Chicago, 21. April. (W. T. B.) Weizen fest und etwas steigend auf Kabelberichte und etwas ungünstige Ernteberichte, dann Reaction auf Verkäufe und flottes Angebot und Geldknappheit, später trat Besserung ein. Schluß fest. — Mais allgemein fest während des ganzen Tages. III1I1I1Iͤ
Verkehrs⸗Anstalten.
Die Königlich württembergischen Staats⸗Eisen⸗ bahnen hatten im März d. J. nach vorläufiger Feststellung eine Einnahme von 2 835 730 ℳ (gegen 1892 endgültig — 235 251 ℳ); vom 1. April 1892 bis Ende März d. J. betrugen die Einnahmen 34 928 794 ℳ (gegen 1892 endgültig + 1 048 204 ℳ).
Bremen, 21. April. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Schnelldampfer „Aller“ hat am 19. April Nachts Lizard passirt. Der Postdampfer „Köln“ hat am 20. April Nachmittags Dover passirt. Der Postdampfer „Weimar“ ist am 20. April Morgens in Baltimore angekommen. Der Postdampfer „H. H. Meier“ ist am 20. April Nachmittags auf der Weser angekommen. Der Schnelldampfer „Havel“ ist am 20. April Morgens auf der Weser angekommen.
— 22. April. (W. T. B.) Der Postdampfer „Köln“ hat am 21. April Vorm. Ouessant passirt. Der Reichs⸗Postdampfer „Sachsen“, von Ost⸗Asien kommend ist am 21. April Vorm. in Aden angekommen. Der Schnelldampfer „Kaiser Wilhelm II.“ ist am 20. April Abends in Genua angekommen. Der Postdampfer „Straßburg“ soll am 21. April Vorm. von New⸗York nach der Wesßer abgehen. Der Reichs⸗Postdampfer „Habsburg“, von Australien kommend, ist am 21. April Vorm. in Colombo ange⸗ kommen. Der Schnelldampfer „Trave“ ist am 21. April Morgens in New⸗York angekommen. Der Reichs⸗Postdampfer „Preußen“, nach Ost⸗Asten bestimmt, ist am 21. April Vorm. in Aden angekommen.
Hamburg, 20 April. (W. T. B.) Hamburg⸗Ameri⸗ kanische Packetfahrt⸗Actien⸗Gesellschaft. er Post⸗ dampfer „Europa“ ist, von New⸗York kommend, gestern in St. Thomas eingetroffen. Der Schnelldampfer „Columbia“ hat heute Morgen Seilly passirt.
London, 20. April. (W. T. B.) Der Union⸗Dampfer „Athenian“ ist am Mittwoch auf der Ausreise von Madeira abgegangen. Der Union⸗Dampfer „Mexican“ ist heute auf der Ausreise in Capetown angekommen. Der Castle⸗Dampfer „Grantully⸗Castle“ hat heute auf der Heimreise Madeira Hassirt.
3 21. April. (W. T. B.) Der Castle⸗Dampfer „Drum⸗ mond Castle“ ist am Mittwoch auf der Heimreise von Cape⸗ town abgegangen. Der Castle⸗Dampfer „Doune Castle“ ist heute auf der Ausreise in Durban (Natal) angekommen, der Castle⸗Dampfer „Methven⸗Castle“ auf der Heimreise von Capetown abgegangen und der Castle⸗Dampfer „Hawarden „Castle“ auf der Ausreise in Durban (Natal) angekommen. Der Castle⸗Dampfer „Lismore Castle“ hat gestern auf der Aus⸗ reise die Canarischen Inseln passirt. Der Castle⸗Dampfer „Norham Castle“ ist heute auf der Ansreise von London ab⸗
gegangen.
Theater und Musik.
Kroll's Theater.
In Carl Marig von Weber’s romantischer Oper „Der Frei⸗ chütz' wagte am Donnerstag Abend Fräulein Minna Heymann aus Berlin in der Rolle der Agatbe ihren ersten theatralischen Ver⸗ such, der einen recht erfreulichen Erfolg hatte. Die schöne, ziemlich kräftige und umfangreiche, vom Königlichen Hofopernsänger Herrn Rothmühl gut geschulte Stimme wird durch ein angemessenes Spiel und durch eine für das erste Auftreten überraschende Ruhe und Sicher⸗ heit unterstützt. Schon nach der ersten Arie im zweiten Act wurde die junge Künstlerin durch lebhaften Beifall und dreimaligen Hervorruf bei offener Scene geehrt. Das unter der Leitung des Herrn Kapellmeisters Thienemann stehende Orchester brachte mit verständnißvoller Sorgfalt alle Schönheiten der volksthümlichen Oper im vollsten Maße zur Geltung. Das Aennchen wurde von Fräulein Wenzel gewandt und schalkhaft gespielt und tadellos gesungen. Auch der Mitwirkung der übrigen Darsteller kann nur mit Anerkennung gedacht werden, besonders der Herren Moers, Krähmer, Lurgenstein, Worms und Gura als Max, Cuno, Eremit, Kilian und Ottokar, sodaß die Vorstellung den zahlreichen Anwesenden einen hohen künst⸗ lerischen Genuß bot und mit wohlverdientem Beifall von ihnen auf⸗
genommen wurde. Sing⸗Akademie. 8
Gestern fand zum Besten des Elisabeth⸗Kinder⸗ Hospitals, unter Leitung des Herrn Professors Blumner, eine Aufführung von Haydn's „Jahreszeiten“ statt, die, was die Leistungen des Chors der Sing⸗Akademie, der Solisten und des Philharmonischen Orchesters betrifft, als eine in jeder Beziehung vollendete zu bezeichnen war. Wird es darum auch schwer, Einzelnes hervorzuheben, so möchten wir doch nicht unterlassen zu erwähnen, daß im „Frühling“ das herrliche, von Fräulein Leisinger und Herrn Dierich wundervoll vorgetragene Freudenlied (mit abwechselndem Chor der Jugend), sowie die Gewitterscene im „Sommer“, die für Chor und Orchester sehr schwierige Jagdscene des „Herbstes“, endlich die trauliche Scene der Spinnstube im „Winter“ auch in dieser Aufführung wieder einen ganz besonders nachhaltigen Eindruck auf die Zuhörer machten, der durch den unübertrefflich schönen Vortrag der Recitative und Baßarien von Seiten des Herrn Betz noch erhöht wurde. Daß der wohlthätige Zweck in erfreulichster Weise erreicht worden, läßt der außerordentlich zahlreiche Besuch erhoffen.
Saal Bechstein.
