Verdingungen im Auslande.
Rumänien. 6. Mai. Komitet Permanent Berlad: Lieferung sämmtlicher Möbel für den Administrativ⸗Palast zu Berlad. Kostenvoranschlag 50 000 Lei. Näheres an Ort und Stelle. 1“ t
Verkehrs⸗Anstalten.
Am 22. d. M. früh gegen 8 Uhr 15 Minuten fuhr auf dem früheren Rheinischen Bahnhof Langendreer die Maschine des von Essen einfahrenden Personen⸗ zugs in den um diese Zeit in der Richtung nach Essen ausfahrenden Personenzug. Leider wurden hierbei drei Personen getödtet und, soweit bis jetzt festgestellt, fünfzehn leicht verletzt. Anscheinend ist der Unfall durch eine Entgleisung der Maschine des einfahrenden Zuges veranlaßt worden. Die Untersuchung ist eingeleitet.
Wegen baulicher Arbeiten wird das Post⸗Museum vom 28. April ab auf etwa 14 Tage für das Publikum geschlossen.
Ddie Einnahmen der Königlich bayerischen Staatsbahnen betrugen im März d. J. überhaupt 8 813 733 ℳ oder 485 862 ℳ mehr als im März 1892; seit dem 1. Januar d. J. betrugen die Einnahmen 23 017 670 ℳ oder 721 693 ℳ mehr als im Vorjahre.
Bremen, 23. April. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Postdampfer „Stuttgart“, nach New⸗York und Baltimore bestimmt, hat am 21. April Nachmittags Dover passirt. Der Postdampfer „Graf Bismarck, von Brasilien kommend, hat am 21. April Nachmittags Ouessant passirt. Der Dampfer „Mer⸗
des hat am 22. April Morgens die Reise von Antwerpen nach Bremen fortgesetzt.
Hamburg, 22 April. (W. T. B.) amburg⸗Ameri⸗ kanische Packetfahrt⸗Actien⸗Gesellschaft. Der Schnell⸗ dampfer „Columbia“ ist, von New⸗York kommend, am 21. d. M. Abends auf der Elbe eingetroffen. 1 — 23. April. (W. T. B.) Der Postdampfer „Wieland“ ist, 18 Hamburg kommend, gestern Nachmittag in New⸗York ein⸗ getroffen.
Triest, 22. April. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Elektra“ ist heute Nachmittag hier eingetroffen.
Theater und Musik.
Königliches Schauspielhaus.
166“ (Neues Theater.) “
Am Sonnabend gingen vier einactige Stücke in Scene, die das Publikum gut zu unterhalten schienen, ohne doch einen durchschlagenden Erfolg zu erzielen. Es wurde begonnen mit dem neu einstudirten dramatischen Gedicht „Gastrecht“ von Rudolph Genée; es folgte „Meister Gext Westfaler“, eine Komödie aus dem Dänischen des Ludwig Holberg (geschrieben 1722), für die eutsche Bühne bearbeitet von Dr. Julius Hoffory und er. Paul Schlenther; als drittes, wurde „Die wach⸗ ume Schildwache“ aufgeführt, ein Zwischenspiel nach Cervantes (geschrieben um 1612), von Rudolph Genée bear⸗ beitet, und am Schluß des Abends ein altes deutsches Stück, „Die ehrlich Bäckin mit ihren drei vermeinten Liebsten“, ein offenspiel zur Lehr und Kurzweil „gemeiner Christenheit, Frauen
Pe
d Jungfrauen zum goldenen Spiegel von Jacobus Ayrer (zum
111““
fängen des deutschen Dramas hinabgestiegen wird und ergötzt sich an der Vorfahren Gedankenkreise und ihrem Humor. Bei jedem der aufgeführten kleinen Stücke hatte der Zuschauer sich auf einen neuen, sei es nationalen, sei es zeitlichen Standpunkt zu stellen, um einen freien, ungestörten Genuß des Dargebotenen zu ewinnen. Wer also diese gleichsam künstliche Wandlung der ebensanschauung und Stimmung überhaupt nicht, oder nicht schaell genug in sich erzeugen konnte, und nur gekommen war, um zu ge⸗ nießen, fand nicht ganz seine Rechnung. Genée's „Gastrecht“ fand ungetheilten Beifall; die Ver⸗ wickelung und Lösung des dramatischen Confliects ist gefällig durch⸗ geführt; auf die Heiligkeit des Gastrechts sich berufend, findet der von corsischer Blutrache verfolgte junge Landmann Valentino Zu⸗ flucht bei seinem Todfeind, dessen liebliche Tochter Francesca die wirren Schlingen des ungerechtfertigten Blutbanns liebend löst; der tückische Verräther, der das Unheil angestiftet, fällt der Rache Gottes anheim, und an der Stelle des blutigen Mordes glänzt der rosige Schimmer hochzeit⸗ licher Feier. — Aeußere Mittel sind geschickt zur Ergänzung der drama⸗ tischen Wirkung herangezogen worden; als von düsteren blutigen Thaten die Rede ist, braust der Sturmwind durch die Nacht, flammende Blitze erhellen das Dunkel. der corsischen Hütte; nur in der Ecke leuchtet ruhig und friedlich eine rothe Lampe vor dem Marien⸗ bilde; wie ein Hoffnungsstern aus dräuenden Wolken. Mit der Läuterung der Gedanken und Klärung der Thaten dringt die Morgenröthe beruhigend in das Gemach. Herr Matkowsky traf mit Natürlichkeit den herzhaften Ton, die kunstlosen Geberden des Landmannes, und ebenso schmiegte sich die feine Zierlichkeit des Fräuleins Lindner der Klarheit und Ruhe des Naturkindes an. 1“ führte die Rolle des im Dunkeln schleichenden Bösewichts gut durch. Ludwig Holberg's dänische Komödie „Meister Gert West⸗ faler“ führte Herrn Vollmer ins Vordertreffen, aber auch seine große Kunst konnte über die ermüdenden Längen des Stücks kaum hinwegtäuschen. Der sprechlustige Barbier, der sich durch seine un⸗ erträgliche Schwatzhaftigkeit um die Hand der schönen und reichen Apothekerstochter bringt, verlor zuletzt fast die Nachsicht des Publi⸗ kums, obwohl die humoristisch vorgetragenen Abenteuer der wichtigen Reise von Hadersleben nach Kiel und die Erklärungen des Reichstags und seiner sieben Kurfürsten volle Würdigung fanden. Als Barbier war Herr Vollmer von erstaunlicher Zungenfertigkeit, in die er durch eine leichte dialektische Färbung erhöhte Abwechselung zu bringen suchte. Herr Purschian (Leonard) und Fräulein Lindner (Leonora), in Hackenschuhen und mit gepuderter Haarfrifur, hauchten mit zierlicher Sentimentalität und leichter Affectation ihre Liebesseufzer in die Luft. Frau Schramm, als Mutter des redseligen Barbiers, klagte mit drastischen Geberden und derben Worten ihr Leid und rief dadurch schallende Heiterkeit hervor. 8 Den lebhaftesten Erfolg hätte des Cervantes; „Wachsame Schild⸗ wache“ verdient, ein parodistischer Scherz voll köstlichen Humors. Algarobba, ein zerlumpter Soldat und Prahlhans, steht als wachsame Schildwache und ungeliebter Liebender vor dem Hause der Magd Christine; mit Donquixote’scher Raserei verlegt er jedem Wesen den Zugang zu der holden Schönen, und jagt mit stolzen Worten und gezogenem Schwert nacheinander den harmlosen Bettelbuben, den Hausirer und den ehrsamen Schuhmacher sammt seinem glück⸗ licheren Nebenbuhler, dem verliebten Untersacristan, von dem Hause fort, bis er der Uebermacht weichen muß. Da ihm schließlich die geliebte dralle aber beschränkte Magd als Siegespreis seiner Tapferkeit entgeht, hält er sich in seinem Schmerze an dem hoch⸗ zeitlichen Essen und Trinken schadlos. Herr Vollmer traf den hohlen Phrasenton des bramarbasirenden Helden sehr glücklich und schritt in seinem phantastischen Lumpencostüm mit komischer Grandezza einher; als verliebter, zaghafter Untersacristan trug Herr Herzer ein reizendes Lied nach spanischer Art mit angenehmer Stimme frisch und
frauen zu übergeben, ist mit rührender Einfachheit durchgeführt.
