1893 / 122 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 24 May 1893 18:00:01 GMT) scan diff

Bastien Lepage, den der Künstler während seiner Pariser Studienzeit offenbar kennen gelernt hat, sich nicht ver⸗ kennen läßt. Auch Edward A. Walton zeigt sich viel⸗ seitig als Landschafter und Bildnißmaler. Gewandte Pinsel⸗ führung verleitet ihn hie und da zu etwas aphoristischer Farbenandeutung, wie in dem Mädchen⸗Porträt „Alice“, aber er versteht trotzdem, durch richtige Werthung der wesentlichen, den Gesammteindruck bestimmenden Töne dem Beschauer die volle Wirkung eines vollendeten Bildes zu suggeriren. Während in dem Bildniß jene etwas gedeckten Farben vorherrschen, die treffend mit dem verschleierten Klang der Alt⸗ stimme verglichen worden sind, ist die große Landschaft Nr. 1526 des Katalogs in helles Licht getaucht und zeigt namentlich die allen Schotten gemeinsame Meisterschaft in der Wiedergabe des unbewegten Wasserspiegels aufs vor⸗ theilhafteste. George Henry hat innerhalb der Gemeinde noch eine besondere Secte begründet, er wird von vielen als Bahnbrecher einer neuen Richtung betrachtet. Sein kecker, aber etwas unsauberer Farbenvortrag, seine der Natur ab⸗ gekehrte, vom Japanismus beeinflußte Raumauffassung, ie aller überlieferten Perspective ins Gesicht schlägt, machen seine Bilder anfangs etwas unverständlich; aber aus diesen plumpen, ungeklärten Versuchen leuchten doch eine eminente coloristische Kraft und eine ganz selbständige Phantasie hervor, die man nicht unterschätzen sollte. Alexander Roche zählt ebenfalls zu den Phantasten der Schule; in seinen diesmal ausgestellten Werken tritt das aller⸗ dings weniger schroff hervor als in der in München vielfach bespöttelten und bewunderten „Kartenkönigin“. Merkwürdig reiches Farbenleben spielt in seiner „norwegischen Strandscene“ (1264 des Katalogs), obwohl es durch einen grünlichen Gesammtton in Bann gehalten wird. Eine köstliche Studie in Roth und Braun ist der Mädchenkopf Nr. 1262, dessen breite Sicherheit einem Velasquez keine Schande machen würde. Trotz absichtlicher Nachlässigkeit in der Ausführung, die keinen Versuch macht, zu vermitteln und die Formen klar heraus zu arbeiten, besitzen Cameron’'s Bilder eine erstaun⸗ liche impressionistische Kraft. Macaulay wiederum repräsentirt jene auch in der deutschen Landschaftsmalerei mehr und mehr durch⸗ dringende Vorliebe für reich verschwommene varihh und neblige Gesammtstimmung, wenn er auch den großen Stil Paterson's und die zarte Poesie der Landschaften Thomas Dow's nicht ganz erreicht. Diesen Landschaftern reihen sich noch T. Morton, J. W. Hamilton, dessen bestes Bild eine venezianische Kanalvedute bei Abendbeleuchtung ist, W. Th. Macgregor und John Lavervy, einer der tüchtigsten und feinsinnigsten Ver⸗ treter der Schule, an. Allen gemeinsam ist eine ungewöhnlich glück⸗ liche und intensive Beobachtungsgabe, die sich mit landläufigen Motiven nicht begnügt, erst beim gewagten Experiment, wie .B. in Gauld's Mädchenkopf im Grünen die rechte Schaffens⸗ reude aufkommen läßt und bei aller scheinbaren Nachlässigkeit das feinere Auge immer wieder zur Bewunderung zwingt. wäre nichts verfehlter als das, die Technik dieser Schotten kleinen Talenten als Vorbild zu empfehlen. Nur wo eine wirklich bedeutende Künstlerpersönlichkeit dahintersteht, wirkt sie erträglich. So umfassend und reichhaltig wie Schottland ist keine andere der ausländischen Nationen auf unserer Ausstellung vertreten. Schweden, dem man bekanntlich in neuester Zeit auch die Rolle eines Landes der Kunstreformation zu⸗ geschrieben hat, führt seine bei den in Berlin schon von Sonderausstellungen bekannten und geschätzten jungen Land⸗ schafter und Thiermaler Gustav Ancarkrona und Bruno Liljefors ins Feld. Zu den Norwegern, die sich schon seit längerer Zeit in Deutschland niedergelassen haben, wie Hans Dahl, Ludwig Munthe und E. A. Normann, der, wie seine ausgestellten drei großen Nordlandsbilder darthun, sich gegen⸗ wärtig in einem allzu brutalen derben Farbenauftrag gefällt, ohne doch überzeugende Wirkung zu erzielen, ist der neuerdings nach Berlin übergesiedelte Christian Krohg hinzugekommen, dessen spannendes Lootsenbild (Nr. 863 des Katalogs) gleich bei Beginn der Ausstellung für die Dresdner Gemälde⸗Galerie erworben wurde. Von Berut Grönvold sind vier Werke usgestellt, die ein feines coloristisches Gefühl, aber keine be⸗ deutende Individualität verrathen. Unter den holländischen Bildern stehen die Marinen H. W. Mesdag’s obenan. Das feine athmosphärische Leben in diesen Seestücken, ihr flotter großzügiger Vortrag sind ebenso oft gepriesen, wie ohne Erfolg nachzuahmen versucht worden. Selbst der Brüsseler Adrien Le Mayeur erreicht sein Vorbild nicht an Kraft und Tiefe, viel weniger noch P. J. Clays, von dem ebenfalls zwei Strandbilder ausgestellt sind. ZJoseph Israels, der Maler des ver⸗ kommenen holländischen Proletariats, ist der diesjährigen

