1893 / 111 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 10 May 1893 18:00:01 GMT) scan diff

Im Sanitäts⸗Corps. Neapel, 30. April. Dr. Gähde, Gen. Arzt 2. Kl. und Corpsarzt des X. Armee⸗Corps, zum Gen. Arzt 1 Kl., Dr. Meisner, Ober⸗Stabsarzt 1. Kl. und Referent bei der Medizinal⸗Abtheil. des Kriegs⸗Ministeriums, zum Gen. Arzt 2. Kl. und Corpsarzt des XVII. Armee⸗Corps, Dr. Werner, Ober⸗Stabsarzt 2. Kl. und Referent bei der Medizinal⸗Abtheil. des Kriegs⸗Ministeriums, zum Ober⸗Stabsarzt 1. Kl., letzterer vorläufig ohne Patent; die Ober⸗Stabsärzte 2. Kl. und Regts. Aerzte: Dr. Pieper vom Inf. Regt. von Winterfeldt (2. Oberschles.) Nr. 23, Dr. Wichmann vom Hus. Regt. von Schill (1. Schles.) Nr. 4, zu Ober⸗Stabsärzten 1. Kl.; die Stabs⸗ und Bats. Aerzte: Dr. Bischoff vom 3. Bataillon des Infanterie⸗ Regiments Herwarth von Bittenfeld (1. Westfäl.) Nr. 13, zum Ober⸗Stabsarzt 2. Kl. und Regts. Arzt des Inf. Regts. Nr. 141, Dr. Bungeroth vom 3. Bat. des Niederrhein. Füs. Regt. Nr. 39, zum Ober⸗Stabsarzt 2. Kl. und Regts. Arzt des 2. Westfäl. Feld⸗Art. Regts. Nr. 22, Dr. Freund, Stabs⸗ und Abtheil. Arzt von der 2. Abtheil. des Holstein. Feld⸗Art. Regts. Nr. 24, zum Ober⸗ Stabsarzt 2. Kl. und Regts. Arzt des 4. Thüring. Inf. Regts. Nr. 72, Dr. Peipers, Stabs⸗ und Bats. Arzt vom Westfäl. Pion. Bat. Nr. 7, zum Ober⸗Stabsarzt 2. Kl. und Regts. Arzt des 7. Rhein. Inf. Regts. Nr. 69; die Assist. Aerzte 1. Kl.: Dr. Gerdeck vom Ulan. Regt. von Katzler (Schles.) Nr. 2, zum Stabs⸗ und Abtheil. Arzt der 2. Abtheil. des Holstein. Feld⸗Art. Regts. Nr. 24, Dr. Dautwiz vom 2. Garde⸗Ulan. Regt., zum Stabs⸗ und Bats. Arzt des 3. Bats. des Inf. Regts. Prinz Moritz von Anhalt⸗ Dessau (5. Pomm.) Nr. 42, Dr. Kaether vom Nassau. Feld⸗Art. Regt. Nr. 27, zum Stabs⸗ und Bats. Arzt des 3. Bats. des Inf. Regts. Herwarth von Bittenfeld (1. Westf.) Nr. 13, Dr. Metsch vom Inf. Regt. Freiherr von Sparr (3. Westfäl.) Nr. 16, zum Stabs⸗ und Bats. Arzt des 3. Bats. des Füs. Regts. von Steinmetz (Westfäl.) Nr. 37, Dr. Rahnke vom Drag. Regt. von Wedel (Pomm) Nr. 11, zum Stabs⸗ und Bats. Arzt des 2. Bats. des Inf. Regts. Herzog Karl von Mecklenburg⸗Strelitz (6. Ostpreuß.) Nr. 43; die Unter⸗ ärzte: Dr. Wagner vom Pion. Bat. Fürst Radziwill (Ostpreuß.) Nr. 1, unter gleichzeitiger Versetzung zum Gren. Regt. König Friedrich Wilhelm I. (2. Ostpreuß.) Nr. 3, Dr. Doren dorf vom Westpreuß. Feld⸗Art. Regt. Nr. 16, unter gleichzeitiger Versetzung zum Husaren⸗Regt. Fürst Blücher von Wahlstatt (Pomm.) Nr. 5, Dr. Christel vom Gren. Regt. König Friedrich III. (1. Ostpreuß.) Nr. 1, unter gleichzeitiger Versetzung zum Inf. Regt. Nr. 98, Dr. von Vagedes vom Brandenburg. Jäger⸗Bat. Nr. 3, unter gleichzeitiger Versetzung zum 2. Nassau. Inf. Regt. Nr. 88, Dr. Pust vom Inf. Regt. Graf Kirchbach (1. Niederschles.) Nr. 46, unter gleichzeitiger Versetzung zum Niederschles. Train⸗Bat. Nr. 5, Dr. Martens vom Hess. Jäger⸗Bat. Nr. 11, Dr. Köhler vom Hess. Pion. Bat. Nr. 11, dieser unter gleichzeitiger Versetzung zum 2. Thüring. Inf. Regt. Nr. 32, Dr. Mantel vom 1. Bad. Feld⸗Art. Regt. Nr. 14, zu Assist. Aerzten 2. Kl., Nahm, Marine⸗Unterarzt rvon der 1. Matrosen⸗Div., zum Marine⸗Assist. Arzt 2. Kl.; die Unter⸗Aerzte der Res.: Dr. Perk vom Landw. Bezirk Königsberg, Ballin vom Landw. Bezirk I Berlin, Hartung vom Landw. Bezirk Erfurt, Dr. Müller vom Landw. Bezirk Sanger⸗ hausen, v. Dembiüski vom Landw. Bezirk I Breslau, Dr. Ostrop vom Landw. Bezirk I Münster, Dr. Winterkamp vom Landw. Bezirk Düsseldorf, Dr. Winkels vom Landw. Bezirk Erkelenz, Dr. Danco vom Landw. Bezirk Bonn, Mordhorst vom Landw. Bez. Rendsburg, Dr. Biß vom Landw. Bezirk Lübeck, Schmidt vom Landw. Bezirk Hannover, Dr. Bakker vom Landw. Bezirk Aurich, Dr. Kramer, Marx vom Landw. Bezirk Frankfurt a. M., Dr. Sulzer vom Landw. Bezirk Heidelberg, Dr. Schnitter vom Landw. Bezirk Straßburg, Bernett, Unterarzt der Marine⸗ Res. vom Landw. Bezirk Dr. Junglöw, Unterarzt der Seewehr 1. Aufgebots vom Landw. Bezirk I1 Berlin, u Assist. Aerzten 2. Kl., befördert. Dr. Pfuhl, Ober⸗Stabsarzt 1. Kl. und Garn. Arzt in Hannover, ein Patent seiner Charge ver⸗ iehen. Den Ober⸗Stabsärzten 2. Kl. und Regts. Aerzten: Dr. Sellerbeck vom 3. Garde⸗Regt. z. F., Dr. Timann vom Leib⸗Garde⸗Hus. Regt., Dr. Schattenberg vom Inf. Regt. Prinz Louis Ferdinand von Preußen (2. Magdeburg.) Nr. 27, der Charakter als Ober⸗Stabsarzt 1. Kl. verliehen. Dr. Ewermann, Stabsarzt à la suite des Sanitäts⸗Corps, und zwar als Stabs⸗ und Bats. Arzt des 3. Bats. des Inf. Regts. Großherzog Friedrich Franz II. von Mecklenburg⸗Schwerin (4. Brandenburg.) Nr. 24 wieder einragirt. Koenig, Marine⸗Stabsarzt a. D., zuletzt von der Marinestation der Nordsee, im activen Sanitäts⸗ Corps, und zwar als Stabsarzt mit einem Patent vom 30. September 1889 L bei der Marine wiederangestellt. Dr. Schneider, Assist. Arzt 2. Klasse der Res. vom Landw. Bezirk I Berlin, im activen Sanitäts⸗Corps, und zwar als Assist. Arzt 2. Kl. mit einem Patent vom 30. April d. J. bei der Marinestation der Nordsee angestellt. Dr. Strube, Gen. Arzt 1. Kl. und Corpsarzt 8 VI. Armee⸗Corps, als Corpsarzt zum XIV. Armee⸗Corps,