Darsteller bemühten sich nicht ohne Erfolg, mit den drastischen
Mitteln der Entstehungszeit des Stückes auch jetzt noch Heiterkeit zu
erzielen, aber im ganzen blieb die Wirkung der literarischen Curiosität
wohl hinter den gehegten Erwartungen zurück. 1 68 8-eee l. 1.. 2 8
Im Königlichen Opernhause findet morgen die erste Wiederholung von Anton Rubinstein’s „Unter Räubern“ und dem Ballet „Die Rebe⸗ statt. Am Mittwoch beginnt der Nibelungencyklus mit dem Vorabend der Oper „Das Rheingold“ Herr Gudehus singt zum orsten Male den Loge. Die übrigen Rollen befinden sich in den Händen der Damen Götze, Hiedler, Herzog, Lammert, Rothauser und der Herren Betz, Mödlinger, Stammer, Krolop, Lieban, Philipp und Schmidt. Kapellmeister Sucher dirigirt.
Im Neuen Theater bringt das Königliche Schauspiel morgen „Meister Andrea“, „Das Buch Hiob“ und „Herrn Kaudel's Gardinenpredigten“ zur Aufführung.
Von Marx Halbe's Drama „Jugend“, das gestern in der Matinée des Residenz⸗Theaters gegeben wurde, ist die erste Abend⸗Auf⸗ führung bereits auf morgen angesetzt worden.
Carl Weinberger, der Componist der „Lachenden Erben“, ist aus Wien hier eingetroffen, um morgen die hundertste Aufführung der Operette im Theater Unter den Linden persönlich zu leiten. Der Componist hat ein neues operettenartiges Werk vollendet, das von der Direction bereits zur Aufführung angenommen ist.
Mannigfaltiges.
Seine Majestät der Kaiser und Ihre Majestät die Kaiserin haben, wie der „N. A. Z.“ mitgetheilt wird, durch ein besonderes, aus dem Cabinet der Kaiserin ergangenes Schreiben dem Kreistage des Kreises Teltow für die Bewilligung der 30 000 ℳ als Beihilfe zum Bau der Kaiser Wilhelm Gedächtniß⸗ kirche Allerhöchstihren Dank aussprechen lassen. — Aus Veran⸗ assung der Silberhochzeit des italienischen Königspaares lund der Anwesenheit des Deutschen Kaiserpaares in Rom ist gestern Morgen folgende Depesche an den Sindaco und Senat in Rom abgegangen: „Der zu dem freudigen Feste geschmückten ewigen Stadt sendet am heutigen Tage die herzlichsten Glückwünsche die Stadt Berlin. Zelle, Ober⸗Bürgermeister.“ Hierauf traf von dem Bürgermeister Fürsten Ruspoli folgende Antwort ein: „Rom, freudig erregt durch die silberne Hochzeit des Königspaares von Italien, stolz darauf, den Kaiser und die Kaiserin des befreundeten Volks gastlich zu empfangen, erwidert den brüderlichen Gruß.“
Lübeck, 22. April. Ein heute aus dem Gefängniß entlassene Glasergeselle kam nach Meldung des „W. T. B.“ heute Nachmittag unter dem Vorwand, eine Unterstützung erbitten zu wollen, zu de Gefängniß⸗Geistlichen Pastor Becker und gab auf ihn fünf Revolverschüsse ab. Der Pastor ist schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt. Der Thäter ist verhaftet.
Paris, 22. April. Ein großes Fen äscherte heute Morge ein Kaufhaus in der Rue Rivoli, nahe beim Rathhaus, ein. Da Feuer ergriff mit reißender Schnelligkeit die Treppe; drei Fraue kamen in den Flammen um. Erst am Nachmittag wurde man des
Feuers Herr.
Moskau, 22. April. In einer öffentlichen Badeanstal zersprang gestern ein Dampfleitungsrohr. Die anwesende Badegäste suchten sich durch die von ihnen eingeschlagenen Fenster ins Freie zu retten, wobei dem „W. T. B.“ zufolge neun Personen
Die
Eeften Male aufgeführt in Leipzig im Jahre 1615).
Das modernste unter diesen Stücken, mit dem die Vorstellung be⸗ zaun, ist kaum noch modern zu nennen, und mit den folgenden drama⸗ tischen Kleinigkeiten wurde man langsam zwei Jahrhunderte rückwärts, ber Nord und Süd nach Deutschland zurückgeführt. Mit den zurück⸗ in der an
genden Jahrhunderten vereinfachte sich die Fabel; die Scherze wurden s trotz manches derben Wortes Fußtrittes, die zum einfachen Ausdruck latürlicher ZE11 ärkere
harmloser und naiver,
hätte simplen
vielleicht
Aufführung Possensgiel Possenspie
dem
denten. Die erzielt, wenn mit
gemacht worden wäre; es hätte dann eher eine Steigerung der Aus⸗ drucksmittel und der dramatischen Technik sich ergeben, während in der gegebenen Reihenfolge sich thatsächlich eine Verminderung der
Effeete ergab.
