etzten Platz besetzten Hauses wieder aufgenommen. Die neuen e “ waren mit vielem Geschick dieser be⸗ deutend kleineren Bühne angepaßt, sodaß die Verwandlungen bei. offener Scene ohne Störung vor sich gehen konnten und die Schaulust der Zuschauer dadurch wie durch die G glän⸗ zenden Costüme und die vortrefflich ausgeführten Tänze ortgesetzt mit den buntesten Bildern beschäftigt wurde, während das Ohr sich an der ansprechenden Musik des Orchesters und dem Gesang der Mit⸗ wirkenden erfreute, auch durch den witzreichen Dialog gut unterhalten wurde. Für den Erfolg des Stücks ist in erster Linie außer der Prachtentfaltung die Besetzung der Titelrolle von Bedeutung, die bei dieser Gelegenheit zum ersten Mal die stimmbegabte, schauspielerisch beanlagte und durch vortheilhafte Erscheinung ausgezeichnete Frau Litaschy⸗Heese übernommen hatte. Trotz einer merklichen Indisposi⸗ tion in der Stimme überwand sie alle Schwierigkeiten der anstrengenden Aufgabe mit der größten Leichtigkeit und wurde deshalb mit Beeifall überschüttet und auch mit einer kostbaren Blumenspende be⸗ dacht. or Director Litaschy gab mit demselben Erfolge wie im alten Hge Düfettater die von ihm dort mehr als dreihundertmal gespielte Rolle des Ingenieurs Guntram, während der gleichfalls von diesen Ausführungen her in guter Erinnerung stehende Herr Pauli als der naturforschende Dr. Wupp auch hier sich unverwüstlich in seinem Humor zeigte. Ebenso machten die übrigen Darsteller sich sämmtlich um die als sehr gelungen zu bezeichnende Vorstellung verdient und wurden mit dem jungen talentvollen Maler Herrn Dove, dem Schöpfer der neuen Decorationen, wie dem Balletmeister Herrn Severini durch zahlreiche Hervorrufe ausgezeichnet. In dem glänzend beleuchteten, in frischem Grün prangenden und egen rauhe Zugluft geschützten umfangreichen Garten fanden die Zu⸗ Ee während der Zwischenpausen mit Tausenden von anderen Be⸗ suchern bei den Klängen der in ihrer kleidsamen Uniform concertirenden Kapelle des Königlich schwedischen Regiments Kronenberg, unter der Leitung des Kapellmeisters Herrn Wilhelm Aström, einen an⸗ genehmen und erfrischenden Aufenthalt.
Im Königlichen Opernhause gehen morgen Leoncavallo’s „Bajaszi⸗ mit E“ den Herren Sylva, Bulß, Philipp und Fränkel in Scene. Darauf folgt das Ballet „Die Rebe (Musik
von Anton Rubinstein) mit den Damen Dell’'Era, Urbanska, Stoß⸗ meister u. s. w. Am Donnerstag wird, Richard Wagner 8 „Flie⸗ ender Holländer“ mit den Damen Pierson und Lammert, den erren Bulß, Rothmühl, Stammer und Lieban gegeben. — Die Proben zu Verdi's „Falstaff“ haben heute unter Kapellmeister Dr. Muck's Leitung begonnen. In Wien fanden am Sonntag und Montag Aufführungen von „Falstaff“ statt, die glänzenden Erfolg erzielten. 11 ö Neuen Theater werden vom Königlichen Schau⸗ spiel morgen die Lustspiele„Die Maler’“ und „Eingeschlossen Lam Donnerstag Goethe's „Iphigenie auf Tauris“ mit Fräulein Poppe, den Herren Matkowsky, Purschian, Nesper und Kahle zur Aufführung 11 ” Kroll'schen Theater wird morgen in Nicolai's Oper Die lustigen Weiber von Windsor“ als Frau Fluth die bekannte Coloratursängerin Fräulein Betty Frank ihr Engagement für den Sommer antreten. Als Falstaff setzt Herr Riechmann sein Gastspiel fort; den Fluth wird Herr Fricke singen. 8
Preußische Klassenlotterie. 1.“ (Ohne Gewähr.) 8 8 Bei der am Sonnabend fortgesetzten Ziehung der 4. Klasse 188. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen in der Nachmittags⸗Ziehung: 8 11 von 15 000 ℳ duf Nr. 129 074. 1 Gewinn von 10 000 ℳ auf Nr. 32 403. 2 Gewinne von 5000 ℳ auf Nr. 31 480. 173 674. 34 Gewinne von 3000 ℳ auf Nr. 18 465. 20 687. 20 710. 21 365. 23 793. 30 970. 32 483. 53 839. 55 102. 57 071. 59 215. 63 158. 71 775. 75 825. 83 608. 84 200. 89 063. 96 203. 101 112. 110 756. 111 330. 120 786. 127 951. 136 805. 153 132. 153 189. 157 729. 161 730. 162 440.
ewinne von 1500 ℳ auf Nr. 1507. 10 665. 12 003. 16 180 er. 191. 18 124. 21 029. 26 024. 38 011. 38 628. 40 196. 53 172. 56 947. 57 084. 60 505. 63 481. 77 794. 78 951. 82 368. 82 522. 87 735. 93 116. 101 278. 102 164. 102 192. 105 095. 109 738. 122 337. 137 920. 146 850. 155 761. 155 840. 161 286. 161. 86 162 288. 170 393. 76 656. 178 999. 179 790. 183 379. 8 39 Gewinne von 500 ℳ auf Nr. 2096. 2102. 3942. 9403. 10 233. 11 162. 13 037. 28 988. 37 786. 38 293. 38 423. 39 678. 40 876. 55 348. 55 700. 57 239. 66 938. 69 108. 73 876. 82 083. 111 939. 113 673. 117 607 135 082. 135 536. 139 272. 140 852. 148 199. 149 182. 150 677. 153 779. 155 969. 156 957. 164 223. 170 636. 183 757. 184 255. 187 787. 189 645.
