1893 / 87 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 13 Apr 1893 18:00:01 GMT) scan diff

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks 8 an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 12. d. M. gestellt 10 505, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. 8 .

In Oberschlesien sind am 11. d. M. gestellt 3702, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen.

Wie aus Bromberg telegraphisch gemeldet wird, hat sich unter Betheiligung der Berliner Handelsgesellschaft und des Bank⸗ hauses Robert Warschauer u. Co. eine Ostdeutsche Kleinbahn⸗ Actiengesellschaft mit vier Millionen Mark Kapital mit dem

Sitz in Bromberg endgültig gebildet. b Die „Rhein.⸗Westf. Ztg.“ berichtet vom rheinisch⸗west⸗ fälischen Eisen⸗ und Stahlmarkt: Die Lage des rheinisch⸗ westfälischen Eisenmarktes hat während der letzten Berichtswoche kaum eine Aenderung erlitten. Die bessere Stimmung hat im allgemeinen angehalten, und man darf sich jetzt wohl der Hoffnung hingeben, daß sie von Dauer sein werde und die letzte Krisis des Eisengewerbes endgültig überwunden sei. In einheimischen Eisenerzen hat sich im wesentlichen der bisherige Geschäftsgang gehalten. Sieger⸗ länder Erze gingen im ganzen besser und die Preise konnten sich u“ In Luvxemburg Lothringen sind die Minettesorten in ihren Preisen vorläufig unverändert geblieben. Auf dem Roheisenmarkt war in der letzten Woche im allgemeinen ein großer Fortschritt nicht zu bemerken, die Nach⸗ frage hat 86 vielmehr in den bisherigen Grenzen gehalten, doch läßt die günstige Lage der Walzeisenindustrie weitere Fortschritte erhoffen. Die vor einigen Wochen gethätigten Abschlüsse erstrecken sich vielfach bis Ende des zweiten Quartals. Spiegeleisen ist im ganzen gut ge⸗ fragt, und es sind in der letzten Woche wieder größere Abschlüsse mit Amerika zu stande gekommen; die Preise sind daher sehr fest und steigend. Die Lagervorräthe zeigen an einigen Hütten bereits eine Abnahme; im ungünstigsten he sind sie gleichbleibend. Die Nachfrage auf dem Walzei enmarkte hat in ihrem bisherigen Umfange angehalten, und es ist als ein günstiges Zeichen zu betrachten, daß die Werke sich zum theil schon längere Lieferfristen ausbedingen mußten. Es dürfte daher wohl eine Heraufsetzung der 81 in nicht allzu ferner Zeit zu erwarten sein. Für Stabeisen haben die Preise stellenweise bereits etwas angezogen. Das Ausland kauft jedoch immer noch sehr spärlich. Träger sind im ganzen in Anbetracht der dich bereits lebhaft entwickelnden . 1 jedoch die Preise irgendwie dadurch günstig beeinflußt worden wären. Die Belgier machen uns in diesem Artikel im Auslande scharfen Wett⸗ bewerb, und im Inlande kann die augenblickliche Erzeugung nicht ab⸗ gesetzt werden. b Bandeisen hat die günstigere Stimmung an⸗ gehalten. Die Werke sind Füenne gut beschäftigt, da die Specifi⸗ ationen in den letzten Wochen regelmäßig eingingen. Auf die Preise at dies noch keinen Einfluß gehabt, doch sind sie fest. Grobbleche ind Kesselbleche finden im ganzen befriedigenden Absatz und die Werke sind durchweg regelmäßig beschäftigt; zu wünschen lassen nur noch die Preise. Das letztere gilt auch von Fein⸗ blechen; die Nachfrage für diesen Artikel ist ziemlich lebhaft. Wenn jedoch hier und da eine Preiserhöhung durchgesetzt werden konnte, so war sie nur unbedeutend. Für Walzdraht, gezogene Drähte und Drahtstifte hat sich eine wesentliche Aenderung bis jetzt nicht gezeigt. Nieten sind nach wie vor flau. Der Betrieb in den Eisengießereien und Ma chinenfabriken ist vereinzelt lebhafter; namentlich sind die Röhrengießereien günstig beschäftigt. Die Heehcs bilden jedoch noch den wunden Punkt des Geschäfts. In der Kage er Bahnwagenanstalten ist eine Aenderung nicht zu verzeichnen.

Die gestrige Generalversammlung der Straßen⸗Eisen⸗ bahn⸗Gesellschaft in Hamburg genehmigte die Ausgabe von 3 Millionen Mark 4 procentiger Obligationen, wovon eine Million für die Einführung des (lektrischen Betriebs, zwei Millionen zur Be⸗ zahlung der neugebauten Linien bestimmt sind.

Magdeburg, 12. April. W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker excl., von 92 % 17,10, Kornzucker excl., 88 % Rendement 16,35, Nachproducte excl., 75 % Rendement 13,75. Ruhig. Brod⸗ raffinade I. 29,00. Brodraffinade II. —X,—. Gem. Raffinade mit Faß 28,75. Gem. Melis 1. mit Faß 27,75. Ruhig. Rohzucker I. Product Transito f. a. B. Hamburg pr. April 15,90 bez., 15,92 ½ Br., pr. Mai 15,95 bez. 15,97 ½ Br., pr. Juni 16,07 ½ Gd., 16,10 Br., pr. Juli 16,17 ½ Gd., 16,20 Br. Stetig.

Leipzig, 12. April. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata Grundmuster B. per April 3,87 ½ ℳ, per Mai 3,87 ½ ℳ, per Juni 3,92 ½ ℳ, per Juli 3,95 ℳ, per August 3,95 ℳ, per September 3,97 ½ ℳ, per Oktober 4,00 ℳ, per November 4,02 ½ ℳ, per Dezember 4,05 ℳ, per Januar 4,05 ℳ, per Februar 4,05 ℳ, per März —,— ℳ, Umsatz 45 000 kg.

Mannheim, 12. April. (W. T. B.) Productenmarkt. Weizen pr. Mai 16,60, pr. Juli 16,65, pr. November 17,10, Roggen pr. Mai 14,30, pr. Juli 14,75, pr. November 14,65. Mais pr. Mai 11,̃00, pr. Juli 10,75, pr. November 11,30.

Pest, 12. April. (W. T. B.) Productenmarkt. Weizen flau, pr. Frühjahr 7,67 Gd., 7,69 Br., pr. Mai⸗Juni 7,85 Gd., 7,87 Br., pr. Herbst 7,67 Gd., 7,69 Br. Hafer pr. Frühjahr 5,67 Gd., 5,72 Br. Mais pr. Mai⸗Juni 4,59 Gd., 4,61 Br., per Juli⸗August 4,79 Gd., 4,81 B. Kohlraps pr. August⸗September

13,00 Gd., 13,05 Br. (W. T. B.) Wollauction. Preise

London, 12. April. unverändert.

