auch gewissermaßen von den hiesigen Staatseinrichtungen und den Ein⸗ richtungen für die Volkswohlfahrt nicht denselben Nutzen haben wie diejenigen, die hier ein Gewerbe betreiben, das kann, glaube ich, ver⸗ treten werden. Ich würde also bitten, wenn die Regierungsvorlage nicht wiederhergestellt wird, dann wenigstens den Antrag der Herren von Zedlitz und Dr. Krause anzunehmen.
Abg. v. Buch (cons.): Seine Partei halte an dem Peschcu zweiter Lesung fest. Die Ergänzungssteuer sei ein gerechter Ausglei gegenüber der bisherigen ungerechten Besteuerung der verschiedenen Vermögensobjecte. Die Regierungsvorlage enthalte eine ungerechte Bevorzugung der Ausländer, welche sich bei uns aufhalten. 41
Abg. von Eynern (nl.): Er halte die Vermögenssteuer für eine höchst unpraktische und ungerechte Steuer, und darum werde er für den Antrag Böttinger stimmen. Sie chicanire die Ausländer, welche sich in unserem Lande aufhalten, in unerträglicher Weise, ohne dem Fiscus erhebliche Vortheile zu gewähren, und verschließe die Grenze dem Eintritt solcher Ausländer, die für unseren Handel von großem Vortheil sein könnten.
Nach einer kurzen Bemerkung des Abg. Dr. Wuermeling (Centr.) wird der Antrag Böttinger angenommen. Damit ist die Regierungsvorlage wiederhergestellt.
Die §§ 5—11 werden nach unerheblicher Debatte ge⸗ nehmigt. 1 1
§ 12 enthält Vorschriften über die Werthbestimmungen der zu versteuernden Objecte; Werthpapiere sind danach ihrem Verkaufswerth gemäß zu veranschlagen.
Die Abgg. Freiherr von Zedlitz (freicons.) und Krause (nl.) dagegen wollen diese Werthpapiere, wenn sie in Deutsch⸗ land einen Börsencurs haben, nach diesem, anderenfalls nach ihrem Verkaufswerth veranschlagen. .“
Dieser Antrag wird angenommen und mit dieser Aenderung der § 12. 1
Nach § 15 kommen noch nicht fällige Ansprüche aus Lebens⸗, Kapital⸗ und Rentenversicherungen mit zwei Dritteln der Summe der eingezahlten Prämien oder Kapitalbeiträge, falls aber der Betrag nachgewiesen wird, für welchen die Ver⸗ sicherungsanstalt die Police zurückkaufen würde, mit diesem Rückkaufswerth in Anrechnung. .
Abg. Engels (freicons.) will diese Bestimmungen dahin ändern, daß Ansprüche aus Kapital⸗ und Rentenversicherungen für den Erlebensfall mit zwei Dritteln in Anrechnung kommen.
Der Antrag Engels wird abgelehnt.
§ 17 bestimmt, daß Personen, deren steuerbares Vermögen den Gesammtwerth von 6000 ℳ nicht übersteigt, zur Er⸗ gänzungssteuer nicht herangezogen werden dürfen.
Abg. Dr. Wuermeling beantragt, statt 6000 ℳ zu setzen 10 000 ℳ
Der Antrag Wuermeling wird abgelehnt und der Rest des Gesetzes unverändert nach dem Beschlusse zweiter Lesung angenommen. “
Der Präsident schlägt vor, die definitive Abstimmung am Montag vorzunehmen.
Abg. Dr. Wuermeling bittet im Namen des Centrums, die Schlußabstimmung über dieses Gesetz vorzunehmen, nachdem das Wahl⸗ gesetz an das Abgeordnetenhaus gelangt ist.
Abg. Graf Limburg⸗Stirum (cons.) hält diesen Aufschub nicht für nothwendig: werde das 1131 verworfen, dann sei die ganze Steuerreform in den Brunnen gefallen. Außerdem würde die Annahme des Antrages das Zustandekommen der Steuerreform außer⸗ ordentlich verzögern.
Abg. Dr. Wuermeling (Centr.) erklärt, daß seine Partei gegen das Vermögenssteuergesetz stimmen müßte, falls ihrem Antrage nicht stattgegeben werde.
Abg. Stengel (freicons.) glaubt, daß sich das Centrum ledig⸗ lich durch politische Rücksichten bei dieser Frage leiten lasse, und bittet, es bei dem Vorschlage des Präsidenten zu belassen.
Das Haus beschließt in diesem Sinne. Für den Antrag Wuermeling stimmen nur das Centrum und die Polen.
Schluß 4 Uhr. Nächste Sitzung Montag 11 Uhr. (Schlußabstimmung über das Ergänzungssteuergesetz; dritte Berathung des Communalabgabengesetzes.)
Statistik und Volkswirthschaft.
Von Bränden beschädigte Haushaltungen in Preußen.
Auf den Zählkarten, welche die preußischen Polizeibehörden über jede von einem Schadenbrande betroffene Besitzung auszufüllen haben, soll auch die Bewohnung der Grundstücke, sowie die Zahl der vom Brande unmittelbar beschädigten Haushaltungen verzeichnet werden. Dies geschieht einerseits nicht immer bei Verlusten außerhalb der eigentlichen Wohnräume, andererseits treten Brandschäden an dem Eigenthum des Staats, der Gemeinden und dergleichen ein, welche Besitzer nicht als „Haushaltungen“ betrachtet werden. Mit ihrem Einschluß wurden nach einer Schätzung in den Jahren 1885/87 durchschnittlich von Bränden beschädigt: in Berlin 3030, in den übrigen Stadtkreisen und Städten mit über 20 000 Bewohnern 4420, in den kleineren Stadtgemeinden 4352, in den Landgemeinden 12 969 und in den Gutsbezirken 1777 Haushaltungen. Hieraus folgt, daß von je 1 Million im Jahre 1885 überhaupt vorhandener Haus⸗ haltungen jährlich 9924 bezw. 4874, 3891, 3967 und 4724 einen Vrandschaden erlitten haben. späteren Jahre als annähernd zutreffende anzunehmen.