Bei der heute fortgesetzten Zie2hung der 4. Klasse der 188. Königlich 1““ Klassenlotterie fielen in der Vor⸗ mittags⸗Ziehung:
1 30 000 ℳ auf Nr. 1299. 3 Gewinne von 15 000 ℳ auf Nr. 5743. 16 747. 85 740.
Gewinn von 10 000 ℳ auf Nr. 150 970. 3 Gewinne von 5000 ℳ auf Nr. 89 355. 104 722. 152003.
27 Gewinne von 3000 ℳ auf Nr. 10 825. 13 340. 21 467. 47 729. 59 003. 59 015. 59 782. 70 882. 73 037. 76 708. 78 012. 98 607. 101 275. 103 177. 103 361. 116 272. 122 779. 128 452. 132 111. 137 452. 142 388. 149 446. 150 057. 152 886. 166 525. 183 111. 188 778. 8
28 Gewinne von 1500 ℳ auf Nr. 23. 5352. 14 741. 21. 67 4. 21 788. 32 327. 36 305. 37 636. 59 084. 63 865. 64 768. 69 950. 69 981. 73 060. 73 683. 74 832. 79 633. 83 495. 86 967. 87 111. 92 223. 93 994. 98 842. 107 202 107 752. 127 422. 153 960. 174 453. 1 8
36 Gewinne zu 500 ℳ Nr. 8152. 9449. 19 921. 25 789. 33 372. 39 203. 45 357. 49 362. 51 694. 58 974. 65 491. 68 061. 70 573. 71 725. 72 878. 84 178. 96 902. 100 862. 109 405. 109 039. 110 230. 111 423. 118 956. 121 867. 125 732. 129 851. 135 028. 135 052. 135 471. 142 537. 149 805. 149 997. 163 898. 165 589. 167 160. 188 129. Mannigfaltiges.
Bei dem am 1. April d. J. erfolgten Wohnungswechsel haben ““ von der Steuer⸗ und Einquartierungs⸗Deputation des Magistrats aufgestellten Uebersicht 86 344 Umzüge stattgefunden, 29 132 Wohnungen und 506 anderweite miethssteuerpflichtige Gelasse sind unvermiethet geblieben; Miethserhöhungen sind bei 3281 Woh⸗ nungen, Miethsermäßigungen bei 6883 Wohnungen eingetreten.
Ueber die Witterung im April berichtet die „Statist. Corr.“ nach den Beobachtungen des Königlichen meteorologischen Instituts in Folgendem: Noch niemals seit dem Beginn amtlicher meteorologischer Beobachtungen ist die Witterung des April in Norddeutschland eine in mehrfacher Beziehung so ungewöhnliche gewesen, wie im vergan⸗ genen Monat. Warmen Tagen, an denen das Thermometer über 15 Grad, vielfach sogar über 20 Grad stieg, folgten der Regel nach kalte Nächte, in denen die Temperatur oft unter den Gefrierpunkt sank, sodaß die Tagesschwankung der Temperatur eine außerordentlich große war und im Durchschnitt nahezu 15 Grad betrug. Zwar brachte die zweite Dekade eine Reihe sehr kühler Tage; doch war in der ersten und letzten Dekade, zumal in den westlichen Landestheilen, ein Wärme⸗ vorhanden, sodaß schließlich die Mitteltemperatur fast allenthalben über der normalen lag, in der Rheingegend bis zu 3 Grad und nur in Oberschlesien und in den nordöstlichen Provinzen um 1 bis 2 Grad hinter ihr zurückblieb. Ganz besonders auffällig und von großem Einfluß auf die Entwickelung der Pflanzenwelt war die bei⸗ spiellose Trockenheit. Nur im Nordosten und in Oberschlesien sind nennenswerthe Niederschläge — etwa die Hälfte der normalen — ge⸗ fallen, sonst aber nur wenige Millimeter. In vielen Gegenden, ins⸗ besondere in der Uckermark und in den südwestlichen Landestheilen, hat
Trockenheit wurde um so empfindlicher, als auch die letzte Dekade des März ohne Niederschläge verlaufen war, sodaß fast überall Dürren von dreiwöchiger, in manchen Gebieten sogar von fast sechswöchiger Dauer vorgekommen sind. Gleichzeitig war die Bewölkung eine se geringe und dementsprechend die Sonnenscheindauer ein so hohe, wie sie in unseren Breiten nur äußerst selten beobachtet wird. Lediglich in der zweiten Dekade, um den 13. und 17., gewannen Depressionen, welche von Nordosten vordrangen, einen Einfluß auf das Wetter und brachten bei trübem Himmel Schnee⸗ und Regenfälle, insbesondere für die östliche Hälfte der Monarchie, wobei die Tagestemperatur gleich⸗ zeitig erheblich herabging. Sonst aber war Deutschland während des anzen Monats in ein Gebiet hohen Luftdrucks aufgenommen, dessen ern sich mehrfach verschob, zumeist aber im Nordwesten — über Großbritannien oder über der Nordsee — lag. Daher wehten in Norddeutschland fast stets Winde aus dem nördlichen Quadranten, welche das heitere, trockene Wetter im Gefolge hatten.
Gleiwitz, 20. Mai. Das „D. B. H.“ meldet: Heute ist hier ein furchtbarer Wolkenbruch niedergegangen, der eine große Ueberschwemmung und bedeutenden Schaden verursacht hat.
Lübeck, 22. Mai. Nach Meldungen aus Wiborg ist der Lübecker Dampfer „Louise“, Capitän Bormeister, gestern Nach mittag im Biorkesund auf Grund gestoßen und gesunken.
