1893 / 95 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 22 Apr 1893 18:00:01 GMT) scan diff

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Purg⸗Schwerin,

chiedene wissenschaftliche Anschauungen, sondern auch solche An⸗ chauungen, die nicht allgemein als wissenschaftli betrachtet werden. Ein Mitglied dieses Hauses, Graf Schlieffen, soll ja die Cholera durch Kupferplatten heilen wollen. Es ist ja sogar ein Prozeß daraus entstanden, daß man das für einen Aberglauben erklärt hat. Die Wegschaffung der Kranken aus der Wohnung wird als eine unerträgliche Maßregel betrachtet. Solche schweren Maß⸗ regeln könnten vermieden werden, wenn man in seuchenfreien Zeiten die Wohnungen verbesserte. Aber in dieser Beziehung geschieht nichts. Man hat in Hamburg die Quartiere, die ein Seuchenherd sind, nicht beseitigt; man hat die Wasserfrage Jahre lang verzögert, sodaß die Wasserverhältnisse ohne gleichen dastehen unter den deutschen Städten. Auch die Vorlage geht hier nicht weit genug; die Gemeinden können zur Verbesserung ihrer Trinkwasserverhältnisse u. s. w. ange⸗ halten werden. Es wird den Landesbehörden viel zu viel Spielraum gelassen; eine Reichsbehörde müßte das Gesetz durchführen, sonst bleibt alles nur Decoration. Das hat sich namentlich bei der Leichen⸗ verbrennung gezeigt. Man sagt: die Epidemien sind eine Geißel; ja, aber eine Geißel, mit der nicht die gezüchtigt werden, die gesündigt haben, sondern die, gegen die gesündigt worden ist. Es sind haupt⸗ die Arbeiterquartiere, welche von der Seuche heimgesucht werden. Hamburgischer Bevollmächtigter zum Bundesrath Senator Dr. Burchard weist den Angriff des Vorredners als unberechtigt zurück und bestreitet namentlich, daß mit der Anlage einer Wasserleitung zu lange gezögert worden sei. Redner setzt die Hamburger Verhältnisse eingehend auseinander. Er schließt damit, daß er der Reichsregierung, welche die Hamburger Behörden während der Choleragefahr unterstützt habe, den wärmsten Dank ausspricht und auch allen denjenigen in Deutschland und im Auslande dankt, welche der Hamburger Bevölke⸗ rung in der schweren Zeit gedacht haben. Um 5 ½ Uhr wird die Weiterberathung bis Sonnabend

1 Uhr vertagt.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Italien. In Italien hat Anfang April große Dürre geherrscht, welche dem Stand der Felder nicht günstig war und namentlich aus den mittleren und südlichen Regionen zu mannigfachen Klagen Anlaß gab.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Nach der im Kaiserlichen Gesundheitsamt bearbeiteten Statistik über die Verbreitung von Thierseuchen im Deutschen Reich während des 4. Vierteljahrs 1892 herrschte die Maul⸗ und Klauenseuche in hie sem Vierteljahr wiederum in fast allen Theilen des Reichs; verschont geblieben sind nur Schaumburg⸗Lippe, der preußische Regierungsbezirk Aurich und das Herzogthum Oldenburg. Neue Ausbrüche sind ge⸗ meldet aus:

25 Staaten 3

81 Regierungs⸗

Bezirken

699 Kreisen ꝛc.

9 108 Gemeinden ꝛc. 9 130 im 3. 41 425 Gehöften 40 558 im 3.

Neu von der Seuche ergriffen wurden die Regierungs⸗ bezirke Stade, Osnabrück, Koblenz, das oldenburgische Fürsten⸗ thum Birkenfeld, ferner Waldeck, Reuß ä. L., Lübeck, Bremen, Hamburg und Ober⸗Elsaß. Am stärksten befallen wurde auch diesmal wieder das nördliche, östliche und südliche Deutschland. Gegenüber dem 3. Vierteljahr weisen in diesen Gebieten eine nennenswerthe Zunahme an verseuchten Oertlichkeiten nach: Bayern, Württemberg, Mecklenburg⸗Schwerin und Reuß j. L., ferner die Regierungsbezirke Gumbinnen und Stralsund, die Landescommissärbezirke Karlsruhe und Mannheim, sowie die Provinzen Starkenburg und Rheinhessen; eine merkliche Abnahme dagegen die Regierungsbezirke Potsdam, Frankfurt, Posen, Bromberg, Breslau, Liegnitz und die Kreishauptmann⸗ schaft Bautzen.

Am Schlusse des 4. Vierteljahrs 1892 herrschte die Seuche noch in I1““X“

74 Regierungs⸗ ꝛc. Be⸗

499 Kreisen ec.

495 Gemeinden ꝛc.

6 025 Gehöften 8

Seuchenfrei waren Ende Dezember 1892 nur die preußi⸗ schen Regierungsbezirke Stade, Osnabrück und Aurich, ferner Oldenburg, Schaumburg⸗Lippe, Lübeck, Bremen und Ham⸗ burg. Verhältnißmäßig am stärksten betroffen blieben die Regierungs⸗ ꝛc. Bezirke Königsberg, Danzig, Marienwerder, Bromberg, Oberbayern, Unterfranken, Neckar⸗, Jagst⸗ und Donaukreis, Freiburg, Karlsruhe, Mannheim und Rhein⸗ hessen, ferner beide Mecklenburg und Braunschweig.