Ein wirkliches Behagen und herzliche Befriedigun Vorstellung der Literaturfreund und Literaturkenner ha Theilnahme, wenn einmab bis zu den kleinen An⸗
“ es mit wa
8 konnte an der e
humorvoll vor.
spiels und an die Darstellung
wurden. D. hängenden Feüte der Die weiblichen Ro
und kräftigen
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Wirkungen,
Bäckin, die ihre drei
n; er verfolgt
Das letzte Stück „Die ehrlich Bäckin mit ihren drei vermeinten Liebsten“ versetzte das Publikum in eine Zeit zurück, theatralische Ausstattung, an die nur geringe Die Bühne zeigt eine kahle Wand,
Fabel des Possen⸗* Ansprüche gemacht emer
worden.
“ 8 Hos 9 des Schusters, der in des „W.
neun Bergleute
New⸗York, 24. April. Montana brach, wie „H. T. erstickten.
verletzt wurden, darunter vier schwer.
Madrid, 22. April. über Regenstürme ein, die erheblichen Schaden anrichteten. g 1“ 8 n „W. T. B.“ zufolge auf einer Treppe eine Dynamit⸗ 1 an der auf herab⸗ der angerichtete Schaden ist Ort der Handlung angezeigt wurde. en wurden von Männern gespielt und dabei mög⸗ lichst ungelenk und steif in den Bewegungen und eintönig in der Sprechweise wiedergegeben. Daraus entstanden mancherlei komische so besonders das Auftreten schläfrigem Tone die Aufregung seines liebeskranken Herzens kundgab und dann “ von dannen schlich. Hie Pabel von der ehrlichen
i Verehrer zu derselben nächtlichen Stunde bestellt, sie vor dem Rache schnaubenden Ehemann in Säcke kriechen, sie prügeln und auf den Markt fahren läßt, um sie dort den legitimen Ehe⸗
Aus fast allen Provinzen gehen Berichte
In explodirte dem elrarde; erheblich; Personen sind nicht verletzt
in Barcelona
22. April. Heute Vormittag wurde laut Meldung
. B.“ hier ein schwacher Erdstoß verspürt.
In der Silbermine bei Helena⸗ B.“ mittheilt, ein Feuer aus, wodurch
.Untersuchungs⸗Sachen.
Aufgebote, Zustellungen u. dergl.
3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. .Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. .Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.
Oeffentlicher Anzeiger.
Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. .Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften.
.Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. Bank⸗Ausweise. 10. Verschiedene Bekanntmachungen.
1) Untersuchungs⸗Sachen.
[5055] K. Amtsgericht Backnang. Steckbrief 1 ergeht gegen die Dienstmagd Sophie Butz von Gaildorf, wegen Betrugs. 6“ Einlieferungsort: Amtsgerichtsgefängniß hier. Beschreibung: 31 Jahre alt, mittelgroß, schwarz⸗ haarig (sog. Simpelsfransen). 1 Die Butz dürfte sich als Dirne in einer größeren Stadt herumtreiben. Den 19. April 1893. Stv. Amtsrichter: Wagner.
654] Steckbriefs⸗Erledigung. Der gegen den Commis Carl Otto Müller begen Betrugs und gewerbsmäßigen Glücksspiels iter dem 22. September 1892 in den Aeten R. II. 237. 1892 erlassene Steckbrief wird zurück⸗ enommen. Berlin, den 19. April 1893. Der Untersuchungsrichter beim Königlichen Landgericht 1.
[35985] Beschluß.
In der Strafsache wider den ausgewanderten Wehrpflichtigen August Heinrich Bierbrauer von Langenbach wird das Vermögen desselben bis zur Höhe von dreihundert Mark beschlagnahmt.
Der vorstehende Beschluß der Strafkammer II. dahier vom 6. April 1893 wird publicirt. (. 44/93).
Neuwied, den 7. April 1893.
Der Erste Staatsanwalt.
gebote, Zustellungen
und dergl. [5776
Niach heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte nach Durch Anschlag an die Gerichtstafel bekannt gemachtem e läm finden zur Zwangsversteigerung der dem
Schuhmacher Johann Nagel hieselbst gehörigen Grundstücke
1) des Wohnhauses Nr. 342, 2) des Gartens Nr. 630, 3) des Ackerstücks Nr. 901, sämmtlich hieselbst belegen, Termine
1) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Regu⸗ lirung der Verkaufsbedingungen am Sonnabend, den 8. Juli 1893,
2) zum Ueberbot am Sonnabend, den 29. Juli 1893, beide Male Vormittags 10 Uhr, im hiesigen Amtsgerichtsgebäude statt.
Auslage der Verkaufsbedingungen vom 17. Juni an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem zum Sequester bestellten Herrn Bezirks⸗Actuar Hoffmann hieselbst, welcher Kaufliebhabern nach vorgängiger Anmeldung die Besichtigung der Grundstücke mit Zubehör gestatten wird.
Grevesmühlen, den 15. April 1893. Großherzogl. Mecklenburg⸗Schwerinsches Amtsgericht.
[5773]
In Sachen, das Konkursverfahren über das Ver⸗ mögen des Kaufmanns Fritz Lütgeharm hierselbst betreffend, wird, nachdem auf Antrag des Konkurs⸗ verwalters Kaufmanns Wilhelm Fink hierselbst die Zwangsversteigerung des zum Konkursvermögen ge⸗ hörigen Wohnhauses No. ass. 1003 in hiesiger Juliusstadt angeordnet ist, Termin zur Zwangs⸗ versteigerung auf den 9. Juni 1893, Vor⸗ mittags 10 Uhr, vor unterzeichnetem Gerichte angesetzt.
Wolfenbüttel, den 20. April 1893
Herzogliches Amtsgericht. Behrens.
