1893 / 81 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 06 Apr 1893 18:00:01 GMT) scan diff

. Spanien. 190. Mai. Stadtverwaltung von Pamplona: Concession der Einrichtung und des Betriebs der Wasserleitung in Pamplona. Vor⸗ läufige Caution 15 000 Fr, definitive 75 000 Fr. Dauer der Con⸗ cession 90 Jahre. 8 1 Rumänien.

1. Mai. Kriegs⸗Ministerium in Bukarest: Lieferung von

98 000 m u. s. w. 8 gypten.

15. April. Verwaltung der Datra Sanieh in Kairo: Lieferung von 4500 kg Hanftaue, 700 kg Baumwollentaue, 200 m Messing⸗ drahtgewebe, 150 m Gewebe aus galvanisirtem Eisendraht, 30 Gas⸗ retorten aus Gußeisen, 300 m Kattun, 500 Roßhaar⸗Besen, 1000 Wurzelbürsten, 200 kg Eisendraht, 50 kg Messingdraht.

Verkehrs Anstalten.

Miit Rücksicht auf den früheren Kurbeginn in Karlsbad werden in diesem Jahre versuchsweise schon vom 15. d. M. ab directe Wagen I. II. und III. Klasse und zwar in den 86 Vormittags und 941 Abends vom hiesigen Anhalter Bahnhof abgehenden Schnell⸗ zügen 44 bezw. 62 dahin verkehren. Auf diese zußerst günstige Zug⸗ verbindung, welche in früheren Jahren stets erst vom 1. Mai ab benutzt werden konnte, sei hiermit besonders aufmerksam gemacht.

Auf den Linien der Großen Berliner Pferde⸗Eisen⸗ bahn⸗Actien⸗Gesellschaft sind im Monat Februar 1893 9 696 571 Personen befördert und dafür 1 084 850,55 oder durch⸗ schnittlich auf den Tag 38 742,88 eingenommen. Die Einnahme im Monat Februar 1892 betrug 1 072 633,40 oder durchschnittlich auf den Tag 30 987,36

Bremen, 6. April. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Reichs⸗Postdampfer „Danzig“ ist am 4. April Nachm. von Neapel in Genua angekommen. Der Schnelldampfer „Aller“ ist am 4. April Nachm. von New⸗York nach der Weser abgegangen. Der Postdampfer „Gera“ hat am 4. April Abends die Reise von Vigo nach Antwerpen fortgesetzt. Der Schnelldampfer „Ems“, von New⸗York kommend, ist am 5. April Morgens auf der Weser an⸗ gekommen. Der Reichs⸗Postdampfer „Hohenzollern“ hat amb. April Morgens die Reise von Genua nach Southampton fortgesetzt. Der Reichs⸗Postdampfer „Habsburg“ ist am 5. April Nachmittags in Adelaide angekommen. Der Schnelldampfer „Werra⸗ ist am 5. April Vormittags von Genua via Gibraltar nach New⸗York abgegangen. Der Schnelldampfer „Trave“ hat am 5. April Nach⸗ mittags die Reise von Southampton nach Bremen fortgesetzt; er überbringt 161 Passagiere und volle Ladung.

London, 5. April. (W. T. B.) Der Castle⸗Dampfer „Courland⸗Castle“ ist heute auf der Ausreise in Durban an⸗ gekommen. Der Castle⸗Dampfer „Roslin⸗Castle“ hat heute auf der Heimreise Madeira passirt. Der Union⸗Dampfer „Mexican“ ist heute auf der Ausreise von Madeira abgegangen.

Theater und Musik.

1“ 8 Concerthaus. Das populäre Wohlthätigkeits⸗Concert, das der Königliche Kammermusikus Herr Felix Meyer gestern veranstaltete, war erfreulicher Weise außerordentlich zahlreich besucht. Der Concert⸗ geber, einer der vortrefflichsten Orchester⸗Geiger, bewährte sich auch als Solist ersten Ranges wieder durch den mu terhaft correcten und ver⸗ ständnißvollen Vortrag des Beethoven’'schen Violin⸗Concerts, der be⸗ kannten Ciacconna (für Violine allein) von Bach und des sehr schwierigen Violin⸗Concerts (D-dur) von Paganini. Rauschender Beifall und Herpor⸗

F Adelina Herms trug eine Arie aus „Achilleus“ von Bruch vor, die ihr weniger zuzusagen schien als das bekannte und beliebte Gebet von E. E. Taubert, auf welches sie noch Lieder von Schumann und Gounod folgen ließ. Radecke’'s „Aus der Jugendzeit“, das die Künstlerin zugab, sang sie sehr aus⸗ drucksvoll. Auch für Gounod's heiteres Lied „Die Nelken“, das wiederholt wurde, erntete sie 8” wie für die anderen Gesangsleistungen großen Beifall. Frau ielenberg führte die Klavierbegleitung mit gewohnter Sicherheit aus. Das Orchester, welches an 828 Abend von Herrn Professor Robert Radecke geleitet wurde, trug außer der Ouverture zu „Anakreon“ von Cherubini noch zwei sehr fein construirte Scherzosätze von Radecke vor und be⸗ währte hierin, wie in der Begleitung der Violinconcerte, seine stets anerkannte Tüchtigkeit. 1—

In der morgigen Vorstellung im Königlichen Opernhause werden Leoncavallo's „Bajazzi“ zusammen mit „Bastien und Bastienne“ und dem Ballet „Slavische Brautwerbung“ aufgeführt.

Im Königlichen Schauspiel (im Neuen Theater) geht morgen Grillparzer's Drama „Des Meeres und der Liebe Wellen“ mit Herrn Matkowsky und Frau von Hochenburger in den Haupt⸗ rollen in Scene.

Paul Lindau's deutsche Bearbeitung des fünfactigen Schauspiels „Die Bohème“ von Henri Murger soll im Lessing⸗Theater am nächsten Mittwoch zur ersten Aufführung gelangen.

Das Gastspiel Hedwig Niemann's im Wallner⸗Theater wird nur noch vier Abende umfassen. Morgen, am Sonnabend und Sonntag wiederholt die Künstlerin die beiden Stücke „Monsieur Alphonse“ und „Er experimentirt“, um sodann am nächsten Dienstag in einer Wiederholung von „Cyprienne“ und „A tempo“ sich wieder auf längere Zeit vom Berliner Publikum zu verabschieden.

Signorina Prevosti tritt morgen im Kroll'schen Theater noch einmal in der Oper „La Praviata“ auf; Signor de Padilla singt wieder die Partie des älteren Germont.

