1893 / 77 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 30 Mar 1893 18:00:01 GMT) scan diff

Baden. 8

Ihre Königlichen Hoheiten der Erbgroßherzog und

die Erbgroßherzogin sind am Dienstag in Karlsruhe ein⸗

getroffen. Ueber das Befinden Ihrer Königlichen Hoheit der

Kronprinzessin von Schweden und Norwegen sind

aus Amalfi sehr befriedigende Nachrichten angelangt. In den

letzten Tagen stattete die Kronprinzessin Seiner Hoheit

dem Erbprinzen und Ihrer Königlichen Hoheit der Erb⸗

prinzessin von Sachsen⸗Meiningen einen Besuch in Neapel ab.

Bremen. Nach dem Bericht der Budgetcommission über das bre⸗ mische Budget für 1893/94 werden sich, wie der „Hann. Cour.“ erfährt, die Einkünfte aus der erhöhten Einkommen⸗ steuer auf 3 275 000 belaufen; das budgetmäßige Deficit stellt sich dann auf 849 157 In Anbetracht der gegenwärtigen schwierigen Finanzlage schlägt die Budgetcommission der Bürger⸗ schaft vor, alle Ausgaben zu vermeiden, die ohne Schädigung einen Aufschub ertragen können. Sie beantragt ferner, bei den ordentlichen Ausgaben ca. 182 000 zu streichen und die ußerordentlichen Ausgaben um ca. 423 000 zu kürzen. Durch Ablehnung eines in der Vorlage der Finanzdeputation enthaltenen Postens von 150 000 für Nachbewilligungen und durch Einstellung einer außerordentlichen Einnahme aus en Ueberschüssen früherer Jahre hofft die Deputation, die esammteinnahmen und ⸗Ausgaben begleichen zu können.

. Elsaß Lothringen.

In seiner vorgestrigen Sitzung setzte der Lan desausschuß den Gesetzentwurf über die Spar⸗ und Darlehnskassen mit Gemeindebürgschaft dem Antrage des Abg. Gunzert gemäß on der Tagesordnung ab und ging zur Berathung von

etitionen über. Am Schluß der Sitzung gab der Präsident eine Uebersicht über die Thätigkeit des Landesausschusses in dieser Session und nahm den Dank des Vice⸗Präsidenten namens der Abgeordneten für die Geschäftsleitung entgegen. er Staatssecretär von Puttkamer erklärte sodann nach Verlesung eines Allerhöchsten Erlasses die Session für ge⸗ schlossen, worauf der Präsident Dr. Schlumberger unter egeisterter Zustimmung der Abgeordneten ein dreifaches Hoch uf Seine Majestät den Kaiser ausbrachte.

Oesterreich⸗Ungarn.

Nach einer officiellen Meldung vom Bord der „Kaiserin Elisabeth“ schifften sich die Erzherzoge Franz Ferdinand von Oesterreich⸗Este und Leopold Ferdinand heute Morgen in Diamond⸗Harbour nach Penang und Singa⸗ pore ein. 8 Großbritannien und Irland. In der gestrigen Sitzung des Unterhauses beantragte, ch einer Meldung des „W. T. B.“, Mc Hugh die zweite Lesung der Bill über die Wiedereinsetzung der exmit⸗ irten irischen Pächter in ihre Pachtgüter. Lea cantragte die Verwerfung der Bill. Der Secretär für Irland Morley erklärte, die Regierung acceptixe das Princip der Vorlage, beanstande aber die Details; sie sei mit der Er⸗ ichtung eines schiedsrichterlichen Tribunals zur Regelung der streitigen Fragen einverstanden, aber dieses Tribunal önne nicht eine Landcommission sondern müsse eine Special⸗Commission sein. Auch dürfe das Tribunal nicht ge⸗ wungen sein, jeden Pächter wieder einzusetzen, sondern müsse nach Discretion verfahren können. Die Regierung befürworte die zweite Lesung und werde, sobald die Homerulebill die zweite Lesung passirt habe, ihr Bestes thun, um auch die Pächterbill durch die weiteren Stadien zu fördern. Goschen erklärte, da die Regierung das Princip der Vorlage angenommen habe, sei eine weitere Erörterung über diese erforderlich. Die Debatte wurde sodann vertagt. 2 . Frankreich. Der Senat hat gestern, wie „W. T. B.“ berichtet, das Budget mit den beschlossenen Aenderungen genehmigt. Die Deputirtenkammer bewilligte in ihrer gebigen Sitzung der Wittwe Ernest Renan’ s eine Pension von 6000 Fr. Im weiteren Verlaufe der Sitzung beantragte der Deputirte de Mun die gerichtliche Verfolgung der Personen, die am vergangenen Sonntag in eine Kirche in St. Denis eingedrungen waren, die Predigt gestört und Anlaß zu einer blutigen Schlägerei gegeben hatten. Der Minister⸗Präsident Ribot erwiderte, die gerichtliche Unter⸗ suchung sei bereits eingeleitet worden: Pflicht der Regierung sei es, die Freiheit des Cultus zu sichern, und das habe sie leich an dem Morgen, an dem die Unruhen vorgekommen eien, gethan. . Die Budgetcommission der Deputirtenkammer trat noch gestern Abend zusammen, um die vom Senat vor⸗ genommenen Abänderungen zu berathen. Der Minister⸗ Präsident Ribot und der Finanz⸗Minister Tirard sprachen beide die Nothwendigkeit aus, mit dem Senat zu einer Uebereinstimmung zu gelangen. Trotzdem nahm die Com⸗ mission mit 10 gegen 7 Stimmen einen Antrag des Deputirten Lockroy an, wonach unter Wahrung der Rechte der Kammer bezüglich der Finanzgesetzgebung das von der Kammer angenommene udget en bloc an den Senat zurückgewiesen wird. Der Gencralberichterstatter Poincaré legte hierauf sein Amt nieder; an seine Stelle wurde Lockroy gewählt. Die heutigen Morgenblätter constatiren den Ernst dieses Conflictes 5. der Kammer und dem Senat. Man glaubt, daß die Kammer die Beschlüsse der Budgetcommission genehmigen werde. Vor⸗ aussichtlich wird die heutige Kammersitzung eine erregte sein. Auch die conservativen Journale äußern sich über diese Krise: die republikanischen hoffen indessen noch, daß ein Einvernehmen werde erzielt werden. 1 Wie verschiedene gestern in Paris ausgegebene Extrablätter melden, hat der Minister⸗Präsident Ribot dem Polizei⸗Com⸗ missar Clément den Befehl ertheilt, sich Andrieux zur Verfügung zu stellen, der gestern in der Untersuchungs⸗ commission erklärt hatte, innerhalb Wochenfrist die Ve haftang Artons ermöglichen zu wollen, wenn ihm ein Sicherheits⸗ agent beigegeben würde.

