1893 / 45 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 21 Feb 1893 18:00:01 GMT) scan diff

Einleitung der Schluß gezogen, daß im Jahre 1892 trotz der be⸗ trächtlichen Verringerung der Gesammt⸗Saatflächen um 848 000 Dessä⸗ tinen und des Zuwachses der Landbevölkerung um 7 180 700 Seelen beiderlei Geschlechts die Menge des geernteten Getreides und der 85 Kopf sich ergebende Ueberschuß an verfügbarem Getreide fast die gleichen bleiben, mag man sie nach den Saatflächen des Jahres 1892 oder nach denen des Jahres 1887 berechnen. 88 Die Ernte betrug nämlich (in Tschetwert): Nach den Ausweisen 8

1892 1887

An Getreide überhaupt 292 618 100 297 383 400 Wintergetreide . 124 172 700 127 469 600 3 296 900 Sommergetreide .168 445 400 169 913 800 1 468 400

Ueberschuß pro Kepf (nach Abzug des Saatgetreides und des

Verpflegungskorns mit 13 Pud pro Kopf) en

weniger —) Getreide überhaupt . 21,01 Pud, 21,14 Pud, 0,13 Pud, Wintergetreide. . .10,11 W 0,22 Sommergetreide 19,9 10,8 9025.

Eine Verminderung der Saatfläche und damit auch eine Ab⸗ nahme der geernteten Getreidemenge hat E den östlichen und centralen Bezirken des europäischen Rußlands, eine Vermehrung dagegen in den westlichen Provinzen, insbesondere in Polen.

In der Einleitung sind ferner Angaben über die Ernte im nördlichen Kaukasus enthalten, die infolge späten Ein⸗ treffens der Nachrichten in die Gesammtübersicht nicht haben aufgenommen werden können. Die Ernte in dem Gouvernement Stawropol und in den Gebieten des Kuban und des Terek ist so gut aus va daß sie den besten Ernten der südlichen Gouvernements gleich ommt.

Ueber Transkaukasien sind nur einige S aus der Ernte von 1891 mitgetheilt, wonach damals ein Ueberschuß von 105 884 800 Pud vor⸗ handen war, der als normal angenommen wird.

Nach den Berechnungen des Comités beläuft sich der Getreide⸗ vorrath nach Abzug des Saatgetreides:

in den 50 Provinzen des europäischen Ruß⸗ Ioab6— 1 598 118 600 Pud, 10 Weichsel⸗Gouvernements auf 176 067 900 3 Gouvernements des nördlichen v61677168 8 Gouvernements des südlichen 11644*4*“ 105 884 800 zusammen auf 2 051 947 800 Pud. Indem es die Landbevölkerung dieser Gebiete auf 91 140 000 Seelen beziffert und pro Kopf 13 Pud, insgesammt also 1 184 483 000 Pud für Verpflegung rechnet, erhält das Comité einen reinen Ueber⸗ chuß von rund 867 464 800 Pud zur Ausfuhr verfügebaren Getreides.

168 (mehr +†, weniger —) 4 765 300

Saatenstand in der Türkei. 8 (Vgl. R.⸗Anz. Nr. 20 v. 23./1.)

Im Monat Januar ist fast allenthalben in der europäischen Türkei und im nördlichen Theil von Kleinasien reichlich Schnee ge⸗ fallen; in den hoch gelegenen Gegenden trat mit dem Schneefall auch sofort Frost ein. In den Küstengegenden meese Frost mit Thau⸗ wetter ab. Man nimmt an, daß der Frost keinen Schaden verursacht hat, da die Schneedecke eine sehr dichte war. In den Prbvinzen Erzerum und Wan soll durch frühzeitig eingetretenen Frost die Bestellung der Felder gehindert worden sein. Im übrigen giebt der bisherige Zustand zu günstigen Erwartungen Veranlassung; namentlich gilt es nicht als ausge falls das Frühjahr zeitig genug eintritt, das im Vergleich zu früheren Jahren an der Aussaat Fehlende noch nachgeholt werden kann.

Auch aus Syrien und Palästina lauten die Nachrichten über den Saatenstand günstig. 8

Handel und Gewerbe. 8

* Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.

An der Ruhr sind am 20. d. M. gestellt 11 022, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.

In Oberschlesien sind am 18. d. M. gestellt 4271, nicht

rechtzeitig gestellt keine Wagen. 5 .

Zwangs⸗Versteigerungen. Beim Königlichen Amtsgericht I Berlin standen am 20. Februar die nachbezeichneten Grundstücke zur Versteigerung; Französischestraße 33a, dem Bankier A. F. H. Eschwe zu Charlottenburg gehörig; Nutzungswerth 9240 ℳ; für das Meistgebot von 385 500 wurde der Kaufmann Carl Baer, Köpnickerstraße, Ersteher. Swinemünderstraße 73, den Bauunternehmern Carl Logsch zu Steglitz und Gustav Hübner zu Berlin ge⸗ hörig; Nutzungswerth 18 470 ℳ; für das Meistgebot von 241 000 wurde der Kaufmann Franz Horst, Fichtestraße 21, Ersteher. Seestraße 40, Ecke Hennigsdorferstraße, dem Fabrikdirector Adolf Koblenzer zu Pfersee⸗Augsburg gehörig; Nutzungs⸗ werth 7570 ℳ; für das Meistgebot von 150 000 wurde der Kauf⸗ mann Eduard Troplowitz, Jägerstraße 25, Ersteher.