Herr Josef Bayer, dessen ansprechende Musik viel zu dem Erfolge des neuen Ausstattungsballets Columbia“ im Theater Unter den Linden beigetragen hat, trifft zugleich mit dem Ballet⸗ regisseur Herrn Haßreiter und dem Secretär der Wiener Hofoper morgen hier ein, um das Ballet persönlich zu dirigiren. Die Vor⸗ stellungen beginnen von heute ab wieder um 7 ½ Uhr.

Morgen Abend 8 Uhr findet im Saal Bechstein das zweite Concert des Wiener Udel⸗Quartetts statt. Das Programm bringt Löti's „Spatzentratsch“, Nentwich's „Spinnerin“, die „Historia vom Kuß“ von Maier, Kremser's „Club“, einen Solovortrag von Professor Udel, „Das Männerquartett“ von Koch, „D' Leiblknöpf“ von Blümel, „Die da“ von Schäffer und Koch's „Handschuh“.

Frau Götze von der Berliner Königlichen Oper sang am vorigen Montag mit großem Erfolg im Königlichen Theater zu Hannover die Brangäne in Wagner’s „Tristan und Isolde“. Das Werk erlebte daselbst überhaupt die erste Aufführung.

Mannigfaltiges.

Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin haben der „Pomm. Volksztg.“ zufolge für die Wratislaw⸗Kirche in Stolpe a. Peene, deren Einweihung voraussichtlich am Refor⸗ mationstage dieses Jahres erfolgt, die Orgel gestiftet.

Nach Allerhöchster Bestimmung Ihrer Maj estät der Kaiserin und Königin findet die diesjährige General versammlung des Vaterländischen Frauen⸗Vereins Freitag, den 14. April d. J., Vormittags 11 Uhr, in der Sing⸗Akademie statt, wozu wir alle Mitglieder des Hauptvereins fowie unserer Zweig⸗ und Hilfs⸗

ruf folgte am Schluß eines jeden Werkes. Die stets gern gehörte Altistin

cht vom 6. April, Morgens.

7 Uhr. Neues

92. Vorstellung.

Wellen.

sius =40 R.

Stationen. Wetter.

Temperatur in 0b Cel⸗ 5 ° C.

00☛☛ S

Mullaghmore bedeckt Aberdeen.. L wolkig Christiansund Dunst Kopenhagen. wolkenl. ¹) Stockholm. wolkenlos Peeande 8 bedeckt

t Petersburg WNW 1 wolkenlos Moskau ... NW 1 heiter

Cork, Queens⸗ town... N 3 Dunst Cherbourg. ONO Zwolkenlos O 1 Nebel 6“ N 1 Nebel mburg.. 772 SO 1 Nebel winemünde 770 N. 2 heiter2) Neufahrwasser 769 NNO 2 wolkig Memel 770 N bedeckt vTö 2 wolkenlos 769 O 2 wolkenlos Karlsruhe.. 769 NO 3 wolkenlos Wiesbaden. 769 NO 2 wolkenlos München.. 768 O 6 heiter Chemnitz .. 771 still wolkenl.³) Berlin... 771 W Iheiter) Wien 768 NW 2heiter Breslau .. 770 NW Ihalb bed. 2

Ile dNx .. 764 NW 3 wolkenlos 12 760 9 Seg 14 Trhes 1 765 ONO 3 bhalb bed. 11

1) Dunst. ²) Nachts Reif. ³) Nebel, Reif. 4) Nebel.

Uebersicht der Witterung.

Das gestern erwähnte Pe tg überdeckt ganz Europa, wo überall ruhiges, gleichmäßiges, vor⸗ wiegend heiteres und trockenes Wetter herrscht. Ueber Frankreich, dem deutschen Binnenlande, sowie über dem größten Theil Skandinaviens ist der Himmel fast überall wolkenlos. In Deutschland, wo stellenweise Nachtfröste stattfanden, liegt die Temperatur durchschnittlich etwas über dem Mittel⸗ werthe, im nordwestlichen Deutschland, wo der Luft⸗ druck am höchsten ist, herrscht Nebel. Im Innern Rußlands dauert das Frostwetter noch fort.

Deutsche Seewarte. IrRSNAEEAEExeTEEERRMUEHES SIEWaArck Eceseagnemseaeee Theater⸗Anzeigen.

Königliche Schauspiele. Freitag: Opern⸗ haus. 85. Vorstellung. Bastien und Bastienne. burg. Singspiel in 1 Act von Wolfgang Amadeus Mozart. Neuer Texrt von Mar Kalbeck. Dirigent: Kapellmeister Sucher. Bajazzi (Pagliacci). Oper in 2 Acten und einem Prolog. Musik und Dichtung von R. Leon⸗ cavallo, deutsch von Ludwig Herienzanne. In Scene gesetzt vo Ober⸗Regisseur Tetzlaff Kapell⸗

Max Grube.

Anfang 7 Uhr.

zügen von Emil

liche Tage.

Montag: Tage.

7 ½ Uhr.

Anfang 7 Uhr.

Freitag:

Champiguol.

meister Sucher. Tanzbild von Emil Graeb. arrangirt von P. Hertel. Brahms.) Dirigent: Herr

Theater

Trauerspiel in 5 Aufzügen von Frauz 1 Grillparzer. In Seene Fesett vom Ober⸗Regisseur Freitag: Zum Anfang 7 Uhr.

Sonnabend: Opernhaus. Zauberflöte. Oper in 2 Acten von W. A. Text von Schikaneder. Fefifleur Tetzlaff.

Neues Theater 93. Vorstellung. Vasantasena. Drama in 5 Auf⸗

Dichtung des altindischen Königs Sudraka. In Scene Fescht vom Ober-⸗Regisseur Max Grube. Anfang Unter 7 Uhr.

Deutsches Theater. Freitag: Zwei glück⸗ Anfang 7 Uhr. Sonnabend: Der Talisman. Sonntag: Der Talisman.

Zum 50. Male: 3

Berliner Theater. Freitag: 30. Abonnements⸗ Vorstellung. Graf Essex. Anfang 7 Uhr.

Sonnabend: Viel Lärm um Nichts.

Sonntag: Nachmittags 2 ½ Uhr: Viel Lärm um Nichts. Abends 7 ½ Uhr: Viel Lärm um Nichts.

Lessing⸗Theater. Freitag: Heimath. Anfang

Sonnabend: Hanna Jagert. Sonntag: Heimath. Montag: Eine Palastrevolution.