Rußland.

Nach amtlicher Mittheilung ist, wie „W. T. B.“ aus St. Petersburg meldet, dem Reichsrath ein Gesetz⸗ entwurf uber die Haftpflicht der Fabrikbesitzer bei Ver⸗ stümmelungen oder Tödtung ihrer Arbeiter anläßlich von Unglücksfällen zugegangen.

8* 8 86

Zur. Errichtung einer orthodoxen Kathedrale in Warschau ist mit Kaiserlicher Genehmigung ein Aufruf zur Sammlung freiwilliger Beiträge erlassen worden.

.“ Italien. Die Ankunft des Erzherzogs Rainer in Rom, der,

wie bereits mitgetheilt worden ist, den Kaiser von Oesterreich bei der Feier der silbernen Hochzeit des italienischen Königs⸗ paares vertreten wird, soll, wie die „Pol. Corresp.“ erfährt, am 20, oder 21. April erfolgen. Der Erzherzog wird in der österreichisch⸗ungarischen Botschaft absteigen.

Spanien.

Am Dienstag haben laut Meldung des „W. T. B.“ in Barcelona Kundgebungen von Studenten stattge⸗ funden, infolge deren es zu Excessen gekommen ist, bei denen neun Studenten schwer und sechzig leicht verwundet wurden.

Schweiz.

Der Nationalrath hat, dem „W. T. B.“ zufolge, den Antrag Joos⸗Schaffhausen, wonach der Bundesrath den lateinischen Münzvertrag kündigen soll, abgelehnt, nachdem der Bundesrath Hauser erklärt hatte, daß sich das Finanz⸗Departement mit dem Studium aller mit der Münz⸗ union zusammenhängenden Fragen beschäftige. Ferner hat der Nationalrath den Bundesrath eingeladen, er möchte untersuchen, ob es nicht angezeigt sei, die Initiative zur Herbeiführung einer internationalen Con⸗ vention nach dem Muster der Genfer Convention zu er⸗ greifen, durch welche in ricpansten der Schutz der für den öffentlichen Unterricht und den Cultus be⸗ stimmten Gebäude, sowie der öffentlichen Kunst⸗ und wissenschaftlichen Sammlungen sichergestellt werde.

Die außerordentliche Session der Bundes⸗

versammlung ist heute geschlossen worden; der nächste

Zusammentritt erfolgt Anfangs Juni. Belgien.

In einer vorgestern Abend abgehaltenen Versammlung hat sich die äußerste Linke, wie der „Frkf. Ztg.“ berichtet wird, dazu entschlossen, einen neuen Antrag für das Wahl⸗ recht einzubringen, nämlich das allgemeine Wahlrecht mit dem 25. Jahr, doppeltes Stimmrecht für die Familienväter und zwei Jahre Wohnsitz am Wahlort.

Die Königin Natalie ist gestern Mittag von Konstan⸗ tinopel nach Sebastopol abgereist. Bei der Abfahrt wurden ihr auf Befehl des Sultans die gleichen Ehren wie bei der Ankunft erwiesen.

Rumänien.

Die Deputirtenkammer nahm gestern das Budget

des Ministeriums für Handel und Domänen an.

Bulgarien. Wie die „Pol. Corresp.“ aus Sofia erfährt, wäre die

Reise des Finanz⸗Ministers Sallabaschew nach Wien

wegen der Ausführung des Hochzeitsgeschenks unter⸗ nommen worden, das Bulgarien der zukünftigen Gemahlin des Prinzen Ferdinand darbringen wolle.

Dänemark.

Eine Deputation des dänischen Friedensvereins überreichte gestern, wie „W. T. B.“ berichtet, dem Könige eine Adresse mit mehr als 200 000 Unterschriften, darunter die von 94 000 Reichstagswählern. Der Wortführer der Deputation wies darauf hin, daß der König im Jahre 1863 sich gegen den Krieg und im . hre 1870 gegen die Theil⸗ nahme Dänemarks am deutsch⸗französischen Kriege ausge⸗ sprochen habe, und bat den König, zu einer Erleichterung der Pillirärlasten mitzuwirken. Der König erwiderte, er theile den Wunsch, daß die Kriege verschwänden und daß zwischen Nationen entstandene Streitigkeiten durch Schiedsgerichte entschieden würden; in der Durchführung einer solchen Ordnung sehe er aber große Schwierigkeiten. Es wäre deshalb fruchtlos, wenn er die Initiative ergreifen wollte, um die Sache zu fördern. Sollte jedoch eine große europäische Macht sich an die Spitze der Bewegung stellen, so würden der König und die Regierung Dänemarks sicherlich nachfolgen.

Das Landsthing 8 gestern die Vorlage über das Konsulatswesen ebenfalls angenommen. Im Reichstag ist die Vorlage somit erledigt.

Amerika.

Wie „W. T. B.“ aus Washington meldet, hätte der Präsident Cleveland jetzt selbst mehreren Mitgliedern des Congresses gegenüber die Absicht geäußert, den Congreß zu einer außerordentlichen Session im September oder Oktober behufs Berathung der Tarissrage einzuberufen.

Nach einem Telegramm des „Standard“ aus New⸗York ist der noch von dem Präsidenten Harrison unterzeichnete Auslieferungsvertrag mit Rußland infolge Wider⸗ standes der öffentlichen? v gegen mehrere Einzelheiten

desselben noch nicht veröffentlicht worden.

““

Parlamentarische Nachrichten.

er Rei stags⸗Abgeordnete von Busse, Mitglied der deutsch⸗ conservativen Fraction, Vertreter des 5. Wahlkreises (Neustettin) des Regierungsbezirks Köslin, hat sein Reichstagsmandat niedergelegt.

Nr. 13 der „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Ge⸗ sundheitsamts“ vom 29. März hat folgenden Inhalt: Gesund⸗ heitsstand. Witterung. Maßregeln gegen Cholera. Gesetz⸗ gebung u. s. w. Thierseuchen. Veterinärpolizeiliche Maßregeln. Rechtsprechung. Verhandlungen von gesetzgebenden Körper⸗ schaften u. s. w. Vermischtes.

Statistik und Volkswirthschaft. Zur Arbeiterbewegung.

In Hamburg beschlossen die Heizer und Trimmer in einer

Versammlung am Dienstag die Fertsetzung des Ausstandes (vgl. Nr. 74 u. flg. d. Bl.). Die berheizer und Schmierer Ge. sich einer Mittheilung der „Voss. Ztg.“ zufolge gestern an.

