1893 / 24 p. 8 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 27 Jan 1893 18:00:01 GMT) scan diff

für Schnupfer. Arbeiterschutz und Unfallverhütung. Fußböden. Die Austrocknung überschwemmt gewesener Gebäude. Zimmer⸗ heizung mit Basöfen. Die Kosten der Trichinenschau in Berlin. Ueble Gebräuche im Metgereibetriebe. Bierausfuhr in Bayern. Feuerbestattung. Kellnerinnenbedienung und Krankenkassen. Ammoniakanlagen und deren Gefahren. Zur Besprechung einge⸗ gangene literarische Neuheiten. Besprechungen neuer Schriften. Gemeinnütziges. Kleine Original⸗Mittheilungen.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Nach der im Kaiserlichen Gesundheitsamt bearbeiteten Statistik über die Verbreitung von Thierseuchen im Deutschen Reich während des 3. Vierteljahres 1892 ist die Maul⸗ und 6“ in diesem Vierteljahre wiederum in nahezu allen Gebieten des Reichs aufgetreten und hat gegenüber dem 2. Vierteljahre in der überwiegenden Mehrzahl der verseuchten Gebiete an Heftigkeit und räumlicher Ausdehnung erheblich zugenommen. Neue Ausbrüche sind nachweislich gemeldet aus:

25 Staaten gegen 26 im 2. Vierteljahr,

80 Regierungs⸗ ꝛc. Bezirken 81

696 Kreisen ꝛc. 1 595 9 130 Gemeinden ec. 3 444 40 558 Gehöften ꝛc. 148668 8 Neu ergriffen wurden die Regierungsbezirke Gumbinnen (82 Gemeinden, 132 Gehöfte), Stralsund (270 und 481), Stade (4 und 6), Aurich (1 und 3) und Sigmaringen (11 und 105).

Verschont geblieben sind dagegen das lübeckische

Staatsgebiet sowie der Regierun 7 Osnabrück, das Herzog⸗ thum Oldenburg und das Fürstenthum Birkenfeld; ferner 334 von zusammen 1030 Kreisen ꝛc., wovon 173 von 547 in Preußen, 63 von 192 in Bayern, keiner von 30 in Sachsen, 34 von 64 in Württemberg, 21 von 52 in Baden, 2 von 18 in Hessen, keiner von 14 in beiden Mecklenburg, 4 von 31. in den thüringischen Staaten, 1 von 22 in Elsaß⸗Lothringen und 36 von 60 im übrigen Deutschland. Besonders stark befallen wurden das östliche, süd⸗ liche und nördliche Deutschland und in diesen Gebieten haupt⸗ sächlich die Regierungsbezirke Königsberg, Marienwerder, Potsdam, Frankfurt, Stettin, Stralsund, Posen (1256 Ge⸗ meinden), Bromberg, Breslau, Liegnitz, Oberbayern, Unter⸗ franken, Bautzen, Dresden und Leipzig, ferner beide Mecklen⸗ burg und Braunschweig. In den wie bisher weniger stark heimgesuchten westlichen und Theilen des Reichs erlangte die Seuche eine größere Verbreitung in den Regie⸗ rungs⸗ ꝛc. Bezirken Magdeburg, Merseburg, Minden, Arns⸗ berg, Cassel, Schwarzwaldkreis, Freiburg und Oberhessen.

Am Schlusse des 3. Vierteljahrs 1892 herrschte die Seuche noch in

20 Staaten gegen 20 bei Beginn,

71 Regierungs⸗ ꝛc. Bezirken 181

512 Kreisen ꝛc. 8 9

4 910 Gemeinden cc. 11“

18 671 Gehöften ec. „4117 8

Verhältnißmäßig am stärksten betroffen blieben in den nördlichen Theilen des Reichs die Regierungs⸗ ꝛc. Bezirke Königsberg, Marienwerder, Potsdam, Stettin, Stralsund, Posen, Bromberg, Oberhessen, ferner Mecklenburg⸗Strelitz, Braunschweig und Lippe; in den südlichen Oberbayern, Unter⸗ franken, Schwaben und der Schwarzwaldkreis. Seuchenfrei waren Ende September 1892 die Regierungsbezirke Stade, Osnabrück, Aurich und Koblenz, ferner das Herzogthum Oldenburg, das Fürstenthum Birkenfeld, sowie Waldeck, Reuß ä. L., Schaumburg⸗Lippe, Bremen, Hamburg und das Ober⸗Elsaß.

Durch eine im „Diario do Governo“ Nr. 17 vom 21. Januar 1893 veröffentlichte Verfügung des Königlich portugiesischen Ministe⸗ riums des Innern werden die Häfen Belgiens seit dem 1. Januar 1893 für „rein“ von Cholera erklärt. (Vergl. „R.⸗A 269 vom 12. November 1892.)

8 Cholera. 1

Halle a. S., 27. Januar. In der Irrenanstalt zu Niet⸗ leben erfolgten der „Hall. Ztg.“ zufolge von gestern Mitternacht bis heute Mitternacht zwei neue Cholera⸗Erkrankungen; ein Todesfall ist in dieser Zeit nicht vorgekommen. Die Epidemie scheint im Ab⸗ nehmen. Die „Saalezeitung“ veröffentlicht eine Erklärung des Königlichen Kreisphysikus, Sanitäts⸗Raͤths Dr. Riesel, in welcher trotz gegentheiliger Meldungen einiger Blätter 5B wird, 8 bis jetzt in der Stadt Halle kein Fall von asiatischer Cholera bekannt geworden ist. Der Be⸗ kanntmachung wird folgende Erklärung der Stadtbehörde beigefügt: Vorstehende Erklärung des Königlichen Kreisphysikus des Stadtkreises R a. S. wird zur Richtigstellung irrthümlicher, in auswärtige Blätter übergegangener Nachrichten mit dem Bemerken zur öffent⸗ lichen Kenntniß gebracht, daß in v Gegend Cholera⸗Erkrankungen nur im Gebiet des verdächtigen Saalekreises vorgekommen sind, und zwar in der mehrere Kilometer von Halle entfernt, voll⸗ ständig isolirt gelegenen Provinzial⸗Irrenanstalt zu Nietleben, sowie in einem Einzelgehöft der Ortschaft Trotha. Zur Verhütung der Einschleppung der Krankheit nach Halle sind die umfassendsten Absperrungs⸗ und Sicherheitsmaßregeln getroffen. Halle a. S., 26. Januar 1893. Der Magistrat. Fraud e.