G Gestern fand die Sitzung des Aufsichtsraths der hiesigen Disconto⸗Gesellschaft statt, dem über die Bilanz des ab⸗

gelaufenen Geschäftsjahres berichtet wurde. Der Bruttogewinn stellt sich einschließlich des auf 43 431 sich belaufenden Vortrages aus der vorjährigen Bilanz auf 8 921 805 gegen 11 444 307 im Vorjahre und der Reingewinn nach Abzug der Verwaltungskosten u. s. w. 1 545 267 ℳ, der Steuern 514 065 sowie nach besonderer Ab⸗

schreibung von 1 716 799 auf noch nicht abgewickelte Con⸗

sortialberheiligungen auf 5 134 366 gegen 7 057 593 im Vorjahre. Die Abschreibung ist auf Höhe des Netto⸗

ertrages aus dem Effectengeschäft bemessen. Nach An⸗ hörung der Bilanz⸗Revisionscommission und vorbehaltlich der speciellen

Prüfung erklärte sich der Aufsichtsrath mit dem Antrage der Ge⸗ chäftsinhaber einverstanden, für das Jahr 1892 eine Dividende von

6 % (1891 8 %) auf das Commanditkapital von 75 000 000 in Vorschlag zu bringen. Die Bilanzvorlage des abgelaufenen Jahres

ergiebt als Finfegertrag der Platz⸗ und anderen Pariwechsel 1 256 765 gegen 1 407 279 in 1891, als Ertrag dem Curswechselverkehr nach Abzug der Zinsen

8 gegen 369 331 in 1891, als Nettoertrag aus den eigenen erthpapieren und dem Reportgeschäft nach Abschrei⸗ bung der Verluste und Abzug der Zinsen 1 716 799 gegen

2 446 079 in 1891, als Provision aus den laufenden Rechnungen 2 280 173 gegen 2 594 876 in 1891, als Ertrag aus dem Zinsenconto 2 789 659 gegen 3 302 595 in 1891, als Ertra aus der dauernden Betheiligung bei ausländischen Bankinstituten neh Commanditbetheiligungen 411 293 gegen 336 360 in 1891, als verschiedene Einnahmen 156 568 gegen 947 334 in 1891. Es betragen die Kassen⸗ und Wechselbände 88 448 476 gegen 85 610 708 in 1891, die Reports 11 376 727 gegen 14 935579 in 1891, der Bestand der eigenen Werth⸗ papiere einschließlich der Consortial⸗Engagements 37 010 622 gegen 45 631 510. in 1891, die dauernde Betheiligung bei aus⸗ ländischen Bankinstituten nebst commanditarischen Betheiligungen wie im Vorjahre 4 546 375 ℳ, die Debitoren in laufenden Rechnungen 113 723 640 gegen 83 890 953 in 1891. Die Accepte stellen sich auf 31 393 269 gegen 21 535 302 in 1891, die Deposit⸗ Rechnungen mit Kündigung und die Creditoren in laufenden Rechnungen auf 121 940 494=1 gegen 109 509 452 in 1891. Im Conto⸗Corrent⸗Verkehr betragen die Verluste

11 307 Der besondere Reservefonds hat die statuten⸗

mäßige Maximalhöhe von 11 250 000 Unter Hinzurechnung der allgemeinen (gesetzlichen) Reserve von 9 838 337 und der außer⸗ ordentlichen Reserve im Bestande von 3 000 000 betragen die ge⸗ sammten bilanzmäßigen Reserven 24 088 337 Die gesammten zu Geschäftszwecken dienenden Grundstücke sind mit 3 583 558 in die Bilanz aufgenommen. Es wird eine Ueberweisung von 50 000 an die David Hansemann'sche Pensionskasse für die Angestellten der Gesellschaft beantragt. Nach Einstellung der statutmäßigen Gewinne, Betheiligungen und Tantièmen sind alsdann auf neue Rechnung 82 541 vorzutragen.

In der gestrigen Sitzung des Aufsichtsraths der Königs⸗ berger Vereinsbank wurde beschlossen, der Generalversammlung die Vertheilung einer Dividende von 5 %, wie im vergangenen Jahre, vorzuschlagen. 1

Der Aufsichtsrath der Breslauer Wechslerbank beschloß, der auf den 20. März d. J. einzuberufenden Generalversammlung die Vertheilung von 4 ½ % vorzuschlagen. Abschreibungen werden im Betrage von 86 357 vorgenommen und der ordentliche Reservefond wird auf 10 % des Actienkapitals erhöht.

In der Generalversammlung der Magdeburger Hagel⸗ versicherungs⸗Gesellschaft vom 18. d. M. wurden der vor⸗ gelegte Rechnungsabschluß und die beantragte Gewinnvertheilung ge⸗ nehmigt. Der Jahresgewinn beläuft sich auf 863 502 Hiervon ist zunächst der aus dem Jahre 1891 übernommene Ver⸗ lust am Grundkapital von 188 277 zu decken, wo⸗ nach ein Reingewinn von 675 225 verbleibt. Von diesem Rein⸗ gewinne fließen nach HehRetng des Statuts zum Reserve⸗ fonds 202 567 ℳ, zum Sparfonds 270 090 ℳ, zu Tantièmen an den Verwaltungsrath und den Gesellschaftsvorstand 67 522 und zur Dividende auf 3001 Actien à 45 (9 %) 135 045 ℳ. Die Zaͤhl der Versicherungen stieg von 61 623 auf 67 072, die Versicherungs⸗ summe von 270 980 255 auf 307 661 400 und die Prämie von 2 643 328 auf 3 055 406 89

Dem Bericht des Directors der Vaterländischen Vieh⸗ Versicherungsgesellschaft zu Dresden für das erste volle Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 1892 entnehmen wir folgende Angaben: Das Ende 1892 laufende Geschäft umfaßte 9045 Thiere mit 5 723 162 (+ 708 641 ℳ) Versicherungssumme und 225 150 (+ 31 990 ℳ) Prämie. Die Gesammt⸗Einnahmen der Gesellschaft stiegen von 318 731 Ende 1891 um 23 060 anf 341 791 Die Bilanz schließt im Activum und Passivum mit 375 812 99

