰ 100 000 100 000 — — — 150 054 20 49 999 ,30 V 9 953 96
— 21 871 40 46 000 — ““ 36 843 20
1) Im Monat Dezember 1892 sind geprägt worden in:
8 Hiervon auf Nach Schluß der Redaction eingegangene Kronen Depeschen.
igmaringen 0O0M (W T. W) Der türkische Botschafter in Berlin, Tewfik⸗Pascha ist heute Vormittag hier eingetroffen, um der Hochzeitsfeier als Ver⸗ treter des Sultans beizuwohnen.
München, 10. Januar. (W. T. B.) Der Prinz⸗ Regent hat das vom Hof⸗Theater⸗Intendanten von Perfall eingereichte Abschiedsgesuch in einem sehr huldvollen Hand⸗ abgelehnt, ihm aber gestattet, sich für ein halbes⸗ Jahr von der Leitung der Intendanturgeschäfte zurückzuziehen. Für diese Zeit ist die Führung der Geschäfte dem Professor Possart übertragen.
Hamburg, 10. Januar. (W. T. B.) Die beiden gestern von dem spanischen Dampfer „Murciano“ zur Beobachtung in
Berli -eee Muldner Hütte . — h u6 Karlseruhe. .. P LC — — 5
Summe 1. 100 000 8 100 000 gen 1 es 35 825 20
2) Vorher waren geprägt*) 2 092 266 100]7507 033 930]27 969 9251304873740]77 610 905 108 463 5561181 972 560] 71 486 552 — 35 717 922 80 4 969 017 60 3) Gesammt⸗Ausprägung 2 092 366 100507 033 930]⁄27 969 925130497374077 670 905108 463 556187 972 6 71 486 552—
4) Hiervon sind wieder V
eingezogen. 1 265 480 1 875 540 10 270 8 710 9 834 9 483 3 825 50 s 5) Bleiben 2ISeʒ IEEEEmmm;;mm
das Krankenhaus gebrachten Personen haben sich als cholera⸗ “ 2 624 218 665 ℳ. 462 215 796,30 ℳ
krank erwiesen. Der Dampfer war hier am 5. d. M. aus New⸗ -—9'9) Vergleiche den „Reichs⸗Anzeiger“ vom 10. Dezember 1892 Nr. 293.
Orleans eingetroffen, die Erkrankungen wurden vom Hafen⸗ — Berlin, den 9. Januar 1893.
meister schon bei der Ankunft des Dampfers constatirt.
Gegenwärtig liegt das Schiff im Elbdock zur Reinigung und
21 200 — 17 100 —
30 000 — 23 500 — 8 II“ 4 658 55 7 207 86 755 557 85 7158
14 434 667 85
14 590 225 70
26 80 1 470 20 499 85 26,41
VooEVS 5702 185 87
49 559 258,65 ℳ 39,56 ℳ
251 325 60
6 213 207,44 1◻25745 028,43 7vI27
29 713 843 40 29 965 169—
5752 190 25
35 717 5 005
Hauptbuchhalterei des Reichs⸗Schatzamts. Biester.
dessen (wir hatten bis zu 18 Grad Celsius unter Null) eine außer⸗ ordentlich starke Eisdecke gebildet. Hier bei Cassel an der Drahtbrücke
hatte das Eis gestern schon eine Dicke von 24 cm. Eine besonders
Fulda ist in eine einzige Eisbahn verwandelt.
heftige Kälte wird aus Oberhessen vom Vogelsberg u. s. w. gemeldet, wo das Thermometer bis zu 25 Grad Celsius herabging.
Das Treibeis der Weser ist, wie der „Rh.⸗W. Z.“ berichtet wird, hier heute ebenfalls zum Stehen ge⸗ kommen, und bildet nun der Strom von Minden bis hier eine einzige ununterbrochene Eisdecke. Hier oberhalb der Stadt ist dagegen die
Vlotha, 8. Januar.
Weser noch offen.
Bonn, 9. Januar.
theilung desselben Blattes seit den letzten Tagen
ändert geblieben. unserer Stadt vorbeitreiben. Eis von der Loreley bis Bacharach gestellt. T 1 1 acht Tagen von der Mündung bis gegen Frankfurt hin zugefroren und
Die ganze
Kiel, 9. Januar. Der Geheime Medizinal⸗Rath, Professor Dr. von Esmarch empfing laut Meldung des „W. T. B.“ an seinem heutigen siebzigsten Geburtstage sehr zahlreiche Beweise der Theilnahme und Anerkennung. Unter den Glückwünschenden befanden sich Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Heinrich von Preußen und alle bekannteren Persönlichkeiten der Kieler Gesellschaft. Professor Petersen überreichte im Namen der Schüler und Verehrer eine Festschrift. Die Stadt Kiel entsandte eine Abordnung mit dem Ober⸗Bürgermeister Fuß an der Spitze, die Glückwünsche der Universität überbrachte Professor Haenel. Die studentischen Verbindungen waren auch durch Abordnungen ver⸗
Desinficirung. .
