1893 / 49 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 25 Feb 1893 18:00:01 GMT) scan diff

Berechnet man das Verhältniß zur mittleren Bevölkerung, so kamen i dem genannten Jahre auf 1000 Einwohner: ehr

Geborene Gestorbene Geborene (ohne Todtgeborene). als Ge⸗

storbene. dem Deutschen Reich 399 284 13,6

Frankreich.... 22,6 0,3 Großbritannien .. 32,4 20,3 12 den Niederlanden .. 1 33,7 20,6 13,0.

Im Deutschen Reich fanden sonach verhältnißmäßig mehr Ehe⸗ schließungen statt, ebenso war die Geburten⸗ und Sterbeziffer größer, als in den übrigen hier aufgeführten Ländern. Auch die natürliche Vermehrung der Bevölkerung (durch Geburtenüberschuß) war relativ am stärksten im Deutschen Reich. Frankreich nimmt eine Sonder⸗ stellung insofern ein, als hier die Sterbefälle zahlreicher waren als die Geburten. 6

in Eheschließungen.

In den monatlichen Handelsausweisen,

die im Vorjahr eine gänzliche Umgestaltung erfahren haben, sind mit diesem neuen Jahrgang die Mittheilungen über die Herkunfts⸗ und Bestimmungs⸗Länder noch wesentlich erweitert worden. Es wird jetzt bei jeder der 933 Waarengattungen jedes Land, aus welchem im Vor⸗ jahr die Einfuhr den Werth von 100 000 erreichte, als ““ auch für das laufende Jahr besonders nachgewiesen; ebenso jedes Land, dem die Ausfuhr mindestens 100 000 betrug, als Be⸗ stimmungsland. Bei Artikeln, deren Werth im Verkehr mit keinem Lande 100 000 erreichte, werden einzelne hauptsächlich in Be⸗ tracht kommende Länder hervorgehoben, und nur für Waaren, deren Ein⸗ oder Ausfuhr nicht einmal 10 000 Jahreswerth im Vorjahre hatte, werden die Herkunfts⸗ und Bestimmungsländer monatlich nicht besonders nachgewiesen. Früher war die Grenze für die Nachweisung der Herkunfts⸗ und Bestimmungsländer bei 3 Millionen Mark gezogen. Was die im Vorjahre eingeführten vorläufigen Werth berechnungen betrifft, so werden diese in der be⸗ onnenen Weise von Vierteljahr zu Vierteljahr fortgesetzt werden, sobaß also die nächste derartige Nachweisung für das erste Vierteljahr dieses Jahres im Märzheft der „Monatlichen Nachweise“ auf Grund der inzwischen von der Commission für Schätzung der Handelswerthe für 1892 festgestellten Einheitswerthe veröffentlicht werden wird. 8

Derr Bestand der deutschen Kauffahrteiflotte

an registrirten Fahrzeugen mit einem Bruttoraumgehalt von mehr als 50 chm belief sich nach dem soeben ausgegebenen ersten Hefte des Jahrgangs 1893 der Vierteljahrshefte zur Statistik des Deutschen Reichs am 1. Januar 1892 auf 3639 Schiffe mit einem Nettoraum⸗ gehalt von 1 468 985 Reg.⸗Tons, wogegen am 1. Januar 1887 4021 Schiffe mit 1 284 703 Reg.⸗Tons vorhanden waren. Und zwar sind am erstgenannten Termin 2698 Segelschiffe mit 704 274 Reg.⸗Tons und 941 Dampfschiffe mit 764 711 Reg.⸗Tons, im Jahre 1887 dagegen 3327 Segelschiffe mit 830 789. Reg.⸗Tons und 694 Dampfschiffe mit 453 914 Reg.⸗Tons gezählt worden. ährend am 1. Januar 1887 unter den vorhandenen Schiffen 82,7 % Segelschiffe und 17,3 % Dampf⸗ schiffe waren, und von je 100 Reg.⸗Tons Nettoraumgehalt auf Segler 64,7 und auf Dampfer 35,3 Reg.⸗Tons entfielen, hat sich am 1. Ja⸗ nuar 1892 die Zahl der Segelschiffe zu der der Dampfschiffe wie 74,1: 25,9, der entsprechende Tonnengehalt wie 47,9: 52,1 verhalten. Die Abnahme des Segler bestandes betrifft lediglich die Größenklassen unter 1200 Reg.⸗Tons, deren Zahl von 3219 auf 2531 oder um 21,4 % zurückging, wogegen die Zahl der Feelschiffe von mehr als 1200 Reg.⸗Tons Netto⸗ raumgehalt von 108 auf 167 oder um 54,6 % stieg. Bei den Dampfschiffen zeigt sich eine Zunahme der Schiffszahl durch fast alle Größenklassen hindurch, doch haben auch bei dieser Schiffsgattung die oberen Größenklassen in stärkerem Verhältniß zugenommen, als die unteren; denn es ist die Zahl der Dampfer mit einem Nettoraumgehalt bis zu 600 Reg.⸗Tons im Laufe der fünf Jahre von 410 auf 502 oder um 22,4 %, derjenigen von 600 bis 1200 Reg.⸗Tons von 151 auf 193 oder um 27,8 %, derjenigen von 1200 bis 1800 Reg.⸗Tons von 91 auf 119 oder um 30,8 % und derjenigen mit mehr als 1800 Reg.⸗Tons Raum⸗ gehalt von 42 auf 127 oder um 202,4 % gestiegen. Unter der Gesammtzahl der Segelschiffe befanden sich am 1. Januar 1892 13 = 0,48 % viermastige, 679 = 25,17 % dreimastige (Vollschiffe, Barken, Schoonerbarken und dreimastige Schooner), 1317 = 48,81 % zweimastige (Briggen, Schoonerbriggen, Brigantinen, Schooner, Schoonergalioten, Galeassen, Galioten, Gaffelschooner, Schmacken u. s. w.) und 689 = 25,54 % einmastige Schiffe. Von den vor⸗ handenen Dampfern waren 52 = 5,5 % Räder⸗ und 889 = 94,5 % Schraubendampfer.