Zu Ehren der Anwesenheit Anton Rubinstein's wurde am Donnerstag von Seiten der Concertdirection des Herrn Wolff ein Con⸗ cert veranstaltet, das außer einem kurzen und würdevoll gehaltenen Choraus Rubinstein's geistlichem Chorwerk „Moses“ noch die „Gedichte und das Requiem für Mignon“ aus Goethe’s „Wilhelm Meister’'s Lehrjahre“ für Chor, Solostimmen, Declamation, Harmonium⸗ und Klavier⸗ begleitung, Die Gedichte in der Composition viele
*
wie auch das Requiem enthalten
charakteristische und edle Züge, die in einigen Chören und Arien sehr wirkungsvoll hervortreten, doch sind auch manche Mängel zu erwähnen. Abgesehen von mehreren Aenderungen im Text der Gedichte, erschien das Zwischenspiel nach den Worten „Der Sänger drückt' die Augen ein und schlug „die“ vollen Töne“ zu lang, auch ist der Gedanke, die Worte „Es schwindelt mir, es brennt mein Eingeweide“ in einem Duett für Sopran und Baß wiederzugeben, kein glücklicher zu nennen. Die Aus⸗ führung war eine sehr lobenswerthe; der Ochs 'sche Chor wie die Solisten Fräu Herzog, Fräulein Schacht, die Herren Gillmeister und Zar⸗ neckow, Fräulein Marsala, Fräulein Boldt, die Herren Rieke und Severin trugen sehr wesentlich zum Gelingen des Ganzen bei. Ein gleiches gilt von dem Vortrage der Schauspielerin 2. Lollo Boch, von der Mitwirkung des Pianisten Herrn Professor Dr. Jed⸗ liczka und des Harmoniumspielers Herrn Straube. Nach stür⸗ mischem Applaus und Hervorruf des Componisten dankte derselbe schließlich durch den virtuosen Vortrag einer Folge von fünf eigenen Klavierstücken.
Im Königlichen Opernhause finden am Dienstag und Freitag Wiederholungen von Rubinstein’s Oper „Unter Räubern“ und dem Ballet „Die Rebe“ statt. Der Nibelungen⸗Cyklus beginnt am Mittwoch mit „Rheingold“. “
Das Königliche Schauspiel bringt im Neuen Theater am Montag, Freitag und Sonntag „Vasantasena“, am Mittwoch, Donnerstag und Sonnabend die Einacter: „Gastrecht“, „Meister Gert Westfaler“, „Die wachsame Schildwache“ und „Die ehrliche Bäckin“ zur Aufführung. 1 1* 8
Das Deutsche Theater nimmt als nächste klassische Auf⸗ führung am Donnerstag „Das Wintermärcher
8—
sowohl
von demselben Componisten, zur Aufführung brachte.
* wieder in den Spiel⸗
plan auf. „Der Talisman“ wird, außer morgen, am Montag, Mitt⸗ woch und Freitag gegeben. Das Lustspiel „Zwei glückliche Tage“ ist auf Dienstag und “ angesetzt.
Im Berliner Theater ist für morgen Abend und Donnerstag das Schauspiel „Ein Tropfen Gift“ angesetzt mit Agnes Sorma als Hertha, Anna Braga als Liddy, Karl Blankenstein als Erwin, Ernst Formes als Brendel und Ludwig Stahl als Lothar. Shakespeare's Lustspiel „Viel Lärm um Nichts“ geht mit Ludwig Barnay und Nuscha Butze in den Hauptrollen am Montag und Mittwoch in Scene. Am Dienstag kommt mit Agnes Sorma in der Titelrolle Sardou's Schauspiel „Dora“ zur Darstellung. Für Freitag (33. Abonnements⸗ Vorstellung) ist Graf Waldemar“ angesetzt; Ludwig Barnay wird die Titelrolle spielen und Agnes Sorma wird an diesem Abend zum ersten Male die Rolle der Gertrud darstellen. Am Sonnabend kommt Moser's Soldatenstück „Der Veilchenfresser“ zur Darstellung. Morgen ö Nachmittag findet zu ermäßigten Preisen eine Wieder⸗
olung der „Braut von Messina“ statt. b
Im Lessing⸗Theater wird Ludwig Anzengruber's Wiener Volksstück „Brave Leut' vom Grund“ morgen, am Dienstag, Donnerstag und Freitag wiederholt. Am Sonnabend findet eine Wiederaufnahme von Emile Augier’'s Schauspiel „Die arme Löwin“ statt, das seit längerer Zeit aus dem Spielplan ausgeschieden war. Am Montag und Mittwoch wird Hermann Sudermann'’s Schauspiel „Heimath“ wiederholt. 8
Im Wallner⸗Theater finden nunmehr nur noch acht Gast⸗ vorstellungen des Lessing⸗Theaters statt, für welche der Spielplan folgendermaßen festgestellt ist. Morgen, am Dienstag, Donnerstag und Freitag gelangt „Die DOrientreise“ zur Aufführung. Am Montag und Sonnabend finden die beiden letzten Aufführungen von „Großstadtluft“, am Mittwoch die letzte Wieder⸗ holung des Lustspiels „Der Probepfeil“ statt. Am nächsten Sonntag erreichen dann die Gastvorstellungen ihren Abschluß mit einer aber⸗ maligen Wiederholung der „Orientreise“.
Im Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theater wird morgen „Der Vogelhändler“ gegeben. Vom Montag bis einschließlich Donners⸗ tag finden Aufführungen von „Mam zelle Nitouche“ mit Ilka von Palmay als Gast statt. Mit Fräulein Anna Leonardi, die morgen ihr Gastspiel als „Briefchristel“ fortsetzt, ist Herr Director Fritzsche in Verhandlungen eingetreten, die das Engagement der Künstlerin bez wecken. 3
Der Spielplan des Kroll'schen Theater bringt für die laufende Woche am Sonntag die Abschiedsvorstellung der Signorina Prevosti in „Lucia von Lammermoor“; Montag: „Zar und Zimmer⸗ mann“; Dienstag: „Die lustigen Weiber von Windsor“; Mittwoch: „Mala Vita“ (Ehristine: Gemma Bellincioni; Vito: Roberto Stagno als Gäste); Donnerstag: „Silvana“; Freitag: „Der wilde Jäger“; Sonnabend: „Der schwarze Domino“; Sonntag: „A Santa Lucia“ (Gemma Bellincioni, Roberto Stagno als Güste).
„Goldlotte“, die Repertoireposse des Adolph Ernst⸗Theater, geht am Mittwoch zum 25. Male in Scene. Die zahlreichen Couplets sind durch einige actuelle Verse vervollständigt worden.