Wien, 20. Mai. Der Kaiser bewilligte dem „W. T. -2 n . das Gefuch der Diakonissen⸗Anstalt zu Kaiserswerth am Rhein für den Bau eines Hospitals in Jerusalem aus seiner Privatkasse 1000 ℳ
22 ien ei Vorort Sim⸗ Wien, 22. Mai. In dem Wien einverleibten Voror
mering äscherte, nach einer Meldung des „W. T. B.“, eine große
Feuersbrunst dreißig Gebäude, darunter dreizehn Wohnhäuser, ein. Der angerichtete Schaden wird auf 200 000 Gulden geschätzt.
Als heute ein mit Schweinen beladener Eisenbahnzu g, in welchem sich auch zwei Waggons mit Raetäften befanden, den Berg Glenagolt, 11 Meilen von Tralee, hinabfuhr, verlor der Locomotivführer die Gewalt über die Bremsvorrichtung; infolge dessen stürzte die Locomotive beim Passiren einer Brücke in den Fluß; sieben mit Schweinen beladene Wagen, ebenso der übrige Theil des Zuges entgleiste und wurde sehr stark beschädigt. Der Locomotivführer und zwei Heizer wurden getödtet, elf Fahrgäste
schwer verletzt.
Tralee, 22. Mai.
hristiania, 21. Mai. Durch einen Erdrutsch sind, wie „W. †. W. berichtet, gestern bei Vardal vierzig Gehöfte
verwüstet worden. 44 worden. Der angerichtete Schaden wird
Million Kronen geschätzt.
Chicago, 20. Mai. „W. T. B.“ meldet: Während der heutigen Sitzung des Frauencongresses stürzte eine 12 Fuß hohe Tribüne, auf welcher sich etwa 75 Frauen befanden, zusammen. Acht Frauen, sämmtlich Amerikanerinnen, sind mehr oder minder schwer verwundet.
auf eine
Nach Schluß der Redaction eingegangene Depeschen.
München, 23. Mai. (W. T. B.) Seine Königliche Hoheit der Prinz Leopold ist zur Militär⸗Inspection nach
alle a. S. abgereist.
Leipzig, 23. Mai. (W. T. B.) Der Geheime Hofrath, Professor Dr. Masius, Herausgeber der „Neuen Jahrbücher für G und Pädagogik“, ist heute gestorben.
then, 23. Mai. (W. T. B.) Gestern Abend wurden hier zwei heftige wirbelförmige Erdstöße verspürt.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.
es während des ganzen Monats überhaupt nicht geregnet. Diese
166 832. 173 620. 178 071. 178 618. 179 953.
icht vom 23. Mai, r Morgens.
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Künigliche 8 Stationen. per in
0 C. = 40R.
Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeressp 5
red. in Millim 8 3 Temperatur in 0 Celsius
— Die Rebe.
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5halb bed.
5 wolkig
1 Regen
2 Nebel
4 bedeckt
Aheiter wolkenlos wolkenlos
Belmullet.. Aberdeen.. Christiansund
Kopenhagen . Stockholm.
aparanda. St Petersburg 772.
Moskau. 776
CTork, Queens- So. 759 Cherbourg 763
b 763 bbe 761
—
mburg 761 Swinemünde 761 Neufahrwasser 766 Memel . 768
* 8E1 ünster. 762 Karlsruhe. 760 Wiesbaden 760 München 760 Chemnitz 760 Berlin.. 761 Wien.. 762 Breslau 7764 Ile d⸗Aix. 763 wJ 752 Triest . 759
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Donnerstag
1) Abends Gewitter. ²) Thau ³) Abends Wetter⸗
leuchten. Uebersicht der Witterung.
Die Luftdruckvertheilung ist auf dem ganzen Ge⸗ biete ziemlich gleichmäßig; am höchsten ist der Luftdruck über Südwest, und Nordost⸗Europa, am niedrigsten nordwestlich von Schottland und süd⸗ lich von Frankreich. Bei meist schwacher Luft⸗ bewegung aus variabler Richtung ist das Wetter in Deutschland warm, ziemlich heiter, ohne nennens⸗ mann. werthe Niederschläge; in den nordwestlichen Gebiets’⸗ Im theilen fanden stellenweise Gewitter statt, an der deutschen Küste liegt die Temperatur bis zu 4 im Binnenlande bis zu 8 Grad über dem Mittelwerthe. Deutsche Seewarte.
Friedrich
Mittwoch: 3 Aufzügen
Theater⸗Anzeigen.
132. Vorstellung. . 2 Acten und einem 8 und Dichtung von R. Leoncavallo, deutsch von
Ludwig Hartmann. Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Kapellmeister Sucher.
dem Text von Taglioni, Grandmougin und Hansen, von Emil Graeb. . 8 Dirigent: Musikdirector Steinmann. Anfang 7 Uhr. Theater (am 139. Vorstellung. zügen von Adolph Wilbrandt. b 3 vom Ober⸗Regisseur Max Grube. — Eingeschlossen. Lustspiel in 1 Aufzug von Karl Niemann. In Scene setzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang r
fliegende Holländer. Romantische Oper in 3 Acten von Richard Wagner.
Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Kapellmeister Wein⸗ Anfang 7 Uhr. Theater (am amm 140. Vorstellung. Iphigenie auf Tauris. Schau⸗ spiel in 5 Aufzügen von Goethe. C e vom Ober⸗Regisseur Mar Grube. Anfang 7 Uhr.
Berliner Theater. Mittwoch: Die Jour⸗ Anfang 7 ½ Uhr. Donnerstag: Freitag: 37. Waise von Lowood.
Lessing-Theater. vom Grund. Anfang 7 ½ Uhr. : Die Großstadtluft. Freitag: Sodoms Ende. Sonnabend: Brave Leut’ vom Grund.