In Kaufbeuren befinden sich nach dem „Vorwärts“ die Schuhmachergehilfen in einer Behntewenünc

Zum Fesfimer Schneiderausstand ist nach den Angaben der Agitatkons⸗ Commission im „Vorwärts“ mittheilenswerth, daß die Zahl der Geschäfte, welche die Gehilfenforderungen bewilligen, täglich

2 88 2 8

82

zunehmen, und daß die Zahl der noch im Ausstand befindlichen Ge⸗ sellen sich auf 600 belaufe. 1

Ein Theil der Berliner Droschkenkutscher, nämlich die Führer der Taxameter⸗Droschken, drohten unlängst in einer Ver⸗ sammlung mit einer Arbeitseinstellung zum 1. Mai d. J., wenn ihre Einnahmen nicht auskömmlich erhöht würden. Es wurde damals beschlosen, vom 1. Mai d. J. ab nicht unter einem festen Mindest⸗ lohnsatz von 3,50 und einer Betheiligung von 10 % der täglichen Einnahme bei zwölfstündiger täglicher Arbeitszeit bei Taxameter⸗ Fuhrherrn zu arbeiten. Vorgestern Abend fand nun wieder eine Versammlung der Droschkenkutscher statt, die von etwa 800 bis 900 Per⸗ sonen besucht war. Es wurden die erwähnten Forderungen aufs neue aufgestellt; außerdem erklärte sich die Versammlung für den Anschluß an den Verein Berliner Droschkenkutscher.

Aus Olmütz berichtet ein Telegramm des „D. B. H.“: Die Parte leicong der Hmsbrsseh chh sbes Socialdemokraten beruft ür die Osterfeiertage eine Lan esconferenz nach Sternberg ein, um die Organisation der Partei, sowie die Frage der Maifeier zu besprechen.

In Brünn befinden sich, wie der „Vorwärts“ die Schneidergehilfen im Ausstande; sie fordern den Neunstundentag und Einführung eines Minimallohns. Wie die „Voss. Ztg.“ mittheilt, haben die Sch neidermeister den Beschluß gefaßt, den ausständigen Gehilfen eine zehnprocentige Lohnerhöhung und eine Verringerung der Sitzgesellen zu gewähren; dagegen wollen die Schneidermeister auf die Forderung des Neunstundentages und des Minimallohnes nicht ein⸗ gehen. Ein Telegramm des „H. T. B.“ vom heutigen Tage meldet, daß der Ausstand, da die Mehrzahl der Schneidergehilfen das Angebot der Meister angenommen habe, als beendet zu betrachten sei. . Der Ausstand der Arbeiter und Arbeiterinnen in den fran⸗ zösischen Zündholzfabriken ist, wie der „Temps’ berichtet, be⸗ endet. Einer Arbeiterabordnung der Fabrik in Pantin wurden vom dem Director alle Forderungen bewilligt. Die Abordnung versprach darauf die Wiederaufnahme der Arbeit für den gestrigen Vormittag auch in den übrigen abriken. Der Director der Zündholzfabriken des Staats soll seinen Abschied erbeten und erhalten haben. (Verg. Nr. 70 u. folgd. d. Blattes.)

Kunst und Wissenschaft.

Dem diesmaligen Jahresbericht des Königlichen Luisen⸗ Gymnasiums zu Berlin, welches unter Leitung des Directors Dr. Schwartz steht, entnehmen wir, daß im letzten Winter⸗Semester die Anstalt von 1005 Schülern besucht war, die in 24 Klassen von

34 Lehrern außer dein Director unterrichtet wurden. Auf das Gym⸗ nasium kamen 716 Schüler, und zwar 392 auf das Oster⸗, 324 auf das Michaelis⸗Gymnasium; auf die Verschule 289, und zwar 149 auf die Oster⸗ und 140 auf die Michaelis⸗Vorschule. Dem Programm liegt eine wissenschaftliche Abhandlung des Professors Dr. Edmund Wee bei, enthaltend „Untersuchungen zur Schlacht im Teutoburger alde“. Die dritte Landesversammlung der internationalen

kriminalistischen Vereigtsueig⸗ Sünnestebenhe⸗ Z r vertagt werden mußte, findet

die im Hinblick auf die Choleragefa am 7. und 8. April zu Berlin statt. Am 6. April (Donnerstag), Abends von 9 Uhr an, im „Hotel zu den vier Jahreszeiten“ (Prin Albrechtstraße) Begrüßung der Gäste. Die Sitzungen erfolgen im Saale des Rathhauses und beginnen Füefttag, 7. April, um 10 Uhr. Zur Berathung kommen die beiden folgenden Fragen: 1) Die Behandlung der verwahrlosten und verbrecherischen Jugend; Berichterstatter: Dr. Appelius, Staatsanwalt in, Elber⸗

feld, Amtsgerichts⸗Rath Schmölder in Köln und Anstalts⸗Director⸗ Keßler in Wabern. 2) Erscheinen die Bestimmungen des Reichs⸗ Strafgesetzbuchs über die correctionelle Nachhaft E“

Berichterstatter: Professor Dr. von Hippel in Straßburg i. Freitag Abend findet ein gemeinsames Mittagessen im „Hotel Kaiser hof“ statt; Sonnabend, 8. April, Nachmittags, ist ein Besuch der Strafanstalten und der Anstalten für Jugendliche in Aussicht enommen; Abends um 7 Uhr ist eine Versammlung der „Berliner Puristischen Gesellschaft“ im „Hotel zu den vier Jahreszeiten“ zu Fhren der Landes⸗Versammlung anberaumt, wo der Re⸗ gierungs⸗Rath, Professor Dr. Karl Hiller aus Czernowitz über die „Bestrafung der Trunksucht“ sprechen wird. Ein Abendessen, bei⸗

I.

welchem die auswärtigen Theilnehmer der Versammlung die Gäste ind, wird die Tagung schließen.

der „Berliner Juristischen Gesellschaft“ s Der hiesige Ortsausschuß besteht aus den Herren Geheimer Regierungs⸗ Rath Dr. Krohne als Vorsitzendem, Landrichter l)r. Aschrott als Schrift⸗ führer, Geheimer Rath Dr. Wirth, Justiz⸗Rath Lesser (stellvertretender Vorsitzender der Juristischen Gesellschaft), Staatsanwalt und Erster Amtsanwalt Dr. Borchert, Landgerichts⸗Rath Dr. Kronecker, Land⸗ richter Dr. Felisch, Amtsrichter Dr. Simonson, Staatsanwalt Stachow, Rechtsanwalt Dr. Paul Krause und Kaufmann Bischoff (Leiter der Arbeitsvermittelung des Pereins für entlassene Sträflinge).