Dr. Boehme, Gen. Arzt 2. Kl. und Corpsarzt des XVII. Armee⸗ Corps, als Corpsarzt zum VI. Armee⸗Corps, Dr. Alfermann, Ober⸗Stabsarzt 1. Kl. und Regts. Arzt vom 2. Westfäl. Feld⸗Art. gt. Nr. 22, als Referent zur Medizinal⸗Abtheilung des Kriegs⸗ Ninisteriums, Dr. Baehren, Ober⸗Stabsarzt 1. Kl. und Regts. Arzt vom Nassau. FeldA⸗rt. Regt. Nr. 27, als Garn. Arzt nach Wiesbaden, Dr. Kroker, Ober⸗Stabsarzt 2. Klasse und Regts. Arzt vom Inf. Regt. Nr. 141, zum Nassauischen Feld⸗Art. Regt. Nr. 27, Dr. Buchholtz, Stabs⸗ und Bats. Arzt vom 3. Bat. des Inf. Regts. Großherzog Friedrich Franz II. von Mecklenburg⸗Schwerin (4. Brandenburg.) Nr. 24, zum Bezirkscom⸗ mando Hamburg, Dr. Claßen, Stabs⸗ und Bats. Arzt vom 2. Bat. des Inf. Regts. Nr. 129, zum 3. Bat. des Niederrhein. Füs. Regts. Nr. 29, Dr. v. Kobylecki, Stabs⸗ und Bat. Arzt vom 3. Bat. des Fus. Negts. von Steinmetz (Westfäl.) Nr. 37, zum 2. Bat. des Inf. Negts. Nr. 129, Dr. Stock, Stabs⸗ und Bats. Arzt vom 2. Bat. des Inf. Regts. Herzog Karl von Mecklenburg⸗Strelitz (6. Ostpreuß.) Nr. 43, zum Weftsal ion. Bat. Nr. 7, Dr. Skrzeczka, Assist. Arzt 1. Kl. vom Gren. Regt. König Friedrich Wilhelm I. (2. Ostpreuß.) Nr. 3, zum Drag. Negt. von Wedel (Pomm.) Nr. 11; die Assist. Nerzte 2. Kl.: Dr. Matthaei vom Oldenburg. Inf. Regt. Nr. 91, am Nlan. Regt. von Kapler (Schles.) Nr. 2, Lambertz vom Inf. Regt. Mr. 98, zum Nassauischen Feld⸗Art. Regt. Nr. 27, Dr. Matthes vom 1. Brandenburg. Drag. Regt. Nr. 2, zum 2. Garde⸗Ulan. Regt., Dr. Ernst vom 2. Thüring. Inf. Regt. Nr. 32, zum 1. Hess. Hus. Regt. Nr. 13, Dr. Krummacher vom 2. Nassau. Inf. Regt. Nr. 88, zum Cadettenhause in Oranienstein, versetzt. Dr. Eilert, Gen. Arzt 1. Kl. und Corpsarzt des XIV. Armee⸗Corps, mit Pension und seiner bisherigen Uniform, Dr. Bussenius, Ober⸗Stabsarzt 1 Rl. und Regts. Arzt vom 4. Thüring. Inf. Regt. Nr. 72, unter Verleibung des Charakters als Gen. Arzt 2. Kl. mit Pension und seiner bisherigen Untform, Dr. Bochynek, Stabsarzt der Land⸗ wehr 1. Aufgebots vom Landw. Bezirk Stargard, der Abschied bewilligt. Dr. Obertüschen, Stabsarzt der Landw. 1. Aufgebots vom Landw. Bezirk Düsseldorf, diesem mit seiner bisherigen Uniform, Dr. Brenßell, Afsist. Arzt 1. Kl. der Landw. 1. Aufgebots vom Landaw. Beunmk I Cafsel, der Abschied bewilligt. 3 8

Beamte der Militär⸗Verwaltung.

Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums. 26. April. Anton, Zablmstr, vom 2. bes⸗ Bat. rt. Regts. Nr. 10, f seinen Antrag Pension in den Ruhestand versetzt.

238. Avril. Nicolaus, vatien. Aspir, zum Calculator bei der Maturadcontrole bes 1 ernannt.

29. April. Knöbbiche, „vom 2. Bat. 1. Bad. Eeeich⸗) Gren. Negtt. Nr. 109, auf Antrag mit Pension in den

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Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 10. Mai.

