1893 / 25 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 28 Jan 1893 18:00:01 GMT) scan diff

7569. Die entsprechenden Zahlen des Jahres 1891 waren 672 amtliche, 1709 außeramtliche, 629 persönliche Benutzungen und 1080 schriftliche Berichte und Bescheide, 1498 Privat⸗ personen, 8375 Arbeitstage.

Die auf Veranlassung und mit Unterstützung der Archiv⸗ Verwaltung im Verlage von S. Hirzel in Leipzig erscheinenden „Publikationen aus den preußischen Staats⸗Archiven“ sind im Jahre 1892 um 2 Bände weiter geführt worden. Es sind nämlich erschienen:

Band 50. Joachim: Die Politik des letzten Hochmeisters in Albrecht von Brandenburg. 1. Theil (1510 bis 1517).

Band 51. Reimer: Hessisches Urkundenbuch. 2. Ab⸗ theilung: Urkundenbuch zur Geschichte der Herren von Hanau 82 8. ehemaligen Provinz Hanau; 2. Band (1301 bis 1349).

Frmer ist im Jahre 1892 mit der durch das Königlich preu i Historische Institut in Rom und die Königlich preu⸗ ßische ö““ ins Leben gerufenen Ausgabe der „Nuntiaturberichte aus Deutschland 1533—1585 nebst ergän⸗ zenden Actenstücken“ der Anfang gemacht worden. Es sind

nämlich im Verlage von Friedrich Andreas Perthes in Gotha die beiden ersten Bände der ersten Abtheilung (1533/59) ver⸗ öffentlicht worden, und zwar:

der erste Band, enthaltend Nuntiaturberichte des Vergerio 1533/36, bearbeitet von Walter Friedensburg, und

der zweite Band: Nuntiatur des Morone 1536/38, be⸗ arbeitet von demselben,

sowie von der dritten Abtheilung (1572/85), der erste Band „Der Kampf um Köln 1576/84“, herausgegeben von

Hansen, im Verlage der Bath'schen Buchhandlung zu Berlin.

Andere Arbeiten von Archiv⸗Beamten sind:

Bailleu: „Talleyrand's Memoiren“ in der Historischen Zeitschrift Bd. 68 und „Zum Briefwechsel König Friedrich Wilhelm's III. mit Kaiser Alexander I.“ ebendort Bd. 70.

von Bülow: „Tagebuch der Reise des Herzogs Philipp Julius von Pommern nach England 1602“ in den Trans- actions of the Royal Historical Society of England 1892.

Doebner: „Ernst Moritz Arndt zur Schleswig⸗Holsteinischen Frage“ in der Historischen Zeitschrift Bd. 68.

Ehrenberg: „Urkunden und Actenstücke zur Geschichte der in der Provinz Posen vereinigten, ehemals polnischen Landes⸗ theile. In italienischen Archiven gesammelt.“ Leipzig, Veit u. Cie. 1892.

Grünhagen: „Die Bischofswahl des Cardinals von Sinzendorf 1732“ in der Zeitschrift für Geschichte und Alter⸗ thum Schlesiens Bd. 26.

Grünhagen und Wutke: „Regesten zur schlesischen Ge⸗ schichte 1301 1315“ cod. dipl. Siles. XVI.

Harleß: „Zur Elberfelder Kirchen⸗ und Gelehrtengeschichte“ in der Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins Bd. 28. „Zeitungsberichte vom Gose und aus der Regierung des Kur⸗ füͤrsten Johann Wilhelm von der 8 ebendort.

Karge: „Die ungarisch⸗russische Allianz von 1482 1490“ in der deutschen Zeilschrift für Geschichtswissenschaft, heraus⸗ gegeben von Quidde.

Kretzschmar: „Invasionsprojecte der katholischen Mächte gegen England zur Zeit Elisabeth's“. Leipzig, Duncker und Humblot.

Krusch: „Die Fälschung der vita Genovefae“ in Neuen Archiv für ältere deutsche Geschichtskunde Bd. 18.

Meinecke: „Die Tagebücher des Generals von Gerlach“ in der „Historischen Zeitschrift“ Bd. 70. „Eine Denkschrift des weimarischen Ministers von Gersdorff über die deutsche Frage“, ebendort, Bd. 68s. „Aus den Acten der Militär⸗ Reorganisationscoömmission“ in den Forschungen zur branden⸗ burg⸗preußischen Geschichte Bd. 5.

Meyer: „Hardenberg und seine Verwaltung der Fürsten⸗ thümer Ansbach und Bayreuth“ in den Hohenzollerischen For⸗ schungen IJ. „Das Landbuch der Herrschaft Plassenburg.“ „Quellen zur Geschichte der Stadt Bayreuth, I. das Stadt⸗ buch vom Jahre 1464.“ „Die Herkunft der Grafen von Abenberg“ ebendort.

von Mülverstedt: „Die Familie von Mietzel betreffend“ und „Wie wird das Gröben’sche Wappen richtig geführt?“ im Deutschen Herold 1892. „Replik in Sachen der Frage über die Nationalität alter Oberlausitzer Adelsgeschlechter, ins⸗ besondere auch in Betreff der von Maxen“ im Neuen Lausitzer Magazin Bd. 68. „Etwas über die Grafen von Velt⸗ heim⸗Osterburg und von Lüchow, ihre Heraldik und die einiger ihrer Ministerialen, nebst einigen Bemerkungen über Ministerialwappen und 4 Tafeln Abbildungen“ in der Zeitschrift des Altmärkischen Geschichtsvereins 23.

Pfotenhauer: „Schlesier als Kaiserliche Pfalzgrafen und schlesische Beziehungen zu auswärtigen Pfalzgrafen“ in der Zeitschrift des Vereins für Geschichte und Alterthum Schlesiens. 26.

Philippi: „Osnabrücker Urkundenbuch Bd. I. Die Urkunden von 772 bis 1200.“ Osnabrück 1892, im Selbstverlage des Historischen Vereins zu Osnabrück, in Commission der Rack⸗ horst'schen Buchhandlung. „Die gewerblichen Gilden des Mittelalters“ in den „Preußischen Jahrbüchern“ 69; 5. „Die älteste Entwickelung der Stadt Osnabrück bis zu ihrem Zusammenschlusse mit der Neustadt 1306“, in den Mit⸗ theilungen des Historischen Vereins zu Osnabrück 17.

Prümers: „Der Magistrat zu Tremessen in Süd⸗ preußischer Zeit“ in der Zeitschrift der Historischen Gesellschaft für die Provinz Posen 7. „Münzfund von Mechowo, Schloß Kruschwitz“ ebendort.