Wilhelmstädtisches Theater.
nach einer Idee des Bieville von M. West und L. Held. Musik von Carl Zeller. Regie: Herr Epstein. Anfang 7 ½ Uhr.
prachtvollen Park: 6 Concert, ausgeführt von der Berliner Concert⸗ Kapelle, unter Leitung ihres Kapellmeisters Herrn Guttschmidt, und dem vollständigen Orchester des Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theaters, unter Leitung lIIdes Concertmeisters Herrn Stiemer. — Auftreten vW“
Wiener Original⸗Duettisten
Schauspiele. Mittwoch: Opern⸗ Bajazzi (Pagliacci).
Prolog. Musik Anfang 6 Uhr.
cinska. Donnerstag:
& S 8 8 In Scene gesetzt vom Ober E1“ Im prachtvollen Concert. mental⸗Künstler.
Ballet in 2 Acten (5 Bildern) nach Park:
Musik von Anton Rubinstein.
Schiffbauerdamm 4/5). Lustspiel in 3 Auf⸗
Die Maler. In Scene gesetzt
burg.
Sardou. 16 Besuch nach der Hochzeit.
Opernhaus. 133. Vorstellung. Der In Scene gesetzt vom Ober⸗ Weiber von Windsor. Schiffbauerdamm 4/5).
In Scene gesetzt 5 ¼ Uhr.
brich. La Traviata.
Uriel Acosta. Victoria-Th eater.
Abonnements⸗Vorstellung. Die
Ausstattungsstück) mit Gesang
Mittwoch: Brave Leut’ Bildern. Anfang 7 ½ Uhr.
rühmter Specialitäten.
flammen.
Donnerstag: Frau Venus. Chausseestraße 25. . 8 Der Vogelhändler. Operette in
Dirigent: Herr Kapellmeister Feder⸗
Großes
Mikado. 1 Musik von Arthur Sullivan.
Doppel⸗
7 ½ Uhr. Donnerstag
der Wiener Liedersängerin Mirzl⸗Kirchner, der Lipp und Litt, des Damen⸗Terzett Oriella, des Gesangs⸗Humoristen Alfred Bender, der Costum⸗Soubrette Elsa Ru⸗
Prinz Methusalem. Operette in 3 Acten von Carl Treumann.
Großes Auftreten erster Gesangs⸗ und Instru⸗
Residenz-Theater. Direction: Sigmund Lauten⸗ Mittwoch: Zum 5. Male: La papillonne.) Lustspiel in Deutsch von August Förster. — Vorher: (Une visite de
nöces.) Lustspiel in 1 Act von Alexandre Dumas, deutsch von Paul Block. Anfang 7 ½ Uhr. Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.
Kroll's Theater. Mittwoch: Die lustigen Fel Anfang 7 Uhr.
Täglich: Vor, während und nach der Vorstellung Großes Concert im Sommer⸗Garten.
Donnerstag: Zar und Zimmermann. Sonnabend: Erstes Gastspiel von Marcella Sem⸗
Belle⸗Alliancestraße 7/8.
Mittwoch: Zum 5. Male mit vollständig neuer Aus⸗ stattung: Fran Venus. Modernes Märchen (großes
Im Belle⸗Alliance⸗Garten: Fr. (Großes internationales Vocal⸗ und Instru⸗ 8 mental⸗Doppel⸗Concert und Auftreten be⸗ Anfang 6 Uhr.
Brillante Illumination durch 25 000 Gas⸗
Theater Unter den Linden.
um 27. Male (vollständig neu inscenirt): 3 Burleske Operette von V. S. Gilbert.
57. Male: Die Welt⸗Ausstellung in Chicago und Die deutsche Abtheilung in dem populären Ausstattungs⸗Ballet Columbia.
: Zum 58. Male:
Adolph Ernst⸗Theater. Mittwoch (letzte Woche): Goldlotte. Gesangsposse in 3 Acten von Ed. Jacobson und W. Mannstädt. Couplets theil⸗ weise von G. Görß. Musik von G. Steffens. In 8 Scene gesetzt von Adolph Ernst. Anfang 7 ½ Uhr. L. Donnerstag und folgende Tage: Goldlotte.
usi
Doppel⸗ Schluß der Saison: Mittwoch, 31. Mai
Geöffnet von 12—11 Uhr. Flattersucht. f
119 Menschen sind dabei umgekommen und nur
Der Sommer⸗Garten ist geöffnet. “
Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde. Am Landes⸗Ausstellungs⸗Park (Lehrter Bahnhof).
3 Acten von
Familien⸗Nachrichten.
— Frl. Annie Merz mit lehrer Dr.
chulz (Cliestow—Rosengarten). Verehelicht: Hr. Anfang
Frhr. incke (Kiel). Geboren: Ein Sohn: rn.
Major
Hoppe (Glasow bei Grambow). —
Hartmann (Lübtow bei Brietzig i. P.). und Ballet in 12
astor Mathilde Weckel,
(Leipzig).
Verlobt: Frl. Anna Braumüller mit Hrn. Can⸗ didaten der Theologie Hermann Pfeiffer (Berlin). Hrn. Gymnasial⸗Ober⸗ ans Karbe (Groß⸗Lichterfelde). — ranziska Scherz mit Hrn. Rittergutsbesitzer
Hr. Departements⸗Thierarzt Dr. Rudolf Lothes mit Frl. Margarethe Hartmann (Köln —Hannover). — Hr. Lieut. Hans Leopold von Maltzahn mit Freiin Emma von
Franke Ea heh — Hrn. Gutsbesitzer Stille (Renk⸗ ausen bei Lübbecke i. W.). — Hrn. Pastor Paul⸗ Hrn. von Rohr⸗Wollitz. — Hrn. Hauptmann Bruno von
Gestorben: Verw. Fr. Rittergutsbesitzer Antonie Grumbach, geb. Müller (Königsberg). — Verw. geb. Lehmann
Redacteur: Dr. H. Klee, Director. Berlin:
Verlag der Expedition (Scholz).