In Sachen des Dampfziegeleibesitzers Carl Ru⸗ dolph zu Grasleben, Klägers, wider den Zimmermann Heinrich Bülte hiesfelbst, Beklagten, wegen Kosten, wird, nachdem auf Antrag des Klägers die Beschlag⸗ nshene. der dem Beklagten gehörigen Grundstücke nämli
1) die Landabfindung Nr. 870 in der Mühlen⸗
breite zu 30 a 1 dm zu Helmstedt, 2) der Plan Nr. 869 am Weinberge zu 31 a
90 qm daselbst,
zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 11. April 1893 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche an demselben Tage erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf Dienstag, den 25. Juli 1893, Morgens 9 ½ Uhr, vor Herzoglichem Amtsgericht Helmstedt angesetzt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben. Die Ver⸗ seigerungsbedingungen⸗ laut welcher jeder Bieter auf Verlangen eines Betheiligten Sicherheit bis zu 10 % seines Gebotes durch Baarzahlung, Niederlegung cursfähiger Werthpapiere oder geeignete Bürgen zu leisten hat, sowie der Grundbuchauszug können inner⸗ halb der letzten zwei Wochen vor dem Versteigerungs⸗ termin auf der Gerichtsschreiberei eingesehen, auch die Grundstücke selbst besichtigt werden. Helmstedt, den 17. April 1893. Herzogliches Amtsgerich Hassel. .
[5774] 1 In Sachen des Arbeitsmanns Heinrich Beck zu Ober⸗Sickte, Klägers, wider den Schneider und An⸗ bauer Andreas Eggeling zu Klein Biewende, Be⸗ klagten, wegen Hypothekkapitals und Zinsen, wird, nachdem auf Antrag des Klägers die Beschlag⸗ nahme des dem de- gehörigen Anbauerwesens No. ass. 23 zu Apelnstedt nebst Zubehör zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 8. April 1893 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 10. April 1893 erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf den 19. August 1893, Nachmittags 3 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte Wolfen⸗ büttel in der Wiethake'schen Gastwirthschaft zu Apelnstedt angesetzt, in welchem die Gläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben. 8
Wolfenbüttel, den 17. April 1893. 3
Herzogliches Amtsgericht. Behrens.
[5775] In Sachen, betreffend die
1 wangsvfesteigerung des Schlachter Biedenweg'schen Wohnk
auses Nr. 102
(Brandnr. 262) hieselbst ist zur Abnahme der Rech⸗ nung des Sequesters, zur Erklärung über den Theilungsplan, sowie zur Vornahme der Vertheilung Termin auf Dienstag, den 9. Mai 1893, Vormittags 9 Uhr, bestimmt. Der Theilungs⸗ plan und die Rechnung des Segquesters werden von heute an zur Einsicht der LE“ auf der Ge⸗ richtsschreiberei niedergelegt sein. as Honorar des Seguesters ist auf 60 ℳ festgesetzt. Teterow, den 20. April 1893. Großherzogliches Amtsgericht.
Aufgebot.
Es ist das Aufgebot folgender Urkunden:
1) der dem Herrn Rudolf Lehmann, hier von dem Komtor der Reichs⸗Hauptbank für Werthpapiere er⸗ theilten Depotscheine mit dem Paßwort 12 290
a. Nr. 615 285 über 200 Pfund Sterling 6 Mexikanische äußere Anleihe Interuns⸗Scheine von 1890 mit Zinsscheinen, fällig 1. Ja⸗ nuar 1891 und folgenden, d. d. Berlin, den 2. Dezember 1890,
.Nr. 590 574 über 140 Pfund Sterling 6 % consolidirte äußere Mexikanische Anleihe von 1887/88 mit Zinsscheinen, fällig 1. Oktober 1890 folg. und Anweisungen, d. d. Berlin, den 9. Juli 1890,
von dem Herrn Rudolf Lehmann, hier, 1
2) des dem Lehrer Hermann Jacobsen Krichau in Hardersleben von der Direction der Berlinischen Lebens⸗Versicherungs⸗Gesellschaft ertheilten Depot⸗ scheines über die verpfändete Police der Berlinischen Lebens⸗Versicherungs⸗Gesellschaft Tab. A. I. Nr. 57 165 mit einer versicherten Summe von 2000 ℳ, d. d. Berlin, den 4. März 1892, von dem Lehrer H. J. Krichau in Knud, —
3) der Actie Nr. 298 des Actien⸗Vereins des Zoologischen Gartens über 100 Thaler Pr. Crt., ausgestellt für Herrn Dr. Abbot, d. d. Berlin, den 1. August 1871, eingetragen im Stammregister Fol. 150, von Frau Caroline L. Abbot, geb. Fay.
ier, 1 bir. des der Frau Rubin, geb. Klostius, später verehelichten Freytag, bei ihrer am 19. Juni 1852
erfolgten Aufnahme in die große Berliner Sterbe⸗
anzumelden und die Urkunden vorzulegen,
[5784]
8
kasse Nr. 10 von 1841 ausgehändigten Statuten⸗ eremplars der u Sterbekasse mit der Aufnahme⸗ bescheinigung Nr. 2799 von der Armen⸗Direction hierselbst,
5) des auf den Namen des Arbeiters Friedrich Müffke in Pankow ausgefertigten P Nr. 27 265 der Niederbarnimer Kreis Sparkasse über ein Guthaben von 474,04 ℳ von dem Kaufmann Hugo Loew, hier,
6) der von der Lebensversicherungs⸗Anstalt für die Armee und Marine zu Berlin auf den Namen des Königlichen Kasernen⸗Inspectors Julius Heinrich Knoechel in Straßburg i. E. ausgestellten Police Nr. 3805 über 300 ℳ, d. d. Berlin, den 1. Juli 1875, von den Erben des Kasernen⸗Inspectors Knoechel, ehrerin Luise Knöchel und den minderjährigen
Ludwig und Julius Knocchel, letztere beiden vertreten
urch ihre Mutter Wittwe Knöchel als Vormünderin, sämmtlich zu Schlettstadt,
7) des dem Kaufmann Herrn Leonor Glaser hier von dem Komtor der Reichs⸗Hauptbank für Werth⸗ apiere ertheilten Depotscheines Nr. 431 208 über 900 ℳ 3 ½ % Berliner Stadt⸗Anleihe von 1886 nit Zinsscheinen fällig 1. April 1888 folg. und Anweisung, von dem Kaufmann Leonor Glaser hier,
8) der auf den Namen des Kaufmanns Hermann
gesetzliche
Löwenstein hier ausgestellten Police Nr. 231 384
der Preußischen Lebens⸗Versicherungs⸗Aktien⸗Gesell⸗ schaft zu Berlin über 5000 ℳ, d. d. Berlin, den 11. Januar 1889 von dem Kaufmann Hermann Löwenstein hier,