25 im 3. Vierteljahr,

68 im 3. 696 im;:

Verbreitung der Thierseuchen im Deutschen Reich im März 1893. (Nach amtlichen Mittheilungen; für Preußen und Braunschweig liegen Nachweisungen nur über Maul⸗ und Klauenseuche vor.)

Fälle von Rotz (Wurm) sind festgestellt in je 1 Gehöft der Städte Nürnberg und Fürth (Mittelfranken) sowie in den Ober⸗ Amtsbezirken Laupheim und Leutkirch (Donaukreis).

Die Maul⸗ und Klanenseuche bhat in Bayern, Sachfen, Hessen und in der Mehrzahl der westlichen Regierungsbezirke von * wieder etwas zugenommen; dagegen ist sie in den übrigen verseuchten Gebieten des Reichs theils auf dem Stand vom Vormonat erhalten geblieben, theils zurückgegangen. Verschont geblieben sind wie im Vormonat Schwarzburg⸗Sondershausen, Waldeck, Schaum⸗ burg⸗Lippe und Lübeck, die Regierungsbezirke Stade und Aurich sowie das Herzogthuen Oldenburg; außerdem das Bremische Staatsgebiet und das oldenbargische Fürstenthum Lübeck. Verhältnißmäßig am stärksten heimgesucht maren Mecklenburg⸗Strelitz sowie die Regierungsbezirke Stralsund, Oberbavern, Pfalz und Mittelfranken, ferner die Kreis⸗ bauptmannschaft Zwickau, der Neckar⸗ und Donaukreis, der Landes⸗ commissärbezirk Mannheim und Lothringen; am schwächsten die Wegierungsbezirte Königsberg. Gumbinnen, Danzig, Berlin, Stettin, womberz, Liegnitz, Erfurt, Osnabrück, Minden, Aachen, Sig⸗ meringen und Oberpfalz. Eine neunenswerthe Zunahme an veneuchten Ortschaften weisen nach die Regierungsbezirke Koblenz,

Trier, Pfalz. Ober⸗ und Mittelfranken, ferner Ober⸗ und Rheinhessen,

endlicch Lothringen⸗ eine erhe bliche Abnahme dagegen Mecklen⸗ Braunschweig, Lippe und die Regierungsbezirke ind das Unter⸗Elsaß.

Marienwerder, Franffurt te wurde festgestellt

Die Lungenseuche in je 1 Gehöft des

Bezirks Burglengenfelr (Oberpfalz) und des Kreises Zerbst (Anhalt).

Aus Küche der Schafräude sind ermittelt in 2 Gemeinden von Oberbavern, je 1 der Pfalz und von Oberfraufen, 2 von Mittel⸗ franken, je 1 des Neckar⸗ und des Donaukreises sowie des Landes⸗

commissärbezirls Mannheim, 8 von Oberbessen, 1 des Herzogthums

Oldenburg und 2 von Sachsen⸗Meiningen.

Nach

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1“

Über die Verbreitung von Thierkrankheiten im Auslande.

Deßsterreich.

7. März.

Kronland Orte:

Maul⸗ und Klauenseuche 132 Böhmen Lungenfeuche .. .. 23 Mäh Maul⸗ und Klauenseuche 37 1“ Lungenseuche.. . . . 8 Nieder⸗Oesterreich. vAX“ 3 Ober⸗Oesterreich. 3 11“ 111“ ““

Krain Maul⸗ und Klauenseuche

2

Küstenland. Tirol⸗Vorarlberg .. 8 Schlesien ... 1“ Galizien Bukowina

5000—bobdo—

1. März.

Komitate: Orte: Höfe Komitate: Maul⸗ und Klauenseuche 33 123 Lungenseuche . 13 90 275 12

Rußland.

Rinderpest. Im Monat Dezember 1892. Zahl Gouvernements: des des getödteten gefallenen Viehs: v 8 1 45 Woronesch .. “” 29 Jekaterinoslaw 1538 itrss. e- Saratow. 15 So Charkow Stawropol (Kaukasus) Gebiete: Donische Kosaken.. Kuban (Kaukasus) .. . Terek (Kaukasus).. Im Monat Januar Gouvernements: Astrach Woronesch. Jekaterinoslaw Fiirsca 66““ Shartta Stawropol (Kaukasus) . . Gebiete: Donische Kosaken Kuban (Kaukasus).. Terek (Kaukasus)..

Schweiz. Maul⸗ und Klauenseuche. 1.— 15. März. 16.—31. März. Zahl der verseuchten

Kantone: Ställe: Orte: St 38, ee“ Luzern. Freiburg. Solothurn . Basel⸗Stadt Basel⸗Landschaft. Schaffhausen .. Appenzell a. Rh. Appenzell j. Rh. St. Gallen Graubünden. Thurgau 116664*“ Neuenburg .. Genf

85

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to oroernnenö— ½ 8

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IAbos

Belgien. Im Monat Februar. 8 Zahl der verseuchten Provinzen: Gemeinden: Ställe:

Lungenseuche .. Maulseuche ..

