Herausgebern; als Mitarbeiter, von denen jeder seine Abhandlung mit seinem Namen unterzeichnet hat, seien genannt Professor Dieckerhoff, Reichsbank⸗Präsident Dr. Koch, Dr. Victor Mataja, Philippovich von Philippsberg, Dr. John in Innsbruck, Freiherr von der Goltz in Jena, Dr. Carlyle in Philadelphia, von Below in Königsberg, Lamprecht in Marburg, Geheimer ö“ Finkelnburg, Professor von
uraschek in Wien, Lujo Brentano, von Miaskowski, Victor von
schäffle, G. Adler in Freiburg, Mithoff in Göttingen, Geheimer Regierungs⸗Rath, Professor Meitzen in Berlin, Präsident Rommel, Rintelen in Leipzig, G. Meyer in Heidelberg, G. von Schönberg in Tübingen, Ober⸗Regierungs⸗Rath Landmann in München, Professor Dr. Bücher in Basel, der verstorbene Prä⸗ sident des Patentamts von Bojanowski, der Präsident des Reichs⸗Versicherungsamts Dr. Bödiker, der Director des Statistischen Amts von Scheel, Dr. Haßbach in Königsberg, Knapp in Straßburg, Stieda in Rostock, Sering in Berlin, Böhmert in Dresden, von Reitzenstein in Freiburg i. Br., Aschrott in Berlin,
egierungs⸗Rath Rumpelt in Dresden, Cultus⸗Minister Dr. Bosse, Wirklicher Geheimer Legations⸗Rath Dr. Kayser, E. Nasse in Bonn, von Keußler in St. Petersburg, Buchenberger in Karlsruhe, Ober⸗ Bergrath Arndt, Regierungs⸗Rath Rahts in Berlin, der verstorbene Professor von Ihering, 11““ in Wien, Friedberg in Halle, Jellinek in Basel, Lotz in Leipzig, Eheberg in Erlangen, Gustav Cohn in Göttingen, Geheimer Ober⸗Regierungs⸗Rath von der Leyen in Berlin, Dr. von Neumann in Budapest, Regierungs⸗Rath Evert in Berlin, Geheimer Justiz⸗Rath Gierke in Berlin, Geheimer Regie⸗ rungs⸗Rath Freiherr von Fircks und Professor Petersilie in Berlin, Geheimer Ober⸗Regierungs⸗Rath Dr. Thiel in Berlin, Professor Heinrich Herkner in Karlsruhe, Dr. von Schulze⸗Gaevernitz in Leipzig, Geheimer Regierungs⸗Rath, Professor Dr. Adolf Wagner, Geheimer Justiz⸗Rath, Sesr Dr. Goldschmidt in Berlin, Professor Dr. A. Oncken in Bern, Regierungs⸗Rath Dr. M. Schumann in Berlin, Professor von Brünneck in Halle, Professor H. Dietzel in Bonn, Geheimer Ober⸗Regierungs⸗Rath von Woedtke, Professor Lastig in Halle, Geheimer Vuftiz⸗Rath,⸗ Professor L. von Bar in Göttingen, Professor van der Borght in Aachen, Geheimer Regierungs⸗Rath Dr. Hermes in Berlin, Professor Ingram in Dublin, Geheimer Regierungs⸗Rath Dr. Hopf in Berlin, Professor M. von Heckel in Würzburg, Geheimer Regierungs⸗Rath Hauß in Berlin u. a. m. Von hervor⸗ ragenden Vertretern der nationalökonomischen Wissenschaft fehlen nur wenige, z. B. Schmoller.
Es ist erklärlich, daß bei einer so großen Zahl von Mitarbeitern auch widersprechende Ansichten kundgegeben werden. Indeß ist das kein Nachtheil, da diese Differenzen das Werk zu einem lebensvollen Abbild der sich reich entfaltenden und trotz mannigfacher innerer Reibungswiderstände kräftig emporstrebenden Wissen schaft machen. Der Grundzug der verschiedenen Abhandlungen ist die Darlegung concreter Thatsachen, wodurch zur Lösung schwe⸗ bender Fragen beigetragen wird. Ausführlich ist die wirth⸗ schaftliche Gesetzgebung Deutschlands und aller wichtigeren übrigen Staaten behandelt. Ebenso aber sind auch die wirthschaft⸗ lichen und socialen Vorgänge mit dem Bestreben der Förderung einer gesunden Socialpolitik eingehend erörtert.
Ein ähnliches Werk in gleichem Umfange hat bisher nicht existirt: es ist ein Denkmal deutschen Fleizes und deutscher Wissenschaft und unentbehrlich für den, der sich über Fragen der socialen und wirth⸗ chaftlichen Wissenschaften orientiren will. Das „Handwörterbuch“ ist is zu dem Artikel: „Muster⸗ und Modellschutz“ gediehen. Der erste Band umfaßt 66 ö der zweite 63, der dritte 69 und der vierte 80 Bogen. Auf die letzten beiden noch fehlenden Bände werden wir nach deren Erscheinen zurückkommen.
Internationaler Congreß für Gemeinnützigkeit in Chicago.