Ausfuhr italienischer Weine. Das Jahr 1892 war sehr günstig für die italienischen Wein⸗ bauern. Stieg doch die Ausfuhr italienischer Weine in Fässern auf 2 417 166 hl, während sie 1891 nur 1 158 540, 1889 — einem eben⸗ falls ziemlich günstigen Jahre — 1 408 977 hl und 1888: 1 802 020 hl. betragen hatte. Gegen 1889 betrug die Zunahme des Exports nicht weniger als 1 008 189 hl oder rund 71 ½ %. Von dieser ge⸗ waltigen Zunahme entfallen allein mehr als neun Zehntel (936 281 hl) auf die Schweiz, “ und Deutschland, d. h. auf diejenigen Staaten, mit denen Italien 1891 die Handels⸗ verträge abgeschlossen hat.“ Aber auch nach anderen europäischen und außereuropäischen Gebieten hat der italienische Weinexport meist eine erhebliche Steigerung erfahren, wie folgende, dem „Journal des Tarifs et Traités de Commerce“ (vom 16. März d. J.) entnommene Zusammenstellung erkennen läßt. Es betrug die Weinausfuhr Italiens 1889 1892 die Zu⸗ od. Abnahme
nach hl hl hl Central⸗ und Süd⸗Amerika 361 850 353 292 8 558 der Schweiz .336 722 553 898 172 283 281674 eutschlanͤd.. 137 883 260 456 Nord⸗Amerika.. 120 388 51 711 Malta. 116 091 131 479 Afrika. 73 960 79 922 Oesterreich⸗Ungarn. 33 141 629 673 an 30 088 26 675
t
109 421
122 573 78 677 15 388
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ie gewaltigste Zunahme hat die italienische Weinausfuhr nach Oesterreich⸗Ungarn erfahren; während dieses Bestimmungsland im Jahre 1889 fast an letzter Stelle -†f unter den Abnehmern, ist es drei Jahre später an den ersten Platz gerückt und nimmt allein mehr als ein Viertel der Gesammtweinausfuhr Italiens auf: die exportirte Menge ist rund 19 mal so groß geworden!
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Diese Antheile sind auch für die
217 17
1 Zur Arbeiterbewegung.
Hier in Berlin findet am 31. Mai d. J. die Ausschuß⸗ sitzung des Gesammtverbandes der evangelischen Arbeitervereine Deutschlands statt. Aus der Tages⸗ ordnung führen wir folgende Punkte an:
Discussion über den vom Comité vorgelegten Entwurf „Grund⸗ linien für ein epangelisch⸗sociales Friedensprogramm als Anhalt für Vorträge und Discussionen“. — Antrag des Württembergischen Ver⸗ bandes: „Die evangelischen Arbeitervereine Deutschlands aufzufordern, gemeinschaftlich und energisch für die von Herrn Paul Lechler in Stuttgart vorgeschlagenen Wohlfahrts⸗Einrichtungen über ganz Deutschland durch gemeinnützige Aectiengesellschaften einzutreten.“ — An⸗ trag des Vereins Cassel: „Der Gesammtverband evangelischer Arbeiter⸗ vereine Deutschlands wird gebeten 1) zu veranlassen, daß in sämmt⸗ lichen evangelischen Arbeitervereinen die Wohnungsfrage zur Diseussion h. üns und ihr nähergetreten werde, dann aber 2) auch die erforder⸗ ichen Schritte zu thun, um den einzelnen Arbeitervereinen die Ent⸗ leihung von Kapitalien zu günstigen Bedingungen zum Zweck des Baues von Arbeiterwohnungen zu ermöglichen.“
In Bremen haben, wie der „Vorwärts“ mittheilt, die Zimmer⸗ gesellen mehrerer Innungsmeister die Arbeit eingestellt, weil die Meister angeblich den Beginn und das Ende der Arbeitszeit in einer für die Arbeiter nachtheiligen Weise verlegen wollten.
Hier in Berlin sind nach demselben Blatt in der Werkzeug⸗ und Maschinenfabrik von A. Kästner zwölf Arbeiter entlassen worden, die am 1. Mai Nachmittags sich nicht zur Arbeit einstellten.
In London fand, wie „W. T. B.“ meldet, gestern Nachmittag im ydepark eine zweifache Kundgebung zu Gunsten des Achtstundentags statt. Der Zug, der sich am Themse⸗ Quai ordnete, begab sich von dort nach dem Park. Der Zug bestand aus den Arbeitervereinen, die mit ihren Fahnen und Musik an der Spitze erschienen waren; es wurden nur eine oder zwei rothe Fahnen bemerkt. Die Theil⸗ nehmer an der Kundgebung schaarten sich in Gruppen um 24 Wagen, die als Rednertribünen dienten. Unter den Rednern befanden sich mehrere Parlamentsmitglieder, Socialistenführer und Arbeiter. Schließlich wurde unter lebhafter Zustimmung eine Resolution zu Gunsten des Achtstundentags angenommen. Die Ses der Theil⸗ nehmer an der Kundgebung, welche in völliger Ruhe verlief, wird auf etwa 60 Tausend geschätzt.
