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Der Bezugspreis beträgt vierteljährlich 4 ℳ 50 ₰. Alle Post-Anstalten nehmen Bestellung an; für Berlin außer den Post-Anstalten auch die Expedition
SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Einzelne Nummern kosten 25 ₰.
Insertionspreis für den Raum einer Bruckzeile 30 ₰. Inserate
nimmt an: die Königliche Expedition des Deutschen Reichs⸗Anzeigers
und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers
Verlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
dem Geheimen Admiralitäts⸗Rath Klein, vortragendem Rath im Reichs⸗Marineamt, den Rothen Adler⸗Orden dritter Klasse mit der Schleife,
dem Bürgermeister Böhm zu Stroppen im Kreise Trebnitz den Königlichen Kronen⸗Orden vierter Klasse,
den emeritirten Lehrern Kuhnke zu Kunzendorf im Kreise Mohrungen und Burgarz zu Nierst im Landkreise Krefeld den Adler der Inhaber des Königlichen Haus⸗Ordens von Hohenzollern, sowie
dem Packer Albert Schröder zu Remscheid das Allge⸗ meine Ehrenzeichen zu verleihen. 1““
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem bisherigen Königlich sächsischen Militär⸗Bevoll⸗ mächtigten in Berlin, General⸗Major von Schlieben, Com⸗ mandeur der Artillerie⸗Brigade Nr. 12, den Stern zum König⸗ lichen Kronen⸗Orden zweiter Klasse, sowie dem Großweinhändler und Weingutsbesitzer, Großherzog⸗ lich hessischen Commerzien⸗-Rath Lauteren zu Mainz den Königlichen Kronen⸗Orden dritter Klasse zu verleihen.
Deutsches Reich.
betreffend eine Abänderung in Anlage D des reglements vom 28. Mai 1870. Vom 13. Mai 1893.
In dem Verzeichniß der in Gemäßheit der bestehenden Verwaltungs⸗Organisation nach den §§ 2, 3, 6, 8, 24, 34 und 35 des Wahlreglements zuständigen Behörden, und zwar in dem auf das Königreich Preußen bezüglichen Abschnitt I Bekanntmachung vom 9. Januar 1890 — Central⸗Blatt
eite 10 —) fallen zu § 35 (Zeile 4 von unten) hinter den Worten „die Regierungs⸗Präsidenten“ die Worte „(in der Provinz Posen die Regierungen)“ fort. Berl
ö“ “ FCNWaaWeere von Boetticher.
Der Bundesrath hat in seiner Sitzung vom 4. d. M. be⸗ schlossen, daß zum Zweck der Berechnung der Wechselstempel⸗ steuer und der nach dem Gesetz vom 1. Juli 1881/29. Mai 1885 zu entrichtenden Reichsstempelabgaben der Mittelwerth einer österreichischen Krone auf 85 ₰ zu bestimmen sei.
Berlin, den 18. Mai 1893.
“ Der Reichskanzler. In Vertretung. Freiherr von Maltzahn.
Bekannimgeachhung
Die zu den Königlich sächsischen Staatseisenbahnen ge⸗ hörende schmalspurige Preßnitzthalbahn (Wolkenstein — Jöhstadt) ist durch den Bau einer 1,38 km langen Ver⸗ bindungsstrecke bis in die Nähe der sächsisch⸗böhmischen Landes⸗ grenze weitergeführt und am Endpunkte eine am 5. d. M. dem Betrieb übergebene Güterladestelle mit der Bezeichnung „Jöhstadt⸗Ladestelle“ angelegt worden.
Im Bezirk der Fars ch Eisenbahn⸗Direction zu Brom⸗ berg ist am 15. d. M. die bisher nur zur Abfertigung von Wagenladungsgütern befugte Haltestelle Biskupitz auch für den Eil⸗ und Stückgut⸗Verkehr eröffnet worden.
Berlin, den 19. Mai 1893. Der Präsident des Reichs⸗Eisenbahnamts.
Die Nummer 18 des Reichs⸗Gesetzblatts, welche von heute ab zur Ausgabe gelangt, enthält unter Nr. 2101 den Staatsvertrag zwischen Deutschland und den Niederlanden, betreffend die Eisenbahn von Sittard nach Herzggenrathy Vom 28. Noyember 182. erlin, den 19. Mai 1893. Kaiserliches Post⸗Zeitungsamt Weberstedt.
56 3 v1“
In der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des „R. u St.⸗A.“ wird eine Uebersicht der Rüben⸗Verarbeitu ng sowie der Einfuhr und Ausfuhr von Zucker im deutschen Zollgebiet im Monat v“
in der Zweiten Beilage eine Zusammenstellung der riebsergebnisse der Zuckerfabriken des deutschen llgebiets im Monat April 1893 und in der Zeit vom
August 1892 bis 30. April 1893 veröffentlicht.