An der Küste 3 Weizenladungen angeboten.

96 % Javazucker loco 17 ⅛½ ruhig, Rüben⸗Rohzucker 16 fest. Chile⸗Kupfer 441¹3⁄16, pr. 3 Monat 45 /16.

St. Petersburg, 12. April. (W. T. B.) Heute wurde ein Gesetz peröffentlicht über die Ablösung der 5 ½ % Staats⸗ Certificate der Bauern⸗Agrarbank und wegen der Emission entsprechender 4 ½ % Certificate im Nominalbetrage von 51 073 300 Rbl.

St. Petersburg, 12. April. (W. T. B.) Producten⸗ markt. Talg loco 59,00, pr. August —, Weizen loco 11,25, Roggen loco 8,25, Hafer loco 4,80, Hanf loco 43,00. Leinsaat loco 15,̃00.

Amsterdam, 12. April. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 51 ¼4. Bancazinn 56 8.

New⸗York, 12. April. (W. T. B.) Die Börse eröffnete und blieb auch im weiteren Verlauf unregelmäßig, schloß jedoch be⸗ festigt. Der Umsatz der Actien betrug 248 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 470000 Unzen geschätzt. Silber⸗ verkäufe fanden nicht statt. Die Silberankäufe für den Staats⸗ schatz betrugen 505 000 Unzen zu 83,24 à 83,30.

Weizen eröffnete schwach, erholte sich später auf Bradstreets⸗ 8. und schloß fest auf Nachrichten von Regenmangel in Kansas. —. Mais schwächte sich, entsprechend der Mattigkeit in den Weizen⸗ märkten, nach Eröffnung etwas ab, später, im Einklang mit dem Westen und auf Vermin erung der Vorräthe östlich von dem Felsen⸗ gebirge erholt, Schluß sehr fest.

hicago, 12. April. s. T. B.) Weizen eröffnete sehr fest auf die Manöver einer Clique, gab jedoch spaͤter vorübergehend auf Verkäufe der Clique nach. Schluß stetig. Der Markt unterlag während des ganzen Tages bedeutenden und häufigen Schwankungen. Mais schwächte sich nach Eröffnung etwas ab, später erholt. Schluß sehr fest.

Melbourne, 12. April. (W. T. B.) Infolge der fortgesetzten Entnahmen von Depots hat die English Scottish and Austra⸗ lian Chartered Bank ihre Zahlungen eingestellt. Man glaubt, die Bank werde reconstituirt werden. Die en lüchen Depots belaufen sich auf 900 000 Pfund Sterling, die australlschen auf 4 200 000.

Verdingungen im Auslande. 16

Italien. vJI1“ 88

17. April, Mittags. Schiffsbauverwaltung des dritten Marine⸗

Departementz in Venedig: Lieferung von Broguen und chemischen

Prfcncten. Kostenanschlag 28 850 Fr. Caution 2 Fr. Definitiver uschlag am 6. Mai.

loco

Bauzeit gut gefragt, ohne daß⸗

Bauverwaltung des zweiten Marine⸗

Lieferung von Fellen und Leder für das

Jahr 1893 bis 1894. Kostenanschlag 29 750 Fr. Caution 3000 Fr. Definitiver Zuschlag am 8. Mai Mittags. b 21. April, 4 Ühr. Artillerie⸗Direction des Bauarsenals in Turin: Lieferung von 6000 kg feinem Stangeneisen. Kostenanschlag 3000 Fr. Caution 300 Fr. Neapel. Im Project: Bau einer Hochbahn (areavia) mit elektrischem Betriebe auf 12 theils gemauerten, theils eisernen Thurm⸗ pfeilern und Trägern mit Elevatoren behufs Verbindung der inneren Stadt, beziehungsweise der Geschäftsviertel mit den umliegenden Hügel⸗ und Villen⸗Stadtvierteln des Corso Vittorio Emanuele und des Vomero. Näheres bei den Herren Ingenieuren Adolfo Avena und Fantoni in Neapel, via Caracciolo Banchina, Palazzo Vitelli⸗

Bartolo. Niederlande. 22. April, 11 Uhr. Burgemeester en Wethonders von Til⸗ burg (Nordbrabant): Lieferung von vier eisernen, ringförmigen Condensatoren und einer Montirung eines Gasofens mit zugehörigen Röhren ꝛc. für die Gemeinde⸗Gasfabrik. Auskunft und Bedingungen erhältlich in der gemeentelyke Gasfabriek. . 25. April. Pimmerhuis zu Rotterdam: Lieferung in zwei Abtheilungen von: I. Wasserleitungs⸗Verschlußstücken nebst Zubehör, II. Brandhähnen und 1.“ nebst Zubehör. Auskunft und Bedingungen erhältlich im Bureau voor de plaatselyke Werken in Timmerhuis.

Mai. Bestuur van het Waterschap Vollehore bei Wendel (Provinz Overyssel): Lieferung von 1600 Stück Rammpfählen, lang 5,30 m. Lieferung im Juli 1893. Offerten zu adressiren an Dyk⸗ graaf zu Vollehore. 1

Rumänien.

26. April. Kriegs⸗Ministerium in Bukarest: Lieferung von 18 000 m gelben Wollentressen und 200 m weißen Wollentressen.

28. April. Ebenda: Lieferung von 2219 m indigo⸗blauem Marine⸗ tuch und 1308 m Molleton⸗Flanell. Bewerber müssen in Bukarest vertreten sein.

10. Mai. Ebenda: Lieferung von 1456 m Baumwollenflanell, 3422 m Leinwand für Hemden, 2329 m Leinwand für Unterhosen, 428 m grauem 43 m mexikanischer Leinwand.

11. Mai, 3 Uhr. Ebenda: Lieferung von 47 800 m.

17. April, 10 Uhr. Departements in Neapel:

Verkehrs⸗Anstalten. 8

Der Dampfer „Dubbeldam“ der Niederländisch⸗Amerikanischen Dampfschiffs⸗Gesellschaft ist am 11. April in New⸗York ange⸗

kommen.

Bremen, 13. April. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Schnelldampfer „Aller“ ist am 12. April Morgens in Southampton angekommen. Der Reichs⸗Postdampfer „Hohen⸗ zollern“ hat am 12. April Morgens die Reise von Sout⸗ hampton nach Antwerpen fortgesetzt. Der Reichs⸗ Postdampfer „Preußen“, nach Australien bestimmt, ist am 11. April Abends in Neapel angekommen. Der Postdampfer „Stutt⸗ art ist am 12. April Nachmittags auf der Weser ange⸗ ommen. Der Schnelldampfer „Havel“ ist am 12. April Vor⸗ mittags von Southampton nach der Weser abgegangen. Der Schnelldampfer „Trave“ hat am 12. April Morgens Dover passirt. Der Postdampfer „Frankfurt“ hat am 12. April Vor⸗ mittags die Reise von Antwerpen nach Corunna fortgesetzt.