In Glasgow fand, wie „W. T. B.“ meldet, die social⸗ demokratische Maifeier unter Theilnahme von 20 000 Personen statt. Es wurden Resolutionen zu Gunsten der Gleichheit, Brüder⸗ lichkeit und des Achtstundentags angenommen. Die Ruhe wurde nirgends gestört. 1
In Northampton wurde gestern gleichfalls eine Kund⸗ gebung veranstaltet, an welcher sich gegen 10 000 Personen, darunter eine große Zahl strikender Maurer, betheiligten. Die Ordnung wurde überall aufrecht erhalten.
Aus Hull wird telegraphisch gemeldet: Für die nicht dem Syn⸗ dikat angehörenden Arbeiter, die sich verpflichten mußten, mindestens 58 Monat in Arbeit zu bleiben, sind 3000 Betten angeschafft worden.
Ein Pariser Telegramm der „Köln. Ztg.“ berichtet: In St. Dié haben die Färber den Ausstand begonnen. Sie ver⸗ langen eine Herabsetzung der Arbeitszeit auf elf Stunden und eine Lohnerhöhung. In Armentidres stehen die Weber von neuem aus. In Nantes und Millau ist der Ausstand beendet.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Meber p ischt über die Verbreitung der Maul⸗ und Klauenseuche in Preußen im Ausgang des Monats April 1893.
Die Seuche herrschte in
Gemeinde⸗ Bezirken
Angabe der Thiergattung, welche von der Seuche be⸗ fallen ist.
Regierungs⸗
bezirk Krei⸗
sen
Laufende Nr.
Rinder, Schafe.
Rinder, Schweine. Rinder, Schafe. Rinder, Schweine. Rinder, Schafe, Schweine, Ziegen. Rinder, Schafe, Schweine. Rinder, Schafe, Schweine. Rinder, Schweine.
Rinder, Schafe, Schweine. Rinder. 8 Rinder, Schweine. Rinder. 1 Rinder, “ Rinder, S afe Schweine. Rinder, Schafe.
Rinder, Schafe, Schweine. Rinder.
Rinder, Schweine.
Rinder, Schafe, Schweine. Rinder, Schafe, Schweine. Rinder. Rinder, Schweine. Rinder, Schafe, Schweine. Rinder, Schafe, Schweine. Rinder, Schafe.
Rinder, Schafe, Schweine, Ziegen. Rinder, Schweine
Rinder, Schweine. Rinder, Schweine. Rinder.
Rinder.
Königsberg Gumbinnen Danzig 1 Marienwerder botsdam .. Frankfurt a. O. h“ “ Stralsund .. öse .. Bromberg .. 12 Breslau. 13 [Liegnitz 14 [Oppeln.. 15 Magdeburg. 16 Merseburg . . 1LIIö 18 Schleswig . . 19 [Hannover.. 20 Hildesheim . 21 [Lüneburg 22 Münster. 23 Minden.. 24 Arnsberg 25 Cassel.. 26 Wiesbaden.. 27 [Koblenz.. e“ 29 Düsseldorf.. V64 31 Aachen ... 32 Sigmaringen. Zusammen 165 V
Bemerkung zu Nr. 8: Klauenvieh angegeben.
Die Stadt Berlin und die E1— Stade, Osnabrück und Aurich waren am Schluß des Monats April frei von der Maul⸗ und Klauenseuche.
b Oesterreich-Ungarn. Die von der Königlich ungarischen Seebehörde zu Fiume an⸗ suemanh gewesene strenge ärztliche Untersuchung für Herkünfte aus den
—
—
— 2 ——O C ☛ G S S NeocbobooebdodedSSoUoeoen†nenesöeeöoUoneSen
8 1
Für einzelne Kreise ist allgemein
ranzösischen Mittelmeerhäfen ist Vergl. „R.⸗A. r. 79 vom 4. April 1893.) “
Handel und
— Die Einnahmen der Marienburg⸗Mlawkaer Eisenbahn betrugen im Monat April 1893 8 provisorischer Fr tstellung 123 000 ℳ gegen 110 500 ℳ nach provisorischer Festste April 1892, mithin mehr 12 500 ℳ — In der Generalversammlung der Tuchfabrik Aachen, vorm. Süskind und Sternau, Actiengesellschaft vom 6. d. M. wurde die Reduction des Actienkapitals von 1 ½ Millionen vefen Million Mark beschlossen; eine Dividende gelangt nicht zur Ver⸗ eilung. Magdeburg, 6. Mai. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker excl., von 92 % 18,90, Kornzucker excl., 88 % Rendement 18,40, Nachproducte excl., 75 % Rendement 15,65. Fest. Brod⸗
ung im
raffinade I. 31,00. Faß —,—. Gem. Melis I. mit Faß 29,75. Mei Rohzucker I. Product Transito. f. a. B. Hamburg pr. Mai 18,25 Gd., 18,40 Br., pr. Juni 18,50 bez, 18,55 Br., pr. Juli 18,52 ½ bez., 18,60 Br., hr. August 18,70 bez., 18,75 Br. Alte Ernte flau, neue nach fest, ruhiger.
Leipzig, 6. Mai. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata Grundmuster B. per Mai 3,85 ℳ, per Juni 3,85 ℳ, per Juli 3,87 ½ ℳ, per August 3,90 ℳ, per Sep⸗ tember 3,92 ½ ℳ, per Oktober 3,92 ½ ℳ, per November 3,92 ½ ℳ, per Dezember 3,95 ℳ, per Januar 3,95 ℳ, per Februar 3,95 ℳ Umsatz 75 000 kg. Ruhig.
Mannheim, 6. Mai. (W. T. Productenmarkt. Weizen pr. Mai 16,85, pr. Juli 16,90, pr. November 17,40, Roggen pr. Mai 15,00, pr. Juli 15,75, pr. November 15,80. Hafer per Mai 15,25, per Juli 15,80, per November 14,90. Mais pr. Mai 11,50, pr. Juli 11,30, pr. November 11.85.