Wallner⸗Theater. Alphonse. Er experimentirt. mann, a. G.) Anfang 7 ½ Uhr.

Sonnabend und Sonntag: Monsieur Alphonse. Er experimentirt. (Hedwig Niemann, a. G.)

Friedrich⸗Wilhelmstüdtisches Theater.

Freitag: Orpheus in der Unterwelt. Burleske Elster“ Oper in 4 Bildern von H. Cremieux, neu bearbeitet von E. Jacobson.

Sonnabend: Die schöne Helenag. Residenz⸗Theater. Direction: Sigmund Lauten⸗

Champignol. (Champignel malgré lui.) Quartetts. Schwank in 3 Acten von Feydeau und Desvalliéres. Deutsch von Benno Jacobson. von Sigmund Lautenburg. Anfang 7 ½ Uhr. Sonnabend und folgende Tage: Die

Vereine hierdurch freundlichst einladen. Zur Legitimation beim Eingange dient die Quittung über den gezahlten Vereinsbeitrag. b

Der Vorstand des Vaterländischen Frauen⸗Vereins.

5 Charlotte Gräfin von Itzenplitz. 11“ ——

Wermuth wird in Chicago auch eine „Deutsche Hausbibliothek“ ausgestellt werden. Die Firma W. Weber (Berlin W. 8, Char⸗ lottenstraße 48, Eckhaus der Behrenstraße) ist aufgefordert worden, den alleinigen Vertrieb für Berlin zu übernehmen. Um das Berliner Publikum mit dieser Mustersammlung bekannt zu machen, hat die Firma diese Sammlung in ihren Geschäftsräumen bis zum 18. April zur Besichtigung ausgestellt.

„Die Hilfe der Sanitätswache VI, Grüner Weg 17, wurde im ersten Vierteljahr 1893 in 214 Fällen in Anspruch genommen, und zwar waren hiervon: 143 chirurgische Hülfe fistuhgene 67 Hilfe⸗ leistungen bei inneren Krankheiten und 4 Ge urtshilfeleistungen. Es wurden 158 Fälle in der Wache und 56 Fälle in den Wohnungen der Patienten behandelt; 104 Unbemittelten wurde die Hilfe un⸗ entgeltlich gewährt.

München. Der kürzlich in München verstorbene Rentner Frei⸗

herr von Mulzer hat, der „Allg. Ztg.“ zufolge, fein Vermögen

von 300 000 der Stadt Nürnberg zu wohlthätigen Zwecken vermacht.

Konstantinopel, 5. April. Nachdem Sonntags Nachts der Sultan aus dem alten Serail in sein Palais zurückgekehrt war, stieß laut Meldung des „W. T. B.“ ein kleiner Palaisdampfer, worauf sich das Kaiserliche Küchenpersonal befand, während der Heimfahrt nach Dolmabagdsche auf dem Bosporus mit einem anderen Schiff zusammen. Der Palaisdampfer sank und der Capitän sowie der größte Theil der Insassen ertranken. Die Zahl der an Bord befindlichen Personen konnte bis jetzt nicht genau festgestellt werden; jedenfalls belief sie sich auf mehr als vierzig, wovon die meisten um⸗ gekommen sein dürften. Fünf Verwundete wurden gerettet.

Nach Schluß der Redaction eingegangene Depeschen.

Forst i. Lausitz, 6. April. (W. T. B.) Wie das „Forster 1“ meldet, ist Graf von Brühl, Standes⸗ beht zu Forst und Pförten, Mitglied des Herrenhauses, gestern Abend gestorben.

Prag, 6. April. (W. T. B.) Unter den dem Land⸗ tage zugegangenen zahlreichen Regierungsvorlagen be⸗ findet sich eine solche über die Errichtung eines Kreisgerichts in Trautenau. In einem bezüglichen Schreiben des Statthalters wird die demnächstige Einholung eines Gutachtens des Landtags wegen Errichtung eines Kreisgerichts in Schlan in Aus⸗ sicht gestellt. Weitere Vorlagen betreffen die Abände⸗ rung einzelner Punkte der Landtags⸗Wahlordnung und die Errichtung dreier neuer Bezirksgerichte. Ein Antrag des Landesausschusses erklärt die Verordnung

des Justiz⸗Ministers wegen Errichtung des Bezirksgerichts

Weckelsdorf nicht vollständig dem Landtagsbeschlusse ent⸗ sprechend und fordert die Regierung auf, die Landtagsbeschlüsse gebührend zu berücksichtigen.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

——Vyy—V—————nnnnnʒV

Slavische Brautwerbung. Musik componirt und (Mit Einlagen von J. Steinmann. Anfang

(am Schiffbauerdamm 4/5). Des Meeres und der Liebe

Padilla, a. G.) Anfang 7 Uhr. Sonnabend: Undine.

Victoria-Theater.

86. Vorstellung. Die 9 en.

Mozart. In Scene gesetzt vom Ober⸗ Dirigent: Kapellmeister Sucher. Anfang 7 ½ Uhr.

(am Schiffbauerdamm 4/5).

Verne.

Welt in achtzig Tagen. Pohl, mit freier Benutzung der persönlicher stellung in Chieago. fang 7 ½ Uhr.

Adolph Ernst-⸗Theater.

glückliche 6 Male:

reitug: Novitäten⸗Cyelus.

chaumburg. Zum

Kroll’s Theater. Freitag: Signorina Franceschina Prevosti. La Traviata. (Violetta: Fignorine Prevosti. Germont: Sgr. de

Belle⸗Alliancestraße 7/8. 102. Male: Mit 1 stattung: Die Reise nan die Welt in achtzig Großes Ausstattungsstück mit Ballet in cten (15 Bildern) von A. d'Ennery und Jules Ballet arrangint vom Balletmeister C. Severini. Musik von Debillemont und C. A. Raida.

Sonnabend u. folgende Tage: Die Reise um die

Theater Unter den Linden. Leitung des Columbia. Ausstattungs⸗Ballet. Die deutsche Abthei⸗ lung. Vorher: Luchende Erben. Operette. An⸗

Freitag: Zum Goldlotte. Gesangsposse in 3 Acten von Ed. Jacobson und W. Mannstädt. Couplets theil⸗ weise von G. Görß. Musik von G. Steffens. In Scene gesetzt von Adolph Ernst. Anfang 7 ½ Uhr. Sonnabend und folgende Tage: Goldlotte.

Thomas-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30.