Redlich: „Die Anwesenheit Napoleon's I. zu Düsseldorf im Jahre 1811“. Düsseldorf (Linz) 1892.

Reuter: „Zur Geschichte der Kriegs⸗ und Domänen⸗ Kammern“ in den Schriften des Vereins für die Geschichte Berlins, Heft 29.

Ribbeck: „Neue Bruchstücke mittelrheinischer Hofdichtung“ in der Zeitschrift für Deutsches Alterthum, Bd. 36.

Sattler: „Die Schulden des Deutschen Reichs bis 1891“ im Finanz⸗Archiv von G. Schanz VIII, Bd. 2. „Die Sge ag preußischen Staats von 1870 1891“ ebendort X, d. -

Sauer: „Blücher’s Uebergang über den Rhein bei Kaub, nebst Mittheilungen über den Aufenthalt des Yorkschen Corps im Herzogthum Nassau von Ende Oktober bis zum Ja⸗ nuar 1814.“ Wiesbaden, C. W. Kreidel’s Verlag. „Das Herzogthum Nassau in den Jahren 1813—1820, ein Beitrag ur Geschichte der gleichzeitigen politischen Bewegungen in Deutschland.“ Wiesbaden, C. W. Kreibel's Verlag.

Schwartz: „Die culturgeschichtliche Ausstellung in Frau⸗ stadt am 28. August 1892“ (gemeinschaftlich mit dem Re ie⸗ rungs⸗Baumeister Kohle) in der Zeitschrift Historis en

dem

Gesellschaft für die Provinz Posen VII. Nachlaß⸗Inventar aus dem Jatre 1603“ ebendort. Weachter: „Bericht über die Lage und Wünsche der Stadt Düsseldorf beim Beginn der preußischen Herrschaft (1817)“ im Adreßbuch der Stadt Düsseldorf für das Jahr 1892. „Aus der Verwaltungsperiode des Großherzogthums Berg“ im 9 der Jahrbücher des Düsseldorfer Geschichtsvereins Wagner: „Simon Grunau’'s Preußische Chronik“ Bd. III, Lieferung 2. (Publikation des Vereins für die Geschichte von Ost⸗ und Westpreußen.) Warschauer: „Stadtbuch von Posen“ Bd. I Posen. Winter: Die Abschnitte „Reformation“ und „Gegenrefor⸗ mation“ in den Jahresberichten der Geschichtswissenschaft, Jahrgang 1890.

Wutke: „Die Versorgung Schlesiens mit Salz während des Mittelalters“ in der Zeitschrift für Geschichte und Alter⸗ thum Schlesiens Bd. 27.

Außerdem haben Archivbeamte biographische S iszen in der „Allgemeinen deutschen Biographie“ und kleinere Beiträge in historischen Zeitschriften veröffentlicht, auch die Redaction verschiedener Zeitschriften geführt.

Entscheidungen des Reichsgerichts.

88 Der Verleger einer Zeitung kann, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, III. Strafsenats, vom 2. November 1892, seine Ver⸗ antwortlichkeit für Preßdelicte aus § 21 Abs. 1 des Reichs⸗ Preßgesetzes nicht ohne weiteres dadurch ablehnen, daß er nachweist, er habe für seine Zeitung verantwortliche Redacteure bestellt; vielmehr hat er nachzuweisen, daß diese Redacteure zuverlässige und für ihre Stellung geeignete Personen gewesen und daß der Umfang seines Verlagsgeschäfts eine Prüfung des Inhalts der Nummern der Zeitung durch ihn persönlich ausgeschlossen Habe.

Der Miether einer „Schlafstelle⸗ mit Bekösti⸗ gung für einen Gesammtpreis ist, nach einem Urtheil des Reichs⸗ gerichts, II. Strafsenats, vom 1. November 1892, wegen strafbaren Eigennutzes (sog. „Rückens“) aus § 289 des Strafgesetzbuchs zu bestrafen, wenn er seine Sachen aus der Schlafstelle entfernt, um sich so der Erfüllung seiner Miethsverpflichtungen zu entziehen.

RUNunst und Wissenschaft 8

Im Verein für deutsches Kunstgewerbe hatte am Mittwoch Abend Herr Professor Max Koch, Lehrer am Khniglichen Kunstgewerbe⸗Museum, eine umfangreiche Ausstellung seiner monu⸗ mentalen und decorativen Malereien, Cartons, Skizzen und Studien veranstaltet, die alle Wände im großen Saale des Architektenhauses bedeckten, der von über dreihundert Besuchern gefüllt war. Er er⸗ läuterte dieses überraschende Bild meisterlichen Schaffens durch an⸗ regende Mittheilungen über die monumentale Malerei und über den Studiengang des Decorationsmalers, für den eine praktische Lehrzeit und Schulung unbedingt erforderlich sei. Eine sichere handwerkliche Grundlage sei für jeden angehenden Maler zu wünschen. Herr A. W. König machte an der Hand ausgestellter Proben Mittheilungen über die Mineralmalerei. Die ausgestellten Wettarbeiten um einen Hochzeits⸗ teller besprach Herr Professor A. Kips.

Der einstweilige geschäftsführende Ausschuß der Holtzen⸗ dorff⸗Stiftung, bestehend aus Landrichter Dr. Aschrott⸗Berlin,

rofessor van Hamel⸗Amsterdam, Professor von Liszt⸗Halle und Pro⸗ essor Prins⸗Brüssel, veröffentlicht soeben einen Rechenschaftsbericht über seine bisherige Thätigkeit. Darnach sind an einmaligen Bei⸗ trägen für die Stiftung 15 745 eingegangen, und an Jahres⸗ beiträgen 190 gezeichnet. Der Ausschuß schlägt die Ausschreibung einer ersten Preisaufgabe mit einem Preis von 1000 vor und ersucht zugleich um Zuführung weiterer Beiträge an die Stiftung 8 des Schatzmeisters F. Reichenheim, Berlin, Thiergarten⸗ straße 16.