Wien, 6. Mai. (W. T. B.) Die Brutto⸗Einnahmen der Orientbahnen betrugen in der 15. Woche (vom 9. April bis 15. April 1893) 155 465,87 Fr., Abnahme gegen das Vorjahr 10 138,66 Fr. Seit Beginn des Betriebsjahres (vom 1. Januar bis 15. April 1893) betrugen die Brutto⸗Einnahmen 3 408 017,14 Fr., Zunahme gegen das Vorjahr 414 624,56 Fr.
Pest, 5. Mai. (W. T. B.) Productenmarkt. Weizen steigend, pr. Mai⸗Juni 8,25 Gd., 8,26 Br., pr. Herbst 8,48 Ed., 8,49 Br. Hafer pr. Herbst 6,28 Gd., 6,30 Br. Mais pr. Mai⸗ Juni 5,04 Gd., 5,06 Br., per Juli⸗August 5,24 Gd., 5,26 Br. Kohlraps pr. August⸗September 15,75 Gd., 15,90 Br.
London, 6. Mai. (W. T. B.) Nach dem Ausweis des Handelsamts für den Monat April hat die Einfuhr um 2 ¼ Millionen, die Ausfuhr um 1 ¼ Millionen Pfund Sterling gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres abgenommen. Die Abnahme in den ersten vier Monaten dieses Jahres betrug bei der Einfuhr nahezu 16 Millionen, bei der Ausfuhr nahezu 5 Millionen.
An der Küste 1 Weizenladung angeboten.
6 % Javazucker loco 18 ⅞ fest, Rüben⸗Rohzucker loco 18 ⅜ fest. (Weitere Meldung.) Rübenrohzucker 18 ½.
— 8. Mai. (W. T. B.) Die Getreidezufuhren be⸗ trugen in der Woche vom 29. April bis 5. Mai: englischer Weizen 2906, fremder 33 960, engl. Gerste 1712, fremde 12 796, engl. Malzgerste 18 432, fremde —, engl. Hafer 227, fremder 29 700 Orts., engl. Mehl 19 983, fremdes 42 566 Sack.
St. Petersburg, 6. Mai. (W. T. B.) Bei der St. Peters⸗ burger Disconto⸗Bank wurde eine durch einen Kassendiener ausgeführte Unterschlagung von 100 000 Rubel entdeckt. Der Kassen⸗ Bnhe 8 im Dienste des Barons Stieglitz, der für den Schaden aufkommt.
Basel, 7. Mai. (W. T. B) Der Verwaltungsrath der Schweizerischen Centralbahn beantragt, der auf Ende Juni einzuberufenden Generalversammlung eine Dividende von 4 % vor⸗ zuschlagen und den verbleibenden Rest von 104 036 Francs auf neue Rechnung vorzutragen. Der Generalversammlung sollen außerdem wesentliche Statutenänderungen zu Gunsten der Erweiterung des Stimmrechts der Actionäre vorgelegt werden.
Brüssel, 6. Mai. (W. T. B.) Die Nationalbank hat heute den Discont von 2 ½ auf 3 % erhöht.
Amsterdam, 6. Mai. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 50. — Bancazinn 55 ½.
New⸗York, 6. Mai. (W. T. B.) Von der Fondsbörse wird berichtet: Die Curse waren bei regelmäßigem Geschäft allgemein besser, der Schluß stetig. Der Umsatz der Actien betrug 198 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 250 000 Unzen geschatzt. Silber⸗ verkäufe fanden nicht statt.
Weizen fest auf festere ausländische Märkte und Berichte von Ernteschäden in Europa. Schluß recht fest. — Mais. Anfangs steigend entsprechend der Festigkeit des Weizens, sowie auf Berichte
über ungünstiges Wetter, schwächte sich jedoch später auf lokale Ver⸗
käufe etwas ab. Schluß fest.
Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Wagren betrug 12 751 192 Dollars gegen 10 235 398 Dollars in der b davon für Stoffe 2 621 088 Dollars gegen 1 855 510 Dollars in der Vorwoche. 8 b
Chicago, 6. Mai. T. B.) Weizen eröffnete fest und schloß stramm. — Mais sehr fest und einige Zeit steigend nach Er⸗ öffnung, dann lebhafte Reaction, worauf Erholung folgte. Schluß fest.
Preußische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.)
„Bei der vorgestern fortgesetzten Ziehung der 4. Klasse 188. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen in der Nachmittags⸗Ziehung:
1 Gewinn von 50 000 ℳ auf Nr. 34 033.
4 Gewinne von 10 000 ℳ auf Nr. 1263. 28 265. 50 564. 143 457.
2 Gewinne von 5000 ℳ auf Nr. 6146. 82 597.
25 Gewinne von 3000 ℳ auf Nr. 7776. 7926. 42 270. 50 896. 57 637. 59 609. 60 122. 81 935. 87 049. 91 787. 95 101. 98 888. 119 075. 121 460. 132 903. 133 617. 134 951. 136 781. 149 462. 176 994. 179 029. 31 Gewinne von 1500 ℳ auf Nr. 5240. 12 834. 13 904. 16 908. 19 157. 20 721. 27 635. 29 809. 49 627. 53 249. 53 517. 67 108. 68 352. 71 111. 74 514. 80 996. 95 744. 107 307. 110 472. 119 985.123 728. 124 769. 126 376. 128 740. 137 109. 137 636. 140 770. 142 845. 148 858.
176 186. 181 506.