Von den sieben Abtheilungen des internationalen Congresses für Gemeinnützigkeit (the international congress of Charities, Cor- rection and Philanthropy), welcher vom 12. zum 17. Juni 1893 in Chicago abgehalten werden wird, dürfte besonders die sechste das Interesse der Fachleute auf dem Gebiet von Armenpflege und Wohl⸗ thätigkeit erwecken. Diese sechste Abtheilung wird sich — wie wir der „Social⸗Corr.“ entnehmen — mit der Organisation und der Anwendung der Wohlthätigkeitsveranstaltungen in Ländern, Pro⸗ vinzen, Großstädten, Mittelstädten und Dörfern und mit der vorbeugenden Armenpflege (the organisation and appli- cation of Charities in Countries, States, Cities, Towns and Villages, and Preventive work among the Poor) beschäftigen und den ihr zugewiesenen reichhaltigen Stoff in fünf Sitzungstagen, vom 12. bis 15. Juni und vom 17. Juni 1893 erledigen. Als Haupt⸗ verhandlungsgegenstände für die vier ersten Sitzungstage kommen in Betracht: 1) die Abgrenzung des Feldes der freiwilligen (nichtamtlichen) Wohlthätigkeit, 2) das Aufsuchen der Armen in ihren Wohnungen durch freiwillige Helfer (friendly visiting), 3) die Unterstützung durch Arbeitsgewährung, die Arbeitsstätten, 4) die Beförderung des Sparens. Die fünfte Sitzung wird wahrscheinlich mit der Schlußberathung über die Verhandlungsgegenstände der vier ersten Sitzungstage ausgefüllt werden. Als diejenigen Richtungen, nach welchen die einzelnen Themata hauptsächlich behandelt werden sollen, sind für das erste Thema in Aussicht genommen: Wirkungskreis und Ziele⸗ A. der nicht⸗ amtlichen Wohlthätigkeitsgesellschaften, B. der kirchlichen Liebesthätig⸗ keit, C. der Einzelwohlthätigkeit und D. die gegenseitigen Beziehungen dieser Organe der Gemeinnützigkeit, wie sie in der organisirten Wohl⸗ thätigkeit zum Ausdruck gelangen; für das zweite Thema: A. der Nutzen der Armenbesuche innerhalb der organisirten Wohlthätigkeit, B. die Auswahl der Armenbesucher (Helfer) mit Hinblick auf die einzelnen Verarmungsfälle, C. die der Armenbesuche nach Armendistricten, D. die Armenbesuche, eine bürgerliche Pflicht; für das dritte Thema: A. Inofficielle Arbeitscolonien, B. Arbeitsstätten in Städten (Holzspaltereien ꝛc. für Männer, Waschanstalten ꝛc. für Frauen), C. die Hilfe durch Verschaffung von Arbeit, D. die Ver⸗ schaffung von Beschäftigung in Zusammenhang mit der Thätigkeit des Armenbesuchers (friendly visitor); für das vierte Thema: A. Sparbanken und Spargenossenschaften, B. das System der “ marken, C. Systeme, Methoden und Ergebnisse bei Darlehns⸗ beschaffungen, D. der Felsr (friendly visitor) als Erzieher des Ver⸗ armten zur Wirthschaftlichkeit. Uebersichten oder Auszüge der Vor⸗ träge (papers) über die im vorstehenden aufgeführten Gegenstände, welche ne dem Congresse gehalten oder bei Abwesenheit des Verfassers verlesen werden sollen, müssen bis zum 1. Mai 1893 in den Händen
s Secretärs der sechsten Abtheilung (Richmond, Mayo⸗Smith, olumbia College, New⸗York) sein, damit sie vor Beginn des Con⸗ gresses gedruckt und unter die Theilnehmer vertheilt werden können.
Zur Arbeiterbewegung.
Aus Bromberg berichtet ein Wolff'sches Telegramm nach der Ostd. Pr.“, daß unter den etwa 400 Flößern der Bromberger chleppschiffahrt, die von der neunten Schleuse des Bromberger Kanals Holz flößen, ein Strike ausgebrochen sei. In der Nacht zum Freitag kam es zu Ausschreitungen, wobei das Expeditions haus er⸗ brochen, Scripturen und Formulare in den Kanal geworfen und andere
Gegenstände entwendet wurden.
In Bochum wurde der Berliner „Volksztg.“ zufolge in einer öffentlichen Formerversammlung eine Zahlstelle des Deutschen ’ gegründet. Ein Anschluß der Former an den Deutschen
etallarbeiter⸗Verband wurde abgelehnt.
Der Holzarbeitercongreß in Cassel (vgl. Nr. 81 d. Bl.) beschloß u. a. die Gründung eines allgemeinen Gu Verbandes der nach der „Mgdb. Ztg.“ die Organisation der Tischler, Drechsler, Stellmacher und Bürstenbinder umfassen, sowie ferner mit den verwandten Berufsgenossenschaften Cartellverträge zu gegenseitiger Unterstützung abschließen soll. Zur Vorberathung der Verbandsstatuten wurde eine Commission gewählt. In der Donnerstagssitzung nahm der Congreß die von der Commission vor⸗
elegten Statuten an, die den bisherigen Statuten des Deutschen Lischlerverbandes angepaßt sind. Der Verband führt den Namen „Deutscher Holzarbeiter⸗Verband“.
8 Aus Gifhorn wird dem „Hann. Cour.“ geschrieben, daß die
portigen ausständigen Maurer (vgl. Nr. 82 d. Bl.) durch Aus⸗
besserungsarbeiten in den Häusern der Bürgerschaft sich einen Theil des Unterhalts zu verschaffen suchen. 8
In Essen spielt sich eine Lohnbewegung unter den Schneidern und Schneiderinnen ab, die nach einer Mittheilung der Berliner „Volksztg.“ einen ernsteren Charakter anzunehmen droht, da die ein⸗ gereichten Forderungen nur von zwei Meistern anerkannt worden sind. Die übrigen Arbeitgeber haben auf die Anträge garnicht geantwortet. Der Versuch, eine gütliche Vereinbarung herbeizuführen, soll noch ein⸗ mal gewagt werden, indem die Arbeitgeber zu einer Besprechung mit der Lohncommission eingeladen werden sollen.
Hier in Berlin wurde am Donnerstag in einer öffentlichen Handlungsgehilfinnen⸗Versammlung der „Fachverein für Handlungsgehilfinnen“ begründet. Nach den ange⸗ nommenen Statuten ist der Zweck des Vereins: die Mißstände im Handelsgewerbe aufzudecken, ihnen mit allen Mitteln entgegenzutreten und die wirthschaftliche Lage der Mitglieder zu heben.
Der Ausstand der Berliner Schneidergesellen dauert unverändert fort. Am Mittwoch fand wieder eine Versammlung von Schneidermeistern statt, die sich mit dem Ausstand beschäftigte, aber ohne wesentliches Ergebniß verlief. — Nach der „Voss. Ztg.“ ist der Ausstand für die Gesellen aussichtslos, da die Meister für die ausständigen Gesellen Ersatz gefunden haben. .
Ueber den Ausstand der Dockarbeiter in Hull liegen folgende Wolff'sche Meldungen vor: Der Ausstand hatte sich gestern verschärft; die Vereinsarbeiter beschlossen, über jedes Schiff den Boycott zu verhängen. Die Verladung der Schiffe erfolgt durch Freiarbeiter. Wer. fand ein Zusammenstoß zwischen der Polizei und einem Pöbelhaufen statt, der mit der Waffe zurück⸗ gedrängt wurde. Gestern Abend kamen wiederholt Ruhestörungen vor, auch wurden in den Bureaux des Rhedereivereins die Fenster eingeworfen. Die Syndikatsarbeiter beabsichtigen, die Arbeiter⸗ sondikate der Häfen von London, Liverpool, Glasgow, Cardiff und Shields aufzufordern, sich der Bewegung anzuschließen. Man bezweckt dadurch, einen allgemeinen Kampf zwischen den Syndikatsarbeitern und den Freiarbeitern herbeizuführen. Die Lastträger Hulls haben sich gestern dem Strike angeschlossen. 1 .
In Mailand haben der „Frkf. Ztg.“ zufolge 700 Ziegel⸗ arbeiter gestern wegen zu geringen Löhnes die Arbeit eingestellt.
Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 26. März bis incl. 1. April cr. zur Anmeldung gekommen: 573 Ehe⸗ schließungen, 911 Lebendgeborene, 30 Todtgeborene, 647 Sterbefälle.
Land⸗ und Forstwirthschaft. In dem Königreich Schweden ist der Stand der Saaten, soweit dieselben bei dem erst seit Ende v. M. verschwindenden Schnee sichtbar geworden, befriedigend.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Nebersicht ie Verbreitung der Maul⸗ und Klauenseuche in Preußen im Ausgang des Monats März 1893.