9) der auf den Namen des Bauunternehmers Friedrich Hermann Becker in Laußigk ausszestellten Lebensversicherungspolice Nr. 92 287 der Victoria, Allgemeine Versicherungs⸗Actien⸗ Gesellschaft zu Berlin über 2000 ℳ, d. d. Berlin, den 26. Juni 1891 von dem Bauunternehmer Friedrich Hermann Becker in Laußigk,
10) folgender 2 Sparkassenbücher der städtischen Sparkasse zu Berlin a. des für den Klempnerlehrling Carl Both
ausgefertigten Sparkassenbuches Nr. 245 553
mit einem Guthaben von 842,61 ℳ
.des für den Schriftsetzer Carl Barbier aus⸗
gefertigten Sparkassenbuches Nr. 336 293
mit einem Guthaben von 660,60 ℳ, von
dem Schuhmachermeister Hermann Pilz hier als Vormund des minderjährigen Carl Barbier gen. Both,
11) des dem Herrn August Berndt in Cassel von dem Komtor der Reichs⸗Hauptbank für Wert papiere ertheilten Depotscheines Nr. 726 330 mit Paßwort 16 178 über 2500 ℳ 3 ½ % Preußische consolidirte Staatsanleihe mit Zinsscheinen fällig 1. April 1893, folg. und Anweisungen, d. d. Berlin, den 13. De⸗ zember 1892, von dem landwirthschaftlichen Beamten August Berndt in Cassel,
12) der dem Herrn Kreisgerichts⸗Rath Albert Wilhelm von Haxthausen von der Dircction der Berlinischen Lebens⸗Versicherungs⸗Gesellschaft er⸗ theilten Empfangs⸗Quittung d. d. Berlin, den 9. März 1878 über die übergebenen Policen der Berlinischen Lebens⸗Versicherungs⸗Gesellschaft Tab. B. Nr. 687 und 688 über 2000 Thaler, von dem Amtsgerichts⸗Rath Albert Wilhelm von Haxthausen in Lauenburg i. Pom.,
13) der auf den Namen des Königlichen Second⸗ Lieutenants im 4. Garde⸗Grenadier⸗Regiment Königin Herrn Gerd Hans, Askan. Freiherr von Harden⸗ berg II. in Koblenz ausgestellten Police Nr. 8575 der Lebensversicherungs⸗Anstalt für die Armee und Marine d. d. Berlin, den 1. Juli 1880, über 500 ℳ von dem Hauptmann im Nebenetat vom großen Generalstab Günther von Hardenberg hier,
14) der auf den Namen des Kaiserlichen Corvetten⸗ Capitäns Herrn Franz Carl David Felir Hasen⸗ elever in Wilhelmshaven ausgestellten Police Nr. 2423 der Lebensversicherungs⸗Anstalt für die Armee und Marine d. d. Berlin, den 1. Juli 1874, über 300 ℳ von dem Lieutenant zur See a. D. F. Kistner in Hamburg,
15) des Herrn Rittergutsbesitzer Otto Freiherr von Hounwald in Leibchel von der Kur⸗ und Neu⸗ märkischen Ritterschaftlichen Darlehnskasse ertheilten Depotscheines Nr. 1232 b. d. d. Berlin, den 6. Februar 1892 über 16 950 ℳ Brandenburger 4 % Rentenbriefe mit Coupons Nr. 3 — 16 und Talons April — Oktober von dem Rittergutsbesitzer Otto Freiherr von Houwald auf Leibchel, .
16) der auf den Namen des Carl Alfred Keyser zu Berlin ausgestellten Police Nr. 10 966 der Lebens⸗ Invaliditäts⸗ und Unfall⸗Versicherungs⸗Ge⸗ sellschaft „Prometheus“ in Berlin, d. d. Berlin, den 23. November 1886, über 600 ℳ von dem Vor⸗ stand des Vereins zur Erziehung sittlich verwahrloster Kinder im Templiner Kreise, vertreten durch die Wittwe Keyser zu Berlin,
17) des unkündbaren Pfandbriefes der Preußischen Hypotheken⸗Actien⸗Bank Ser. IV. Litt. K. Nr. 11 705 über 50 Thaler, zu 5 % verzinslich, eingetragen im Register sub Fol. 6, d. d. Berlin, den 1. Juli 1874, von dem Gerichtsassessor a. D. Georg Walch, dem Fütene Clara Walch und dem Fräulein Helene
allenstein als Erben der verstorbenen Wittwe Juliane Filers aus Schönebeck beantragt.
Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 23. September 1893, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Ge⸗ richte, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel B., Saal 32, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte widrigen⸗ 8 die Kraftloserklärung der Ürkunden erfolgen wird.
Berlin, den 17. Januar 1893.
Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 81.
Aufgebot. .
Auf Antrag des Herrn Präsidenten des König⸗ lichen Ober⸗Landesgerichts zu Marienwerder werden alle diejenigen, welche Ansprüche auf die von dem verstorbenen Amtsgerichts⸗Secretär Abramowsky für sein Dienstverhältniß als Verwalter der Gerichtskasse zu Löbau bestellte Amtscaution von 1500 ℳ erheben, aufgefordert, ihre Rechte spätestens in dem auf den 12. Juli 1893, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebots⸗ eermine anzumelden, widrigenfalls sie ihrer Ansprüche auf die Caution werden verlustig erklärt und an die Person desjenigen, mit welchem sie contrahirt haben,
verwiesen werden.
Löbau, den 14. April 1893. 1b Königliches Amtsgericht.
[70734] Aufgebot.
Folgende angeblich durch Brand vernichtete Ur⸗ kunden werden aufgeboten:
1) auf Antrag des Wirths Martin Bruch zu Ostrowitte das Sparkassenbuch der Kreissparkasse zu Gnesen Nr. 6814, ausgestellt auf den Namen des Mündels des Antragstellers der minderjährigen Ma⸗ rianna Szezesniak, welches im November 1889 über 86,29 ℳ einschließlich der Zinsen lautete,
2) auf Antrag des Grundbesiters Adolf Schmidt zu Anastazewo bei Orchowo, vertreten durch den Justiz⸗Rath Meinhardt zu Gnesen, den von dem Antragsteller ausgestellten und von dem Käthner Friedrich Erber zu Anastazewo acceptirten Wechsel d. d. Anastazewo, den 5. Februar 1888, über 150 ℳ, zahlbar auf jedes Verlangen.
Die unbekannten Inhaber vorstehender Urkunden werden aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine am 22. September 1893, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 13, ihre Rechte unter Vorlegung der bezeichneten Ur⸗ kunden anzumelden, widrigenfalls die Kraftloserklä⸗ rung der Urkunden erfolgen wird.
Gnesen, den 16. Februar 1893. 1
Königliches Amtsgericht.
[2158] 8 Aufgebot.