38 Gewinne von 500 ℳ auf Nr. 4909. 9043. 9831. 20 147. 21 020. 27 085. 29 912. 32 106. 47 421. 51 375. 53 706. 54 522. 57 293. 67 957. 68 155. 69 488. 83 396. 84 495. 87 599. 89 084. 92 164. 95 132. 96 831. 97 759. 100 624. 114 210. 117 183. 118 222. 123 553. 125 181. 135 140. 151 233. 158 396. 171 758. 182 097. 182 923. 8
7927. 83 277. 1ES J 141 717.
Bei der heute fortgesetzten Ziehung
mittags⸗Ziehung:
2 Gewinne von 10 000 ℳ auf Nr. 23 413.
38 Gewinne von 3000 ℳ auf Nr. 2233. 2734. 6601. 17 924. 29 828. 30 044. 31 100Q. 37 811. 54 065. 54 226. 55 174. 58 593. 67 333. 73 857. 81 490. 82 670. 88 449. 89 897. 97 183. 97 187. 98 041. 98 873. 106 071. 106 290. 108 880. 111 325. 115 301. 116 484. 120 553. 122 195. 125 579. 126 510. 132 447. 149 587. 155 442. 162 179. 171 641. 174 489.
31 Gewinne zu 1500 ℳ auf Nr. 5176. 7400. 9863. 15 515. 19 065. 23 082. 23 925. 25 044. 26 354. 30 781. 34 212. 35 924. 43 761. 46 975. 49 934. 54 458. 64 878. 66 209. 80 958. 86 200. 89 200. 97 693. 99 080. 108 255. 133 8. 135 613. 139 451. 144 663. 169 687. 171 598. 172 401.
36 Gewinne von 500 ℳ auf Nr. 2396. 12 947. 21 733. 31 944. 37 918. 47 552. 49 968. 68 297. 68 368. 68 480. 68 765. 70 841. 78 691. 89 231. 92 762. 94 641. 99 227. 104 036. 105 351. 119 780. 130 222. 131 224. 138 333. 140 504. 142 626. 152 454. 152 725. 157 229 157 280. 18 289. 159 386. 161 300. 163 237. 171 906. 172 585.
9 913.
153 969.
Brodraffinade II. 30,25. Gem. Raffinade mit
158 433. 162 414.
g der 4. Klasse der 188. Königlich preußischen Klassenlotterie fielen in der Vor⸗
1. Untersuchungs⸗Sachen.s 88 2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.
z. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.
1) Untersuchungs⸗Sachen.
[9200] K. Staatsanwaltschaft Stuttgart.
Vermögensbeschlagnahme.
Durch Beschluß der Strafkammer II. des K. Landgerichts Stuttgart vom 21. April 1893 ist das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen fol⸗ gender abwesender Wehrpflichtigen:
1) Karl Wilhelm Alber, geboren 8. Mai 1870. in Stuttgart, zuletzt wohnhaft daselbst, Metzger,
2) Karl Christian Hermann Baumgaertner, ge⸗ boren 15. März 1870 in Stuttgart, zuletzt wohnhaft daselbst, Metzger,
3) Heinrich Karl RosEe, geboren 8. Augnst 1870 in Karlsvorstadt Haslach⸗Stuttgart, zuletzt wohnhaft daselbst, Schriftsetzer,
4) Hermann Wilhelm, geboren 29. Dezember 1871 in Stuttgart, zuletzt wohnhaft daselbst, Kauf⸗ mann, Apotheker,
gegen welche das Hauptverfahren wegen Ver⸗ letzung der Wehrpflicht eröffnet ist, gemäß § 140 Absf. 3 Str.⸗G.⸗B. und §§ 326 und 480 Str.⸗P.⸗O. je bis zum Betrage von 800 ℳ mit Beschlag be⸗ legt worden.
Den 3. Mai 1893.
Sctaaͤtsanwalt Cleß. . 1
In der Strafsache gegen Nikolaus Hoffmann, geboren am 12. Februar 1869 zu Tawern, wegen Verletzung der Wehrpflicht ist die durch Beschluß der Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Trier vom 24. Januar 1890 ausgesprochene Beschlag⸗ nahme des Vermögens des ꝛc. Hoffmann durch Be⸗ schluß desselben Gerichts vom 10. April 1893 auf⸗ gehoben worden.
rier, den 19. April 1893.
Königliche Staatsanwaltschaft.
2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.
[9585] Zwangsversteigerung.
Im Wege der 1ö1“ soll das im Grundbuche von den Invalidenhaus⸗Parzellen Band 6 b. Blatt Nr. 200 auf den Namen des Guts⸗ besitzers Wilhelm Filter in Alt⸗Thymen bei Fürstenberg i. M. eingetragene, zu Berlin, in der Kieler⸗ straße Nr. 15 belegene Grundstück am 29. Juni 1893, Vormittags 10 ½ Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gericht an Gerichtsstelle, Neue Friedrich⸗ straße Nr. 13, Hof, Flügel 9. Erdgeschoß Saal 49, versteigert werden. as Grundstüch ist 3 a 17 qm groß und mit 5800 ℳ Nutzungs⸗ werth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grund⸗ buchblatts, etwaige Abschätzune en und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Ge⸗ richtsschreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer 42, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden Lustefordert⸗ die nicht von 6 auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vor⸗ handensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs⸗ vermerks nicht hervorging, insbesondere derartige
orderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden
ebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗ boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Verthei⸗ lung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten An⸗ sprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widri⸗ genfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grund⸗ stücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 29. Juni 1893, Nachmittags 12 ½ Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, verkündet werden. Berlin, den 27. April 1893.
Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 87.