Das soeben erschienene erste Heft des Jahrgangs 1893 der Vierteljahrshefte zur Statistik des Deutschen Reichs enthält zunächst einen Nachweis der Bestimmungen für die gemein⸗ same Statistik des Deutschen Reichs. Von neuen im Jahre 1892 ergangenen Anordnungen sind insbesondere hervorzuheben die Einrich⸗ tung von Saatenstandsberichten, die im April d. J. beginnen und an die sich im Herbst vorläufige Ernteberichte anschließen sollen, sowie die für dieses Jahr beschlossene Wiederholung einer Anbau⸗Statistik, die seit 1883 fehlt.

An statistischen Nachweisen bringt das Heft unter anderen eine Zusammenstellung der Großhandelspreise wichtiger Waaren an deutschen Plätzen im Jahre 1892 und in den 14 Jahren 1879 bis 1892, eine graphische Darstellung der Brot⸗, Mehl⸗ und Roggenpreise in Berlin 1888 bis 1892, eine Uebersicht über die Erzeugung von Zink, Blei, Kupfer, Silber und Gold im Deutschen Reich während der 20 Jahre 1872 bis 1891, Mittheilungen aus den Ergebnissen der Volks zählung von 1890, eine Statistik der Seeschiffahrt für 1891.

Zur Arbeiterbewegung.

Aus Grünberg i. Schl. wird dem „Vorwärts“ berichtet, daß in der dortigen Cigarrenfabrik von W. Eminger die Arbeiter wegen Lohnherabsetzung die Arbeit niedergelegt haben.

Hier in Berlin hielt der Verein zur Regelung der ge⸗ werblichen Verhältnisse der Töpfer Berlins und der Umgegend am 15. d. M. eine Generalversammlung ab, in der die Lage des Spandauer Töpferausstandes besprochen wurde. Der Ausstand kostete dem Verein bis dahin 1088 Es wurde eine vom „Vor⸗ wärts“ mitgetheilte Entschließung angenommen, mit der die Versammlung wegen der zahlreichen „Strikebrecher“ den Ausstand für beendet er⸗ klärt, die Sperre über eine Firma verhängt und den noch Arbeitslosen weitere Unterstützungen verspricht. (Vgl. Nr. 27 u. flg.)

Ein socialdemokratischer Parteitag für Ost⸗ und Westpreußen soll nach der Berl. „Volksztg.“ in Elbing am 26. d. M. stattfinden. 1 1 3

Aus München wird dem „Vorwärts“ mitgetheilt, daß in der Münchener Hutfabrik von Max Walde sämmtliche Hut⸗ machergehilfen, 25 an der Zahl, in einen Ausstand eingetreten seien angeblich wegen ungehöriger Behandlung durch einen Werkführer.

In Fürth haben, wie der „Voss. Ztg.“ geschrieben wird, die Socialdemokraten den bereits ein Vierteljahr dauernden

Boycott gegen die Brauerei Evora aufgehoben, nachdem die eee zur Wiedereinstellung dreier Arbeiter sich bereit erklärt atten. Aus Chicago, 25. Februar, wird gemeldet: Der Ausstand der Weichensteller ist nunmehr thatsächlich beendigt. Die Ausständigen sind durch andere Weichensteller ersetzt worden⸗— Die Angestellten der übrigen Bezirke zeigen keine Neigung, sich der Ausstandsbewegung an⸗

zuschließen. Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin

sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 12. Februar bis incl. 18. Februar cr. zur Anmeldung gekommen: 181 Ehe⸗

schließungen, 1027 Lebendgeborene, 29 Todtgeborene, 628 Sterbefälle.

Kunst und Wissenschaft. Professor Dr. Carl Prantl, Director des botanischen Gartens zu Breslau, ist laut Meldung des „W. T. B.“ vom gestrigen Tage gestorben. 8

Land⸗ und Forstwirthschaft. Saatenstand in Spanien. (Vergl. „R.⸗Anz.“ Nr. 23 vom 26. v. M.)

In Spanien ist auf die Kälte in letzter Zeit mildes Wetter ge⸗ he auf den Stand der Saaten günstig gewirkt zu haben

eint.

Allerdings sind die wegen der nachtheiligen Wirkungen der Januarfröste gehegten Befürchtungen in dem hochgelegenen Castilien bisher nicht völlig gehoben worden. Dagegen sollen sich die Saaten in den südlicheren andalusischen Provinzen besonders kräftig entwickelt haben. Auch in anderen Theilen Spaniens, wie in Murcia, Cata⸗ lonien, Aragonien hofft man auf gute Ergebnisse.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Spanien.

Nach einer in der „Gaceta de Madrid“ veröffentlichten Verord⸗ nung des Königlich spanischen Ministers des Innern vom 18. Fe⸗ bruar 1893 werden Herkünfte aus St. Petersburg und aus Orten, die 165 km davon entfernt liegen, für „rein“ erklärt und frei zu⸗

elassen. gelass Matta.

Durch Verfügung der Localregierung vom 13. Februar 1893 ist für die aus französischen Mittelmeerhäfen ankommenden Schiffe eine zehntägige Quarantäne angeordnet worden.

Türkei.

Durch Beschluß des internationalen Gesundheitsraths zu Konstan⸗ tinopel vom 14. Februar 1893 ist gegen alle seit dem 8. Februar von Marseille abgegangenen Schiffe eine fünftägige Quarantäne angeordnet worden, welche in einem Hafen mit Sanitätsarzt durchzumachen ist.

Alle Quarantänemaßregeln gegen Herkünfte des Schwarzen Meeres von Suchumkalé bis Ordu sind vom 7. Februar ab auf⸗ gehoben und durch eine strenge ärztliche Untersuchung ersetzt. (Vergl. „R.⸗A.“ Nr. 36 vom 10. Februar 1893.)

Handel und Gewerbe.