Die Seuche
herrschte in
Gemeinde⸗ (Guts⸗) Bezirken
über d
Angabe der Thiergattung, welche von der Seuche be⸗ fallen ist.
Regierungs⸗
bezirk Krei⸗ sen
Laufende Nr.
6 Rinder, Schafe, Schweine. 4 Rinder.
4 Rinder.
23 Rinder, Schafe, Schweine. 56 Rinder, Schafe, Schweine. 19 Rinder, S 88 Schweine. 1 Rinder, Schweine. 8 Rinder,
14 Rinder,
72 Rinder, Schafe, Schweine. 5 Rinder.
8 Rinder, Schweine.
20 Rinder, Schafe, Schweine. 81 Rinder.
16 Rinder, Schweine.
15 Rinder.
26 Rinder, Schweine. Rinder.
Rinder, Schweine.
Rinder. Rinder. Rinder. Rinder. Rinder, Schweine.
Rinder.
Rinder, Schafe, Schweine. Rinder, Schafe, Schweine, Ziegen. Rinder, Schafe.
Rinder, Schafe, Schweine, Ziegen. Rinder.
Rinder.
Rinder, Schafe, Schweine, Ziegen. Rinder.
Rinder.
Königsberg Gumbinnen Danzig w Marienwerder votsdam.. rankfurt a. O. EIII Stettin. Köslin 3 Stralsund. “] Bromberg. Breslau. Liegnitz. Oppeln.. Magdeburg Merseburg. Ereurt. Schleswig. Hannover Hildesheim Lüneburg. Osnabrück. Münster Minden . Arnsberg Cassel.. Wiesbaden. Koblenz. Düsseldorf .. 2 Trier. Aachen Sigmaringen.
Zusammen 190.
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Bemerkungen. Zu Nr. 4: Die erkrankte Thiergattung ist für den Kreis Marien⸗ werder und Straßburg nicht angegeben. (Sn Nr. 9: Für einige Kreise ist allgemein Klauenvieh an⸗ gegeben. b Die Regierungsbezirke Stade und Aurich waren am Schluß des Monats März 1893 frei von der Maul⸗ und
Klauenseuche.
Schweden.
Das Commerz⸗Collegium hat unter dem 7. April 1893 ganz
Deutschland für frei von Cholera erklärt. Brasilien.
Zufolge einer im „Diario official“ vom 12. März 1893 ver⸗ öffentlichten Verfügung ist das Einfuhrverbot für belgische Mineral⸗ wasser, die vom 17. Januar 1893 ab hergestellt oder auf Flaschen ge⸗ füllt sind, aufgehoben worden, und werden dieselben in den Zoll⸗ häusern der Vereinigten Staaten von Brasilien zur Verzollung und Abfertigung zugelassen. (Vergl. „Reichs⸗Anzeiger“ Nr. 248 vom 20. 10. 92 und Nr. 38 vom 13. 2. 92.)
Uruguay.
Durch Verordnung der Regierung zu Montevideo vom 6. März 1893 ist der bisher für „verseucht“ angesehene Hafen von Marseille für „rein“ von Cholera erklärt worden und dürfen Schiffe, welche nach dem 21. Februar cr. von diesem Hafen „Psehen en sind, frei in 8 Fefec pon Montevideo einlaufen. (Vergl. „ .⸗ Nr. 76 vom
Der Gesundheitsstand in Berlin war auch in der Woche vom 19. bis 25. März ein ziemlich günstiger und die Sterblichkeit zeigte eine weitere Abnahme (von je 1000 Einwohnern starben aufs Jahr berechnet 18,7,æ. Wesentlich seltener als in den Vorwochen kamen
acute Entzündungen der Athmungsorgane zum Vorschein, obwohl die Zahl der durch dieselben hervorgerufenen Sterbefälle eine ansehnlich gesteigerte war. Auch Erkrankungen an Grippe wurden seltener beobachtet, Todesfälle an Grippe sind nicht gemeldet worden. Etwas häufiger zeigten sich dagegen wieder acute Darmkrank⸗ heiten, die auch fast nur unter kleinen Kindern mehr Todesfälle veranlaßten. Die Theilnahme des Säuglingsalters an der Sterblichkeit war jedoch eine etwas gegen die Vorwoche ver⸗ minderte; von je 10 000 Lebenden starben, aufs Jahr berechnet, 60 Säuglinge. — Von den Infectionskrankheiten kamen Scharlach und Diphtherie in etwas gesteigerter, Masern in gleicher beschränkter Zahl wie in der Vorwoche zur Meldung. Erkrankungen an Masern zeigten sich auf dem Wedding, an Diphtherie in der Rosenthaler Vorstadt und auf dem Wedding am zahlreichsten. Erkrankungen an Unter⸗
leibstyphus blieben selten; auch rosenartige Entzündungen des Zell⸗
gewebes der Haut gelangten weniger zur ärztlichen Beobachtung, während Erkrankungen an Kindbettfieber wieder zahlreicher gemeldet wurden. Erkrankungen an Keuchhusten blieben häufig. Seltener ge langten dagegen rheumatische Beschwerden, ganz insbesondere rheumatische Beschwerden der Muskeln, zur ärztlichen Behandlung.
Hamburg, 8. April. In der Bethesdastraße in Borgfelde sind einige Erkrankungen an Pocken vorgekommen. Alle Erkrankungen sind leichter Natur, nur ein dreijähriges Kind ist bedenklicher erkrankt. Wie der „Hamburgische Correspondent“ aus zuständiger Ouelle constatirt, handelt es sich jedoch in keinem der vorliegenden Fälle um schwarze Pocken, wie ein heute Mittag verbreitetes Gerücht meldete
Literatur.
Militärischees.
Ludwig Wilhelm, Markgraf von Baden, Reichs⸗Feld⸗ marschall, Kaiserlicher General⸗Lieutenant, Feldmarschall und Guber⸗ nator zu Raab. Eine Lebensskizze für das Infanterie⸗Regiment Markgraf Ludwig Wilhelm (3. Badisches) Nr. III., dargestelt von W. Neff, Hauptmann und Compagniechef im vorgenannten Regiment. Berlin 1892. Ernst Siegfried Mittler u. Sohn. kl. 8. S. 48. 0,75 ℳ — Dieser Lebenslauf des Heerführers, dessen Namen in der Regiments⸗ bezeichnung den Soldaten wieder in das Gedächtniß gerufen wurde (ge⸗ boren zu Paris 8. April 1655, gestorben zu Rastatt 4. Januar 1707) ist auf Grund selbständiger Quellenstudien und unter Beifügung erläuternder Karten dargestellt. Wenn hier genügen muß hervorzuheben, daß Markgraf Ludwig Wilhelm in 57 Schlachten seine Truppen zum Kampf geführt, und kein Sterblicher sich rühmen konnte, ihn besiegt zu haben (S. 41), so sei damit auf die kleine Schrift, aus welcher der frische Soldaten⸗ muth spricht, aufmerksam gemacht. Ein Bildniß des Markgrafen und eine Nachbildung des Kupferstichs: Der Markgraf, an der Spitze der Brandenburger nach der Schlacht bei Szalankamen in das Lager der Türken einziehend, zieren das Büchlein.