Das angeblich verlorene Sparkassenbuch Nr. 4223 der Sparkasse des Kreises Löbau zu Neumark W.⸗Pr. für Bertha Bebb zu Marchlewo, auf 300 ℳ lautend, wird auf Antrag der unverehelichten Bertha Bebb zu Melchertswalde behufs Neuausfertigung aufgeboten. Der etwaige Inhaber des Buchs wolle spätestens im Aufgebotstermine am 3. November 1893, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte seine Rechte anmelden, widrigenfalls das Buch für kraftlos erklärt wird. — F. 3/93.
Neumark W.⸗Pr., den 4. April 1893.
Königliches Amtsgericht. [5780]
Auf Antrag der Schuhmacherfrau Henriette Keller⸗ mann, geb. Alwardt, zu Doberan, des Tischlers Hel⸗ muth Alwardt zu Lübeck, des Tischlers Carl Alwaerdt zu Reddelich, des Töpfers Julius Alwardt zu Anna⸗ berg, des Kaufmanns Heinrich Alwardt zu Doheran und des Tischlers Adolf Alwardt zu Doberan, sämmtlich legitimirte Besitzer der Büdnerei Nr. 157 zu Doberan, welche die beiden Hypothekenscheine über die zum Grund⸗ und Hypothekenbuche dieses Grund⸗ stücks eingetragenen Forderungen
a. Fol. 3 über 1500 ℳ für den Schneider Heinrich Alwardt zu Little Rock im Staat Arcansas, Nord⸗Amerika,
. Fol. 4 über 1500 ℳ für den Schneider Heinrich Alwardt zu Little Rock im Staat Arcansas, Nord⸗Amerika,
vorgelegt haben, werden auf Grund § 20 sub 1 des Gesetzes, betr. die Grund⸗ und Hypothekenbücher in den Domänen, alle, welche der Tilgung der bezeich⸗ neten beiden Forderungen glauben widersprechen zu können, hierdurch geladen, ihre Rechte an diesen In⸗ tabulaten spätestens in dem auf Donnerstag, den 15. Juni d. Js., 11 Uhr Vormittags, an⸗ gesetzten Aufgebotstermine anzumelden, unter dem Nachtheile, daß die eingetragenen Rechte für ungültig und erloschen erklärt werden.
Doberan, den 19. April 1893.
Großherzogl. Mecklenb. Schwerinsch.
Ausfertigung.
[5778] 3 1 Aufgebot.
Auf dem Anwesen Hs. Nr. 28 zu Oberreitnau sind im Hypothekenbuche für Oberreitnau Bd. II. S. 1647 seit 2. März 1826 für die Geschwister Josef Anton, Anna Maria, Theresia, Basil und Katharina Dreyer von Oberreitnau 100 Fl. Kapital und die Herbergs⸗ rechte für den ledigen Stand eingetragen. Da die Nachforschungen nach den rechtmäßigen Inhabern fruchtlos geblieben und vom Tage der letzten auf diese Forderungen sich beziehenden Handlung an ge⸗ rechnet 30 Jahre verstrichen sind, so werden auf Antrag des Anwesensbesitzers Valentin Zink Die⸗ jenigen, welche auf obige Forderungen ein Recht zu haben glauben, hiemit zur Anmeldung innerhalb sechs Monaten und spätestens in dem auf Samstag, 9. Dezember 1893, Vormittags 9 Uhr, da⸗ hier angesetzten Aufgebotstermin unter dem Rechts⸗ nachtheile aufgefordert, daß im Falle der Unter⸗ lassung der Anmeldung die Forderungen für erloschen erklärt und im Hypothekenbuche gelöscht würden.
Lindau, 19. April 1893.
Königliches Amtsgericht. (gez.) Schuster.
Den Gleichlaut vorstehender Ausfertigung mit der Urschrift bestätigt
Lindau, 20. April 1893.
Gerichtsschreiberei des Königlichen Amtsgerichts.
Der K. Secretär: Huber.
[5781 Auf Antrag des Büdners Schuhmachers Ruwoldt zu Doberan, welcher unter Vorlegung des Hypo⸗ thekenscheines dargelegt hat, daß er die Seite 2 Nr. I b. des Special⸗Hypothekenbuches der Büdnerei Nr. 209 zu Doberan für die Madame Lembcke, geb. Luise Franck, zu Hohenfelde eingetragene Forderung von 200 Thlr. Cour. zurückgezahlt habe, werden auf Grund § 20 sub 1a. des Gesetzes, betr. die Grund⸗ und Hypothekenbücher in den Domänen, alle die⸗ jenigen, welche der Tilgung des eingetragenen Rechts widersprechen zu können glauben, aufgefordert, ihre Rechte und Ansprüche an das bezeichnete Intabulat spätestens in dem auf Donnerstag, den 15. Juni
[d. J., 10 Uhr Vormittags, angesetzten Auf⸗
gebotstermine anzumelden unter dem Nachtheile, daß das eingetragene Recht für ungültig und die Tilgung desselben für zulässig erklärt werden soll. Doberan i. Meckl., den 19. April 1893.
Großherzogliches Amtsgericht.
[5785] Aufgebot.
Auf den Antrag der Wittwe Kötters Gerhard Bernard Feldhues und des Ackermanns Hermann Feldhues zu Weiner, Kspl. Ochtrup, vertreten durch den Rechtsanwalt Dupré zu Burgsteinfurt, werden die Gebrüder Gerhard Heinrich und Bernard Feldhues aus Kspl. Ochtrup, welche 1870 und 1871 nach Amerika ausgewandert sind, aufgefordert, sich spätestens im Aufgebotstermine den 20. März 1894, Vormittags 9 Uhr, bei dem unterzeich⸗ neten Gerichte zu melden, widrigenfalls ihre Todes⸗ erklärung erfolgen wird.
Burgsteinfurt, den 10. April 1893. Königliches Amtsgericht. Abtheilung I.
[5786] Anfgebot.
Auf Antrag der verehelichten Briefträger Kippel, Amalie, geb. Wolter, zu Serwest, im ehelichen Beistande. vertreten durch den Rechtsanwalt Justiz⸗ Rath Köhn zu Angermünde, wird deren Bruder, der am 5. Mai 1837 zu Angermünde als Sohn des Schmiedemeisters Martin Friedrich Wolter und dessen Ehefrau, Karoline, geb. Tappendorf, geborene Karl Ludwig Julius Wolter, welcher als Schmiedegeselle nach Rußland ausgewandert und seit April 1880 verschollen ist, aufgefordert, sich spätestens im Aufgebotstermine am 15. März 1894, Vormittags 10 Uhr, bei dem unter⸗ zeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 15, zu melden, widrigenfalls seine Todeserklärung erfolgen wird. Die Aufforderung zur Meldung bis spätestens zu demselben Zeitpunkt ergeht hierdurch gleichzeitig an die etwaigen unbekannten Erben des Julius Wolter.