Die Leipziger Monatsschrift für Textil⸗Industrie, die von Theodor Martin’s Textilverlag in Leipzig herausgegeben wird, giebt in dem varliegenden ersten Heft des VIII. Jahrgangs wieder eine durch Abbildungen erläuterte Uebersicht über die Fortschritte, die auf dem Gebiete der Textil⸗Industrie (Spinnerei, Weberei, Wirkerei, Färberei ꝛc.) in jüngster Zeit gemacht worden sind. Als Sonder⸗ beilage sind mehrere Entwürfe zu Gobelins gewählt, während das Beiblatt „Der Musterzeichner“ eine Anzahl für die Monats⸗ schrift gewebter Stoffproben enthält. 18

Der Aufsichtsrath der Süddeutschen Bodencreditbank beschloß, der am 20. März stattfindenden Generalversammlung die Vertheilung einer Dividende von 7 %, die Dotirung der Reserve mit 105 549 ℳ, die Zuweisung von 25 000 an die Pensionskasse der Angestellten und einen Gewinnvortrag von 271 142 auf 1893 vor⸗ zuschlagen. Es beträgt hiernach die Reserve 2,282 995,31

Die Betriebs⸗Einnahmen der Schweizerischen Nordost⸗ bahn betrugen im Januar 1893 für den Personenverkehr 410 000 (im Januar 1892 419 211) Fr., für den Güterverkehr 703 000 (1892 798 077) Fr., diverse Einnahmen im Januar 1893 75 710 (1892 76 778) Fr., Gesammteinnahme im Januar 1893 1 188 710 (1892 1 294 066) Fr. Die Betriebs⸗Ausgaben betrugen im Januar 1893 843 633 (1892 831 591) Fr. Demnach Ueberschuß im Januar 1893 345 077 (1892 462 475) Fr.

Magdeburg, 20. Februar. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker excl., von 92 % 15,15, Kornzucker excl., 88 % Rendement 14,20, Nachproducte excl., 75 % Rendement 12,00. Stetig. Brod⸗ raffinade I. 27,75. Brodraffinade II. 27,50. Gem. Raffinade mit bafß 28,00. Gem. Melis I. mit Faß 26,25. Ruhig. Rohzucker J. Product Transito f. a. B. Hamburg pr. Febr. 14,22 ½ bez., 14,25 Br., pr. März 14,20 bez., 14,22 ½ Br., pr. April 14,30 bez. u. Br., pr. Mai 14,40 bez. u. Br. Ruhig.

Leipzig, 20. Februar. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. per Februar 3,60 ℳ, per März 3,62 ½ ℳ, per April 3,65 ℳ, per Mai 3,67 ½ ℳ, per Juni 3,70 ℳ, per Juli 3,72 ½ ℳ, per August 3,72 ½ ℳ, per September 3,75 ℳ, per Oktober 3,75 ½ ℳ, per November 3,80 ℳ, per Dezember 3,80 ℳ, per Januar —. Umsatz kg.

Wien, 20. Februar. (W. T. B.) Das Rothschild⸗ consortium hat dem Finanz⸗Ministerium die Ausübung der Option auf Uebernahme des Restbetrages von 319 298 005 Kronen der neuen 4 % Staatsrenten⸗Anleihe und des Restbetrages von 56 476 200 Kronen der neuen 4 % Staatsschuld⸗ verschreibungen der Rudolfbahn angezeigt mit dem Er⸗ suchen, sämmtliche zur Zeit noch nicht verloosten Obligationen der 5 % österreichischen Notenrente, der 4 % Staatsschuldverschreibungen der Vorarlbergbahn und der % Staateschuldverschreibungen der Rudolfsbahn in der zulässig kürzesten Frist zu kündigen.

Wien, 20. Februar. (W. T. B.) Der Verwaltungsrath der österreichischen Suagt Hahn Geselkschaft hat dem von den Vertretern der französischen und der deutschen Prioritätenbesitzer vorgeschlagenen Vergleiche zugestimmt und seinen Präsidenten ermächtigt, im Einvernehmen mit dem Comité des Verwaltungs⸗ raths die erforderlichen Verhandlungen mit dem Curator und den beiden Regierungen in Wien und in Pest zu pflegen, im Falle der Zustimmung des Curators den fälligen Märzcoupon voll mit 7,50 Fr. einzulösen und die bezüglich der Aufhebung der Pro⸗ zesse und Arreste von dem Vertreter der französischen und der deutschen Prioritätenbesitzer gemachten Anerbietungen anzunehmen. Der Verwal⸗ tungsrath beschloß ferner die Einberufung einer außerordentlichen Ge⸗ neralversammlung wegen Annahme des Vergleichs, jedoch von einem freihändigen Rückkauf der jährlich zu amortisirenden Obligationen der

ehnten Emission und des Ergänzungsnetzes bis auf weiteres abzu⸗ is Falls die Bedingungen für die Vollauszahlung des März⸗ Coupons nicht rechtzeitig gegeben sein sollen, wird dieser Coupon mit 6,75 Fr. üngeat und für den zurückgehaltenen Steuerbetrag ein Rest⸗ Coupon ausgefolgt werden. 8 3

London, 20. Februar. (W. T. B.) An der Küste 4 Weizen⸗ ladungen angeboten.

96 % Javpazucker loco 16 ruhig, Rüben⸗Rohzucker 14 ⅛½ ruhig. Chile⸗Kupfer 45 ½, pr. 3 Monat 4511⁄13.

Glasgow, 20. Februar. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 3559 Tons gegen 6817 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres. 1

Bradford, 20. Februar. (W. T. B.) Wolle ruhig, fest, englische knapp, Merino matt, Croßbreds fest; Garne ruhig, stetig.