Kap⸗Colonie. 29. Juli, Mittags. W. Bromehead, Town Clerk, Town House,

in Kapstadt: Lieferung von 12 200 Yards gußeiserner Röhren, von

einem Durchmesser von 22 engl. Zoll, mit Zubehör. Näheres bei dem Ingenieur Clement Dunscombe, Victoria Mansions 0. 32. Victoria Street, Westminster, London SW.

Italien.

24. April, 11 Uhr. Stadtverwaltung von Arlena⸗di⸗Castro (Rom): Einrichtung einer Trinkwasserleitung. Kostenanschlag 19 592 Fr. Vorläufige Caution 900 Fr., definitive 2000 Fr. Definitiver Zuschlag am 10. Mai, 11 Uhr. Ohne Datum. Verwaltung der sicilianischen Eisenbahnen in Palermo: Lieferung von 4 Locomotiven mit 8 ge⸗ kuppelten Rädern mit besonderen Tendern, von 5 Locomotiven mit 4 gekuppelten Rädern, von 10 Personenwagen je erster und zweiter Klasse (gemischt), von 10 Personenwagen dritter Klasse, von 10 Pack⸗ wagen und 14 Güterwagen.

Türkei.

Ohne Datum. Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Kon⸗ stantinopel: Bau eines neuen Hafens am Fluß Zakaria, in der Provinz Angora, zwischen Mibalidyk und Nallihan. Kostenanschlag

Die Schweizerische Ober⸗Zolldirection in Bern hat unter dem 15. April folgende Bekanntmachung, be⸗ treffend Ursprungszeugnisse für Waaren, erlassen:

Gemäß Beschluß des Schweizerischen Bundesraths vom 14. d. M. ist bis auf weiteres die Vorweisung von Ursprungszeugnissen für die in nachstehenden Positionen des eehvertschen Zolltarifs (Gebraucht⸗ ausgabe) gufgezählten Waaren, welche je nach ihrer Herkunft der differentiellen Zollbehandlung unterliegen, erlassen worden, in der

Höfe: Höfe: Orte:

Orte: 555 95 128 618 38

416 NW 21. März. 31. März Zahl der verseuchten Höfe: Orte: Höfe:

LLn 1X“ 123

15 20 21 12 14 33

N

0 Uo— h bo 8nh 00

Ungarn. 1“

Zahl der verseuchten Höfe: Komitate: Orte: . tate: Orte:

128 723 129 85 270 12 89 279

Meinung immerhin, daß bei Entdeckung unrichtiger Angabe des Ursprungslandes in der eSö und daheriger Zollumgehung die Einleitung des Strafverfahrens nach Maßgabe des Zollgesetzes stattzufinden dege

Nr. Nr. Nr. 8 Nir. Nr.

8

Nr. Nr.

483 647 701 530 649 705 531a 676 706

14 112 157 189 284 347 1911 58 2652 286 348 J1

19 142 Töbö 540 681 709 46 148 275 330a 354 541 687 55 150 276 ex 331 355 V 394 466 542 696 63 152 169 279 333 356a 400 467 543 697 69 153 170 280 338 356 b 401 468 562 698 75 154 2 281 344 356c 403a 472 563 699 88 155 38 282 346 364 414 474 615 700

Ursprungszeugnisse sind demnach von nun an nur für folgende Positionen des Gebrauchstarifs erforderlich:

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. 1

303 398 b 481 526 580 617 65 304 418 482 527 581 620a 65, 305 427 484 528 584 622 660 306 428 485 529 585 623 66 310 443 486 539 586 624 314 444 497 544 587 625 318 446 502 545 588 626 326 447 503 546 589 627 327 448 504 547 590 628 369 449 505 549 591 620 371 453 506 550 592 630 372 455 507 551 594 631 375 456 508 552 595 632 376 457 509 566 596 633 377 458 510 567 597 634 378 459 511 5682 599 635 379 460 512 568 b 600 636 382 461 513 569 601 638 383 462 514 570 602 639 384 463 515 571 603 640 385 464 516 572 604 386 465 519 573 605 387 469 520 574 606 388 470 521 575 607 391 ex4755 522 576 608 6 392 478 523 577 609 6 3 397 479 524 578 610 39809 480 525 579 616

1

8

29* Specialtarif f Uhren.

H 9

223 bis

1) Rohe Flechtweiden ausgenommen. 2²) Frische Blumen. ³) Ge⸗ trocknete Blumen. ⁴) Mit Ausnahme der Mutterschrauben. ⁵) Trans⸗ parente Seifen.

Bern, den 15. April 1893. Schweizerische Ober⸗Zolldirection.

8 Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks

8

1 an der Ruhr und in Oberschlesien. v. An der Ruhr sind am 21. d. M. gestellt 10 565, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.