London, 12. April. (W. T. B.) Der Castle⸗Dampfer „Dunottar Castle' hat heute auf der Ausreise Madeira passirt.

Mannigfaltiges.

In Gegenwart Seiner Majestät des Kaiser Vormittag die Trauerfeier für den verstorbenen Geheimen Regierungs⸗ Rath Professor Dr. Karl Werder in der Garnisonkirche statt. Der Kaiser hatte schon vorher einen prächtigen Kranz übersandt, einen zweiten legte Allerhöchstderselbe am Katafalk nieder. Auch Ihre Majestät die Kaiserin Friedr ich, Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz Georg von Preußen, der Erbgroßherzog von Baden und die Kronprinzessin von Schweden, sowie Prinz Heinrich hatten Kränze übersandt. Seine Königliche Hoheit der Prinz Alexander von S überbrachte per⸗ sönlich eine Blumenspende. Auch der Erbgroßherzog von Baden wohnte der Feier persönlich bei. Ihre Majestät die Kaiserin und Ihre Majestät die Kaiserin Friedrich hatten Vertreter entsandt. Für das Cultus⸗Ministerium war der Geheime Ober⸗Regierungs⸗Rath Dr. Althoff anwesend. Außerdem wohnten der Feier bei der General⸗ Intendant der Königlichen Schauspiele Graf Hochberg, der Staats⸗ Minister Dr. von Schelling, der Chef des Civilcabinets Dr. von Lucanus, der General der Infanterie à la suite Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Alexander, von Winterfeldt u. v. a. Die Feier wurde mit der von Königlichen Opernsängern vorgetragenen Motette „Gnädig und barmherzig ist der Herr“ eröffnet. Die Rede hielt der Militär⸗ Oberpfarrer, D. Frommel. Die Beisetzung fand auf dem

alten Garnison⸗Kirchhof in der Linienstraße statt.

8 8

Unter dem Vorsitz Ihrer Majestät der Kaiserin und in Gegenwart Ihrer Hoheiten der Prinzessinnen Albrecht und Heinrich, sowie der Erbgroßherzogin von Baden trat der Vater⸗ ndische Frauenverein heute im großen Saale des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten zur diesjährigen Delegirten⸗Versammlung zu⸗ sammen. Der Hessische Alice. Verein hatte den Großherzoglich hessischen Gesandten, Wirklichen Geheimen Rath Dr. Neidhardt, der Badische Frauenverein den Großherzoglich badischen Gesandten, Geheimen Rath von Brauer, der Bayerische Frauenverein den Legations⸗Rath von der Tann abgeordnet. Für den Mecklenburgischen Marien⸗Frauenverein erschien als Delegirte Fräulein von Schröder⸗Schwerin, für das Patriotische Institut der Frauenvereine im Großherzogthum Sachsen Pfarrer Ernst⸗Weimar, aus Detmold wohnte Fräulein von Cölln den Verhandlungen bei. Die preußischen Provinzial⸗ und Bezirksvereine waren zahlreich vertreten. Ferner waren der Fürst Anton Radziwill und der General von Strubberg anwesend. Ihre Majestät die Kaiserin wurde von der Gräfin Itzenplitz, dem Staats⸗Minister von Hofmann, dem Geheimen Ober⸗ Regierungs⸗Rath von Roux, sowie den Damen des Vor⸗ standes empfangen und nahm zunächst die Vorstellung der neuen Delegirten entgegen. Im Allerhöchsten Auftrage eröffnete alsdann Staats⸗Minister von Hofmann die Verhandlungen, die der Be⸗ sprechung der Friedensaufgaben des Vereins und zwar bei Epidemien in Fscee g 7s.. Kinderbewahranstalten, Haushaltungs⸗ chulen u. s. w. gewidmet waren. Dem vorliegenden Bericht zufolge hatte der Hauptverein im letzten Jahre eine Gesammt⸗ einnahme von 76 122 ℳ; darunter befinden sich 22 654 laufende Beiträge und 18 827 Zinsen, 16 332 wurden für verkaufte Werthe erzielt. Die Ausgaben erreichten die Höhe von 63 752 ℳ, die Verwaltung erforderte 9830 ℳ, für Unterstützungen wurden 37 000 ℳ, für Stoffe und Arbeitslöhne 10 436 verausgabt, 4892 wurden kapitalisirt. Das Vermögen verrinzerte sich von 528 147 auf 516 095 18 6 1

1 8 . .“

In der gestrigen Sitzung des Ausschusses der Stadt⸗ verordneten⸗Versammlung zur Vorberathung der Magistrats⸗ vorlage wegen Umgestaltung des Schloßplatzes und eines Theils der Königstraße kam, wie wir der „N. A. Z.“ ent⸗ nehmen, zunächst ein Schreiben des Magistrats hinsichtlich der in dieser Angelegenhett vom Ausschusse gefaßten, bereits bekannt gegebenen Beschlüsse zur Sprache. Darin erwidert der Magistrat, „daß er Anstand nehmen müsse, dem in jenen Beschlüssen zum Aus⸗ druck gekommenen Ersuchen zu entsprechen, da dasselbe nur auf Be⸗ it ger eines Ausschusses der Stadtverordneten⸗Versammlung und nicht auf eschlüssen dies Versammlung selbst beruhe, und wei in jenem

Ersuchen nicht bloß Auskunft über Thatsachen verlangt werde, sondern Beschlüsse des Magistrats nothwendig werden würden“. Der Aus⸗ schuß hat gleichwohl an seinen Beschlüssen festgehalten und empfiehlt der Versammlung, ihrerseits den Magistrat zu ersuchen: a. mit dem Königlichen Haus⸗Ministerium oder dem Ministerium der öffentlichen Arbeiten darüber in Verhandlung zu treten, welchen Beitrag, sei es in Geld, sei es durch Abtretung einer zur Bebauung geeigneten Fläche des Marstalls, dieselben für den Fall der Freilegung des Schloß⸗ platzes gemäß der Magistratsvorlage der Stadtgemeinde zu gewähren bereit seien, b. sich bei den zuständigen Behörden dahin zu ver⸗ gewissern, ob im Falle der Annahme der Magistratsvorlage die Ge⸗ nehmigung zur Durchführung der Pferdebahn Rathhaus Schloßplatz erfolgen werde, c. mit den betheiligten Eigenthümern in Verbindung zu treten über den Preis der zu erwerbenden Grundstücke, und zwar am Schloßplatz und an der Nord⸗ und Südseite der Königstraße, letzteres a. unter Anlegung der Colonnaden von Burg⸗ bis Post⸗ straße, b. unter Beseitigung der Alten Post nach der projectirten Baufluchtlinie, c. unter Festsetzung der Baufluchtlinie von Post⸗ bis Spandauerstraße, d. unter Abbruch der Häuser auf letzterer Straßenstrecke.