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Ausstellung fern geblieben. Die geniale Bildnißmalerin Therese Schwarte hat in ihrem großen Kinderporträt ein Werk von echt altmeisterlicher Vornehmheit geschaffen, das der in Berlin ansässige Holländer Willem Martens sich als Vorbild dafür nehmen könnte, daß Eleganz auch ohne süßliche Glätte und Fadheit bestehen kann. Beachtenswerth sind schließlich noch eine kleine Sommerlandschaft von Théôéophile de Bock im Haag und die schon von einer früheren Ausstellung bei Gurlitt bekannte, im Stile Millet’'s gemalte melancholische Dorflandschaft der talentvollen Gattin Hendrik Mesdag's, Frau Mesdag van Houten. Belgien kann mit seinem Nachbarlande auf unserer Ausstellung nicht concurriren. Die große Leinwand von Henry Luyten ist trotz des dramatischen Stoffes, der mit brutaler Wucht behandelt ist eine Arbeiterversammlung führt uns der Künstler mit dem Motto „Kampf ums Dasein“ vor malerisch unzulänglich und uninteressant; weit besser ist die kleinere Landschaftsstudie „Am Sumpf“ dem Künstler gerathen. Die Bildnisse und Genredarstellungen von Leem⸗ poels machen ebenfalls einen recht matten altfränkischen Ein⸗ druck. Alexander Struys aus Mecheln steckt noch völlig in dem Courbet⸗Enthusiasmus, der die belgische Malerei über⸗ haupt kennzeichnet und der, wenn auch in geläuterter Form, selbst in den geistreichen Interieurs David Oyens' nach⸗ wirkt, die von ihrer letzten Ausstellung bei Schulte noch in guter Erinnerung sind. Nur die Landschaften erheben sich zu bedeutenderen Leistungen, wie Verstraete inseiner stimmungs⸗ vollen Nebellandschaft nach dem Regen, Baertson in dem von der Aprilsonne beschienenen Dünenbild (Nr. 43 des Katalogs) und die beiden van Leemputten.

In größerer Anzahl als früher, sind diesmal die Fran⸗ zosen erschienen, darunter Namen von gutem Klang, wie Besnard, Dagnau⸗Bouveret und Courtois. Die Ma⸗ donna im Laubengange von Dagnan⸗Bouveret (aus dem Jahre 1888 stammend) wirkt trotz der Finessen der Lichtführung etwas langweilig, während Besnard mit seiner „Sirene“ sicherlich den Apfel abschießen wird, wenn es auch nur ein Erisapfel ist. Es läßt sich in der That sehr darüber streiten, ob diese Gestalt in ihrem nachlässigen, modernen Costüm, vor eine violett und rothschimmernde Meeresfläche ge⸗ stellt, nach unsern Begriffen irgend etwas mit einer Sirene zu thun hat, darüber streiten, ob irgend eine Beleuchtung des Meeresspiegels zu solchen blau⸗rosa Effecten führen kann unbestreithar ist und bleibt die erstaunliche Farbenvirtuosität, die suggestive Kraft des Blickes aus den tiefliegenden dunklen Augen dieses Wesens, die Geschicklichkeit der strichelnden Modellirung kurz die Thatsache, daß ein Bild, welches beim ersten überraschenden Anblick Spott und Ablehnung herausfordert, allmählich einen Bann auf den Beschauer aus⸗ nüben beginnt. Die darin sich offenbarende Qualität setzt freilich zu ihrem Verständniß ein an die Seltsamkeiten des modernen Sensitivismus gewöhntes Auge voraus. Courtois' Herrenporträt ist von großer Delicatesse, besonders auch in der Behandlung des Seofflichen. Zwei süßlich verschwommene Frauenköpfe von Eugen Carrièére vermögen ebensowenig lebhafter zu interessiren, wie das in Temperafarben gemalte, als Wandfüllung eines Wintergartens gedachte Decorations⸗ stück Dubufe's des Jüngeren, die „Grille“ betitelt. Nennen wir noch Julien Dupré, L. Girardot, G. Haquette, François und Georges Laugée, Jules Muenier und E. Petitjean, so erkennt man, daß die Zahl der Pariser Aussteller in diesem Jahre bedeutend an⸗ gewachsen ist.

Aus Paris wurden auch drei Bilder gesandt, die den be⸗ scheidenen Namen „Studien“ führen und gleichwohl zu Lieb⸗ lingen des Publikums seit der Eröffnung der Ausstellung er⸗ klärt wurden. Sie haben einen jungen Amerikaner, Alexander Harrison, zum Urheber, der auf der Münchner Ausstellung 1891 seinen ersten deutschen Erfolg errungen. Hier trägt bereits eines der drei Bilder den Vermerk „Angekauft von der Königlichen Gemälde⸗Galerie zu Dresden“, und man darf die Auswahl des Dresdner Galerie⸗Directors Professor Woer⸗ mann durchaus beglückwünschen. Es sind in der That gegen⸗ standslose Studien, nackte Gestalten am Gestade von Wald⸗ seen, in deren stillem Spiegel die ganze Poesie der Wald⸗ einsamkeit aufgefangen erscheint. Das Sonnenlicht, das durch die Zweige bricht, spielt mit seltsamen Reflexen auf den Leibern der bald gelagerten, bald aufrecht am Ufer stehenden, bald einander zuwinkenden Gestalten, rieselt über den blumigen Erdboden, weckt jene wunderbaren, geheimnißvollen Farben auf dem Wasser. Harrison steht auf dem Boden seines großen Landsmannes Whistler. „Die Natur“, sagte dieser, „birgt in Farbe und Form den Inhalt aller möglichen Bilder in sich, wie die Schlüssel der Noten

alle Musik,“ und er hat aus diesem Reich⸗ thum Compositionen voll Wohlklang und Liebreiz geschaffen, indem er sich in innigste Naturbetrachtung versenkte und der großen Meisterin selbständig nachzuschaffen trachtete. So schwer es ist, die Wirkung eines musikalischen Werks völlig verstandesmäßig zu analysiren, so schwer ist es auch, zu be⸗ stimmen, wo in Harrison's Farbendichtungen eigentlich das unsere Einbildungskraft so mächtig beschwingende Element sich findet. Es ist die lautere Harmonie aller zusammenwirkenden Einzelheiten, die den wohlthuenden Eindruck des Gesammtwerks so mächtig verstärkt und vertieft. Es ist beschämend ein⸗ zugestehen, daß wenige Bilder der Ausstellung diesen anspruchs⸗ sosen Studien des jungen, in Paris gebildeten Amerikaners darin gleichkommen.