6. Male: Liebe. Lustspiel in 3 Acten in der Art des Hans Sachs von Dr. Heinrich Kruse, bearbeitet von Carl Mallachomw. Hierauf: Neu einstudirt: Wenn man im Dunkeln küßt. Schwank in 3 Acten von Oscar Elsner und Carl Mallachow. Anfang 7 ½ Uhr.

Circus Renz (Carlstraße.) Freitag, Abends 7 Uhr: Mit Allerhöchster Genehmigung: Parade⸗ Gala Vorstellung zum Besten des unter dem Pro⸗ tectorat Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin stehenden Berliner Lokal⸗Vereins zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger (Friedens⸗ thätigkeit und Sanitätswache).

Ein Künstlerfest.

Große Ausstattungs⸗Pantomime vom Hofballet⸗ meister A. Siems. Mit überraschenden Licht⸗ und Wasserefferten und auf das Glänzendste inscenirt vom Director Franz Renz. Costume, Requisiten, Wagen vollständig neu. Unter Mitwirkung des ge⸗ sammten Personals. Neue Einlagen mit groß⸗ artigen Lichteffecten. ²☛ Kinder⸗Orchester neu besetzt, neue Musik. 2s Ballet von 100 Damen. Großartiger, in solcher Pracht nocheniemals Felease Blumencorso. Zum Schluß: Gro⸗ rillant⸗ Feuerwerk. Außerdem Mr. James Fillis mit dem Schulpferde „Germinal“. 4 Fahnenpferde, vor⸗ geführt vom Dir. Fr. Renz ꝛc.

Sonnabend, Abends 7 ¼ Uhr: Gvoße Vorstellung mit neuem Programm und Ein Künstlerfest.

Sonntag: Zwei große Vorstellungen. Nachmit⸗

Gastspiel der

neuer Aus⸗

Freitag: Componisten: Welt⸗Aus⸗

Sonnabend u. folgende Tage: Dieselbe Vorstellung. tags 4 Uhr (ein Kind unter 10 Jahren frei) und

Abends 7 ½ Uhr.

Rudolf von Bercken ( von Schulze⸗Gaeverni Pinder (Heidelberg Wilhelmshaven). Frl. Anna Bauch mit Krn. Lieutenant Döllner (Zinkwitz). 1 Verebelicht: Hr. Oberlehrer Dr. phil. Georg von Kobilinski mit Frl. Martha Albrecht (Königs⸗ berg). Herr Premier⸗Lieutenant Albrecht von Sydow mit Freiin Sara von Strombeck (Halber⸗

Merfeburg). Frl. Lina

Regie: Wilh. mit Hrn. Lieutenant

Standhafte

Freitag: Monsieur

Geöffnet von 12—11 Uhr.

Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde. (Hedwig Nie⸗ Am Landes⸗Ausstellungs⸗Park (Lehrter Bahnhof).

stadt). Herr Lieutenant Edmund von Borcke⸗ Heinrichshoff mit Frl. Mina von Gordon (Berlin). Geboren: Ein Sohn: Hrn. Premier⸗Lieute⸗ nant a. D. von Rauch (Zehlendorf, Kr. Teltow).

Concerte.

Chausseestraße 25. von Rossini.

Musik von Jacques Offenbach.

Zum 27. Male: Die beiden fang 8 Uhr:

1) Spatzentratsch von Löti. In Scene gesetzt Nentwich.

von Blümel. 8. Handschuh von Koch.

Concert-Haus, Leipzigerstraße 48. Freitag, Anfang 7 Uhr: Karl Meyder⸗Concert.

Ouv. „Im Hochland“ von Gade. „Stradella“ „Der erste Blumenstrauß“, Walzer von Waldteufel. „Kriegsraketen“, Potpourri von Conradi. Weser“, für Piston von Pressel (Herr Steffens). Phantasie aus „Robert der Teufel“ von Meyerbeer.

Saal Bechstein, Linkstraße 42. Freitag, An⸗ Zweites Coneert

2) Spinnerin von 3) Die Historia vom Kuß von Maier. 4) Der Club von Kremser. 5) Solovortrag, Udel. beiden 6) Das Männerquartett von Koch.

‿—

„Die da“ von Schäffer. 9) Der

Gestorben: Hr. Realgymnasial⸗Oberlehrer Dr. Paul Krüger (Breslau). Hr. Rittmeister z. D. August von Mitschke⸗Collande (Spandau). Fr. Super⸗ intendent Anna Dorothea Köhler, geb. Dietz (Frauenhain bei Ohlau). Fr. Lieutenant Her⸗ mine Freifrau von Kap⸗herr, geb. Freiin von Kap⸗herr (Rathenow). Frl. Bertha von Gott⸗ berg (Königsberg). Hr. General⸗Lieutenant z. D. Hermann Frhr. von Dörnberg (Kastel).

„Die diebische von Flotow.

„An der

Redacteur: Dr. H. Klee, Director. Berlin:

des Udel⸗ Verlag der Expedition (Scholz).

Anstalt. Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sechs Beilagen

7) D Leiblknöpf (einschließlich Börsen⸗Beilag

Auf Anregung des Reichscommissars, Geheimen Regierungs⸗Raths

Familien⸗Nachrichten. Verlobt: Frl. Helene P8 mit Hrn. Hauptmann

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags.

schen Staats⸗Anzeiger.

Königreich Preußen.

Verzeichniß der Vorlesungen

der Königlichen Landwirthschaftlichen Hochschule zu Berlin N., Invalidenstraße Nr. 42,

im Sommer⸗Semester 1893.

1) Landwirthschaft, Forstwirthschaft und Gartenbau. Professor Dr. Orth: Allgemeiner Acker⸗ und Pflanzenbau, II. Theil: Bewässerung des Bodens, einschließlich Wiesenbau und Düngerlehre. Specieller Acker⸗ und Pflanzenbau, II. Theil: Anbau der Wurzel⸗ und Knollengewächse und der Handelsgewächse. Bonitirung des Bodens. Praktische Uebungen zur Bodenkunde. Leitung agronomischer und agriculturchemischer Untersuchungen (Uebungen im Untersuchen von Pflanzen und Dünger) gemeinsam mit dem Assistenten Dr. Berju. vendwirthscheftliche Excursionen. Pro 38 Dr. Werner: Landwirthschaftliche Tarationslehre. Geschichtlicher Umriß der deutschen Landwirthschaft. Landwirthschaftliches Seminar, Abthei⸗ lung: Betriebslehre. Abriß der landwirthschaftlichen Productions⸗ lehre (Betriebslehre), Theil II. Demonstrationen am Rinde und landwirthschaftliche Excursionen. Professor Dr. Lehmann: Pferde⸗ zucht. Schweinezucht. Molkereiwesen. Landwirthschaftliches Seminar, btheilung: Thierzucht. Privatdocent Dr. jur. Kaerger: Colonisationslehre. Geheimer Rechnungs⸗Rath, Ingenieur Pro. fessor Schotte: Landwirthschaftliche Maschinenkunde. Maschinen und bauliche Anlagen für Brauerei, Brennerei und Zuckerfabrikation. eldmessen und Nivelliren für Landwirthe; Vortrag und Uebungen. he en⸗ und Constructions⸗Uebungen. Forstmeister Westermeier: Waldbau. Gehölzkunde. Forstliche Excursionen. Garteninspector Lindemuth: Gemüsebau.