Um die dem Publikum drohende Gefahr, durch abirrende Geschosse aus den Schießständen der Hasenhaide getroffen zu werden, nach Möglichkeit abzuwenden, nimmt der Polizei⸗Präsident Ver⸗ nlaffung, vor unvorsichtiger Annäherung bezw. dem Betreten des Tempelhofer Exercirplatzes und der Hasenhaide zu warnen. Zugleich werden die Eltern und alle diejenigen, welchen die Obhut von Kindern anvertraut ist, aufgefordert, die letzteren auf die Gefahr aufmerksam zu machen, der sie sich bei dem Betreten dieser Gebiete aussetzen.

Ueber den Zusammenbruch des Domthurmes wird der „N. A. Z.“ noch das Nachstehende berichtet: Nachmittags um 10 Mi⸗ nuten vor 4 Uhr lösten sich die ersten Steine ab. Gleich nachher betraten der Bauinspector Kleinau und der Vorstand des 2. Polizei⸗ Reviers von Arnoldi den Thurm. In demselben Augenblicke stürzte ein Gewölbe ein. Beide Herren sprangen sofort zurück, und Major Gerding ließ seine Leute zum Vespern austreten. Premier⸗Lieutenant Engels lothete nun das Gebäude ab. Dabei ergab sich, daß sich der Thurm innerhalb einer Zeitdauer von fünf Minuten ungefähr fünfzehn Centimeter nach der Wasserseite zu geneigt hatte und nach der Spree hin von dem Fundament, von dem er durch die Sprengung losgelöst worden war, allerdings kaum merklich, abglitt. Sofort erfolgten Warnungssignale, und der Bauunternehmer Karl Schmidt, der den Abbruch gekauft hat, sorgte dafür, daß seine Arbeiter schleunigst in Sicherheit gebracht wurden. Kaum war dies -. als der Thurm genau mitten auseinander barst. Der öst⸗ iche Theil fiel langsam um, die westliche Hälfte folgte in wenigen Secunden in derselben Richtung.

Freunde und Verehrer des verstorbenen Prof. D. Paulus Cassel bringen dessen letztes Drama „Paulus in Rom“ am Montag 17. April, Abends 7 ½ Uhr, im Saale der Berliner Ressource, Kommandantenstr. 57, zur Aufführung. Das Stück behandelt die Entstehung des Christenthums in Rom unter Kaiser Nero und lehnt sich an das von demselben Verfasser früher geschriebene Drama „Mephisto in Cypern“ an. Reservirte Billets zu 1 und Ein⸗ trittskarten zu 50 sind an der Abendkasse zu haben. Der Vor⸗ verkauf der Billets findet statt: in der Berliner Ressource, bei Herrn Buckow, bei Herrn R. Boll, Mittelstr. 29, und bei Frau Wolff, Friedenau, Fregestr. 4.

Neurode, 11. April. Die älteste Person der Grafschaft Glatz, die in den Höllenhäusern bei Eckersdorf lebende Pesfilscheft Anna Fink, vollendete nach einer Meldung der „N. A. Z.“ gestern das hundertste Lebensjahr. Bis vor kurzer Zeit erfreute sich die Greisin körperlicher Rüstigkeit und geistiger Frische. Im letzten Winter hatte sie eine Krankheit zu bestehen, von der sie sich zwar wieder erholt hat, doch nehmen seitdem ihre Kräfte sichtlich ab.

London, 13. April. Nach einer weiteren Meldun des „W. T. B.“ aus Pontypridd (vergl. Nr. 86 d. Bl.) der Einstieg in das Bergwerk während des Tages durch das Feuer un⸗ möglich gemacht und gelang erst am Abend. Es wurden 53 Leichen aufgefunden.

Bern, 11. April. Vor einigen Tagen fanden Zie enhirten, wie der „Walliser Bote! berichtet, hoch in den Uber St. Nikolaus (Walliz) die Leiche eines seit nahezu 1 ¾ Jahren ver⸗ mißten 21 jährigen Fräuleins aus Altona (Deutschland). Die Dame wollte am 14. Juli 1891, während ihre Angehörigen die Bahn benutzten, die Strecke St. Niklaus —Kalpetran allein zu Fuß zurücklegen, scheint aber einen Seitenweg eingeschlagen zu haben, immer höher ins Gebirg gestiegen, über einen Abhang hinabgekollert und am Fuße eines 4 m hohen Felsens liegen geblieben zu sein. Alle damals veranstalteten Nachsuchungen waren erfolglos, so⸗ daß man annehmen mußte, die auf unerklärliche Weise verschwundene Tochter sei in die hochangeschwollene Visp gefallen. Aber auch di später bei niedrigerem Wasserstande vorgenommenen Absuchungen des felsigen Flußbettes förderten die Verlorene nicht zu Tage. D endlich nach Jahr und Tag zufällig aufgefundene Leiche, deren Iden⸗ tität durch die Kleider und das ö im Taschentuch von der Gerichtsbehörde festgestellt werden konnte, lag unter einer Eiche, das Haupt aufwärts gekehrt, mit der Linken den Rücke

stützend und mit der Rechten gegen ein Vorwärtsrutschen sich stemmend,

mit drei gebrochenen Rippen und mit gespaltenem Unterkiefer, un⸗ kenntlich und zum Skkelett eingetrocknet. glückliche noch längere Zeit nach ihrem Sturz gelebt und ist dann eines entsetzlichen Todes gestorben. Bei der Leiche fanden sich Schmuck⸗ gegenstände und 400 Fr. in Baar und in Banknoten. verständigt, holte ein Bruder am letzten Mittwoch die verloren ge⸗ glaubten Ueberreste der lange betrauerten Schwester heim.

Belgrad, 13. April. Gestern wurde, wie „H. T. B.“ meldet, im Kreise Orawa ein neues starkes Erdbeben beobachtet. Das alte, im dreizehnten Jahrhundert errichtete Kloster Mannassija ist beinahe ein Trümmerhaufen; fünf Kuppeln der Kloster⸗Kirche sind eingestürzt. Neue Erdspalten, aus denen Rauch, Schlamm und weiße Dämpfe emporsteigen, haben sich geöffnet; die Bevölkerung befindet sich in großer Aufregung.

New⸗York, 13. April. Zufolge Berichten des aus St. Louis zerstörte ein furchtbarer Cyklon die Ortschaft Fseeesth in der Grafschaft Lafayette im Staate MWegaen Drei

ersonen wurden getödtet, viele andere verwundet. er Sturm wandte sich dann nach Süd⸗Kansas und richtete dort in den Städten Willis, Everet und Powhattan bedeutende Verwüstungen an.