Zu Bonn ist nach einer Mittheilung der „N. A. Z.“ in der Nacht zum 26. Januar der berühmte Anthropologe Geheime Medizinal⸗Rath Professor Dr. Hermann Schaaffhausen am Schlage b

Die deutsche Landesversammlung der internationalen eriminalistischen Vereinigung, die im Herbst v. J. im Hin⸗ blick auf die Choleragefahr vertagt werden mußte, findet nunmehr zu Berlin am 7. und 8. April 1893 statt. Auf der Tagesordnung der Berathungen, die im Rathhaussaale stattfinden, stehen: 1) Die Be⸗ handlung der verwahrlosten und verbrecherischen Jugend (Berichterstatter: Staatsanwalt Dr. Appelius⸗Elberfeld, Amtsgerichts⸗Rath Schmölder⸗ Köln und Anstalts⸗Director Keßler⸗Wabern). 2) Die Reform⸗ bedürftigkeit der Bestimmungen des Reichs⸗Strafgesetzes über die correctionelle Nachhaft (Berichterstatter Professor Dr. von Heippel⸗ Straßburg). Um bei der großen und allgemeinen Wichtigkeit der Verhandlungsgegenstände auch Nichtmitgliedern die Theilnahme an den Sitzungen zu ermöglichen, werden bei vorhergehender Anmeldung bis zum 6. April bei dem Geheimen Regierungs⸗Rath Dr. Krohne, Nürnbergerstr. 25/26, Gastkarten zum Preise von 2 ausgegeben. Am 6. April, Abends 9 Uhr, findet Begrüßung der Theilnehmer an der Versammlung im Hotel zu den vier Jahreszeiten, am 7. April, Abends 6 Uhr, Festdiner im Hotel Kaiserhof, am 8. April Nachmittags Besuch der Strafanstalten sowie der Anstalten für jugendliche Verbrecher in Berlin und Abends 7 Uhr Festversammlung der Berliner juristischen Gesellschaft zu Ehren der Landesversammlung statt. Vorsitzender des Orts⸗ ausschusses ist der vortragende Rath im Ministerium des Innern, Geheime Regierungs⸗Rath Dr. Krohne, Schriftführer der Landrichter Dr. Aschrott.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks

an der Ruhr und in Oberschlesien. 8

An der Ruhr sind am 27. d. M. gestellt 11 139, nicht rechtzeitig gestellt 132 Wagen.

8 Zwangs⸗Versteigerungen. BBeim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin stand am 26. Januar das Grundstück Chaufseestraße 85, dem Maurer⸗ meister Fritz Franke und dem Bautechniker Wilhelm Jördens zu Berlin gehörig, zur Versteigerung. Nutzungswerth 28 291 ℳ; Mindestgebot 354 000 ℳ; für das Meistgebot von 354 500 wurde der Rentier S. Westmann, Händelstraße 5/6, Ersteher. An Hypotheken fielen ca. 165 000 aus. Zwangsversteigerungen im Februar d. J.

Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin gelangen im Februar d. J. 46 Grundstücke zur Versteigerung; davon 43 im Wege der Zwangsvollstreckung und 3 Theilungs halber; beim Königlichen Amtsgericht II Berlin dagegen nur 7, in Charlottenburg 5, in Köpenick 2, in Oranienburg und Rixdorf nur je 1 Grundstück.

Berlin, 27. Januar (Amtliche Preisfeststellung für Butter, Käse und Schmalz.) Butter. (Im Großhandel franco Berlin an Producenten bezahlte Abrechnungspreise.) Hof. und Ge⸗ nossenschafts⸗Butter Ia. 92. —95 ℳ, IlIa. 88.—91 ℳ, IIIa. —,—, do. abfallende 80 87 ℳ, Land⸗, Preußische 80 83 ℳ, Netzbrücher 80 —83 ℳ, Pommersche 80 83 ℳ, Polnische ℳ, Baherische Sennbutter ℳ, do. Landbutter 80.—82 ℳ,

Schlesische 80—83 ℳ, Galizische 75 78 ℳ, Margarine 40—

„Ein Kostener

70 Käse: Schweizer, Emmenthaler 80 87 ℳ, Bayeris

55 65 ℳ, Ost⸗ und Westpreußischer Ia. 60 65 ℳ, hMershe 60 ℳ, Holländer 77 85 ℳ, Limburger 36 42 ℳ, Quadrat⸗Mager käse Ia. 18 22 ℳ, do. IIa. 10 14 Schmalz: Prima Western 17 % Tara 63,00 ℳ, reines, in Deutschland raffinirt 63,00 64,00 ℳ, Berliner Bratenschmalz 65,00 66,00 Fett, in Amerika raffinirt 53,00 ℳ, in Deutschland raffinirt 50,00 (Alles pr. 50 kg). Tendenz: Butter: Mangel an genügendem Absa veranlaßte ein ferneres Weichen der Preise. Schmalz: stark steigend

Leipzig, 27. Januar. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. a Plata. Grundmuster B. per Februar 3,65 per März 3,67 ½ ℳ, per April 3,70 ℳ, per Mai 3,70 ℳ, per Juni 3,75 ℳ, per Juli 3,75 ℳ, per August 3,77 ½ ℳ, per September ,3,80 ℳ, per Oktober 3,80 ℳ, per November 3,80 ℳ, per Dezember 3,80 88 per Ien —. Uggsat 55 90- kg.

ien, 27. Janugr. (W. T. B.) er Verwaltungsrat Oesterreichischen Südbahn wählte einstimmig 1s. der Egon von Hohenlohe zum Präsidenten.

London, 27. Januar. (W. T. B.) Die Bilanz des Hauses Baring Brothers weist für 1892 einen Reinertrag von 160 282 Pfd. Sterl. bei einem Uebertrage von 6600 Pfd. aus dem Jahre 1891 aus. Der Verwaltungsrath beantragt die Vertheilung einer Dividende von 7 %, sowie Auszahlung einer Superdividende von 15 Pfd. pro Actie. Von den hiernach verbleibenden 60 000 Pfd. sollen 50 000 Pfd. dem Reservefonds überwiesen und der Rest auf Rechnung des nächsten Geschäftsjahres übertragen werden.

Wollauction. Preise unverändert, lebhafte Betheiligung. Kreuzzuchten knapp, ½ d. theurer.

London, 27. Januar. (W. T. B.) An der Küste 2 Weizen⸗ ladungen angeboten.

96 % Javazucker loco 16 ruhig, Rüben⸗Rohzucker loco 14 ½ fest. Chile⸗Kupfer 45 ¼, pr. 3 Monat 45 ¾.

28. Januar. (W. T. B.) Einer Mittheilung des „Standard“ zufolge hätte der Vorsitzende des Ausschusses der Inhaber von argentinischen Cedulas eine Depesche aus Buenos⸗Aires er⸗ halten, wonach der Senat das für die Provinzial⸗Hypotheken⸗ bank vorgeschlagene Moratorium abgelehnt hätte. G

Wie die „Times“ aus Philadelphia meldet, wird der Dampfer „Gascogne“ 3 350 000 Doll. Gold, die für Paris bestimmt sind, an Bord nehmen. Eine Million wird auf einem deutschen Dampfer am Dienstag abgehen.