2) Naturwissenschaften. a. Physik und Meteorologie. Professor Dr. Börnstein: Experimental⸗Physik, II. Theil. Dioptrik. Hydraulik. Physikalische Uebungen. b. Chemie und Techho⸗ logie. Professor Dr. Fleischer: Repetitorium der Chemie. Chemische Uebungen in Gemeinschaft mit dem Assistenten Dr. Schmöger. Die Moore und ihre landwirthschaftliche Verwerthung. Großes chemisches Praktikum. Kleines chemisches Praktikum. Professor Dr. Gruner: Grundzüge der anorganischen Chemie. Professor Dr. Her; eld: Rübenzuckerfabrikation. Privatdocent Dr. Hayduck: Gäh⸗ rungs⸗Chemie. Privatdocent Dr. Marckwald: Analytische Chemie. c. Mineralogie, Geologie und Geognosie. Professor Dr. Gruner: Geologie und Geognosie. Die hauptsächlichsten Boden⸗ arten Deutschlands, mit Berücksichtigung ihrer rationellsten Cultur. rabti che Uebungen in der Bestimmung und landwirthschaftlichen Werth⸗ schätzung von Bodenarten. Praktische Uebungen in der mineralogisch⸗ chemischen Analyse des Bodens. Geognostische Excursionen. d. Bo⸗ tanik und Pflanzenphysiologie. Professor Dr. Kny: Ent⸗ wickelungsgeschichte der Pflanzen. Botanisch⸗mikroskopischer Cursus, mit besonderer Rücksicht auf die Entwickelungsgeschichte der Pflanzen, in Verbindung mit dem Assistenten Dr. Carl Müller. Arbeiten für Fortgeschrittenere im botanischen Institut. Professor Dr. Frank: Experimental⸗Physiologie der Pflanzen. Pflanzenphysiologisches Prak⸗ tikum. Arbeiten für Fortgeschrittenere im pflanzenphysiologischen Institut. Geheimer Regierungs⸗Rath, Professor Dr. Wittmack: Spstematische Botanik, mit besonderer Berücksichtigung der Nutz⸗ und Zierpflanzen. Gräser und Futterkräuter, nebst Uebungen im Be⸗ stimmen der Pflanzen und im Bonitiren des Bodens nach den Pflanzen. Züchtung der Culturpflanzen. Botanische e bE5 docent Dr. Carl Müller: Technische Botanik, mit besonderer 8 erück⸗ sichtigung der Pflanzenchemie. e. Zoologie und Thierphysio⸗ logie. Professor Dr. Nehring: Zoologie und Geschichte der Haus⸗ thiere. Ueber Fischzucht. Zoologische Uebungen. Dr. Schäff: Ueber die der Landwirthschaft nützlichen und schädlichen Insecten, mit besonderer Berücksichtigung der Bienenzucht und des Seidenbaues. Ercursionen. Professor Dr. Zuntz: Ueberblick der gesammten Thier⸗ physiologie. Thier hysiologisches Praktikum für Studirende. Arbeiten im thierphysiologischen Laboratorium für Geübtere. Privatdocent, Roßarzt Dr. Hagemann: Gesundheitspflege der Hausthiere. 1

3) Veterinärkunde. Professor Dr. Dieckerhoff: Innere Krank⸗ heiten der Hausthiere. Profepsor Dr. Möller: Aeußere Krank⸗ heiten der Hausthiere. Geheimer Regierungs⸗Rath, Professor Müller: Repetitorium der Anatomie der Hausthiere und Demonstra⸗ tionen, mit besonderer Berücksichtigung der Knochen, Muskeln und Sinnesorgane. Ober⸗Roßarzt Küttner: Hufbeschlagslehre.

4) Rechts⸗ und Staatswis senschaft. Professor Dr. Sering: Nationalökonomie. Nationalökonomisches Seminar, daneben Ex⸗ cursionen.

5) Culturtechnik und Baukunde. Regierungs⸗ und Bau⸗ rath von Münstermann: Culturtechnik. Entwerfen culturtechnischer Anlagen. Professor Schlichting: Bauconstructionslehre. Erdbau. Wasserbau. Landwirthschaftliche Baulehre. Entwerfen von Bauwerken des Wasser⸗, Wege⸗ und Brückenbaues. 1 b

6) Geodäsie und Mathematik. Professor Dr. Vogler: Traciren. Praktische Geometrie. Geodätische Rechenübungen in zwei Gruppen, mit dem Assistenten Friebe. Meßübungen, gemeinsam mit Hegemann. Professor Hegemann: Geographische Orts⸗

estimmung. Uebungen im Ausgleichen. Zeichenübungen. Professor Dr. Reichel: Analysis. Algebra. Trigonometrie. Uebungen zur Analysis, in zwei Gruppen, mit dem lssistenten Wilski. Mathe⸗ matische Uebungen, in zwei Gruppen. Uebungen zur analytischen Geo⸗ metrie, in zwei Gruppen. 1 ““

Beginn des Sommer⸗Semesters am 17. April, der Vorlesungen

spätestens am 24. April 1893. Programme sind durch das Secre⸗

tariat zu erhalten. Berlin, den 26. Januar 1893. Der Rector der Königlichen Landwirthschaftlichen Hochschule. L. Kny.

Literatur.

Rechts⸗ und Staatswissenschaft.