Polen und Rußland weisen in den Bildnissen der jugendlichen Olga von Boznanska, den pikanten Pariser von Wladimir Makowsky ihre besten Leistungen auf, während uns die Schneelichtstudien von J. Chelminsky, der „Steinbruch“ von Jaroslav Vésin und die 1e. Veduten von Vierusz Kowalsky nichts Neues von den Schicksalen der polnischen Malerei zu erzählen wissen. Gänzlich im Format vergriffen, dabei affectirt in der Haltung und unbedeutend im Colorit ist der große „Weber“ des gleich den beiden letztgenannten in München ansässigen Polen Vaclaw Szymanowski. Joseph Brandt vermissen wir in diesem Kreise mit lebhaftem Bedauern.

Auch Italien und Spanien bewegt sich im ganzen in altbekannten Gleisen. Eine glänzende Ausnahme bildet der Mailänder Giovanni Scyantini mit seinen herben, aber ungemein überzeugenden Bildern aus den Hochalpenthälern, die wir schon auf der internationalen Ausstellung 1891. zu bewundern Gelegenheithatten, Ettore Fortimiteinem zierlichen Schäferidyll und ein Venezianer Rielti, der in seinen Frauen⸗ bildnissen durch einen gesunden Realismus vortheilhaft von der süßlichen Marktwaare seiner Landsgenossen absticht. Numerisch ist Italien stark vertreten; wir zählten, außer den genannten, nicht weniger als vierzehn italienische Namen im Katalog. Nur weniges davon aber kann Anspruch auf wirkliche Bedeutung erheben, wie Farneti's moderne Gesell⸗ schaftsscenen, von denen der „Samovar“ bereits auf einer Ausstellung bei Schulte uns begegnete. Die bekannte coloristische Virtuosität und Spitzfindigkeit der Spanier ist durch Bilder von Alvarez, Salinas, Serra Villegas, Moreno und Viniegra vertreten; am charakteristischsten wohl, da die besten, wie Pradilla und Benliure diesmal fehlen, durch des erstgenannten „Patio in Sevilla“.

Damit wäre unsere Musterung der ausländischen Werke beendet, und wir dürfen unsere Aufmerksamkeit weiterhin aus⸗ schließlich der einheimischen Kunst zuwende

Zeit erst Director Char⸗

Professor Dr. Franz Stenger, der seit kurzer Nachfolger des verstorbenen Dr. Löwenherz zum der Kaiserlichen Physikalisch⸗Technischen Reichsanstalt in lottenburg berufen worden war, ist am Pfingstsonntag seinem Vorgänger in den Tod gefolgt. Der Präsident der Anstalt, Wirkliche Geheime Rath Prof. Dr. von Helmholtz widmet im Namen der Beamten dem früh Dahingeschiedenen folgenden ehrenden Nachruf: „Die Physikalisch⸗Technische Reichsanstalt hat am 21. d. M. durch den Tod des vor kaum zwei Monaten zum Director bei derselben berufenen Prof. Dr. Franz Stenger einen neuen schmerzlichen Verlust zu beklagen. Durch großen Scharfsinn, ausgebreitete Kenntnisse und seltene praktische Gewandtheit hat sich der Verstorbene ebenso in seinen zahlreichen wissenschaftlichen Arbeiten wie in seiner bisherigen Lehrthätigkeit, zuletzt als außerordentlicher Professor der Elektrotechnik an der Königlich sächsischen Technischen Hochschule in Dresden, die höchste Anerkennung erworben und hierdurch seine Be⸗ rufung an die Reichsanstalt in dem jugendlichen Alter von nicht ganz 34 Jahren veranlaßt. Sein reger Eifer und Energie berechtigten zu den besten Hoffnungen auch für unser Institut, das durch seinen Tod erade in der Zeit hoffnungsreicher Entwickelung aufs neue besonders 1 betroffen wird. Die Lauterkeit seines Charakters ließ seine Mitarbeiter und Untergebenen auf eine erfolgreiche gemeinsame Thätigkeit hoffen und sichert ihm bei Allen trotz der kurzen amtlichen Berührung dauernd ein ehrendes Andenken.“ 1

Verkehrs⸗Anstalten. Auch in diesem Jahre wird vor den eigentlichen Ferien⸗Sonder⸗

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zügen nach München, und zwar am 7. Juni ein Sonderzug für diejenigen Reisenden, welche von den Ferien unabhängig sind, nach

als

München, Kufstein, Salzburg und Reichenhall abgelassen,

welcher von Berlin um 5,49 Nachm. abgeht und in München am 8. Juni 12,30 Nachm. eintrifft. Der 7. Juni ist für die Ablassung namentlich mit Rücksicht auf die in München in den Tagen vorn 8. bis 12. Juni stattfindende landwirthschaftliche Ausstellung gewäl Zu dem Sonderzug werden Rückfahrkarten mit 45 tägiger Gül keitsdauer zu ermäßigten Preisen ausgegeben.