Washington, 9. Janugr. (W. T. B.) Das Comité der Repräsentantenkammer für inte nationalen Handel erstattete über den Entwurf eines Ge⸗ setzes, wegen Einführung einer nationalen Quaran täne seinen Bericht, der einem solchen lautet. Allgemein wird angenommen, daß das Schatz⸗ amt sich in der nächsten Zeit mit dieser Frage beschäftigen und daß die zwanzigtägige Quarantäne bei gleich⸗ zeitiger ärztlicher Beobachtung, sowie eine siebentägige Beob⸗
Gesetz günstig
Der Eisgang des Rheins ist nach Mit⸗ hierselbst unver⸗ Es sind jetzt meist kleinere Schollen, welche an Am Oberrhein hat sich nunmehr das Der Main ist seit fast
treten.
Zahlreiche Telegramme und Beweise der Sympathie liefen von auswärts, besonders aus Amerika ein.
Helgoland. Das „Helgol. Wochenbl.“ berichtet: Ein Hai⸗ fisch, ungefähr 2,50 m lang und etwa 400 Pfund schwer, wurde in der Elbmündung in der Nähe der Feuerschiffe von dem Finkenwärder
wärde. Der
achtung im Einschiffungshafen gesetzlich eingeführt werden
— Präsident Harrison eg
Wiedereinführung der zwanzigtägigen Quarantäne sein. hrung zigtagig
soll ein Gegner der
—
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Wetterbericht vom 10. Januar,
8 Uhr Morgens.
Stationen.
Gr
Zar. auf 0.
u. d. Meere red. in Millim
M 84
8
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Wind. Wetter.
Temperatur 0 Cel
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Mullaghmore Aberdeen .. Christiansund Kopenhagen’. Stockholm.
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2
heiter bedeckt wolkig bedeckt halb bed. wolkenlos wolkig
W NS OAS N NNW NNS SSO
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elemeceee ies
Cork, Queens⸗ “ Cherbourg eeʒS “ Hamburg 8 Swinemünde Neufahrwasser Memel ...
757 761 760 757 752 750 753
Lböö Münster... Karlsruhe .. Wiesbaden München Chemnitz. Berlin... Wien... Breslau ..
756
756 756 756 754 756 754 758
752
Ile d'Aix. Nisg .. „vö“
756 756 757
¹) Nachts Regen. Schnee, Glatteis. ³) Regen und Schnee. Uebersicht der Witterung.
“ Die Luftdruckvertheilung hat sich seit estern er⸗ heblich verändert: Ein hohes barometrisches Maximum
hat sich über Nord⸗Europa ausgebildet, während über
ONO
ONO
Regen bedeckt 2 wolkenlos wolkenlos 2bedeckt 5 bedeckt Dunst Nebel
bedeckt
bedeckt Schnee ¹) 2 bedeckt²) 5 Regen ³)
2 bedeckt
3 bedeckt
1 bedeckt
SW I1 bedeckt
NW 3 bedeckt
1bedeckt
still bedeckt
SSS
8888888
U
²) Gest. u. Nachts Regen,
dem südöstlichen Ostscegebiet eine Depression er⸗ schienen ist, sodaß über der Westhälfte Central⸗ Europas nördliche und nordwestliche Winde vor⸗
wiegend sind. Das Wetter ist in Deutschland trübe und fast überall wärmer, herrscht Thauwetter mit Regen⸗ oder Schneefall. Das barometrische Maximum im Nordwesten scheint sich ostwärts über Nord⸗Europa auszubreiten, und
in Südwestdeutschland
daher ist Aussicht auf weitere Erwärmung nicht vor⸗
handen, vielmehr erscheint Fortdauer oder Wieder⸗ eintritt von kalter Witterung verbunden mit Schnee⸗
fällen wahrscheinlich.
Deutsche Seewarte.
bee˙˙
Theater⸗Anzeigen.
Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opern⸗ haus. 10. Vorstellung. Carmen. Oper in 4 Acten H. Meilhac und
von Georges Bizet.
L. Halévvy, nach einer Novelle des Tanz von Emil Graeb. Ober⸗Regisseur Tetz!
Anfang 7
Dr. Muck.
6“
la Uhr.
Text von
ff. Dirigent:
rosper Mérimée. In Scene gesetzt vom Kapellmeister
Schauspielhaus. 11. Vorstellung. Wohlthätige Frauen. Lustspiel in 4 Aufzügen von Adolph LArronge. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang 7 Uhr.
Donnerstag: Opernhaus. 11. Vorstellung. Pro⸗ metheus. Musik von Beethoven. Nach einer mytho⸗ logischen Tanzdichtung E. Taubert's in 2 Acten von Emil Graeb. Dirigent: Musikdirector Hertel. — Bajazzi (Pagliazzi). Oper in 2 Acten und einem Prolog. Musik und Dichtung von R. Leon⸗ cavallo, deutsch von Ludwig Hartmann. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Kapellmeister Sucher. Anfang 7 Uhr.