[9584] Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise Nieder⸗Barnim Band 95 Blatt Nr. 3829 auf den Namen des Töpfermeisters August Günther zu Berlin eingetragene, nach dem Kataster angeblich Werft⸗Straße Nr. 9 belegene Grundstück am 30. Juni 1893, Vormittags 10 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße Nr. 13, Hof, Flügel C., Erdgeschoß, Saal Nr. 40, versteigert werden. Das Grund⸗ stück ist mit 8,10 ℳ Reinertrag und einer Fläche von 5 a 74 qm zur Grundsteuer, dagegen zur Gebäudesteuer nicht veen Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte bschrift des Grund⸗ buchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, Flügel D., Zimmer Nr. 17, eingesehen werden.
lle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden deh deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund⸗ buche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs⸗ vermerks nicht hervorging, insbesondere derartige
orderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden eeböungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗ oten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Verthei⸗ lung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten An⸗ sprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche
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Oeffentlicher er. 8
6. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch
rwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften.
8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten 9. Bank⸗Ausweise. 8 10. Verschiedene Bekanntmachungen.
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das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem “ das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 4. Juli 1893, Mittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben an⸗ gegeben, verkündet werden. —
Berlin, den 29. April 1893.
Königliches Amtsgericht I.
Abtheilung
[9583] Zwangsversteigerung. 4
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von Lichtenberg Band 32 Nr. 1029 auf den Namen der Frau Kaufmann Teichmann, Louise Caroline, geb. Wittig, zu Berlin eingetragene, in der Thaerstraße Nr. 17 belegene Grundstück am 30. Juni 1893, Vormittags 10 ¾ Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße Nr. 13, Hof Flügel C., Erdgeschoß, Saal Nr. 40, versteigert werden. Das Grundstück, welches 7 a 26 qm groß ist, ist nicht zur Grundsteuer, dagegen mit 11 500 ℳ Nutzungswerth zur Gebäude⸗ steuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, be⸗ flaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Ab⸗ chätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, htae 8 Zimmer Nr. 17, eingesehen werden. Alle Realberech⸗ tigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vor⸗ handensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls die⸗ selben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kauf⸗ geldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach er⸗ folgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 4. Juli 1893, Mittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben angegeben, verkündet werden.
Berlin, den 1. Mai 1893.
Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 88.
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[9586] Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise Nieder⸗Barnim Band 82 Nr. 3439 auf den Namen des Kaiserlichen Oberförsters a. D. Friedrich Meerwein zu Berlin eingetragene, in der Wiesenstraße Nr. 29 belegene Grundstück am 4. Juli 1893, Vormittags 10 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße Nr. 13, Hof, Flügel C., Erd⸗ geschoß, Saal Nr. 40, versteigert werden. Das Grundstück, welches 7 a 86 qm groß ist, ist nicht zur Grundsteuer, dagegen mit 13 000 ℳ Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grund⸗ buchblatts, etwaige vF und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Ge⸗ richtsschreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer Nr. 17, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Er⸗ steher übergehenden Ansprüche, deren Vorhanden⸗ sein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung sür Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kauf⸗ geldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens perbeizufnren, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 7. Juli 1893, Mittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben angegeben, verkündet werden.
Berlin, den 2. Mai 1893.
Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 88.
[9234]
In Sachen des Herzoglichen Finanz⸗Collegii, Ab⸗ theilung für Leihhaussachen hieselbst, Klägerin, wider den Stuckateur Ernst Brendes hier, Beklagten, wegen Hypothekzinsen, wird, nachdem auf Antrag der Klägerin die Beschlagnahme des dem Beklagten gehörigen, Nr. 31 Blatt IV. des Feldrisses Hagen an der Hamburgerstraße zu Braunschweig belegenen Grundstücks zu 44 a 54 qam sammt dem Wohn⸗ hause Nr. 3887 zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 14. April 1893 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 17. April 1893 erfolgt ist, Termin zur Zwangsver⸗ steigerung auf Mittwoch, den 23. Auguft 1893, Morgens 10 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte
ier, Zimmer Nr. 37, angesetzt, in welchem die
ypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu üb ichen haben.
Brauunschweig, den 24. April 1893.
8 Herzogliches Amtsgericht. VII.
(Unterschrift.)
[8929] „In Sachen des Herzoglichen Forstaufsehers Ebe⸗ ling zu Seesen, Klägers, wider den Mühlenbesitzer Carl Wüstefeld und dessen verstorbene Ehefrau, geb. Rademacher, jetzt deren Erben, zu Erkerode, Beklagte, wegen rückständiger Zinsen, wird der auf den 6. Juli d. J. angesetzte Termin zur öffentlichen Zwangs⸗ versteigerung des Anbauerwesens No. ass. 12 zu Erkerode infolge unterbliebener rechtzeitiger Ueber⸗ reichung der Versteigerungsbedingungen damit auf⸗ gehoben.
Braunschweig, den 27. April 1893.
Herzogliches Amtsgericht Riddagshausen E. Kulemann. [9587]
In dem Verfahren der Fhcngeh des im Grundbuch von Dt. Thierau Band II. Blatt Nr. 34 auf den Namen der Arbeiter August und Wilhelmine, geb. Mill, Bohl'’schen Eheleute ein⸗ getragenen Antheils an dem zu Dt. Thierau be⸗ legenen Grundstück Dt. Thierau Nr. 34 ist zur Be⸗ legung und Vertheilung des Kaufgeldes auf Grund des am 14. April 1893 verkündeten Zuschlagsurtheils Termin auf den 22. Juni 1893, Vormittags 10 Uhr, vor dem Königlichen Amtsgericht hier⸗ selbst, Zimmer Nr. 2, anberaumt worden.
Heiligenbeil, den 5. Mai 1893.
Königliches Amtsgericht. “ Matthee.
[9237] Aufgebot.