1. Untersuchungs⸗Sachen.

2. Aufgebote, u. dergl. 3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. 4 Verfäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.

5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.

6. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gese 7. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften.

8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten.

9. Bank⸗Ausweise.

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

Deffentlicher Anzeiger.

1) Untersuchungs⸗Sachen.

[12424] Garnison Ulm. Vermögensbeschlagnahme. 8 Durch Urtheil des Königlichen Militär⸗Revisions⸗ Gerichts Stuttgart vom 1. Mai 1893 wurde der Mus⸗ ketier (Soldat II. Klasse) der 8. Compagnie Infanterie⸗ Regiments Kaiser Friedrich König von Preußen (7. Württ.) Nr. 125, Christian Schröter aus Kälberbronn, Oberamt Freudenstadt, der gemein⸗ schaftlich verabredeten und ausgeführten Fahnenflucht in contumaciam für schuldig erklärt und das ihm gegenwärtig zustehende oder später anfallende Ver⸗ mögen mit Beschlag belegt. Den 20. Mai 1893. Der Königl. Württ. Contingents⸗Aelteste ddeer Festung Ulm. 8

[12422] Nr. 2243. In der Strafsache gegen Heinrich Glockner von Norsingen und Genossen wegen Ver⸗ letzung der Wehrpflicht. Beschluß. 8 Gemäß § 326 Str.⸗Pr.⸗O. wird das im Deutschen 1 Reich befindliche Vermögen der Angeklagten: 1) Hermann Mosmann von Staufen, 2) Alfred Bachmann von Bellingen, 3) Arthur Hunger von Buch (Schweiz), heimathsberechtigt in Dattingen, 4) Gustav Kiefer von Lipburg,

Vorstehendes

12) Wilhelm Huen von Gottenheim,

13) Leo Keller von Gottenheim,

14) Hermann Schätzle von Gottenheim,

15) Salomon Felsenstein von Ihringen,

16) Johann Wiloth von Gottenheim,

17) Friedrich Flubacher von Ihringen,

18) Christian Meier von Königschaffhausen,

19) Karl Müller von Sasbach,

. smit Beschlag belegt.

1“ Freiburg, den 12. Mai 1893. Großherzogliches Landgericht, Strafkammer II. (gez.) Baumstark. G“ Die Uebereinstimmung mit der Urschrift beurkundet: Freiburg, den 12. Mai 1893.

Der Gerichtsschreiber Gr. Landgerichts.

4. 8.) Weil

Freiburg, 19. Mai 1893. wird gemäß § 326 St.⸗P.⸗O. öffentlich bekannt gemacht. Der Großh. Bad. Staatsanwalt: qöSäJ 88

5) Joseph Lang von Liel, [12433]

6) Gustav Georg Siegwolf von Müllheim,

7) Gustav Abraham von Sulzburg, Sohn des Maier Abraham,

8) Gustav Abraham von Sulzburg, Sohn des Moritz Abraham,

9) Emil Sitter von Breisach,

10) Rudolf Schies von Burkheim,

11) Joseph Anton Heß von Gottenheim,

sammten im Deutschen Reiche

Metz, den 8. Mai 1893.

[12427 In der Straffache gegen 1) Plassiart, Johann

Buisson. Courtin.

Garsch. Schuster, 8 Gauwies, Knecht, Gandern, Müller,

5) Waguer, Clemens, Oettingen, Bergmann,

Geiler. 8 8.

In der Strafsache gegen Rhein, Gabriel, ge⸗ boren am 18. August 1870 zu Fußgönnheim, zul. in Sablon wohnhaft, ohne Gewerbe und zur Zeit ohne bekannten Wohn⸗ und Aufenthaltsort, wegen Verletzung der Wehrpflicht, wird zur Deckung der den Angeklagten möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens in Ge⸗ mäßheit der §§ 325, 326 Str. Pr. O. und § 140 Str. G. B., da die Beschlagnahme einzelner zum Vermögen des Angeklagten gehörigen Gegenstände nicht angängig erscheint, die Beschlagnahme des ge⸗ befindlichen Ver⸗ mögens des Angeklagten angeordnet.

Kaiserliches Landgericht. Strafkfammer.

Viktor, geb. tober 1869 in Breisdorf, Kutscher, 2) Schivert, Franz, geb. 22. Oktober 1869 in 3) Florange, Andreas, geb. 15. August 1869 in 4) Printz, Peter, geb. 28. Dezember 1870 in

geb. 3. Februar 1870

6) Altenhoven, Peter, geb. 11. November 1870 in Sentzich, Metzger,

7) Schweitzer, Heinrich, geb. 27. Februar 1871 in Oetringen, Gewerbe unbekannt, 8 8) Capion, Eugen, geb. 21. August 1871 ir Oettingen, Gewerbe unbekannt,

9) Reltger, Johann Peter, geb. 29. April 1871 in Rodemachern, Schreiner, 10) Plassiart, Johann Viktor, geb. 20. Apri 1872 in Breisdorf, Gewerbe unnbekannt, 11) Wallerich, Nikolaus, geb. 7. Novembe 1872 in Nieder⸗Parth, Gewerbe unbekannt, 12) Jaqguin, Adolf Xaver, geb. 16. Februar 1872 in Oettingen, Gewerbe unbekannt, 8 13) Wagner, Johann Peter, geb. 20. Dezembe 1872 in Ruͤttgen, Bergmann,

alle ohne bekannten Wohn⸗ und Aufenthaltsort und zuletzt in ihren Geburtsorten wohnhaft gewesen wegen Werrethng der Wehrpflicht, wird zur Deckun der die Angeklagten möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens in Ge mäßheit der §§ 325, 326 Str.⸗Pr.⸗O. und § 140 Str.⸗G.⸗B., da die Beschlagnahme einzelner zum Vermögen der Angeklagten gehörigen Gegenständ nicht angängig erscheint, die Beschlagnahme des ge⸗ sammten im Deutschen Reich befindlichen Vermögens der Angeklagten angeordnet.