Amsterdam, 20. Februar. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 55. Bancazinn 55t.

New⸗York, 20. Februar. (W. T. B.) Nach mattem Ver⸗ lauf war der Schluß der Börse fest. Der Umsatz der Actien betrug 1 317 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 560 000 Unzen geschätzt. Silberverkäufe fanden nicht statt. Die Silbher⸗ ankäufe für den Staatsschatz betrugen 290 000 Unzen zu 84,30 à 84,40. An der Börse herrschte eine außerordentliche Aufregung infolge Lolos⸗ saler Verkäufe von Philadelphia⸗ und Reading⸗Actien, die innerhalb zehn Minuten um 6 fielen. New⸗England⸗Actien wurden stark in Mitleidenschaft gezogen, andere Werthe wurden ebenfalls schwach; innerhalb drei Stunden wurden 1 100 000 Actien verkauft. Im Laufe des Nachmittags legte sich die Aufregung etwas, es herrschte indeß noch immer große Beunruhigung. Mehrere Banquiers kündigten die Anleihen, viele Debitoren konnten den Forderungen nicht Genüge leisten. Gegen den Schluß der Börse erholten sich mehrere Papiere. Für die Philadelphia⸗ und Reading⸗Eisenbahngesellschaft sind 3 Sequester ernannt worden. 1131“

loco

Der Dampfer „Lahn“ wird 3 500 000 Doll. Gold nach Europ. I vFnes b Preis 28 eizen eröffnete zu niedrigeren Preisen infolge Zunahme Ankünfte und auf schwächere auslendische Märkte, dn. üme ser später infolge größerer Kauflust. Der Schluß war jedoch se wach. Füft 5 8 der Ersfnung göwacher den ganzen Tag weiter nachgebend auf eingetroffene Meldungen über günstiges Eüehgegencwah Visible Supply an Weizen 80 216 000 Bufhels, do. an Mais 14 708 000 Bushels. Chicago, 20. Februar. (W. T., B.) Weizen eröffnete zu höheren Preisen, nahm alsdann eine träge Haltung an, erholte sich aber später wieder infolge größerer Terminkäufe, schloß jedoch schwach Mais war während des ganzen Börsenverlaufs infolge Zunahme der Ankünfte und geringer Kauflust fortgesetzt weichend. Schluß schwach.

Verkehrs⸗Anstalten

Im Anschluß an frühere Mittheilungen wird zur Kenntniß gebracht, daß Waarenprobensendungen nach Portugal und nach Madeira einstweilen zur Postbefördeung über⸗ haupt nicht angenommen werden können.

Laut Telegramm aus Aachen ist die zweite englische Post über Ostende vom 20. d. M. ausgeblieben. Grund: Verspätetes Eintreffen des Schiffes in Ostende wegen starken Ostwindes.

Triest, 20. Februar. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Medusa“ ist, von Konstantinopel kommend, heute Mitternacht hier eingetroffen.

London, 20. Februar. (W. T. B.) Der Union⸗Dampfer „Tartarxr“ ist heute auf der Heimreise in Southampton ange⸗ kommen.

Konstantinopel, 20. Februar. Bankengruppe Nagelmackers erhielt Sultans zum Bau der Eisenbahn von Nassiu Karahissar.

Der Vertreter einer Pariser heute das Irade des

Alaschehr und 16“

Mannigfaltige

Mannheim, 17. Februar. Die städtische Schifferschule hat heute ihr zweites Unterrichtsjahr beendet. Das geschah in einer öffentlichen dreistündigen mündlichen Prüfung mit allen zwölf Schülern der beiden Curse, welcher eine schriftliche sechsstündige Prüfung der vier Schüler des zweiten Cursus, die heute die Anstalt verlassen, vor⸗ ausgegangen war. Als Vertreter der Großherzoglichen Staatsregierung war das Vorstandsmitglied der Ober⸗Direction des Straßen⸗ und Wasserbaues in Karlsruhe, Herr Baudirector und Professor Mar Honsell anwesend; außerdem ein größerer Theil der Mitglieder der städtischen Schifferschulcommission, speciell auch Herr Ober⸗Bürgermeister Beck; des weiteren der Staatscommissar der Commission, Herr Oker⸗ Ingenieur Fieser. Als Gäste waren geladen und zugegen Herr Ge⸗ heimer Ober⸗Regierungs⸗Rath Frech, ein Vertreter der Handelskammer für den Kreis Mannheim, Herr Otto Glöklen, ferner eine größere Zahl von Schiffern, welche aufmerksam die Prüfung verfolgten. Am Schlusse der mit Erfolg bestandenen Prüfung wurden die vier Schüler des zweiten Cursus entlassen. Dieselben erhielten von der Anstalt eine vom Rheinschiffsregisterverband herausgegebene Sammlung aller auf die Rheinschiffahrt bezüglichen Gesetze und Ver⸗ ordnungen als Erinnerung an die Schule; ferner vom Verlag und der Redaction des „Rheinschiff“ erhielt jeder der zwölf Schüler ein Exemplar des in diesem Verlag erschienenen Sammelwerks: „Vade⸗ mecum für den Rheinschiffer“. Der Schüler mit der besten Note erhielt außerdem noch eine ganz besondere Belohnung in Form eines weiteren nützlichen Buches. S Schluß hielt Herr Baudirector Honsell eine längere Ansprachevoller Anerkennung für die Leistungen der Schüler, aber nicht minder auch der Lehrer (meist in ehrenamtlicher Stellung), welche die besonderen Schwierigkeiten dieses Amts (Verschiedenheit in der Vorbildung der Schüler, Sprödigkeit des zu bewältigenden Lehr⸗ stoffs, außerordentliche Kürze der für die Lehraufgabe gebotenen Zeit) mit Liebe und Verständniß glücklich zu umschiffen verstanden hätten. Er giebt der Hoffnung Ausdruck, daß sich auch am Rhein, wie dies schon jahrzehntelang an der Elbe der Fall sei, das Bedürfniß nach einer theoretischen Ausbildung der jungen Schiffer noch erheblich verstärke. Er gebe ferner gerne zu, daß man am Rhein mit Recht das Schwergewicht auf die praktische Schule lege; er erwarte aber, daß man wieder aus der heutigen Prüfung sicherlich entnommen haben werde, wie werthvoll eine Summe von weiteren Kenntnissen für die Schiffer sei. Wie mancher der heute zu Entlassenden werde nun in der Lage sein, dem einen oder anderen seiner Vorgesetzten, der gewandter mit dem Fahrbaum wie mit der Feder sei, zu helfen und sich dabei vielleicht auch noch ein Stück Geld zu verdienen. In gleichem Sinne sprach auch Herr Ober⸗Bürgermeister Beck, und mit dem Ausdruck des lebhaftesten Dankes für das reiche Wohlwollen, welches die Großherzogliche Staatsregierung und die hiesige Handelskammer, auch der Schifferstand selbst dieser städtischen Anstalt entgegengebracht hätten, wurde der feierliche Act beendet.