Liverpool, 26. Januar. (W. T. B.) (Officielle Notirungen.) American good ordin. 415/16, do. low middling 5 ⁄16, do. middling 5 ⁄16, do. middling fair 5 ⁄16, Pernam fair 5 K, do. good fair 5 ½, Ceara fair 5 ⅜, do. good fair 5 ½, Egyptian brown fair 5 ¼, do. do. good fair 57⁄16, do. do. good 5 ¾, Peru rough good fair 6 ⁄16, do. do. good 6 ¾, do. do. fine 7 ½¼, do. moder. rough fair 5 ⁄6, do. do. good fair 513/16, do. do. good 6 ¼, do. smooth fair 5 ½, do. do. good fair 5 ⅛, M. G. Broach good 5 ⁄16, do. fine 57/16, Dhollerah good 4 ½, do. fully good 4 ⅞, do. fine 418⁄16, Oomra good 4 9⁄⁄6, do. fully good 411⁄6, do. fine 4 ⅞, Secinde good 4 ⁄16e, Bengal fully good 4 ⁄16, do. fine 4 ⅛.

Liverpool, 27. Januar. (W. T. B.) (Baumwollen⸗Wochen⸗ bericht.) Wochenumsatz gegenwärtige Woche 30 000 (vorige Woche 31 000), do. von amerikanischen 25 000 (27 000), do. für Spekulation 1000 (1000), do. für Export 3000 (3000), do. für wirklichen Consum 21 000 (23 000), do. unmittelb. ex. Schiff 47 000 (46 000), wirklicher Export 15 000 (8000), Import der Woche 69 000 (77 000), davon amerikanische 42 000 (67 000), Vorrath 1 644 000 (1 637,000), davon amerikanische 1 416 000 (1 420 000), schwimmend nach Großbritannien 125 000 (140 000), davon amerikanische 115,000 (130 000).

Manchester, 27. Januar. (W. T. B.) 12r Water Taylor 6 ¼, 30r Water Taylor 8, 20r Water Leigh 7 ¼, 30r Water Clayton 8, 32r Mock Brooke 8 ⅜, 40r Mapoll 89 40r Medio Wilkinson 9 ½, 32r Warpcops Lees 8, 36r Warpcops Rowland 885, 36r Warp⸗ cops Wellington 9 ¼, 40r Double Weston 8 ¾, 60r Double courante Qualität 11 ¼¾, 32“ 116 vards 16 % 16 grey Printers aus 321/461 176. Ruhig. 1 Glasgow, 27. Januar. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 505 666 Tons gegen 336 979 Tons im vorigen Jahre. Die Zahl der im Betriebe befind⸗ lichen Hochöfen beträgt 69 gegen 76 im vorigen Jahre.

St. Petersburg, 27. Januar. (W. T. B.) Die Credit⸗ kanzlei hat im Auftrage des Finanz⸗Ministers ein Cirkular an die Banken, die Banquiers und die Handelshäuser erlassen, in dem darauf hingewiesen wird, daß einige aus ländische Börsen⸗ centren Rubelspeculationsgeschäfte vorwiegend zu Baisse⸗ zwecken abschlössen. Der Creditrubel werde dadurch zum Spiel von Agiotagen und zum Gegenstand von Speculationen, die von russischen Börsenkreisen mitgemacht würden, indem sie gesetz⸗ lich nicht anerkannte Termingeschäfte, wie Prämien⸗, Stellagen⸗ und Nochgeschäfte betreiben. Das Bedürfniß des Auslandes an der Rubelcirkulation für den Handel und Verkehr entspreche nicht den Umsätzen des Börsenspiels. Die ausländischen Banquiers er⸗ öffneten sich daher eine laufende Rechnung bei den russischen Banken, um nicht einen bedeutenden Rubelvorrath außer Umsatz halten zu müssen. Der Finanz⸗Minister hoffe, daß die russischen Bankinstitute die Creditrubel⸗Speculationen des Auslandes weiterhin nicht unter⸗ stützen würden; andernfalls würden ihre Conten bei der Reichsbank geschlossen, eventuell 88 schärfere Maßregeln getroffen werden. Den Banquiers und Handelshäusern werden gleiche Maßregeln angedroht.

Die heutige Nummer der Gesetzsammlung enthält eine Verfügung des Ministers der Reichsdomänen wegen der Ausführung der durch Gesetz vom 3. Juni 1892 decretirten Einschränkung der EEE11ö1“ im Kaukasus durch die Hebräer und Aus⸗ änder.

Amsterdam, 27. Januar. (W. T. B.) good ordinary 56 ½. Bancazinn 55 ½.

New⸗York, 27. Januar. (W. T. B.) Die Börse er⸗ öffnete zu höheren Cursen, befestigte sich im weiteren Verlauf und schloß sehr fest. Der Umsatz der Actien betrug 289 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 670 000 Unzen geschätzt. Die Silberverkäufe betrugen 10 000 Unzen. Die Silberankäufe für den Staatsschatz betrugen 17 000 Unzen zu 84,25.

Weizen eröffnete niedriger, besserte sich alsdann, da eine allge⸗ meine festere Stimmung sich geltend machte und wurde auf Grund bedeutender überseeischen Nachfrage den ganzen Tag fester; Schluß fest. Mais während des ganzen Börsenverlaufs auf Deckungs⸗ käufe in festerer Haltung; Schluß stramm.

Baneagen, ö Fefehon in allen Unions⸗ häfen 71 000 Ballen, Ausfuhr nach Großbritannien 26 000 Ballen. 8n uhr nach dem Continent 34 000 Vorrath 1 050 000

allen.

Chicago, 26. Januar. (W. T. B.) Weizen eroöffnete niedriger, wurde dann noch weiter abgeschwächt auf Verkäufe der Platz⸗ speculanten; später trat jedoch auf Deckungskäufe eine Reaction ein. Schluß fest. Mais allgemein fest während des ganzen Tages, da die Zufuhren abgenommen haben. Schluß sehr fest.

Java⸗Kaffee

allen.

Verkehrs⸗Anstalten.