Schauspielhaus. 12. Vorstellung. Das Buch
iob. Schauspiel in 1 Aufzug nach H. Hölty von L. Adler. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. — Die Philosophin. Lustspiel in 1 Aufzug von Friedrich Roeber. In Scene gesetzt vom Max Grube. — Meister Andrea. Lustspiel von E. Geibel. In Scene geseßt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang
hr.
Deutsches Theater. Mittwoch: Zwei glück⸗ liche Tage. Anfang 7 Uhr. 8
Donnerstag: Die Journalisten.
Freitag: Zwei glückliche Tage.
Die nächste Aufführung von „Der Sohn der Wildniß“ findet am Sonnabend statt.
Berliner Theater. Mittwoch: D fang 7 Uhr.
Donnerstag: Die Journalisten.
Freitag: 20. Abonnements⸗Vorstellung.
Lessing⸗Theater. Mittwoch: Zum 5. Male: Heimath. Anfang 7 ½ Uhr.
Donnerstag: Heimath.
Freitag: Heimath.
Wallner-Theater. Mittwoch: Der Probe⸗ pfeil. Anfang 7 ½ Uhr.
Donnerstag: Der Probepfeil.
Freitag: Der Probepfeil.
Friedrich⸗-Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25.
Mittwoch: Das verwunschene Schloß. Operette in 3 Aufzügen von Alois Berla. Musik von Carl Millöcker. In Scene gesetzt von Julius Fritzsche. Anfang 7 Uhr.
Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.
Mittwoch, 18. Januar: Zum 1. Male: Fürstin Ninctta. Operette in 3 Acten von Wittmann und Bauer. Musik von Johann Strauß.
Residenz-Theater. Direction: Sigmund Lauten⸗ burg. Mittwoch: Zum 20. Male: Familie Pont⸗ Biquet. Schwank in 3 Acten von Alexandre Bisson. Deutsch von Max Schönau. In Scene gesetzt von Sigmund Lautenburg. Anfang 7 ½ Uhr.
onnerstag: Familie Pont⸗Biquet.
Sonntag: Matinée. „Gläubiger“, „Herbst⸗ zeichen“, „Vor dem Tode“ von August Strindberg.
Kroll's Theater. Mittwoch: 1. Gastspiel von Frl. Louise Heypmann. Der Barbier von Sevilla. (Rosine: Frl. Louise Heymann.) An⸗ fang 7 Uhr.
An⸗
Kean.
Donnerstag: Zum 1. Male: Margitta. Komische Oper in 2 Acten von Rudolf Bunge nnd Julius Freund. Musik von Erik Meyer⸗Helmund.
Victoria⸗Theater. Belle⸗Alliancestraße 7/8. Nittwoch: Mit neuer Ausstattung: Die Reise um die Welt in achtzig Tagen. Großes Aus⸗ stattungsstück mit Ballet in 5 Acten (15 Bildern) von A. d'Ennery und Jules Verne. Ballet arran⸗ irt vom Balletmeister C. Severini. Musik von debillemont und C. A. Raida. Anfang 7 ½ Uhr.
Donnerstag u. folgende Tage: Die Reise um die Welt in achtzig Tagen.
Neues Theater (am Schiffbauerdamm 4/5). Mittwoch: Zum 7. Male: Die liebe Familie. Lustspiel in 3 Aufzügen von Esmann. Deutsch von Emil Jonas. Hierauf: Kleine Hände. Lustspiel in 3 Aufzügen von Labiche. Deutsch von Franz von Schönthan. Anfang 7 ½ Uhr.
Donnerstag: Zum 1. Male: Die Lore. Plauderei in 1 Aect von O. L. Hartleben. (Frau Hachmann⸗ Zipser als Gast.) — Die kleine Marquise. Lust⸗ spiel in 3 Aufzügen von Meilhac und Halévy. (Frau Hachmann⸗Zipser als Gast.)
Theater Unter den Linden. Mittwoch: Die Sirenen⸗Insel. (Novität und größter Erfolg.) Ballet in 1 Act von H. Regel. Musik von R. Mader. Der choreogr. Theil von Jos. Haßreiter. Inscenirt durch den Balletmeister Herrn L. Gundlach. Repertoirestück der Wiener Hofoper. — Das Baby. Schwank in 1 Act von H. F. Musik von A. Ferron. Couplets von A. Braun. Inscenirt durch den Ober⸗ Regisseur C. A. Friese sen. — Mr. Imro Forx, amerikanischer Prestidigitateur mit ganz neuen Experi⸗ menten. Anfang 7 ½ Uhr.
Adolph Ernst⸗Theater. Mittwoch: Zum 18. Male: Modernes Babylon. Fesangavosse in 3 Acten von Ed. Jacobson und W. Mannstädt. Couplets theilweise von G. Görß. Musik von G. Steffens. In Scene gesetzt von Adolph Ernst. Anfang 7 ½ Uhr.
Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.
Thomas⸗Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Mittwoch: Gastspiel der Lufttänzerin Preciosa Grigolatis mit ihrem fliegenden Ballet. Das Märchen der blauen Grotte. Phantastische Pantomime mit Ballet in 2 Bildern. — Vorher zum 3. Male: Othello's Erfolg. Schwank in 1 Aufzug von Dr. E. M. Lutze. — Den Anfang macht: as Versprechen hinter'm Heerd. An⸗ fang 7 ½ Uhr. 1
Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.
Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde. Am Landes⸗Ausstellungs⸗Park (Lehrter Bahnhof). Geöffnet von 12—11 Uhr.
Concerte.
Concert-Haus, Leipzigerstraße 48. Mittwoch: Karl Meyder⸗Concert. Anfang 7 Uhr.
Ouv. „Euryanthe“ von Weber. „1812“ von Tschaikowski. „Giralda“ von Adam. „Valse ca- price“ von Rubinstein. „Nord und Süd“, Walzer von Warnke. Romanze für die Violine von Svendsen
(Herr Carnier). „Ständchen am Morgen“ für Piston von Wolff (Herr Steffens). „Les Préludes“, symphonische Dichtung von Liszt.
Saal Bechstein, Linkstraße 42. Mittwoch, Anfang 7 ½ Uhr: Papulärer Lieder⸗Abend von Jettka Finkenstein.
Circus Renz (Carlstraße.) Mittwoch, Abends 7 ¼ Uhr: Große außerordentliche Vorstellung. Aus dem Programm besonders hervorzuheben: Mr. James Fillis mit dem Schulpferde „Germinal“. — Prinz Carneval und sein Gefolge, vorgeführt von Herrn Oscar Renz. — 4 Orientalen, dargestellt von den Herren Gaberel, William, Ernst Renz und Alfred. — Johanniter“ und „Alep“, in der hohen Schule geritten von Fräulein Oceana Renz. — Auftreten sämmtlicher Künstlerspecialitäten ersten Ranges. — Zum Schluß: ☛. Auf Helgoland n oder: Ebbe und Fluth. Großes Land⸗, Wasser⸗ und Feuer⸗Schauspiel. Nationaltänze von 82 Damen. Neue Einlagen, u. a.: „Aufzug der Leib⸗Garde⸗ Artillerie“. Gr. Brillant⸗Feuerwerk.
Donnerstag, Abends 7 ¼ Uhr: Große Vorstellun mit neuem Programm und „Auf Helgoland“.
Billet⸗Verkauf an der Circuskasse und beim „Invalidendank“, Markgrafenstraße 51 a.
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Margarethe Mücke mit Prn. Gutsbesitzer Carl Lux (Patschkau, Marienhof — Patschkau, Paulshof). — Frl. Käthe Fraentzel mit Hrn. Lieut. Lothar Anders (Berlin). — Frl. Elly von Behr mit Hrn. von Böhl⸗Cramonshagen (Mühlenbeck—Cramon). — Frl. Ilse Waldeyer mit Hrn. Stabsarzt Dr. Otto Tilmann (Berlin).
Verehelicht: Hr. Landrath Mannkopff mit Frl. Anna Frech (Berlin).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Hauptmann Wilhelm von Rauchhaupt (Hildburghausen). — Hrn. Pastor Theodor Molsen (Kalkberge⸗Rüders⸗ dorf). — Hrn. Major a. D. und Gestüts⸗Director Dreßler (Leubus). — Eine Tochter: Hrn. Lieut. von Seydlitz⸗Kurzbach (Danzig). — Hrn. Ritter⸗ sutzbesiter Gustav Nürnberg (Saatzke bei Witt⸗
ock). Gestorben: Fr. Geheime Ober⸗Medizinal⸗Rath Baring, geb. Deichmann (Hannover). — Hrn. General⸗Major Leopold von Winning Tochter Elisabeth Eharlotte (Minden). — Marie Gräfin zu Dohna, geb. von Steinach (Kuntzendorf). — Hr. Rechnungs⸗Rath Ernst Baumhard (Berlin).
Redacteur: Dr. H. Klee, Director. Berlin: —
Verlag der Expedition (Scholz).
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗
Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Fünf Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage),
sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent⸗
lichen ’1
auf Actien und Actiengesellschaften) für die Woche vom 2. bis 7. Januar 1893.
Anzeigers (Commanditgesellschaften
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Sterblichkeits⸗ und Gesundheitsverhältnisse während 1 des Monats November 1892.
„Gemäß den Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts sind während des Monats November cr. von je 1000 Einwohnern, auf das Jahr berechnet, als gestorben gemeldet: in Berlin 17,6, in Breslau 22,8, in Königsberg 24,8, in Köln 18,3, in Cassel 13,6, in Magdeburg 19,3, in Stettin 20,3, in Altona 15,8, in Hannover 17,3, in Frankfurt a. M. 13,7, in Wiesbaden 11,9, in München 19,1, in Nürnberg 15,1, in Augsburg 20,9, in Dresden 17,6, in Leipzig 18,7, in Stuttgart 18,4, in Karlsruhe 13,6, in Braunschweig 15,8, in Hamburg 16,2, in Straß⸗ burg 16,0, in Metz 12,0, in Amsterdam 17,9, in Brüssel 19,6, in Budapest 23,0, in Christiania 13,4, in Dublin 24,4, in Edinburg 24,1, in Glasgow 22,4, in Kopenhagen 19,3, in Krakau 34,4, in Liverpool 21,4, in London 18,1, in Lyon 16,7, in Odessa 28,3, in Paris 19,4, in St. Petersburg?, in Prag 25,4, in Rom (Oktober) 16,5, in Stockholm 17,1, in Triest 24,7, in Turin (Oktober) 18,2, in Venedig 20,6, in Warschau 32,0, in Wien 20,4, in New⸗York 20,8. (Für die nichtdeutschen Städte ist der Zeitraum von 5 Wochen, vom 30. November bis 3. Dezember, zusammengefaßt worden.)