Volkswirthschaft.
Handbuch der Unfallverletzungen. Mit Berücksichtigung der deutschen österreichischen und schweizerischen Unfallpraris. Für Aerzte, Versicherungsbeamte und Juristen bearbeitet von Dr. Constantin Kaufmann, Docent für Chirurgie an der Universität Zürich. Stuttgart, Verlag von Ferdinand Encke. Pr. 6 ℳ — Das vorliegende Handbuch hat sich zur Aufgabe gestellt, die Unfall⸗ verletzungen im Anschluß an die Unfallpraxis in Deutschland, Oesterreich und der Schweiz zu behandeln. Es zerfällt in zwei Theile: der erste Theil enthält die allgemeinen Gesichtspunkte für die Untersuchung und Beurtheilung; im zweiten werden die Unfallverletzungen mit besonde⸗ rer Berücksichtigung ihrer Heilung und ihrer Folgen für die Erwerbs⸗ thätigkeit besprochen. Hierdurch wird den Aerzten ihre Aufgabe, die Unfallfolgen abzuschätzen, wesentlich erleichtert, weil für die häufigsten Verletzungen bereits eine größere Anzahl von Entschädigungs⸗ bestimmungen vorliegen, über welche sie sich aus diesem Buche unter⸗ richten können. Die Arbeit ist dankenswerth und wird den „Opfern der Arbeit“ sicherlich Nutzen bringen.
Erziehung und Unterricht.
A. S. Schönborn’'s lateinisches Lesebuch zur Ein⸗ übung der lateinischen Formenlehre. Zweiter Theil. Für Quinta. Neu bearbeitet von Dr. Paul Schwieger, Oberlehrer am König⸗ lichen Friedrich⸗Wilhelms⸗Gymnasium zu Berlin. Hierzu ein Er⸗ gänzungsheft: Wörterverzeichnisse und grammatischer Anhang. Berlin, 1893, E. S. Mittler und Sohn. Preis geheftet 2,25 ℳ, gebunden in 2 Bänden 2,75 ℳ% — Die jetzt vorliegende vierzehnte Auflage dieses bewährten Schulbuchs hat infolge der Verschiebung des Lehr⸗ stoffs durch die neuen Lehrpläne mancherlei Veränderung erfahren. So sind die schon von dem Herausgeber der elften Auflage Herrn Dr. Rudolf Kühner eingefügten Uebersetzungsstücke zur systematischen Einübung der unregelmäßigen Verba, deren Er⸗ lernung das eigentliche grammatische Pensum der Quinta bildet, bedeutend erweitert und ergänzt durch solche Sätze, die zur Besprechung und Befestigung einiger wichtiger syntaktischer Regeln. dienen, welche bis dahin nur vereinzelt vorgekommen sind. Die zu⸗ sammenhängenden, von Schönborn gesammelten, an Nepos und Livius⸗ sprachlich angelehnten Stücke, deren Lesen die Hauptaufgabe des Quintaners pildet, sind im wesentlichen unverändert geblieben. Dagegen sind die Anmerkungen zu diesen Uebungsstücken, die nur in der Schule unter Leitung des Lehrers durchgenommen werden sollen, als überflüssig und störend fortgefallen. Einige am Schluß zusammen⸗ gestellte Uebergriffe in die Syntax werden das Buch namentlich für diejenigen Anstalten verwendbar machen, die den Stoff des Lesebuchs⸗ als ausreichend auch noch für das erste Halbjahr der Quarta betrachten und im zweiten zu der Lectüre des Nepos oder gleich des Cäsar übergehen.
— Justus Perthes' Atlas antiquus, Taschen⸗Atlas der Alten Welt von Dr. Alb. van Kampen. Botha⸗ Justus Perthes. — Vor Vollendung seines Werks wurde der sorgsame Verfasser vom Tode dahingerafft; Dr. Max Schneider unterzog sich der Weiter⸗ führung. In 24 Kartenblättern ist der Schauplatz der alten Geschichte veranschaulicht; Stadtpläne von Athen, Rom, Olympia, Myceene, Karthago, Syrakus, Alexandria, Tyrins, Troja, Pergamon sind bei⸗ gefügt. Ein Namenssverzeichniß verweist auf die Karten. Der Atlas empfiehlt sich namentlich für den Schulgebrauch, die Schüler können ihn bei seinem Taschenformat bequem bei sich tragen.
Verkehr.
Internationales Eisenbahn ⸗Frachtrecht. Das zu Bern am 14. Oktober 1890 zwischen Deutschland, Oesterreich⸗Ungarn, Italien, Frankreich, Rußland, Belgien, den Niederlanden, Luxemburg und der Schweiz abgeschlossene internationale Ueberein⸗ kommen über den Eisenbahn⸗Frachtverkehr, in systematischer Darstellung erläutert von Dr. jur. Th. Gerstner, Geheimem Ober⸗ Regierungs⸗Rath und vortragendem Rath im Reichs⸗Eisenbahnamt. Berlin, Franz Vahlen. Preis brochirt 12 ℳ, gebunden 14 ℳ — Der Verfasser war Mitglied der deutschen Delegation bei den Berner Conferenzen und tritt hier zum ersten Male mit einem wissenschaftlichen Werk an die Oeffentlichkeit. Für diese Arbeit kann er um so mehr als befähigt gelten, als er von den ersten Verhandlungen und Ent⸗ würfen an bis zur Krönung des Gebäudes an dem Zustandekommen des internationalen Uebereinkommens mitwirkte. Das Werk ist die Frucht von Studien, die der Verfasser zunächst zu eigenem Gebrauch unternommen hat und die in weiterer Durcharbeitung nunmehr zu einem „Lehrbuch“ sich gestaltet haben, ohne daß dadurch der ursprüng⸗ liche Charakter einer Erklärung des Textes verloren gegangen ist. Indem die Darstellung die Verzüge einer systematischen Entwickelung des Inhalts mit den Vortheilen einer sich eng an den Text anschließenden Erläuterung der einzelnen Stellen des Vertragswerks vereinigt, ist es den Anforderungen der Wissen⸗ schaft und den Bedürfnissen der Praxis gleichmäßig gerecht geworden. Im Anhang sind die Originalterte — in deutscher und in französischer Sprache — beigegeben. Bei den Erläuterungen ist eine weitgehende Casuistik vermieden, die einzelnen Bestimmungen ind vorzugsweise in ihrem Zusammenhang mit verwandten Text⸗ tellen und mit dem ganzen Vortragswerk unter Zuhilfenahme ihrer Entstehungsgeschichte erklärt worden. Jurisprudenz und Recht⸗
sprechung sind gebührend berücksichtigt. Das sowohl wissenschaftlichen
II708)