London, 27. Januar. (W. T. B.) Der Castle⸗Dampfer „Drummond Castle“ hat heute auf der Heimreise Madeira passirt. Der Castle, Dampfer „Methven Castle“ ist heute auf der Heimreise in London angekommen. Der Castle⸗Dampfer „Grantully Castle“ ist am Mittwoch auf der Heimreise von Capetown apgegangen Der Union⸗Dampfer „Moor“ ist gestern auf der Ausreise in Capetown angekommen. Der Castle⸗Dampfer „Lismore Castle“ hat gestern auf der Ausreise die Canaris chen Inseln passirt. Der Castle⸗Dampfer „Norham Castle⸗ ift heute auf der Ausreise von London abgegangen. Der Union⸗ Dampfer „German“ gestern auf der Ausreise in Capetown

angekommen

25.

zum Deutschen Reichs⸗

Zweite Beilage

Berlin, Sonnabend, den 28. Januar

1““

nzeiger und Königlich Preußischen Staat nzeiger. 8

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

In Gera fand am 26. d. M. eine öffentliche Frauenver⸗ sammlung statt, die der „Ger. Ztg.“ zufolge von etwa 400 Per⸗ sonen, Männern und Frauen, besucht war. Die Gründung eines neuen Frauenvereins wurde abgelehnt; die Frauen wollen sich so wie die Männer gewerkschaftlich organisiren.

Aus Schönebeck wird der „Mgdb. Ztg.“ hegehteegen. die dortige

Localcommission der Socialdemokraten fordere die Arbeiter Schönebeche auf, nur Locale, die nicht boykottirtes Bier verschänken, zu besuchen und dadurch die Socialdemokraten Magdeburgs zu unterstützen. Hier in Berlin fand am Donnerstag eine von etwa 700 Per⸗ sonen besuchte Versammlung „unabhängiger“ Socialdemo⸗ kraten statt, in der, wie die „Voss. Ztg.“ berichtet, der Maler Buhr die socialdemokratischen Führer wegen der Abordnung von Arbeitslosen an die Spitzen der Behörden angriff. Beschlüsse wurden in der Versammlung nicht gefaßt.

Im Zusammenhange mit dem fortdauernden Ausstande der Baumwollindustrie⸗Arbeiter in Lancashire meldet ein Wolff'sches Telegramm aus London vom heutigen Tage: Eine große Anzahl von Spinnereibesitzern ist dem Vorschlage der Arbeiter nicht abgeneigt, daß die Löhne um 5 % herabgesetzt, in drei Monaten aber wieder erhöht werden sollen, wenn die Geschäftslage es gestatte.

Die Seidenbandweber in Basel haben, wie der „Vor⸗ wärts“ nach der „Fränk. Tgp.“ berichtet, an die Fabrikanten das Er⸗ suchen um Einführung des zehnstündigen Normal⸗Arbeitstages für die Arbeiter und des neunstündigen Arbeitstages für Frauen und jugendliche Arbeiter unter sechzehn Jahren

estellt. Außerdem wird die Aufstellung eines einheitlichen

Lohntarifs mit einem Mindestlohn von 4,50 Fr., so⸗ wie die Schaffun einer aus Unternehmern und Ar⸗ beitern ““ Lohncontrol⸗ und Friedenscommis⸗ sion verlangt. Diese Forderung hat der Baseler Fabrikanten⸗ verein, mit besonderem Hinweis auf die Concurrenz des Auslandes, abgelehnt. Infolge dessen giebt sich unter den Webern der Schweiz eine Mißstimmung kund, die sich in zahlreichen Aufforderungen zur Arbeitseinstellung Luft macht. Die Fabrikanten lehnten bis jetzt jede Verhandlung mit den Fachvereinen der Arbeiter ab.

Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämternin der Woche vom 15. Januar bis incl. 21. Januar 1893 zur Anmeldung gekommen: 200 Ehe⸗ schließungen, 1031 Lebendgeborene, 28 Todtgeborene, 589 Sterbefälle.

Land⸗ und Forstwirthschaft. Kastanienernte in Italien.

Nach den von dem italienischen Ackerbau⸗Ministerium in dem „Bollettino di Notizie agrarie“ über das Ergebniß der Kastanien⸗ ernte im Jahre 1892 versffentlichten Angaben sind 2 670 555 Doppel⸗ Centner gegen 2 613 083 im Jahre 1891 geerntet worden. Auf die verschiedenen Regionen vertheilt sich dies Ergebniß, wie folgt:

11“ 1891 1892

in Doppel⸗Centnern 327 549 358 210 97 938 142 221 63 096 57 796 464 089 418 299 147 719 183 586 62 937 74 314 714 055 726 476 64 589 48 442 34 162 41 090 602 708 584 641 30 306 30 768

3 935 4 712 2 613 083 2 670 555

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln. Verbreitung von Thierseuchen im Deutschen Reich im Dezember 1892. . (Nach amtlichen Mittheilungen; für Preußen und Braunschweig liegen Nachweisungen nur über Maul⸗ und Klauenseuche vor.) Fälle von Rotz (Wurm) sind festgestellt in je 1 Gehöft der Bezirke Eichstätt (Mittelfranken), Böblingen, Ludwigsburg (Neckar⸗ kreis), Waldsee (Honaukreis) und Offenbach (Provinz Starkenburg). Die Maul⸗ und Klauenseuche war zwar immer noch sehr stark verbreitet, indessen gleichwohl gegen den Vormonat wesentlich eingeschränkt. Verschont geblieben sind dier Regierungsbezirke Stade und Aurich, das Herzogthum Oldenburg und das Fürstenthum Lübeck, ferner Schwarzburg⸗Sondershausen, Schaumburg⸗Lippe und Bremen. Neu ergriffen wurden der Regierungsbezirk Osnabrück, das oldenburgische Fürstenthum Birkenfeld, das lübeckische und das hamburgische Staatsgebiet. Hauptsächlichheimgesuchtwaren noch, wenn auch meist in erheblich geringerem Grade als im Vormonat: die Regierungsbezirke Königsberg, Danzig, Marienwerder, Potsdam, Stettin, Stralsund, Bromberg, Breslau, Merseburg, Oberbayern, Schwaben, die Kreishauptmannschaften Dresden, Leipzig und Zwickau, der Neckar⸗, Jagst⸗ und Donaukreis, die Fande emmissrbegirte Freiburg, Karlsruhe und Mannheim, die Provinzen Starkenburg und Rheinhessen, ferner beide Mecklenburg und Braunschweig. Eine geringe Zunahme der verseuchten Ortschaften weisen hiervon nach die Regierungsbezirke Danzig, Merseburg, die Kreishaupt⸗ mannschaft Dresden, der Neckar⸗ und der Donaukreis, der Landes⸗ commissärbezirk Freiburg, Rheinhessen, Mecklenburg⸗Strelitz und Braunschweig; außerdem die Regierungsbezirke, Schleswig, Hannover, Lüneburg, Mäünster⸗ Wiesbaden und Düsseldorf. In den meisten übrigen Gebieten ist die Seuche erheblich zurückgegangen. Die Lungenseuche wurde festgestellt in 1 Gehöft des Bezirks Tirschenreuth (Oberpfalz). b usbrüche der Schafräude sind ermittelt in 1 Gemeinde von Oberbayern, je 2 Gemeinden von Oberfranken und des Ja gst⸗ kreises, 1 des Landescommissärbezirks Konstanz, 2 des Landescommissär⸗ bezirks Freiburg, 14 von Oberhessen, 2 von Sachsen⸗Weimar, 2 von vrchübüra. 9 von Sachsen⸗Meiningen und 5 von Sachsen⸗Coburg⸗ Ubh..