In Oberschlesien sind am 20. d. M. gestellt 3133, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen.

Berlin, 21. April. (Amtliche Preisfeststellung für Butter, Käse und Schmalz.) Butter. (Im Großhandel franco Berlin an Producenten bezahlte Abrechnungspreise.) Hof⸗ und Ge⸗ nossenschafts⸗Butter Ia. 95 98 ℳ, IIl a. 91 94 ℳ, IIIa. —,—, do. abfallende 86 90 ℳ, Land⸗, Preußische 80 83 ℳ, Netzbrücher 80 83 ℳ, Pommersche 80 83 ℳ, Polnische 75 80 ℳ, Bayerische Sennbutter 90 93 ℳ, do. Landbutter 77—80 ℳ, Schlesische 83 88 ℳ, Galizische 73 75 ℳ, Margarine 40— 70 Käse: Schweizer, Emmenthaler 80 87 ℳ, Bavyerischer 55 65 ℳ, Ost⸗ und Westpreußischer Ia. 60 65 ℳ, do. II a. 50 60 ℳ, Holländer 77 85 ℳ, Limburger 35 40 ℳ, Quadrat⸗Mager⸗ käse Ia. 16 20 ℳ, do. IIa. 8 —- 10 Schmalz: Prima Western 17 % Tara 58 60 ℳ, reines, in Deutschland jaffinift 59 60 ℳ, Berliner Bratenschmalz 61 62 Fett, in Amerika raffinirt 48,19 ℳ, in Deutschland raffinirt 46,00 47,00 (Alles pr. 50 kg). Tendenz: Butter: Bei reger Nachfrage für Hofbutter konnten sich Preise fest behaupten; Landbutter höher. Schmalz: schwankend.

Magdeburg, 21. April. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker excl., von 92 % 17,45, Kornzucker excl., 88 % Rendement 16,60, Nachproducte excl., 75 % Rendement 14,25. Sehr fest. Brodraffinade I. 29,00. Brodraffinade II. —,—. Gem. Raffinade mit Faß 29,25. Gem. Melis I. mit Faß 28,25. Fest. Robzucker I. Product Transito f. a. B. Hamburg pr. April 16,62 Gd⸗ 16,65 Br., pr. Mai 16,62 bez., 16,65 Br., pr. Juni 16,77 ½ bez. 16,80 Br., pr. Juli 16 87 ½ bez., 16,90 Br. Stramm. Wochen⸗ umsatz im Rohzuckergeschäft 96 000 Ctr.

Leipzig, 21. April. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata Grundmuster B. per April 3,82 ½ ℳ, per Mai 3,85 ℳ, per Juni 3,90 ℳ, per Juli 3,92 ½ ℳ, August 3,95 ℳ, vper September 3,97 ½ ℳ, per. Oktober 3,97 ½ ℳ, per November 3,97 ½ ℳ, per Dezember 4,00 ℳ, per Januar 4, per Februar 4,00 ℳ, per März —,— ℳ, Umsah 70 000 kg.

vAmstervam, 2i. April M. T. B.) Java⸗Kaffee geor ordinary 50. Bancazinn 55 ⅛.

Washington, 21. April. (W. T. B.) Der 100 Millionen Dollors betragende Golbschatz ist gestern durch Entnahme pos 2557 000 Doll. für die Ausfuhr nach ECuropa angegriffen worden. Man schätzt die morgen zur Ausfuhr gelangende Goldmenge —29

6 155 000 Doll. 8 9

s⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Entscheidungen des Reichsgerichts.

Die Herstellung und das Inverkehrbringen eines dem Verkehr bis dahin fremden Nahrungs⸗ oder Genußmittels unter einem nesgeschaffenen Namen, welcher auf das Vorhandensein gewisser Bestandtheile und Eigenschaften, die das Product zum Nahrungs⸗ oder Genußmittel erheben würden, hin⸗ weist, während diese Bestandtheile und Eigenschaften in Wahr⸗ heit fehlen, ist, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, III. Straf⸗ senats, vom 14. November 1892, nicht als ““ verfälschung aus § 10 des Gesetzes vom 14. Mai 1879, sondern, falls der Thäter dadurch, um sich einen rechtswidrigen Vermögens⸗ vortbeil zu verschaffen, das Vermögen eines Anderen schädigt, als Betrug 263 Str.⸗G.⸗B.) zu bestrafen.

Der Konkursverwalter kann, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, 14. Civilsenats, vom 5. Januar 1893, nicht das ihm nach § 22 der Konkursordnung zustehende Anfechtungsrecht mit rechtlicher Wirkung an einen Dritten abtreten.

Statistik und Volkswirthschaft.

Conferenz der Centralstelle für Arbeiter⸗Wohlfahrts⸗ Einrichtungen.