Der Gesundheitsstand im Monat November war in der überwiegenden Mehrzahl der größeren Städte Deutschlands wie des Auslandes ein noch günstigerer und die Sterblichkeit besonders in den deutschen Orten eine noch kleinere als im Vormonat. Die Zahl der deutschen Orte mit sehr geringer Sterblichkeit, in denen die Sterblichkeitsziffer noch nicht die Höhe von 15,0 pro Mille und Jahr erreichte, stieg auf 31 von 24 des Oktober, und zwar war dies in den Orten Barmen, Burg, Elberfeld, Frankfurt a. M., Düren, Iserlohn, Cassel, Krefeld, Kreuznach, Küstrin, Minden, Münster, Neumünster, Nordhausen, Ohligs, Paderborn, Rathenow, Siegen, Solingen, Wiesbaden, Wilhelmshaven, Metz und von außerdeutschen Städten in Christiania der Fall. Die Zahl der Orte mit hoher Sterblichkeit (über 35,0 pro Mille) blieb 3 wie im Vormonat; und zwar waren dies: Altendorf, Zaborze nnd Pirmasens. Das Sterblich⸗ keitsmaxrimum, das im Vormonat 42,8 betrug, ging im November auf 40,7 (in Zaborze und Pirmasens) herab. — In 99 deutschen Orten (gegen 80 im Oktober) war die Sterblichkeit eine günstige Söö bis 20,0 pro Mille); aus der großen Zahl der⸗ elben seien hier nur Aachen, Altong, Berlin (Lichtenberg und Schöneberg bei Berlin), Bielefeld, Brandenburg, Charlottenburg, Danzig, Dortmund, Düsseldorf, Erfurt, Flensburg, Halle, Hannover, Harburg, Kiel, Koblenz, Köln, Köslin, Langenbielau, Magdeburg, Mühlhausen i. Th., Naumburg a. S., Oppeln, Potsdam, Spandau, Trier, Wandsbeck, Wesel, Amberg, Bamberg, Bayreuth, Fürth, Hof, München, Nürnberg, Würzburg, Dresden, Leipzig, Meißen, Plauen, Cannstatt, Stuttgart, Ulm, Freiburg i. B., Mannheim, Gleßen, Mainz, Worms, Rostock, Schwerin i. M., Weimar, Oldenburg, 113“ Altenburg, Coburg, Gotha. Bernburg, Dessau, Greiz, Lübeck, Hamburg, Colmar, Mülhausen i. E. und Sescheeg und von außerdeutschen Städten: Amsterdam, Brüssel, Kopenhagen, London,
aris, Stockholm, Lyon, Turin (Oktober) genannt. In 47 deutschen Orten (gegen 50 im Vormonat) war die Sterblichkeit eine mäßig hohe (bis 23,0 pr. M.), und wollen wir aus der Zähr derselben hier nur Bonn, Breslau, Duisburg, Frankfurt a. O., M.⸗Gladbach, Graudenz, Guben, Halberstadt, Negnig, Memel, Merseburg, Neisse, Osnabrück, Posen, Schleswig, Stettin, Thorn, Tilsit, Augsbur „Er⸗ langen, Regensburg, Bautzen, Chemnitz, Eßlingen, Reutlingen, Darm⸗ stadt und von nichtdeutschen Städten: Glasgow, Lverpoct Venedig, Wien, New⸗York erwähnen.