wie praktischen Zwecken dienende Werk darf als ein hervorragendes bezeichnet werden. Dasinternationale Uebereinkommenüber den Eisen⸗ bahn⸗Frachtverkehr nebst Ausführungsbestimmungen, Anlagen und ormularen in Verbindung mit dem Betriebs⸗Reglement des Vereins deutscher Eisenbahn⸗Verwaltungen. F mit Anmerkungen von Dr. jur. Georg Eger, Regierungs⸗Rath und Justitiar der König⸗ lichen Eisenbahn⸗Direction zu Breslau (Breslau 1893. J. U. Kern's Verlag. Max Müller. 8. S. 204 5 ℳ). — Der Verfasser ist Herr des Gegenstandes, wie sein Handbuch des Preußischen Eisenbahnwesens (noch unvollendet, bisher Bd. II. Lfg. 1, 2, Breslau 1886 — 1890. J. U. Kern) beweist. Eine Bearbeitung des internationalen Ueber⸗ einkommens aus seiner Hand giebt die Sicherheit, daß Zuverlässiges und Vollständiges geboten wird. Sehr beachtenswerth sind die Zu⸗ sätze, welche auf den internen Verkehr verweisen. Ein ausgiebiges A. B. u““ macht den Abschluß. — Von demselben Ver⸗ asser i - internationale Uebereinkommen über den Eisenbahn⸗Frachtverkehr vom 14. Oktober 1890. Dieses in vier Heften in Carl Heymann's Verlag zu Berlin erscheinende Werk bildet eine umfangreiche Erläuterung mit eingehender Berücksichtigung der Materialien, insbesondere des schweizerischen und des deutschen Entwurfs nebst Motiven sowie der Protokolle der internationalen Conferenzen zu Bern. Das erste Heft dieses Commentars war in Nr. 285 d. Bl. vom 1. Dezember 1892 angezeigt worden. Das jetzt erschienene zweite Heft (Pr. 5 ℳ) enthält die Artikel 15—28 des internationalen Ueber⸗ einkommens nebst allen einschlägigen Materialien. Jedem Heft ist ein besonderes Inhaltsverzeichniß beigegeben; das vierte Heft wird ein das ganze Werk umfassendes Jubaltsverzeichniß nebst Sachregister bringen. Unterhaltung.
Für gewöhnliche Leute. Hunderterlei in Versen und Prosa von Johannes Trojan. Berlin 1893 Freund und Jeckel (Carl Frrunch, — Alles, was uns umgiebt: in Feld und Wald, im stillen
äuslichen Heim, im kühlen Weinkeller oder wohin sonst uns Wander⸗ lust und Lebenswege führen, gewinnt für Johannes Trojan Leben; es spricht zu ihm, und aus ihm klingt es wiederum zu uns in frischen, sinnigen, reizenden Versen. Man nehme das zierlich ausgestattete Büchlein zur Hand und erkenne daraus, wie es in einem deutschen Dichtergemüth aussieht. Alles tief empfindend, herzlich innig und rein. So rirkt auch wieder alles auf den Leser: erhebend, erheiternd, erfrischend und klärend. Hierin liegt die Anmuth, die Anziehungskraft und der bleibende Werth der Trojan'schen Dichtungen. Man wird sich schwer entscheiden können, ob man den leicht dahingleitenden Gedich⸗ ten (z. B., Gefrorene Fenster, Königskerze, Weihnachtspuppe) oder den beschreibenden und erzählenden (Die Auster, Der Sperling im Winter u. s. w.) den Vorzug geben soll. Je nach unserer Stimmung werden wir heut von diesem, morgen von jenem mehr bewegt werden. Sei hiermit das neueste Werk unseres gemüthlichen Johannes Trojan empfohlen. “ Verschiedenes. Anleitung zur Photographie für Anfänger, heraus⸗ gegeben von G. Pizzighelli, Kaiserlichem und Königlichem Major der Geniewaffe. Halle a. S. 1893, Wilh. Knapp. kl. 8. S. 254, eleg. geb. 3 ℳ — Die 5. Auflage ist mit 142 Holzschnitten aus⸗ gestattet, welche für den Text gute Erläuterung geben, indem sie ver⸗ deutlichen, wie man die Apparate zu handhaben und anzufassen habe. Die kleinen Kunstgriffe sind hierbei von wirksamer Bedeutung.
— Die Heilgymnastik. Gemeinverständlich dargestellt von Dr. med. H. A. Ramdohr, Besitzer und Leiter der Anstalt für Heil⸗ gymnastik und Massage, des medico mechanischen Zander⸗Institus in Leipzig. Mit 115 in den Text gedruckten Abbildungen. J. J. Weber, Leipzig 1893. kl. 8. S. 220. 3 ℳ, geb. 4 — Die Heilgymnastik wird in ihrer Heilkraft immer mehr anerkannt; es bedarf aber auch dieses Heilmittel einer vorsichtigen, sachverständigen und namentlich nach der Personenverschiedenheit gestalteten Anwendung. Das hiermit angezeigte Buch ist ein geeigneter Leitfaden, um von der Heilgymnastik wirksam Gebrauch zu machen, bei schwachem Körper jedoch wird es rathsam sein, einen Arzt vorher zu Rathe zu ziehen.
— Die Gymnastik der Hand oder Vorschule der Musik und der verschiedenen Künste und Gewerbe. Ein nützliches Handbuch für Eltern, Erzieher, Musiklehrer, sowie eine Anleitung zur Behandlung des Händezitterns, Schreibkrampfes und anderer Handübel von Eduard Ernst. Mit 23 in den Text gedruckten Abbildungen. Zweite, ver⸗ besserte Auflage. Preis 1 ℳ Verlag von J. J. Weber in Leipzig. — Diese kleine Schrift wird mit Vortheil in erster Linie von denen benutzt werden, die zu künstlerischen und gewerblichen Zwecken die Fähigkeiten der Hand möglichst auszubilden gezwungen sind, und ferner von denen, die von Leiden befallen sind, durch welche der freie Gebrauch der Hand und der Finger beeinträchtigt wird. 8
— Die ‚Deutsche Colonialzeitung“, Organ der Deutschen Colonialgesellschaft (Redacteur: Gustav Meinecke), hat in der Nr. 4 vom 1. April 1893 folgenden Inhalt: Die Colonialdebatten im
Reichstag. — Der Wissmann⸗Dampfer. — Coloniale Zollfragen. —
Die Colonialdebatten. — Eine Reise nach Bukindo auf der Insel Ukerewe. Bericht des Capitän Spring. — Thronwechsel in Odumase, Ost⸗Krobo (Goldküste)h. — Aus dem Schutzgebiet der Neu⸗Guinea⸗ Compagnie. — Mittheilungen aus der Gesellschaft. — Kleine Mit⸗ theilungen. — Literatur. — Eingänge für die Bibliothek.