In der gestrigen ersten Sitzung (vgl. den ersten Bericht in der gestrigen Nummer d. Bl.) führte zu dem ersten Verhandlungsgegen⸗ stand über die „Hilfs⸗ und Unterstützungskassen für Arbeiterfamilien“ der Referent. Geheime Commerzien⸗Rath Oechelhäuser⸗Dessau Folgendes aus: Es handele sich bei der Lösung der Frage nicht um gesetzgeberische Maßnahmen, sondern um eine frei⸗ willige Thätigkeit, die neben der gesetzlichen Fürsorge noch in weitem Umfange wirken könne. Der Redner entwickelte alsdann den Gedanken der Gründung freier Hilfskassen, durch die es möglich wer⸗ den soll, den erkrankten Arbeitern den vollen Lohn zu erstatten. Ab⸗ schliehend bemerkte der Redner: Die großen Versicherungsgesetze trügen die ergänzenden Hilfskassen in ihrem Schoß, sie hätten e nicht überflüssig, sondern geradezu nothwendig gemacht. Die elemen⸗ tare Gewalt des socialen Fortschritts würde zur allgemeinen Einführung der ergänzenden Hilfskassen führen. Diese Erkennt⸗ niß müsse sich mit der Zeit immer mehr Bahn brechen. Unbekümmert um alle Anfeindungen möge man den eingeschlagenen Weg unverändert fortschreiten. (Lebhafter Beifall.) Ober⸗Postrath Sydow (Berlin) machte eingehende Mittheilungen über die Wohl⸗ fahrtseinrichtungen in der Reichsdruckerei. Die Haupteinrichtung sei die Alters⸗ und Invaliden⸗Pensionskasse. Die Werkmeister erhalten vorͤlle Pension, wie sie jedem Reichsbeamten zustehe, die ggehobenen“ Arbeiter erhalten ¾¼, die gewöhnlichen Arbeiter die Hälfte bis der Pension der Reichsbeamten. Gegenwärtig werde an 46 Personen Pension gezahlt. Den „gehobenen“ Arbeitern werde eine Hensen von 214 bis 1989 für das Jahr im Einzelfalle, den gewöhnlichen Arbeitern 150 bis 999 Pension aufs Jahr im Einzel⸗ eale gezahlt. Außerdem bestehen in der Reichsdruckerei Wittwen⸗ und Vaisenkassen. Es sei dort die effective Arbeitszeit von 8 ½ Stunden täüglich eingeführt. Diese Einrichtungen hätten es bewirkt, daß der goße Buchdruckerstrike im Jahre 1891 die Reichsdruckerei in keiner Weise berührt habe, daß der Andrang von Arbeitern zur Reichsdruckerei ein außerordentlich großer sei und daß freiwillig nur n den seltensten Fällen ein Arbeitér aus der Druckerei ausscheide. Fabrikbesitzer Brandts (M.⸗Gladbach) berichtete über die Arbeiter⸗ Vohlfahrts⸗Einrichtungen seiner Firma; die Firma habe eine eigene Familien Krankenkasse; sie gewähre einen Zuschuß von 50 % der von den Mitgliedern eingezahlten Beiträge; außerdem kämen alle Straf⸗ gelder der Kasse zu gute, zu deren Zwecken es gehöre, den Mitgliedern Vorschüsse zu gewähren, wenn die Nothwendigkeit nachgewiesen werde, einmalige und dauernde Unterstützungen an Mitglieder und ihre und Kinder zu gewähren, Anschaffungen für die Arbeiter und Engroseinkäufe von Lebensmitteln, Kohlen u. s. w. sowie Anschaffung von Büchern und Zeitschriften zu machen; ferner können aus der Kasse für Zwecke der Erholung und Gesundheitspflege Mittel aus der Kafse bewilligt werden. Director Meyer von der Norddeutschen Jutespinnerei und⸗Weberei in Schiffbeck bei Hamburg theilte mit, daß in seiner Fabrik eine sogenannte Zwangs⸗ parkasse bestehe. In den Zeiten günstiger Conjunctur, wenn die Arbeiter Lohnerhöhung fordern, werde die gewährte Lohnerhöhung als Sparkassen⸗ geld verwendet. Ebenso berichteten Commerzien⸗Rath Adler (Buchholz), Director Dr. Braun (Harburg), Commerzien⸗Rath Lexendecker (Köln a. Rh.), EE Bücklers (Düren) und Director Dr. Möller (Brackwede) über die Wohlfahrts⸗Einrichtungen in ihren Etablissements. Alle diese Redner konnten mittheilen, daß die Wohl⸗ faahrts Einrichtungen sich vorzüglich bewährt haben. Dr. Möller kemerkte, in der von ihm geleiteten Fabrik seien die meisten Arbeiter Socialdemokraten; sogar mehrere socialdemokratische Agitatoren befänden sich unter den Arbeitern, die Verhältnisse in der Fabrik seien aber, dank der Wohlfahrts⸗Einrichtungen 1 urchaus befriedigende. Werkmeister Martin (Berlin) tadelte es, daß das neue Gesetz den Arbeitern aller verwandten Berufe den Zu⸗ ritt zu den bestehenden Gewerkschaftskassen gestatte. Die Buchdrucker⸗ kasse habe z. B. dadurch großen Schaden gehabt. Im übrigen halte er es für falsch, wenn der Arbeiter zu den Beiträgen der Unter⸗ ützungskassen nicht mit herangezogen werde. Die Arbeiter werde man durch Befreiung von den genannten Beiträgen nicht ge⸗ vwinnen, da sie der Meinung seien, daß das, was die Arbeit⸗ geber thun, den Arbeitern vom Lohne abgezogen würde. Werkmeister ange (Berlin) sprach den Wunsch aus, daß die in der Versammlung estatteten Berichte in die weitesten Arbeiterkreise dringen möͤchten.