Angermünde, den 13. April 1893.
Königliches Amtsgericht.
[5783] Aufgebot. “
Auf den Antrag des Abwesenheits ormunds, Eigen⸗ thümers August Apitz zu Josephowo, werden die Geschwister August Ferdinand und Friedrich Wilhelm Reich aus Josephowo, welche vor etwa 20 Jahren nach Amerika ausgewandert sind, aufgefordert, sich spätestens im Aufgebotstermin am 17. März 1894, Vormittags 9 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht zu melden, widrigenfalls ihre Todeserklärung erfolgen wird.
Margonin, den 18. April 1893.
Königliches Amtsgericht.
[5779]
8 Aunfgebot. Auf Antrag von:
1) Friedrich Weyher und Adelinde Schmidt, geb. Weyher, in Neubrunn, Geschwister der sub A. Genannten,
2) Eduard Rommel, Revisions⸗Assistent in Eis⸗ feld, Halbbruderssohn des sub B. Genannten,
3) Rudolf Gräf, Kämmerei⸗Assistent hier,
Bruder des sub C. Genannten, werden
A. Weyher, Elisabethe, am 10./5. 1842 als uneheliche Tochter der † Margarethe Elisa⸗ bethe Weyher in Neubrunn geboren,
B. Heisner, Adam Gottlob, geb. 15./5. 1824 hier als Sohn des † Herzogl. Silberdieners Johann Justus Heißner aus Niederwehren b. Cassel und dessen † Ehefrau Sophie Dorothea, geb. Ritter, von hier,
Gräf, Heinrich Rudolf Robert, geb. 25./11. 1848 hier als Sohn des † Kaufmanns und Kämmerers Georg Gräf aus Heina und dessen Ehefrau, Oberhebamme Hermine Gräf, geb.
Grimm, von Sondheim, jetzt hier,
welche seit länger als 20 Jahren abwesend sind, ohne
daß Nachricht über sie eingegangen wäre, aufgeboten.
Die genannten Abwesenden und deren ihrer Existenz
nach unbekannte Erben werden geladen, sich am
26. Oktober 1893, Vormittags 11 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gericht zu melden, widrigen⸗
falls sie für todt erklärt werden, ihr Vermögen als vererbt angesehen und behandelt werden wird, ihre unbekannten Erben aber mit ihren Erbansprüchen werden ausgeschlossen werden. Das Vermaͤgen beträgt bei A. ca. 362 ℳ, bei B. ca. 215 ℳ, bei
C. ca. 900 ℳ Gleichzeitig wird Termin zur Ver⸗
kündung eines Ausschlußurtheils auf den 2. No⸗
vember 1893, Vormittags 11 Uhr, an⸗
beraumt. Auswärtige Betheiligte haben einen Be⸗
vollmächtigten am Sitze des Gerichts zu bestellen. Meiningen, den 17. März 1893. Amtsgericht, Abth. II. Bernhardt.
[5782] Aufgebot.
Der am 26. Oktober 1887 verstorbene Kaufmann Daniel Heinrich Carl Meyer zu Euxhaven hat mit seiner Ehefrau Maria Elise, geb. Meyer, am 28. Mai 1881 ein gemeinschaftliches Testament er⸗
tet, welches am 1. November 1887 eröffnet ist. In diesem Testament hat der genannte Erblasser seine genannte Ehefrau zur Erbin seines Vermögens mit der Maßgabe ernannt, daß sie zur freien Ver⸗ fügung über den Nachlaß berechtigt und insbesondere befugt sein soll, auf ihren alleinigen Consens Grund⸗ stücke, Hypothekpöste und Clauseln umschreiben, ein⸗ tragen und tilgen zu lassen.
Auf Antrag der Wittwe Maria Elise Mexyer, geb. Meyer, dahier, vertreten durch ihren Bevoll⸗ mächtigten, den Lootsen Heinrich Wilhelm Meyer dahier, werden daher Alle, welche an dem Nachlaß des genannten Erblassers Forderungen oder Erb⸗ ansprüche geltend machen oder dem gedachten Testa⸗ ment und insbesondere der gedachten Befugniß der eingesetzten Erben widersprechen wollen, aufgefordert, ihre Forderungen, Ansprüche und Widersprüche spätestens in dem auf Dienstag, den 27. Juni 1893, Morgens 10 Uhr, hier anberaumten Aufgebotstermine anzumelden, widrigenfalls der Reihtsnachtheil des Ausschlusses eintreten wird.
Cuxhaven, 20. April 1893.
Das Amtsgericht Ritzebüttel. (gez.) Bacmeister.
5880060606“
Das K. Amtsgericht München I., Abth. A., für Civilsachen, hat unterm 19. ds. Mts. folgendes Aus⸗ schlußurtheil erlassen und verkündet:
1) Nachverzeichnete auf die Gemeindekasse Treucht⸗ lingen vinculirte Werthpapiere: Die 3 ½ % Pfand⸗ briefe der Bayr. Hypotheken⸗ und Wechselbank da⸗ hier Ser. XXIII. Litt. M. Nr. 14033 zu 500 ℳ und Litt. N. Nr. 12344 zu 200 ℳ, der 3 ½ % Pfandbrief der Süddeutschen Bodencreditbank dahier
veer. XXXVIII. Litt. K. Nr. 190457 zu 200 ℳ und die 4 % Bayr. Eisenbahnanlehensobligation Ser. 813 Kat. Nr. 203194 zu 200 ℳ werden für kraftlos erklärt.
2) Der Magistrat des Marktes Treuchtlingen hat als Antragsteller die Kosten des Verfahrens zu tragen.
München, 20. April 1893.
Der Kgl. Gerichtsschreiber: (L. S.)
Störrlein.
[5809] Bekanntmachung. In der Fender'schen, Schüler’schen und Junge'schen
Aufgebotssache — FP. 3—5. 92 — hat das König⸗
liche Amtsgericht zu Sonnenburg durch den Amts⸗ richter Boltz am 12. April 1893 für Recht erkannt:
a. In der Fender'schen
1) die Hypothekenurkunde über die Hypothekenpost von 100 Thlr. = 300 ℳ, welche für den Colonisten Johann Friedrich Uckert zu Malta im Grundbuche des dem Eigenthümer Karl Fender zu Brenkenhofs⸗ fleiß gehörigen Grundstückes Brenkenhofsfleiß Band 1. Blatt Nr. 25 Abtheilung III. Nr. 6 ein⸗ getragen steht, bestehend aus der Obligation vom 4. Februar 1848 dem Hypothekenscheine und dem Cessionsvermerk an ꝛc. Uckert wird zwecks Löschung der Post für kraftlos erklärt.