„Die schon im Oktober mäßig hohe Theilnahme des Säuglingsalters an der Gesammtsterblichkeit war im November noch kleiner; von je 10 000 Lebenden starben, aufs Jahr berechnet: in Hamburg 44, in Dresden 49, in Berlin und Stuttgart je 50, in München 71 Säuglinge. Diese geringe Betheiligung des Säuglings⸗ alters wurde bedingt durch eine fast allgemeine weitere Abnahme der Todesfälle an acuten Darmkrankheiten, die in fast allen größeren Orten, wie in Berlin, Breslau, Altona, Königsberg, Köln, Magdeburg, Stettin, Augsburg, München, Nürnberg, Dresden, Leipzig, Stuttgart, Hamburg, Buda⸗ pest, Kopenhagen, London, Lyon, Odessa, Paris, Prag, Warschau, Wien, New⸗York eine kleinere, nur in Elbing, Gera, Amsterdam, Brüssel, Moskau, Turin (bei letzteren beiden im Oktober) eine größere als im Vormonat war. Dagegen kamen acute Entzündungen der Athmungsorgane wieder häufiger zum Vorschein und veranlaßten auch vielfach, wie in Aachen, Altona, Bochum, Berlin, Dortmund, Düsseldorf, Erfurt, Essen, Frankfurt a. M., Königsberg, Köln, Magdeburg, München, Nürnberg, Dresden, Leipzig, Stuttgart, Mannheim, Straß⸗ burg, Amsterdam, Brüssel, Budapest, Bukarest, Kopenhagen, Krakau, London, Lyon, Paris, Prag, Stockholm, Triest, Venedig, Warschau, Wien, New⸗York zahlreichere Sterbefälle als im Oktober. Auch Er⸗ rankungen an epidemischer Grippe kamen mehrfach zur Beob⸗ achtung, bis jetzt jedoch überwiegend mit mildem Verlaufe und nur in vereinzelten Fällen (Berlin, Celle, Glauchau, Braunschweig, Kopen⸗ hagen, London, New⸗York) tödtlich endend. Etwas häufiger als im Vormonat führte auch Lungenschwindsucht zum Tode. „ Waährend des Monats November zeigte die Cholera⸗Epidemie im Deutschen Reiche einen noch weiteren Rückgang. In der Zeit vom 30. Oktober bis 3. Dezember kamen aus deutschen Orten noch
21 Erkrankungen an Cholera zur Feststellung, von denen 12 tödtlich endeten. Davon entfielen auf den Regierungsbezirk Stettin (Demmin) 3 bezw. 2, auf den Regierungsbezirk Marienwerder 13 bezw. 6 (davon auf Dorf Kiewo allein 10 bezw. 3), auf den Regierungbezirk Schles⸗ wig (Altona) 2 bezw. 1, auf das Königreich Sachsen (Auerswalde) und auf Lübeck je 1 Todesfall, auf Hamburg 3 bezw. 1, sodaß schon um Mitte des Monats die Epidemie als erloschen zu betrachten war. Auch in Oesterreich⸗Ungarn hat die Epidemie einen weiteren Rückgang aufzuweisen. In Galizien zeigte sie sich im Laufe des Monats nur mehr in vereinzelten Fällen; doch kamen um Mitte des Monats in dem an der russischen Grenze ge⸗ legenen Bezirk Husiatyn infolge von Einschleppung aus Polen wieder eine größere Zahl von Erkrankungen und mehrfache Todesfälle vor. In Ungarn verbreitete sich die Cholera außerhalb Budapests nach den gebirgigeren Comitaten Liptau und Trenesin. In Budapest erkrankten vom 30. Oktober bis 2. Dezember 300 Personen an der Cholera, von denen 132 starben; in der letzten Novemberwoche war die Zahl der Erkrankungen auf 16, die der Todesfälle auf 7 gesunken. In Kroatien⸗Slavonien hat die Epidemie gleichfalls erheblich abgenommen, sodaß zu Ende des Monats nur noch vereinzelte Erkrankungen bekannt wurden. In Frank⸗ reich geht die Epidemie gleichfalls ihrem Erlöschen entgegen; doch kamen um die Mitte November in Calais und Umgegend, in Arion bei Arras, in Dünkirchen, Lorient, Nantes und Cherbourg wieder mehrere Cholerafälle zum Vorschein. In Nantes sind seit dem ersten Auftreten der Cholera (Mitte September) bis 5. Dezember 75 Er⸗ krankungen mit 41 Todesfällen vorgekommen. In Belgien zeigte sich die Epidemie nur noch in wenigen Orten, bei und in Lüttich, Brügge, Brüssel. In Brügge sind vom 19. bis 28. November 28 Erkrankungen und 17 Todesfälle gemeldet worden. In den Nie⸗ derlanden zeigte sich die Cholera zu Ende des Monats noch in den Provinzen Nordbrabant, Nord⸗ und Südholland und Utrecht in vereinzelten Fällen. In Rotterdam ist die Cholera erloschen. — In Rußland hat die Seuche zwar allgemein abgenommen, doch kamen noch aus vielen Gouvernements mehr oder minder