Japan. Japanischen Blättern zufolge ist der Distanzreiter Major Fukus hima vom japanischen Kriegs⸗Ministerium in Tokio telegraphisch angewiesen worden, seinen Ritt in Wladiwostok zum Ab⸗ chluß zu ringen und von dort aus auf einem Dampfer heim⸗ zukehren. Eigentlich beabsichtigte der japanische Major, von Wladiwostok aus nach Peking und Tientsin zu reiten, um 8 von da an Bord eines Schiffes über Shanghai nach Japan zurückzubegeben. Der Major, welcher am 15. v. M. in Wladiwostok anlangte, it zum Oberst⸗Lieutenant befördert worden. In Tolio will man ihm einen feierlichen Empfang bereiten.

b 11““

Ohne Zweifel hat die Un⸗

Telegraphisch

1. Untersuchungs⸗Sachen.

2. Aufgebote, Fen eren u. dergl. 3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.

6. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften. 8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. 9. Bank⸗Ausweise. 10. Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Untersuchungs⸗Sachen.

[3026] Steckbriefs⸗Erledigung. Der gegen den Kaufmann Paul’ Ernst Louis Karstedt wegen Diebstahls unter dem 7. Februar 1893 in den Acten J. II. C. 1564 92 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen. Berlin, den 8. April 1893.

Königliche Staatsanwaltschaft am Landgericht I.

3027 Strafsache gegen den Arbeiter Theodor Hermann Rodler aus Dresden wegen Unterschlagung wird der Genannte auf den 7. Juni 1893, Vorm. 9 Uhr, vor die Strafkammer des König⸗ lichen Landgerichts hierselbst zur mündlichen Haupt⸗ verhandlung über die von demselben gegen das Urtheil des Königlichen Schöffengerichts zu Reichen⸗ bach O.⸗L. vom 13. Dezember 1892 eingelegte Be⸗ rufung geladen. Im Falle seines unentschuldigten Ausbleibens wird die von ihm eingelegte Berufung 1 O. 306/92. verworfen werden. II. 3131- Görlitz, den 27. März 1893.

Königliche Staatsanwaltsch

K. Württ. Staatsanwaltschaft Ellwangen.

In der Strafsache gegen

1) Schneider, Johann, geboren am 24. Mai 1872 in Waldstetten, O.⸗A. Gmünd, zuletzt in Aalen,

2) Banzhaf, Ernst, geboren 18 April 1872, von und zuletzt in Sontheim, Gde. Steinheim, O.⸗A. Heidenheim,

3) Gröner, Johannes, geboren 15. Oktober 1872, Hufschmied, zuletzt in Söhnstetten, O.⸗A. Heiden⸗ heim,

4) Kuhn, Christian, geboren 26. Mai 1872, von und zuletzt in Schnaitheim, O.⸗A. Heidenheim,

5) Barth, August, geboren 19. März 1872, Bäcker, von und zuletzt in Mergelstetten, O.⸗A. Heidenheim,

6) Eisele, Christian Wilhelm, geboren 22. Mai 1872, von und zuletzt in Heidenheim,

7) Hammeley, Johann Georg, geboren 1. De⸗ zember 1870, Dienstknecht, von und zuletzt in Schnaitheim, O.⸗A. Heidenheim,

8) Meinl, Johann Nopomuk, geboren 18. März 1870, von und zuletzt in Herbrechtingen, O.⸗A. Heidenheim,

9) Schuell, Eugen Friedrich, geboren 4. Juni 1870 in Ludwigsburg, Kaufmann von Heidenheim, zuletzt wohnhaft daselbst,

10) Schätzberger, Karl, geboren 23. Juni 1872, von und zuletzt in Gmünd,

11) Vogt, Rupert, geboren 16. Juli 1872, Steinhauer, von und zuletzt in Gmünd,

12) Baur, Franz Joseph, geboren 24. April 1872, Goldarbeiter, von und zuletzt in Gmünd,

13) Holz, Johann Matthäus, geboren 13. Sep⸗ tember 1872 in Bartholomä, O.⸗A. Gmünd, Schreiner, zuletzt in Söhnstetten, O.⸗A. Heidenheim,

14) Weber, Karl, geboren 16. Februar 1870 in Auernheim, Schneider, zuletzt in Steinweiler, Gde. Auernheim, O.⸗A. Neresheim,

15) Hafner, Wilhelm, geboren 22. September 1870, Schreiner, von und zuletzt in Neresheim,

16) Enßlin, Gottlieb Karl, geboren 11. Sep⸗ tember 1870, von und zuletzt in Bopfingen, O.⸗A. Neresheim,

17) Scheuerle, Johann, geboren 18. September 1870, Goldarbeiter, von und zuletzt in Waldstetten, O.⸗A. Gmünd,

18) Beiswenger, Bernhard, geboren 26. Ok⸗ tober 1872, von und zulctzt in Straßdorf, O. A. Gmünd,

19) Holz, Anton, geboren 24. November 1872, Goldarbeiter, von und zuletzt in Herlikofen, O.⸗A. Gmünd,

20) Maier, Richard, geboren 6. April 1872, Grobschmied, von und zuletzt in Mögglingen, O.⸗A. Gmünd,

21) Geiger, Sebastian, geboren 26. Januar 1872, Schuster, von und zuletzt in Unterböbingen, O.⸗A. Gmünd,

22) Müller, Hermann, geboren 8. Oktober 1872 in Heimsheim, O.⸗A. Leonberg, Mechaniker, zuletzt in Ziegerhof, Gde. Großdeinbach, O.⸗A. Welzheim,

23) Schneider, Wilhelm Friedrich, geboren 2. Februar 1872 in Plüderhausen, Bäcker, zuletzt in Rattenharz, Gde. Waldhausen, O.⸗A. Welzheim,

24) Schmid, Ernst Heinrich, Bäcker, geboren 1. Juni 1872, von und zuletzt in Welzheim,

25) Specht, Johann Wilhelm, geboren 13. No⸗ vember 1872, Gypser, von und zuletzt in Lindenthal, Gde. Unterschlechtbach, O.⸗A. Welzheim,

26) Hinderer, Joh. Georg, geboren 19. Januar 1870, Bauer, von und zuletzt in Brend, Gde. Pfahlbronn, O.⸗A. Welzheim,

9 Müller, Reinhold geboren 25. April 1870 i Hohenstraßen, Gde. Mainhard, O.⸗A. Weins⸗

i berg, Bäcker, zuletzt in Alfdorf, O.⸗A. Welzheim,

28) Stelzle, Karl Wilhelm, geb. 29. August 1870 in Ringingen, O.⸗A. Blaubeuren, Tapezier, zuletzt in Aalen,

29) Rupp, Blasius, geboren 4. Februar 1870 in Fhanar, Gde. Durlangen, O.⸗A. Emünd, zuletzt in

anau,

wegen Verletzung der Wehrpflicht wurde das Ver⸗ mögen der Genannten je bis zum Betrag von 600 Pn § 326 der St.⸗P.⸗O. mit Beschlag belegt. eschlüsse der Strafkammer: zu 1 —28 lm. 18./22. März 1893, zu 29 vom 10. Februar Ellwangen, den 10. April 1893.