Die Herstellung der einzelnen Bestandtheile für das in seiner.

Art einzige Höhen⸗Observatorium auf dem Montblanc schreitet unter Leitung seines Urhebers, des Astronomen Janssen, rüstig vorwärts. Wie man weiß, wurden zu dem Zwecke der Errichtung einer stabilen Gipfelstation auf der 4810 m. hohen Zinne des Mont⸗ blanc schwierige Expeditionen unternommen, von denen vornehmlich die⸗ jenige Janssen'’s von sich reden gemacht hat, indem der physisch nicht sehr widerstandskräftige Pariser Gelehrte sich gezwungen sah, den größten Theil des Aufstieges im Schlitten zu machen, den eine gröhere Zahl von Hilfsarbeitern die steilen Schneehalden und Eis lächen hinanzog. Aus Anlaß dieser Vorexpedition wurde durch Janssen'’'s Begleiter Vallot eine Unterkunftshütte unter dem Montblanegipfel hergestellt. Die Herstellung des eigentlichen Observatoriums (auf dem Gipfel) ver⸗ ursachte deshalb gewaltige ö die zu Fundamentirungszwecken vorgenommenen Abteufungen keinen festen Baugrund, sondern nur Eis ergaben, das in ungeheurer Mäch⸗ tigkeit die zerzackten Gipfel des Bergriesen bedeckt und ihm die Gestalt einer flachen Kuppelwölbung verleiht. Das Observatorium wird, ähnlich wie der Eiffelthurm, auf zehn Schrauben ruhen, welche es ermöglichen sollen, das Gebäude wieder in seine normale Lage zu bringen, wenn eine Bewegung der Eis⸗, und Schneemassen seine Stellung verändern sollte. Das Dach des Ob⸗ servatoriums wird eine mit einer Brüstung versehene Terrasse bilden

und die Kuppel tragen, welche für die Aufnahme der physikalischen.

Instrumente bestimmt ist. Die Kosten des Baues (sammt Ein⸗ richtung) werden zur Zeit auf 300 000 Frs. veranschlagt. Ein Theil des Observatoriums wird für Bergsteiger und deren Führer ein⸗ gerichtet.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Halle a. S., 30. März. Eine größere Anzahl der zu der Dresdener internationalen Segettehcscheras abgeordneten

Delegirten traf unter Führung des Geheimen Medizinal⸗Ratks, Pro⸗ fessors Dr. Koch heute Vormittag hier ein und begab sich nach der kürzlich von der Cholera⸗Epidemie heimgesuchten Provinzial⸗Itren⸗ anstalt zu Nietleben. 111116““

Cholera.

Hamburg, 29. März. Auf das Gesuch der Schiffsrheder, einzelne Cholerafälle künftig nicht melden zu wollen, da der Schiffs⸗ verkehr durch die Sperrmaßregeln einiger ausländischer Regierungen gehindert werden würde, ertheilte der banburxge Senat, wie der „Hamb. Corr.“ berichtet, einen abschla gen Bescheid, da bei Nicht⸗ meldung einzelner Cholerafälle das Vertrauen der auswärtigen Regie⸗ rungen in die Zuverlässigkeit der hiesigen amtlichen Gesundheitsberichte erschüttert werden könnte. 1““

Lemberg, 29. März. In der im dgfensten Osten von Galizien belegenen vr 84 Zalucze sind drei Choleratodesfälle festgestellt worben. Die Cholera wurde aus Russisch⸗Podolien dorthin ein⸗

geschleppt.. . .

Rußland. IMachstehend vermerkte Cholera⸗Erkrankungen und Todesfälle sind weiterhin festgestellt worden: Im Gouvernement Podolien vom 29,./1. bis 13./2. 150 Erkrankungen, 52 Todesfälle, vom 13./2. bis 28./2. 305 Erkr., 59 Todesf., Gouv. Kiew vom 6./2. bis 19./2. 2 Erkr., Gouv. Kursk vom 13./1. bis 12,/2. 2 Erkr., 2 Todesf.,

Gpouv. Jekaterinoslaw vom 13,/2. bis 27./2. 1 Erkr., 1 Todesf., Gouv.

Dongebiet vom 7./2. bis 23./2. 23 Erkr., 2 Todesf., Gouv. Saratow vom 13./2. bis 27./2. 20 Erkr., 13 Todesf., Goup. Ufa vom 15./2. bis 22./2. 20 Erkr., 16 Todesf., Stadt Alexandropol (Eriwan) am ö76. 1 Erkr. Choleraverdächtige Erkrankungen sind für die Städte Rostow a. D. (1 am 6./3.), Jelez (2 vym 2,/3. bis 4./3) und Astrachan (I1 für die Zeit vom 6./3. bis 8./3.) amtlich gemeldet.

Persien. Vom 27. Februar bis 13. März sind in Sakkis 31 Choleratodesfälle worden, in Boukian 19.

stindien. Kalkutta. Vom 12. bis 18. Februar starben 15 Personen an der Cholera,

1 8 Pocken. 8 Griechenland. Zufolge einer Mittheilung in den „Veröffent⸗ lichungen des Deutschen Kaiserlichen Gesundheitsamts“ vom 4. März d. J. sind in Patras während der letzten Monate die Pocken zahlreicher als sonst aufgetreten und scheinen namentlich in einem bestimmten Theile der genannten Stadt epidemisch zu herrschen. Seit Mitte Januar sollen der Behörde 38 Erkrankungen bekannt geworden sein; 20 Pockenkranke sind in gesonderten Baracken untergebracht.

Flecktyphus. 1

Tripolis. In Tripolis, wo seit längerer Zeit eine der periodisch wiederkehrenden Hungersnöthe ausgebrochen ist, herrscht zufolge einer Mittheilung vom 14. März eine bösartige Epidemie, welche bisher als Flecktyphus bezw. als „maladie typhique“ bezeichnet wurde. Angesichts der Thatsache, daß die vorangegangenen drei Hungersnöthe beg ne. von einer Pestepidemie begleitet worden sind, hat der inter⸗ nationale Gesundheitsrath zu Konstantinopel beschlossen, den Dr. Mizzi zur Besichtigung des Vilajets und schleunigsten Berichterstattung abzuordnen.

Influenza.