Mittwoch: Anstalt⸗ Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32 JZbb ““ — Hierauf: Zmm (eiinschließlich Börsen⸗Beilage,
Anfang präcise vom 15. bis 20. Mai 1893.
Columbia.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗
sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent⸗ lichen Anzeigers (Commanditgesellschaften auf Actien und Actiengesellschaften) für die Woche
No. 121.
ste Beilage eiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Berlin, Dienstag, den 23. Mai
.
1893.
Internationale Columbia⸗Weltausstellung.
Chicago, Ill., Jackson Park, 3. Mai 1893.
Ein Ereigniß von höchster weltgeschichtlicher Bedeutung, welches einen Markstein in der Entwickelung menschlicher Arbeit,
er Wissenschaft und Kunst bedeutet, hat sich am 1. Mai hier m Westen an den Ufern des Michigan⸗Sees vollzogen. „Wohl kaum je zuvor sind die Blicke der gesammten ivilisirten Welt in solchem Maße auf einen Punkt vereinigt gewesen, als dies bei der Eröffnung der Internationalen Columbischen Weltausstellung in Chicago geschehen ist. Auch ohne in überschwängliche Uebertreibungen zu verfallen, darf gewiß behauptet werden, daß kaum je zuvor für ein Werk des aus den entferntesten Punkten der Erde menschliche Energie, Stetigkeit und Thatkraft in gleichem Grade in An⸗ spruch genommen worden sind, als dies für das Gelingen der Columbischen Weltausstellung der Fall war.
Daß auch das Deutsche Reich auf seinen verschiedensten und bedeutungsvollsten Gebieten der Arbeit sich zur Betheili⸗ gung an diesem Wettkampfe seit langem gerüstet hat, ist in allen Kreisen im deutschen Vaterlande längst bekannt, da vom Beginn der Organisation für die Theilnahme Deutschlands an der Weltausstellung die öffentliche Meinung mehr und mehr sich für die Bedeutung des ganzen Unternehmens erwärmt hat, und nach und nach auch in den weitesten Kreisen ein leb⸗ haftes Interesse dafür wachgerufen worden ist. In welcher Weise die Regierungen des Deutschen Reichs und der Einzelstaaten, ins⸗ besondere auch die hochherzige Initiative Seiner Majestät des Kaisers dazu beigetragen haben, daß, wie es zur Stunde nicht mehr bezweifelt werden darf, Deutschlands Betheiligung an dem großen Unternehmen nahezu auf allen Gebieten einen Erfolg bedeutet, ist dem deutschen Volke aus den verschiedensten Phasen, welche die Entwickelung der Dinge genommen hat, nicht fremd geblieben, und es erübrigt heute nur, an dieser Stelle ein Bild dessen zu geben, was an dem denkwürdigen Tage, an welchem die Eröffnung stattgefunden hat, als die Frucht einer unendlichen Arbeit sich dem bewundernden Auge als Gesammtbild dargeboten hat.
Wenn auf der einen Seite die freiwillige und nachhaltige Mitwirkung der verschiedensten Nationen der Erde das Ge⸗ lingen des großen Unternehmens von vornherein zu verbürgen schien, so kann nicht verschwiegen werden, daß wohl kaum je zuvor ein großes Werk mit größeren Schwierigkeiten zu kämpfen gehabt hat als die Columbische Weltausstellung zu Chicago. Die Unbilden eines Winters, wie er seit Jahr⸗ zehnten hier im Westen nicht dagewesen ist, haben einen so hemmenden Einfluß auf die Vollendung der Arbeiten ausgeübt, daß auch die Aufbietung aller Kräfte, die Anspannung der höchsten Energie es nicht zu verhindern vermocht hat, daß die Ausstellung selbst als Fertiges sich am Eröffnungstage den aus allen Erdtheilen herbeigeströmten Gästen nicht darzubieten vermochte.
Wohl waren bereits in der Zeit, als der Kaiserliche Commissar mit seinem Stabe zum zweiten Mal zur Ueber⸗ nahme seiner Functionen in Chicago eintraf, die mächtigen und imposanten Gebäude, welche jetzt die Weltausstellung um⸗ faßt, in ihrer ganzen Schönheit vollendet und zur Aufnahme der Ausstellungsgüter bereit. Das durch die Ein⸗
8
wirkung des mächtigen Seensystems verursachte, eigenthümlich strenge Klima hat es indessen bewirkt, daß Schnee und Regen, Hagel und Sturm theilweise die völlige Fertigstellung der Gebäude im Aeußern und Innern derartig ungünstig be⸗ einflußten, daß wochenlang von einem eigentlichen Fortschritte der Arbeit kaum die Rede sein konnte.
Nimmt man hinzu, daß der Boden, auf welchem die Ge⸗ bäude der Ausstellung errichtet sind, von Hause aus Sand und Sumpf gewesen, so muß es immerhin mit Bewunderung erfüllen, daß das Werk dennoch bis zu dem Grade vor⸗ geschritten ist, wie dieses am Eröffnungstage glücklicherweise der Fall war.
Auch aus Deutschland sind alle hervorragenden Organe der öffentlichen Meinung durch Berichterstatter, welche zu diesem Zweck entsendet worden sind, bei der Feier hier ver⸗ treten gewesen, und so wird es an Mittheilungen über die Ein⸗ drücke, welche diesen Herren zu theil geworden sind, nicht fehlen. Auch an Tadel und Klagen wird gewiß kein Mangel sein; denn bis zum Tage vor der Eröffnung hatten heftige Stürme und durchdringend kalte Regenschauer den Aufenthalt auf dem Ausstellungsplatze und seinem durchweichten Boden wahrlich nicht zur Annehmlichkeit gemacht, und der Eindruck, welchen diejenigen Herren, die gerade in diesen Tagen hier in Chicago eintrafen, empfangen haben, kann kein freundlicher und be⸗ sonders günstiger gewesen sein.