Nr. 3291. Die ledige Näherin Pauline Maier von Oberibach hat das Aufgebot des ihr gehörigen Sparkassenbuchs der Bezirkssparkasse St. Blasien Nr. 75 Bd. 7, lautend auf eine Einlage mit Stand auf 1. Januar 1893 im Betrage von 1098 ℳ 68 ₰, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf Mittwoch, den 17. Jannar 1894, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebots⸗ termin seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.
St. Blasien, den 3. Mai 1893.
Der Gerichtsschreiber Großherzoglichen Amtsgerichts: J. W.: Giefer.
[9241] Aufgebot. 8 6 Das Sparkassenbuch der städtischen Sparkasse zu Strehlen Nr. 17 734 über 335,13 ℳ, ausgefertigt für den Arbeiter Franz Karbe zu Rothschloß, ist angeblich verloren gegangen und soll auf den Antrag desselben zum Zwecke der neuen Ausfertigung amor⸗ tisirt werden. Es wird daher der Inhaber des Buches aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine den 2. Dezember 1893, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte seine Rechte anzu⸗ melden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird. Strehlen, den 29. April 1893. Königliches Amtsgericht.
[2158] Aufgebot. 8 Das angeblich verlorene Sparkassenbuch Nr. 4223 der Sparkasse des Kreises Löbau zu Neumark W.⸗Pr. für Bertha Bebb zu Marchlewo, auf 300 ℳ lautend, wird auf Antrag der unverehelichten Bertha Bebb zu Melchertswalde behufs Neuausfertigung aufgeboten. Der etwaige Inhaber des Buchs wolle spätestens im Aufgebotstermine am 3. November 1893, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte seine Rechte anmelden, widrigenfalls das Buch für kraftlos erklärt wird. — F. 3/93. Neumark W.⸗Pr., den 4. April 1893. Königliches Amtsgericht.
[4062] Aufgebot.
Die unverehelichte Louise Plaß in Neustadt a. Rbge. hat das Aufgebot des Sparkassenbuchs Nr. 86 und 53 des Vorschuß⸗Vereins in Neustadt a. Rbge., eingetragene Genossenschaft mit unbe⸗ schränkter Haftpflicht, über 5507 ℳ 95 ₰, eingelegt am 8. April 1887, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Mittwoch, den 8. November 1893, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 9, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu⸗ melden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.
Neustadt a. Rbge., den 29. März 18933.
Königliches Amtsgericht. I b [4948 Bekanntmachung.
1) Der Schneidermeister Emil Thau in Groß⸗ v als eingetragener Eigenthümer des Grund⸗ stücks Groß⸗Baudiß Blatt Nr. 63, hat das Aufgebot beantragt über die Hypothekenurkunde, betreffend 400 Thaler Darlehnsforderung nebst 5 % Zinsen vom 1. Juli 1867, eingetragen zufolge Verfügung vom 8. Juli 1867 auf Grund der Schuldurkunde und Pfandverschreibung vom 2. Juli 1867 für den Kutscher Ernst Arlt zu Liegnitz in Abthl. III. unter Nr. 2 und kraft Cession d. d. Liegnitz, den 9. Juli 1888, abgetreten an den am 4. November 1890 ver⸗ storbenen Handelsmann Karl Friebe in Groß⸗Baudiß, als dessen Erbin seine Wittwe Karoline Friebe, geb. Reichstein, benannt ist.
Die auf unerklärte Weise abhanden gekommene Hypothekenurkunde, gebildet aus dem Hypothekenbrief vom 12. Juli 1867 und der Schuldurkunde vom 2. Juli 1867, soll auf Antrag des Grundstücks. eigenthümers und der Wittwe Friebe zum Zweck der Löschung der angeblich durch Zahlung getilgten Forderung für kraftlos erklärt werden. 88
2) Der Stellenbesitzer Karl August Ehrenfried Menzel, als eingetragener Eigenthümer des Grund⸗ stücs Baben Nr. 4, bat das Aufgebot der Hypo⸗ thekenurkunden über die auf diesem Grundstück in Abtheilung III. unter Nr. 58. für die Salarien⸗ kasse des Königlichen Stadtgerichts mun Breslau ein⸗ getragene Forderung von & Thlr. 7 1 10 Pf. und uͤber die in Abtbh. III. unter Nr. 5b. für den Magistrat von Breslau eingetragene Ferderung von
34 Thlr. 2 Sgr. 10 Pf. zum Zwecke der Kraftlos⸗ erklärung der angeblich verloren gegangenen Docu⸗ mente und der Löschung der Posten
3) Die unverehelichte Bertha Emilie Auguste Thomas in Liegnitz, als eingetragene Eigenthümerin des Grundstücks Stadt Liegnitz Blatt Nr. 359, hat das Aufgebot der Hypothekenurkunde über die auf diesem Grundstück in Abtheilung III. unter Nr. 18. für den inzwischen am 19. August 1869 verstorbenen Güter⸗Expedienten Joseph Wiltsch in Frankenstein auf Grund der Schuld⸗ und Verpfändungsurkunde vom 21. Mai 1864 zufolge Verfügung vom 31. Mai 1864 eingetragene Darlehnsforderung von 200 Thlr. — gebildet aus der Schuldurkunde vom 21. Mai 1864 und dem Hypothekenbrief vom 3. Juni 1864 — beantragt. Die Hypothekenurkunde ist von der Wittwe des Gläubigers Wiltsch angeblich verbrannt und soll zum Zweck der Löschung der angeblich bereits durch Zahlung getilgten Forderung für kraftlos erklärt werden.