Heute Vormittag 10 Uhr fand eine Sitzung des Central⸗ Ausschusses der Reichsbank im Reichsbankgebäude statt. Nachdem der Vorsitzende Reichsbank⸗Präsident Dr. Koch mit ehrenden Worten des Verlustes gedacht hatte, welchen der Central⸗Ausschuß durch das Ableben seines langjährigen, thätigen Mitgliedes, des Geheimen Commerzien⸗Raths von Bleichröder, erlitten, wurde die Lage der Reichsbank im Anschluß an die Wochenübersicht einer Erörterung unterzogen. Die im Februar gewöhnliche Geldflüssigkeit zeigt sich danach auch in diesem Jahre. Der Metallvorrath der Reichsbank hat sich seit Mitte Januar um 52 Millionen ver⸗ mehrt; die fremden Gelder sind um 107 Millionen gewachsen; die Anlage ist um circa 60 Millionen gefallen. Die Bank⸗ noten sind um circa 50 Millionen mit Metall überdeckt. Hierauf wurde der Verwaltungsbericht der Reichsbank fieeehr, eeeh erleen üieer wird nun. mehr mit der Bilanz⸗ und Gewinnberechnung nebst dem Gutachten des Central⸗Ausschusses dem Reichskanzler zur defi⸗ nitiven Festsetzung überreicht werden. Schließlich wurden Schuldverschreibungen der Städte Straßburg i. E., Wandsbeck und Mühlhausen i. Th. zur Beleihung im Lombardverkehr zugelassen.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 24. d. M. gestellt 11 098, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 2 ellt 3898, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. 8

Zwangs⸗Versteigerungen. 1

Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin standen am 24. Februar die nachbezeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Grenadierstraße 35, dem Maurermeister Hermann Jansen gehörig; Nutzungswerth 17500 ℳ; für das Meistgebot von 240 000 wurde der General⸗Arzt a. D. Dr. F. Valentini, Eich⸗ hornstraße 5, Ersteher. Oderbergerstraße 5, dem Maurermeister Eugen Reethen gehörig; Nutzungswerth 11 260 ℳ; für das Meistgebot von 143 350 wurde der Kaufmann Jacob Appel⸗ baum, Oranienburgerstraße 66, und der Rentier J. T. Rohn, Luisenstraße 14, gemeinschaftlich Ersteher. Vorkstraße 44, dem Herm. Frhl gehörig; Mindestgebot 773 700 Da Gebote nicht abgegeben, wurde das Verfahren aus § 51 der Sub⸗ hastationsordnung aufgehoben.

Vom oberschlesischen Eisen⸗ und Metallmarkt

berichtet die „Schl. Ztg.“: In der verflossenen Woche hat sich die Lage auf dem vberschlefischen Eisenmarkt wenig geändert. Die Werke haben, obwohl in letzterer Zeit von den Grossisten einige Schlüsse gethätigt sind, den Betrieb zu verstärken noch keine Ursache gehabt. Der geringe Consum im Inlande, der immer noch nicht ganz beseitigte Mangel an Vertrauen bei den Händlern, der geschwächte Absatz nach dem Auslande und die niedrigen Notirungen der rheinisch⸗west⸗ fälischen Werke sind ee gng. daß den oberschlesischen Werken die Aufträge nicht in dem Maße zugehen, als es in ihrem und dem Interesse der Arbeiter erwünscht wäre. Auf dem Roheisen⸗ markte herrscht große Stille, da sich der Verbrauch bis jetzt noch nicht gehoben hat und der Absatz sich nur auf die ober⸗ igice Werke beschränkt. Das Walzeisengeschäft hat durch die zu stande gekommenen Schlüsse eine, wenn auch nur geringe Belebung erfahren, und auch von den Consumenten direct gehen seit letzter Zeit auf die gangbarsten Walzeisensorten etwas stärkere Aufträge ein als vorher. Für Feineisen sowie Bau⸗ und Constructionseisen ist die Nachfrage bis jetzt noch sehr schwach. In Blechen liegt das Geschäft nach wie vor darnieder, und den Stahlwerken fehlt es wegen Mangels an Aufträgen noch immer an W Bei den Geeeeien Maschinen⸗ und r1. r.. riken hat sich die bisherige 25 noch nicht günstiger gestaltet; auch hier wird vom Eintritt des Früh⸗ jahres Besserung erwartet. Die Draht⸗ und Nägelwerke, die fort⸗ lanfenp mit ungeschwächtem Betrieb arbeiten, haben trotz der sehr edrückten preise von der westfälischen Concurrenz selbst im ober⸗ chlesischen Industriebezirk schwer zu leiden. Bei den Röhren⸗ walzwerken hat sich während der Wintermonate ein namhafter Röhrenbestand angesammelt, der jedoch, wie alljährlich, im Frühjahr genügende Abnahme findet. Vom Zinkgeschäft ist neues nicht zu berichten, da die Preise sowohl für Walzzink wie für Rohzink eine Aenderung nicht erfahren haben.

In der heutigen Sitzung des Aufsichtsraths und des Vor⸗⸗

standes der TTö.“ Packetfahrt⸗Actien esellschaft wurde Fcloslen von der Vertheilung einer Dividende

fir das verflossene Geschäftsjahr abzusehen und den reinen Betriebs⸗

gewinn von etwa 4 400 000 zu Abschreibungen zu verwenden.

Magdeburg, 24. Februar. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker excl., von 92 % 15,10, Kornzucker excl., 88 % Rendement 14,40, Nachproducte excl., 75 % Rendement 11,95. Stetig. Brod⸗ raffinade I. 27,75. Brodraffinade II. 27,50. em. Raffinade mit Faß 28,00. Gem. Melis I. mit Faß 26,25. Ruhig Rohzucker I. Product Transito f. a. B. Hamburg pr. Februar 14,07 ½ Gd., 14,10

Br., pr. März 14,07 ½ Gd., 14,10 Br., pr. April 14,20 bez. u. Br.,

pr. Mai 14,30 Gd., 14,32 ½ Br. Ruhiger. Wochenumsatz im Roh⸗

zuckergeschäft 225 000 Ctr.

Verdingungen im Auslande.

Niederlande.

Ohne Datum. Gemeende-Gasfabriek zu Schiedam. Lieferung von 15 00) hl englischer und 52 500 hl englischer oder westfälischer Gaskohle. Bedingungen kostenfrei zu erhalten bei der Direction de genannten Fabrik. 1

Verkehrs⸗Anstalten.