2) Die Kosten des Verfahrens, soweit sie die vor⸗ bezeichnete Urkunde betreffen, bat der Antragsteller Fender zu tragen.
b. In der Schüler'schen
1) die Hypothekenurkunde über die Hypothekenpostvon 200 Thlr. = 600 ℳ, welche im Grundbuche des dem Handelsmann Ferdinand Schlösser zu Freiberg gehörigen Grundstücks — Worfelde Band 2 8 Bl. Nr. 27 — Abtheilung III. Nr. 18 auf Grund der Obligation vom 16. November 1849 für den Bauergutsbesitzer Johann Friedrich Gensch zu Breesen hypothekarisch eingetragen stand, bei der Theilung des Nachlasses des ꝛc. Gensch auf die Ida Elisabeth Gensch zu Breesen und auf Grund der Cession vom 30. März 1886 auf den Vorschnitter August Schüler zu Schützensorge im Grundbuche umgeschrieben ist, wird zwecks Neubilduug derselben für kraftlos erklärt.
2) Die Kosten des Verfahrens, soweit sie die vor⸗ bezeichnete Urkunde betreffen, hat der Antragsteller Schüler zu tragen.
c. In der Junge'schen
1) die Hypothekenurkunde über eine Hypothekenpost von 2000 Thlr. und eine Ausstattung im Werthe von 50 Thalern, welche im Grundbuche des dem Eigen⸗ thümer Ferdinand Junge jun. zu Neudresden ge⸗ hörigen Grundstücks Neudresden Band 1. Blatt Nr. 15 b. Abtheilung III. Nr. 12 für den Berthold Eduard Robert Junge, geboren am 20. März 1857 eingetragen stehen, bestehend aus einer beglaubigten Abschrift des Erbrecesses vom 12. August und 9. September 1857, betreffend den Nachlaß der ver⸗ ehel. Junge, geb. Schieley, und dem Hypothekenbuchs⸗ wird zwecks Löschung der Post für kraftlos erklärt.
2) Die Kosten des Verfahrens, soweit sie die vor⸗ bezeichnete Urkunde betreffen, hat der Antragsteller Junge zu tragen.
Königliches Amtsgericht. [5278] 8
Durch Ausschlußurtheil des Königlichen Amts⸗ gerichts zu Iburg vom 13. April 1893 ist für Recht erkannt:
Die von Colon Bernhard Heinrich Sieker zu Hankenberg ausgestellte notarielle Schuldurkunde vom 2. Januar 1867 über eine verzinsliche Forderung von 3300 ℳ zu Gunsten des Colons Meyer zu Eppendorf, cedirt an Colon Caspar Heinrich Wittemeyer zu Hundebrock, eingetragen im Grundbuche Hankenberg Band I. Blatt 8 Abtheilung III. Nr. 2 wird für kraftlos erklärt auf Kosten des Antragstellers.
[4495] Bekanntmachung.
Durch Ausschlußurtheil vom 12. April 1893 sind nachfolgende Hypothekenurkunden:
a. über 600 ℳ elterliche Abfindung zu 5 % Zinsen vom 29. September 1881 in jährliche Theilen verzinslich, eingetragen aus dem Vertrage vom 10. September 1879 an demselben Tage für den minorennen Jakob Ropel in Jalowezowo in Abtheilung III. unter Nr. 1 im Grundbuche von Lebno Blatt 1, dem Josef Hewelt gehörig, gebildet aus dem Hypothekenbrief vom 28. August 1882 un angefügter Verhandlung von demselben Tage,
b. über 33,60 ℳ Rest einer Vatererbtheils⸗ forderung von 170 ℳ verzinslich mit 5 % vom 2. März 1887 ab, i ge aus dem Recesse vom 24./29. November 1887 am 19. Dezember 1887 für den minderjährigen Jofef August Kowalski in Sbichau in Abtheilung III. Nr. 3 des dem Franz Kowalski gehörigen Grundstücks Sbichau Blatt gebildet aus dem Hypothekenbrief vom 9. Januar 1889 und angefügter Receßausfertigung vom 24. No⸗ 1 vember 1887, für kraftlos erklärt worden.
Neustadt W.⸗Pr., den 12. April 1893.
Königliches Amtsgericht.
[5813] Bekanntmachung. . Durch Ausschlußurtheil vom 17. April 1893 ist die über die Band 3 Fol. 19 des Grundbuchs von Neuenkirchen in Abtheilung III. Nr. 10 eingetragene Post von 900 ℳ gebildete Hypothekenurkunde, be⸗ stehend aus dem Hypothekenbriefe vom 25. Juni 1879 und einer Ausfertigung der gerichtlichen Ver⸗ handlung vom 2. Mai 1879 für kraftlos erklärt worden. Rietberg, 17. April 1893. 1“ Königliches Amtsgericht.
[5808] Bekanntmachung. Durch Urtheil des unterzeichneren Gerichts vom 18. April 1893 sind die Hypothekenurkunden über: a. 96 Thlr. 26 Sgr. 10 Pf. Vatererbtheile der
Veröffentlicht: H. Eckermann, Gerichtsschreiber. Geschgiftet. Ahert un agdalena Skirde
aus dem Erbrecesse vom 28. Juli und 20. Sep⸗ tember 1826, über 480 Thlr. Muttererbtheile der Geschwister Joseph, Andreas und Valentin Skirde aus dem Erbrecesse vom 4./9. Juni 1877, eingetragen in dem Grundbuche des dem Besitzer Johann Klein IJ. gehörigen Grundstücks Elsau Nr. 7 in Abth. III. Nr. 1 und Abth. III. Nr. 4, für kraftlos erklärt. Seeburg, den 18. April 1893. Königliches Amtsgericht. 6
1“
Die Gläubiger der Fost von 22 Thlr. 7 Sgr. 3 Pf., eingetragen im Grundbuch von Gr. Rosinsko Nr. 13 in Abth. III. Nr. 1, 2, 3, sind heute mit ihren Ansprüchen ausgeschlossen. Bialla, den 11. April 1893. Königliches Amtsgericht. [5811] Bekanntmachnrag. ““] Durch Ausschlußurtheil vom 28. Februar 1899 sind die Berechtigten folgende r Heats⸗eene a. von 75 Thaler, eingetr igen auf Sadluken Nr. 7 Abtheilung I11. Nr. 14 Fer Fesenh Sczypkowski, b. von 5 Thaler 15 Sgr. 4 Pf., eingetragen auf