4) Der Justiz⸗Rath Pleßner in Liegnitz, in Ver⸗ tretung des früheren Freigärtners Johann Ernst Mohr in Jäschkendorf, Kreis Liegnitz, als legitimirten Gläu⸗ bigers hat das Aufgebot der Hypothekenurkunden über folgende auf dem Grundstück des Ernst Karl Streckmann Bl. Nr. 20 Bd. I. Jäschkendorf in Abth. III. eingetragene Forderungen:
a. Nr. 5: 70 Thaler Darlehn, eingetragen für die verwittwete Kreissecretär Marie Wehle, geb. Hohaus, in Liegnitz,
b. Nr. 7: 180 Thaler Darlehn, eingetragen für dieselbe Gläubigerin,
c. Nr. 8: 350 Thaler Darlehn, eingetragen für dieselbe Gläubigerin,
— sämmtlich kraft Verfügung vom 26. Sep⸗ tember 1872,
d. Nr. 9: 120 Thaler Darlehn, eingetragen für den Gutsbesitzer Johann Karl Traugott Bayer
in Vorstadt Parchwitz auf Grund der Schuld⸗ und Pfandverschreibung vom 25. März 1859 zufolge Verfügung vom 26. März 1859,
zum Zwecke einer neuen Ausfertigung der angeblich größtentheils als Packpapier benutzten Documente.
Die etwaigen Inhaber der vorstehend bei 1, 2, 3 und 4 bezeichneten Hypothekenurkunden werden auf⸗ gefordert, ihre Rechte spätestens in dem Aufgebots⸗ termine am 20. September 1893, Vorm. 10 Uhr, anzumelden und die Hypothekenurkunden dem unterzeichneten Gericht vorzulegen, widrigenfalls letzteres dieselben alsdann für kraftlos erklären wird.
5) Auf Antrag des Rechtsanwalts Dr. Seifert in Liegnitz als Nachlaßpflegers werden die unbe⸗ kannten Erben der zu Liegnitz am 6. November 1892 verstorbenen unverehelichten Garniererin Bertha Berg zu Liegnitz aufgefordert, spätestens im Auf⸗ gebotstermine am 24. Januar 1894, Vor⸗ mittags 10 Uhr, ihre Ansprüche und Rechte auf den etwa 1800 ℳ Activa betragenden Nachlaß bei dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 29, anzu⸗ melden, widrigenfalls dieselben mit ihren Ansprüchen auf den Nachlaß werden ausgeschlossen und der Nachlaß dem sich meldenden und legitimirenden Erben, eventuell dem Fiscus wird verabfolgt werden, der sich später meldende Erbe aber alle Verfügungen des Erbschaftsbesitzers anzuerkennen schuldig, von demselben weder Rechnungslegung noch Ersatz der Nutzungen zu fordern berechtigt ist, sich vielmehr mit der Herausgabe des noch Vorhandenen begnügen muß.
Liegnitz, den 11. April 1893.
Königliches Amtsgericht.
[9238] Aufgebot.
Die Wittwe des Handelsgärtners Friedrich Ges mann, Johanne, geb. Brinkmann, aus Osterlinde hat glaubhaft versichert, daß ein auf ihrem unter Versicherungs⸗Nummer 41 von Osterlinde belegenen Anbauerwesen hypothekarisch zu Gunsten des Gast⸗ wirths August Jülich zu Osterlinde haftender Kauf⸗ geldrückstand von 2000 Thlr. = 6000 ℳ nebst Zinsen, eingetragen auf Grund des Kaufvertrages vom 18. März 1873, schon vor dem 1. Oktober 1878 gezahlt, der Inhaber der Schuld⸗ und Pfandurkunde aber unbekannt sei, und das Aufgebotsverfahren be⸗ antragt.
Unter Bezugnahme auf §§ 7 Nr. 7 b. und 11 des Braunschw. Ausf.⸗Ges. zu „den Deutschen Prozeß⸗ ordnungen und §§ 823 — 890 der C.⸗P.⸗O. werden demnach der unbekannte Inhaber der Schuld⸗ und 1 und alle, welche auf die Hypothek Anspruch machen, hiermit aufgefordert, ihre Rechte unter Vorlegung der Urkunde spätestens in dem auf Sonnabend, 13. Jannar 1894, Vormittags 9 ½ Uhr, anberaumten Termine bei dem unterzeich⸗ neten Gerichte anzumelden, widrigenfalls die frag⸗ liche Urkunde dem Eigenthümer des verpfändeten Grundstücks gegenüber für kraftlos erklärt, die Hypothek aber gelöscht werden wird.
Salder, den 1. Mai 1893.
KSHKserzogliches Amtsgericht.
(Unterschrift.)
9236] Nachdem die Ehefrau des Zimmermanns Jacobs Elisabeth, geb. Kausche, und die Geschwister Betty und Friederike Nieschmidt hieselbst als Eigenthümer des dier belegenen Reihewesens Nr. 48 gla gemacht haben, daß eine daselbst aus der Obligation vom 25. November 1820 für die Wittwe Harsleben in Nordsteimke eingetragene Hypothek von 150 ℳ längst zurückgezahlt, der Inhaber der etwa darüber ausgestellten Urkunde aber ihnen unbekannt sei, so werden die unbekannten Inhaber der Urkunde und alle, welche auf die Hypothek Anspruch machen, hier⸗ durch aufgefordert, sich spätestens in dem auf den 1. Dezember cr., Morgens 10 Uhr, dor unter⸗ zeichnetem Amtsgerichte anberaumten Termine unter Vorlegung der Urkunde zu melden, wi falls diese den Eigenthümerinnen gegenüber für erklärt, die Hypothek aber gelöscht werden soll. Porsfelde, den 22. April 1893.
8 81;8 Dam kohler.
b Veröffentlicht: Bode, Reg.⸗Geh., als Gerichtsschreiber. “