Kr. Der Urtheilsthatbestand in sprachlicher Be⸗ ziehung von H. 8E1’ Amtsgerichts⸗Rath in Leipzig. Paderborn, 1893, Ferdinand Schöningh. 8. S. 14. Sonderabdruck aus „Sander's Zeitschrift für die deutsche Sprache’. VI. Jahrgang. 11. Heft. (40 ). —. Der Verfasser, welcher namentlich den im Vorbereitungsdienst stehenden Juristen durch seine Schrift „Referat, Votum und Urtheil“ (bereits 3. Auflage, Berlin, Franz Vahlen) bekannt ist, giebt seine Wahrnehmung kund über die sprachlichen Unebenheiten und Fehler in richterlichen Urtheilen. Zunächst darf auf die Bemerkung S. 4 aufmerksam gemacht werden: „In den Thatbeständen der Urtheile 8 bei alten Richtern eigentliche Sprachfehler selten. Es mag das daher kommen, daß diese Richter aus einer Zeit stammen, wo noch auf der Schule die erzählende Form der Darstellung nach dem Vorbilde der Klassiker mehr als jetzt geübt wurde. Da⸗ gegen zeugen die von jüngeren Richtern angefertigten Thatbestände von einem auffallenden Mangel an Sprachkenntnissen, und ich finde, daß dieser Uebelstand von Jahr zu Jahr zugenommen hat.“ Vielleicht

sind die deutschen Aufsätze zunächst berufen, um die Sprachkenntnisse

zu festigen und Formgewandtheit und Sicherheit auszubilden, der Nspruch auf erfindungsreiche Denkthätigkeit möge dagegen nicht zu früh erhoben werden. Der Verfasser hat sein Augenmerk vornehmlich auf richtige Verwendung der Zeiten in der Darstellung des Sachverhalts gerichtet. Zur Warnung sind Beispiele mitgetheilt, welche bedauerlicher Weise als landläufige Fehler bezeichnet werden müssen. Die Form der u““ anlangend (S. 9), so wird sih dafür eine wesentlich bessere nicht finden lassen; es kommt hier, wie in der sprachlichen Darstellungskunst überhaupt, auf die denkende Beurtheilung des Einzelfalls an. Zutreffend wird es sein, wenn gesagt wird, von der Befugniß, auf den Thatbestand der Vor⸗ instanz zu verweisen, werde zu oft Gebrauch gemacht. Es mag dies vielleicht einen nebensächlichen Grund in der darin gefundenen Arbeits⸗ erleichterung haben. Nur selten begegnet man der Darstellungsweise obwohl sie dem Geiste der C.⸗P.⸗O. am meisten entspricht (S. 9) —, welche den Streitstand und die Ergebnisse der Beweisaufnahme aus beiden Instanzen zu einem Ganzen verbindet, nachdem man die Geschichtserzählung und eine kurze Prozeßgeschichte hat vorauf⸗ gehen lassen. Diese Form setzt eine sichere Beherrschung des Stoffs voraus und führt fur den Ungeübten die bedrohliche Gefahr mit sich, unvollständig zu werden oder aus dem Sachvortrag bereits Beurtheilung durchschimmern zu lassen. Der Verfasser schließt seine Abhandlung mit den Worten: „Es würde mir die höchste Be⸗ friedigung gewähren, wenn ich durch diese Zeilen zur richtigen Hand⸗ habung unserer Muttersprache mit b cen haben sollte.“ Wenn hiermit dazu angeregt wird, von der Abhandlung Kenntniß zu nehmen, so werden gewiß alle Leser, Richter aller Instanzen und aller Gerichts⸗ höfe, sowie die strebsamen Referendarien entschlossen sein, dem Zuruf zu folgen und in allen Schriftstücken nach Sprachrichtigkeit, Reinheit und Schönheit zu streben.

Die Einführung des Standesregisters. Praktische Anleitung für Standesbeamte mit Beispielen systematisch zusammen⸗ estellt und erläutert von A. von Erichsen. 7. umgearbeitete Auf⸗ age. Berlin 1893. Eugen Grosser, SW. 1“ Nr. 121. 8 S. Das Buch beginnt mit einem Abdruck des Reichsgesetzes über die Beurkundung des Personenstandes und der Eheschließung vom 6. Februar 1875 nebst Ausführungsverordnung vom 22. Juni 1875 und Ergänzung vom 10. März 1892. Es folgen nun die durch⸗ gebildeten, im Anschluß an das amtliche Formular für jeden Fall, der sich bisher ereignet, ausgearbeiteten Beispiele nebst erläuternden Anmerkungen. Das genaue 8o (S. V XIII) und das Sachregister (S. 244 256) lassen das Gesuchte rasch auffinden. Neben einem guten Commentar zum Gesetz als welcher hier der von Prof. Dr. Paul Hinschius, Berlin 1890, J. Guttentag, 3. Aufl., benannt sei ist das somit empfohlene Formularbuch jedem Standes⸗ beamten unentbehrlich. 8 b

Die Aussichten der Juristen in Preußen. Von Landgerichts⸗Präsident Franz Werner. Jahrbücher für National⸗ özkonomie und Statistik. Jena. Gustav Fischer. 3. Folge. Bd. II. S. 284 287. Auf Grund sicherer Zahlen entwickelt der Verfasser seine im Schlußsatz ausgedrückte Ansicht: „Von erfreulichen Aus⸗ sichten für Juristen kann hiernach zur Zeit keine Rede sein. Erst wenn jahrelang der Abgang von Assessoren den Zugang übersteigen würde, wenn die Zahl der die Rechte Studirenden während 1ge Zeit zurückgegangen sein würde, erst dann wird mit Fug und Recht gesagt werden dürfen: Das Studium der Rechte ist wiederz aussichts⸗ voll geworden“. b

Strafrecht und Strafprozeß im Jahre 1892. Systematisch geordnete Uebersicht über die diesbezüglichen Gesetze und Verordnungen im Deutschen Reich und in Preußen, sowie die Ent⸗ scheidungen des Reichs⸗ und Kammergerichts von Dr. F elisch, Land⸗ richter in Berlin. Berlin 1893. Carl Heymann’s Verlag. 8. S. 75. 1,50 ℳ%ℳ Eine mühsame Arbeit, welche die Ergänzung zu allen Commentaren des Strafgesetzbuchs nebst den zahlreichen Strafvorlage⸗ sachen und zur Strafprozeßordnung bildet. Stichproben haben er⸗ geben, daß die in Bezug genommenen Quellen zuverlässig nach Band und Seitenzahl angeführt sind.