Hanburg, 26. Januar. Nach einer hier eingelaufenen Privat⸗ pe

de e ist, wie „W. T. B.“ meldet, Santos wieder im Zunehmen. London, 26. Januar. Nach einer Meldung des „B. R.“ aus Buenos Aires sind in dem dortigen Hafen zwei Fälle von gelbem Fieber vorgekommen. 1

8 8 Handel und Gewerbe.

1“X“ v““ Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.

An der Ruhr sind am 26. d. M. gestellt 10 931, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.

In Oberschlesien sind am 24. d. M. gestellt 4877, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen; am 25. d. M. sind gestellt 4636, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.

Magdeburg, 26. Januar. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker excl., von 92 % 14,85, Kornzucker excl., 88 % Rendement 14,25, Nachproducte excl., 75 % Rendement 11,85. Stetig. Brod⸗ raffinade I. 27,75. Brodraffinade II. 27,50. Gem. Raffinade mit Faß 28,00. Gem. Melis I. mit Faß 26,25. Ruhig. Rohzucker . Product Transito f. a. B. Hamburg pr. Januar 14,25 Gd., 14,32 ½ Br., pr. e z. 14,30 bez., 14,32 ½ Br., pr. März 14,37 bez., 18ℳ Br., pr. April 14,40 Gd., 14,42 ½ Br. Besser. Morgen keine Börse.

Peipni. 26. Januar. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. per Februar 3,65 ℳ, per März 3,67 ½ ℳ, per April 3,70 ℳ, per Mai 3,72 ½ ℳ, per Juni 3,75 ℳ, per Juli 3,75 ℳ, per August 3,77 ½ ℳ, per September 3,80 ℳ, per Oktober 3,80 ℳ, per November 3,80 ℳ, per Dezember 3,80 ℳ, per Januar satz 65 kg. 1 88

das gelbe Fieber in

Mannheim, 26. Januar. (W. T. B.) roductenmarkt. Weizen pr. März 17,00, pr. Mai 16,90, pr. Juli 17,15. Roggen pr. März 14,75, pr. Mai 14,70, pr. Juli 14,90. Hafer pr. März 14,45, pr. Mai 14,50, pr. Juli 14,95. Mais pr. März 11,75, pr. Mai

11,75, pr. Juli 11,50. (W. T. B.) Productenmarkt. Weizen

Pest, 26. Januar. ruhig, pr. Frfchlabr 7,40 Gd., 7,41 Br., pr. Herbst 7,56 Gd., 1 5,48 Br. Mais pr.

7,58 Br. Hafer pr. Frühjahr 5,46 Gd., Kohlraps pr. August⸗September

Mai⸗Juni 4,71 Gd., 4,72 Br. 11,20 Gd., 11,30 Br.

London, 26. Januar. (W. T. B.) Wollauction. Preise unverändert, besere Auswahl, lebhaftere Betheiligung.

An der Küste 2 Weizenladungen angeboten.

96 % Javazucker loco 16 ¾ ruhig, Rüben⸗Rohzucker loco 14 ½ ruhig. Chile⸗Kupfer 45 16, pr. 3 Monat 45 ⅞.

Die Besitzer von Argentinischen National⸗Obliga⸗ tionen und Schuldverschreibungen der garantirten Eisen⸗ bahnen wählten in einer heute Nachmittag unter dem Vorsitz von Sir John Lubbock abgehaltenen Versammlung ein Comité, das die Interessen dieser Gläubiger wahrnehmen soll.

Bradford, 26. Januar. (W. T. B.) Wolle fest, Preise unverändert. Garne ruhig, Spinner noch beschäftigt; Mohair⸗ und Alpaccagarne fest; Stoffe unverändert.

Amsterdam, 26. Januar. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 56 ½. Bancazinn 55 ½.

Rotterdam, 26. Januar. (W. T. B.) In der heute von der Niederländischen Handelsgesellschaft abgehaltenen Zinnauction wurden 30 000 Blöcke Bancazinn zu 55 ¼ à 55 ¼, durchschnittlich 55 ½, verkauft. „New⸗York, 26. Januar. (W. T. B.) Die Börse er⸗ öffnete sehr matt, befestigte sich im Verlauf und schloß sehr fest zu den höchsten Tagescursen. Der Umsatz der Actien betrug 513 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 680 000 Unzen geschätzt. Die Silberverkäufe betrugen 32 000 Unzen.

Weizen anfangs niedriger, dann weiter nachgebend, später besser auf überseeische Abschlüsse. Schluß fest. Mais anfangs un⸗ verändert, dann zogen die Preise an auf kleine Zufuhren. Schluß matt, aber stetig. hicago, 26. Januar. (W. T. B.) Weizen. Anfangs setzten die Preise niedriger ein und gaben im Verlauf noch weiter nach, besserten sich aber später auf Deckungskäufe. Schluß fest. Mais eröffnete niedriger, im weiteren Verlauf trat eine Besserung ein. Schluß stetig.

Verkehrs⸗Anstalten.

Laut Telegramm aus Oberhausen (Rheinland) hat die erste englische Post über Vlissingen vom 26. d. M. in Oberhausen den Anschluß an Zug 5 Köln —Hannover nicht erreicht. Grund: geringe Fahrgeschwindigkeit.

Die Königlich sächsischen Staats⸗Eisenbahnen ver⸗ einnahmten im September 1892 7 476 410 (— 103 285) und bis Ende September überhaupt 62 965 371 (— 317 010) Ferner betrugen die Einnahmen der Linie Zittau⸗Reichenbach im September v. J. 60 274 (— 8664) und bis Ende September über⸗ haupt 561 266 (— 8592) ℳ; die Einnahmen der Linie Altenburg⸗

eitz im September 78 238 (— 2183) ℳ; und bis Ende September überhaupt 697 793 (+ 7450) ℳ; die Einnahmen der Linie Zittau⸗ Opbin⸗Jonsdorf 9100 (+ 466) ℳ, bis Ende September über⸗ haupt 79 315 (— 465)

Auf den Linien der Großen Berliner Pferde⸗Eisen, bahn⸗Actien⸗Gesellschaft sind im Monat Dezember 1892 11 063 135 Personen befördert und dafür 1 236 941,04 oder durch⸗ schnittlich auf den Tag 39 901,32 eingenommen. Die Einnahme im Monat Dezember 1891 betrug 1 213 938,38 oder durchschnittlich auf den Tag 39 159,30

Bremen, 27. Januar. (W. T. B.) (Norddeutscher Lloyd.) Der Schnelldampfer „Trave“ hat am 26. Januar Morgens die Reise von Southampton nach New⸗York fortgesetzt. Der Postdampfer „München“, vom La Plata kommend, hat am 26. Januar Vormittags Ouessant passirt. Der Schnelldampfer „Elbe“ hat am 26. Januar Vormittags die Reise von Southamp⸗ ton nach Bremen fortgesetzt; er überbringt 209 Passagiere und volle Ladung. Der Postdampfer „Weimar“, von Baltimore kommend, hat am 26. Januar Morgens Dover passirt. Der Postdampfer „Ohio“, von Brasilien kommend, hat am 26. Januar Mittags Eastbourne passirt.