Im Thomas⸗Theater wird das Mallachow'sche Schauspiel Herzogsmüller“ bis zum Schluß des Cyeclus auf dem Spielplan
eiben.
Carl Weinberger, der Componist der „Lachenden Erben“, die am Dienstag zur hundertsten Wiederholung im Theater Unter den Linden gelangen, wird diese Jubelaufführung persönlich dirigiren.
In dem siebenten Vortrags⸗Abend der Freien musikalischen Vereinigung, am Dienstag, 25. April, im großen Saale des Architekten⸗ hauses, wird folgendes Programm zur Ausführung gelangen: Quartett Op. 136 für 2 Violinen, Bratsche und Violoncell von Benjamin Geodard. Trio Op. 24 für Klavier, Violine und Violoncell von Eugen Jambor, Klavierstücke aus „Dur und Moll“ von Otto Ober⸗ holzer, Walzer für Violine und Klavier von Martin Lesser, Scene a. d. Oper „Dämon“ für Soli und Frauenchor von Anton Rubinstein, ferner Lieder von Gustav Schaper, Emilie von Cölln, Franz Dannehl, Philipp Roth, Emil Sjögren, Edvard Grieg und Wilhelm Freudenberg. Die Mitwirkenden sind: Fräulein Emilie von Cölln aus Halle, Fräulein Hindermann, Fräulein Melitta Man⸗ kiewicz, Fräulein Luise Müller, Fräulein Margit Schjelderup, die Herren Burckhardt, Heinrich Davidsohn, Heinrich Dessauer, Charles Gregorowitsch, Edmund Holtzheuer, Otto Oberholzer, Philipp Roth und Karl Thorbrietz, sowie der unter Leitung des Herrn Adolf Gött⸗ mann stehende Chor der Freien musikalischen Vereinigung.
Mannigfaltiges.
Auf den Besuch Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin in Italien ist eine Denkmünze geprägt worden, die im Avers die Bildnisse Ihrer Majestäten, im Revers die In⸗ schrift in italienischer Sprache zeigt: „Dem Deutschen Kaiser⸗ paare ein herzliches Willkommen in Italien. Erinnerung an die silberne Hochzeit des italienischen Königspaares 22. 4. 1893. (Alle Loro Maestà Imperiali di Germania Sun cordiale benvenuto in Italia. Ricordo per le nozze d'ar- gento dei Reali d'Italia). Die Denkmünze ist in Fünfmarkstück⸗ größe in Silber in der Berliner Medaillen⸗Münze von Otto Oertel, Gollnowstraße 11 a, hergestellt worden. itere Exemplare sollen auch in Bronze zur Ausprägung gelangen.
Zum ehrenden Andenken an den unlängst verstorbenen Professor der hiesigen Universität, Geheimen Regierungs⸗Rath Dr. Karl Werder soll, wie wir der „N. A. Z.“ entnehmen, nach Beschluß des Magistrats auf Kosten der Stadt Berlin an dem Hause Charlottenstraße 49, in welchem der Gelehrte viele Jahre wohnte, eine Wohnung inne hatte, eine Gedenktafel angebracht werden. An demselben Hause befindet sich bereits eine gemeinschaftliche Gedenktafel für E. T. A. Hoffmann und Ludwig Devrient. Gestern fand die Generalversammlung des Vereins „Inva⸗ lidendank“ statt. Der stellvertretende Vorsitzende, General der Infanterie von Grolman, gedachte, wie der „N. A. Z.“ berichtet wird, des Hinscheidens des bisherigen Vorsitzenden und Begründers des Vereins, des Herzogs von Ratibor, dessen Andenken zu Ehren sich die Versammlung von ihren Sitzen erhob. Der Director Brenken erstattete den Geschäftsbericht, welcher mit vieler Befriedigung entgegengenommen wurde. Die Ueberschüsse wurden dem Kriegs⸗Ministerium zur Unterstützung an verabschiedete Offiziere, Mannschaften wie deren Hinterbliebenen überwiesen. Neu in den Verwaltungsrath wurden gewählt: der regierende Fürst Otto zu Stolberg⸗Wernigerode und der Herzog Victor von Ratibor; zum Vorsitzenden des Verwaltungsraths Fuͤrst u Stolberg⸗Wernigerode, zu dessen Stellvertreter General der In⸗ ’ von Grolman.
fremder Besucher der Chicagoer Welt⸗ einer Meldung des „W. T. B.“* die Handels⸗ kammer des Staats New⸗York ein besonderes Comité ernannt. Die Repräsentanten auswärtiger Behörden, Städte, Handels⸗ oder Industrievereine, sowie die Vertreter der Künste und Wissenschaften werden diesem Comité in seinem Bureau, Hotel Waldorf, 5. Avenue und 33. Straße, New⸗York, stets willkommen sein und dürfen auf Aufmerksamkeit und auf die nöthigen Auskünfte zählen.
Auf eine Anregung von Wien aus soll ein Brieftauben⸗ Distanzflug Wien —Berlin von beiden Hauptstädten gleichzeitig erfolgen, wofür als Termin der 30. Juli d. J. in Aussicht genommen ist. Die Oberleitung des Unternehmens, an dem sich die Vereine „Berolina“, „Komet“ und „Phönix“ in Berlin und „Graf Moltke“ in Charlottenburg betheiligen, wird der Oberst und Inspecteur der 5. Festungs⸗Inspection Taubert, Ehrenmitglied des Vereins „Phönix“, übernehmen. Die Vereine stiften für die Sieger Vereinspreise, während Privatpersonen bereits ansehnliche Ehren⸗ preise zugesagt haben. Der Beginn der Vorfliegen zur Ausbildung
88
Für den Empfan ausstellung hat hs
der Tauben ist auf den 20. Mai festgesetzt. Einzelne Züchter . halb der Bannmeile von Berlin, die sich bisher keinem Verein 8 geschlossen haben, können mit Genehmigung des Comités sich bei einem der genannten Vereine am Wettfliegen betheiligen. Die näheren Ve dingungen darüber sind an der hiesigen Geschäftsstell bei C. Löchel. Berlin O., Langestraße 97 /98, zu 88* ge-
Zur Errichtung einer Doppel⸗Badeanstalt im Werdersche Mühlengraben an der kleinen Jungfernbrücke, und zwar für Schwim. mer und Nichtschwimmer mit Douche⸗Vorrichtungen u. s. w., haben das Königliche Polizei⸗Präsidium und die Königliche Minifterial⸗Bau⸗ Commission die Genehmigung ertheilt. Die Schwimmanstalt ent. hält im ganzen 102 Plätze, darunter 35 Einzel⸗Auskleidezellen. Dat Bassin selbst hat eine Länge von 18 m und eine Breite von 9 5 Die gesonderte Anstalt für Nichtschwimmer ist bedeutend kleiner.