H.⸗Staatsanwalt Mezler

[8058] Beschluß. 8

In der Strafsache gegen die Wehrplichtigen:

R) Wilhelm Helnelch Friedrich Bünger aus odewald

52) Heinrich August Heine (Bei der Erde) aus Hannover, 9) Friedrich Heinrich Bergmann aus Eilvese

wegen Vergehen gegen § 140 des Str.⸗G.⸗Bs. wird die Beschlannahme des im Deutschen Reiche befind⸗ lichen Vermögens der Angeschuldigten nach Maßgabe der §§ 325, 326 der St.⸗P.⸗O. zur Deckung von Strafe und Kosten angeordnet.

Hannover, den 28. März 1893.

Königliches Landgericht, Strafkammer II a. (gez.) v. d. Beck. v. Meibom. Grundmann. Beglaubigt:

(L. S.) Molkemeier, Staatsanwalts⸗Secretär.

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2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

[3168] Aufgebot.

Auf Antrag des Arbeiters Wilhelm Lindow aus Kunow wird das von der städtischen Sparkasse zu Schwedt ausgestellte, auf den Namen des Antrag⸗ stellers lautende, angeblich verbrannte Sparkassenbuch Nr. 18 568 über 410,91 aufgeboten und der etwaige Inhaber desselben aufgefordert, spätestens in dem auf den 1. November 1893, Mittags 12 Uhr, bestimmten Aufgebotstermin seine Rechte bei dem unterzeichneten Gerichte anzumelden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigenfalls dessen Kraftloserklärung erfolgen wird.

Schwedt, den 6. April 1893.

Königliches Amtsgericht. Schütz.

[31711 Aunufgebot. v

Der Schmiedemeister C. Albrecht zu Schwerin, vertreten durch den Rechtsanwalt Hofrath Peters daselbst, hat das Aufgebot des Hypothekenscheines über die Forderung auf Fol. 9 des Grund⸗ und Hypothekenbuchs der Büdnerei Nr. IV. zu Dümmer von vierhundert Mark, eingetragen mit 4 % Zinsen für den Inspector Meyer in Zülow, welche Forde⸗ rung für den Antragsteller gepfändet und ihm zur Einziehung überwiesen ist, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Sonnabend, den 18. November 1893, Vor⸗ mittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu⸗ melden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Wittenburg, den 8. April 1893. Großherzogl. Mecklenburg⸗Schwerinsches Amtsgericht.

[68277] Aufgebot.

Auf Antrag des Arbeiters Stanislaus Budzinski in Neidenburg wird das Aufgebot des von dem Vorschuß⸗Verein zu Neidenburg, eingetragene Ge⸗ nossenschaft, am 7. Oktober 1886 für den Antrag⸗ steller über dessen Einlage von 120 ℳ, welche nebst Zinsen ult. Dezember 1892 333 betragen hat, ausgestellten Depositenschein Vol. IV. S. 348 er⸗ lassen. Der etwaige Inhaber des Scheins wird auf⸗

gefordert, seine Rechte unter Vorlegung der Urkunde [3229]

bei dem unterzeichneten Amtsgericht spätestens in dem Aufgebotstermine, den 4. Oktober 1893, 11 Uhr Vormittags, Zimmer Nr. 11, anzumelden, widrigen⸗ falls der Depositenschein für kraftlos erklärt werden wird. Neidenburg, den 26. Januar 1893. Königliches Amtsgericht.

[3191] Oeffentliche Ladung. 1) Die Ehefrau Peter Schpoeneberg, Elisabeth, geb. Lindlar, in Schweifeld, 2) Johann Lindlar, Küfer in Köln, nehmen das Eigenthum der Parcelle Flur 2 Nr. 208/2 auf'm Hahnsberg gelegen, olzung, groß 11 a 96 qm, der Gemeinde Itten⸗ ach eingetragen in der Grundsteuermutterrolle unter Artikel Nr. 162 auf den Namen „Peter Lindlar in Ittenbach“ in Anspruch. Alle diejenigen, welche gleichfalls Rechte an dieser Parcelle beanspruchen, werden gemäß § 58 des Gesetzes vom 12. April 1888 aufgefordert, dieselben spätestens in dem auf den 5. Juni 1893, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 6, an⸗ beraumten Aufgebotstermine anzumelden, widrigen⸗ falls sie mit denselben ausgeschlossen werden und die Eintragung der Eingangs Genannten in das Grund⸗ buch erfolgen wird.

Königswinter, den 6. April 1893.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung III. [2878]

Von dem unterzeichneten Herzogl. Amtsgericht ist zu den nachstehend näher Zwecken die des Aufgebotverfahrens beschlossen worden:

I. Zur Ermittelung des nachgenannten Verschollenen bezw. dessen Erben nämlich: des in den Jahren 1847 bis 1852 nach Amerika ausgewanderten, am 28. Mai 1831 zu Friedrichroda geborenen Ernst David Ort⸗ lepp aus Friedrichroda, Sohn des verstorbenen Johann Caspar Ortlepp und dessen ebenfalls ver⸗ storbenen Ehefrau Martha, geb. Stötzer, zu Friedrich⸗ roda, welcher nur einmal eine Nachricht gegeben hat und zwar Anfang der fünfziger Jahre an seinen früheren Vormund, den verstorbenen Valentin Stötzer in Friedrichroda, zufolge Antrags seiner Schwester, 48 Martha Rost, geb. Ortlepp, in Friedrichroda, eines Stiefbruders, des Landwirths Matthäus Ort⸗ lepp von Deubach, sowie der beiden Kinder seines verstorbenen Bruders Valentin Ortlepp von Friedrich⸗ roda, nämlich: des Briefträgers Ernst Ortlepp in Eisenach und der Frau Caroline Leonhardt, geb. Ort⸗ lepp, von daher.