Hamburg, 26. Januar. (W. T. B.) Hamburg⸗Ameri⸗ kanische Packetfahrt⸗Actien⸗Gesellschaft. Der dampfer „Moravia“ ist, von New⸗York kommend, h mittag auf der Elbe eingetroffen.

Theater und Musik.

8 „Thomas⸗Theater. 8 Die Wiener Güste unter Leitung des Directors Franz Josef Graselli gaben gestern Abend die Theodor Taube’sche Gesangs⸗ posse „Die Wettschwimmerinnen“, jenes lustige Stück, mit dem die Wiener Schauspieler schon vor zwei Jahren auf ihrer Gast⸗ spielreise einen hübschen Erfolg erzielt hatten. Auch diesmal herrschte fröhliches Lachen im Hause, als der Wäschefabrikant Schüßwald durch Irrungen und Verwirrungen von einer komischen Situation in die andere gehetzt wurde und von einem Costüm in das andere schlüpfte, bis er endlich von seiner Ruderfahrt zu den heimischen Penaten zurück⸗ kehrt und allmählich den Frieden mit seiner Gattin und die Versöhnung mit dem Geld spendenden Onkel und der tiefgekränkten Tante feiert. Träger des Erfolges ist in erster Linie Herr F. Müller; er spielt den Ehemann in tausend Nöthen lebendig und humorvoll; seine über⸗ sprudelnde Heiterkeit kommt im gesprochenen Wort ebenso wirksam zum Ausdruck wie im Gesang und Tanz. Die Pratereinlage im dritten Act brachte ihm, dank dem stark ausgeprägten parodistischen Talent, zahlreiche Hervorrufe ein. Als Preis⸗Wettschwimmerin trat Fräulein Jolly keck und mit Verve auf; in den Gruppenbildern wurde sie durch den Chor trefflich unterstützt. Sing⸗Akademie. Das zweite Abonnements⸗Concert der Herren Zajie und Grün⸗ feld war sehr zahlreich besucht. Die Vorträge begannen mit Bee⸗ thoven's beliebtem Septett (Es-dur), an dessen Ausführung sich noch die Königlichen Kam mermusiker Esberger, Valerius, Littmann, Krelle und Baumann betheiligten. Dies Septett wurde gleich dem Quartettsatz aus einem nachgelassenen Werk von Schubert mit sehr rühmenswerther Präcision und schwungvollem Ausdruck vor⸗ getragen. Herr Paul hatte hierin die Partie der zweiten Geige übernommen. Die Altistin Fräulein Fellwock unterstützte das Concert durch einige Gesänge von Händel, Schubert, Brahms und Rubin⸗ stein, welche sie mit besonders im Piano schön klingender Stimme und mit sehr warmer Empfindung vortrug. Für eine sorgfältigere Schulung der Stimme, was Reinheit der Intonation betrifft, hat die begabte Künstlerin noch fortgesetzte Studien nöthig. Die beiden Concertgeber traten noch mit Sololeistungen hervor, die gleich denen der übrigen Ausführenden mit reichem Beifall aufgenommen wurden. 8 hilharmonie.

Das Wohlthätigkeits⸗Conecert, welches gestern unter zahlreicher Betheiligung des Publikums stattfand, wurde mit einer tragischen Duverture (neu) von dem durch mehrere Orchester⸗ und Kammermusikwerke bereits sehr vortheilhaft bekannten Componisten

E,. Koch eröffnet. Diese Ouverture sowie seine später vorgetragene Symphonie „Von der Nordsee“ zeichnen sich gleichfalls durch originelle Motive und klare, stilgerechte Formbehandlung aus. Frau Herzog trug mit großer Innigkeit und Wärme des Ausdrucks Clärchen’s Lieder aus „Egmont“ vor, denen noch ein neuer „Bolero“ von Berlioz

folgte. Nach rauschendem Beifall wurde eine Wiederholung desselben

gewährt. Werkes von Saint⸗SaEëns „Ballettanz der Priesterinnen, Gesang der Dalila“ aus „Samson und Dalila“. In diesem sehr fein instrumen⸗ tirten und melodiösen Werke setzte Frau Sucher die Gesangpartie durch ihren reizenden ins glänzendste Licht und fügte noch „Träume“ von Wagner hinzu. Der Violin⸗Virtuose Herr Waldemar Meyer spielte zwei eigene Compositionen, die herr günstig auf⸗ genommen wurden. Allen Künstlern sowie dem vom Königlichen Kapellmeister Herrn Sucher geleiteten Philharmonischen Orchester wurde reicher und wohlverdienter Beifall zu theil.

In dem am Montag im Königlichen Schauspielhause zum ersten Male zur Aufführung kommenden Drama Krim⸗ hilde“ von Wilh. Meyer ist die Besetzung der Hauptrollen folgende: Nicolai Saweljew: Herr Fehein Erich Hartogg: Herr Matkowsky, Gust. Gebrügge: Herr Keßler, Herbert Gebrügge: Herr Purschian, Hannah Hartogg: Fräulein Poppe, Brünning: Herr Vischer, Clärchen, seine Enkelin: Frau Conrad, Börsenagent Spüssel: Herr Hartmann, Thiele: Herr Arndt Schwester Telesphora: Frau von Hochenburger, Frau Görner: Fräulein Bergmann und Frau Bader: Fräulein Abich.

Die im Berliner Theater durch Frost gestört gewesene Wasserleitung ist seit zwei Tagen wieder in Ordnung.

Herr Director Fritzsche hat die dreiactige Operette „Der Garde⸗ Husar“ von Oscar Walther, Musik von Max Gabriek. die in Breslau und Magdeburg bereits mit Erfolg aufgeführt wurde, für das Friedrich⸗Wilhelmstädtische Theater erworben.

Für das anfangs Februar im Kroll'schen Theater statt⸗ findende Gastspiel der berühmten französischen Künstlertruppe beginnen in diesen Tagen die Proben. Chor⸗ und Orchester⸗Director sind bereits anwesend, um die Vorproben mit den heimischen Chormitgliedern und dem heimischen Orchester abzuhalten.