Der Berliner Asylverein für Obdachlose, der noch in diesem Jahre sein 25. Jubiläum begehen wird, hielt am Mittwoch Abend im Bürgersaale des Rathhauses unter Vorsitz des Herrn Guftav Thölde seine Jahresversammlung ab. Den Berichten zufolge beherbergten die Asyle des Vereins im letzten Jahre 127 759 obdachlose Personen 676 mehr als im Vorjahre. Darunter befanden sich 109 473 Männer. von denen 38 027 badeten und 992 Arbeit zugewiesen erhielten, sowie 18 286 Frauen, Mädchen und Kinder, von denen 1412 die Wohlthat eines Bades genossen. Insgesammt sind 1716 Bäder mehr als im Vor⸗ jahre verabfolgt worden. Die Unterhaltung des Männerasyls er⸗ forderte 23 763, die des Frauenasyls 6487 ℳ, die Beköstigung stellte sich dabei auf täglich 8,77 ₰ für die Person. Die Gesammtausgaben betrugen 37 179 ℳ, die Gesammteinnahmen mit Einschluß von 1000 ℳ Stadtzuschnß 46 663 ℳ Das Vermögen beläuft sich nach Abzug der Passiva auf 508 347 ℳ, von denen 260 000 ℳ in Effecten angelegt sind. Im neuen Jahre nächtigten bisher 31 730 Männer und 3759 Frauen, Mädchen und Kinder; es wurden 11 242 bezw. 247 Bäder verabreicht und in 271 bezw. 46 Fällen Arbeit nach⸗ gewiesen. Seit Bestehen der Asyle haben darin 2 500 045 Personen Aufnahme gefunden und zwar 2 084 115 Männer und 415 930 Frauen. Vereinnahmt sind seit Bestehen des Vereins 1 216 857, verausgabt 708 516 ℳ Im neuen Jahre sind an Legaten bereits 6000 ℳ, zum Baufonds 9934 ℳ, an Jahresbeiträgen 12 000 ℳ und an einmaligen Beiträgen 3163 ℳ eingegangen; außerdem hat die Stadt den Zuschuß auf 2000 ℳ erhöht. Der Neubau eines vergrößerten Männerasyls macht sich immer dringender nöthig, denn im letzten Jahre hat man täglich gegen fünfzig Obdachlose zurückweisen müssen. Die Kosten des Neubaues sind auf 400 000 ℳ veranschlagt, unter der Voraussetzung, daß der Verein den Baugrund unentgeltlich erhält. 8
Der Berliner „Verein für volksthümliche Spiele“⸗ hat am 6. April seine diesjährigen Uebungen begonnen. Die Spiele wurden, wie die „Soc.⸗Corr.“ mittheilt, bisher auf dem Tempelhofer Felde ausgeführt; da jedoch das Publikum beim Ueben an den Geräthen den Mitspielenden nicht den nöthigen Raum ließ, so ist für diesen Sommer außer dem Tempelhofer Feld auch der Spielplatz in Wilmers⸗ dorf „Zum Landhaus“ zum Ausführen der Uebungen in Aussicht genom⸗ men. In Wilmersdorf sollen Gerwerfen, Diskuswerfen, teinstoßen, Weit⸗, Hoch⸗und Stabspringen und dergl., auf dem Tempelhofer Felde aber vom 26. April ab Dauerlauf und die verschiedenen Ballspiele, außer Fußball, geübt werden. Am Schluß des Spieljahres im September wird man ein Wettspielen in sämmtlichen Geräthen veranstalten und die Sieger mit Preisen bedenken. Außerdem werden je nach Bedarf halbtägige, ganztägige und Nacht⸗ und Tagtouren in die Umgebung von Berlin gemacht werden.
In der Irrenanstalt in Dalldorf war der Bestand am 31. März 1893: 1287 Personen (688 Männer, 599 Frauen), in Privatanstalten waren auf städtische Kosten untergebracht 1754 Per⸗ sonen (858 Männer, 896 Frauen), in Privatpflege 209 Personen (121 Männer, 88 Frauen). In der Idiotenanstalt in Dalldorf be⸗ fanden sich am 31. März etwa 157 Personen (99 Knaben, 58 Mädchen), in Privatpflege 42 Personen (33 Knaben, 9 Mädchen).
Bad Reinerz. Bad Reinerz, in der von hohen Bergen um⸗ rahmten Grafschaft Glatz (in 568 m Meereshöhe) gelegen, der Leeb⸗ lingsaufenthalt des schlesischen Dichters Carl von Holtei, ist seit Jahr⸗ hunderten durch seine Heilquellen bekannt. Die Trinkquellen, Mineral⸗ jodhaltigen Mineral⸗, Moor⸗ und Douchebäder, Molke und Milch von Ziegen, Schafen und Eselinnen sowie das Klima sind ganz besonders angezeigt bei Krankheiten der Respirationsorgane, der Ernährung und Constitution der Verdauungs⸗ und Bewegungsorgane sowie des Nerven⸗ systems. Bad Reinerz wurde im vorigen Jahre von 2081 Familien mit 3643 Personen als Kurgästen und 3354 Erholungsgästen und Vergnügungsreisenden besucht. Es besitzt eine der größten Milch⸗ und Molken⸗Anstalten Deutschlands, drei alkalischerdige Eisensäuer⸗ linge als Trink⸗ und fünf Badequellen sowie zwei große Badehäuser⸗ Reizende Parkanlagen, eine lange schattige Allee; ein prachtvolles Palmenhaus mit guter Conditorei und eine circa 160 m lange ge⸗ räumige Wandelbahn mit Tonhalle dienen zum Lustwandeln und Auf⸗ enthalt bei gutem und schlechten Wetter. Der Kurpark hat eine drei⸗ mal größere Ausdehnung gegen früher. Die meilenweit sich aus⸗ dehnenden Waldungen in unmittelbarer Nähe von Bad Reinerz werden von sorgfältig unterhaltenen Promenaden durchzogen, welche den Gästen zu mannigfachen Ausflügen Gelegenheit bieten. Die Temperatur ist eine milde und die mittlere Sommertemperatur gleich 160 C. Selbst im Hochsommer wird sie höchst selten excessiv und hält sich gewöhnlich zwischen 18 und 250 C. Ozongehalt 8,5 nach Dr. Lenders 14theiliger Scala. Bad Reinerz unterhält eine meteorologische Station zweiter Ordnung. Außer der Kurmusik, welche von einer 30 Mann starken Kapelle ausgeführt wird, finden allwöchentlich Kammermusik⸗ und Symphonie⸗Concerte statt. Für ein gutes ständiges Theater ist gesorgt. In den Lese⸗Salons im Palmenhause liegen Zeitungen, Journale und Kurlisten aus. Die Badebibliothek ist mit über 5000 Bänden ausgestattet; die neuesten
und besten E des E1“ sind darin vertreten. 9
Endstationen der Eisenbahnen sind Rückers⸗Reinerz und Nachod.