„— Die „Praktische Physik“, Illustrirte Monatsschrift für die gesammten wissenschaftlichen, technischen und industriellen Inter⸗ essen der Mechanik, Optik, Elektrotechnik u. s. w., herausgegeben von Dr. Martin Krieg, Director der elektrotechnischen Versuchsstation in Magdeburg, hat in der Nr. 3 vom März 1893 folgenden Inhalt: Die kleine Telephon⸗Meßbrücke zur Messung von Blitzableitern (mit 7 Figuren). — Der Panamakanal. — Physikalische Entwickelung, von R. Ed. Liesegang. — Refractometer nach Abbe, zur Untersuchung von Krystallen eingerichtet (mit 2 Figuren). — Ueber elektrische Strom⸗ erzeugung. — Elektrogen Traub. — Dickenmesser, Comparator und Sphärometer nach Abbe (mit 1 Figur). — Kleinere Mittheilungen. — Brennproben. Photographie in natürlichen Farben. — Neue Ar⸗ tikel für Installateure (mit 2 Figuren). — Ein neuer interessanter
Katalog. — Zur Besprechung eingesandte Bücher. — Berichtigung.
Handel und Gewerbe.
Nach einer von dem Gouverneur von Neu⸗Süd⸗Wales unterm 9. Januar d. J. erlassenen Verordnung fallen die nachstehend benannten Stoffe unter die für die Regelung der
Einfuhr, Lagerung, Versendung und des Verkaufs explosiver Stoffe dort bestehenden Bestimmungen: Fortis, Chil⸗ worth Special⸗Pulver, Kampher⸗ und Spreng⸗Gelatine, Gelignit, Ballistit, Carbonit, Stonit, Oarit, Forcit, Spreng⸗ oder Gelatine⸗Matagnit, Meganit, Tonit, Potentit, Diflamyr, Ammonit, Salpeter⸗Pulver, Nico, Shatterock, Securit, Bellit, Rack⸗a⸗Rock, Storit, Ripplene, alle Explosiv⸗ stoffe, die chlorsaures Kali enthalten, Schlagzünder, Zuͤndhut⸗ masse, Rauchloses Pulver, Riflit, Roburit, Gothurst⸗Pulver. Ferner unterliegt auch jede Herstellung und Zusammen⸗ mischung von irgend welchen Bestandtheilen oder Stoffen zur Bereitung von explosiven Mischungen den zur allgemeinen Sicherheit für den Verkehr mit Explosivstoffen geltenden Bestimmungen.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.
An der Ruhr sind am 7. d. M. gestellt 10 347, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. „In Oberschlesien sind am 6. d. M. gestellt 4163, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen. “
Zwangs⸗Verstei gerungen.
Beim Königlichen Amtsgericht I Berlin stand am 7. April das dem Maurerpolier Georg Melzer gehörige, in der Dunkerstraße 6 belegene Grundstück zur Versteigerung; Nutzungs⸗ werth 14 000 ℳ, Mindestgebot 142 400 ℳ; für das Meistgebot von 142 450 ℳ wurde der Kaufmann Adolf Loewy, Kochstraße 48, Ersteher. — Aufgehoben wurde das Verfahren der Zwangsver⸗ steigerung wegen des Theodor Schiller'’schen Grundstücks, Bellevuestraße 20.
Berlin, 7. April. (Amtliche Preisfeststellung für Butter, Käse und Schmalz.) Butter. (Im Großhandel franco Berlin an Producenten bezahlte Abrechnungspreise.) Hof⸗ und Ge⸗ nossenschafts⸗Butter Ia. 95 — 98 ℳ, II a. 91 — 94 ℳ, IIIa. —,—, do. abfallende 86 — 90 ℳ, Land⸗, Preußische 78 — 81 ℳ, Netzbrücher 77 — 80 ℳ, Pommersche 78 — 81 ℳ, Polnische 75 — 80 ℳ, Bayerische Sennbutter 85 — 90 ℳ, do. Landbutter 77 — 80 ℳ, Schlesische 81 —84 ℳ, Galizische 73 — 75 ℳ, Margarine 40— 70 ℳ — Käse: Schweizer, Emmenthaler 80 — 87 ℳ, Bayerischer 55 — 65 ℳ, Ost⸗ und Westpreußischer Ia. 60 — 65 ℳ, do. II a. 50 —- 60 ℳ, Holländer 77 — 85 ℳ, Limburger 33 — 40 ℳ, Quadrat⸗Mager⸗ käse Ia. 16 — 22 ℳ, do. IIa. 8 — 12 ℳ — Schmalz: Prima Western 17 % Tara 61,00 ℳ, reines, in Deutschland raffinirt 62 — 63 ℳ, Berliner Bratenschmalz 65 ℳ — Fett, in Amerika raffinirt 51,00 ℳ, in Deutschland raffinirt 47,00 — 49,00 ℳ (Alles pr. 50 kg). Tendenz: Butter: Bei fortgesetzt guter Nach⸗ frage für Hofbutter blieben Preise unverändert behauptet. Schmalz:
befestigt.
— Vom Berliner fandbrief⸗Institut siid his 24. März 1893 17 764 500 ℳ 3 ½ %, 21 330 900 ℳ 4 %, 45 634 800 ℳ 4 ½ % und 9 679 800 ℳ 5 %, zusammen 94 410 000 ℳ Pfandbriefe ausgegeben worden, wovon noch 16 151 400 ℳ 3 ½ %, 13 561 500 ℳ 4 %, 14 935 800 ℳ 4 ½ %, 2 787 000 ℳ 5 %, zu⸗ sammen 47 435 700 ℳ Pfandbriefe von den Grundbesitzern zu verzinsen sind. — Zugesichert, aber noch nicht abgehoben sind 530 400 ℳ
— Die Einnahmen der Marienburg⸗Mlawkaer Eisenbahn betrugen im Monat März 1893 nach provisorischer Feststellung 129 800 ℳ gegen 118 500 ℳ nach provisorischer Feststellung im März 1892, mithin mehr 11 300 ℳ
— Vom oberschlesischen Steinkohlenmarkt berichtet die „Schl. Ztg.“: Während der verflossenen Berichtswoche hat sich im oberschlesischen Kohlengeschäft nichts geändert. Die erhoffte Auf⸗ besserung des Geschäfts mit Beginn der Sommersaison ist der Fest⸗ tage wegen noch nicht eingetreten. Der Grubenbetrieb beschränkte sich nur auf das Nöthigste, um die Förderung nicht in die Bestände brin⸗ gen zu müssen. Die Verladungen nach den westwärts gelegenen ent⸗ fernten Stationen diesseits und jenseits der Elbe, wo das von Ober⸗ schlesien gewonnene Terrain theilweise wieder hatte aufgegeben werden müssen, weil dort der Wettbewerb gegen das westfälische Product mit Erfolg nicht geführt werden konnte, haben sich bisher noch wenig gehoben. as Koksgeschäft ist immer noch kein günstiges, da der Hochofenbetrieb bis jetzt nicht verstärkt wurde, und die Gießereien nur theilweise gut beschaͤftigt sind. Der Preis für oberschlesischen Stück⸗ und Würfelkoks stellt sich auf 57 bezw. 50 ₰ für 50 kg ab Koks⸗ anlage. Für Theer und Theerproducte ist genügende Nachfrage vorhanden und die Vorräthe an Salzen, welche as Düngemittel gute Verwendung finden, sind bereits aufgebraucht.