Be Zo 1.
Königreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
den dem schwedischen Grafenstande angehörenden Grafen Wilhelm Mörner af Morlanda zu Roisdorf im Kreise Bonn unter dem Namen eines Grafen von Mörner in den preußischen Grafenstand aufzunehmen,
den Fideicommiß⸗Besitzer auf Fredersdorf, Weitzgrund und Egelinde in der Provinz Brandenburg, Königlich sächsischen Major und etatsmäßigen Stabsofsizier im Garde⸗Reiter⸗ Regiment Hans Matthias Albert Oppen von Hulden⸗ berg in den Freiherrnstand zu erheben, sowie
dem See⸗Cadetten Johann Christian Zerssen den Adel unter Bestätigung des von seinen Vorfahren bereits ge⸗ führten Wappens der Familie von Zerssen zu erneuern.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
den Geheimen S und vortragenden Rath im Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten Dr. Hermes zum Geheimen Ober⸗Regierungs⸗Rath zu ernennen.
Seine Majestät der König haben A ädigst geruht:
den Ober⸗Landesgerichts⸗Rath Graefe in Frankfurt a. M. 88 Sepeis Peasieh bei dem Ober⸗Landesgericht in Frank⸗ urt a. 8
den Landgerichts⸗Director Rauer in Bartenstein zum Ober⸗Landesgerichts⸗Rath in Marienwerder,
den Staatsanwalt Schwerdfeger in Göttingen zum
Ersten Staatsanwalt bei dem Landgericht in Oels,
den Gerichts⸗Assessor Jesch in Berlin zum Staatsanwalt in Königsberg Pr.,
den Gerichts⸗Assessor Steinbrecht in Landsberg a. W. zum Staatsanwalt in Altona,
den Amtsrichter Keller in Neuhof zum Staatsanwalt in Flensburg,
den Gerichts⸗Assessor Dr. jur. Wilderink zu Köln zum Staatsanwalt daselbst,
den Gerichts⸗Assessor Dr. Walter Hirsch hierselbst zum Amtsrichter in Charlottenburg,
den Gerichts⸗Assessor Dr. jur. Engelbrecht in Allen⸗ stein zum Amtsrichter in Gumbinnen,
den Gerichts⸗Assessor Johst in Königsberg zum Amts⸗ richter in Sensburg,
den Gerichts⸗Assessor Jordan in Prökuls zum richter in Ruß,
den Staatsanwalt Cornelius Landrichter in Danzig,
den Gerichts⸗Afsosor Dr. Schemann in Schlüchtern zum Amtsrichter in Neukirchen,
den Gerichts⸗Assessor Reerink in Vreden zum Amts⸗ richter in Ruhrort, und
den Gerichts⸗Assessor Tiemann in Verden zum Amts⸗ richter in Wald zu ernennen; sowie
dem Landrichter Blance in Thorn den Charakter als Landgerichts⸗Rath und
dem Rechtsanwalt und Notar, Justiz⸗Rath Hupfeld in Cassel den Charakter als Geheimer Justiz⸗Rath zu verleihen.
Amts⸗
in Halle a. S. zum
Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten.
Dem Thierarzt Adolf Ehricht zu Neurode ist die von ihm bisher commissarisch verwaltete Kreis⸗Thierarztstelle für den Kreis Neurode definitiv verliehen worden. “
Die Oberförsterstelle zu Aurich im Regierungsbezirk gleichen Namens ist zum 1. Juli d. J. neu zu besetzen.
Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten. Am Schullehrer⸗Seminar zu Osnabrück ist der bisherige Seminar⸗Hilfslehrer Tietien zu Aurich Lehrer angestellt worden. 8
Abgereist: Seine Excellenz der commandirende Admiral, Admiral Freiherr von der Goltz, nach Wilhelmshaven.
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Nichtamtliches.
Deutsches Reich.
Preuhßen. Verlin, 19 SJ0
Seine Majestät der Kaiser und König sind gestern Mhen 6 Uhr 10 Minuten wohlbehalten in Muskau ein⸗ getroffen.
Ffut⸗ Vormittag sahen Seine Majestät die Kriegervereine von Muskau und und gedachten Nachmittags um 3 Uhr die Rückreise nach Potsdam anzutreten.