Wie das „Arch. f. Post und Tel.“ mittheilt, findet der Schnee⸗ schuh zur Postbeförderung im südlichsten Theile des Deutschen Reichs, im Ober⸗Postdirectionsbezirk Konstanz, in einem Fall bereits seit drei Jahren mit bestem Erfolg Verwendung. Der Bote, welcher die Post von Menzenschwand nach der auf dem Feldberge (1493 m über dem Meeresspiegel) eingerichteten Postagentur zu überbringen hat, bedient sich während des Winters dieses Fortbewegungsmittels, ohne welches bei tiefem Schnee eine Verbindung nach dem Feldberge auch bei den größten Anstrengungen kaum aufrecht erhalten werden könnte. Zum Gebrauch werden die Schneeschuhe über dem vorderen Theil der Füße festgeschnallt. Außerdem wird ein Riemen um die Fersen gelegt. Die Fortbewegung geschieht in gleicher Weise wie beim Schlittschuhlaufen. Steile Anhöhen werden in Zickzacklinien überwunden; bergab gleitet der Laufende über eine Fläche von 1 km in drei bis vier Minuten hin, wobei er mit einem angen Bremsstock die Geschwindigkeit der Fahrt mindert. Den 7 km langen Weg von Menzenschwand nach dem Feldberge legt der Bote in zwei Stunden, den Rückweg in einer Stunde zurück. Ohne die Schneeschuhe würde er bei einigermaßen tiefem Schnee die Beför⸗ derung der Post nur mit Hilfe von Beiboten in vier bis fünf Stunden ausführen können. Die Anfertigung solcher Schneeschuhe

wird im südlichen Baden in größerem Umfange betrieben, da das

sportmäßig gepflegt

Schneeschuhlaufen bereits in einzelnen Kreisen n Todtnau und

wird. Insbesondere befassen sich Fabrikanten in Menzenschwand mit deren Herstellung.

Auf den Linien der Großen Berliner Pferde⸗Eisen⸗ bahn⸗Actien⸗Gesellschaft sind im Monat Januar 1893 9 625 206 befördert und dafür 1 087 025,85 oder durch⸗ schnittlich auf den Tag 35 065,35 eingenommen. Die Einnahme im Monat Januar 1892 betrug 1 137 895,80 oder durchschnittlich auf den Tag 36 706,32

Bremen, 25. Februar. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Schnelldampfer „Elbe“, von New⸗York kommend, hat am 23. Februar Abends Lizard passirt. Der Postdampfer „Balti⸗ more“, von Brasilien kommend, ist am 23. Februar Abends auf der Weser angekommen. Der Reichs⸗Postdampfer „Hohenstaufen“, von Australien kommend, ist am 23. Februar Nachmittags in Aden angekommen. Der Dampfer „Mercedes“, nach Brasilien bestimmt, hat am 23. Februar Bahia passirt. Der Post⸗ dampfer DOhitb nach Brasilien bestimmt, hat am 23. Februaxr Abends St. Catherines] Point paeassirt. Der Postdampfer „Leipzig“ hat am 24. Februar Nachmittags die Reise von Vigo nach dem La Plata fortgesetzt. Der Schnell⸗ dampfer „Elbe“ hat am 24. Februar Vormittags die Reise von Southampton nach Bremen fortgesetzt; er überbringt 247 Passagiere und volle Ladung. Der Reichs⸗Postdampfer „Sachsen“, nach Ost⸗ Asien bestimmt, ist am 24. Februar Vormittags in Aden an⸗ gekommen. Der Schnelldampfer „Fulda“, von Genua kommend, hat am 24. Februar Morgens Dover passirt. Der Schnelldampfer „Elbe“, am 15. Februar von New⸗York abgegangen, ist am 24. Februar Morgens in Southampton angekommen.

Hamburg, 24. Februar. (W. T. B.) Hamburg⸗Ameri⸗ kanische Packetfahrt⸗Actien⸗Gesellschaft. Der Post⸗ dampfer „Steinhöft“ ist, von New⸗York kommend, heute Nach⸗ mittag in Cuxhaven eingetroffen.

London, 24. Februar. (W. T. B.) Der Castle⸗Dampfer „Grantully Castle“ ist auf der Ausreise heute abgegangen.

Mannigfaltiges. 8

Infolge der Mittheilung des Magistrats an die Stadtverordneten⸗ Versammlung, daß das Provinzial⸗Schulcollegium die Directoren der höheren Lehranstalten ermächtigt habe, von den öffentlichen Prü⸗ fungen zu Ostern d. J. Abstand zu nehmen, beschloß die Versamm⸗ lung, den Magistrat zu ersuchen, Schritte zu thun, daß die öffent⸗ lichen Prüfungen überhaupt in Fortfall kämen; hat, wie wir der „Voss. Ztg.“ entnehmen, entsprechend beschlossen, bei dem Fortfall der öffentlichen Prüfungen bei allen städtischen höheren Lehranstalten zu beantragen. Der Magistrat hat ferner beschlossen, den Rest des noch in dem sogenannten Leichenfuhrpachtfonds vorhandenen Kapitals im Betrage von 25 000 der Bartholo⸗ mäus⸗Kirchengemeinde als Beihilfe zur Erbauung eines Leichen⸗ hauses zu überweisen. Ein Antrag, weitere Bewilligungen aus städtischen Mitteln zur Erbauung von Leichenhäusern zu gewähren, ist abgelehnt.

Von den Kindern des verstorbenen Geheimen Commerzien⸗Raths von Bleichroeder sind, wie der „Voss. Ztg.“ berichtet wird, dem Ober⸗Bürgermeister Zelle 100 000 übersandt, die dieser nach seinem Ermessen für die Armen Berlins verwenden soll.

München, 24. Februar. Gestern constituirte sich, wie die „Allg. Ztg.“ meldet, ein Hilfscomité für überschwemmte Donaubewohner unter dem Vorsitz des Grafen Drechsel und dem Ehrenvorsitz des Ministers Freiherrn von Feilitzsch.

Hamburg, 24. Februar. Der Schnelldampfer „Fürst Bis⸗ marck“ ist nach einer Meldung des „W. T. B.“ heute früh7 Uhr wohlbehalten in Alexandrien eingetroffen. Das Wetter ist sehr gut; die Reisenden begaben sich gegen Mittag mit einem Sonderzug na Kairo.

diesem Antrage

Halifax, 24. Februar. Der Dampfer „Moravia“ von der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗Aectiengesellschaft ist, wie „W. T. B.“ berichtet, mit erschöpftem Kohlenvorrath und durch Sturm erheblich beschädigtem Verdeck hier eingetroffen; auch die S rauben⸗ blätter hatten Schaden gelitten. Der Dampfer setzt seine Reise nach

New⸗York fort. 1“

Warschau, 24. Februar. Seit gestern ist, wie der „Voss. Z.“ telegraphirt wird, starker Eisgang auf der ganzen Weichsel. Bei Nowydwor wurden drei große Kähne von Eisschollen zertrümmert; bei Dziekanow ist ein Dampfer, der von Eisschollen eingeschlossen war, untergegangen, wobei fünf Personen ertranken.