— Der Verwaltungsrath der Actiengesellschaft für u“ Blei⸗ und Zinkfabrikation zu Stolberg und in Westfalen schlägt, wie die „Köln. Volksztg.“ meldet, eine Dividende von 6 % für die Prioritäts⸗Actien und von 1 % für die Stamm⸗Actien vor.
— Gestern fand in Elberfeld die ordentliche Generalversamm⸗ lung der Bergisch⸗Märkischen Bank statt. Nach Erledigung der Tagesordnung wurde beschlossen, 7 % Dividende zu vertheilen. An Stelle der verstorbenen Verwaltungsrathsmitglieder O. Neuhaus⸗ Elberfeld und Commerzien⸗Rath Fr. von Eynern⸗Barmen wurden gewählt Eugen van der Zypen in Deutz und Albert Neuhaus in Elberfeld.
— Die Hamburg⸗Amerikanische Packetfahrt⸗Actien⸗ Gesellschaft beabsichtigt, wie der „Hamb. Corr.“ erfährt, in der am 24 d. M. stattfindenden außerordentlichen Generalversammlung einen Antrag auf Ermächtigung zur Ausgabe einer Prioritäts⸗ Anleihe von etwa 7 Millionen Mark zu stellen, die dazu dienen soll, weitere Landungsdampfer mit Einrichtung zur Beförderung von Zwischendeckspassagieren anzuschaffen. Diese Schiffe sind erforderlich, um den neuerdings ausgedehnten Verkehr auf der Skandia⸗Linie und der Montreal⸗Linie regelmäßig aufrechterhalten zu können. Mlagdeburg, 7. April. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker execl., von 92 % 17,25, Kornzucker exel., 88 % Rendement 16,50, Nachproducte excl., 75 % Rendement 13,85. Matt. Brod⸗ raffinade I. 29,00. Brodraffinade II. —,—. Gem. Raffinade mit Faß 28,75. Gem. Melis I. mit Faß 27,75. Fest. Rohzucker
I. Product Transito f. a. B. Hamburg pr. bez., 15,80 Br., pr. Mai .15,70 bez. u. Br., pr. Juni 15,80 bez., 15,82 ½ Br., pr. Juli 15 90 bez., 15,955 Br. Flau. Wochenumsatz im Rohzuckergeschäft 57 000 Ctr.
Feipzig, 7. April. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. a Plata Grundmuster B. per April 3,95 ℳ, per Mai 3,95 ℳ, per Juni 4,00 ℳ, per Juli 4,02 ½ ℳ, per August 4,05 ℳ, per September 4,07 ½ ℳ, per Oktober 4,07 ½ ℳ, per November 4,10 ℳ, per Dezember 4,10 ℳ, per Januar 4,10 ℳ, per Februar 4,10 ℳ, per März —,— ℳ, 70 000 kg.
Wien, 7. April. (W. T. B.) Die Bilanz der Dux⸗Boden⸗ bacher Eisenbahn für 1892 ergiebt einen Reingewinn von 1 073,013 Fl. Ein Antrag auf Zahlung einer Dividende kann mit Rücksicht auf die der Generalversammlung vom 12. November 1892 bekanntgegebenen “ nicht gestellt werden. London, 7. April. (W. T. B.) Wollauction. Preise senhechtet in einzelnen Fällen bessere Preise erzielt, lebhafte Be⸗
heiligung. 1 8—
An der Küste 3 Weizenladungen angeboten.
96 % Javazucker loco 17 ¼ fest, Rüben⸗Rohzucker loco 15 ⅛ erholend. — Chile⸗Kupfer 45 ½, pr. 3 Monat 459/16.
Liverpool, 7. April. (W. T. B.) (Baumwollen⸗Wochen⸗ bericht.) Wochenumsatz gegenwärtige Woche 23 000 (vorige Woche 28 000), do. von amerikanischen 20 000 (25 000), do. für Speculation 1000 (—), do. für Export 2000 (2000), do. für wirklichen Consum 17 000 (23 000), do. unmittelb. ex. Schiff 30 000 (41 000), wirklicher Export 7000 (4000), Import der Woche 44 000 (33 000), davon amerikanische 36 000 (22 000), Vorrath 1 635 000 (1 641 000), davon amerikanische 1 385 000 (1 392 000), schwimmend nach Großbritannien 80 000 (55 000), davon amerikanische 55 000
(45 000). —
Liverpool, 7. April. (W. T. B.) Die Baumwoll⸗ firmen Wimpfheimer u. Co. und James Berton u. Co. haben ihre Zahlungen eingestellt. Die Passiven von Wimpfheimer u. Co. sollen 70 000 Lstrl. betragen. Die Passiven von James Berton u. Co. sind noch nicht bekannt. Es werden weitere Fallisse⸗ ments befürchtet.
Manchester, 7. April. (W. T. B.) 12r Water Taylor 6 ½, 30r Water Taylor 8, 20r Water Leigh 6 ⅛, 30r Water Clayton 7 ⅞, 32r Mock Brooke 8, 40r Mavyoll 8 ¼, 40r Medio Wilkinson 9, 32r Warpcops Lees 7 ½⅞, 36r Warpcops Rowland 8 ½⅝, 36r Warp, Wellington 9, 40r Double Weston 8 ¾, 60r Double courant⸗ 1 32“ 116 Yards 16 % 16 grey Printers aus 32r/461
2. Sterig Glasgow, 7. April. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 342 416 Tons gegen 484 344 Tons im vorigen Jahre. Die Zahl der im Betriebe befind⸗ lichen Hochöfen beträgt 71 gegen 78 im vorigen Jahre.
Paris, 7. April. (W. T. B.) Die Panama⸗Compagnie veröffentlicht heute den gestern unterzeichneten Verlängerungs⸗ vertrag für die Ausführung des Panamakanals. Eine mit dem 31. Oktober 1894 ablaufende Frist von zwanzig Monaten ist zur Bildung einer neuen Gesellschaft bewilligt, die innerhalb zehn Jahren, vom Zeitpunkt ihrer Constituirung an, den Kanal zur Ausführung bringen soll. Die Liquidation der bisherigen Gesellschaft soll in drei Raten 500 000 Fr. bezahlen, die von den 8 Millionen Francs in Abzug kommen, mit welchen die neue Gesellschaft belastet wird. Die gegenwärtige Beschaffenheit des von den bisherigen Arbeiten vor⸗ handenen Materials soll in einem Inventar protokollarisch festgestellt werden. Die übrigen Bestimmungen des früheren Vertrags sind bei behalten worden.