W. Röhr'’'s Ceigg elehas h g und Strafverfahren in Bezug auf die Zuwiderhandlungen gegen die Zoll⸗ und Steuer⸗ esetze und die Prozeßbuchführung bei den Haupt⸗Zoll⸗ und Haupt⸗

teuerämtern. Nach amtlichen Quellen und unter Berücksichtigung der neuesten Zoll⸗ und Steuergesetze, Anweisungen u. s. w. neu bearbeitet von H. Hirth, Königlichem Hauptamts⸗Assistenten in Danzig. Dritte wesentlich verbesserte Auflage. Breslau 1892. J. U. Kern’'s Verlag. Max Müller. 8. 382 S. 6 Der Inhalt ist dahin zu verzeichnen: Abschnitt 1. Die Bestimmungen des Reichs⸗Straf⸗ gesetzbuchs. Abschnitt 2. Vergehen und Uebertretungen in Bezug auf Zoll⸗ und Steuergesetze; Rückfall, Theilnahme; subsidiärische Ver⸗ tretungsverbindlichkeit; Versicherung. Abschnitt 3. Strafgesetzgebung in Bezug auf die Zuwiderhandlungen gfgen die Zoll⸗, Steuer⸗ und Communicationsabgaben⸗Gesetze. Abschnitt 4. Strasverfahren. Abschnitt 5. Prozeßbuchführung. Ein Anhang bringt Gesetze, betreffend die Bestrafung der Zollvergehen gegen fremde Staaten vom 22. August 1853; Zollcartell zwischen dem Deutschen Reich und Oesterreich⸗ Ungarn vom 6. Dezember 1891; Gesetz, betreffend die Bestrafung von Zuwiderhandlungen gegen die österreichisch ungarischen Zollgesetze vom 17. Juli 1881; Verordnung vom 7. September 1879, betreffend das Verwaltungsverfahren wegen Beitreibung von Geldbeträgen; Geschäftsanweisung für den Vollziehungsbeamten im Bereiche der Verwaltung der directen und indirecten Steuern vom 11. Oktober 1879; den Abschluß macht ein Sachregister. Wie die Grundlage in der ersten Auflage, so läßt auch die vorliegende dritte Auflage den erfahrenen Steuerbeamten erkennen. Als Lehrbuch und Handbuch kann die Arbeit den Steuerbeamten empfohlen werden.

Vaterländisches.

Die Fürsorge der Hohenzollern für ihr Volk und Land. 2. Auflage. Düsseldorf 1892. L. Schwann. Mit kernigen, durch sichere Thatsachen begründeten Worten werden unsere Fürsten vom Großen Kurfürsten bis zum Kaiser und König Wilhelm II. sowie das geschildert, was sie dauernd für das Wohl des Vaterlandes gethan haben. Ein tüchtiges Volksbuch. 0,30.

Dichtkunst.

Schiller's Briefe. Kritische Gesammtausgabe, herausgegeben und mit Anmerkungen versehen von Fritz Jonas. Deutsche Ver⸗ lags⸗Anstalt, Stuttgart 1892. Lieferung 16—22 enthalten die Briefe vom 2. Januar bis Ende 1792. Es ist damit der zweite Band abgeschlossen, welcher durch das Bildniß Huber's geziert ist.

Musik.

Ein Autograph Mascagni's aus dessen Oper „Die Rantzau“ enthält die letzte Nummer (4) der von Leonhard Heilborn heraus⸗ gegebenen Zeitschrift „Musikalisches Echo“. Die faesimilirte Stelle aus Maseagna neuester Oper geht dem zweiten Aetschluß voraus. In derselben Nummer, die vom Verlage des „Musikalischen Echo“ in Berlin W. 35. kostenfrei erhältlich ist, befinden sich auch eine Skizze von Benedetto Cirmeni⸗Rom „Aus Mascagnins Leben“, des jungen Maöstro's Porträt, eine Zusammenstellung verschiedener Preß⸗ stimmen über „Die Rantzau“, eine Plauderei aus der Feder des Com⸗ ponisten Moritz Moszkowski über „Musikstunden, sowie eine Menge kleiner Notizen über Vorgänge aus der Musikwelt. Freunde musikalischer und musikbelletristischer Lectüre seien auf das „Musikalische Echo“, dessen Abonnementspreis vierteljährlich nur 60 beträgt, aufmerksam gemacht.

Lexika.

Von Meyer's Kleinem Conversations⸗Lexikon (in fünfter, vollständig umgearbeiteter Auflage, liegen die Lieferungen 45 bis 55 vor. Wie das große Meyer'sche Lexikon, folgt auch dieses kleine den Fortschritten der Wissenschaft, der Entdeckungen und der Tagesereignisse auf Schritt und Tritt nach. Die in das Werk eingestreuten Textillustrationen sowie die bei⸗ gegebenen Illustrationstafeln und Kartenbeilagen sind wahre Meister⸗ werke der Kunst und Technik. Dabei ist der Preis für den „Kleinen Meyer“ ein sehr billiger; der letztere kann in 66 Lie⸗ ferungen zu je 30 (18 Kr.) oder in drei in Halbfranz gebundenen Bänden zu je 8 (4 Fl. 80 Kr.) bezogen werden. Der dritte (Schluß⸗) Band erscheint bereits, wie uns die Verlag shandlung des Bibliographischen Instituts in Leipzig und Wien mittheilt, im Mai

dieses Jahres. Unterhaltung.

Altes und Neues aus der Neuen Welt. Eine Reise durch die Vereinigten Staaten und Mexico, von Paul Lindau. Erster Band. Berlin NW., Carl Duncker. Pr. 4 Paul Lindau, dem man sonst nur gewohnt ist, als Kritiker, Dramatiker oder Novellisten zu begegnen, zeigt sich hier als gewandter Erzähler, der eine Reise auch für den Nichtbetheiligten interessant zu machen ver⸗ steht. In seinem soeben erschienenen Reisewerk präsentirt er sich von der besten Seite. Wenn er auch nirgends tiefer in wirthschaftliche und politische Verhältnisse eindringt und sich auch nirgends auf eingehende Forschungen einläßt, so zeigt er doch eine feine Beobachtungs⸗ abe und einen klaren Blick für alles, was dem Europäer in der Neuen elt begegnet, und seine Gabe der Charakterisirung bewährt sich auch auf diesem Boden. Etwas ausführlicher beschäftigt sich Lindau mit den historistischen, culturellen und socialen Verhältnissen von Mexiko, und hier ist es, wo er aus der Neuen Welt für den Europäer auch etwas Neues bietet: man findet hier nicht bloß angenehme Unter⸗ haltung, sondern auch nützliche Belehrung. Wer die Neue Welt be⸗ tritt sei es, daß er sich nur im Osten aufhält oder sich wie Lindau über New⸗Orleans nach Mexico begiebt, wird Gewinn haben, wenn er sich vorher mit der Art der Fer sestnaa die Lindau in diesen Blättern niedergelegt hat, bekannt gemacht hat. Niemand wird das

Buch unbefriedigt aus der Hand legen.