zahlreiche Erkrankungen und Todesfälle zur Kenntniß. Nächst den Gouvernements Cherson, Bessarabien, Podolien, Kiew, Wol⸗ hynien, Kursk und Tambow ist das Kaukasusgebiet noch stark be⸗ troffen. In Russisch⸗Polen trat die Seuche zu Ende des Monats in den Gouvernements Warschau, Radom, Lublin, Siedlec und Lomza noch in größerer Verbreitung auf. Kielce ist seit Mitte November seuchenfrei. Aus Moskau kamen in der letzten November⸗ woche noch 27 Erkrankungen mit 15 Todesfällen, aus Warschau (1. Dezemberwoche) noch zehn Erkrankungen mit zwei Todesfällen zum Bericht. In Kleinasien forderte die Epidemie in den Vilajets Erzerum und Mossul um Mitte November (seit der Rückkehr der kurdischen Stämme) wieder mehr Opfer, dagegen tritt sie in Trapezunt sehr milde auf. In Persien hat die Cholera um Mitte November in Soutschbulak, Sulduz, Kaswin, Teheran, Ispahan, Zendjan, Schiraz, Sistan, besonderes in den letzteren vier Ortschaften, wieder Pheheh Ausdeh⸗ nung gewonnen. — Von den anderen Infectionskrankheiten erfuhren Masern, Scharlach, Diphtherie, Keuchhusten und Pocken eine Zunahme, typhöse Fieber eine Abnahme. Masern waren in Breslau, Wien, Edinburg, Kopenhagen und in den Regierungsbezirken Aachen, Arnsberg, Düssel⸗ dorf, Erfurt, Hannover, Hildesheim, Münster, Posen, Schleswig, Wiesbaden und im Fürstenthum Schaumburg⸗Lippe sehr verbreitet. Auch die Zahl der Sterbefälle an Masern hat in Berlin, Hannover, Straßburg, London, Odessa, Paris, Warschau, Wien etwas zugenommen. Sehr bösartig herrschen Maßsem in Pirmasens, Glasgow und Edinburg. — Das Scharlachfieber hat in Berlin, Wien, London, Stockholm, den Regierungsbezirken Arnsberg nnd Königsberg rößere Verbreitung gefunden und auch in Berlin, Königsberg, Zaborze, Fwicrn, Gera, Moskau (Oktober), Edinburg, Glasgow, London, Odessa, Stockholm, Warschau, Wien, New⸗York, mehr Opfer als im Vormonat verlangt. — Die Sterblichkeit an Diphtherie und Croup war ziemlich allgemein eine gesteigerte. Zahlreich waren die Todesfälle an diesen Krankheitsformen in Berlin, Bielefeld, Breslau, Dortmund, Duisburg, Essen, Frankfurt a. M., Köln, Königsberg, Königshütte, Kottbus, Magdeburg, Mülheim a. R., Neunkirchen, Remscheid, Stettin, München, Pirmasens, Dresden, Leipzig, Stuttgart, Budapest, Edinburg, Kopenhagen, Krakau, Lyon, London, Odessa, Paris, Prag, Stockholm, Warschau, Wien, New⸗York, und im Oktober in Moskau, Baltimore und Brooklyn. — Das Vor⸗ kommen von Unterleibstyphus blieb in fast allen größeren Städten Europas ein beschränktes; in Elbing und Essen waren Todes⸗ fälle an Typhus häufiger. Der Flecktyphus zeigte sich nur ver⸗ einzelt als Todesursache; so kamen aus Münster, Liegnitz, Amsterdam, Krakau und London je 1, aus Altendorf und Kempten je 2, aus Warschau 4, aus Moskau (Oktober) 5 Todesfälle zur Mittheilung. — Auch Genickstarre forderte nur wenig Opfer; aus Kopenhagen werden 1, aus Berlin 3, aus New⸗York 14, aus San Francisco und Brooklyn (Oktober) 2 bezw. 4 Todesfälle gemeldet. ie Zahl der Sterbefälle an Keuch husten war in Berlin, E läggene Köln, Magdeburg, Glasgow, London, Paris eine größere als im Oktober. Aus Hukaregl werden 3 Todesfälle an Tollwuth berichtet. Sterbefälle an Pocken wurden aus Liverpool, Venedig je 1, aus London 3, aus Glasgow 6, aus New⸗York 10, aus Krakau 13, aus Odessa 15, aus Lemberg 20, aus Prag 32, aus Warschau 64 mitgetheilt; im Oktober starben in Kairo, Alexandrien und Baltimore je 1, in Brooklyn 2, in Moskau 10, in Genua 16, im September in Mailand je 1 Person an den Pocken. Erkrankungen kamen aus Prag und dem Regierungsbezirk Marien⸗
werder in größerer Zahl, aus dem b2, wSen- Düsseldorf, Budapest und Edinburg vereinzelt zur Anzeige. 8
Handel und Gewerbe.
Zufolge Nachrichten aus Odessa vom 9. d. M. is dortige Hafen zugefroren.
Tägliche Wagengestell an der Ruhr und i An der Ruhr sind am 9. d. M. gestellt 9866, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 7. d. M. gestellt 4281, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.