Piemont.

Lombardei .

Venetien.

Ligurien .. . o“ Marken und Umbrien . .. Toscana. v Adriatisches Gebiet. Mittelmeer⸗Gebiet cegct Sardinien.

Cholera

Halle a. S., 28. Januar. Wie die „Saale Zeitung wird der Geheime Medizinal⸗Rath, Professor Dr. heute Nach⸗ mittag, nachdem er Vormittags die Irrenanstalt zu Nietleben nochmals besucht hat, nach Berlin zurückkehren. Das Blatt fügt dieser Meldung hinzu, daß die Epidemie demnach als locglisirt betrachtet werden könne. Von gestern Mitternacht bis heute Mitternacht 8* in der Irrenanstalt zu Nietleben zwei Personen an Cho era sehigehen eine Neuerkrankung ist nicht vorgekommen. Im Faufe des eutigen Vormittags kam noch ein Cholera⸗Todesfall vor. Aus dem Saalekreis liegen der ⸗Hallischen Zeitung“ zufolge Nachrichten von neuen Feüeansmaßbacen nicht vor. Die in dem Koch'schen Institut

mittheilt,

Ansteckungsstoffes ist. Im Auftrage des hiesigen Ober⸗Bürger⸗ meisters publicirt die „Saale⸗Zeitung“ folgende amtliche Bekannt⸗ machung: Nach Telegrammen und Zeitungsberichten aus Erfurt ist der fächsische Städtetag aufgehoben, weil in Halle und Um⸗ gebung die Cholera sei. Aus amtlichen Mittheilungen der See aus Halle geht hervor, daß dieses Gerücht, soweit es sich um den Stadtkreis Halle handelt, unbegründet ist. Seit Beginn der Cholera⸗Epidemie in der Provinzial⸗Irren⸗ anstalt zu Nietleben im Saalekreis ist Halle vollkommen cholerafrei eblieben. Der Gesundheitszustand im Stadtbezirk ist gut. In der rrenanstalt zu Nietleben läßt die Cholera erhe lich nach. Vorgestern kamen daselbst zwei Erkrankungen vor, gestern keine. In Trotha ist seit dem 24. d. M. eine neue Cholera⸗Erkrankung vorgekommen. Auch die sonstige Umgebung ist seuchenfrei.

Türkei. Die bisherige Quarantäne gegen Provenienzen aus den öster⸗ reichischen Häfen des Adriatischen Meeres ist durch eine ärztliche Untersuchung ersetzt worden. „R.⸗A.“ Nr. 4 v. 5. 1. 93). ruguay. Zufolge einer Verordnung der Gesundheitsbehörde zu Montevideo vom 24. Dezember 1892 werden die von Hamburg kommenden Schiffe einer achtundvierzigstündigen Beobachtung unterworfen, und die Passagiere haben sich einer Desinficirung ihrer Kleidungsstücke auf der Insel Flores zu unterziehen.

Verkehrs⸗Anstalten.

Stralsund, 27. Januar. (W. T. B.) Das Königliche Eisenbahn⸗Betriebsamt macht bekannt: Die wegen scharfen Frostes am 18. d. M. eingestellte Trajectbeförderung nach Rügen zwischen Stralsund⸗Hafen und Altefähr wird von morgen früh ab im vollen Umfang für den Personen⸗ und den gesammten Güterverkehr wieder aufgenommen. 1

Bremen, 28. Januar. (W. T. B.) (Norddeutscher Lloyd.) Der Postdampfer „Weimar“, von Baltimore kommend, ist am 27. Januar Morgens auf der Weser angekommen. Der Reichs⸗ Postdampfer „Oldenburg“, von Australien kommend, ist am 35. Januar Nachmittags in Aden angekommen. Der Reichs⸗Post⸗ dampfer „Bayern“, von Ost⸗Asien kommend, ist am 26. Januar Vormittags in Aden angekommen. Der Schnelldampfer „Elbe“, von New⸗York kommend, ist am 27. Januar Nachmittags auf der Weser angekommen. Der Postdampfer „Ohio“, von Brasilien kommend, ist am 27. Januar Morgens in Antwerpen angekommen. Der Postdampfer „Mercedes“ ist am 27. Januar Mittags in Antwerpen angekommen.

Kopenhagen, 27. Januar. (W. T. B.) Die Berliner Abendpost vom 25. d. M. ist heute Mittag 2 Uhr hier eingetroffen. Die Eisbrecher passirten heute den großen Belt in beiden R chtungen.

Theater und Musik.

Am Sonntag geht im Königlichen Opernhause Enna's Oper „Die Hexe- in Scene, welcher das Tanzbild „Slavische Braut⸗ werbung“ folgt. Der Montag bringt Carl Maria von Weber’'s Oper „Oberon“ mit den Damen Leisinger, Hiedler, Herzog, Götze, Deppe, Hellmuth⸗Bräm und den Herrn Sylva, Stammer, Krasa, Lieban, Fränkel und Krüger. Am Dienstag kommt Mascagni's Oper

Cavalleria rusticana“ mit den Tamen Sucher Dietrich und Lammert und den Herren Rothmühl und Betz zur Aufführung; darauf „Der Barbier von Sevilla“ mit den Damen Dietrich und Lammert und den Herren Lieban, Schmidt, Mödlinger, Bulß und Krüger.

Der Spielplan der Königlichen Oper für die Zeit vom 29. Januar bis 4. Februar lautet: Sonntag: „Die Hexe“. „Slavische Brautwerbung“. Montag: „Oberon“. Dienstag: „GCavalleria rusticana“. „Der Barbier von Sevilla.“ Mittwoch: „Die Hexe“. „Slavische Brautwerbung“. Donnerstag: „Die Jahres⸗ zeiten. „Bajazzi“. Freitag: „Boabdil“. Sonnabend: „Die Walküre“.