Schien es am Eröffnungstage in der Frühe, als ob der dichte, über dem See und der „Weißen Stadt“ gelagerte Nebel auf eine Fortdauer der ungünstigen Witterung schlibßen ließe, so war doch in diesem Falle das Fest selbst durch eine unerwartete Gunst des Himmels ausgezeichnet, da im Laufe des Tages und gerade während der bedeutungsvollen Feier wärmende Sonnenstrahlen den Nebel zerrissen und der imposanten Scene ein strahlendes Gewand verliehen.
In Chicago und im Munde der Aussteller hat Jackson Park mit seinen nahezu 150 verschiedenen Gebäuden den Namen der „Weißen Stadt“ nicht mit Unrecht erhalten, da die Mehrzahl aller der großen und imposanten Bauten, im klassischen Stil gehalten, in schimmerndem Weiß sich von der Feanh des nahen Sees und dem blauen Himmel abhebt und auf jeden, der für die Schönheit der altklassischen Architektur Verständniß hat, einen überwältigenden Eindruck nicht ver⸗ fehlen kann. Das ist auch das Lob aus aller Munde, welche Gelegenheit gehabt haben, die Ausstellung selbst zu besuchen.
Ungetheilte Bewunderung muß und wird in erster Linie den Männern zu theil werden, in deren Phantasie diese Reihen von erhabenen und großartigen Bauten entsprungen sind, und die die Fülle von schönen architektonischen Formen, wie sie sich jetzt dem Auge darbieten, in ihrem geistigen Auge schöpferisch vorausgeschaut haben. In Wahrheit übt das Ganze auf jeden Beschauer einen fast überwältigenden Eindruck aus, da nicht nur die Mächtigkeit der Umrisse, die Größe und Höhe der Gebäude, sondern ihre Lage und malerische An⸗
ordnung auch dem verwöhntesten Auge ein Schauspiel dar⸗ bieten, das seinesgleichen in der Welt nicht haben dürfte. Ohne dem Auge die Umrisse der Prachtbauten in guten Zeichnungen vorführen zu können, hält es selbstverständlich schwer, den Eindruck in einem anderen wieder hervor⸗ zurufen, dem es selbst nicht beschieden ist, diese Schöpfungen der Architektur an Ort und Stelle zu be⸗ wundern. Indessen bieten ja auch in Deutschland die leitenden illustrirten Zeitungen so reichliche Gelegenheit dar, die Einzel⸗ heiten selbst in künstlerischen Reproductionen kennen zu lernen, daß hier von einer eingehenderen Beschreibung der Baulichkeiten und ihrer Einzellage abgesehen werden kann.
Die Eröffnungsfeier fand programmmäßig in der Weise statt, daß an dem schönsten und imposantesten Punkte, welchen die ganze Ausstellung bietet, die geladenen Gäste auf einer dazu errichteten Tribüne vor dem Administrationsgebäude sich einfanden.
Das genannte Gebäude bildet mit seiner vergoldeten mächtig zum Himmel emporstrebenden Kuppel die Krönung und den beherrschenden Mittelpunkt der ganzen Stadt der Paläste, es bildet den Abschluß des schmaleren Endes eines längeren, rechteckigen Bassins, das zur linken Seite von der Säulenreihe des Induftriepalastes eingefaßt, zur rechten von den Formen des Landwirthschaftsgebäudes um⸗ geben ist, während nach dem See zu eine wunderbar schöne, doppelte Reihe von korinthischen Säulen den Ausblick nach diesem unmittelbar gewährt und zu beiden Seiten ihren Abschluß findet durch die schimmernden Gebäude, welche für die musikalischen Aufführungen bestimmt sind.
Die Eröffnungsfeier, bei welcher der Präsident der Ver⸗ einigten Staaten mit seinem ganzen Cabinet, die Gouverneure der Einzelstaaten, eine große Anzahl der hervorragendsten Würdenträger Amerikas selbst, die Weltausstellungs⸗Commissare für die verschiedenen Nationen mit ihrem Stabe, der Spröß⸗ ling des großen Entdeckers dieses Erdtheils, der Herzog von Veragua mit seiner Familie, und zahlreiche andere hervor⸗ ragende Persönlichkeiten nebst den eingeladenen Vertretern der Presse zugegen waren, begann zur festgesetzten Zeit mit dem Columbischen Marsch.
Während die illustre Gesellschaft auf der Tribüne Pla genommen, hatte sich der weite Raum vor dem Gebäude un um das Bassin herum mit einer unzähligen Menge von Menschen gefüllt, und die angrenzenden Gebäude waren bis zu den höchsten Höhen, ja bis zum Dachfirst hinauf mit Zu⸗ schauern besetzt, die, um dem denkwürdigen Ereigniß bei⸗ zuwohnen, sich nicht gescheut hatten, bis zu den gefährlichsten Punkten der benachbarten Gebäude hinaufzuklimmen.
Es folgte zunächst ein gesprochenes Gebet sowie die De⸗ clamation eines Gedichtes durch eine Dame, Vorträge, die allerdings in dem unablässigen Brausen der Menge, welche von Zeit zu Zeit ihrer Freude über das Erscheinen des Er⸗ wählten der J Ausdruck gab, spurlos untergingen.
Um so machtvoller wirkten dann die Klänge aus der Quverture zu „Rienzi“, und nachdem diese verhallt, hielt der General⸗Director der Weltausstellung, Colonel Davis, eine kurze und kernige, auf die Bedeutung des Tages und die hinter uns liegende Arbeit hinweisende Rede, bei deren Schluß er den Präsidenten Cleveland ersuchte, nunmehr das Zeichen zu geben zur eigentlichen Eröffnung.