— Die „Rhein.⸗Westf. Ztg.“ berichtet vom rheinisch⸗west⸗ fälischen Eisen⸗ und Sie Die Stimmung auf dem rheinisch⸗westfälischen Eisenmarkt hat sich noch in keiner Weise ge⸗ bessert. Man hat zwar auf einen energischen Anlauf im neuen Jahre überhaupt nicht gerechnet, immerhin erwartete man aber eine geringe Belebung, auf die indessen vorläufig bis zur Abwicklung der Inventur⸗ aufnahme kaum zu rechnen ist. Die Kauflust ist, wenige Artikel aus⸗ genommen, allenthalben sehr gering. Für Eisenerze verharrte der Markt in der letzten Woche auf dem bisherigen Stande. Die Nach⸗ frage war im Siegerlande gering, und auch in Luxemburg⸗Lothringen fand Minette nur unregelmäßigen Absatz. Spanische Erze sind un⸗ verändert. Auf dem Roheifenmarkt ist die Nachfrage wie bisher äußerst gering geblieben, und die Preise sind demgemäß stark gedrückt. Dabei halten die Abnehmer noch nach Möglichkeit mit ihren Auf⸗ trägen zurück, um später womöglich noch günstigere Kaufsbedingungen zu erzielen. Auf dem Walzeisenmarkt sind in er letzten Woche kaum nennenswerthe Veränderungen eingetreten. Stab⸗ eisen ist sowohl vom Inlande wie vom Auslande nur sehr wenig gefragt, und die Preise sind durch die Nichtverbandswerke stark gedrückt. Der bedeutende Abstand, der zwischen den wirklich angelegten und den Verbandspreisen besteht, wird wohl in nächster Zeit in der in Aus⸗ sicht stehenden Versammlung der Mitglieder des Verbandes ganz oder zum theil beseitigt werden. Ueber Formeisen liegen keine Nach⸗ richten von Belang vor. Man versucht, die Preise möglichst hoch zu halten, was aber bei der Massenerzeugung dieses Artikels und dem aus⸗ ländischen Wettbewerb sehr schwer wird. Nicht ganz so ungünstig steht Bandeisen;z nichts desto weniger dauert auch in diesem Geschäftszweige die Zurückhaltung der Käufer noch an und dürfte sich auch wohl noch einige Zeit so hinziehen. In Grobblechen, speciell in Kesselblechen laufen Anfragen und Aufträge neuerdings wieder etwas befriedigender ein; im ganzen und großen ist jedoch die allgemeine Marktlage noch durchaus unerfreulich. Feinbleche sind in unseren Districten in letzter Zeit, wie schon mehrfach hervorgehoben, anhaltend lebhaft gefragt, doch sind die Preise, namentlich im Siegerlande, außerordentlich niedrig. Für Walzeisen, gezogene Drähte und Drahtstifte gilt unver⸗ ändert das in den letzten Berichten Gemeldete. Nieten sind augen⸗ Blishh außerordentlich still, und die wenigsten Werke sind annähernd ausreichend beschäftigt; trotzdem sind die Lagervorräthe im Zunehmen begriffen. Die Preise sind derart gedrückt, daß die Werke schon längst mit Verlust arbeiten. Die Lage der Eisengießereien und Ma⸗ schinenfabriken ist im ganzen unbefriedigend. Ueber gußeiserne Rohre wird noch besonders mitgetheilt, daß die Nachfrage des Inlandes für sofortige Lieferung wegen der für Arbeiten im Freien ungünstigen Jahreszeit geringer geworden sei. Es laufen dagegen jetzt schon viele Anfragen über große Mengen für Frühjahrs⸗ und Sommerlieferung ein. So sind beispielsweise verschiedene große Lieferungen für städtische Wasserwerke schon für Frühjahrslieferung zum Abschluß ge⸗ kommen, sodaß eine große Zahl von Röhrengießereien bessere Be⸗ schäftigung erhalten hat. Anfragen für ausländischen Bedarf treten nur noch vereinzelt auf. Die Lagervorräthe mehren sich zwar; die Ver⸗ mehrung geschieht aber hauptsächlich für bestimmte, bereits fest abge⸗ schlossene Lieferungen. Ueber die Lage der Bahnwagenanstalten ist nichts Neues zu berichten.
— Gestern Vormittag haben „Fremdenblatt“ mittheilt, in dem österreichischen Finanz Ministerium Besprechungen über die österreichischen Valuta⸗ operationen ihren Anfang genommen. Es nahmen daran theil: Minister Steinbach, Sectionschef Baron Niebauer, Baron Roth⸗ schild und die Directoren von Taussig und von Mauthner. — In der gestrigen Conferenz wurden vornehmlich eine Reihe technischer Detailfragen der Valuta⸗Operation erörtert. Der Beginn der eigent⸗ lichen Verhandlungen, berichtet das Blatt, sei für Mittwoch in Aus⸗ sicht genommen. Bei den bevorstehenden Conferenzen handle es sich um die Conversion der fünfprocentigen Märzrente im Gesammt⸗ betrage von 238 Millionen in eine 4 % Kroneurente, der 5 % Vorarl⸗ berger Eisenbahnobligationen im Betrage von 5 940 000 Fl. und der 4 ¼ % Rudolfbahn⸗Obligationen in 4 % Kronen⸗Eisenbahnobligaticnen. Ueberdies sei der Finanz⸗Minister Dr. Steinhach ermächtigt. ehwa 190 Millionen Gulden Goldrente zu begeben, um den öster⸗ reichischen Antheil an der Fundirung der Staatsnoten zu heschaffen. Ein Theil dieser Goldrente soll jetzt gleichfalls zur Ausgade gelangen. Es bestehe die Absicht, gleichwie in Ungarn, auch in Oesterreich einen Theil der Titres fest und einen Theil in Option zu übernehmem.
Magdeburg, 9. Januar. (W. T. B.) Juckerdericht. Kornzucker exel., von 92 % 14,90, Kornzucker erel, Soho Rendement 14,25, Nachproduecte exel., 75 % Rendement 11,90. Ruhig. stetig⸗.
in Wien, wie das Wiener