r könne bekunden, daß die bestehende Arbeiterpartei immer mehr auf⸗ vore, eine wirkliche Arbeiterpartei zu sein. Die Unzufriedenheit unter zil socialdemokratischen Arbeitern werde immer P Die Ar⸗ geiter verlangten, daß ihnen für ihre langjährigen Leistungen an die Larteikasse endlich auch einmal etwas geboten werde. Bisher

aber die einzige Leistung der socialdemokratischen Partei ee. daß sie solche Arbeiter, die noch zufrieden waren, unzufrieden

5 lcht habe. Für wirkliche Leistungen seien die Arbeiter, auch in

riin, sofort zu gewinnen; deshalb empfehle es sich, die Arbeiter zujieh eitragende zu den Arbeiter⸗Wohlfahrts⸗Einrichtungen mit heran⸗ n * andernfalls würden die Arbeiter die von den Arbeitgebern sonmrten Unterstützungskassen als Armenkassen betrachten. Ganz be⸗ oes empfehle es sich, die Strafgelder für die Unterstützungs⸗

8 Faenn verwenden. Fabrikbesitzer Heinrich Frehse (Berlin) betonte nfalls die Nothwendigkeit, die Arbeiter zur Verwaltung der Unter⸗

Abg. Sombart (Ermsleben)

ungskassen mit heranzuziehen.

8 b .. die größte Wohlfahrts⸗Einrichtung, die Landarbeiter

(Schifsbeck b esitzern und damit seßhaft zu machen. Director Meyer

areiten F. bei Hamburg) hält es für nothwendig, auch die Industrie:

seßbaft urch höhere Löhne, gute Kassen- und Wohnungseinrichtungen in machen.

der Steinmetzgehilfen abermals mit der Lohnfrage.

Berlin, Sonnabend, den 22. April

Production im Ober⸗Bergamtsbezirk Halle (Provinzen Sachsen, Brandenburg und Pommern) 11 h,ns des Jahres 1892.*)

Die Zahl der in Betrieb befindlichen Erz⸗ und Kohlenwerke betrug im Berichtsjahre 320 mit einer Production von insgesammt 16 139 209,900 t (+ 415 023,680 t) im Werthe von 63 532 253 (+ 4 169 024 ℳ). Die Zahl der Arbeiter belief sich auf 39 996 (+ 788), die Zahl der von diesen ernährten Familienmitglieder 96 255 (+ 2791). Ein Mehrertrag hat sich nur bei den Braun⸗ kohlenwerken, deren 308 vorhanden waren, und bei dem Alaunerzwerke herausgestellt. Erstere producirten 15 561 518 t (+ 442 079 t) im Werthe von 43 306 836 (+. 4 354 759 ℳ) und beschäftigten 25 708 Arbeiter (+ 1303). Die Zahl der von diesen ernährten Familienmitglieder betrug 60 684 (— 736). Das Alaunerzwerk producirte 1935 t (+ 260 t) im Werthe von 1935 (+ 260 ℳ) und beschäftigte 5 Arbeiter (— 1) mit 15 (— 5) Familienmitglieder. Auf den 3 Steinkohlenwerken stellte sich die Production auf 20 182 t 8 2512 t) im Werthe von 204 931 (—. 25 957 ℳ), die Zahl der

rbeiter auf 109 (— 17), die der von diesen ernährten Familien⸗ mitglieder auf ¶245 (— 36). Die 4 Eisenerzwerke producirten 54 898 t. (— 3497 t) mit einem Werthe von 217 471 (s— 27 962 ℳ, an Arbeitern wurden 189 (— 15) beschäftigt, von denen 463 (†+† 0) Familienglieder ernährt wurden. Auf den 4 Kupfererzwerken wurden producirt 500 674,030 t Kupfererze (— 21 300,340 t) im Werthe von 19 800 790 (— 130 837 ℳ) und 2,870 t Nickelerze (— 5,980 t) zum Werthe von 290 (— 939 ℳ). Beschäftigt wurden 13 985 Arbeiter (— 482), die Zahl der von diesen ernährten Familienmitglieder belief sich auf 34 848 (+ 3568). Auf den 14 Salzwerken wurden im ganzen 1 088 243,914 t (— 141 332,172 t) im Werthe von 14 106 112 (— 970 170 ℳ) producirt, nämlich auf 3 Steinsalzwerken 151 828,431 t (s— 58 690,597 t) im Werthe von 691 609 (— 291 104 ℳ), auf 5 Kalisalzwerken 835 116,318 t (— 76 843,454 t) im Werthe von 10 718 422 (— 589 778 ℳ) und auf 6 Siedesalzwerken 101 299,165 t (— 5748 121 t) im Werthe von 2 696 081 (— 89 288 ℳ). Die Gesammtzahl der auf den Salzwerken beschäftigten Arbeiter belief sich auf 4109 (— 382), die Zahl der von diesen ernährten Familien⸗ mitglieder auf 13 698 (+ 30). Es kamen auf die Steinsalzwerke 923 (+ 102) Arbeiter mit 3299 (+ 1075) Familienmitgliedern, auf die Kalisalzwerke 2490 (— 462) Arbeiter mit 8506 (— 1120) Familienmitgliedern und auf die Siedesalzwerke 696 (— 22) Arbeiter mit 1893 (+ 75) Familienmitgliedern. In dem Kalksteinbruche zu Rüdersdorf wurden 329 181 t (— 46 229 t) im Werthe von 1 503 249 (— 263 178 ℳ) producirt, wobei 954 (— 21) Arbeiter beschäftigt waren. Die Zahl der von diesen zu ernährenden Familien⸗ mitglieder betrug 2188 (— 193).