Seine Majestät der Kaiser und König begaben Sich heute früh nach dem Haselhorst bei Spandau, um daselbst der Besichtigung der Bataillone des 4. Garde⸗ Regiments z. F. und kehrten am Nachmittage nach dem Neuen Palais zurück. Auf der Fahrt nach Spandau nahmen Seine Majestät den Vortrag des Chefs des Civil⸗

ine at en. cabinets entgege

Der Director des Ministeriums des Königlichen Hauses, Wirkliche Geheime Ober⸗Regierungs⸗Rath von Boetticher ist heute Morgen in Wiesbaden infolge eines Nierenleidens verstorben.

Der General⸗Lieutenant Freiherr von W ilezeck, Com⸗ mandeur der 9. Division, ist nach Glogau zurückgekehrt.

Der Königlich italienische Botschafter am hiesigen Aller⸗ höchsten Hofe Graf Lanza ist aus Italien nach Berlin zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Botschaft wieder über⸗ nommen.

Der Regierungs⸗Rath Dr. Müller zu Danzig ist an die Königliche Regierung zu Frankfurt a. O. versetzt worden.

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Württemberg.

Ihre Majestäten die Königin und die Königin⸗ Regentin der Niederlande sind am Montag Abend von Ludwigsburg nach der Schweiz abgereist. Die würt⸗ tembergischen Königlichen Majestäten begleiteten, wie der „St.⸗A. f. W.“ mittheilt, ihre erlauchten Gäste nach der Bahn, woselbst eine sehr herzliche Verabschiedung stattfand.

Die Kammer der Standesherren beendigte gestern die Berathung des Nachbarrechtsgesetzes. Die Endabstimmung wurde verschoben.

Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach.

Zu der gestrigen Feier des 50 jährigen Jubiläums Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs als Chef des Rheinischen Cürassier⸗Regiments Nr. 8 Graf Geßler waren aus Deutz in Weimar eingetroffen: der Oberst des Regiments Graf Lüttichau mit seinem Adjutanten von Stephanitz, Oberst⸗Lieutenant von Enckevort, Major Schal⸗ lehn, drei Rittmeister, zwei Premier⸗Lieutenants und sieben Second⸗Lieutenants, ferner Deputationen der unteren Chargen und des Trompetercorps, sowie eine Abordnung des Vereins rheinischer Cürassiere. Das Trompetercorps brachte am Vor⸗ mittag im Schloßhofe dem hohen Chef ein Ständchen. Mittags wurden die Abordnungen des Regiments und des Vereins rheinischer Cürassiere empfangen. Nachmittags war große Tafel bei Hofe. Zur Vorstellung im Festsaale am Abend waren die sämmtlichen Abgesandten geladen.

Braunschweig.

Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz Albrecht von Preußen, Regent des Herzogthums Braunschweig, und Gemahlin, sowie die Prinzen Friedrich Heinrich, Joachim Albrecht und Friedrich Wilhelm von Preußen mit Gefolge sind am Montag, Nachmittags 3 ½ Uhr, in Schloß Blankenburg eingetroffen.

Anhalt.

Die Herzogliche Familie ist laut Mittheilung des „Anh. St.⸗A.“ am Montag Abend mit Gefolge wieder in Dessau eingetroffen.

Schwarzburg⸗Sondershausen.

Ihre Durchlaucht die Prinzessin Elisabeth ist in Dresden an Lungenentzündung erkrankt, nachdem sie kurz vorher erst die Masern überstanden hatte. Dem letzten, am Montag Nachmittag in Sondershausen eingetroffenen ärztlichen Bericht zufolge war leider eine Verschlimmerung eingetreten. Es hatte sich Nachts eine linksseitige Rippenfellentzündung ein⸗ gestellt, und der Allgemeinzustand war weniger befriedigend.

Waldeck und Pyrmont. as letzte in Arolsen eingetroffene Bulletin aus Marien⸗ bad über das Besinden des schwer erkrankten Fürsten con⸗ statirt ein Fortschreiten der Lungenentzündung. Die Prin⸗ zessin Elisabeth und die Herzogin von Albany sind aus England, der Erbprinz aus Potsdam an das Kranken⸗ lager Seiner Durchlaucht geeilt. 8 1 Seeine Durchlaucht der Fürst hat sich mittag zu mehrtägigem Aufenthalt nach Jagdschloß Burgk an der Saale begeben.

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Oesterreich⸗Ungarn. 8

F chall⸗Lieutenant Baron de Vaux, Oberst⸗Hof⸗ meist Erzherzogs Rainer, ist laut Meldung des „W. T. B.“ aus Wien gestern Nachmittag gestorben.

Das ungarische Oberhaus begann gestern die Be⸗ rathung des Budgets. Oberst⸗Hofmeister Graf Geza Szapary unterbreitete im Namen der conservativen Magnaten einen Beschlußantrag, der besagt: das Haus billige das kirchen⸗ politische Programm der RNegierung nicht und verweigere dazu seine Zustimmung, votire aber das S. um den Fort⸗ Png des Staatshaushalts zu ermöglichen. Darauf beantragte

seesewffy ein formelles Mißtrauensvotum und Ablehnung des Bischof Schlauch entwickelte auf das eingehendste die Geschichte des Kirchenprogramms der Regierung und be⸗ zeichnete dasselbe als gefährlich. Cultus⸗Minister Csaky führte Amtsdocumente an, wonach der frühere Fürstprimas ganz frei⸗ willig die . der Matrikelauszüge weggetaufter Kinder angeordnet hat. Der Minister erklärte, er habe dreimal seine Entlassung eingereicht, und jedesmal hätten sich die competentesten Factoren geweigert, die Entlassung anzunehmen. Er erachte es baher als seine Chrenpflicht, auszuharren und die Principien seiner Ueberzeu zun geltenb zu machen. Der Staat könne sich vor einer Fonsesston nicht beugen. Eine

gestern Nach⸗

Lösung sei nur dann für den confessionellen Frieden günstia,

wenn der Kirche die Freiheit im bigeneß. Wirkungskreise gelassen, dasselbe aber auch dem Staat für seine Agenden ge⸗ währleistet werde. Graf Anton Zichy und Szontagh traten für das Budget ein, Superintendent eutsch für die

s Erhaltung der Gesetze vom Jahre 1868; Nikolaus Zay sprach

gegen das Budget. Die Debatte wurde sodann auf heute vertagt. . .