Stockholm, 22. Februar. In Sidschweden herrschender Schneesturm hat viele Verkehrsstörungen vun Folge. Von Malmö wird der „Voss. Ztg.“ gemeldet, daß der heute Nacht von hier ab⸗ gegangene Schnellzug bei Eslöf stecken geblieben ist und zurück⸗ kehren muß. Die meisten südschonenschen Privatbahnen haben v Verkehr einstellen müssen, der Nachtverkehr auf der Westküstenbahn ist unterbrochen und der durchgehende Verkehr über Helsingborg er⸗ leidet Verspätungen. 8

3 8 8 2 Kopenhagen, 24. Februar. Der Eisbrecher „Rügen g heute Gjedser verlassen hatte, mußte wieder dahin zurückkehren, das Eis undurchdringlich war. Er wird morgen einen nochmaligen Versuch machen, jedoch weder Reisende noch die Post mitnehmen.

8

—,—, do.

on London

der Magistrat

Provinzial⸗Schulcollegium den

zum Deutschen Reichs⸗

No. 49.

Zweite

Handel und Gewerbe.

Berlin, ö Khcs und Schmalz.) erlin an Producenten bezahlte Abrechnungspreise. nossenschafts⸗Butter Ia. 99 102 ℳ, IIa. abfallende 90 94 ℳ, Land⸗, 83 86 ℳ,

72

Netzbrücher 83 86 ℳ, Pommersche Beberische Sennbutter ℳ%, vo. e 83 —86 ℳ, Galizische 77 80 ℳ,

Käse: Schweizer, Emmenthaler 80 87 ℳ, Bayerisch 55 65 ℳ, Ost⸗ und Westpreußischer Ia. 60 65 ℳ, do. 1 w 60 ℳ, Holländer 77 —85 ℳ, Limburger 36 42 ℳ,

käse Ia. 18 22 ℳ, do. II a. 10 14 Western 17 % Tara 68,00 ℳ, reines,

(Alles pr. 50 kg). Tendenz: Butter: konnten sich Preise behaupten. Leipzig, 24. Februar. (W. T. B.)

handel. La Plata. Grundmuster B. per

3,82 ½ ℳ, per Oktober 3,80 ℳ, per November 3,87 ½ 3,87 ⅔˖ ℳ, per Januar —. Umsatz 120 000 kg.

„Wien, 24. Februar. (W. T. B.) Das Comité raths der

gegen die Gesellschaft,

führen sollten. erfolgt nach Zustandekommen des Vergleichs.

Wien, 24. Februar. (

ungagrischen Staatsbahn 20. Februar 599 98 Fl., eitraum des vorigen Jahres 54 380 Fl.

Die Brutto⸗Einnahmen der Orientbahnen Woche (vom 29. Januar bis 4. unahme gegen das Vorjahr 56 595,75 Fr.

Betriebsjahres Brutto⸗Einnahmen 765 489,36 Fr., 102 408,9 3

Abnahme

Pest, 24. Februar. (W. T. B.) Productenmarkt. pr. Herbst 7,57 Gd.,

ruhig, pr. Frühjahr 7,46 Gd., 7,48 Br., 7,59 Br. Hafer pr. Frühjahr 5,66 Gd., 5,68 Mai⸗Juni 4,77 Gd., 4,78 Br. Kohlraps pr. 12,15 Gd., 12,25 Br. London, 24. Februar. ladungen angeboten. 96 % Javazucker loco

141 ; 85 1 16 ½ ruhig, 14 ½ ruhig. Chile⸗Kupfer 45 ½

Liverpool, 24. Februar. (W. T. B.) (Baumwollen⸗Wochen⸗ Wochenumsatz gegenwärtige Woche 44 000 (vorige Woche 41 000), do. von amerikanischen 38 000 (34 000), do. für Speculation

bericht.)

2000 (—), do. für Export 3000 (4000), do.

Consum 33 000 (30 000), do. unmittelb. ex. Schiff

wirklicher Export 6000 (9000), Import der (61 000), davon amerikanische 41,000 (39 000),

(117 000).

Manchester, 24. Februar. (W. T. B.) 12r Water Taylor 6. 30r Water Taylor 8 ¼, 20r Water Leigh 7, 301 Water Ekehion 40r Medio Wilkinson 9 ½,

32r Mock Brooke 8 ½, 40r Mayoll 8,

Landbutter

rra in Deutschland raffinirt 68,00 69,00 ℳ, Berliner Bratenschmalz 70,00 72,00 F 2 t, in Amerika raffinirt 56,00 ℳ, in Deutschland raffinirt 52,00 53,00 2 Bei normalem Schmalz: unverändert. Kammzug⸗Termin⸗ 1 kundmꝛi Februar 3,67 ½ per März 3,70 , Per April 3,72 ½ Ab, per Mai 3,75 ℳ, per Juni 3,75 ℳ, per Juli 3,80 ℳ, per August 3,80 ℳ, per September , per Dezember Ruhig.

Oesterreichisch⸗Ungarischen Staatseise

aths ichisch⸗Ung atseisenbahn⸗ Gesellschaft hat beschlossen, den am 1. März fälligen Coupon der dreiprocentigen Prioritäten mit 7 ½ Frcs. voll einzulösen, ohne Präjudiz 1 falls die Vergleichsverhandlungen zwischen der Staatsbahn und den Besitzern der Obligationen nicht zum Ziele Die Nachzahlung auf den September⸗Coupon 1892

(W. T.B.) Ausweis der österreichisch⸗ (österreichisches Netz) vom 11. bis Mehreinnahme gegen den entsprechenden

Februar 1893) 247 554,17 Fr., b 1 Seit Beginn des (vom 1. Januar bis 4. Februar 1893) betrugen die gegen

August⸗September (W. T. B.) An der Küste 2 Weizen⸗

Rüben⸗Rohzucker loco 4¼, pr. 3 Monat 4515/⁄16.

0 mische Vorrath 1 652 000 (1 658 000), davon amerikanische 1 406 000 (1 414 000), schwimmend nach Großbritannien 105 000 (124 000), davon amerikanische 95 000

Beilage

Anzeiger und Königlich Preußisc

Berlin, Sonnabend, den 25. Februar

nHxCnman-

Fest.