Nachdem auch der Praͤsident der Bedeutung des Er⸗ eignisses gedacht und den daran sich knüpfenden Hoffnungen und Wünschen beredten Ausdruck gegeben, gab er das Zeichen zum Beginn, und in demselben Augenblicke sandten die Spring⸗ brunnen ihre mächtigen Strahlen empor, im gleichen Augen⸗ blicke gingen auf allen Gebäuden die gestreifte Flagge der Vereinigten Staaten und die vielfarbigen Fahnen der be⸗ freundeten Nationen in die Höhe; brausender Jubel übertönte das Geläute der Glocken, die von dem Deutschen Gebäude den Tag einzuläuten bestimmt worden waren.
Jedem, dem es vergönnt war, diesen weltgeschichtlichen Augenblick zu erleben, wird die Scene in ihrer Großartigkeit und eindrucksvollen Einfachheit unvergeßlich bleiben. Hatte man doch das Bewußtsein, an der Weihe eines Tages theil⸗ genommen zu haben, der für die freundlichen, internationalen Beziehungen der civilisirten Völker unter einander und für den Fortschritt menschlicher Thätigkeit auf allen Gebieten ohne Zweifel von Bedeutung sein wird.
Nach Beendigung der Ceremonie begaben sich der Präsident mit den Ehrengästen der Nation, den Mitgliedern des diplomatischen Corps und anderen Gästen zu einem Gabel⸗ frühstück nach dem Administrationsgebäude, während die Mehr⸗ zahl der Besucher sich nach dem großen Industriepalast verfügte, weil bestimmt worden war, daß der Präsident die Commissare der einzelnen Nationen in ihren betreffenden Abtheilungen persönlich begrüßen würde, um von demjenigen, was die Aus⸗ stellung bietet, einen Eindruck zu gewinnen.
Glücklicherweise war es mit Aufbietung aller Kräfte der angestrengtesten Thätigkeit in den deutschen Abtheilungen möglich geworden, die Einrichtungsarbeiten bis zu einem Punkte zu fördern, daß die deutsche Abtheilung, wie unbe⸗ stritten anerkannt wird, ein vollendetes, formenschöͤnes und eindrucksvolles Bild dessen bieten konnte, was zur Bemätigung der Leistungsfähigkeit von Deutschland aus nach den Gestaden des Michigan⸗Sees entsendet worden ist. Nicht nur, daß eines der Prunkgemächer, welches von Münchener Kuünstlerhand her gestellt war, sich in seiner vollendeten Schönheit zeigte, — auch die Leistungen des badischen Kunstgewerbes waren in ihrer ganzen Vollendung sichtbar, und der große Hof, welcher mit den Erzeugnissen der Königlichen Verliner Porzellan Manufactur erfüllt werden wird, war zu einem Empfangs raum umgestaltet, der durch die mächtigen schmiedeeisernen herrlichen Thore aus der Fabrik der Gebrüder Armbrüster und anderer Künstler einen imposanten Abschluß fand. Ueber Alles hinaus ragte mächtig empor der Aufbau, welcher durch die in Kupfer getriebene Gruppe der Germania gekrönt wird, die, aus dem Seitz'schen Atelier hervorgegangen, in Berlin als höchster Schmuck des neuen Reichstagsgebäudes zu dienen bestimmt ist.
Am Eingange dieses Raumes wurde Praͤsident Cleveland bei seiner Wanderung durch die große Industriehalle, auf
welcher ihn der General⸗Director Davis begleitete, vom Reichs⸗ commissar und seinem Stabe empfangen und begrüßt, und das dort aufgestellte Corps deutscher Militärmusiker, welches eben von New⸗York herüber gekommen war, bewillkommnete den Erwählten der Nation mit einer schmetternden Fanfare, — der einzige Gruß dieser Art, der ihm bei. seiner Wanderung durch das Gebäude zu theil wurde.
Sscichtlich überrascht durch dasjenige, was sich seinen Augen in diesem Theil der Ausstellung bot, und unter dem Ausdrucke herzlichster Anerkennung, begab sich dann der Präsident zu dem, dem unserigen zunächst liegenden Hofe der österreichischen Ausstellung. Die Oesterreicher hatten gleichfalls in ihrer Abtheilung eine großartige Ausstellung, namentlich auf dem Gebiete der Keramik fertig zu stellen vermocht, was um so eindrucksvoller gewirkt haben muß, als in allen übrigen Ab⸗ theilungen, die amerikanische nicht ausgeschlossen, etwas Fertiges nicht zum Abschlusse gekommen war.
In dem deutschen Hause hatte sich währenddessen eine ein⸗ fache, aber fröhliche Feier aus Anlaß des Eröffnungstages vollzogen. Zunächst kam das herrliche Glockengeläute, welches von dem Bochumer Verein zur Ausstellung entsendet worden war, und welches im Thurme des deutschen Hauses zeitweilig würdige Aufnahme gefunden hat, zur vollsten Geltung, und der harmonische, wohlthuende Klang dieser Glocken fand die un⸗ getheilteste Bewunderung umsomehr, als es das einzige Glocken⸗ geläute ist, welches sich auf der Ausstellung befindet.