Metz, den 9. Mai 1893.

Kaiserliches Landgericht. Strafkammer.

..—

19. Ok⸗

8

[12430] 1

In der Strafsache gegen

1) Tievet, Eduard, geb. 7. August 1869 in Betts⸗ dorf, Landwirth,

2) Hoffmann, Franz Lucian, geb. 26. Oktober 1869 in Metzerwiese, Arbeiter,

3) Hombourger, Peter Nikolaus, geb. 21. März 1871 in Wolsdorf, Schmied,

4) Henry, Paul Nit. Jos. Dominik, geb. 13. Sep⸗ tember 1872 in Kedingen, Gerber, 5) Jung, Viktor Augustin, geb. 29. Januar 1872

n Metzeresch, Tapezierer, 6) Pirus, Johann Baptist, geb. 7. Februar 1872 in Gelingen, Gewerbe unbekannt,

alle ohne bekannten Wohn⸗ und Aufenthaltsort und zuletzt in ihren Geburtsorten wohnhaft gewesen, wegen Verletzung der Wehrpflicht, wird zur Deckung der die Angeklagten möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens in Gemäß⸗ heit der §§ 325, 326 Str.⸗Pr.⸗O. und § 140 Str.⸗ G.⸗B., da die Beschlagnahme einzelner zum Ver⸗

ögen der Angeklagten gehörigen Gegenstände nicht angängig erscheint, die Beschlagnahme des gesammten im Deutschen Reich befindlichen Vermögens der An⸗ geklagten angeordnet.

Metz, den 9. Mai 1893.

Kaiserliches Landgericht, Strafkammer.

[12431]

In der Strafsache gegen:

1) Chollot, Johann Baptist, geb. 16. Januar 1869 in Aumetz, Bergmann,

2) Picot, Peter Joseph, geb. 26. Juni 1869 in Aumetz, Knecht,

3) Vacaut, Theodor, geb. 28. Juli 1869 in Aumetz, Bergmann,

4) Caudelot, Alphons, geb. 23. August 1869 in Deutsch⸗Oth, Bergmann,

5) Bachter, Peter Joseph Emil, geb. 28. Juli 1869 in Kneuttingen, Gewerbe unbekannt,

6) Mercier, Nikolaus Sylvain, geb. 14. März 1869 in Kneuttingen, Gewerbe unbekannt,

7) Robert, Joseph Nikolaus, geb. 17. Februar 1869 in Kneuttingen, Hüttenarbeiter,

8) Bauer, Emil Gabriel, geb. 22. März 1870

in Neunhäuser, Schmied, 12. Juni 1871 in

9) Leinster, Ludwig, Fentsch, Schreiber,

10) Michel, Peter, geb. 12. Februar 1871 in Fentsch, Gewerbe unbekannt,

11) Simon, Marie Eugen, geb. 11. Februar 1871 in Fentsch, Gewerbe unbekannt,

12) Tarnus, Constantin Gustav, geb. 11. Februar 1871 in Deutsch⸗Oth, Bergmann,

13) Schlesser, Jos. Hypolit, geb. 26. März 1871 in Deutsch⸗Oth, Tagner,

14) Bertin, Karl Joseph, geb. 20. März 1871 in Neunhäuser, Gewerbe unbekannt,

15) Klaine, Johann Peter, geb. 31. August 1871 in Nilvingen, Hüttenarbeiter,

16) Bourgaux, Julius Gustav, geb. 6. März 1872 in Fentsch, Schreiber,

17) Iffly, Ernst, geb. 13. August 1872 in Lom⸗ meringen, Schneider,

alle ohne bekannten Wohn⸗ und Aufenthaltsort und zuletzt in ihren Geburtsorten wohnhaft gewesen, wegen Verletzung der Wehrpflicht, wird zur Deckung der die Angeklagten möglicherweise treffenden höchsten Geld⸗ strafe und der Kosten des Verfahrens in Gemäßheit der §§ 325, 326 Str.⸗Pr.⸗O. und § 140 Str.⸗G.⸗B., da die Beschlagnahme einzelner, zum Vermögen der Angeklagten gehörigen Gegenstände nicht angängig erscheint, die Beschlagnahme des gesammten im Deutschen Reich befindlichen Vermögens der An⸗ geklagten angeordnet. G

Metz, den 9. Mai 1893.

Kaiserliches Landgericht.

geb.

Strafkamm [124³2]

In der Strafsache gegen

1) Fensche, Anton, geb. 4. Januar 1869 in Al⸗ gringen, Fabrikarbeiter,

2) Schweitzer, Johann Peter, geb. 7. November 1869 in Labriquerie, Gewerbe unbekannt,

3) Ech, Alfred, geb. 16. August 1869 in Groß⸗ Moyeuvre, Gewerbe unbekannt,

4) Marchal, Joseph, geb. 26. August 1869 in Groß⸗Moyeuvre, Taglöhner,

5) Membré, Peter Arthur, geb. 26. April 1869 in Groß⸗Moyeuvre, Schuster,

6) Noirel, Nikolaus Arthur, geb. 21. September 1869 in Groß⸗Moyeuvre, Gewerbe unbekannt,

7) Perrigot, Leon Aime, geb. 7. August 1869 in Groß⸗Moyeuvre, Gewerbe unbekannt,

8) Evrard, Joseph, geb. 27. August 1869 in Hayingen, Privatbeamter,

9) Harmand, Nikolaus, geb. 21. November 1869 in Hayingen, Gewerbe unbekannt,

10) Hoffmann, Franz, geb. 3. Juli 1869 in Hayingen, Gewerbe unbekannt,

11) Hoffmann, Hilarius, geb. 3. Juli 1869 in Havingen, Gewerbe unbekannt,

12) Kayl, Johann, geb. 4. März 1869 in Hayingen, Gewerbe unbekannt,

13) Kowalski, Ferdinand, geb. 2. Februar 1869 in Hayingen, Hüttenarbeiter,

14) Légé, Joseph, geb. 9. Januar 1869 in Hayingen, Gewerbe unbekannt,

15) Nicolaa, Nikolaus Joh. Jos., geb. 1. Juli 1869 in Hayingen, Gewerbe unbekannt,

16) Kayser, Johann, geb. 29. November 1869 in Illingen, Knecht,

17) Alexandre, Nikolaus, geb. 2.