Frankfurt a. M., 20. April. Seine Majestät der König von Italien hat, wie die „Frkft. Z.“ erfährt, als Gabe für das 1. hessische Husaren⸗Regiment Nr. 13, dessen Inhaber er ist und von dem eine Deputation aus Anlaß des silbernen Hochzeitsfestes zur Beglückwünschung nach Rom abgeordnet wurde, eine Gruppe aus massivem Silber anfertigen lassen, die darstellt, wie ein 13. Husat und ein italienischer Lanciero einander militärisch begrüßen.
Sagan, 21. April. Ein großer Waldbrand hat laut Mel⸗ dung des „W. T. B.“ im städtischen und Herzoglichen Revier gegen tausend Morgen zwanzig⸗ bis dreißigjährigen Bestandes vernichten Feuerwehr und Militär sind in Thätigkeit, um dem noch andauernden Brand Einhalt zu thun. Der Schaden ist bedeutend.
London, 19. April. Ein sehr ernstliches Unglück ereignete sih nach einer Mittheilung der „A. C.“ gestern Abend in Birming ha g Der Argyll⸗Tanz⸗Salon und sechs benachbarte Häuser stürztae plötzlich ein. Einige zwanzig Bewohner der Häaͤuser wurden unter den Ruinen verschüttet. Neun davon wurden hüree und sofort i ein Hospital gebracht. Einer von ihnen ist bereits gestorben, übrigen hofft man am Leben zu erhalten.
Fene; 17. April. Ueber das in Nr. 92 d. Bl. erwähnte n Erdbeben wird der Frkft. Ztg.“ folgendes Nähere mitgetheilt⸗ Bevölkerung der Insel, welche eifrig beschäftigt war, die durch 1 üü große Erdbeben verursachten Schaͤden auszubessern, wurde . Morgen um 7 Uhr 6 Minuten durch ein neues Erdbeben von fur 8 Gewalt erschreckt. Das Wetter war schön und der Himmel wolj 1 als plötzlich die ganze Insel von Osten nach Westen fast eine hü lang in heftige Bewegung gerieth. Mächtige Staubwolken erh
i in der Stadt Zante von den
Luft erfüllten. Die Straßen bieten einen für
die von St. Denis, dem Schutzpatron
8 ieht man Risse von 50 Ellen L Straßen sieh n Länge. Häuser auf der ganzen rnsel ist bewohnbar. Leben gekommen, während ungefähr 200 Häusern im südöstlichen Theil der Insel, welcher
den 1 2 1 1 1 8 des Stoßes am nächsten war, ist nicht ein Stein auf dem anderen
gestürzten Häusern und Kir en, süäheend die Angstrufe der unter den Trümmern liegenden irchen
dar. Das Theater und der Club, welche zusammen ein großes Ge⸗ bäude bilden, stürzte ein und der schöne venetianische Thurm der Kirche ron der Insel, welcher beim letzten Erdbeben stehen geblieben war, ist ein Trümmerhaufen; die Häuser längs der Marina sind vollständig zusammengefallen und auf den Nicht ein Dutzend de ar. Soweit bis jetzt bekannt, sind in der Stadt vierzehn und in den Dörfern sechzehn Personen ums
ersonen verletzt sind. An
8
terlichen Anblick beben am 31. Januar.
31. Januar war, über das weitere
dem Mittelpunkt das englische „Inflexible“
geblieben und man sieht dort Risse von 2 Fuß Breite. ging, wie ein Correspondent des „Herald“ Westen und begann genau an demselben Punkt wie beim letzten Erd⸗ Januar. Eine Fluthwelle war deutlich wahrzunehmen und nach dem Stoß sank die See um einen Fuß. Es ist bisher nicht beobachtet worden, daß nach einem so heftigen Erdbeben, wie das vom lo schnell ein noch heftigeres folgt; Vermuthungen 1 tere Schicksal der Insel wären daher gewagt. Wie am 31. Januar, so ist auch diesmal genau einem warnenden Stoß die zerstörende Bewegung Häuser müssen aus Holz aufgeführt werden; aber die Armuth ist auf der Insel so groß, daß wohl die Hälfte wandern müssen. Die griechischen Kriegsschiffe „Spezia“ und „Hydra“, und das französische „Iphigénie“ werden
Breite. Die Bewegung mittheilt, von Osten nach
Tripolis und
8 Stunden 30 Minuten nach
efolgt. Alle
der Bevölkerung wird aus⸗ „W. T. erzielte die
12
Chicago, 21.2 commissariats aufgehängte Gußstahlgeläute, welches von Ihrer Majestät der Kaiserin . bestimmt ist und vom Bochumer Verein angefertigt wurde, ist dem
B.“ zufolge heute zum ersten Male geläutet worden un schönste, vollste Wirkung.
morgen in Zante erwartet, um Hilfe zu leisten. Der durch die Erd stöße vom 31. Januar, 3., 7. 88 fin Feb 4 wurde auf 1 200 000 ℳ geschätzt. ständige und die 16 000
auf den Hügeln gesucht.
Februar verursachte Schaden 1 Die Zerstörung ist jetzt eine voll⸗ inwohner von Zante haben zumeist Zufluch Das Erdbeben ist auch in Patras Kalamata verspürt worden. 1b
21. April. Das im Gebäude des deutschen Reichs
für die Gnadenkirche zu Berlin
Untersuchungs⸗Sachen.
2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. .Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.
Deffentlicher Anzeiger.
10.
Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. Erwerbs⸗ und .Niederlassung ꝛc. von Bank⸗Ausweise. Verschiedene Bekanntmachungen.
8 6 “ 8
1) Untersuchungs⸗Sachen.