Im morgigen zweiten Quartett⸗Abend der Herren Prof. Jos. Joachim und Genossen (Sing⸗Akademie) übernimmt Herr Concertmeister Bruno Eldering in Brahm's Quintett G-dur die zweite Viola; außer diesem Werk gelangen noch Haydn's Quartett D-mol op. 76 und Mozart's Divertimento Es-dur für Violine, Viola und Cello zur Ausführung. Luigia Aprile, die elfjährige Sängerin, wird sich einer Aufforderung des Fürsten von Monaco entsprechend, noch in diesen Tagen nach Italien begeben; infolge dessen muß ihr für Montag angesetztes zweites Berliner Concert auf später hinausgeschoben werden. Die schon gelösten Karten werden in der Hofmufitalienhe udlung vo Bote u. Bock zurückgenommen. 11““

Mannigfaltiges.

Ueber den Umschlag in der Witterung, Verkehrs störungen bezw. ihre Beseitigung und Schneeverwehungen sind heute folgende Nachrichten eingegangen: 1

Danzig, 25. Januar. Der Dampfer „Rudolf“ hat, wie die „D. Z.“ berichtet, nachdem er gestern von Swinemünde aus mit 30 Ctr. Kohlen versehen war, sich wieder aus dem Eise frei gearbeitet und ist nun glücklich in den Hafen Kolbergermünde eingelaufen. Bei Swinemünde hat sich der Eisgürtel auf See etwas gelüftet, auch bei Neufahrwasser ist ein Theil der vor dem Hafen angehäuften Eismassen wieder abgetrieben worden. Die Eisbrechdampfer setzen den Aufbruch der Eisdecke auf der Danziger Weichsel fort. Das Brecheis treibt in bedeutender Menge langsam, ohne Störung der Mündung bei Neufähr zu und geht in die See. Traject bei der Königlichen Fähre in Bohnsack mittels b.“ und Spitzprahms von Morgens 7 Uhr bis Abends 5 Uhr.

Bremen, 26. Januar. Die Eisbrecher haben, wie „D. B. H.“ meldet, das Eis der Weser bis zum Freihafen aufgebrochen und zum gebracht. Die Schiffahrt bis Bremen Stadt ist wieder möglich.

Köln, 25. Januar. Der Rhein ist, nach einer Meldung der „Köln. Z.“, hier beinahe gänzlich eisfrei. Nur zeitweilig sieht man noch vereinzelte Eisschollen von etwas größerem Umfange vorbeitreiben. Die Schneemassen gehen allmählich ab. Rheins.

Wien, 26. Januar. Nachdem sich die Witterungsverhältnisse gebessert und die Hochwassergefahr vermindert, ist, wie „H. T. B.“ berichtet, die Permanenzerklärung der Ueberschwemmungs⸗ commission verschoben worden. Auch aus den Gebirgsgegenden lauten die Nachrichten beruhigender. Blelgrad, 27. Januar. Der Frachtenverkehr auf sämmtlichen Se Bahnen ist in vollem Umfange wieder aufgenommen worden.

Odessa, 26. Januar. Aus Simferopol wird der „N. Pr. Z.“ telegraphirt, daß dort ein furchtbarer Orkan gewüthet hat, wodurch einige Häuser eingerissen und viele stark beschädigt wurden. Auf dem Schwarzen Meere sind acht Schiffe untergegangen. Der Bahn⸗ und Postverkehr ist infolge von Schneeverwehungen unterbrochen. Simferopol ist seit drei Tagen von der Außenwelt abgesperrt.

Kopenhagen, 26. Januar. Einem Eisbrecher gelang es, nach Meldung des „W. T. B.*, heute Nachmittag 4 Uhr das feste Eis bei Korsör zu durchbrechen. Die Hamburgische Post von gestern trifft heute Nachmittag hier ein.

Elberfeld, 26. Januar. Wie die „Elberfelder Zeitung“ meldet ist Ober⸗Bürgermeister Pahlke von Rheydt am Kerzschlag, gestorben.

Brüx, 26. Januar. Die Beisetzung der in Ossegg ver⸗ unglückten Berge fand nach einer Meldung des „W. T. B.“ heute in Gegenwart des Statthalters statt, welcher den Verstorbenen einen Kranz widmete. Der Statthalter besuchte darauf die schwere Wunden darniederliegenden Bergleute.

St. Petersburg. Der „N. A. Z.“ wird berichtet: In der Katharinengrube im Kreise Slawjanosserbsk (Gouvernement Jekaterinoslaw) hat sich jüngst durch Ueberschwemmung einer Grube durch Wasser eine Kata stroöphe ereignet, bei der fünf Arbeiter ums Leben gekommen sind und drei erst nach zehntägiger Rettungs⸗ arbeit gerettet wurden. Als die Arbeiten in der neuen Grube be⸗ Hanees wurden, hatte man ganz außer Acht gelassen, daß in der

enachbarten Grube, in der nicht mehr gearbeitet wurde, sich viel Wasser gesammelt hatte und daß die Grenzscheide zwischen den beiden Gruben nicht ganz sicher war. Plötzlich brach das Waßer durch und füllte die neue Grube bis zu einer Tiefe von 25 m. Die Arbeiter versuchten, sich zu retten, Drei fanden einen Zufluchtsort in einem „Ofen“, d. h. einem unter⸗ irdischen Gang, der höher lag, als das Niveau des Wassers, aus dem es aber keinen Ausweg gab, 7 daß sie dort verhungern mußten, wenn ihnen nicht Hilfe kam. Die fünf anderen Arbeiter fanden auch eine Zufluchtsstätte, die aber nicht so günstig lag, weil ausströmende Gase die Luft erfüllten. An diesen Gasen sind die Armen schließlich auch erstickt. Der Ingenieur Balitsch war so fest davon überzeugt, daß sämmtliche Arbeiter zu Grunde gegangen sein müßten, daß er F irgend welche Rettungsarbeiten gar nicht unternehmen wollte, so daß sie erst am zweiten Tage nach der Katastrophe begannen, nachdem der in Charkow weilende Ober⸗ Ingenieur Stemkowski sie ö5 angeordnet und gleich derauf selbst auf den Schauplatz des Unglücks geeilt war. Mit einer Dampf⸗ pumpe wurde acht Tage ununterbrochen gearbeitet, um das Wasser herauszupumpen, mit einer einmaligen Unterbrechung von einigen Stunden, weil bei der Maschine etwas ausgebessert werden mußte. Aber diese paar Stunden waren für die Arbeiter, wie sie erzählten, die schrecklichsten, weil sie dachten, daß man die Rettungsarbeiten über⸗ haupt eingestellt habe. Am zehnten Tage war das Wasser endlich so weit herausgeschöpft, daß man in den Schacht dringen konnte, und da fand man im „Ofen“ die drei wie durch ein Wunder am Leben ge⸗ bliebenen Arbeiter.