Im Königlichen Schauspielhause gelangt am Montag „Kriemhilde“, Drama von Wilhelm Meyer, zur erstmaligen Auf⸗ führung. Das Stück ist nicht, wie der Titel vermuthen läßt, ein Stil⸗Drama, sondern spielt in der Gegenwart. Die Besetzung ist bereits mitgetheilt. Morgen wird „Käthchen von eilbronn“ in der bekannten Inscenirung gegeben. Auch die Besetzung ist die alte bis auf die Titelrolle, welche Frau Conrad überhaupt zum ersten Male dar⸗ stellt. Der Donnerstag und Sonnabend bringen Wiederholungen des neuen Dramas „Kriemhilde?. Am Dienstag wird „Das Stiftungsfest’, Mittwoch „Wohlthätige Frauen“ in Scene gehen. Freitag ist eine Wiederholung des neu einstudirten Grillparzer'schen Trauerspiels „Des Meeres und der Liebe Wellen“ in Aussicht genommeu. Sonntag den 5. Februar kommt nach längerer Pause Schillers „Fiesko“ zur Aufführung.

Im Deutschen Theater bringt der Spielplan dieser Woche Wiederholungen des Schwanks „Zwei glückliche Tage“ morgen, am Dienstag, am Mittwoch und am Freitag. Am Montag tritt Josef Kainz zum ersten Mal nach seinem Urlaub wieder in „Romeo und Julia“ und am Donnerstag in dem Trauerspiel „Die Jüdin von Toledo“ auf. Die erste Aufführung des vieractigen dramatischen Märchens „Der Talisman“ von Ludwig Fulda findet, wie bereits an⸗ gekündigt, am Sonkabend statt. .

Das Berliner Theater bringt morgen Abend eine Wieder⸗ holung des „Hüttenbesitzer“ mit Agnes Sorma, Ludwig Barnay, Nuscha Butze und Ludwig Stahl in, den Hauptrollen. Am Montag geht das Freytag'sche Lustspiel „Die Journalisten“, am Diensta Schönthan's und Kadelburg’s „Goldfische“ in Scene. Für Mittwoch ist die erste Aufführung des neuesten Schauspiels von Paul Lindau, „Der Komoödiant“, angesetzt; in dem Stück wirken neben Agnes Sorma (Armande Béjart) und Ludwig Barnay eereh. eg. Baumeister, Anna Haverland, Irma

elken, Ernst Formes, Arthur Kraußneck, Paul Nollet, Ludwig

Stahl, Emanuel Stockhausen, Ferdinand Suske u. s w. mit. Die ersten Wiederholungen des Lindau'schen Werkes sind für Donnerstag, Freitag (23. Abonnements⸗Vorstellung) und Sonnabend angesetzt. Morgen Nachmittag geht „Julius Cäsar⸗ in Scene. Für den Mittwoch Nachmitta am Geburtstage des Kaisers veranstalteten Vorstellung rolog, „Minna von Barnhelm*) bestimmt. Wegen der am

ist eine Wiederholung der 68

d end um 7 Uhr statt⸗ findenden ersten Aufführung des „Komödiant⸗ beginnt diese Nach⸗ mittags⸗Vorstellung ausnahmsweise schon um 2 Uhr. Das Lessing⸗Theater bringt am Donnerstag die erste Auf⸗ führung von Richard Siowronneges vieractigem Lustspiel „Eine Palastrevolution“. Der durch seine sournalistische Thätigkeit bekannte Verfasser betritt mit diesem Werk zum ersten Male die Bühne. Freren Sudermann's Schauspiel „Heimath“ ist für Montag, dienstag, Mittwoch und Freitag angefeste während am Sonnabend 6 ederhalüna des Lustspiels „Eine Palastrevolution“ statt⸗ inden wird. 8 Im Wallner⸗Theater gelangen am Montag und Mittwoch „Die Großstadtluft“, am Dienstag und Donnersta „Der Probe⸗ pfeile, am Sonnabend „Die Orientreise“ zur Aufführung, während

für Infectionskrankheiten angestellte Untersuchung von filtrirtem Leitungs⸗ wasser hat das Vorhandensein des Kommg⸗Bacillus ergeben, Pha nicht mehr bezweifelt werden kann, daß das Saglewasser der räger des

morgen und am Freitag eine Wiederholung der beiden Schwänke „Paragraph 330“9 und Pere te Sinn“ stattfinde I11

Im Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theater wird bis einschließlich Freitag, 3. Februar „Fürstin Ninetta“ gegeben. Am Sonnabend, 4. Februar, gelangt die dreiactige Operette „Der Garde Husar“ von Oscar Walther, Musik von Max Gabriel, zur erst maligen Aufführung. 8 1

Der Spielplan des Kroll'schen Theaters für die laufende Woche ist folgender: Sonntag: „Der Wildschütz“. Montag, mit Allerhöchster Genehmigung: Großes Streich⸗Instrumental⸗Concert von den vereinigten Musikcorps der Kaiserlichen I. Matrosen⸗Division und des Königlichen Garde⸗Füsilier⸗Regiments (96 Musiker) unter Führung der Königlichen Musikdirigenten E. Pott und C. Frese, und unter gütiger Mitwirkung von Fr. Moran⸗Olden. Dienstag: „Die Regimentstochter“ (in der Titelpartie mit Fräulei Louise Heymann als letztes Gastspiel); vorher: „Fritzchen un Lieschen“. Mittwoch: Die Se Donnerstag: „Di Favoritin“ (erstes Ensemble⸗Gastspiel der französischen Operngesell schaft). Freitag: „Zar und Zimmermann“. Sonnabend: Wegen Privatfestlichkeit gesch lossen.

In festlicher Weise wurde im Adolph Ernst⸗Theate gestern der Geburtstag Seiner Majestät des Kaisers begangen. Dem Repertotrestüa „Modernes Babylon“ ging eine Fest⸗Ouverture voraus, bei deren Schlußtheil, in welchem die Nationalhymne intonirt wurde, das Publikum sich von den Plätzen erhob.

Im Thomas⸗Theater veranstaltet das Wiener Ensembl unter Leitung des Directors Franz Josef Graselli morgen die erst NeehP zu halben Preifen; die Posse „Die Gigerln von Wien’ gelangt dabei zur Aufführung, Abends die Posse „Die Wettschwimmerinnen“, die bis auf weiteres auf dem Spielplan bleibt.