III a. 502 306 Tons im vorigen Jahre.

lichen Hochöfen beträgt 65

Polnische ete -g, 2 89eg 89 St. Petersburg, 24. Margarine 40— Mailand, 24. Februar. Quadrat⸗Mager⸗ Italien isch 1 Fe chmalz: Prima mittelung im Personenverkehr 1 1822 675 Lire, zusammen 3 100 Lire, mithin mehr 218 396 Lire. Amsterdam, 24. Februar. good ordinary 55. B

Geschäft

jedoch fest. Silbervorrath wird auf verkäufe fanden nicht statt.

des Verwaltungs⸗ Ausfuhr nach dem Continent Ballen.

eröffnete niedriger, Baissiers. Chicago, 24. Februar.

betrugen in der

öbetrugen d Anfangs niedriger, dann das Vorjahr Schluß behauptet. Weizen Br. Mais pr.

einer unterseeischen und Bonny vollzogen.

und dem 9. Grad östlicher

ür cula und Süd⸗Amerika verfolgen, für wirklichen 50 000 (49 000), Woche 59 000 sind, folgte die Nothwendigkeit, anzustreben. Dies Ziel ließ seeischen Kabelverbindung beschäftigte sich bindung von Kamerun und St. Thomé nach

32r Warpcops Lees 8 ½, 36r Warpcops Rowland

2 EwMen a

1. Untersuchungs⸗Sachen. 2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.

3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. 4. Verkeufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.

—— oaos.

cops Wellington 9, 40r Double Weston 9, 60r Double courante

¼ . 2 3 24. Februar (Amtliche Preisfeststellung für 11¼, 32“ 116 varde 16 X 16

Butter. (Im Großhandel franer —) Hof⸗ und Ge⸗ . 95 98 ℳ, Preußische 83 86 ℳ,

Glasg ow, 24. Februar. (W. T. B.) Roheisen in den Stores belaufen sich auf 350 978 Tons gegen

egen 78 im vorigen Jahre. P . ebruar. der Russisch en Bank für ausw Handelsbank und der Petersburger Discontobank, übernahm einen namhaften Posten Goldfonds von der Regierung.

(W. T. B.) Die Einnahmen des chen Mittelmeer⸗Eisenbahnnetzes während der zweiten Dekade des Februar 1893

343 Lire, im Vorjahre 2 881 947

8 55. . New⸗ York, 24. Februar. (W. T. B.) Die Börse eröffnete sehr matt, das Geschäft war im Tageslaufe unregelmäßig, der Schlaß Der Umsatz der Actien betrug 797 000 Stück. Der 860 999 Unzen Die Silberankäufe für den 8⸗ schatz betrugen 350 000 Unzen zu 83,85 à. Sacgee 8 „Baumwollen⸗Wochenbericht. häfen 64 000 Ballen, Ausfuhr nach Großbritannien 36 000 Ballen. 25 000 Ballen.

500 000 Doll. Gold aus dem Staatsschatz wurden heute für Oesterreich auf dem Dampfer „Normandie“ gschani mm ö“ Weizen verlief nach unbedeutenden Bewegungen in schwächerer Haltung; die Preise waren infol ffer günstiges Wetter fertefsit weichend. erholte sich aber später auf Deckungsverkäufe der Schluß matt aber stetig. 8 cag. r. (W. T. B.) Weizen setzte nach Er⸗ öffnung niedriger ein und schwächte sich den ganzen Tag noch weiter ab, da die Haussepartei zu Realisirungen geneigt war gebot an einigen Märkten b größeres ist. Schluß schwach. Mais. rat auf

Verkehrs⸗

Wie bekannt, hat sich in den letzten Tagen der Anschluß des deutschen Schutzgebiets Kamerun an das Welt⸗Telegraphennetz mittels 11““ ng 1 Aus der geographischen Lage des Kamerun⸗ gebiets, in dem Scheitel des Vn tets cranbüst die West nach Dft und die von Nord nach Süd verlaufenden Küsten des westlichen äquatorialen Afrika bilden, etwa unter dem 4. Grad nördlicher Breite B 8 r Länge von von den Wegen, welche die großen unterseeischen Kabel zwischen Europa ind S rika v inmitten Colonien, welche England, Frankreich, Spanien und Portugal ge⸗ hören und zum theil mittels Kabel mit der übrigen Welt verbunden

der nächstgelegenen Telegraphenanstalt einer

erreichen. die Reichsregierung

über die portugiesischen Inseln Principe d St. Thon dem Senegalgebiet und Portugal. Doch zer⸗ schlug sich dieses Project infolge der Unmöglichkeit, eine Einigung über die gleichmäßige Berücksichtigung der ssen

ee--—-——

reichen. grey Printers aus 32r1/461

Die Vorräthe von schlag gemacht, Die Zahl der im Betriebe befind⸗

uar. Ein Syndikat, bestehend aus ärtigen Handel, der Internationalen

und Fernando entfernt ist.

betrugen nach provisorischer Er⸗

277 668 Lire, im Güterverkehr gemeinsamen

(W. T. B.) Java⸗Kaffee

welche African und

geschätzt. Silber⸗ unmittelbar

Zufuhren in allen Unions⸗

Vorrath 955 000 Sierra Leone,

8

gefaßt war,

ge der eingetroffenen Berichte über Schluß schwach. Mais

und das An⸗

Anstalten. von dem reits am 18.

zwischen Kamerun

der Kabellegun

Greenwich, weit ab

und in der Nachbarschaft von

1 Kamerun nach befreundeten Macht sich nur mittels einer unter⸗ Bereits im Jahre 1884 mit dem Plan einer Ver⸗

den Anschluß für worden.