Im tiroler Landtag theilte, wie aus Innsbruck berichtet wird, der Landeshauptmann gestern mit, daß sechzehn wälschetirolische Abgeordnete gemäß den Bestimmungen der Geschäftsordnung ihr Mandat verloren haben.

Das „Fremdenblatt“ erklärt sich von competenter Seite ermächtigt, wegen eines vom Klausenburger „Ellenzek“ publi⸗ cirten, die innere Lage Ungarns betreffenden an⸗ geblichen Gesprächs zwischen dem Grafen Kälnoky und dem Deputirten Baron Atzel nitzutheilen, daß allerdings Baron Atzel im Budapester Casino ein Gespräch mit dem Grafen Kälnoky über innere Tagesfragen provocirt und dem Minister seine Auffassungen entwickelt habe. Einzelne Bruchstücke der Publication stimmten auch mit den gethanen Aeußerungen überein. Die Publication könne aber, wie Atzel selbst anzuerkennen scheine, durchaus keinen Anspruch

auf Authenticität machen.

Großbritannien und Irland.

Das Unterhaus setzte gestern die Berathung der Homerule-Bill fort und verwarf mit 466 gegen 40 Stimmen ein Amendement W. Redmond’'s zum Paragraphen 1, wonach das Wort „Parlament“ für das Wort „Legislatur“ als Bezeich⸗ nung für die gesetzgebende irische Versammlung substituirt werden sollte. Der Premier⸗Minister Gladstone sowie Balfour und Chamberlain hatten das Amendement bekämpft. Die von Cameron eingebrachte Bill, welche die Entstaatlichung der Kirche in Schottland bezweckt, wurde in erster Lesung mit 246 gegen 180 Stimmen angenommen. Die Regierung stimmte für die Bill.

In London fand gestern eine Sitzung der Alderman⸗ Kammer der City unter dem Vorsitz des Lordmayors statt, die sich mit dem Toast des Lordmayors auf den und die Königin bei dem jüngst gegebenen

ankett zu Ehren des Cardinals Vaughan und der eng⸗ lischen Bischöfe beschäftigee. Es lagen zwei Petitionen mit zahlreichen Unterschriften vor, die gegen den Toast protestirten, weil er von einem Mangel an Loyalität gegen⸗ über der Königin zeuge. Die Kammer nahm die Petitionen zustimmend entgegen. Der Lordmayor verwahrte sich in seiner Erwiderung gegen die in den Petitionen ge⸗ zogenen Folgerungen; er habe niemals die Idee gehabt, irgend Jemanden, wer es auch sei, in Bezug auf weltliche Macht und civile Gewalt höher stellen zu wollen als die Königin. Er bedauere es, wenn die irrthümliche Auslegung einiger seiner Ausdrücke seinen Alderman⸗Collegen peinlich gewesen sei

Frankreich.

In einem gestern Vormittag abgehaltenen Minist errath theilte der Justiz⸗Minister mit, daß noch gestern in der Kammer der Antrag eingebracht werden würde, die Ermächti⸗ gung zum gerichtlichen Vorgehen gegen Baudin wegen der wörtlichen und thätlichen Beleidigungen zu ertheilen, die sich der Abgeordnete am 1. Mai gegen Polizei⸗Agenten hat zu Schulden kommen lassen. Die Deputirtenkammer hat den Antrag an die Bureaux verwiesen.

Gutem Vernehmen nach wurde, wie „W. T. B.“ meldet, von der Regierung beschlossen, das Unter⸗Staatssecretariat für die Colonien zu einem besonderen Ministerium zu erheben.

Die Wähler der Pariser Bannmeile hatten am Sonntag ihre Vertreter für den Generalrath des Seine⸗Depar⸗ tements zu wählen, dem auch die 80 Pariser Gemeinderäthe angehören. Ein Gesetz vom 12. April d. J. räumt der Um⸗ gebung der Hauptstadt 13 neue Sitze, 21 statt 8, im Generalrath ein, und diesem Umstande ist es wohl zuzuschreiben, daß sich eine beträchtliche Anzahl von Candi⸗ daten um die neuen Sitze bewarb und nur in sieben Cantonen endgültige Ergebnisse erzielt wurden. Alle sieben Gewählte sind Republikaner und vier von ihnen bisherige Generalräthe. Einer der abtretenden Generalräthe, Jallon, Maire von Bourg⸗ la⸗Reine, wurde geschlagen und zwei andere haben sich einer Stichwahl zu unterziehen.

Italien.

In Beantwortung einer Anfrage wegen der Präventiv⸗ Verhaftungen vor der silbernen Hochzeit des Königspaares und vor dem 1. Mai erinnerte der IETö Giolitti in der gestrigen Sitzung der Deputirtenkammer an die Aufregung, welche durch die Bomben⸗Explosionen in Rom verursacht worden seien, sowie an das Versprechen der Regierung, Wiederholung derartiger Vorfälle zu verhüten. Die Verhaftungen seien theilweise von diesem Gesichtspunkt aus vorgenommen und von den gerichtlichen Behörden be⸗ stätigt worden. Hierauf begann die Kammer die Berathung des Marine⸗Budgets.

Der Papst empfing gestern die deutschen Pilger, etwa 500 an der Zahl, unter Führung des Dr. von Steinle. Der Bischof von Eichstätt verlas eine Adresse in lateinischer Sprache und überreichte alsdann die Summe von 48 000 für den Peterspfennig. In seiner lateinisch gehaltenen Er⸗ widerung erinnerte der Papst nach dem telegraphischen Be⸗ richt des „Wolff'schen Bureaus“ zunächst an die der Vertreter der katholischen Presse Deutschlands im Apri dieses Jahres, deren neuerdings geleistete hervorragende Dienste für die katholische Sache er hervorhob. Alsdann belobte er die Pilger, die aus allen Theilen der Welt zur Feier seines Bischofsjubiläums herbeigeeilt seien, und folgerte daraus das Erwachen des Glaubens unter den Völkern trotz der gegentheiligen Anstrengungen der Verbreiter von Irrlehren. Hierauf ermahnte der Papst die Pilger, sich mit der Arbeiterfrage zu beschäftigen, über welche er in seinen Encykliken sich ausgelassen habe, und die Verehrung der heiligen Familie zu verbreiten, deren Vorbild besonders für die Arbeiter heilbringend sei, sowie die Jugend im christlichen Sinne zu erziehen. Zum Schluß ertheilte der Papst seinen apostolischen Segen. 8

Schweiz.