8 8

8

Zur Arbeiterbewegung.

n Leipzig beschäftigte sich am Donnerstag eine II der Ver⸗

such, die Arbeitgeber von der Einführung des neuen Lohntarifs abzu⸗ halten und zur Beibehaltung des bisherigen zu bewegen, war nach dem Bericht der für die Unterhandlungen gewählten Commission erfolglos: die Arbeitgeber haben jede weitere Unterhandlung abgelehnt. Der neue Tarif soll, wie wir der „Lpz. Ztg.“ entnehmen, vom 1. Juni ab auf zwei Jahre in Kraft treten. Er setzt zehnstündige Arbeitszeit und einen Stundenlohn von 45 fest Ueberstunden und Sonntags⸗ arbeit werden um 50 %, Nachtarbeit um 100 % höher bezahlt. Die Versammlung sprach sich fast durchgängig gegen den Tarif aus, der die bisherigen Lohnsätze um 15 % herabsetze. Die Mehrheit beschloß, nur nach dem bisherigen Tarif oder nach mit jedem Arbeitgeber be⸗ sonders zu treffenden Verabredungen zu arbeiten. (Vgl. Nr. 70 d. Bl.)

In Hamburg haben, wie im „Vorwärts“ mitgetheilt wird, in der Pelzwaarenfabrik von R. Soltin die Kürschner wegen Lohnkürzung die Arbeit eingestellt. In einer Versammlung am 17. d. M. wurde die Sperre über die Werkstatt verhänat.

Aus Mülhausen i. E. wird der Frkf. Ztg.“ berichtet, daß der Ausstand in der Wollspinnerei Glück u. Co., nachdem eine Verständigung zwischen dem Arbeitgeber und den Arbeitern durch gegenseitiges Entgegenkommen erzielt worden ist, gestern früh beendet wurde. (Vgl. Nr. 92. d. Bl.)

In Ruhrort soll, wie der „Vorwärts“ nach rheinischen Blättern meldet, unter den Hafenarbeitern ein Theilausstand aus⸗ gebrochen sein.

Aus Hull meldet ein Wolff'sches Telegramm: Die gestrige Ver⸗ sammlung der strikenden Dockarbeiter hat die Vorschläge des Rhederei⸗Vereins, durch welche die reitigkeiten zwischen den unionistischen und den nicht der Union angehörenden Arbeitern ge⸗ regelt werden sollten, verworfen. Der Rheder Wilson telegraphirte daraufhin an den Präsidenten adels 8, er erachte weitere Conferenzen für zwecklos, denn über die bereits gemachten Concessionen nich

Ein Pariser Telegramm des„ Angers, daß es dort am Donnerstag Abend zwischen der Gen⸗ darmerie und den Stritenden, welche die noch Arbeitenden zur Ein⸗ stellung der Arbeit zu veranlassen suchten, zu einem Zusammenstoß kam, bei dem einige Personen verwundet wurden. 1