8 ¾, 36r Warp⸗

Deffentlicher Anzeiger.

chiedenen Interessen zu er⸗

Auch anf zi sen ganzen Pläne noch keine sichere Gestaltung gewonnen hatten. Dem⸗ nächst schien sich im Jahre 1889 die Gelegenheit zu bieten, Kamerun einen telegraphischen Anschluß zu verschaffen gelegentlich des von der spanischen Regierung mit der West African Telegraph Company er- örterten Plans einer Kabelverbindung zwischen den Inseln Principe ve welche letztere 8 f keider führten die Verhandlungen, welche dieserhalb zwischen der deutschen und spanischen Regierung gepflogen wurden, nicht zu dem gewünschten Ergebniß. des edigen ließen und Spanien auf unbestimmte Zeit von den schluß von Fernando P 1 8 ben c aber hatten diese Vorgänge die Frage des telegraphischen Anschlusses von Kamerun ihrer Lösung näher gebracht, und die Verhandlungen, demnächst seitens des est

pany aufgenommen wurden, führten zmitte an die zuschließen. Als Anschlußpunkt konnte nur die im Niger⸗Delta ge⸗ legene englische Station Bonny in Frage kommen, welche bei einer 337 km betragenden Entfernung von Kamerun durch die Kabel der African Direct Telegraph Company über Braß, Bathurst und St. Vincent 8 Brazilian Submarine und der Eastern Telegraph Company und durch diese mit Engla 1 n wurde Regierung zur Bonny auf englischem Gebiete bei Bonny nachgesucht. Die Zustim⸗ mung wurde im Oktober 1892 bereitwilligst ertheilt. Kunmehr waren alle Vorbedingungen für die Verwirklichung des langgehegten Planes erfüllt und es konnte die Ausführung der African Direct Telegraph Company in London auf Grund eines mit dem Reichs⸗Postamt ab⸗ geschlossenen Vertrages endgültig übertragen werden.

Das Kabel ist in den bewährten Werkstätten der Telegraph Con- es ist. Sc - struction and Maintenance Company zu Greenwich unter Be⸗ Deckungskäufe eine Erholung ein. nutzung der neuesten Erfahrungen auf diesem Gebiete hergestellt und zum Schutze vor den in diesen Breiten besonders häufigen Angriffen von Bohrwürmern mit Messingband umkleidet worden. wur Kabeldampfer und letzterer

fernung ist von der Hers Telegraphenanstalt und vielmehr ein Stück Landkabel von entsprechender Länge angefpleißt r „Bei der des Telegraphendienstes werden ver⸗ suchsweise eingeborene Telegraphisten betheiligt, welche auf der Station Sierra Leone durch die African Direct Telegraph Company aus- gebildet worden sind. 8 des Reichs⸗Postamts vom 23. d. beträgt die Gebühr für Telegramme aus Deutschland 8 förderung findet über England, die Easternkabel und St. Vincent statt.

Im Jahre 1885 wurde der Reichsregi 62 englischen Gesellschaften, chsregierung seitens der eines Kabelnetzes an der Westküste Afrikas erhalten hatten, der Vor⸗

welche die Concession für die Herstellung

Kamerun in diese neuen Verbindungen einzubeziehen⸗ Vorschlag konnte nicht, eingegangen werden, da die

nur etwa 130 km von Kamerun

weil die Vorfragen wegen der geplanten Kabels sich nicht er⸗

o an das Telegraphennetz Abstand nahm. Immerhin

Reichs⸗Postamts mit der West mit der African Direct Telegraph Com- zu dem Entschluß, Kamerun letzteren Gesellschaft an⸗

später

Kabel der

Lagos, Aeccra, mit den Kabeln der

nd verbunden ist. Nachdem dieser Entschluß einmal zunächst die Seee der britischen Landung des geplanten Kabels Kamerun—

Es wurde - „Britannia“ an Bord genommen, verließ England am 18. Januar. Be⸗ Februar war die Legung des Kabels Bonny

Kamerun beendet und am 21. langten die ersten Telegramme aus Kamerun hier an, deren erstes Seiner Majestät dem Kaiser einen ehrfurchtsvollen Gruß der Colonie

Gruß d übermittelte. Ueber den Verlauf selbst fehlen noch die Einzelheiten; aus der Schnellig⸗

keit der Ausführung darf geschlossen werden, daß die getroffenen Maß⸗ regeln sich überall bewährt haben.

„Die Telegraphenanstalt in Kamerun ist gebäude untergebracht, welches nur etwa 100 m vom Fluß und der Landungsstelle des Seekabels entfernt liegt. gerir

im Gouvernements⸗ a Bei dieser geringen Ent⸗

tellung einer oberirdischen Verbindung zwischen Seekabel abgesehen und an letzteres

Nach der Bekanntmachung des Staatssecretärs nach Kamerun 10 10 für das Wort; die Be⸗

6. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch.

7. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften. 8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. 9. Bank⸗Ausweise.

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

2—9 Untersuchungs⸗Sachen.

[71231] Steckbriefs⸗Erneuerung.

Der unterm 29. Februar 1892 hinter den Banquier Salo Neumann aus Fetsscm in den Aeten J. 217. 92 erlassene Steckbrief wird hierdurch er⸗ neuert.

Potsdam, den 20. Februar 1893.

Königliche Staatsanwaltschaft. [71232] Steckbriefs⸗Erledigung.

Der gegen den Tischler Wilhelm Bartsch aus Petersdorf wegen Verbrechens gegen die Sittlichkeit in den Acten U. R. I. 298. 90 (J. I. A. 685. 90) unterm 7. Oktober 1890 erlassene und am 24. März

1891 erneuerte Steckbrief ist erledigt.

Berlin, den 20. Februar 1893. Königliche Staatsanwaltschaft I.

[71233]

In der Strafsache gegen den Alois Unternehr, geb. 25. Mai 1861 zu Bühl, wegen Verletzung der Wehrpflicht, ist im Wiederaufnahmeverfahren durch Beschluß der Strafkammer des Kfl. Landgerichts zu Colmar vom 10. Februar 1893 die gegen denselben durch Beschluß derselben Stelle vom 20. Januar 1882 ausgesprochene Vermögensbeschlagnahme auf⸗ gehoben und derselbe von Kosten und Strafe frei⸗ gesprochen worden.

Colmar, den 22. Februar 1893.

Für den Ersten Staatsanwalt Schroeder, Staatsanwalt.