In Gemäßheit eines Antrags des Centralamts ür den

internationalen Eisenbahntransport ladet der Bundesrath die Regierungen ber bei dem internationalen Eisenbahn⸗

frachtrecht betheiligten Staaten zu einer am 5. Juni in

Bern zusammentretenden Confexrenz ein.

ferenz soll, dem „W. T. B.“ zufolge, erörtert und geprüft werden, inwieweit die zwischen Deutschland und Oesterreich ver⸗ einbarten, erleichternden Bestimmungen im ganzen Geltungs⸗ bereich des internationalen Uebereinkommens zur Anwendung gebracht werden können.

8 Der Bundesrath beschloß, gewisse Zolltariferleich⸗ terungen im Grenzverkehr mit den zollfreien Zonen Pays de Gex und Hochsavoyen eintreten zu lassen. Es handelt sich dabei, wie der Meldung des „W. T. B.“ hinzu⸗ gefügt wird, nicht um vertragsmäͤßige Abmachungen mit Frankreich, sondern um einen durchaus autonomen Act, welcher jederzeit abgeändert werden kann. Der Beschluß muß der Bundesversammlung im Juni zur nachträglichen Genehmigung

vorgelegt werden.

Dänemark. Der derzeitige dänische Gesandte in Washington Graf von Sponnek ist, wie „W. T. B.“ aus Kopenhagen be⸗ richtet, zum Gesandten in Wien bestimmt. 1 8

Amerika.

Die Regierung der Vereinigten Staaten hat einem Kabeltelegramm des „W. T. B.“ aus New⸗York zufolge be⸗ schlossen, angesichts der schwierigen Verhältnisse in Nicaragua zum Schutz der amerikanischen Interessen ein Kriegsschiff nach Greytown zu entsenden.

Aus Mexico wird berichtet, daß der bisherige Staats⸗ secretär im Finanz⸗Ministerium Jose Limantour mit dem gestrigen Tage die Leitung dieses Ministeriums über⸗ nommen hat.

Parlamentarische Nachrichten.

Der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des aus es der Abgeordneten befindet sich in der Ersten Beilage.

Im 1. Potsdamer Landtags⸗Wahlbezirk Ost⸗ und West⸗Prignitz ist an Stelle des verstorbenen Abgeordneten, Versicherungs⸗Directors Köhne (freiconservativ) der Landrath Graf Bernstorff (freiconservativ) mit 232 Stimmen zum Mitgliede des Hauses der Abgeordneten gewählt worden. Schulze Handke zu Garz (conservativ) erhielt 182 Stimmen.

Wahlangelegenheiten.

Jetzt hat auch die „Freisinnige Vereinigung“, die andere aus der „Freisinnigen Partei“ hervorgegangene Gruppe, die sich der Führerschaft des Herrn Eugen Richter entzogen hat, einen Wahlaufruf erlassen, der unterzeichnet ist: im Auf⸗ trage Ludwig Bamberger, Theodor Barth und Karl Schrader. Es wird darin bemerkt: „Bedauerlicher Weise unterliegt einem leidenschaftlichen Wahlkampf die Entscheidung darüber, wie stark die Rüstung Deutschlands sein soll, um die Grenzen und die Ehre unseres Vaterlandes und den Frieden Europas zu sichern.“ Weiter wird es so deargestellt, als ob die Militärvorlage daran gescheitert sei, daß die zwei⸗ jährige Dienstzeit nicht gesetzmäßig festgelegt worden sei. Ueber die Trennung der beiden Gruppen bemerkt der Wahlaufruf: „Die Abstimmung einzelner Mitglieder der deutschfreisinnigen Partei über die Militärvorlage hat zu einer Lösung des Fractions⸗ verbandes geführt. Wir sind zu dieser Trennung gedrängt worden, weil wir nicht gewillt waren, uns von langjährigen treuen Mitkämpfern zu scheiden, deren Uebereinstim⸗ mung mit ihren Collegen in allen übrigen politischen Fragen keinem Zweifel unterliegt. Diese Meinungsverschiedenheit über das Maß der politischen Duldsamkeit, das innerhalb eines Fractionsverbandes herrschen soll, hindert aber nicht, daß beide getrennte Theile nach wie vor auf dem unveränderten T Parteiprogramm verharren, in welchem eine reite Unterlage für ein politisches Zusammenwirken ge⸗ geben ist.“

Weimar, 9. Mai. (Th. Corr.) Infolge der Auflösung des Reichstags sind die Parteien auch in Thüringen lebhaft mit Vor⸗ bereitung der Neuwahlen beschäftigt. Auch ist die Aufstellung und Auslegung der Wahllisten bereits angeordnet. Die Partei 1 mit Aufstellung von Candidaten noch nicht hervorgetreten.

Statistik und Volkswirthschaft.

Die Lage des Handels und der Industrie hat im Regierungsbezirk Aachen während des ersten Quartals in einzelnen Zweigen eine Wendung zum Besseren genommen. Namentlich herrscht in der Textilindustrie zur Zeit eine regere Thätigkeit, sodaß die Lage der in diesen Betrieben beschäftigten Ar⸗ beiter als nicht unbefriedigend bezeichnet werden kann. Im übrigen ist jedoch die Lage, besonders in der Eisenindustrie, noch immer eine gedrückte. Die Löhne sind theilweise ermäßigt, auch mußten Feier⸗ schichten eingelegt werden. Was speciell die Tertilindustrie anbetrifft, so hat diese im ganzen Bezirk in den letzten Monaten eine merkbare Besserung ihres Geschäfts erfahren. Fast alle Betriebe haben ausreichende Beschäftigung. In Eupen ist die Geschäftslage augenblicklich sogar eine so gute, wie sie seit vielen Jahren nicht ge⸗ wesen ist. Ueber die erzielten Preise wird zwar noch sehr geklagt, doch ist mit Sicherheit anzunehmen, daß bei anhaltendem steigenden Bedarf auch hierin bald eine Besserung eintreten wird.