Graz, 21. Februar. In der Kohlengrube zu Skalis ist, wie „W. T. B.“ meldet, gestern eine Explosion schlagender Wetter erfolgt. Bisher sind 87 Todte aufgefunden worden. Sieben⸗ Arbeiter sind schwer, sieben leicht verletzt. Weitere sieben Arbeiter werden noch vermißt.

Karlsbad, 20. Februar. Im Rudolfschacht zu Patschirn bei Chodan sind, wie „W. T. B.“ meldet, durch den Einbruch von Tagwässern sechs Bergarbeiter verunglückt.

Toulon, 21. Februar. Beim „H. T. B.“ ist die Nachricht von einer furchtbaren Explosion schlagender Wetter in den Bergwerken in der Nähe von Fontana eingelaufen. Die Zahl der Todten ist noch nicht bekannt.

Ajaccio, 20. Februar. Der Hamburger BSchnelldampfer „Fürst Bismarck“, der gestern mit 225 Reisenden seine große Vergnügungsfahrt nach den Häfen des Orients von Genug aus antrat, ist nach einer Meldung des „W. T. B.“ heute Morgen 7 ÜUhr wohl⸗ behalten vor Corsika eingetroffen. Die Fahrgäste begaben sich sofort an Land. Das Wetter ist prachtvoll. Die Weiterfahrt nach Alerandrien

erfoͤlgt morgen früh. e“

Rom, 21. Februar. Vox dem Hause des Deputirten Fers explodirte, nach einer Mittheilung des „W. T. B.“, gestern Aben eine Petarde, wodurch das Hausthor zertrümmert und die Wohnungs⸗ einrichtung arg beschädigt wurde.

New⸗York. Die Tunnel verbindung zwischen den Schweste⸗ städten New⸗Vork und Brooklyn ist, wie der „N. Pr. Z.“ berichte wird, von dem Präsidenten der Long⸗Island⸗Railroad⸗Compand, Austin Corbin, ernstlich geplant. Er will nämlich einen Fun unter dem East⸗River bauen, der dich von der Fähre am Fuße F Atlantic Avenue in Brooklyn nach der Battery in New⸗Hork en⸗ strecken und einen von 8 m bei einer Gesammtläng von 1990 m erhalten soll. ie Beschaffenheit des Bodens ist in Bohrungen genau untersucht worden; dabei hat sich getce daß der Tunnel durch festes Gestein getrieben werden muß, wozu ische zwei Jahre erforderlich sein dürften. Im Tunnel wird der Aertriac Bahnbetrieb in Anwendung gelangen, auch soll zur Beförderung vöt Postsachen ein pneumatisches Rohrfystem in Anwendung ge rnt werden. Das Tunnelende in Brooklyn soll durch eine Hochbahn, 1 der Long⸗Island⸗Eisenbahnstation verbunden werden. Die Gesanorm kosten des Tunnel⸗ und Hochbahnbaues einschließlich der Eleva werden auf rund 3 Millionen Dollars veranschlagt.

zum Deut

1. Untersuchungs⸗Sachen. 2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.

3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.

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ite Beilage

en Reichs⸗Anzeiger und Königlich Pr

9

Berlin, Dienstag, den 21. Februar

eußischen Staats⸗Anzeiger.

1893.

6. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 7. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften. 8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. 9. Bank⸗Ausweise.

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

8

) Untersuchungs⸗Sachen. [70040] Steckbriefs Erledigung.

Der hinter den Kaufmann Oscar Wohlauer, geboren am 20. Mai 1851 zu Wohlau, wegen Ver⸗ gehens gegen die Konkurs⸗Ordnung in den Acten J. IA. 639. 82 unterm 26. April 1883 erlassene, und am 5. Mai 1884 und 28. November 1885 er⸗ neuerte Steckbrief ist erledigt.

Berlin, den 11. Februar 1893.

Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht I.

[63633] Oeffentliche Ladung.