Im Theater Unter den Linden läßt die Direction die

estern aus Anlaß der Kaiserlichen Geburtstagsfeier ausgeführte Fest⸗ Ahlegorie morgen wiederholen. Die Allegorie stellt unter Mitwirkung des gesammten Künstlerpersonals die Huldigung Germania's für de Deutschen Kaiser dar, um Allerhöchstdessen Kolossalbüste sich de Huldigungsact abspielt.

Der Wochenspielplan des Neuen Theaters lautet: Sonntag: „Logirbesuch“. Hierauf: „Durch die Intendanz“. Anfang 7 Uhr. Montag: „Baronin Ruth“. Dienstag: „Durch die Intendanz“ un „Lore“. Mittwoch, zum ersten Male: „Zwingende Gewalten“. Donnerstag und die folgenden Tage: „Zwingende Gewalten“.

Das bekannte Wiener Streichquartett Ross, bestehend aus den Herren Arnold Rosé, August Siebert, Siegmund Bachrich und Reinhold Hummer, giebt hier am Dienstag im Saal Bechstein ein Concert. Das neue Clavier⸗Quartett von Ernst Eduard Tau⸗ bert, welches dem Grafen Bolko von Hochberg gewidmet und im Verlage von Bote u. Bock erschienen ist, gelangt am Mittwoch im Con cert des Componisten in der Sing⸗Akademie zur erstmaligen Au führung. Der Tenorist Herr Levean. Ritter von der Königlichen Ope übernimmt den Vortrag des Liedercyclus aus Jul. Wolff's „Tannhäuser“.

Mannigfaltiges.

In der Roller'schen Stenographie beginnen neue Unter⸗ richtscurse am Mittwoch, 1. Februar, im Restaurant Tempelhofer Ufer 30 und im Restaurant Neue Königstraße 59; Donnerstag, 2. Februar, im Restaurant Markgrafenstraße 8; Freitag, 3. Februar, im Restaurant Veteranenstraße 19; Montag, 6. Februar, im Restau⸗ rant Annenstraße 9 und in der Moabiter Actien⸗Brauerei, Thurm⸗ straße 26; Dienstag, 7. im Restaurant Müllerstraße 161, überall 8 ¾ Uhr Abends. er Unterricht erfordert fünf bis sechs Lehr⸗ stunden und kostet, einschließlich der Lehrmittel. 3 Der ersten Unterrichtsstunde kann Jeder beiwohnen, ohne zur Annahme der Lehr⸗ mittel verpflichtet zu sein.

Ueber hohen Wasserstand, Eisgang und Ueberschwem⸗ mungen sind der „Köln. Ztg.“ folgende Nachrichten zugegangen:

Unkel, 26. Januar. Gestern Abend begann die Strombau⸗ verwaltung mit Sprengungen und heute Morgen traf eine Abtheilung Pioniere zu gleichem Zwecke ein. Es ist schon ein großer Theil des unterhalb des geschlossenen Eises angesetzten Saum⸗ eises abgesprengt, aber auch manche Fensterscheibe durch den riesigen Luftdruck geplatzt, den die schweren Ladungen verursachen.

Bonn, N. Januar. Die Personenüberfahrt ist wegen starken Eisgangs wieder gesperrt.

Köln, 27. Januar. Heute Mittag kam zwischen den Eisschollen

Heine mit Menschen besetzte Schalde, die bei Neuwied abge⸗

trieben war. Trotz des sehr dichten Eisgangs holten die Boote „Germania“, Eigenthum der Firma Ph. Holzmann u. Cie., und „Volapück“, Eigenthum des Herrn Fasbender, die Schalde von der Deutzer Seite zum hiesigen Ufer und retteten so mehrere Menschen.

Duis burg, 27. Januar. Das Rheineis steht hier noch fest geschlossen bei wachsendem Waffer.

Essen, 26. Januar. Die Ruhr steigt langsam. Gestern be⸗ trug die Zunahme 24 cm, heute 5 cm. Hochwasser ist zunächst nicht zu befürchten.

Lüttich, 26. Januar. Die Maas ist einstweilen eisfrei, doch steht das Eis der bei Charleville mündenden Semois noch fest, und da sich außerdem oberhalb Namur an verschiedenen Inseln große Eis⸗ massen angesammelt haben, wird hier nach einigen Tagen neues Treib⸗ eis erwartet. Die Maas ist seit gestern um 0,53 m gefallen. In Herstal drang das Wasser des Preéallebaches in eine Stein⸗ grube und von dort in die Kohlenzeche Gorard⸗Elpes, in deren tieferen Theilen infolge dessen die Arbeit eingestellt werden mußte. Die Bergleute werden vorläufig in den obern Strecken beschäftigt. In Huy beträgt der durch die Ueberschwemmungen entstandene Schaden uͤber eine Million. Es hat sich ein Hilfsausschuß zu Sammlungen für die Ueberschwemmten gebildet.

Lille, 26. Januar. Die Ortschaften Wailly, Achicourt und Roclincourt in der Nähe von Arras wurden überschwemmt. Bei Les Andelys (Eure) trat der Gambon aus seinem Bett und überschwemmte mehrere Fabriken. In der Rohseidenfabrik von Hamelin u. Decker zu Les Andelys beträgt der Schaden 200 000 Fr.

St. Petersburg, 27. Januar. Bei Wilna fand, er „Modb. Ztg.“ telegraphirt wird, ein Zusammenstoß von zwei Schnellzuͤgen statt; es wurden dabei fechs Personen getödtet und

siebzehn schwer verwundet.

New⸗York, 25. Januar. Nach Telegrammen des „B. R.“ ist der Pie Paderal, ein großer Vulcan in der Geafschaft Rio Arriha, Neu⸗Mexiko, in einem Zustand heftiger Ausbrüche. Der Berg, der sich seit 1821 ruhig verhielt, trieb seit vergangenem Dezember Rauchwolken hervor und warf Lavpaströme aus. Die gaznze Kuppe, ungefähr eine Quadratmeile im Umfang, ist dadurch, daß die Lava die Bergseiten hinab ins Thal floß. wo sie sich über einen Raum von je einer Meile zu beiden Seiten des Berges aus⸗ dehnte, abgestoßen worden. Nachrichten aus Mexiko melden, daß leichte Erdstöße zu Guaymas, Ouzaba und zu Cordohg ver⸗ spürt wurden und aus dem Vulkan Orizaba dumpfes Getöse ver⸗ nommen wurde. Auch der große Vulcan Colima zeigt Zeichen innerer Thätigkeit, der Himmel über dem Berge ist Nächts durche Flammen im Krater erhellt, und man befürchtet einen Ausbruch.