Die Seuche hat in der Berichtswoche weiter nachgelassen. In Kopenhagen sind 195 Erkrankungen und 1 Todesfall gegen 258 und 4 in der Vorwoche gemeldet worden; in Stockholm 100 Er⸗ krankungen gegen 182, dagegen war dort die Zahl der Todesfälle an Influenza (7 gegen 2), sowie an acuten Erkrankungen der Athmungs⸗ organe (22 gegen 16) nicht Küce eeach erhöht. In London erlagen der Seuche 47 Personen gegen 37 in der Vorwoche. Außerdem sind 2 Todesfälle aus Moskau, je 1 aus Budapest und New⸗York und 17 Erkrankungen aus Frankfurt a. O. gemeldet worden.

Handel und Gewerbe.

Vom 15. Mai bis zum 5. Juni d. J. soll von der Ackerbaukammer (Comizio Agrario) in Mailand in den Räumen des Ackerbau⸗Syndikats, Via Alta guardia 22. (Sobborgo di Porta Romana), ein internationaler Preisbewerb für Wiesenbau⸗Maschinen und Materialien veranstaltet werden. An demselben können theilnehmen die inländischen und ausländischen Erfinder, Hersteller und Verkäufer von Maschinen und Materialien der gedachten Art.

Der Preisbewerb umfaßt: 1) Maschinen für die Heuernte, das Auf⸗ und Abladen von Futter, 2) Maschinen für die Futterbereitung, 3) Geräthschaften zum Kochen, Salzen u. s. w. des Viehfutters, 4) Modelle zu Bauten und Vorrichtungen für die Aufbewahrung des frischen Viehfutters, 5) Sammlungen von a. Futtersämereien, Futterpflanzen und Erzeugnissen der Wiesencultur, b. schädlichen Wiesengewächsen, 6) Maschinen für die Zubereitung der Futtersämereien, 7) Geräthschaften zur Prüfung und Controle der Futtersämereien, 8) Veröffent⸗ lichungen über den Bau von Futterpflanzen, über das Ernten und die Ausnutzung der Erzeugnisse u. s. w.

Anträge auf Zulassung zu dem Preisbewerb sind dem Ausstellungs⸗Comité (Mailand, Via St. Antonio Nr. 20) spätestens bis zum 15. April d. J. einzureichen.

Die Kosten für Hin⸗ und Rücksendung, Verzollung, Ab⸗ lieferung und Auspacken der Gegenstände haben die Aussteller zu tragen. Das Comité ist bereit, den letzteren die Formalitäten mitzutheilen, welche zu erfüllen sind, um beim etwaigen Rück⸗ transport der Ausstellungsobjecte die Rückerstattung des Zolls zu erlangen.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.

An der Ruhr sind am 29. d. M. gestellt 10 621, nicht rechtzeitig

gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 28. d. M. gestellt 3896, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen.

Zwangs⸗Versteigerungen.

Beim König lichen Amtsgericht I Berlin standen am 28. März die nachbezeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Chorinerstr. 56, dem Töpfermeister August Günther gehörig; Nutzungswerth 14 000 ℳ, Mindestgebot 800 ℳ; für das Meistgebot von 193 600 wurde der Kaufmann M. Lehr, Elsasserstr. 35, Er⸗ steher. Swinemünderstr. 49, dem Maurermeister Carl Thieme gehörig; Fläche 11,80 a, Mindestgebot 1100 ℳ; für das Meistgebot von 227 000 wurde der Fabrikant Ludwig Stein⸗ mann, Potodamerstraße, Ersteher.

Beim Königlichen Amtsgericht II Berlin standen am 27./28. März die nachbezeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Grund⸗ buch von Schöneberg Band 28 Blatt Nr. 1118/19, auf den Namen des Maurermeisters Gustav Scheidler zu Berlin eingetragen, zu Schöneberg belegen; Fläche 8,14 a und 10,17 a; Mindestgebot 1750 und 3845 ℳ; für das Meistgebot von 1800 und 100 000 wurde der Kaufmann Wilhelm Wolff zu Berlin, Behrenstraße 52, Ersteher. Grundbuch pon Lichten berg Band 12 Blatt 409, auf den Namen des Bauern Hermann Cords eingetragen, zu Friedrichsberg, Blumenthalstraße Nr. 41 belegen; Fläche 8,15 a, Nutzungswerth 4920 ℳ; Mindestgebot 42 331 ℳ; für das Meisigebot von 55 000 wurde der Eisenhändler Christian Scharfe zu Berlin, rankfurter Allee 119, Ersteher. Grundbuch von Schöneberg Band 27 Blatt Nr. 1115, auf den Namen des Maurermeisters Gustav Scheidler zu Berlin eingetragen, zu Schöneberg belegen, Fläche 9,57 a; Mindestgebot 1450 ℳ; für das Meistgebot von 86 000 wurde der Kaufmann Eduard Manasse zu Berlin, Friedrich⸗ straße 110, Ersteher. b Beim König lichen 1 Berlin standen am 29. März die nachbezeichneten Grundftücke zur Versteigerung: Wald⸗ straße 5, dem Kaufmann Th. Dechel gehörig; Nutzungswerth 16 000 ℳ, Mindestgebot 1000 ℳ; für das Meistgebot von 225 000 wurde der Kaufmann Aug. Kiegel zu Friedenau Ersteher. Uferstraße 1 und Erercierstraße, dem Maurermeister G. Blume gehörig; Nutzungswerth 20 550 ℳ; Mindestgebot 262 600 ℳ; für das Meistgebot von 286 000 wurde der Kaufmann Herm. Wilh. Koennecke, Kommandantenstraße 1/2, Ersteher. Straße 12 A. Nr. 8, dem Baumeister Udo Schüler⸗Baudesson in Seehof gehörig; Fläche 8,13 a, Mindestgebot 69 600 ℳ; für das Meistgebot von 69 700 wurde der Kaufmann Sally Ben⸗ jamin, Linkstraße 33/34, Ersteher.