1) Der August Julius Strelau, geboren am 27. April 1869 zu Waltershausen, Kreis Wirsitz, zuletzt in Potsdam wohnhaft gewesen, 1

2) der Johann Friedrich Hennig, geboren am 19. Januar 1870 zu Lütte, Kreis Zauch⸗Belzig, zu⸗ letzt ebendaselbst wohnhaft gewesen,

3) der Heinrich Franz Paul Preußler, geboren am 17. Juli 1869 zu Lupinice, Kreis Konitz, zuletzt in Potsdam wohnhaft gewesen, b

werden beschuüldigt, als Wehrpflichtige, in der Absicht, sich dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundes⸗ gebietes ai ehakten zu haben, Vergehen gegen § 140 Abs. 1 Nr. 1 Str.⸗G.⸗B. Dieselben werden auf den 5. April 1893, Vormittags 9 Uhr, vor die Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Potsdam zur Hauptverhandlung geladen. Bei un⸗ entschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach § 472 der Strafprozeßordnung von den Civil⸗ vorsitzenden der Ersatz⸗Commissionen des Aushebungs⸗ Bezirks Wirsitz und der Kreise Zauch⸗Belzig und Konitz über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärungen verurtheilt werden.

Potsdam, den 17. Januar 1893.

Königliche Staatsanwaltschaft.

[70039] Oeffentliche Ladung.

Die Wehrpflichtigen:

1) August Gustav Paul Rast,

25. Mai 1870 zu Görlitz, evangelisch,

2) der Heizer Felix Karl Siller, geboren den 24. Juni 1869 zu Görlitz, evangelisch,

3) Eduard Gustay Toll, geboren den 8. März 1870 zu Görlitz, katholisch,

4) Johann Heinrich Hüttig, geboren den 24. Ja⸗ nuar 1870 zu Görlitz, evangelisch,

25) Friedrich August Richard Fest, geboren den 9. Juli 1870 zu Görlitz, evangelisch,

6) der Koch Albert Paul⸗ Keinchold Graupner, gehfren den 18. November 1870 zu Görlitz, evan⸗ gelisch,

7) Gustav Woldemar Helbig, geboren den 13. April 1870 zu Görlitz, evangelisch,

8) Richard Emanuel Konstantin Liebelt, geboren am 9. Dezember 1870 zu Görlitz, katholisch,

9) Paul Clemens Ziener, geboren den 20. Juni 1870 zu Görlitz, Dissident,

10) der Bureaubeamte Herrmann Rudolf Tzschuschke, geboren den 1. März 1869 zu Görlitz, evangelisch,

11) der Arbeiter Oswald Richard Bruno Hans,

geboren den

geboren den 29. Januar 1869 zu Görlitz, evangelisch,

12) Gustav Richard Fritz Koehn, geboren den 7. November 1870 zu Görlitz, evangelisch,

13) der Kaufmann Tancred Erwin Lothar Schäffer, geboren den 16. August 1865 zu Görlitz, evangelisch,

werden beschuldigt, als Wehrpflichtige in der Absicht,

dem Eintritt in den Dienst des h Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder nach erreichtem militär⸗ pflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebiets aufgehalten zu haben, Vergehen gegen § 140 Abs. 1 Nr. 1 Str.⸗G.⸗B. —. Dieselben werden auf den 10. Juni 1893, Vormittags 11 Uhr, vor die Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Görlitz zur Hauptverhandlung geladen. Bei un⸗ entschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach § 472 der Strafprozeßordnung von

dem Civil⸗Vorsitzenden der Ersatzcommission des

Aushebungsbezirks des Stadtkreises Görlitz über die der Anklage zu Grunde be. Thatsachen aus⸗

gestellten

170193]

88

8

8

8

8

All

Caroline Berlin eingetragene, am

lten Erklärungen verurtheilt werden. M. 23/93. Görlitz, den 14. Februar 1893. Der Königliche Erste Staatsanwalt.

Zustellungen

2) Aufgebote, und dergl.

Zwangsverstei erung. Im Wege der gancsdeeeaes soll das im

Grundbuche von der Louisenstadt Band 21 Nr. 1248 auf den Namen der verwittweten Frau Auguste

Meyer, geb. Merschky, zu Engel⸗Ufer Nr. 1, 1 a. nd 1b. belegene Grundstück am 21. April 1892, Vormittags 10 ¼ Uhr, vor dem unter⸗

Eleonore

sfeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Feiespe⸗

traße Nr. 13, Hof, Flügel C., Erdgeschoß, Saal Nr. 40, versteigert werden. Das Grundstück, welches eine Fläche von 26 a hat, ist mit 45 320

utzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grund⸗

buchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das

Grundstück betreffende Nachweisun ie be

2 gen, sowie besondere Faufbetüc een können in 62 erichtsschreiberei 8 enda, Flügel 1)., Zimmer Nr. 17, eingesehen werden. e Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von

Oeffentlicher Anzeiger.

selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund⸗ buche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs⸗ vermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗ bgten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Verthei⸗ lung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten An⸗ sprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 21. April 1893, Nachmittags 12 ½ Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben angegeben, verkündet werden. Berlin, den 9. Februar 1893. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 88.

[70194] Zwangsversteigerung. 1e. 8 . 8 . „Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Invalidenhaus⸗Parzellen Band 11 Blatt Nr. 384 auf den Namen des Zimmermeisters Wilhelm Kulisch früher zu Rixdorf, jetzt zu Berlin eingetragene, in der Novpalisstraße Nr. 12 belegene Grundstück am 24. April 1893, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße Nr. 13, Hof Flügel C., Erdgeschoß, Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück, welches 8 a 42 gm groß ist, ist weder zur Grundsteuer noch zur Gekäudesteuer veran⸗ lagt. Auszug gus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichts⸗ schreiberei ebenda, Flügel D., Zimmer 42, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden An⸗ sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder⸗ kehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver⸗ steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Buschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des rn ag⸗ stücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 24. April 1893, Nachmittags 12 ¼ Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, verkündet werden. Berlin, den 10. Februar 1893. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 87.