Wohlthätigkeit. v“ Von dem Fabrikanten Richard Schleicher zu Schönthal sind

em im Bau begriffenen Krankenhause zu Langerwehe 100 000 als Vermächtniß seines zu Köln verstorbenen Bruders Felir Schleicher zur Schaffung von Freistellen überwiesen worden.

ie gleiche Summe hat der genannte Richard Schleicher als Ver⸗ mächtniß des Felix Schleicher dem Real⸗Progymnasium zu

üren für den Fall der Umwandlung dieser Anstalt in ein voll⸗ berechtigtes Realgymnasium, welche von dem Curatorium angestrebt wird, überwiesen. Am 2. Januar d. J. ist in der Stadt He ins⸗ berg eine Suppenanstalt eröffnet worden, welche der ärmeren Bevölkerung namentlich während der strengen Kälte ie Konat Januar sehr zu statten gekommen ist.

Zur Arbeiterbewegung.

UMeber den Ausstand der Riemendreher in Barmen

(vergl. Nr. 110 d. Bl.) wird der „Köln. Zig. berichtet: „Eine größere Anzahl Riemendreher hat am Montag in den Fa⸗ briken von Kaiser u. Dicke, Molineus u. Muünz, Mann u. Schäfer, Fritz Moll, Fr. vom Scheidt die Arbeit eingestellt, weil die gefor⸗ erten 15 % Lohnerhöhung, zehnstündige Arbeitszeit, Beseitigung der Accordarbeit, der Ueberstunden und der Prämiengelder abgelehnt

In dieser Con⸗

worden waren. Am Dienstag nahm der Ausstand größere Dimen⸗ sionen an. Es sind hinzugetreten die Riemendreher der Fabriken Gebr. Ostermann u. Bartels, Dierichs u. Co.; überhaupt waren etwa 600 Arbeiter in den Ausstand eingetreten.

In Leipzig haben, wie die „Lpz. Ztg.“ mittheilt, die Stein⸗

metzgehilfen den von der Innung ausgearbeiteten Lohntarif angenommen und zuͤgesagt, auch die Nicht⸗Innungsmeister zur An⸗ erkennung dieses Tarifs veranlassen zu wollen. Die Social⸗ demokraten Leipzigs haben der „Magdb. Ztg.“ zufolge den Boycott über die Naumann'sche Brauerei aufgehoben, um der von den Brauereibesitzern angedrohten Saalsperre aus dem Wege zu gehen. (Vgl. Nr. 103 und 102 d. Bl.) Hier in Berlin hat der Ausstand der Filzschuharbeiter größere Ausdehnung angenommen; in einer vom „Vorwärts“ mit⸗ getheilten Bekanntmachung der Lohncommission werden vier Arbeit⸗ geber angeführt, die die Jenhetungen der Arbeiter bewilligt haben. Einer Mittheilung des „D. B. H.“ zufolge stehen 500 Arbeiter der Filzschuhfabriken aus; 15 Arbeitgeber sollen nach diesen Angaben die Forderungen der Arbeiter, 15 % Lohnerhöhung (auch für die Haus⸗ industrie) und Wiedereinstellung der wegen des Feierns am 1. Mai entlassenen Arbeiter, bewilligt haben.

Aus Wien wird dem „D. B. H.“ gemeldet: Die Hilfs⸗ arbeiter der in den St. Pölten zahlreich vorhandenen Holz⸗ sägemühlen verlangen zehnstündige Arbeitszeit und einen Minimal⸗ lohn von 12 Gulden die Woche; wenn diese Forderungen nicht bewilligt werden, wollen sie in den Strike eintreten. Die aus⸗ ständigen Appretur⸗Arbeiterinnen lehnten die von den Fabrikanten zugestandene Abkürzung der Arbeitszeit auf 10 ½ Stunden ab und erklärten den Strike fortsetzen zu wollen.

Ein Londoner Telegramm des „W. T. B.“ berichtet: Die Schiffsheizer und Kohlenlöscher des Londoner Hafens haben sich für einen allgemeinen Strike entschieden.

„Einer Mittheilung der Londoner „Allg. Corr.“ zufolge ist augen⸗ blicklich keine Aussicht auf einen baldigen Austrag des Ausstandes in Hull vorhanden. Sonnabend Nachts fanden wieder einige Ruhestörungen statt. Ungefähr 20 Ausständige wurden dabei verwundet und ins Fechtse gebracht. Der Strike der Bristoler Dockarbeiter ist zu

nde.

In Roubaix ist, einer Meldung des „D. B. H.“ zufolge, der Ausstand der 1“ beendet und die Arbeit heute wieder aufgenommen worden. (Vgl. Nr. 110 d. Bl.)

Kunst und Wissenschaft.

Im Säulenhofe des egyptischen Museums ist seit einigen Tagen die Sammlung egyptischer Bronzen des Herrn Rudolf Springer als Leihgabe aufgestellt. Sie enthält die Hauptstücke aus einem in den Tempelruinen von Sais gemachten Funde, der uns Weihgeschenke dieses berühmten Heiligthums erhalten hat. Es sind fast durchweg Figuren der dort verehrten Götter, insbesondere der Neith, der großen Göttin von Sais, und der Buto, der löwenköpfigen Schutzgöttin des Delta; drei derselben sind von etwa 60 cm Höhe, einer bei egyptischen Bronzefiguren äußerst seltenen Größe. Einige Götterfiguren, die an kleinen Obelisken lehnen oder eine größere Basis haben, dienten ver⸗ muthlich als Särge eines kleinen heiligen Thieres, wohl der der Buto geweihten Ichneumonratte, von der sich auch ein Bild in der Springerschen Samm⸗ lung befindet. Auf der Basis der meisten Bronzen steht als Weihinschrift ein Gebet an die dargestellte Gottheit, den Weihenden am Leben zu erhalten. Wissen⸗ schaftlich von hervorragendem Interesse ist die Inschrift einer Figur der Neith, die sowohl in egyptischer Hieroglyphenschrift als in einer bisher noch unentzifferten alphabetischen Schrift geschrieben ist; man vermuthet in diesem unbekannten Alphabet das des karischen Volks, und da die betreffende Figur aus der Regierung Psammetich's I. (663 610 v. Chr.) stammt, der ja bekanntlich mit Hilfe ionischer und karischer Söldner die Herrschaft errang, so hat diese Vermuthung eine gewisse Wahrscheinlichkeit. Auch die übrigen Bronzen dürften aus dieser Zeit der egyptischen Geschichte stammen.