[5395] Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Buchhalter Berthold Worm (WurmI), gebor. am 15. April 1869 zu Breslau, ist die Untersuchungshaft wegen Unter⸗ schlagung in den Acten J. IV E. 400. 93 verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Berlin, Alt⸗Moabit 12 a., abzuliefern. 8 Berlin, den 15. April 1893. Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht I. Beschreibung: Alter: 24 Jahre. Größe: 1 m 74 em, Statur: schlank, Haare: schwarz, gekräuselt, Mitte gescheitelt, Stirn: niedrig, Bart: kleiner, schwarzer. Schnurrbart, Augenbrauen: schwarz, Nase: spitz, Mund: klein, Zähne: vollständig, Kinn: spitz, Gesicht: länglich, Gesichtsfarbe: 8 Sprache: deutsch (wenig englisch [Baßstimme, Kleidung: schwarzes Jaquet, heller oder schwarzer ganz kurzer Sommerüberzieher schwarzer Hut, hell⸗ gelbe Strandschuhe oder Lackschuhe. Besondere Kennzeichen: gebeugter schleppender Gang. [5477] — Beschluß. “ In der Strafsache gegen den früheren Grund⸗ besitzer August Laurenz aus Thurowen wird, da Laurenz dringend verdächtig ist: am 22. September 1891 zu Johannisburg vor dem Königlichen Amts⸗ gericht einen ihm auferlegten Offenbarungseid wissentlich falsch geschworen zu haben, Verbrechen gegen § 153 St.⸗G.⸗B., und dieserhalb durch Be⸗ schluß des Königlichen Untersuchungsrichters vom 5. Februar 1893 auf Antrag der Königlichen Staats⸗ anwaltschaft die Voruntersuchung gegen Laurenz er⸗ öffnet ist, da Laurenz flüchtig geworden ist, sonach die Gründe zur Erlassung eines Haftbefehls gegen Laurenz gegeben sind, gemäß § 332 Strafprozeß⸗ Ordnung das im Deutschen Reich befindliche Ver⸗ mögen des August Laurenz mit Beschlag belegt. Lyck, den 14. April 1893. 3 Königliches Landgericht. I. Strafkamme (gez.) Dilschmann. v. Brockhusen Hoffheinz. Ausgefertigt: Lyck, den 14. April 1893, (L. S.) (Unterschriftt, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
8612]
Der Krankenwärter Hugo Hermann Weißmann, geboren zu Potsdam am 3. Juli 1860, zuletzt in Potsdam wohnhaft gewesen, z. Zt. unbekannten Aufenthalts, wird beschuldigt, als Wehrmann der Landwehr ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein, ohne von der bevorstehenden 1“ der Militärbehörde Anzeige erstattet zu haben. Ueber⸗ tretung gegen § 360 Nr. 3 des Strafgesetzbuchs. Der⸗ selbe wird 2. Anordnung des Königlichen Amts⸗ gerichts hierselbst auf den 13. Juni 1893, Vor⸗ mittags 9 ¼ Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Potsdam, Lindenstr. 54, zur Hauptverhandlung ge⸗ laden. Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach § 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Landwehr⸗Bezirks⸗Commando 2 hca it ausgestellten Erklärung verurtheilt herden.
Potsdam, den 5. April 1893.
(L. S.) Balke, Gerichtsschreiber
des Königlichen Amtsgerichts. Abtheilung P
[5592] Beeschluß. .“ In der Untersuchungssache gegen den Rekruten udwig Ruffenach, katholisch, Waldarbeiter, ge⸗ oren den 20. März 1871 zu Engenthal, Amts⸗ gerichtsbezirk Wasselnheim, wegen Fahnenflucht, wird auf Antrag des Königl. Gerichts der 31. Division zu Straßburg i. E. das derzeitige und dereinst zu erwartende E“ des Beschuldigten gemäß 246 M.⸗St.⸗G.⸗O. für den Fiscus bis auf Höhe von 3000 (Dreitausend) Mark mit Beschlag belegt. Wasseluheim, den 27. März 1893. Kaiserliches Amtsgericht. (ges.) Mallmann. 8 Beglaubigt: Der Gerichtsschreiber: (L. S.) J.
2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.
[8481] Zwangsversteigerung. 6Im Wege der Zwangsvo I soll der im Nrundbuche von den Umgebungen Band 67 Blatt r. 3436 auf den Namen des Maschinentechnikers Nilhelm Klinger zu Berlin eingetragene, idelle utheil ( ⅛) des in der Kottbuserstr. Nr. 19 belegenen rundstücks am 19. Juni 1893, Vormittags Ger r., vor dem unterzeichneten Gericht — an Fläichtöftelle — Neue Friedrichstraße 13, Hof, verge C., Erdgeschoß, Saal 40, versteigert mit 8 Das Grundstück ist 6 a 13 dm groß und veranl 590 ℳ Nutzungswerth zur Gebäudesteuer Absch igt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte und 228 des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen sow Lere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sondere Kaufbedingungen können in der Ge⸗ eiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer 42, ein⸗
gefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher über⸗ gehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Be⸗ trag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, ins⸗ besondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Ab⸗ gabe von Geboten anzumelden und, falls der be⸗ treibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaub⸗ haft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Fest⸗ stellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeiführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 19. Juni 1893, Nachmittags 12 ½ Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben bezeichnet, verkündet werden. Berlin, den 13. April 1893. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 87.
In Sachen der Herzoglichen Kreiskasse hieselbst, Implorantin, wider den Händler Wilhelm Bartels hieselbst, Imploraten, wegen Veränderungssteuer, wird, nachdem auf Antrag der Implorantin die Be⸗ schlagnahmedes dem Imploraten gehörigen, Neupetri⸗ thorfeldmark Blatt III. Nr. 145 b. an der Roß⸗ straße belegenen Grundstücks zu 4 a 11 qm nebst Wohnhause No. ass. 6030 zum Zwecke der Zwangs⸗ versteigerung durch Beschluß vom 11. April 1893 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 13. April 1893 erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf den 27. Juli d. J., Morgens 11 Uhr, vor Herzoglichem Amts⸗ gerichte hierselbst, Auguststraße 6, Zimmer Nr. 42 angesetzt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben. Braunschweig, den 15. April 1893. Herzogliches Amtsgericht. V. von Münchhausen.
[54850) Bekanutmachung.
Das Aufgebot haben beantragt:
1) die Waarenhandlung Büren & Eisfeller in Elberfeld bezüglich der nachbezeichneten 5 Stück Braunschweiger 20 Thaler⸗Loose, d. d. 1. März
1869: Serie 1450 Nr. 34, 65181 EECW11I1“ öW1“
2) die Firma Vibrans & Gerloff hier bezüglich des vom hiesigen Haupt⸗Steueramte ausgefertigten Duplicat⸗Auszuges aus dem Zucker⸗Begleitscheine I. der Zuckersteuerstelle VII. zu Braunschweig Nr. 55 vom 21. November 1892.