Auch Frau Sucher erfreute durch den Vortrag eines neuen

164400]

Schwaches Steigen des

11u ö111““ 1. Untersuchungs⸗Sachen. 2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl. 8 3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. 4. Bertäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.

18

icher Anzeiger.

Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genof Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. Bank⸗Ausweise. .

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

nossenschaften.

1) Untersuchungs⸗Sachen.

Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Reisenden Franz Wawrick, geboren am 3. Oktober 1848 zu Gratz, welcher flüchtig ist, bezw. sich verborgen hält, soll eine durch Urtheil des Königlichen Schöffengerichts I. zu Berlin vom 21. Dezember 1892 erkannte Ge⸗ fängnißstrafe von einer Woche vollstreckt werden. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das nächste Gerichtsgefängniß abzuliefern, sowie zu den Acten 2. Wawrick 136 D. 1237. 92 Nachricht

zu geben.

Berlin, den 20. Januar 1893. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 136.

Beschreibung: Alter 44 Jahre, Größe 172 cm, Statur kräftig, Haare schwarz, Stirn hochschräg, Bart Schnurrbart schwarz, aem lang, Augenbrauen braun, Augen braun, Nase hervorstehend, Mund gewöhn⸗ lich, Zähne vollständig, Kinn oval, Gascht änglich, Gesichtsfarbe gesund, Sprache deutsch, ungarisch, italienisch, französisch. [64462] 8

In der Strafsache %4. Simon Neuß von Irlich, geboren daselbst am 5. September 1869, aus § 140 Strafgesetzbuchs, ist durch Beschluß der Strafkammer vom 19. Januar 1893 das Vermögen bis zur Höhe von 300 mit Beschlag belegt. (M. 5/93.)

Neuwied, den 21. Januar 1893.

Der Erste Staatsanwalt

[64399] K. Staatsanwaltschaft Heilbronn. Bekanntmachung.

In der Strafsache gegen Jakob Ritter von Nord⸗ heim, O.⸗A. Brackenheim, wegen gefährlicher Körper⸗ verletzung ist durch Beschluß der Strafkammer des Kgl. Landgerichts hier vom 30. Dezember 1892 die am 4. März 1886 verfügte Vermögensbeschlagnahme

8989 worden.

en 24. Januar 1893. 1 H.⸗Staatsanwalt Völter.

2) Ausgebote, Zustellungen und dergl. 8

[64526] Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von der Hasenhaide und den Weinbergen Band 30 Blatt Nr. 1045 auf den Namen des Tischlermeisters Constantin Kusik zu Berlin ein⸗ getragene, in der Gräfestraße angeblich Nr. 41 be⸗ legene Grundstück am 23. März 1893, Vor⸗ mittags 10 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Ge⸗ richt an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße Nr. 13, Hof, Flügel G., Erdgeschoß, Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 4,50 Reinertrag und einer Fläche von 5 a 47 qm zur Grundsteuer, zur Gebäudesteuer aber noch nicht veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Ab⸗ schrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nach⸗ weisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer 42, eingesehen werden. Alle Realberech⸗ tigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vor⸗ handensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur 1. der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht ervorging, ise rupere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des derisgee Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kauf⸗ geldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wirdam 23. März 1893, Nachmittags 12 ½ Uhr, an Gerichts⸗ stelle, wie oben, verkündet werden. 8

Berlin, den 19. Januar 1893.

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 87.

[64527] Zwangsversteigerung.

Das im Grundbuche von Charlottenburg Band 20 Nr. 784 auf den Namen der Maurermeister Gustav Scheidler und Julius Scheidler hier je zur ideellen Hälfte eingetragene, in der Brücken⸗Allee, nach dem Kataster Nr. 14 belegene Grundstück soll auf Antrag des Maurermeisters Julius Scheidler zum Zwecke der Auseinandersetzung unter den Miteigenthümern am 5. April 1893, Vormittags 10 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichtsstelle Neue Friedrich⸗ straße 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 36, zwangsweise versteigert werden. Das Grundstück ist mit 6,45 Fer tigh und einer Fläche von 13,70 a nur zur Grundsteuer vekangäs Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichts⸗ schreiberei ebenda, Plücgel D., Zimmer 41, ein⸗ gesehen werden. Diejenigen, welche das Eigen⸗ thum des Grundstücks beanspruchen, werden auf⸗ gefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grund⸗ stückes tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 5. April 1893, Nach⸗ mittags 12 Uhr 35 Minuten, an Gerichtsstelle verkündet werden.

Berlin, den 19. Januar 1893. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 85.

[64414]

Nach heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte nach durch Anschlag an die Gerichtstafel und dur Abdruck in den Amtlichen Mecklenburgischen An⸗ zeigen bekannt gemachtem Proclam finden zur Zwangsversteigerung der zum 4. Antheile zur Kon⸗ kursmasse des Freiherrn Max von Maltzan zu Doberan, jetzt unbekannten Aufenthalts, gehörigen Büdnerei Nr. 244 zu Doberan mit Zubehör Termine

1) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Regu⸗

lirung der Verkaufsbedingungen am Donners⸗

lner 13. April 1893, Vormittags r,

zum Ueberbot am Freitag, den 12. Mai

1893, Vormittags 11 Uhr,

zur Anmeldung dinglicher Rechte an das

Grundstück und an die zur Immobiliarmasse

desselben gehörenden Gegenständeam Donners⸗

tag, den 13. April 1893, Vormittags

10 ½ Uhr,

im Amtsgerichtsgebäude statt.

Auslage der Verkaufsbedingungen vom 29. März d. J. an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem Herrn Kämmereiberechner Meyer, Verwalter im Konkurse über das Vermögen des Freiherrn Max von Maltzan, welcher Kaufliebhabern nach vorgängiger Anmeldung die Besichtigung des Grundstücks mit Zubehör ge⸗ statten wird.

Doberan, den 12. Januar 1893.