1 Monatsbericht der Berliner ständigen Deputation der Wollinteressenten. Berlin, 30. März. Die in dem letzten Bericht ausgesprochene Vermuthung, daß ein Preisausgleich zwischen deutschen und überseeischen Wollen nicht mehr fern sein dürfte, ist sgnelle⸗ als erwartet zur Wahrheit geworden. Bei Beginn dieses Monats brachten Berichte aus London die Nachricht, daß auch nach der

ucti rker⸗ ge nach dem Artikel zeige, deren Be⸗ friedigung nur bei höheren Preisanlagen bewerkstelligt werden konnte. wurde im Laufe des Monats eine allgemeine und 8 8 % für überseeische Wollen seit jenem Berichte. Der Umstand allein, daß deutsche Wollen auf ihrem bisherigen Stand⸗ punkte verblieben, führte uns viele Käufer zu, und auch Kammgarn⸗ spinner zeigten auf dieser Preisbasis wieder meh Wollen. Wir können demnach von einem recht richten. Es wurden etwa 13 000 Ctr. Rückenwäsche und etwa 3000 Ctr. ungewaschene Wolle verkauft; von ersteren etwa 5500 Ctr. für den Kamm nach Sachsen, dem Elsaß und dem Rhein; der Rest ging an j - Die Preise sind unverändert, aber sehr fest. Rückenwäschen sind für die jetzige Zeit noch gut vertreten, un⸗ gewaschene Wollen neuer Schur treffen täglich ein, doch scheint nach den bisherigen Ermittelungen deren Rendement dem vorjährigen nach⸗ nach Colonialwollen

sich stärkere Frag

Diese Steigerun beträgt heute 6

nteresse für unsere aften Geschäfte be⸗

hierländische Fabrikanten.

Auch die Frage

gesetzt etwa 2000 Ballen Cap snow white und scoured, etwa 3000 rease, von denen etwa 2000 Ballen für den Kamm, allen fabrikgewaschene Colonialwolle, meistens Cap, wovon etwa 400 Ballen ins Ausland, und australische Wollen, im ganzen also etwa 7000 Ballen zu anfangs festen, dann allmählich steigenden Preisen, die heute bei fortdauernder ter Nachfrage 6 —7 % höher sind, als bei Schluß der Londoner ebruar⸗Auction. Läger in überseeischen Wollen sind ziemlich gut assortirt; eine Auction von etwa 2500 Ballen Capwolle findet hier

1 tt. Die Commission für Wollberichte. Gestern fand die ordentliche Hauptversammlun fälischen Kokssyndikats in Bochum statt. Die enehmigt und dem Aufsichtsrath Entlastung ertheilt. eidenden Aufsichtsrathsmitglieder wurden wiedergewählt. Im An⸗ 3 hieran wurde die Monatsversammlung des Kokssyndikats ab⸗ gehalten, in der eine Productionseins gegen 22 % im Februar, festgesetzt, die Festsetzung der Umlage da⸗ gegen vertagt wurde. In der Gene

Ballen Cap 1000 Ballen diverse

am 18. April statt.

chränkung von 20 % für April,

ralversammlung der Actionäre der Localbahn⸗ Actiengesellschaft München vom 28. d. M. wurden die Anträge des Aufsichtsraths genehmigt und die aus dem Aufsichtsrath ausschei⸗ denden Mitglieder wiedergewählt. triebsjahr 1892 der Dividendencoupon der Actien mit 65 und jener der Interimsscheine mit 24,37 ½ eingelöst.

Magdeburg,

Es wird demnach für das Be⸗

1 Zuckerbericht. Kornzucker excl., von 92 % 16,85, Kornzucker exel., 88 % Rendement 15,80, Nachproducte excl., 75 % Rendement 13,00. ; Brodraffinade II. —,—. Gem. Raf Gem. Melis J. mit Faß 27,25. P pr. März 15,20 bez., pr. Mai 15,30 bez.,

raffinade I. 28,50. Faß 28,50. I. Product Transito 15,25 Br., pr. April 15,17 bez., 15,35 Br., pr. Juni 15,45 bez. und Br. Stetig. zig, 29. März. La Plata Grundmuster B. per Mai 4,00 ℳ, 4,07 ½ ℳ, per August 4,10 ℳ, per September 4,] 12 ½ ℳ, per November 4.15 ℳ, per Dezember 4,17 ½ ℳ, per Januar 4,17 ½ ℳ, per Februar 4,17 ½. Umsa

Mannheim, 29. März. (W. T. B.) Weizen pr. März 16,15, pr. Mai 16,20, pr. Juli 16,20. Roggen pr. März 13,70, pr. Mai 13,65, pr. Juli 13,85. pr. Mai 14,50, pr. Juli 14,65. 11,00, pr. Juli 10,60.

Wien, 29. März. dem Handels⸗Ministerium und der Oesterreichis bahn⸗Gesellschaft haben zu einer vorläufigen Verständigung geführt, daß die Gesellschaft alle ihre Bah und als Entgelt dafür ungefähr den heutigen Curs Ein Fünftel des Kapitals wird zur Bildung einer Fortbestande der Gesellschaft zurück⸗ behalten, jedoch sind die Verhandlungen hierüber noch nicht abgeschlo Der endgültige Abschluß muß bis zum 15. Eisenbahnen nach Barzdorf und Zuckmantel sind durch die

der Goldbeschaffung Dr. Steinbach heute procentiger österreichischer Goldrente zum Curse von 97 % Berliner Usance an das Rothschild'sche Consortium begeben.

Wegen unerwarteter Verzögerun den Grundzügen vereinbarten Vergleichs beschloß die Staatseisen⸗ nreichern der am 1. September 1892 fällig gewesenen Coupons der 3 % Prioritäten, die den um die Ein⸗ kommensteuer gekürzten Betrag bereits einka kassiren werden, die Restcoupons behufs Be⸗ zahlung zu verabfolgen.

(W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ per März —,— ℳ, per April 3,97 ½ ℳ, per Juni 4,05 ℳ, , per Oktober 100 000 kg.

Productenmarkt.

Hafer pr. März 14,70, Mais pr. März 11,25,

(W. T. B.) Die Verhandlungen zwischen

nen an den Staat ü stand der Aetien erhalten wird. Eisenbahn⸗Rentenansta

Mai d. J. erfolgen.

Abmachung

sichergestellt. Zur Fortsetzung hat der Finanz⸗

Minister

des Zustandekommens des in bahn⸗Gesellschaft, den Ein

ssirt haben oder noch ein⸗ ebung eventueller Nach⸗ Der Text der Restcoupons ist im Einver⸗ nehmen mit dem Curator von den gewählten Vertrauensmännern (W. T. B.) Die Generalversammlung der Böhmischen Unionbank beschloß, aus dem Reingewinn von 743 604 Fl. eine Dividende von 7 % ab 1. April auszuzahlen, dem Reservefonds 60 000 Fl. zuzuweisen und 24 628 Fl. auf neue Rechnung

(W. T. B.) Productenmarkt. pr. Herbst 7,43 Gd.,

Kohlraps pr. August⸗September

Prag, 29. März.

vorzutragen.

matt, pr. Frühjahr 7,45 Gd., pr. Frühjahr Mai⸗Juni 4,55 Gd., 4,56 Br. 12,00 Gd., 12,10 Br. London, 29. März. ladungen angeboten. 96 % Javazucker 15 ½, fest. Chile⸗Kupfer 45 ⁄¾ bez., pr. 3 Monat 4511 ⁄16 Verkäufer

Liverpool, 29. März. (W. T. B.) American good ordin. 4916, do. low middling 411⁄½16, do. middlin do. middling fair 5 ⁄16 Pernam do. good fair 5 ⁄16, Ceara fair 5, do. good fair 5 ⁄9,

do. do. good fair 5 ⅛,

(W. T. B.) An der Küste 4 Weizen⸗

loco 16 ⅛, ruhig, Rüben⸗Rohzucker

(Officielle Notirungen.) do. good middling 415/16,

do. do. good 5 ⁄16, do. do. good 6 ¼, do. do. fine 7 ½, do. moder. do. good 6 ½, M. G. Broach good 4 ⅛, fully good 4 ⁄16, do. fine 4 ⅜, do. fine 411 ⁄10, Bengal fully good 4 ⁄16, do. fine 4 .