1869 in Klein⸗Moyeuvre, Seminarist,

18) Gillet, Karl Viktor. Louis, geb. 11. August 1869 in Roßlingen, Gewerbe unbekannt,

19) Guervin, Nikolaus Eugen, geb. 10. Sep⸗ tember 1869 in Schremingen, Hüttenarbeiter,

20) Gandin, Johann Baptist, geb. 17. Juli 1869 in Ueckingen, Gewerbe unbekannt,

21) Paquin, Franz Julius, geb. 28. Juli 1869 in Ueckingen, Gewerbe unbekannt,

22) Thomas, August Nikolaus, geb. 6. September 1869 in Beuvingen u. Justberg, Gewerbe unbekannt, „23) Georges, Karl Wilhelm, geb. 14. März 1870 in Beauregard, Handlungsgehilfe,

9. Mai 1870 in

24) Peteloz, August, geb. Büssingen, Gypser,

25) Leydert, Stephan Franz, geb. 29. Januar 1870 in Hayingen, Gewerbe unbekannt,

26) Charreaux, Emil Gustav, geb. 5. Dezember 1871 in Diedenhofen, Gewerbe unbekannt,

27) Evrard, Eugen, geb. 21. Juli 1871 in Mal⸗ gringen, Gewerbe unbekannt,

September

28) Sarasin, Nikolaus, geb. 5. Februar 1871 in Flörchingen, Gewerbe unbekannt, 29) Francois, Ernst, geb. 31. Dezember 1871 in Groß⸗Moyeuvre, Gewerbe unbekannt,

30) Marchal, Joseph, geb. 22. Oktober 1871 in Groß⸗Moyeuvre, Taglöhner,

31) Schmitt, Emil, geb. 11. April 1871 in Groß⸗ Moyeuvpre, Gewerbe unbekannt,

32) Trap, Johann, geb. 28. Oktober 1871 in Montenach, Bergmann, 33) Franz, Ferdinand, geb. 26. Dezember 1871 in Hayingen, Gewerbe unbekannt,

34) Franzen, Michel, geb. 9. Oktober 1871 in Hayingen, Bergmann,

35) Jauer, Feserr Jos. Richard, geb. 30. Juli 1871 in Diedenhofen, Gewerbe unbekannt,

36) Perrigot, Ernst, geb. 5. März 1871 in Groß⸗

oyeuvre, Gewerbe unbekannt,

37) Verdeaux, Karl, geb. 4. Mai 1871 in Groß⸗ Moyeuvre, Gewerbe unbekannt, .38) Bertrand, Joseph, geb. 28. Februar 1871 in Hayingen, Gewerbe unbekannt,

39) Bernard, Lucian Joh. Julius, geb. 22. Juli 1871 in Scheuern, Gewerbe unbekannt, .40) Mentgen, Nikolaus, geb. 5. November 1871 in Ober⸗Jeutz, Gewerbe unbekannt, .41) Rousselange, Peter, geb. 19. Januar 1872 in Bous, Bergmann,

42) Guervin, Heinrich, geb. 6. April 1872 in Flörchingen, Bäcker,

43) Martin, Nikolaus, geb. 1. August 1872 in Groß⸗Moyeuvpre, Bergmann,

44) Treis, Friedrich, geb. 30. Juli 1872 in Groß⸗Moyeubvre, Hüttenarbeiter, c45) Kallenborn, Peter, geb. 13. Februar 1872 in Hayingen, Bergmann,

46) Hotton, Johann, geb. 4. September 1872 in Nieder⸗Jeutz, Arbeiter,

47) Archen, Julius, geb. 13. Dezember 1872 in Mondelingen, Gewerbe unbekannt,

48) Mangin, Peter, geb. 11. November 1872 in Zimmingen, Kr. Bolchen, Hüttenarbeiter, .49) Pirus, Achil Nikolaus, geb. 2. August 1872 in Roßlingen, Taglöhner,

50) Nicolas, Franz, geb. 9. August 1872 in Schremingen, Gewerbe unbekannt,

51) Perrin, Johann, geb. 15. Februar 1872 in Elingen, Ackerer,

52) Steintz, Johann, geb. 7. Terville, Taglöhner,

alle ohne bekannten Wohn⸗ und Aufenthaltsort und zuletzt in ihren Geburtsorten wohnhaft ge⸗ wesen, wegen Verletzung der Wehrpflicht, wird zur Deckung der die Angeklagten möglicherweise treffen⸗ den höchsten Geldstrafe und der Kosten des Ver⸗ fahrens in Gemäßheit der §§ 325, 326 Str. Pr. O. und § 140 Str. G. B., da die Beschlagnahme einzelner zum Vermögen der Angeklagten gehörigen Gegenstände nicht angängig erscheint, die Beschlag⸗ nahme des gesammten im Deutschen Reiche be⸗ findlichen Vermögens der Angeklagten angeordnet.

Metz, den 9. Mai 1893.

Kaiserliches Landgericht. Strafkammer.