“
In Görlitz hat gestern in Gegenwart Seiner Majestät des Kaisers und Königs und Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Friedrich Leopold die feierliche Ent⸗ hüllung des Denkmals für Kaiser Wilhelm I. statt⸗ gefunden. Der Feier, welche von dem schönsten Wetter be⸗ günstigt war, wohnten auch der Reichskanzler Graf von Caprivi, der Minister⸗Präsident Graf zu Eulenburg, sowie die Staats⸗Minister von Boetticher, von Kaltenborn⸗Stachau und Bosse bei. Seine Majestät der Kaiser trafen, wie „W. T. B.“ berichtet, Mittags 12 ½ Uhr in Görlitz ein und wurden auf dem dortigen Bahnhof von dem DOber⸗
räsidenten von Seydewitz, dem Regierungs⸗Präsidenten
rinzen Handjery, dem Ober⸗Bürgermeister Reichert und dem
omité für das Denkmal empfangen. Nachdem Seine Majestät den Reichskanzler und die Staats⸗Minister huldvoll begrüßt hatten, begaben Sich Allerhöchstdieselben unter Glocken⸗ geläut und dem begeisterten Jubel der Bevölkerung, 88 der Spalier bildenden Corporationen und Schulen nach em Festplatz. Seine Majestät schritten zunächst die Front der daselbst aufgestellten Truppen ab und traten sodann in das Kaiserzelt, wo die Tochter des Ober⸗Bürgermeisters Reichert dem Kaiser einen Blumenstrauß überreichte. Nachdem ein Sängerchor eine Hymne vorgetragen hatte, hielt der Super⸗ intendent Schultze die Weiherede. erfolgte die feierliche Uebergabe des Denkmals an die Stadt Görlitz. Als unter Kanonendonner und Glockengeläut die Hülle des Denkmals ge⸗ fallen war, stimmten alle Anwesenden die Nationalhymne an. Seine Majestät der Kaiser besichtigten hierauf das Denkmal und nahmen den Vorbeimarsch der Truppen und Kriegervereine ab. Sodann fuhren Allerhöchstdieselben unter dem brausenden Jubel der Festversammlung und des die Straßen füllenden Publi⸗ kums nach dem Gebäude des Wilhelmtheaters, in dessen Kaiser⸗ saal das Festmahl stattfand. Der Landeshauptmann Graf Fürstenstein brachte während der Tafel ein Hoch auf Seine
kajestät aus, das Allerhöchstdieselben mit folgendem (bereits
gestern in einer Sonderausgabe des öffentlichten) Trinkspruch beantworteten:
„Eine erhebende Feier hat soeben ihren würdigen Abschluß ge⸗ funden. In schöner Vollendung steht das ragende Bildniß Kaiser Wilhelm's I. vor uns. Die Anregung, welche dieses Denkmal, sowie so manche andere, die bereits stehen oder in der Vollendung begriffen sind, ins Leben rief, ist das Gefühl der Dankbarkeit gegen den Hohen Dahingegangenen. Der Lausitz gilt Mein Dank für die herrliche Weise, in welcher sie ihrem Gefühle der Treue und Anhänglichkeit zu Meinem Großvater und Meinem Hause Aus⸗ druck verliehen. Herzlichen Dank auch für Ihre warmen Worte, Mein lieber Graf Fürstenstein. Sie haben gesprochen im Namen der Lausitzer, Ihre Worte werden Widerhall finden in den Herzen aller Meiner Unterthanen. Dann auch innigsten Dank dieser Stadt für den schönen Empfang, den sie Mir bereitet hat.
In eine ernste Zeit ist unser Fest gefallen. Daher sei das Denkmal eine Mahnung an uns Alle. Doppelt ernst sei sie, wenn wir uns im Geist erinnern, wie einst der Hohe Herr in dieser Stadt in eigener Person zu Ihnen gesprochen hat. Festzuhalten gilt es, was Kaiser Wilhelm einst geschaffen und gewollt, sicher zu stellen gilt es die Zukunft unseres gesammten deutschen Vaterlandes. Dazu bedarf unsere Wehrkraft einer erheblichen Verstärkung. Die Nation habe Ich aufgefordert, uns dazu die Mittel zu bewilligen. Hinter dieser Frage stehen alle anderen Fragen und Rücksichten für den Augenblick zurück. Zur Lösung dieser die Lebensexistenz Deutschlands be⸗ dingenden Frage bedarf es der vollkommenen Einheit. Was uns Deutsche privatim auch trennen und auf verschiedene Bahnen lenken möge, das sei für jetzt bei Seite gesetzt, bis die Aufgabe vollbracht ist. Wie die Lausitz und die anderen Theile der Monarchie treu zur Dvnastie und Krone stehen, so mögen die deutschen Stämme in Er⸗ innerung an die große Zeit vor 22 Jahren fest um ihre Fürsten geschaart, durch das Band gemeinsam vergossenen Blutes zusammen⸗ gekittet, dem Vaterland seine Freiheit und seine Zukunft erhalten. Ich trinke auf das Wohl der Lausitz und der Stadt Görlitz. Sie leben hoch!*
Nach dem Festmahl hielten Seine Majestät der Kaiser in dem Feldherrn⸗Saal und in den angrenzenden Nänmen Cerele und verabschiedeten Sich alsdann. Auf der Fahrt nach dem
„R.⸗ u. St.⸗A.“ ver⸗