Heimliche Liebe von Heinz Tovote. Berlin, F. Fontane u. Co. Zehn Novellen, die, in der Form gefällig, ein tieferes Verständniß für Seelenleben verrathen, von denen aber doch nur wenige ohne den derben Sinnenreiz sind, der Tovote's Romane charakterisirt; nur sind von edlerer Auffassung getragen, wie „Wilde Rosen“, „Erste Liebe“, „Einsamkeit“ und „Schnauzerl“.

Die am 1. April 1893 im Verlag von J. J. Weber in Leipzig erschienene Osternummer der „Illustrirten Zeitung“ enthält folgende Abbildungen: Im Frühling, nach einem Gemälde von E. Niczky. Fürst Bismarck unter den Seinen. Der Columbia⸗Brunnen auf dem Ausstellungsplatz in Chicago. Die Friedenskirche in Stuttgart, erbaut von Prof. Dollinger, nach einer des Architekten. Eduard von Gebhardt. Christus und der reiche Jüngling, nach dem in der städtischen Gemälde⸗Galerie zu Düsseldorf befindlichen Gemälde von Eduard von Gebhardt. (Zwei⸗ seitig)) Das Gebet, Gruppe von Max Baumbach. Nach der ersten Communion, nach einem Gemälde von Fritbjof Smith. Die herrlichsten Sänger, schönsten und seltensten Vögel der 7. Ornis⸗ Ausstellung zu Berlin. Aus Rudolf Rößler’'s „Amoretten“’. Uhrtafel zur Veranschaulichung des Unterschieds der bisherigen Orts⸗ zeit von der mitteleuropäischen Zeit. Schach. Frauenzeitung. Moden. Kunstbeilage: Zum Feste geschmückt, nach einem Gemälde von Leon Fortunski. (Zweiseitig.)

Verschiedenes.

Festbericht über die Feier des 31. Oktober 1892 in Wittenberg, von Dr. Ludwig Pietsch. Mit sämmtlichen Predigten nach den Original⸗Manuscripten. Wittenberg. R. Her⸗ rosé's Verlag (H. Herrosé.) Preis 60 Pf. Nicht nur allen Theil⸗ nehmern des Festes, sondern auch denjenigen, welche sich darüber nur aus Zeitungsberichten orientiren konnten, wird dieser getreue Bericht ein schönes Andenken an die mit der Einweihung der restaurirten Schloßkirche verbundenen Festlichkeiten sein. In der Sammlung von Weber’s „Illustrirten Katechismen“ (Verlag von J. J. Weber in Leipzig) sind neuer⸗ dings erschienen: Katechismus der Gedä tnißkunst oder Mnemotechnik. Von Hermann Kothe. Siebentoe, verbesserte und vermehrte Auflage, bearbeitet von Dr. Georg Pietsch. In Original⸗Leinenband 1 50 . Katechismus der Musik. Von J. C. Lobe. 25. Auflage. Mit zahlreichen in den Text ge⸗ druckten Notenbeispielen. In Leinwand gebunden. Preis 1 50 ₰. Die Elemente des Klavierspiels von Franklin Taylor. Deutsche Ausgabe von Mathilde Stegmayer. Zweite, verbesserte und vermehrte Auflage. In Original⸗Leinenband 2 Katechismus des Schreibunterrichts. Mit einem Anhang: Die Rundschrift. Dritte Austage, bearbeitet von Georg Funk, Lehrer an der öffentlichen Handelslehranstalt zu Leipzig. Mit 82 in den Text gedruckten Figuren. In Original⸗Leinenband 1 50 und Kaufmännische Correspondenz in deutscher Sprache von C. F. Findeisen. Dritte, vermehrte Auflage, be⸗ arbeitet von Franz Hahn, Lehrer an der öffentlichen Handelslehr⸗ anstalt zu Dresden. In Original⸗Leinenband 2 Diese Katechismen, zum Theil in stark vermehrten Ausgaben, enthalten an⸗ gemessene Darstellungen der behandelten Gegenstände und können als zweckmäßig empfohlen werden.

Für Vogelliebhaber und Aquarien⸗ und Terra⸗ rienfreunde hat die Creutz'sche Verlagsbuchhandlung (R. und M. Kretschmann) in Magdeburg ein höchst geschmackvoll ausgestattetes, gut illustrirtes, 32 Seiten starkes Berzeichniß ihres einschlägigen Ver⸗ lages zusammengestellt, welches sie jedem Naturfreund auf Wunsch kostenlos und postfrei zuzusenden gewillt ist. Das kleine Heftchen ent⸗ hält in einem zierlichen, nach Zeichnung des bekannten Thiermalers Emil Schmidt ausgeführten Umschlage zuerst eine Plauderei aus der Feder von Dr. Karl Ruß, betitelt: „Die Stubenvogelzüchtung“, so⸗ dann ein stofflich geordnetes Inhaltsverzeichniß und danach eine Auf⸗ führung der einzelnen Verlagswerke aus den Gebieten der Ornitho⸗ logie und Aquarien⸗ und Terrarienkunde unter jedesmaliger genauer Angabe ihres Inhalts. Wir können allen Naturfreunden rathen, sich das Anerbieten der Creutz'schen Verlagsbuchhandlung zunutze zu machen.

Heft 3 (März) der Zeitschrift „Das Wetter“, meteoro⸗ logische Monatsschrift für Gebildete aller Stände, herausgegeben von Professor Dr. R. Aßmann, wissenschaftlichem Ober⸗Beamten im Königlich preußischen Meteorologischen Institut (Verlag von Otto Salle in Braunschweig), hat folgenden Inhalt: Rudolf Falb und das Wetter. Von P. Asmussen in Leck in Schleswig. Die . verhältnisse des Jahres 1892 in Deutschland. Von Professor Dr. M. J. van Bebber. Uebersicht über die Witterung in Central⸗Europa im Januar 1893. Ueber die Strömung der Luft durch einer Brunnen. Von Fischer, Assistent im Königlich Meteorologischen In⸗ stitut in Berlin. Die Beruhigung der Meereswogen durch Oel. V. Meteorologische Notizen und Correspondenzen. Atmosphärische Elektricität. Ueber die Erscheinung von Eisbergen. Ueber di Höhe der Schneedecke. Eigenthümliche Bteeseerhee h Die

renze der Erdatmosphäre. Das Höhen⸗Observatorium auf dem Montblanc.