Surt 1812 in

[12423] 85 K. S Sanwaltschaft Tübingen. Durch Beschluß der K. Strafkammer hier vom 8. Mai 1893 ist die wegen Verletzung der Wehr⸗ pflicht unterm 28. Dezember 1878 verfügte Be⸗ bEbC“ des Vermögens des am 14. August 1850 geb. Bauers Hermann Reiff von Unterhausen, O.⸗A. Reutlingen, wieder aufgehoben worden. Den 17. Mai 1893. Mayr, H.⸗St.⸗A.

2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

[12580] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von Lichtenberg Band 33 Nr. 1054 auf den Namen des Maurermeisters Gustav Steinberg hier eingetragene, zu Berlin in der Thaerstraße angeblich Nr. 23 belegene Grundstück am 23. August 1893, Vormittags 10 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gericht an Gerichtsstelle, Neue Friedrich⸗ straße 13, Hof, Flügel C., part., Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 4,74 Reinertrag und einer Fläche von 10 a 2 qm zur Grundsteuer ver⸗ anlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Ab⸗ schrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nach⸗ weisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vor⸗ handensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs⸗ vermerks nicht hervorging, insbesondere derartige von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden

eebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗ boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte Flegöhgft zu hage

widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Verthei⸗ lung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten An⸗ sprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widri⸗ sensals nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in

ezug auf den Anspruch an die Stelle des Grund⸗ tücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des uschlags wird am 23. August 1893, Mittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, verkündet werden. 8

Berlin, den 2. Mai 1893.

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 86. 11“ e 8

[12582] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise Niederbarnim Band 52 Blatt Nr. 2473 auf den Namen des Maurermeisters 868 Scheidler zu Berlin eingetragene, in der Havelbergerstraße Nr. 2 belegene Grundstück am 14. Juli 1893, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße 13,

Hof, Flügel C., parterre, Saal 36, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 3700 Nutzungs⸗ werth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, be⸗ laubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abs. ätzungen und andere das Grund⸗ stück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, Flügel D., Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden An⸗ sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, insbe⸗ sondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spä⸗ testens im Versteigerungstermin vor der Auf⸗ forderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger tch e dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des F Gebots nicht berück⸗ sichtigt werden und bei ertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurück⸗ treten. Diejenigen, welche das Eegerhaen des

Grundstücks veeselem werden aufgefordert, vor

Schluß des Versteigerungstermins die Einstellun des erfahrens erbeizuführen, widrigenfalls Eöe; erfolgtem uschlag das Kaufgeld in Bezug auf den An pruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 14. Juli 1893, Mittags 12 ½¼ Uhr, an oben bezeichneter Gerichtsstelle verkündet werden. Berlin, den 10. Mai 1893. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 85

[12581] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von der Königstadt Band 32 Nr. 1020 A. auf den Namen des Maurermeisters Carl Grumbach eingetragene, in der Neuen Schönhauserstraße Nr. 3 belegene Grundstück am 11. Juli 1893, Vor⸗ mittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße Nr. 13, Hof, Flügel C., Erdgeschoß, Saal Nr. 40, versteigert werden. Das Grundstück, dessen Größe nicht bekannt, ist weder zur Grundsteuer noch zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, Flügel D., Zimmer Nr. 17, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Er⸗ steher übergehenden Ansprüche, deren Vorhanden⸗ sein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forde⸗ rungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Se oder Kosten, spätestens im Ver⸗ teigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des eringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei v des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Snnaftüce beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungs⸗ termins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grund⸗ stücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 14. Juli 1893, Mittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle wie oben angegeben, verkündet werden.

Berlin, den 17. Mai 1893.

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 88.

[12579] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Band 156 Blatt Nr. 6885 auf den Namen des Bauunternehmers Franz Köhler zu Berlin eingetragene, in der Brunnenstraße Nr. 82e. belegene Grundstück am 13. Juli 1893, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichts⸗ stelle, Neue Friedrichstraße Nr. 13, Hof, Flügel C., Erdgeschoß, Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück ist 10 a qm groß und mit 17 700 Nutzungswerth zur Gebäudesteuer ver⸗ anlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglau⸗ bigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Ab⸗ schätzungen und andere das Grundstück be⸗ treffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf⸗ bedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, Flügel D, Zimmer 42, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund⸗ buche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs⸗ vermerks nicht hervorging, insbesondere derartige von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden

ebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗ boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Verthei⸗ lung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten An⸗ b im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens debeten widrigenfalls . erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des uschlags wird am 13. Juli 1893, Nachmittags 12 ½ Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, verkündet werden.

Berlin, den 19. Mai 1893.

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 87.

[12592] Specialkonkurs⸗Aufgebot und Zwangsverkauf einer Geflügelzüchterei. 1 Nachdem über das auf den Namen des Kauf⸗ manns Rudolph Otto Muus in Wentorf im Schwarzenbeker Schuld⸗ und Pfandprotokoll Band XXII. Blatt 51 Seite 327 eingetragene, in der Gemarkung Wentorf belegene, ausweise der Grundsteuermutterrolle 32 a 76 am große, zu einem Nutzungswerthe von jährlich 215 ver⸗ anschlagte Grundstück nebst Zubehör, worin eine Geflügelzüchterei betrieben wird, infolge zuständigen Antrags zur Befriedigung der Konkursgläubiger die Zwangsvollstreckung im Wege des Specialkonkurses

erkannt worden sst, so werden Alle und Jede, welch an dieses Grundftück nebst Zubehör aus irgend einem rechtlichen Grunde dingliche Ansprüche oder For⸗ derungen zu haben vermeinen, mit alleiniger Aus nahme der protokollirten Gläubiger bezüglich ihre Kapitalien, hierdurch, bei Vermeidung des schlusses von dieser Masse, aufgefordert, spätestens am Dienstag, den 20. Juni 1893 Vormittags 10 Uhr, als dem hierzu bestimmten letzten Angabetermin dem unterzeichneten Amts⸗ gerichte, Auswärtige unter Bestellung eines Ver treters, anzumelden und eine Abschrift der Anmel⸗ dung beizufügen. Der Ausschließungsbescheid wird nur an hiesiger Gerichtstafel veröffentlicht. Einzigster Termin zum öffentlichen meistbietenden Verkauf des Grundstücks wird anberaumt auf Montag, den 26. Juni 1893, Nachmittags 1 Uhr, in der Gastwirthschaft Pichinot in Jägersbronnen. 1 Die Kaufbedingungen können vom 2. Juni cr. ab in hiesiger Gerichtsschreiberei eingesehen werden. Schwarzenbek, den 19. Mai 1893. Königliches Amtsgericht.