II. Zwecks Löschung folgender Hypotheken:

a. wegen 11 Thaler 18 Groschen 2 Pf. Neugeld nebst Flss zu 5 % und Kosten, Darlehn der Kirche zu Schwarzhausen, laut Confirmation vom 5. August 1805, haftend auf dem Grundstück Grundbuch für Schwarzhausen Band A. Blatt 41, 0,9 a Wohnhaus und Hoß Brandk. Nr. 40, Flurb. Nr. 93. Zufolge Antrags der gegenwärtigen Grundstückseigenthümer, des Gurtmachers Nicolaus Göring und dessen Ehe⸗ frau Anna Barbara, geb. Noth, in Schwarzhausen;

b. wegen 600 Thaler sammt Zinsen zu 4 % und Kosten, Darlehn der Lisette Scharff zu Rödichen, laut Confirmation vom 1. August 1850, haftend auf den Grundstücken Grundbuch für Fischbach Band A. Blatt 55 u. 178.

1) Eine Hofraithe auf der Burg, besteht in 1,6 a Wohnhaus, Hinter⸗ und Nebengebäude und Hof, Flurb. Nr. 173, Brandk. Nr. 57, 1⁄9 Antheil an 0,8 a Brauhaus, Flurb. Nr. 104, Brandk. Nr. 16. 39,6 a Land auf dem Häßlich, Flurb. Nr. 82.

2) 38,9 a Land am Sandberg, Flurb. Nr. 172. Zufolge Antrags der Schuldnerin, Barbara Sophie Krautwurm, geb. Creutzburg, in Fischbach.

In den sämmtlichen vorbezeichneten Aufgebotssachen wird Aufgebotstermin vor dem Herzogl. S. Amts⸗ gerichts II. Thal anberaumt auf den 22. Dezem⸗ ber 1893, Vormittags 10 Uhr. Spätestens in diesem Termine haben

1) der unter I. bezeichnete Abwesende bezw. dessen unbekannte Erben zu erscheinen und ihre Ansprüche auf das im Inland befindliche Ver⸗ mögen des Verschollenen selbst anzumelden, widrigenfalls der Abwesende für todt erklärt und sein Vermögen an den sich legitimirenden Erb⸗ berechtigten bezw. in Ermangelung eines solchen an den Fiscus ohne Caution überlassen, seine Erben aber, welche sich nicht gemeldet, mit ihren Erb⸗ ansprüchen werden ausgeschlossen werden.

Außerhalb des Gerichtssitzes wohnhafte Betheiligte haben bei Verlust ihres Anspruchs spätestens im Aufgebotstermin einen am Sitze des hiesigen Gerichts wohnenden Bevollmächtigten zur Annahme künftiger gerichtlicher Ausfertigungen zu bestellen.

2) Die Inhaber der abhanden gekommenen Ur⸗ kunden und alle Personen, welche Ansprüche auf die vorstehend unter IIa. u. b. bezeichneten Pfandrechte zu haben vermeinen, ihre Ansprüche anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die betreffen⸗ den Urkunden für kraftlos, die unbekannten Inhaber derselben des Pfandrechts für verlustig werden erklärt 8 auch die Löschung der Hypotheken erfolgen wird.

Gegen das Ausschlußurtheil findet eine Wieder⸗ einsetzung in den vorigen Stand nicht statt. 8

Thal, am 21. Februar 1893.

8 Herzogl. S. Amtsgericht. II. von Wangenheim.

88

[3175] Aufgebot. Auf Antrag des Colonen Wilhelm Blaue Nr. 4 zu Hamlingdorf bei Borgholzhausen wird der am 25. April 1808 zu Hamlingdorf als Sohn der Ehe⸗ leute Colon Heinrich Wilhelm Blaue und Anna Marie Charlotte, geb. Ruenholl, geborene Caspar Heinrich Blaue, welcher bereits vor dem Jahre 1839 nach Amerika ausgewandert und verschollen sein soll, aufgefordert, sich spätestens in dem auf den 31. Ja⸗ nuar 1894, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht angesetzten Aufgebotstermin schriftlich oder persönlich zu melden, widrigenfalls derselbe für todt erklärt werden wird. Halle i. W., den 1. April 1893. Königliches Amtsgericht.

Aufgebot.

Ueber das Ableben des am 22. Juli. 1837 ge⸗ borenen ehemaligen Papiermüllers Egid Geier von Sigras ist seit seiner um das Jahr 1861 erfolgten Auswanderung nach Amerika keine Nachricht vor⸗ handen, weshalb auf Antrag seiner Ehefrau Marga⸗ retha Geier nach Art. 108 ff. des bayer. Ausf.⸗Ges. z. R.⸗C.⸗P.⸗O. die Aufforderung ergeht:

1) an den verschollenen Egid Geier: sich spätestens an dem hiermit auf Freitag, den 9. Febrnar 1894, Vorm. 9 Ühr, im hiesigen Sitzungs⸗ saale anberaumten Aufgebotstermine persönlich oder schriftlich anzumelden, widrigenfalls er für todt er⸗ klärt werde;

2) an die Erbbetheiligten, ihre Interessen im Auf⸗ gebotstermine wahrzunehmen;

3) an alle diejenigen, welche über das Leben des Ver⸗ schollenen Kunde geben können, Mittheilung hierüber anher zu machen.

Vilseck, den 7. April 1893. 1 8

Königliches Amtsgericht. (L. S.) (gez.) Goß, K. Ober⸗Amtsrichter Zur Beglaubigung: Vilseck, den 8. April 1893. Gerichtsschreiberei des K. Amtsgerichts. (L. S.) Söldner, K. Secretär.

[3210]

In Sachen, betreffend das Aufgebot hehufs Todes⸗ erklärung folgender Personen, als:

1) des Heinrich Chr. Klencke aus Kehdingbruch,

2) des Albert Ahlf aus Oberndorf,

3) des Johann Groth aus Bentwisch,

4) des Peter Marx aus Neuhaus a. Oste,

5) des Otto Wilh. Diederichs aus Kehdingbruch,

6) 16 Aug. Henning aus Niederstricher⸗

eich,

7) des Hinr. Gustav Oelzen aus Kehdingbruch,

8) des Joh. Hinr. Diers aus Belum, 1“

9) des Hinr. Bas. Föge aus Ahrensflucht ist folgendes Ausschlußurtheil verkündet:

Alle diejenigen, welche dem öffentlichen Aufgebot vom 26. Februar 1892 zuwider im heutigen Termin nicht erschienen sind, werden auf zuständigen Antrag damit für todt erklärt. Das Vermögen der in dem Aufgebot benannten Personen wird den nächsten Erben oder Nachfolgern überwiesen und den Che⸗ der Betreffenden die Wiederverheirathung ge⸗

attet.

Neuhaus a. Oste, den 29. März 1893.

Königliches Amtsgericht.