[70195] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung foll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise Nieder⸗Barnim Band 43 Nr. 2114 auf den Namen der am 9. Dezember 1891 verstorbenen Frau Tischler⸗ meister Witte, Friederike, geb. Schlegel, hier ein⸗ getragene, in der Plantagenstraße, geund uchlich Nr. 42, nach dem Kataster Nr. 43 belegene Grundstück am 19. April 1893, Vormittags 10 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstr. 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 36, verseäger werden. Das Grundstück ist mit 5930 Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, be⸗ glaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück be⸗ treffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf⸗ bedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden An⸗ sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Ver⸗ steigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder⸗ kehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver⸗ steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feslstellung des eringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei zertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks bean⸗ spruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Ver⸗ steigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach g gtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den 2 nspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 19. April 1893, Nachmittags 12 ¾ Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben angegeben, verkündet werden.

Berlin, den 13. Februar 1893.

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 85.

70197 .

In Eachen des Maurerpoliers August Schnur in Schöningen, Klägers, wider die Ehefrau des Bier⸗ händlers Wilhelm Träbert, Wilhelmine, geb. Basse,

zu Schöningen, Beklagte, wegen Hypothekkapitalzinsen,

wird, nachdem auf Antrag des Klägers die Beschlag⸗ nahme des der Beklagten gehörigen, hieselbst an der Prinzenstraße belegenen Hausgrundstücks No. ass 569 zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 3. dss. Mts. verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 3. dss. Mts. er⸗ folgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf den 15. April 1893, Morgens 9.Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte hieselbst angesetzt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben. Schöningen, den 7. Februar 1893. Herzogliches Amtsgericht.

2 2

Reinbeck.

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„In Sachen der Ehefrau des Rentners Carl Liesenberg, Louise, geb. Nolte, in Büddenstedt, Klägerin, wider den Arbeitsmann und Schlachter Heinrich Wille zu Watenstedt, Beklagten, wegen Hypothekforderung, wird, nachdem auf Antrag der Klägerin die Beschlagnahme des dem Beklagten ge⸗ hörigen Hausgrundstücks No. ass. 67 zu Watenstedt zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 3. d. M. verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche an demselben Tage erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf den 15. April 1893, Nachmittags 3 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte in der Karsten'schen Gastwirthschaft zu Watenstedt angesetzt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu über⸗ reichen haben.

Schöningen, den 7. Februar 1893.

Herzogliches Amtsgericht. [70196] Bekanntmachung.

Das Verfahren der Zwangsversteigerung, betreffend das Bernhardt'sche Grundstück, Grundbuch von den Umgebungen Band 136 Nr. 6278, Haidestraße Nr. 55/57, und die Termine am 12. April 1893 werden aufgehoben.

Berlin, den 15. Februar 1893.

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 86.-

[70198]

[70199] z

In der Zwangsvollstreckungssache Heinrich Vahldiek zu Schöningen, Klägers, wider den Dreher Carl Brandt in Minden und die Ehe⸗ frau des Maschinisten Bosse, Sophie, geb. Brandt, in Schöningen, Beklagte, wegen Hypothekkapital⸗ zinsen, werden die Gläubiger aufgefordert, ihre Forderungen unter Angabe des Betrages an Kapital, Zinsen, Kosten und Nebenforderungen binnen zwei⸗ Wochen bei Vermeidung des Ausschlusses hier anzu⸗ melden. Zur Erklärung über den Vertheilungsplan, sowie zur Vertheilung der Kaufgelder wird Termin auf den 15. März 1893, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgerichte anberaumt, wozu die Betheiligten und der Ersteher hiermit vorgeladen werden.

Schöningen, den 17. Februar 1893. 8 Herzogliches Amtsgericht. 1

des Arbeiters

Reinbeck.

[70200] Bekanntmachung.

Durch Verfügung des hiesigen Königlichen Ametts⸗ gerichts vom 18. November 1892 ist auf Antrag des Robert Rosellen, Pastor zu Köln, gegen Johann⸗ Decker, Geschäftsmann, früher zu Opladen, jetzt ohne bekannten Wohn. und Aufenthaltsort, und Genossen, zum Zweck der Subhastation die Beschlagnahme der nachstehenden Immoblien angeordnet worden, nämlich: Gemeinde und Bürgermeisterei Richrath, Kreis So⸗ lingen, Grundsteuermutterrolle Artikel Nr. 282, 283, 291, 274, 295, 287, Gebäudesteuerrolle Nr. 242, 241, 244, 245, 235, Flur 5 Nr. 1004/298, 1005/298 ꝛc., 1002/298 zc., 1003/298 ꝛc., 1007/300, 1026/302 rꝛc., 863/289, 290, 1006/298, 1057/302 ꝛc., 1028/301 ꝛc., 1029/302 ꝛc., 1030/302 ꝛc., 1053/289, 1054/289, 1303/319, Flur 7 Nr. 313, nebst aufstehenden Ge⸗ bäulichkeiten.

Opladen, den 11. Februar 1893.

Schmitz, 1“ Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

[67108] Anfgebot. Folgende Urkunden: 6 1) die Actie der Anhalt⸗Dessauische sbank

Nr. 05712 über 100 Thaler,

2) die beiden Herzogl. Anhalt.⸗Dessau⸗Cöthen'schen

Prämienanleihen Ser. 51 Nr. 2503 und Ser. 79

Nr. 3906 über je 100 Thaler,

3) das Sparkassenbuch der Kreissparkasse zu Dessau

Nr. 29 017 über 38 42 ₰, ausgestellt für die

unverehelichte Louise Hoffmann in Dellnau,

4) die für die offene Handelsgesellschaft Zink & Julow in Berlin, Faesae a. Nr. 58, als Forderungsdocumentausgefertigte Schuldverschreibung, Bürgschaftsleistung und Hypothekbestellung des Hof⸗ lieferanten Carl Fischer in Dessau und dessen Ehe⸗ frau Marie, geb. Schubert, daselbst vom 6. Sep⸗ tember 1881 über 1650 ℳ, eingetragen im Grund⸗ buch von Dessau Bd. XVII. Bl. 26 auf dem jetzt der Frau Marie Bärsch, geb. Martinius, in Desn gehörigen Hause,