Gerichtsseits werden die unbekannten Inhaber der obbezeichneten Urkunden hierdurch aufgefordert, ihre etwaigen Ansprüche spätestens in dem auf den 29. November 1893, Morgens 10 Uhr, vor unterzeichnetem Gericht, Auguststraße 6, Zimmer Nr. 24, bestimmten Aufgebotstermine anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls dieselben
für kraftlos erklärt werden sollen. Brannschweig, den 12. April 1893. Herzogliches Amtsgericht. W. Kulemann. [5484] Aufgebot. Dem Posthalter Carl Halbritter in Riedenburg ist ein von der K. Filialbank Regensburg am 29. November 1889 ausgestellter Depositionsschein über Hinterlegung eines 4 %igen Pfandbriefs der bayerischen Hypotheken⸗ und Wechselbank in München Litt. E. Nr. 48552 zu 2000 ℳ mit Zinscoupons vom 1. Juli 1890 ab zu Verlust gegangen. Auf Antrag des bevollmächtigten Vertreters des Karl Halbritter, Rechtsanwalts Görtz dahier, wird hiemit der Inhaber dieser Urkunde aufgefordert, spätestens in dem auf Montag, 30. Oktober 1893, Vor⸗ mittags 10 Uhr, Civilsitzungssaal, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte bei dem Gerichte an⸗ zumelden und die bez. Urkunde vorzulegen, widrigen⸗ falls dieselbe für kraftlos erklärt werden würde. Regensburg, 17. April 1893. 1
Königliches Amtsgericht I.
(gez.) Lechner.
Zur E“ Regensburg, den 20. April 189b95. Gerichtsschreiberei des Königlichen Amtsgerichts Riegensburg I. 1
Der geschäftsl. K. Secretär: (I. S.) (Unterschrift.)
[68829] essn.
Die Firma Gebrüder Michahelles, hierselbst, hat das Aufgebot beantragt zur Kraftloserklärung des von der Hamburger Freihafen⸗Lagerhaus⸗Gesellschaft ausgestellten Lagerscheins Nr. 2107 K. ½ fol. 161 VI über 464 Sack Caffee Marke H W div. t (Lagerplatz K 1—2), lautend auf Namen Ge⸗ brüder Michahelles.
Der Inhaber der Urkunde wird daher aufgefordert, seine Rechte bei dem unterzeichneten Amtsgericht Dammthorstraße 10, 1. Stock, Zimmer Nr. 17, spätestens aber in dem auf Freitag, den 27. Ok⸗
(I. S.)
werden. Alle Realberechtigten werden auf⸗
tober 1893, Nachmittags 1 Uhr, anberaumten
Aufgebotstermine, daselbst Parterre, Zimmer Nr. 7, anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigen⸗ falls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Hamburg, den 8. Februar 1893. Das Amtsgericht Hamburg, Abtheilung für Aufseke. “ (gez.) Tesdorpf, Dr. Veröffentlicht: Ude, Gerichtsschreibergehilfe.
[78474] Aufgebot. Auf Antrag des Fahrknechts Josef Feugler zu Hannover wird das vom Fraustädter Vorschußverein, eingetragene Genossenschaft mit unbeschränkter Haft⸗ pflicht in Fraustadt, unter Nr. 5302 ausgestellte Ab⸗ rechnungsbuch über ein Guthaben, welches bis 1. Juli 1891 ℳ 435,10 betrug, hiermit aufgeboten. Das beschriebene Buch ist dem Antragsteller wahrscheinlich im September 1891 entwendet worden und so ab⸗ handen gekommen und soll zum Zwecke der neuen Ausfertigung amortisirt werden. Es wird daher der Inhaber des Buchs aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine, den 16. Oktober 1893, Vor⸗ 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht sein Recht anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls dasselbe für kraftlos wird erklärt werden.
Fraustadt, den 17. März 1893.
Königliches Amtsgericht. [776700 Aufgebot.
Das Sparkassenbuch der Kreissparkasse zu vlch Nr. 500 über 135 Mark 13 Pfennig, ursprüngli für den Häusler Mathias Kornas zu Ornontowitz ausgefertigt, zuletzt auf Carl Janek daselbst um⸗ geschrieben, ist angeblich verloren gegangen und soll des Eigenthümers Carl Janek amortisirt werden.
Es wird deshalb der Inhaber des Buches auf⸗ gefordert, spätestens im Aufgebotstermine den 4. Ok⸗ tober 1893, Vorm. 9 Uhr, bei dem unterzeich⸗ neten Gericht, Zimmer Nr. 22, seine Rechte anzu⸗ melden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.
Pleß O.⸗S., den 15. März 1893.
Königliches Amtsgericht.
[71278] Anfgebot.
Die verehelichte Hilfs⸗Bahnwärter Wehlack, Bertha, geb. Scheppan, zu Glembach hat das Auf⸗ gebot des ihr ge örigen, auf den Namen Bertha Scheppan in Rädnitz noch auf 278,06 ℳ lautenden Sparkassenbuchs Nr. 11 562 der städtischen Spar⸗ kasse zu Krossen a. O. beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 22. September 1893, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 15, an⸗ beraumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung der Urkunde erfolgen wird.
Krossen a. O., den 21. Februar 1893.
Königliches Amtsgericht. III.
I1I1““
[72203] Bekanntmachung.
Das Sparkassenbuch der städtischen Sparkasse zu Löwenberg Nr. 8241 über 262,77 ℳ, ausgefertigt für die Wittwe Ernestine Nährig, geb. Einge zu Radmannsdorf ist angeblich verloren egangen und soll auf Auftrag der Eigenthümerin Ernestine Rährig zum Zwecke der Neuausfertigung amortisirt werden. Es werden daher die Inhaber des Buches aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermin den 20. September 1893, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 6, ihre Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widri⸗ genfalls die Kraftloserklärung des Buches erfol⸗ gen wird.
Löwenberg i. Schl., den 18. Februar 1893. Königliches Amtsgericht.