8 H. Koenigsmann Jr. Veröffentlicht: Secretär Lange, Gerichtsschreiber. [12583]

In der Malermeister Ferdinand Hoeft'schen und Carl Stegemann'schen Zwangsversteigerungssache 85 K. 51. 93, Grundstück Umgebungen Band 166 Nr. 7210, am Weidenweg belegen, werden die Ter⸗ mine am 28. Juni d. J. infolge Einstellung des Verfahrens aufgehoben.

Berlin, den 18. Mai 1893.

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 85

[12590] Aufgebot.

Auf Antrag des Uhren⸗ und Goldwaarenhändlers Henry Ebeling zu Hamburg, Wilhelminenstraße 47 p., wird der Inhaber der auf den Inhaber lautenden Actie der Hannoverschen Bank zu Hannover Litt. A. Nr. 9730 vom 1. Januar 1857 über 250 Thaler Courant nebst den am 1. April der Jahre 1891 bis 1896 fälligen Dividendenscheinen und Talon auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf Montag, den 3. Dezember 1894, Mittags 12 Uhr, Zimmer 91, anberaumten Termine bei dem unter⸗ zeichneten Amtsgerichte seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Actie nebst Dividendenscheinen und Talon für kraftlos er⸗ klärt werden soll.

Hannover, den 15. Mai 1893.

Königliches Amtsgericht. [9597] 1

Der Einlieger Heinrich Tiedemann zu Ne Krenzlin hat das Aufgebot des angeblich verbrannten, Antoni 1885 für ihn ausgestellten, auf 270,42 lautenden Darlehns⸗ und Zinszahlungsbuches Nr. 6491 der Vorschuß⸗Anstalt zu Ludwigslust beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 24. November 1893, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte an⸗ beraumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Ludwigslust, den 5. Mai 1893.

„Grobßherzogliches Amtsgerichts. Veröffentlicht: Kaven, Gerichtsschreib

[126131 Aufgebot.

Das Sparkassenbuch der Niederlausitzer Ständischen Nebensparkasse zu Sorau Litt. F. Nr. 15 005 über 1047 Mark 33 Pfennige, ausgefertigt für Henriette Helbig zu Friedersdorf, ist angeblich verloren gegangen. Auf Antrag der unverehelichten Henriette Helbig aus Friedersdorf, jetzt zu Benau wirdz ein Jeder, der an diesem Sparkassenbuche irgend ein Anrecht zu haben vermeint, aufgefordert, seine An⸗ sprüche und Rechte spätestens im Aufgebotstermine den 5. Dezember 1893, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte, Terminszimmer Nr. III., anzumelden, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung des Sparkassenbuches erfolgen wird.

Soran, den 17. Mai 1893.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung III.

[12611] Aufgebot.

Das Sparkassenbuch der Breslauer Kreis⸗Spar⸗ kasse Nr. 2665, ausgefertigt am 29. Juli 1871 für den Maurerpolier Karl Beuthner von Sachwitz über ursprünglich 50 Thaler und Anfang 1893 über 751,61 lautend, ist angeblich verloren gegangen und soll auf den Antrag des genannten, jetzt zu Breslau wohnenden Maurers Karl Beuthner zum Zwecke der neuen Ausfertigung für ungültig erklärt werden. Es wird daher der Inhaber des Buches aufgefordert, bei dem unterzeichneten Gericht spätestens in dem auf den 14. Dezember 1893, Mittags 12 Uhr, in unserem Gerichtsgebäude am Schweid⸗ nitzer Stadtgraben Nr. 4, Zimmer Nr. 89, an⸗ beraumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung desselben erfolgen wird.

Breslan, den 13. Mai 1893.

Königliches Amtsgericht.

[12588] Aufgebotsverfahren. b

Nr. 13 761. Theresia Sonner, Clemens Sonner, Lorenz Sonner, Johanna Sonner und Karl Sonner, alle von Hofsgrund, haben das Aufgebot nachver⸗ zeichneter, von der hiesigen Sparkasse ausgestellten Sparkassenbücher beantragt und zwar:

Theresia Sonner, Sparkassenbuch Litt. O. Nr. 501 über 733 96 ₰, Klemens Sonner, Sparkassenbuch Litt. O. Nr. 502 über 600 ℳ, 8 Lorenz Sonner, Sparkassenbuch Litt. 0. Nr. 1442 über 100 ℳ, Johanna Sonner, Sparkassenbuch Litt. O. Nr. 1778 über 650 ℳ, Karl Sonner, Sparkassenbuch Litt. O. Nr. 2185 über 350 ℳ, sämmtliche Einlagen verzinslich zu 3 ½ % vom 1. Ja⸗ nuar 1893 an.

Der bezw. die Inhaber der Urkunden werden auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf Samstag, 16. Dezember, Vorm. 11 Uhr, vor diesseitigem Gerichte Zimmer Nr. 81 anberaumten Auf⸗ gebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Ur⸗ kunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.

Freiburg, 13. Mai 1893.

De richtsschreiber Gr. Amtsgerichts: 1 Frey.