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herrührend wissen nichts von der sonderbaren Bestattung, nach langen Jahren in italienischen und französischen Klosterchroniken erwähnt wird. Wenn schon dieser Umstand sehr gegen die Glaubwürdigkeit der Anekdote spricht, so weist Lindn Fae nach, daß die Einzelheiten der späteren Berichte mit d 8 Angaben der gleichzeitigen, unbedingt zuverlässigen Quellen unvereinbar und zum großen Theil aus anatomischen Gründen, z. B. die unver⸗ sehrte Erhaltung der Leiche, geradezu unmöglich sind. Endlich hätt eine derartige Bestattung den kirchlichen Anschauungen der Zeit durch aus widersprochen, kurz die Erzählung darf nicht mehr als historis beglaubigt angesehen werden. Die Entstehung des Mythus vermag Lindner Freilich nicht mit unbedingter Sicherbeit nachzuweisen; seiner Meinung geht sie auf die schalkhafte Erfindung einer einzelne Person zurück, die der Volksglaube dann weiter ausgestaltete. Ebenfalls in des frühen Mittelalters führt uns Belles⸗ heim's Studie über die Beziehungen Irlands Aachen und der Dibzese Lüttich. Irland war 5. Jahrhundert ein Herd der christlich⸗antiken Bildung; aus seinen E Klöstern strömten viele Missionare auf das um im Dienste Roms die heidnischen Länder, namentlich elgien und Westdeutschland, dem Christenthum zu gewinnen. Belles heim schildert, welche Klöster irischen Ursprungs vornehmlich den Verkehr der „grünen Insel“ mit dem Continent vermittelten und wie diese keltische Einwanderung nicht nur der Ausbreitung des Christenthums, sondern auch dem Aufblühen von Kunst und issen chaft zu gute kam. Unter den übrigen Aufsätzen ist noch auf eine Zusammenstellung der Römerstraßen und Fundstellen römischer Alter thümer im Regierungsbezirk Aachen von J. Schneider und auf die Publikation von Aachener Urkunden aus dem patikanischen Archiv aufmerksam zu machen. Ein kurzer Literaturbericht, in dem Hansen die Legende Karl's des Großen im 11. und 12. Jahrhundert, gegeben von Rauschen, und Loersch Wasserschleben’s deutsche Rechts bespricht, sowie eine umfangreiche Vereinschronik beschließen den Jahrgang.

Zwangs⸗Versteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgericht I. Berlin standen am 21. April die nachbezeichneten Grundstücke zur Versteigerung Siemensstr. 17 und Emdenerstr., dem Maurermeister Fuastabr 8 Steinberg gehörig; Nutzungswerth 21 150 ℳ; für das Meist⸗ gebot von 333 000 wurde der Redacteur Pataky, Prinzenstr. 100, Ersteher. Plantagenstr. 43, der Frau Tischlermeister Friederike Witte gehörig; Nutzungswerth 5930 ℳ; für das Meistgebot von 92 000 wurde der Kaufmann H. Meckewitz, Besselstraße 3, Ersteher. Teltowerstr. 47/48, der Frau H. Graetzer, geb. Hirsch, gehörig; Nutzungswerth 40 110 ℳ; für das Meistgebot von 681 800 wurde der Baumeister Alfred Schulz, Hindersinstr. 8, Ersteher. Fruchtstr. 75, dem Schneidermeister Otto Hoeller gehörig; Nutzungswerth 3690 ℳ; für das Meistgebot von 62000 wurde die Frau Schuhmacher Hübenthal, Auguste, geb. Schweizer, zu Berlin Ersteherin.

London, 20. April. (W. T. B.) Nach einer Meldung des „Reuter'schen Bureaus“ aus Sydney vom 20. d. hat die Austra⸗ lian Joint Stock Bank infolge andauernder Entnahmen von Depots ihre Zahlungen 1A Ende des Jahres 1892 betrugen die Depots nahezu 11 Millionen Pfund Sterling, darunter 4 Millionen englische Depots.

London, 21. April. (W. T. B.) unverändert, lebhafte Betheiligung.

An der Küfte 1 Weizenladung angeboten.

96 % Javazucker loco 17 fest, Rüben⸗Rohzucker locr 16 % fest. Centrifugal⸗Zucker 17 ⅛. Chile⸗Kupfer 44 ½, pr. 3 Monat 45 ½l.

Die von den Besitzern argentinischer Obligationen ein⸗

gesetzten Comités haben hier gemeinsame Besprechungen gehabt und sie auf kommenden Donnerstag in der Foffnemg vertagt, daß in der Zwischenzeit die Inhaber sämmtlicher sowohl in England wie anderwärts emittirter Klassen argentinischer Obligationen dem Rothschild'schen Comité beitreten werden. Das Bankhaus J. S. Morgan u. Co. wird die htsfrenesgaser über ihre Ansicht bezüglich der Vorlage des Finanz⸗Ministers Romero befragen. Liverpool, 21. April. (W. T. B.) [(Baumwollen⸗Wochen⸗ bericht.) Wochenumsatz gegenwärtige Woche 53 000 (vorige Woche 45 000), do. von amerikanischen 48 000 (42 000), do. für Specrulation 1000 (—), do. für Export 2000 (1000), do. für wirklichen Consum 45 000 (41 000), do. unmi . ex. Schüiff 50 000 (49 000), wirklicher Export 6000 (5000), Import der Woche 41 000 (34 000), davon amerikanische 29 000 (18 000), Vorrath 1 575 000 (1 590 000), davon amerikanische 1 346 000 11 364 000), schwimmend nach 117 000 (106 000), davon amerikanische 100 900 (87 000).

Manchester, 21. April. (W. T. B.) 12r. Wuter Taplor 5, 30r Water Taylor 7 ¼, 20r Water Leigh 6 ¾, 30r Water Tlapton 7 ¾ 32r Mock Brooke 7 v½⅜, 40r Maypoll 8, 40r Medir Wilkmiorn 8. 32r Warpcops Lees Warpcops Romland 8 ½, Zür Warrenpe Wellington 8 ⅞, . Weston 8¾, 60r Domkle rouramz Qualität 11 ⅜, 32“ 116 Vards 16 % 16 gre Printers aus er ür

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