Großherzoglich Mecklenburg⸗Schwerinsches Amtsgericht. [64418]

Nach heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte nach durch Anschlag an die Gerichtstafel bekannt ge⸗ machtem Proclam finden zur Zmangsversteigerung des der Ehefrau des Schuhmshs Carl Brunck, Dorothea Catharina Luise, geb. Suhrbier, zu Altona gehörigen Wohnhauses, Bülower⸗Straße Nr. 32 in Rehna mit Zubehör Termine

1) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Reguli⸗ rung der Verkaufsbedingungen am Montag, den 10. April 1893, Vormittags 10 ½ Uhr,

2) zum Ueberbot am Sonnabend, den 6. Mai 1893, Vormittags 10 ½ 89

3) zur Anmeldung dinglicher Rechte an das Grundstück und an die zur Immobiliarmasse des⸗ selben gehörenden Gegenstände am Montag, den 10. April 1893, Vormittags 10 Uhr,

im hiesigen Amtsgerichtsgebäude statt.

Auslage der Verkaufsbedingungen vom 25. März 1893 an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem zum Segquester bestellten Lehrer Pöhls in Rehna, welcher Kaufliebhabern nach vorgängiger Anmeldung die Besichtigung des Grundstücks mit Zubehör ge⸗ statten wird. 8

Rehna, den 23. Januar 1893.

Großherzogliches Amtsgericht.

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[64415] .“ Zum Zwecke der Erbtheilung ist der öffentlich meistbietende Verkauf des Blatt 56 des Grundbuchs von Schieder eingetragenen Kunterding'schen Crlonats Nr. 26 zu Glashütte bei Schieder, wozu nach dem Grundbuche 55,24 a Grundstücke, sowie Wohnhaus nebst Holzschuppen und Backhaus, versichert mit 2700 ℳ, gehören, erkannt worden. Termin dazu ist auf Donnerstag, den 23. März cr., Morgens von 10 bis 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle auf Zimmer Nr. 6 anberaumt. Alle, die Anspruch auf Befriedigung aus den Kaufgeldern zu haben ver⸗ meinen, werden aufgefordert, sich bis zu dem obigen Termine zu melden, widrigenfalls nicht angemeldete Ansprüche später nur insoweit berücksichtigt werden sollen, als die Erben zur Herausgabe des Empfangenen nach allgemeiner Rechtsvorschrift überhaupt noch ver⸗ pflichtet sind. Dingliche und Eigenthumsrechte gehen, soweit sie nicht angemeldet werden, gegen den neuen Erwerber verloren. Der Zuschlag wird im Termine erfolgen, wenn mehr als ¾ des Taxats geboten werden. Taxe und Bedingungen können vom 12. März cr. ab auf hiesiger Gerichtsschreiberei ein⸗ gesehen oder gegen Gebühr bezogen werdben. Blomberg, den 14. Januar 1893. Fürstliches Amtsgericht. II. (Unterschrift.) u

[64422] W“

In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung des dem Bereiter Fritz Stoll zu Sternberg gehörigen Wohnhauses Nr. 51 daselbst, hat das Großherzogliche Amtsgericht zur Abnahme der Rechnung des Sequesters, zur Erklärung über den Theilungsplan, sowie zur Vor⸗ nahme der Vertheilung Termin auf Mittwoch, den 8. Februar 1893, Vormittags 10 Uhr, be⸗ stimmt. Der Theilungsplan und die Rechnung des Sequesters sind zur Einsicht der Betheiligten auf der Gerichtsschreiberei niedergelegt.

Sternberg, Meckl., den 20. Januar 1893.

Havemann, Gerichts⸗Actuar.

[64417] Aufgebot.

Es ist das Aufgebot folgender Fundsachen:

1) des Ende vaguft oder Anfang September 1892 auf dem Boden des eeh Große Frankfurter⸗ straße 66 von dem minderjährigen Paul Ephraim hier gefundenen grauen Damen⸗Regenmantels,

2) der am 17. Juli 1892 in der Thurmstraße von der verehelichten Arbeiter Klara Bendt, geb. Gabke, gefundenen 9 Coupons und zwar 5 Stück Societa ltaliana per le strade ferrate del mediteraneo Nr. 001 887 über 7,50 Franes, Nr. 009 664 über 7,50 Franes, Nr. 009 665 über 7,50 Francs, Nr. 009 666 über 7,50 Franecs, Nr. 009 667 über 7,50 Franes und 4 Stück Societa Italiana per le strade ferrate de la Sieilian Nr. 000 451 über 7,50 Francs, Nr. 000 458 über 7,50 e Nr. 000 459 über 7,50 Franes, Nr. 001 701 über 7,50 Francs,

3) der am 21. Juni 1892 auf dem Wege an den Garteneinlagen beim Haupteingang der Zwölfapostel⸗ kirche von dem minderjährigen Karl Lahn gefundenen goldenen Damenuhr mit Kette, G

4) des am 25. Juli 1892 in der Belle⸗Alliance⸗

straße von dem minderjährigen Walther Brennecke gefundenen goldenen Armbandes

vor dem Otto Laasch gefundenen Portemonaies aus braunem Leder mit 20 in Gold und 15 in Nickel Inhalt,

Hallesches 8 Thor Chausseestraße,

5) des am 5. 1892 in der Potsdamerstraße Hause Nr. 36 von dem Handlungsgehilfen

6) der in der Zeit vom 1. Dezember 1891 bis

30. November 1892 von den Angestellten der All⸗ gemeinen Berliner Omnibus⸗Actien⸗Gesellschaft in den Wagen der Strecken Kottbuser Thor-—Schäön⸗

hauser Thor, Hallesches Thor —Schönhauser Thor, Thor Landsberger Thor, Hallesches Kurfürstenstraße —Stettiner Bahnhof, Botanischer Garten —Oranienplatz, Oranien⸗

platz —Stettiner Bahnhof, Potsdamer Brücke —Frank⸗

furter Linden, Potsdamer Brücke-Küstrinerplatz, Hotsdamer Brücke —Rosenthaler Thor, Yorkstraße tettiner Bahnhof gefundenen und in dem auf der Gerichtsschreiberei niedergelegten Verzeichniß auf⸗ geführten Gegenstände, 3 7) der am 29. Mai 1892 an der Ecke der Große Frankfurter⸗ und Andreasstraße von den minder⸗ jährigen Willy und Erich Hanne gefundenen goldenen Damenuhr Nr. 481 mit kurzer Kette,

8) der Mitte Juli 1892 auf dem Fahrdamm der Mauerstraße in der Nähe der Friedrichstraße von dem Uhrmachergehilfen D. Caspari gefundenen silbernen Damen⸗Remontoir⸗Uhr Nr. 143 918 mit einer Chatelainenkette,

9) des am 21. November 1892 in der Moltke⸗ straße von dem Geheimen Kanzleidiener Heinrich Hoitz gefundenen anscheinend goldenen Pincenez.