UPe. 8 n der Strafsache gegen 187 Joseph Anton 8 geboren am 18. März 870 in Altengronau, zuletzt wohnhaft daselbst, 2) Johannes Müller, geboren am 27. Juli 1870 zu Hutten, zuletzt daselbst wohnhaft, 18 ohann Peter Reh, geboren am 26. Sep⸗ ember 1870 zu Oberzell, zuletzt wohnhaft daseloe. 179 Heinrich Richard Mergell, geboren am defenlusuft 1870 zu Schlüchtern, zuletzt wohnhaft 5) Stephan Müller, geboren am 6. März 1870 zu Weichersbach, zuletzt wohnhaft daselbst, Johannes Schmitt, geboren am 7. März 1872 Um, zuletzt wohnhaft daselbst,

7) Töpfer Jakob Löffert, geboren am 19. März 1870 zu Obersinn, zuletzt wohnhaft in Marjoß, wegen Verletzung der Wehrpflicht, ist durch Be⸗ schluß der Strafkammer III. des Königlichen Land⸗ gerichts hierselbst vom 6. Februar 1893 auf Grund des § 480 bezw. 326 der Strafprozeßordnung und § 140 des Strafgesetzbuchs das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen der Angeklagten zur Deckung der dieselben möglicherweise treffenden höchsten Geld⸗ strafe und der Kosten des Verfahrens mit Beschlag belegt worden, was hiermit in Gemäßheit des § 326 Abs. 1 der Strafprozeßordnung veröffentlicht wird.

Hanau, den 13. Februar 1893. b

Der Erste Staatsanwalt: J. A.: Ki tz.

In der Strafsache gegen den Eduard Johann genannt Andreas Brand, geboren am 21. Juli 1872 zu Grubersmühle, Gemeinde Gahma, Fürsten⸗ thum Reuß j. L., zuletzt wohnhaft in Langenselbold, wegen Verletzung der Wehrpflicht, ist durch Beschluß der Strafkammer II1. des Königlichen Landgerichts hierselbst vom 7. Februar 1893 auf Grund des § 480 bezw. 326 der Strafprozeßordnung und § 140 des Strafgesetzbuchs das im Deutschen Reich be⸗ findliche Vermögen des Angeklagten zur Deckung der denselben möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens mit Be⸗ shlag beleg worden, was hiermit in Gemäßheit des 326 8

1 der Strafprozeßordnung veröffent icht wird.

Hanau, den 13. Februar 1893. [71230] Der Erste Staatsanwalt: Schumann.

[71327] Beschluß.

In der Untersuchungssache gegen den Tagelöhner Johannes Herpel von Stedebach im Kreise Mar⸗ burg, zuletzt in Fronhausen, wird in Erwägung: daß gegen den Angeschuldigten die öffentliche Anklage erhoöben ist, „am 6. Januar 1893 zu Weßzlar in rechtswidriger Absicht und in der ferneren Absicht, ich einen Vermögensvortheil zu verschaffen, eine zum Beweise von Rechten und Rechtsverhältnissen erheb⸗ liche nämlich einen an die Firma Gebrüder Henrich zu Wetzlar gerichteten, mit Frau Wirthin Anna Grosch zu Damm unterzeichneten Waaren⸗Bestellbrief vom 2. Januar 1893 fälschlich

angefertigt und von demselben zum Zwecke der

Täuschung gegenüber der Firma Gebr. Henrich Ge⸗ brauch gemacht zu haben,“ Verbrechen gegen §§ 267, 268 Nr. 1 Str.⸗G.⸗B., daß der Angeschuldigte kurz nach Verübung dieser Strafthat seinen bisherigen Wohnort Fronhausen im Kreise Marburg verlassen hat, in seinem Geburtsort Stedebach und Umgegend nicht aufzufinden gewesen und anzunehmen ist. daß er sich im Auslande verborgen hält, nach Einsicht des § 332 Strafp rozeßordnung

„das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen

des Angeschuldigten mit Beschlag belegt“.

Limburg, den 20. Februar 1893.

Königliches Landgericht. Strafkammer I.

(gez.) Freusberg. Ebenau. Dr. Reiß.

Ausgefertigt: (L. S.) Brambach,

Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts. [71234] Beschluß.

In der Strafsache wider Franz Josef Allhoff, früheren Postgehilfen, geboren zu Balve, den 9. April 189S8 unbekannten Aufenthalts, wird auf Antrag der Königlichen Staatsanwaltschaft in Er⸗ wägung, daß Angeschuldigter ausweise der Acten flüchtig geworden und nach vorliegenden Nachrichten in Nord⸗Amerika gelandet, somit als abwesend im Sinne des § 318 Strafprozeßordnung zu betrachten ist, daß wider denselben die öffentliche Klage wegen Vergehens wider §§ 292, 303 Strafgesetzbuchs er⸗ hoben, auch I“ Verdachtsgründe wenigstens hinsichtlich der ihm schuldgegebenen Sachbeschädigung nach dem Zeugnisse des Geschädigten O. Schütz vorliegen, und Haftbefehl wider Angeschuldigten er⸗ lassen ist, auf Grund des § 332 Strafprozeßordnung, welcher auch in den von der Strafkammer dem Schöffengericht überwiesenen Sachen, wozu vorliegende gehört, Anwendung erleidet, beschlossen: das im

eutschen Reich hefindliche Vermögen des Ange⸗ schuldigten wird mit Beschlag belegt. 8

Balve, den 22. Februar 1893.

Königliches Amtsgericht.

2) Aufgebote, Zustellungen und bdergl.

Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von der Friedrich⸗Wilhelmstadt Band 1

[71270]

Nr. 6 auf den Namen des Architekten Wilhelm Bragrock zu Berlin eingetragene, am Schiffbauer⸗ damm Nr. 23 und in der Louisenstraße Nr. 31 be⸗ legene Grundstück am 6. Mai 1893, Vormittags 10 ⅛½ Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C., part., Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück ist bei einer Fläche von 14 a 14 qm mit 48 000 Nutzungswerth zur Ge⸗ bäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuer⸗ rolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück be⸗ treffende Nachweisungen sowie besondere Kauf⸗ bedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Real⸗ berechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vor⸗ handensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forde⸗ rungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver⸗ steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des eringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vert heilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungs⸗ termins die Einstellung des Verfahrens derbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem vele das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grund⸗

stücks tritt. Das Urtheil über deie Ertheilung des

Zuschlags wird am 6. Mai 1898, Nuchmittags 12 ½ Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, verkünde werden. Berlin, den 14. Februar 1888. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 86.

[71269] In Sachen 1) der Herzoglichen Kreiskasse zu —ö 2) der Chefrau des Landgerichts⸗Directors Schil⸗ ling in Vechelde, Gläubigerinnen, den Anbauer Heinrich Heitmann in Zweidorf. 8. F

ass. 67, Sch