Demselben Funde entstammt zum theil eine zweite Sammlung, die als Leihgabe des Herrn Premier⸗Lieutenants von Levetzow ebenda ausgestellt ist und einige Figuren von ungewöhnlicher Schönheit enthält.

Die Kunsthandlung von Amsler u. Ruthardt hat in den oberen Räumen ihres Geschäfts eine interessante Ausstellung von öö mit Ansichten aus Italien und dem Orient arrangirt. 1

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Brasilien.

Durch Verfügung des brasilianischen Ministers des Inne n vom 12. April 1893 ist der französische Hafen Lorient wieder für von Cholera verseucht erklärt und angeordnet worden, daß alle vom 3. dess. Mts. ab aus dem genannten Hafen ausgelaufenen Schiffe bei ihrer Ankunft in Brasilien sich zuerst nach Ilha Grande zu begeben und dort der vorschriftsmäßigen sanitären Behandlung zu unterziehen haben. (Vergl. „R.⸗A.“ Nr. 54 vom 3./3. 93.)

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Handel und Gewerbe.

Nach dem unter dem 26. November v. J. erlassenen Re⸗ gulativ über die Verwaltung und Erhebung der neuen spani⸗ schen Specialsteuer auf Alkohol war dem spanischen Zoll⸗ amt zu Port Bou die Befugniß zur Abfertigung von ausländischen Biersendungen entzogen. Durch ein am 6. Mai veröffentlichtes Decret der spanischen Regierung ist diese Befugniß dem genannten Zollamt neuerdings wieder ertheilt worden.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. AUAn der Ruhr sind am 9. d. M. gestellt 10 234, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 8. d. M. gestellt 3888, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen.

Der Verein Deutscher Emaillirwerke hat in seiner gestrigen Generalversammlung den notariellen Vertrag unterzeichnet. er weitaus größte Theil der deutschen Production in emailllirten Blechgeschirren ist eem Syndikat beigetreten. Eine neue ange⸗ messene Vereinspreisliste ist angenommen worden, die dem⸗ nächst der gesammten Kundschaft von den Vereinswerken womit sämmtliche zur Zeit bestehenden besonderen Preislisten außer Kraft treten. Der Verein wählte zu seinem Vor⸗ sitzenden Herrn Director Claus von Thale am Harz. Der Ob⸗ mann des österreichisch⸗ungarischen Syndikats für emaillirte Blech⸗ geschirre wohnte den Sitzungen bei; es sollen demnächst Verhand⸗ lungen wegen des deutschen Syndikats mit dem österreichisch⸗ungarischen aufgenommen werden. 8.

Wie aus Wien telegraphisch gemeldet wird, ist zwischen der Staatseisenbahn⸗Gesellschaft und der Regierung wegen des mit den Prioritätsgläubigern abzuschließenden Vergleichs eine Verständigung erzielt, dahin gehend, daß, wiewohl die Gesellschaft auch bei den Emissionen des Ergänzungsnetzes auf einen zehnprocentigen Steuerabzug verzichtet, der Status quo bezüglich

der Ausscheidung dieses Postens aus der Garantierechnung aufrecht

Fr achtbriefe angenommen werden.

1 bleibt. Dagegen überläßt die Regierung der Gesellschaft aus dem

börsenmäßigen Rückkauf der Prioritäten des Ergänzungsnetzes unter Beibehaltung des Planes seiner Gesammttilgung den resultirenden S während bei den Prioritäten der zehnten Emission anstatt des Rückkaufes eine analoge Verschiehung der Amortisation wie bei den Prioritäten der ersten neun Emissionen eintritt. Das Protokoll dieses Inhalts ist gestern unterzeichnet worden.

Magdeburg, 9. Mai. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker excl., von 92 % 19,55, Kornzucker excl., 88 % Rendement 18,60, Nachproducte excl., 75 % Rendement 15,75. Ruhiger. Brod⸗ raffinade I. 31,00. Brodraffinade II. 30,25. Gem. Raffinade mit Faß 30,25. Gem. Melis I. mit Faß 29,75. Fest. Rohzucker †. Product Transito f. a. B. Hamburg pr. ai 18,20 bez. u. Br., pr. Juni 18,30 bez., 18,32 ½ Br., pr. Juli 18,40 bez., 18,45 Br., pr. August 18,52 ½ bez., 18,57 ½ Br. Flau.

Leipzig, 9. Mai. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata Grundmuster B. per Mai 3,80 ℳ, per Juni 3,85 ℳ, per Juli 3,85 ℳ, per August 3,87 ½ ℳ, per Sep⸗ tember 3,90 ℳ, per Oktober 3,90 ℳ, per November 3,92 ½ ℳ, per Dezember 3,95 ℳ, per Januar 3,95 ℳ, per Februar 3,95 ℳ, per März 3,95 ℳ, per April 3,95

Wien, 10. Mai. (W. T. B.) Ausweis der Südbahn in der,Sn vom 28. April bis 4. Mai 833 589 Fl., Mehreinnahme

Fl.

London, 9. Mai. (W. T. B.) Wie dem „Reuter'schen Bureau“ aus Melbourne von heute gemeldet wird, hat die Bank of Victoria ihre Zahlungen eingestellt; das gezeichnete Kapital beläuft sich auf 1 200 000 Pfd. Sterl. in Actien von je 10 Pfd., von denen 5 Pfd. eingezahlt sind.

An der Küste 3 Weizenladungen angeboten.

6 % Javazucker loco 18 ⅜H ruhig, Rüben⸗Rohzucker loco 18 thätig. Chile⸗Kupfer 44 ½, pro 3 Monat 44 ⁄16.

Manchester, 9. Mai. (W. T. B.) 12r Water Taylor 5 ¾, 30r Water Taylor 7 ⅝, 20r Water Leigh 6 ½, 30r Water Clayton 78, 32r Mock Brooke 7 ½, 40r Mayoll 7 ½, 40r Medio Wilkinson 88⅝, 32r Warpcops Lees 7 ⅜, 36r Warpcops Rowland 8 ½⅛, 36r Warpcops Wellington 8 ½, 40 Double Weston 8 ½, 60r Double courant Qualität 11 ½, 32“ 116 YPards 16 % 16 grey Printers aus 32r/462 165. Stetig.