Da das Haus an diesem Tage, von allem Rüstwerk befreit, zum ersten Mal sich in seiner ganzen originellen Schönheit den zahlreichen Besuchern darbot, so war für die Mitglieder der deutschen Colonie hier im Deutschen Hause ein Buffet bereitgestellt worden, und es fehlte auch in dem animirten Kreise nicht an einer von wahrem patriotischen Geist getragenen Rede, die, von Herrn Professor Wätzold ge⸗ halten, in beredter Weise den in diesen Tagen Gefühlen Ausdruck gab, während der Reichscommissar, begleitet von dem deutschen Gesandten in Washington, Herrn von Holleben, erst in etwas späterer Stunde erscheinen konnte und unter dem Jubel der Anwesenden nach dem Gesange patriotischer Lieder dem Deutschen Kaiser, dessen Initiative an erster Stelle die Großartigkeit deutscher Betheiligung an der Weltausstellung zu verdanken ist, ein begeistert aufgenommenes Hoch aus⸗ brachte. 8
Der Abend sah den Reichscommissar und den genannten
Vertreter des Deutschen Reichs nebst dem hiesigen Konsul Herrn Dr. Buenz und den Mitgliedern der deutschen Com⸗ mission zu einem Mahle in engerem Kreise, welches dem er⸗ eignißvollen Tage einen harmonischen Abschluß gab, vereint. Da die Ausstellung in den meisten Gebieten und nament⸗ lich auch in der Betheiligung der anderen fremden Nationen und der Vereinigten Staaten bei weitem noch nicht fertig ist, muß es späteren Berichten vorbehalten bleiben, über die einzelnen Abtheilungen und dasjenige, was sie an Her⸗ vorragendem auf den Gebieten der Wissenschaft, der Industrie, der Kunst und des Gewerbefleißes bei diesem internationalen Wettkampfe bieten werden, Bericht zu erstatten.
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Kok an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 20. d. M. gestellt 10 203, nicht rech gestellt keine Wagen. 8 „In Oberschlesien sind am 19. d. M. gestellt 3791 zeitig gestellt keine Wagen.
Zwangs⸗Versteige 8
Beim Königlichen Amtsgeri 2 standen am 20. Mai die Grundstücke Neue Jacobs⸗ „dem Maurer⸗ meister Carl Bonne und dem Architekten Fritz Weidner ge⸗ hörig, zur Versteigerung; für das Meistgebot von 449 200 ℳ wurden die Kaufleute Blaesing u. Kattendidt zu Berlin und Gifhorm Ersteher.
Berlin, 20. Mai. (Wochenberie Stärkefabrikate und Hülsenfrüchte von T Sabers Ia. Kartoffelmehl 18 ½ — 19 ½ , la. Kartoffelstärke 18 ½ — 19 ½ ℳ IIa. Kartoffelstärke und »Mehl 16 — 17 ½ ℳ, feuchte Kartoffelstärtke Frachtparität Berlin 10,40 ℳ, Frankfurter Sprupfabriken zablen nach Werkmeister’s Bericht franco Fabrik 10,20 ℳ, gelder Syprup 22 ¼ — 23 ℳ. Cap.⸗Syrup 24 — 24 ½ ℳ, Cap.⸗Erport 24 ½ — 25 ℳ, Kartoffelzucker gelber 22 ½ — 23 ℳ, do. Cap. 24 — 24 . Rum⸗Couleur 36 — 37 ℳ. Bier⸗Couleur 35 — 36 ℳ, Dertrin. gelb und weiß, Ia. 27 — 28 ℳ, do. secunda 24— 25 8., Weizenstärke (kleinst.) 31 ½ — 32 ½ ℳ. Weizenstärke (großst.) 39 — 39 ½.⸗ Hallesche und Schlesische 39 ½ —40 ½ &, Reisstärte (Str ) 48 bes 49 ℳ, do. (Stücken) 46 —47 ℳ, Maisstärte 31 ½ ℳ nom., Schade⸗ stärke 30 ℳ nom., Victoria⸗Erbsen 19 — 22 ℳ, Kocherbsen 16 — 0 ℳ. grüne Erbsen 16 — 20 ℳ,. Futtererbsen 14 ½ —15 ½ ℳ. eins 26 — 27 ℳ, Linsen, große, 34— 48 ℳ. do. mittel 28 — 34 ℳ. d leine 16 — 28 ℳ, gelber Senf 40 —50 ℳ, Kümmel 42 —46 ℳ. Mais loco 12 — 13 ℳ, Pferdebohnen 14 — 15 ℳ. Buchweizen 18 bis 16 ℳ, inländische weiße Bohnen 16 —18 ℳ, weiße Flachdohmen 20 — 22 ℳ, ungarische Bohnen 14 ½ — 16 ℳ, galizische und ruffische Bohnen 13 — 14 ℳ, Wicken 13 ½ — 14 8, Hanstörner 18 — 0 Mℳ. Leinkuchen 16 —17 ℳ. Weizenschale 9 ½ — 10.⸗1. Roggenklcie 10 — 10 8 ℳ. Rapskuchen 14 — 15 ℳ, Mohn, blauer 54 Nℳ. de. mer 86 —95, ℳ nom., Hirse, weiße, 17 —18 ℳ (Alles per 100 kg ab B. Berlin bei Partien von mindestens 10 000 kg.)
— Die Kette, Deu tsche Elbschiffahrts⸗Geßellschaßt in Dresden fordert ihre Actionäre, die geneigt sind. Aethem zrrn Rückkauf anzubieten, auf, ihre Angebote bis zum d. Jumi d. 8. ber der General⸗Direstion einzureichen. Der Preis dar Wo ℳ Nettoe
Die „Wochenschrift für Actienrecht und Bank⸗ wesen, Steuer⸗ und Stempelfragen *, R. wedem veom Rechtsanwalt Dr. Paul Holdheim in Frankfurt 8. M., dat in der Nr. 11 vom 20. Mai folgenden Inhalt: Bemerbengem zr dem newesbem Entwurf einen franzöͤsischen Gesetzes über die erhehme. Vem Reichsgerichts⸗Rath 1Dr. Drever. — Das Menreichtche Geset dem 18. Septemder 1892 Üüber die Effectenuuz atz teuern. Wom Dr. Ofner. Rechtssprüche. Vom Reichsgericht: Neichestempel dei Garzatüee⸗ Syndikaten. Entscheidungen des Merreicheschen T t Fichtsbess Actiengebühr aus Anlas der Cmnessten ervewerter Aene Mitgetdeilt von Dr. Pappenber. — Wem Premedeüschen Ober⸗Wer tungsgericht. Steuerpflichtiges Cinkounmrem der Actengesellsadanden ncedengen des schweizerischen Buande Werchts.