(W. T. B.)

brown fair 5116, rough good fair 6 ⁄16, f do. do. good fair 5, do. do. do. good fair 5, do. fine 5, Dhollerah good 4 ⁄⁄6, do. Oomra good 4 ⅞, good 315⁄1,

bleibt die Productenbörs abend, den 1. April und Montag, den Amsterdam, 29. März. (W. ordinary 54. Bancazinn 56 8½. New⸗York, 29. März. (W. T. B.) Die Börs te während des Tages die gleiche Tendenz. Der etrug 214 000 Stück. Der Silbervorrath Silberverkäufe fanden nicht chatz betrugen 287 000 Unzen

Wegen der Osterfeiertage e am Freitag, den 31. März, Sonn⸗ 3. April, geschlossen.

T. B.) Java⸗Kaffee good

unregelmäßig und zei Umsatz der Actien wird auf 500 000 Unzen geschätzt. statt. Die Silberankäufe für den Staatss zu 83,50 à 83,60. Weizen eröffnete wieder nachgeben. e, ohne erheblichen dauernd sch Chicago, 29. März. niedriger, dann fortg. der Haussiers. Schluß behauptet. jedoch weichend, da die Haussiers sich

Verdingungen im Auslande.

Portugal. b Königlich portugiesische Eisenbahngesellschaft

her, mußte aber auf Realisation der Haussiers Mais setzte niedriger ein luctuationen unterworfen zu sein, an⸗

W. T. B.) esetzt nachgebend au

Schluß behauptet.

Weizen anfangs etwas ehr bedeutende Realisirungen ais zuerst steigend, später neutral verhielten.

6. April, Mittags.

13. April, Mittags, ebenda: e 11 Werkzeugmaschinen für Eisenarbeiten, 152 kupfernen Röhren, kg Barren Kupser

20. April, Mittags, ebenda. Lieferung von 374 Dutzend F ilen und 14 800 Stahlringen für Rauchrohre. 1“

1 Rumänien. 1““

21. April. Kriegs⸗Ministerium in Bukarest. Lieferung von 650 000 m amerikanischer Leinwand für Hemden und Unterhosen und 35 000 m Leinwand für Putzlappen. „3. Mai, ebenda. Lieferung von 10 000 wasserdichten Leinwand⸗ säcken für Zwieback und 37 000 Riemen für das neue Infanterie⸗ gewehr.

2 8 Egypten. 15. April, 10 Uhr. Verwaltung der „Darra Sanieh“ in Kairo. Lieferung von: 28 500 englischen Tonnen Steinkohlen, 5000 Feschen Tonnen Briquettes, 350 französischen Tonnen Knochenkohle, 800 000 Zuckersäcken, 3200 kg gekochtem Leinöl, 2500 ng Valvolinöl, 27 000 kg weißem Talg, 1200 kg gelbem Wachs, 650 m Drahtgewebe, 100 m gelochtem Schwarzblech, 500 Messingröhren, 5000 kg Bleiweiß, 1600 kg. Zinkweiß, 4200 kg pulverisirter Mennige, 500 kg Borax, 2000 kg Harz, 1200 kg Terpentinöl, 300 Glasröhren, 12 500 kg. alten Lappen oder Werg, 5500 kg Hanfschnur, 300 m Leinwand, 50 Gummiröhren, 500 Schaufeln aus Stahlblech, 1500 Bürsten und Besen, 250 kg Eisen⸗ und Messingdraht, 1000 Bogen Pappe, 800 Berendorff⸗Röhren. Lastenhefte stehen zur Verfügung in Kairo

und Alevxandrien. Verkehrs⸗Anstalten.

Bremen, 30. März. (W. T. 82 Norddeutscher Lloy Der Schnelldampfer „Havel“, nach New⸗York bestimmt, hat am 29. März Morgens Beachy Head passirt. Der Schnelldampfer „Trave’ ist am 28. März Morgens von New⸗ Vonr via Southampton nach der Weser abgegangen. Der Reichs⸗Postdampfer „Hohen⸗ zollen“, von Australien (nicht Ost⸗Asien) kommend, ist am 28. März Nachmittags in Suez angekommen. Der Schnelldampfer „Lahn“, von New⸗York kommend, hat am 29. März Mittags Dover passirt. London, 29. März. (W. T. B.) Der Castle⸗Dampfer „Dunbar Castle“ ist heute auf der Ausreise in Capetown angekommen. Der Castle⸗Dampfer „Hawarden Castle“ heute auf der Ausreise Madeira passirt. Der Union⸗Dampfer „Athenian“ ist heute auf der Ausreise von Lissabon abgegangen.

Theater und Musik.

Dem statistischen Rückblick auf die Königlichen Theater zu Berlin, Hannover, Cassel und Wiesbaden für das Jahr 1892 entnehmen wir die nachstehenden Mittheilungen:

In Berlin sind im Jahre 1892 veranstaltet worden im König⸗ lichen Schauspielhause 296 Vorstellungen, in denen 377 Stücke ge⸗ gegeben wurden; im Königlichen Opernhause 222 Opern⸗ und 65 ge⸗ mischte Vorstellungen, in denen 371 Opern und 67 Ballets zur Auf⸗ führung gelangten, und 1 Concert⸗Abend. Zur Darstellung kamen an verschiedenen ”ei. Werken 60, an verschiedenen Obeen 54 an verschiedenen Ballets und Divertissements 8. Zum ersten Mal wurden 11 dramatische Werke mit zusammen 43 Aecten, 8 Opern mi zusammen 17 Acten und 2 Ballets mit zusammen 2 Acten auf geführt. Neu einstudirt wurden 13 dramatische Werke und 7 Opern Von klassischen Werken wurden gegeben von Lessing 8, Goethe 23 Schiller 49, Kleist 20, Shakespeare 36, Molière 36, im ganzen 172 dramatische Werke; von Gluck 1, Mozart 31, Beethoven 1 (Balle „Prometheus“*), Weber 13, im ganzen 46 musikalische Werke. Au Allerhöchsten Befehl wurden im Königlichen Opernhause gegeben: Am 12. Januar „Das Nachtlager in Granada“, am 27. Januar anläßlich des Geburtstages Seiner Majestät des Kaisers und Königs „Di Zauberflöte“, am 30. Mai (Militär⸗Vorstellung) „Die Tochter de degiments“ und „Prometheus“, am 22. Juni aus Anlaß der Anwesen⸗ heit Ihrer Majestäten des Königs und der Königin von Italier Scenen des 1. und II. Actes aus der Oper „Alda“ und das Balle Prometheus“, am 22. Oktober „Die Quitzows“, Festvorstellung für die Töchterschulen Berlins, am 6. Dezember (Théatre paré Festvorstellung zur Erinnerung an das 150jährige Bestehen des König lichen Opernhauses mit einleitendem Prolog von Emil Taubert, wobe zur Aufführung gelangte: Marsch aus der Oper „Alceste“, Ouverture zur Oper „Iphigenie in Aulis“, II. Act der Oper „Die Hochzeit de Figaro“, Huverture zur Oper „Leonore“ Nr. 3, II. Act 1. Scen aus der Oper „Der Beeschü. II. Act 3. Scene aus der Ope „Der Prophet“, Schlußscene der „Götterdämmerung“. Außerden fanden im Königlichen Opernhaufe auf Allerhöchsten Befehl vor 1. Februar bis 4. April 10 Gesellschaftsabende statt, an denen fol gende Werke aufgeführt wurden: „Othello“, „Cavalleria rusticana“, und „Der Barbier von Sevilla“, „Oberon“, „Carmen“, „Lohengrin“, „Tannhäuser und der Sängerkrieg auf der Wartburg“, „Mignon“ „Die Hochzeit des Figaro“, „Freund Fritz“ und „Die Puppenfee und zum Schluß noch einmal „Oberon“. Im Theater des „Neuen Palais bei Potsdam fand am 1. Juni zu Ehren der Anwesenheit Ihre Majestäten der Königinnen der Niederlande eine Vorstellung statt, be⸗ der „Das Buch Hiob“ aufgeführt wurde. Am 1. April wurde mi Allerhöchster Genehmigung im Königlichen Opernhause ein Concer zum Besten des Haydn⸗Mozart⸗Beethoven⸗Denkmals veranstaltet Zum Besten der Unterstützungskasse des Vereins „Berliner Presse gelangte am 2. Mai im Königlichen Schauspielhause „Clavigo“ zu Auffübrung. Zur Erinnerung an die vor fünfzig Jahren erfolgt erste Aufführung wurde am 20. Mai die Oper „Die Hugenotten“ zun 201. Male gegeben. Für die „Genossenschaft deutscher Bühnen Angehöriger“ wurde am 17. November im Königlichen Opernhaus „Genesius“, am 18. November im Königlichen Schauspielhauf „Fiesco“ gegeben. Vom 22. bis 30. Dezember wurde eine Auf führung der Schiller'schen Dramen im Zusammenhang ver anstaltet, wobei nacheinander „Die Räuber’“, Kabal und Liebe“, „Fiesco“, „Don Carlos“, „Wallenstein's Lager und „Die Piccolomini“, „Wallenstein's Tod“*, „Maric Stuart“, „Die Braut von Messina“ gegeben wurden. Im König lichen Schauspielhause wurde am 9. April „Romeo und Julie“, an 17. April „Faust“ und am 20. August „Donna Diana“ je zun 200. Male, im Königlichen Opernhause am 2. Januar „Carmen“ zum 200. Male, am 4. Februar „Tannhäuser“ zum 300. Male, am 16. Oktober „Lohengrin“ zum 300. Male, am 29. Dezember „D. Hochzeit des Figaro“ zum 400. Male und am 3. Novembe „Cavalleria rusticana“ zum 100. Male aufgeführt. „Der Ring des Nibelungen“ kam am 28. und 30. April, 2. und 5. Mai, und am 9., 10., 13. und 16. Mai zur Darsellung. Die meisten Wieder⸗ holungen fanden statt im Schauspiel von dem Märchen⸗Schwan „Das heilige Lachen“, das 22 Mal, in der Oper von „Cavalleries rusticana“, die 75 Mal, und im Ballet von dem pantomimischen Ballet⸗Divertissement „Die Puppenfee“, das 27 Mal gegeben wurde

In Hannover wurden im ganzen 255 Vorstellungen gegeber und zwar: 88 Trauer⸗ und Schauspiele, 131 Opern, 36 Lustspiele. Possen mit Gesang und Vaudevilles. An verschiedenen Trauer⸗ und Schauspielen kamen zur Aufführung 56, an verschiedenen Opern 43 an verschiedenen Lustspielen und Gesangspossen 33, an Ballets 1. Zum ersten Mal wurden 18 dramatische Werke mit zusammen 41 Acten 4 Opern und 1 Vaudeville aufgeführt. Neu einstudirt wurden 15 dramatische Werke, 2 Opern und 1 Vandeville. Die meisten Wiederholungen fanden statt im Schauspiel von dem Schwank „Die Großstadtluft“, der 12 Mal, in der Oper von „Carmen“, die 6 Mal und im Vaudeville und der Gesangsposse von „Robert und Bertram“ die 5 Mal gegeben wurde, während nur eine Balletvorstellung stattfand, bei der das Tanz⸗Divertissement „Schmetterlinge“ in Scene ging. Von klassischen Darstellungen wurden gegeben von Lessing 5 Goethe 9, Kleist 1, Shakespeare 4, Schiller 14, Moliêre 2, Moreto 1, im ganzen 36 dramatische Werke; von Beethoven 4, Gluck 2, Mozart 2, Weber 5, im ganzen 13 Opern.

In Cassel wurden im ganzen 284 Vorstellungen, einschließlich einer Nachmittags⸗Vorstellung für Kinder, gegeben, und zwar 117

in Lissabon: Lieferung von 18 Schleiff

1: jeinen aus Sandstein, 730 kupfernen Stehbolzen (entretoises), 6 Achsen für

Locomotiven.

Trauer⸗, Schau⸗ und Luftspiele, 108 Opern, 30 Operetten, Possen, Volksstücke, Schwänke, Zaubermärchen und 29 gemischte