St. Petersburg, 9. Mai. (W. T. B.) Producten⸗ markt. Talg loco 59,00, pr. August —, Weizen loco 11,50, Roggen loco 8,60, Hafer loco 5,25, Hanf loco 44,50. Leinsaat loco 14,50.

Amsterdam, 9. Mai. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 50. Bancazinn 55 ½.

Washington, 10. Mai. (W. T. B.) Die Goldreserve des Schatzamt,s, welche in den letzten vierzehn Tagen unter das Li⸗ mitum von 100 Millionen gesunken war, ist nunmehr wiederum in⸗ tact. Der Schatzsecretär Carlisle nahm gestern ein ihm von Saint⸗ Louis aus gemachtes Angebot von 2 200 000 Dollars an, wodurch der Cie echgc der Goldreserve des Schatzamts auf 100 196 000 Dollars gebracht wird.

New⸗York, 9. Mai. (W. T. B.) Die Börse eröffnete unregelmäßig; im weiteren Verlauf gaben die Curse nach; der Schluß war im allgemeinen matt. Der Umsatz der Actien betrug 252 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 250 000 Unzen ge⸗ schätzt. Die Silberverkäufe betrugen 10 000 Unzen.

Weizen eröffnete fest auf Ernteberichte aus Illinois, später Realisirungen; der Schluß war jedoch auf schlechte Ernteberichte aus Missouri recht fest. Mais, abgeschwächt auf günstiges Wetter, stieg plötzlich entsprechend der Festigkeit des Weizens gegen Schluß.

Weizen⸗Verschiffungen der letzten Woche von den atlantischen Häfen der Vereinigten Staaten nach Großbritannien 80 000, do. nach Frankreich 11, 000, do. nach anderen Häfen des Continents 88 000, do. von Californien und Oregon nach Großbritannien —, do. nach anderen Häfen des Continents 13 000 Qrts. 1

Chicago, 9. Mai. (W. T. B.) Weizen anfangs fest auf Ernteberichte aus Illinois, schwächte sich auf günstiges Wetter in Europa ab und stieg später auf Berichte von Ernteschäden in den Südstaaten. Schluß sehr fest. Mais einige Zeit steigend nach Eröffnung, später Reaetion. Schluß träge.

Verdingungen im Auslande.

Italien. 15. Mai, 10 Uhr. Bauverwaltung des zweiten Marinedeparte⸗ ments in Neapel: Lieferung von Droguen und Farben für das Jahr 1893/94. Kostenanschlag 68 440 Fr. Caution 6850 Fr. Definitiver

Zuschlag am 7. Juni, Mittags.

15. Mai, 11 Uhr. Artillerie⸗Direction des ersten Marine⸗ Departements in Spezia: Lieferung von folgenden kupfernen Feh ständen: Nägeln, Draht, Blechen, Stangen. Kostenanschlag 51 000 Fr. Caution 5100 Fr. Definitiver Zuschlag am 5. Juni, Mittags. 1

16. Mai, Mittags. Schiffsbauverwaltung des ersten Marine⸗ Departements in Spezia: Lieferung von Riemen und Gurten aus Leder, einfach und doppelt, das Stück zu 20 m Länge (Breite und Dicke verschieden). Kostenanschlag 22 650 Fr. Caution 2270 Fr. Definitiver Zuschlag am 31. Mai, Mittags.

16. Mai. Schiffsbauverwaltung des ersten Marine⸗Departements in Spezia: Lieferung von Riemen und Gurten von verschiedener Größe aus Kameelhaar. Kostenanschlag 17 350 Fr. Caution 1470 Fr. Definitiver Zuschlag am 31. Mai, Mittags.

Portugal. 1

24. Mai, Mittags. Königlich portugiesische Eisenbahngesellschaft in Lissabon: Lieferung von Metallgegenifinden für die innere Ein⸗ richtung von Wagen. Auskunft in Lissabon, Station Caes dos Soldados. 1 8

7. Juni, 1 Uhr. Königlich portugiesische Eisenbahnverwaltung in Lissabdon: Lieferung von Geweben aus roher Baumwolle, Roß⸗ haar, Sammet, Teppichen, Posamentierwaaren u. s. w. Auskunft wie vorstehend. 8 8

Dänemark.

19. Mai, 12 Uhr. Kjébenhavns Magistrat, 4d Afdelings Secretariat, Lavendelstraede No. 1, E Anbringung einer ca. 580 laufende Fuß langen Leitung, bestehend aus 24 zöll. eisernen Röhren, im NO. des Kalkbraenderiforts. Bedingungen, Beschreibung und Zeichnungen zur Einsicht auf dem Stadsingenieurens Kontor, Lavéendelstraede No. 1, St. Schriftliche Angebote mit der Auf⸗ schrift: „Pilbud paa Jernrörsledning ved Kalkbraenderifortet.“ 29. Mai, 12 Uhr. Kjébenhavns Magistrat, 4 de Afdelings Secretariat, Lavendelstraede No. 1, Kopenhagen: Lieferung von gußeisernen Röhren und Formstücken für das Beleuchtungswesen in Kopenhagen. Bedingungen und Zeichnungen zur Einsicht auf dem Vestre Gasvarks Tegnekontor. Schriftliche Angebote mit der Aufschrift: „Pilbud paa Stöbejernsror og Formstykker“. 1 China. 3 15. Mai. Kaiserliche Eisenbahnverwaltung für Nord⸗China Tientsin: Lieferung von 8 Sahlsch eet mit Zubehör. Egypten. S. I i h der öffentlichen Arbeiten in Kairo: Lieferung von 120 t eisernen und 95 t stählernen Schwellen.

Verkehrs⸗Anstalten.

Die Königliche Eisenbahn⸗Direction Berlin macht in einer Bekanntmachung wiederholt darauf aufmerksam, daß vom 1. Juli d. J. ab nur noch die durch die neue Verkehrsordnung vorgeschriebenen (Vgl. d. Ins. der heutigen ummer d. Bl.)

Eisenbahn⸗Direction zu Köln 1528 erläͤßt folgende Bekanntmachung über die Ver⸗ ängerung der Gültigkeitsdauer der Rückfahrkarten nach Norddeich und Esens: Die auf den Stationen Aachen, Barmen, Berlin, Bielefeld, Bochum, Bonn, Braunschweig, Bremen,

Die Königliche