Madrid, 7. April. (W. T. B.) In einer heute abgehaltenen Versammlung von Wechselmaklern wurde beschlossen, eine Com mission zu ernennen, die dem Finanz⸗Minister Gamazo die Schwierig keiten der Ausführung des Decrets wegen der Börsensteuer ausein andersetzen soll.
Amsterdam, 7. April. (W. T. B.) Java⸗Kaffee goo ordinary 53 ½. — Bancazinn 56 ½.
New⸗York, 7. April. (W. T. B.) fest, war im weiteren Verlaufe lustlos, Der Umsatz der Actien betrug 173 000 Der Silber vorrath wird auf 470 000 Unzen geschätzt. Die Silberver käufe betrugen 20 000 Unzen. Die Silberankäufe für den Staats schatz betrugen 411 000 Unzen zu 83,5 à 83,20.
„Morgen sollen † bis 1 Million Dollars und am nächsten S noch 1 Million Dollars Gold nach Europa verschifft werden.
„Weizen eröffnete fest und für einige Zeit steigend infolge großer Käufe und festerer Kabelberichte, sowie auf weitere Berichte von Ernteschäden, auf Deckungen der Baissiers und Käufe der Wall Street. Später trat auf Realisirungen eine Abschwächung ein Schluß schwach. — Mais einige Zeit steigend nach Eröffnung, später Reaction und Schluß träge. Der Markt wurde durch Fluctuationen in Weizen beherrscht.
Baumwollen⸗Wochenbericht. Zufuhren in allen Unions⸗ häfen 35 000 Ballen, Ausfuhr nach Großbritannien 27 000 Ballen. nach dem Continent 25 000 Ballen. Vorrath 780 000
allen.
Chicago, 7. April. (W. T. B.) Weizen den ganzen Tag steigend auf Bestätigung von Ernteschäden und Abnahme der unter⸗ wegs befindlichen Menge. Schluß abgeschwächt auf Realisirungen. — Mais fallend einige Zeit nach Eröffnung, dann lebhafte Reaction, später wieder fallend.
Buenos⸗Aires, 7. April. (W. T. Hypotheken⸗Bank schlägt die Ausga Dollars neuer Cedulas vor.
Die Börse eröffnet schloß jedoch wieder fest tüͤck.
National⸗
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Verkehrs. Anstalten.
— Der Dampfer „Veendam“ der Niederländisch⸗Amerikanischen Dampfschiff⸗Gesellschaft ist am 6. April in New⸗York angekommen.
Bremen, 8. April. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Postdampfer „Dresden“, von Baltimore kommend, hat am 6. April Abends St. Cheatrines Point passirt. Der Reichs⸗ Postdampfer „Oldenburg“, nach Ost⸗Asien bestimmt, ist am 7. April Vormittags in Singapore angekommen. Der Reichs⸗ Postdampfer „Danzig“ ist am 6. April Nachmittags in Neapel angekommen.
1. Untersuchungs⸗Sachen.
2. Aufgebote, Prstellangen u. dergl
3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ 2ꝛc. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.
Oeffentlicher Anzeiger.
Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten.
Bank⸗Ausweise. .“ Verschiedene Bekanntmachungen.
— Sgg‚
1) Untersuchungs⸗Sachen.
Der unter dem 15. März 1888 in den Akten 9 D. 77. 88 hinter den Schlächtergesellen Paul Huber, geboren am 11. Januar 1863 zu Walch stadt, erlassene Steckbrief ist erledigt. Berlin, den 1. April 1893. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 130.
[2020] K. Staatsanwaltschaft Stuttgart. Vermögensbeschlagnahme.
Durch Beschluß der Straftammer II. des K. Landgerichts Stuttgart vom 17. März 1893 ist das im Deutschen eiche befindliche Vermögen fol⸗ gender abwesender Wehrpflichtigen!
1) Gustav Adolf Scheurenbrand, geb. 9. M
worden.
8
1872 in Denkendorf, O.⸗A. Eßlingen, zuletzt [1570] wohnhaft in Stuttgart, Maurer, In der Friedrich Wilhelm Eduard Schüßler, geb. Steckbriefs⸗Erledigung. 27. November 1872 in wohnhaft in Stuttgart, Mechaniker, Johann Eduard Weitmann, geb. 20. Juli 1871 in Gmünd, wohnhaft in Rieden⸗ berg, Gemeinde Birkach, O.⸗A. Stuttgart, Kaufmann, gegen welche das Hauptverfahren wegen Fe ng der Wehrpflicht eröffnet ist, gemäß § 140 Abs. 8 [74805] B. und §§ 326 und 480 St.⸗P.⸗O. zum Betrage von 800 ℳ mit Beschlag
Den 5. April 1893. Staatzanwalt Cleß.
Eßlingen, zuletzt Gotha, den 4. April 1893.
C. Jacobs. u
lichen Amtsgert
[Siegfried Krebs den He
Julius Wiegand und Genossen, wegen Verletzung der Wehrpflicht, wird die unterm 17. März d. J. erlassene Ladung zum Hauptverhandlungstermin auf den 3. Mai d. J. hiermit zurückgezogen.
Der Erste Staatsanwalt:
In der Strassache
c bis gegen Reschowski wegen Gewerbesteuer⸗Contraven⸗
elegt tion wird der Kaufmann Ignaz Reschowski, In⸗ haber der E Reschowski und Comp., wohnhaft
in Wien, Kandelgasse 12, auf Anordnung des König⸗
1. hierselbst, unter der Anklage,
zu Berlin im Jahre „ durch seinen S
stehendes Gewerbe betrieben zu haben, ohne dieses
Untersuchungssache wider Carl Ernst Gewerbe, für welches die Jahressteuer 24 ℳ be⸗
trägt, vorher zur Besteuerung angemeldet zu haben, Uebertretung gegen §§ 2 ff. Gesetz vom 30. Mat 1870 und § 17 Gesetz vom 3. Juli 1876, für welche als Beweismittel dient: Zeugniß des Agenten Sieg⸗ fried Krebs zu Berlin, Josephstraße 5, zur Haupt⸗ verhandlung auf den 19. Jnn 1853, Vor⸗ mittags 9 ½ Uhr, vor das Königliche Schöffen⸗ gericht I. zu Berlin, Alt⸗Mvabit 11, Saal 29 part., geladen. 2 8
Im Falle Ihres unentschuldigten Ausbleibens wird dennoch zur Hauptverhandlung geschritten werden.
Berlin, den 2. März 1883.
Roch, Gerichtsschreiher
des Königlichen Amtsgerichts 1. Abth. 142. i. V.