10) der am 27. September 1892 in einem Wagen III. Klasse der Stadtbahn auf der Strecke zwischen der Station Börse und Friedrichstraße von der Verkäuferin Emma Heilmeyer gefundenen blauen Düte mit 240 in Gold⸗, Silber⸗ und Nickel⸗ stücken Inhalt, 1 11) des am 12. August 1892 an der See⸗ und Torfstraßenecke von dem minderjährigen Bruno Gürtler gefundenen braunen Jagdhundes mit Maul⸗ korb und Marke

von den Findern bezw. deren Vertretern beantragt.

Die Verlierer oder Eigenthümer dieser Gegen⸗ stände werden hierdurch aufgefordert, spätestens in dem auf den 25. März 1893, Nachmittags 12 ½ Uhr, von dem unterzeichneten Gerichte, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel B., part., Saal 32, anberaumten Termine ihre Ansprüche und Rechte anzumelden, widrigenfalls ihnen nur der Anspruch auf Herausgabe des durch den Fund erlangten und zur Zeit der Erhebung des Anspruchs noch vor⸗ handenen Vortheils vorbehalten, jedes weitere Recht derselben aber ausgeschlossen werden wird.

Berlin, den 13. Januar 1893. Koönigliches I. Abtheilung 81.

Kuke.

[64424] Aufgebot.

Es ist das Aufgebot folgender Sparkassenbücher der städtischen Sparkasse zu Berlin

a. des für den Herrmann Paul Georg Frauz im Arbeitshause zu Rummelsburg ausgefertigten Sparkassenbuches Nr. 144 935 mit einem Guthaben von 2,17 ℳ,

b. des für den Sattlerlehrling Faul Bruno Klug ausgefertigten Sparkassenbuches Nr. 222 974 über ein Guthaben von 5,09 ℳ,

c. des für den Lehrling Ludwig Weber ausge⸗ fertigten Sparkassenbuches Nr. 229 884 über ein Se von 2,78 ℳ,

d. des für den Waisenknaben Karl Stiller aus⸗ gefertigten Sparkassenbuches Nr. 344 228 über ein Guthaben von 20,55 ℳ,

zu a —d von der Armen⸗Direction, Abtheilung für Waisenverwaltung, zu Berlin,

e. des für den Richard Dierke ausgefertigten Sparkassenbuches Nr. 600 514 über ein Guthaben von 134,99 ℳ, von dem Fuhrherrn Leopold Kop⸗ pehl zu Berlin, Werftstraße 4,

f. des für das Kindermädchen Wilhelmine Fuß ausgefertigten Sparkassenbuches Nr. 617 081 über ein Guthaben von 60,30 von dem Kindermädchen Wilhelmine Fuß zu Berlin, Lennéstraße 2,

g. des für den Hausdiener Fritz Gesch ausge⸗ fertigten Sparkassenbuches Nr. 325 409 über ein Guthaben von 294,27 ℳ, von dem Hausdiener Fritz Gesch zu Berlin, Lindenstraße 24,

beantragt. Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 19. Sep⸗ tember 1893, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel B., Saal 32, anberaumten Aufgebots⸗ termin ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vor⸗ zulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Ur⸗ kunden erfolgen wird.

Berlin, den 13. Januar 1893.

Das Königliche Amtsgericht I.

Kuke. esna [49659]

Das Kgl. Bapr. Amtsgericht Mitterfels hat unterm Heutigen folgendes Aufgebot erlassen;

Auf dem Anwesen Hs. Nr. 27 des Johann Bapt. Brandl in Wiesenfelden sind im desfallsigen H⸗B. Bd. III. S. 173 seit 21. Juli 1826 folgende An⸗ sprüche für Johann Baptist Pellkofer von Engel⸗ barzell eingetragen; 8 Unterschluf, 4 Wochen Hausmannskost in Er⸗

krankungsfällen, sowie der hochzeitliche Ein⸗ und Ausgang.

Nachdem die Nachforschungen nach dem vecht⸗ mäßigen Inhaber dieser Forderungen fruchtlos ge⸗

rungen sich Fetedes Handlung an gerechnet 30 Jahre verstrichen sind, des Aufgebotsverfahrens beantragt.

Ansprüche ein Recht zu haben glauben, aufgefordert, ihre Ansprüche innerhalb sechs Mouaten, späte⸗ stens aber in dem auf Freitag, den 2. Junt 1899, Vorm. 9 Uhr, dahter anberauinten Aufgebotstermin anzumelden, widrigenfalls die Forderungen für erloschen erklärt und im Hyypo⸗ thekenbuche gelöscht würden.

blieben und vom Tage der letzten auf diese Forde⸗ so wurde die Einleitung

Es werden daher Diejenigen, welche auf obige

[64420] Aufgebot. 1 8 Auf Antrag des Kaufmanns St. Jos. van Essen zu Emmerich, vertreten durch den Rechtsanwalt Dane daselbst, soll der Antheil des am 2. November 1873 zu Linz verstorbenen, früher zu Emmerich wohn⸗ haften Amtsdieners Joh. Jos. Krater an den im Grundbuch von Emmerich Band XVIII. Artikel 13 eingetragenen Parzellen: Flur I. Nr. 299/18, auf dem Müssenberg, Acker, 4 a 62 am groß, 36 Nutzungswerth, Flur I. Nr. 298/18, auf dem Müssen⸗ berg, Graben, 5 Ruthen, 20 Fuß, ertraglos, sowie an den im Grundbuch von Klein⸗Netterden Band VIII. Artikel 48 verzeichneten Parzellen Flur VII. Nr. 254/198, im Duvendaal, Acker, 19 a 86 qm, 1,56 Nutzungswerth, Flur VII. Nr. 255/198, im Duvendaal, Graben, 36 Ruthen 50 Fuß, ertraglos, zum Zwecke der Berichtigung des Besitztitels auf⸗ geboten werden.

Es werden daher alle diejenigen, welche Rechte und Ansprüche auf die vorbezeichneten Grundstücks⸗ antheile zu haben vermeinen, aufgefordert, dieselben spätestens in dem auf den 17. März 1892, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichtsstelle anberaumten Aufgebots⸗ termine anzumelden und zu bescheinigen, widrigenfalls der Ausschluß aller übrigen Eigenthumsprätendenten erfolgen und die Eintragung des Besitztitels nur für den Antragsteller geschehen wird. 8 Emmerich, 16. Januar 1893.