[54917] Aufgebot. Die Kaufleute J. Bambus & Co. in Berlin, vertreten durch den hiesigen Agenten Gustav H. C. Meyer, haben das Aufgebot beantragt zur Kraftlos⸗ erklärung des von den Antragstellern J. Bambus K Co. ausgestellten, von F. D. Beit hierselbst acceptirten, am 18. Januar 1893 fälligen Wechsels, gro ℳ 1685.75.
er Inhaber der Urkunde wird daher aufgefordert, seine Rechte bei dem unterzeichneten Amtsgericht, Dammthorstraße 10, 1. Stock, Zimmer Nr. 17, spätestens aber in dem auf Freitag, den 22. Sep⸗ tember 1893, Nachmittags 1 Uhr, anbe⸗ raumten Aufgebotstermin, daselbst Parterre, Zimmer Nr. 7, anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er⸗ folgen wird. Hamburg, den 6. Dezember 1892.
Das Amtsgericht Hamburg. Abtheilung für Aufgebotssachen. gez.) Tesdorpf Dr.
Veröffentlicht: Ude, Gerichtsschreibergehilfe.
[1331] K. Württ. Amtsgericht Eßlingen. Aufgebot.
Die Firma Heinrich Brandenburg in Wunsiedel, Bayern, hat das Aufgebot eines am 20. Januar 1893 von J. Th. Frister in Seussen an eigene Ordre auf C. Wagner, Bildhauer in Eßlingen ge⸗ zogenen, von C. Wagner angenommenen, durch Blanco⸗Indossament auf den Antragsteller über⸗ gegangenen, von diesem an die Böhmische Escompte⸗
Bank in Prag, Filiale Eger, girirten und von
ö“ deren für die ꝛc. Mackensen auf das Grund⸗ ũ
letzterer Bank an ꝛc. Brandenburg zurückgegebenen, am 20. März 1893 verfallenen Wechsels über 333 ℳ 65 ₰ “ Der Antrag ist durch Gerichts beschluß vom 26. März 1893 zugelassen worden un es wird nun der Inhaber der ÜUrkunde aufgefordert, spätestens in dem auf Freitag, den 22. Dezem ber 1893, Vormittags 9 ngr⸗ vor dem hiesige Amtsgerichte, anberaumten Aufgebotstermine senn Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er folgen würde. Den 1. April 1893. Amtsgerichtsschreiber Jüngling.
[70209] Aufgebot. Der Amtsrath Julius Rabe hierselbst hat da Aufgebot der gerichtlichen Schuld⸗ und Pfand verschreibung vom 9./10. Januar 1865, Quittung vom 3. Oktober 1867 und Contract vom 22. Mai /30. Oktober 1867 nebst Vorzugs⸗ einräaumung vom 5. Januar 1874 über eine Forderung vom 750 ℳ Schuld der verehelichten Arbeiter Andreas Schulze, Dorothee, geb. Pape, hierselbst beantragt. Die Urkunden sind angeblich verloren gegangen. Es werden deshalb die Inhaber derselben hierdurch aufgefordert, spätestens in dem auf Dienstag, den 19. September 1893, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigen⸗ falls deren Kraftloserklärung erfolgen wird. Ballenstedt, den 10. Februar 1893. Herzoglich Anhaltisches Amtsgericht. Zehr
[5490] Aufgebot.
Der Rechtsanwalt und Notar Ehaus in Oschers⸗ leben, als Bevollmächtigter der Erben der in Nord⸗ hausen verstorbenen Ehefrau des Kaufmanns Mackensen, verwittwet Sereee Willecke, Auguste Dorothee, geb. Wesche, hat das Aufgebot der loco obligationis dus ee g Kaufverhandlungen vom 17./30. April und 10./27. Oktober 1860 beantragt,
No. ass. 372 am Markt hieselbst — Band IV. Blatt 70 des Grundbuchs von Helmstedt — eine Restkaufgeld⸗Hypothek von 1000 Thaler eingetragen ist. Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 3. November 18923, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Ge⸗ richte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte an⸗ zumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.
Helmstedt, den 15. April 1893. b
Herzogliches Amtsgericht. (gez.) Kruse. „Beglaubigt: Zimmermann, Gerichtsschreiber Herzogl. Amtsgerichts. [54833 Anfgebot.
Im S für Winhöring Bd. I. S. 189 u. ff. sind auf dem Anwesen der Bauers⸗ eheleute Johann und Maria Heindlmaier von Enhofen die nachstehend bezeichneten zwei Forderungen eingetragen:
a. 10 Fl. Erbtheil der Anna Sighart, Zimmer⸗ meisterstochter von Altmühldorf, laut Eintrags v. 12 Jänner 1824;
1 Fl Darlehensrest des Mathias Schachner, illeg. der Anna Haring von Winhöring, laut Eintrags vom 22. März 1851.
Nachdem die Besitzer des Anwesens die Einleitung des Amortisationsverfahrens beantragt haben, werden hiermit “ welche auf obige Forderungen ein Recht zu haben glauben, zur Anmeldung innerhalb sechs Monaten unter dem Rechtsnachtheile auf⸗ gefordert, ½ im Falle der Unterlassung der An⸗ meldung die Forderungen für erloschen erklärt und im Hypothekenbuche gelöscht würden, und wird II. als Aufgebotstermin Samstag, der 18. No vember 1893, Vormittags 9 Uhr, im dies⸗ gerichtlichen Sitzungssaale bestimmt.
Altötting, den 1. April 1893. K. Amtsgericht. (gez.) Achtinger. Zur Beglaubigurg: Altötting, den 6. April 1893. Der K. Seeretär: (L. S.) Koepp
[55864] Oeffentliche Bekanntmachung. Das Kgl. Amtsgericht Nabburg hat unterm 12. Deheneler lfd. Irs. folgendes Aufgebot Isjen⸗ Auf dem Grundbesitze des Schmiedmeisters Michael Köppl von Weiding und seiner Ehefrau Katharina Köppl, Haus Nr. 8, sind seit dem 24. Juli 1828 im Hyp.⸗Buche f. Weiding Bd. 1. S. 12 sub Ziffer 2/II. Litt. a. vierzig Gulden Nachfristen für den Schmied Johann Huber von Weiding, sowie die Geschwisterte desselben eingetragen. Ferner sind auf dem Anwesen des Bierbrauers Boeckl von Schwarzenfeld und dessen Ehefrau Rosalie, Hs. Nr. 76 in und zwar im Hyp.⸗Buche 8 Schwarzenfeld Bd. VI. S. 60 in dritter Rubrik sub Zister 2III. seit dem 14. Juli 1834 zwei und vierzig Gulden Kapital resp. Kauf⸗ schillingsrest für Michael Zweck von Schwarzenfeld, Margaretha Sperer von Schwandorf und Magdalena Oberndorfer von Aspach à vierzehn Gulden eim⸗ getragen. 1 Hypothekforderungen sollen längst bezahlt sein.
Diese die Nachforschungen nach den rechtmäßigen
8