5) Folgende für den Rentier Friedrich Hoyer in

Cöthen als Forderungsdocumente ausgefertigten

Obligationen:

a. die Obligation vom 7./7. Juli 1877 nebst Nachträgen über . . .. 65900

b. die Obligation vom 26. Juni 1882 nebst Nachträgen über . . . . ..

c. die Obligation vom 5./6. Mai 1887 nebst Nachträgen über . . . . ..

d. die Obligation vom 7. Dezember

welche im Grundbuche von Libbesdorf Bd. I. Bl. 30 und von Mosigkau Bd. III. Bl. 44 und 56 auf den daselbst geführten, auf den Namen des Rentiers Gottlieb Löwe in Dessau eingetragenen resp. eingetragen gewesenen Grundstücken hypotheka⸗ risch eingetragen stehen, sind verloren gegangen und haben: .8 zu 1 der Rechtsanwalt Heinrich Erler in Leipzig als Bevollmächtigter der Erben der Lehrerswittwe Louise Amalie Schierholz, geb. Reimann, daselbst, 8 2 der Hers ebesorstehr Louis Seegelken in Lesum, zu 3 die unverehelichte Louise Hoffmann in Dellnau, zu 4 der Rechtsanwalt Justiz⸗Rath Freyberg in Dessau als Bevollmächtigters der offenen Handels⸗ gesellschaft Zink und Julow in Berlin, zu 5 der Rechtsanwalt Justiz⸗Rath Frenckel in Dessau als Bevollmächtigter des Rentiers Friedrich Hoyer in Cöthen die Einleitung des Aufgebotsverfahrens zum Zwecke der Kraftloserklärung dieser Urkunden beantragt. Den Anträgen ist stattgegeben worden und wird hierdurch Aufgebotstermin auf Dienstag, den 28. März 1893, Vormittags 9 Uhr, an hiesiger Gerichts⸗ stelle, Zimmer Nr. 4, anberaumt, zu welchem die etwaigen Inhaber der oben bezeichneten Urkunden hierdurch mit der Aufforderung geladen werden, spä⸗ testens in diesem Termine ihre Ansprüche und Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigen⸗ falls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird. Dessau, den 1. Februar 1893. SKerzoglich Anhaltisches Amtsgericht. . (gez.) Gast. Ausgefertigt: Dessau, den 6. Februar 1893.

Der Gerichtsschreiber des Herzoglichen Amtsgerichts:

(L. S.) Schumann, Secretär.

Aufgebot.

Nr. 1306. Arbogast und Bertha Hupfer von Wallburg, vertreten durch Bürgermeister Carl Zimmerer von da, haben das Aufgebot der ihnen abhanden gekommenen Einlagescheine der Spoxkasse Ettenheim, d. d. 20. Dezember 1866 Nr. 6422 und 6538 über 249 80 nebst 3 ½ % Zins vom 1. Januar 1893 beantragt. Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf Dienstag, den 8. Angust 1893, Vormittags 9 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗ gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung der Urkunden erfolgen wird.

Ettenheim, den 15. Februar 1893.

Großherzogliches Amtsgericht. (gez.) Kraemer.

Dies veröffentlicht: Der Gerichtsschreiber: Adler.

[70205]

[62955] Aufgebot. Das angeblich am 7. September 1892 verbrannte,

für Frau Henriette Nücklaus ausgestellte Spar⸗ kassenbuch der Marienburger Kreis⸗Sparkasse Nr. 6071 mit 921 Kapital⸗ und Zinsbestand am 1. April 1892, welcher am 28. Mai 1892 um 100 Kapital⸗ einlage vermehrt worden ist, soll auf den Antrag der Verwalter Otto und Henriette Nücklaus'schen Eheleute zu Stuhmsdorf, vertreten durch den Justiz⸗ Rath Rosenow zu Stuhm, zum Zwecke einer neuen Ausfertigung aufgeboten werden. Der Inhaber des bezeichneten Sparkassenbuchs wird daher aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine am 10. Oktober 1893, Mittags 12 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 1, seine Rechte anzumelden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigenfa

dasselbe für kraftlos erklärt werden wird.

Marienburg, den 16. Januar 1893

Keoöhnigliches Amtsgericht. 8 [55478]

Lemgo. Auf Antrag der Ehefrau des Schneider⸗ meisters Brüning hiers. werden die Inhaber nach⸗ stehender angeblich verloren gegangener Obligationen der hiesigen Sparkasse

Nr. 9069 für Doris Brüning, Nr. 9070 Hermann Brüning, Nr. 9071 „August Brüning, Nr. 9072 „Karl Brüning über je 30 ℳ, ausgestellt am 5. Januar 1874, hie mit aufgefordert, ihre Rechte an dieselben bei dem unterzeichneten Gerichte spätestens in dem dazu auf Dienstag, den 11. Juli 1893, Morgens 10 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der letzteren erfolgen wird. Lemgo, den 15. Dezember 1892. 8 Fürstliches Amtsgericht. I. Pothmann. 8 —V

8 8 [698711 Aufgebot.

Der Gastwirth Friedrich Oelze hierselbst hat das Aufgebot des von ihm auf den Gastwirth Wilhelm Pannecke ebenhier gezogenen und von diesem accep⸗ tirten, von Dömitz, den 2. Juni 1892, über 228 ausgestellten und am 28. Juni 1892 fälligen Wech⸗ sels an eigene Ordre beantragt. Der Inbaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 13. April 1893, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗ gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ür⸗ kunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Dömitz, den 10. Februar 1893.

Großherzoglich Mecklenburgisches Amtsgericht.

1887 über. 8

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