Königliches Amtsgericht

““

Anusgebot. Besitztitelberichtigung im

[64528] Zwecks werden folgende Grundstücke aufgebovten:

1) auf Antrag der Wittwe Rendant Althaus zu Medebach, die Parzellen Flur 25 Nr. 1008, Kortelen⸗ kamp, Garten, 1 a 39 qm groß, und Fl. 12 Nr. 805, auf'm Hellenbruch, Garten, 48 qm groß, beide Kataster⸗ Gemeinde Medebach, eingetragen im Grundbuche von Medebach Bd. I. Bl. 5 für die Wittwe des verstorbenen Advokaten Vandyk zu Medebach und dessen Kinder Caroline Amalia Vandyk, geb. den 5. Oktober 1816 und Mathilde Amalta Josefine Vandyk, geb. den 5. Oktober 1822; 8

2) auf Antrag der Eheleute Josef Uhlenküken zu Berge bei Erwitte, Fl. 4 Nr. 232/213, obern Mollen⸗ faust, Acker, 28,39 a groß, Kataster⸗Gemeinde Mede⸗ bach, eingetragen im Grundbuche von Medebach Bd. 4 Bl. 39 für die Eheleute Blechschläger Carl Wilh. Freinatis und Elisabeth, geb. Schüngel, zu Medebach;

3) auf Antrag des Maurermeisters Caspar Klotz zu Medebach, Fl. 26 Nr. 890/470 (fortgeschrieben aus der noch im Grundbuch stehenden Nr. 470), die untere Kortenbeck, Wiese, 33,66 a groß, Kataster⸗ Gemeinde Medebach, eingetragen im Grundbuch von Medebach Bd. 5 Bl. 15 für die Eheleute Ackerbürger Anton Bockskoph und Maria Theresia, geb. Schmidt. zu Medebach; 8

4) auf Antrag der Ehefrau Ferdinand Wahle, Mathilde, geb. Maurer, in Amerrka, vertreten durch

Grundbuche

Nr. 41, hinterste Winterseite, Wildland, 30,63 a⸗ groß, Kataster⸗ Gemeinde Hallenberg, eingetragen im Grundbuch von Hallenberg, Bd. 2 Bl. 80 Schultheiß Wilhelm Pöllmann zu Medebach;

5) auf Antrag des Franz Brieden zu Medebach,

Fl. V. Nr. 443, aufm Bruchhäuschen, Acker, 13,6 9 a

roß, und auf Antrag des Josef Brieden zu Medr⸗ ach, Fl. 24 Nr. 326, in der Hasenkammer. Wieste,

31,42 a groß., beide Parzellen belegen in Kataster

Gemeinde Medebach und eingetragen im Grundbuch von Medebach Bd. 7 Bl. 10 für die Eheleute Acker⸗

bürger Jofef Ricken, gen. Dockeses, und Margaretha,

geb. Frankenstein, zu Medebach; 8

6) auf Antrag des Krämers Vincenz Steden zu Hesborn die für den nachbenannten Benedict Steden eingetragene ideelle Hälfte an Fl. 4 Nr. Fl, ober dem Grimmen, Heide, 10,32 a groß;, und Fl. 4 Nr. 872, ober dem Grimmen, Wildland, 60 a groß, beide Parzellen belegen in der Kat.⸗Gem. Nesborn und eingetragen im Grundbuche von Hesborn Bd. 6 Bl. 16 für: 1) Benediect Steden, genannt Gunter⸗ manns, 2) Ehefrau Anton Guntermann, Anna Maria, geb. Steden, zu Hesborn: 1

7) auf Antrag der 5 Geschwister Wahle zu Hallen⸗ berg, Vornamens: Johann Anton, Maria Katha⸗ rina, Maria Theresia, Katharina Antonia und Jo⸗ hann Heinrich: 18

a. Fl. 10 Nr. 2 1, Kaltebuche, Wildland, 29,46 a groß, Kat.⸗Gem. Hallenberg, eingetragen im Grund⸗

uch von Hallenberg Bd. 3 Bl. 28 für die Mino⸗ rennen Müller, 1) Franz Jakob, gebe am 6. Juli 1826, 2) Eatharina, geb. . November 1880,

b. Fl. 11 Nr. 281, aufm Siegelsberge, Wildland, 32,25 a groß, Kat.⸗Gem. Hallenberg, eingetragen im Sern dache von Halleuberg, Bd. 6 Bl. 7 für Joh. Anton Ante in Züschen, 1

. Fl. 4 Nr. 282. hinten der Loger, Acker. 29,72 a groß, Kat.⸗Gem. Hallenberg, eingetragen im Grundbuche von Hallanberg Bd. 10 Bl. 12 für Gewerker Anton Jesse zu Westernkotten:

8) auf Antrag des Franz Antun Müller zu Cin⸗ einnati, vertreten durch die Wittwe Schreiner Wile⸗ helm Müllene geb. Heilwich, zu Hallenberg, der Mi⸗ norennen Eatharima und Jaldb Müller zu Hallen⸗ berg, vertreten durch dieselbe Wittwe als Vormün⸗ derin, der Chefrau Schneidermeister Fritz Gierse, Mania, geb. Müller, zu Hallenberg, des Ackerwirths Peter Mülüeg daselhst und der Chefrau Tagelöhner Anton Schreiher, Sophig, geb. Müller, zu Medebach;

a. Flun 3. Nr. 7.. Grubenseite, Acker Wildland. 54,82 2 goß. 8

b. Fl. 4 Nu. 18, Linenbach, Wiese,

. Fl. 4 Nr. 701, oben auf der Unteraue. Garten, 1. 8 gnoh. . 6 4 Kr. 768, vor dem Thal, Garten, 108 9 . Fl. 5. Nv. 6 127, in den nassen Desge, Acker 10748 à grosß, ah, à. his 9. Kat. Ben. Hallenher egetragen dn Grundhuch von Hallenberg, Bd. * Vl. 38 fürn Tagelöhner Takob Muller gen. Lachmacher

10,86 8

Mitterfels, 19. Nopember 1892. Gerichtsschreiberei des K. Amtsgerichts. Ortner.

—yy——

zun Hallenherg 1 1 9) auf Antrag des Weeasegers Anton Schüͤelten Nr. 82 die Kirchengärten,

Medehach Fl. 6 ten, 1,l a gnoß, Kat. Sezn. Medebach,

den Invaliden Franz Wahle zu Hallenberg, Fl. 18