[3173] Aufgebot. 1u1u6“ Der am 20. August 1863 zu Kleinlüder im Kreise ulda als ehelicher Sohn des Cornel Motz und der karia Anna, geborenen Brehler, verwittweten von Kaitz, geborene Bernard Motz, wohnhaft gewesen in Wandsbek, welcher im Jahre 1891 an Bord des Dampfers „Bundesrath“ als Heizer nach Zanzibar ereist, dort am 14. März 1891 verschwunden und feitdem verschollen ist, wird, auf Antrag seiner Ehe⸗ frau Katharine Margaretha? borenen Drews

8

hierselbst und zufolge Beschlusses des Königlichen Landgerichts zu Altona vom 8. März 1893, hierdurch aufgefordert, bis spätestens zum 8. August 1893, Vormittags 10 Uhr, sich bei dem unterzeichneten Gericht persönlich oder schriftlich zu melden und seine Identität glaubhaft nachzuweisen. Widrigen⸗ falls wird er alsdann für todt erklärt und mit seinem Vermögen wird nach den Gesetzen verfahren werden. 8 3 Wandsbek, den 29. März 1893. Königliches Amtsgericht. II. Abth.

[3177] Aufgebot behufs Todeserklärung.

Der am 4. September 1859 in Bassum geborene eheliche Sohn des weil. Amtsvoigts Mejer daselbst, Georg Louis Wilhelm Mejer, ist am 22. Juli 1880 nach Amerika ausgewandert, indessen seit dem Eintreffen seines letzten, kurz vor Weihnachten 1882 aus St. Louis datirten Briefes verschollen. Nach⸗ dem nun seitens der Schwester desselben, Sofie Luise Mejer in Bassum, der Antrag auf Todeserklärung ihres obengenannten Bruders gestellt ist, wird der Georg Louis Wilhelm Mejer aufgefordert, sich bis spätestens am ersten Mittwoch des Monats Juli 1894, Morgens 10 Uhr, vor dem unterzeich⸗ neten Amtsgerichte zu melden, widrigenfalls er für todt erklärt werden und sein Vermögen den nächsten bekannten Erben oder Nachfolgern überwiesen werden soll. Zugleich werden alle Personen, welche über das Fortleben des Verschollenen Kunde geben können, zu deren Mittheilung aufgefordert. 1

Bassum, den 10. April 1893.

Königliches Amtsgericht. II. [53599]

Aufgebot zum Zwecke der Todeserklärung. .

Auf Antrag des Kötters Wilhelm Gerlich aus Gr Drehle ergeht, nachdem derselbe seine Legiti⸗ mation zum Antrage nachgewiesen und glaubhaft gemacht hat, daß seit mehr als zehn Jahren keine Nachricht über das Leben des am 31. Mai 1844 in Rüsfort, Kirchspiels Gehrde, geborenen, dort zuletzt im Inlande wohnhaft gewesenen Johann Hermann Gerhard Gerlich eingegangen ist, die Aufforderung

1) an den genannten Gerlich, sich spätestens in dem unten anberaumten Termine bei dem unter⸗ zeichneten Gerichte zu melden, widrigenfalls er für todt erklärt und sein Vermögen den nächsten be⸗

kannten Erben überwiesen werden soll;

2) an alle Personen, welche über das Fortleben des Verschollenen Kunde geben können, solche hierher 1 mitzutheilen;

3) für den Fall der demnächstigen Todes⸗ erklärung an die etwaigen Erb⸗ und Nachfolge⸗ berechtigten, ihre Ansprüche bei dem unterzeichneten Gerichte anzumelden, widrigenfalls sie bei der Ueberweisung des Vermögens des Verschollenen nicht berücksichtigt werden werden.

Der Aufgebotsterminwird anberaumt auf Donners⸗ tag, den 4. Januar 1894, Vormittags 11 Uhr.

Bersenbrück, den 27. November 1892.

Königliches Amtsgericht.

[3 1ö9h Aufgebot.

Auf Antrag des Losmanns Ludwig Grzybowski aus Przepiorken wird dessen Mutter, Wirthsfrau Sophie Grzybowski, verwittwet gewesene Grzy⸗ bowski, geb. Lissewski, aus Przepiorken, welche kurz nach Neujahr 1883 nach Rußland gegangen ist, auf⸗ gefordert, sich spätestens im Aufgebotstermin am 12. Januar 1894, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 115, zu melden, widrigenfalls ihre Todeserklärung er⸗ folgen wird.

Lyck, den 24. März 1893. 3

Königliches Amtsgericht.

13174] Aufgebot behufs Todeserklärung.

Auf Antrag des Vormundes werden der Seemann Hinrich Daniel Kroll, geb. den 18. März 1823 zu Hinrichsdorf a. F., welcher seit ca. 40 Jahren ver⸗ schollen ist und sich zuletzt in Australien aufgehalten haben soll, und eventuell seine unbekannten Erben aufgefordert, sich bezw. ihre Erbansprüche spätestens bis zu dem auf den 18. September 1893, Vormittags 10 Uhr, anberaumten Aufgebots⸗ termin hierselbft anzumelden, widrigenfalls der Ver⸗ schollene für todt erklärt, seine sich nicht legitimiren⸗ den Erben von der Nachlaßmasse werden aus⸗ geschlossen und diese der Verordnung v 9. N vember 1798 gemäß behandelt werden.

Burg a. F., den 6. April 1893.

Koönigliches Amtsgericht.

[3176] Aufgebot. 18

Der Eisenbahnsecretär Edmund Lauer zu Essen als Nachlaßpfleger hat das Aufgebot des Nachlasses des am 4. April 1892 in der Heilanstalt zu Grafenberg verstorbenen Eisenbahnsecretärs Carl Sauer zu E sen beantragt. Die unbekannten Erben werden aufgefor⸗ dert, spätestens in dem auf den 7. Februar 1894, Vormittags 9 ½ Uhr, anberaumten Aufgebotstermine sich zu melden, widrigenfalls der Nachlaß dem sich sonst meldenden und legitimirenden Erben, in Er⸗ mangelung dessen aber dem Fiscus verabfolgt wird, und der sich später etwa meldende Erbe alle Ver⸗ fügungen des Erbschaftsbesitzers anzuerkennen hat, auch weder Rechnungslegung noch Ersatz der Nutzungen, sondern nur Herausgabe des noch Vor⸗ handenen fordern darf.

Essen, den 27. März 1893.

Königliches Amtsgericht.

[31 19) Aufgebot. —8

Auf Antrag der minderjährigen Söhne Martin und Hinrich des Landgebräuchers Aljet Martens Lambertus aus Spetzerfehn als Beneficialerben des am 21. März 1893 gestorbenen Landgebräucher Gerd Focken Kruse in Spetzerfehn werden die Nach⸗ laßgläubiger und Vermächtnißnehmer des vor⸗ benannten Kruse aufgefordert, unter Angabe des Gegen⸗ standes und Grundes und unter Beifügun etwaiger urkundlicher Beweisstücke in Ur⸗ oder Abse rift ihre An⸗ sprüche bis längstens im Aufgebotstermin am 6. Jüuni 1893, Vormittags 11 Uhr, bei dem unter⸗