Bremen, 6. Juni. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Schnelldampfer „Trave“ hat am 4. Juni die Reise von Southampton nach Bremen fortgesetzt; derselbe überbringt 400 Passagiere und volle Ladung. Der Schnelldampfer „Ems“ ist am 3. Juni von New⸗York via Southampton nach der Weser ab⸗ gegangen. Der Schnelldampfer „Saale“ hat am 4. Juni die Reise von Southampton nach New⸗York fori und hat um 10 Uhr Abends Prawle Point passirt. Der Schnelldampfer „Fulda“, am 24. Mai von Genua abgegangen, ist am 4. Juni in New⸗ York angekommen. Der Postdampfer „Weser“, am 18. Mai von New⸗York abgegangen, ist am 4. Juni in Neapel angekommen. Der Reichs⸗Postdampfer „Braunschweig“, nach Ost⸗Afien bestimmt, ist am 4. Juni in Genua angekommen. Der Postdampfer „Baltimore“, nach dem La Plata bestimmt, ist am 5. Juni in Antwerpen angekommen. Der Postdampfer „Hannover“ hat am 4. Juni die Reise von Vigo nach Ant⸗ werpen fortgesetzt. Der Postdampfer „Köln“, von Brasilen kommend, hat am 4. Juni St. Vincent passirt. Der Postdampfer „Berlin“, nach dem La Plata bestimmt, hat am 4. Juni Santa Cruz passirt. Der Schnelldampfer „Werra“ hat am 5. Juni die Reise von Gibraltar nach Genua fortgesetzt. Der Reichs⸗Post⸗ dampfer „Karlsruhe“, von Australien kommend, ist am 5. Juni in Neapel angekommen.
London, 5. Juni. (W. T. B.) Der Union⸗Dampfer „Pretoria ist am Sonnabend auf der Ausreise von Southampton
abgegangen.
— 6. Juni. (W. T. B.) Der Castle⸗Dampfer „Garth Castle“ ist am Sonnabend auf der Ausreise in Capetown angekommen.
Genua, 5. Juni. Aus dem Dampfer „Kaiser Wilhelm II.“ ist, wie „W. B.“ meldet, das eingedrungene Wasser (vergl.
199 d. Bl.) herausgepumpt, sodaß der Dampfer wieder flott ist.
Theater und Musik.
Im Königlichen Opernhause wird am Donnerstag „Der Freischütz“ mit den Damen Leisinger und Dietrich und den Herren Rothmühl, Mödlinger, Krolop, Stammer und Schmidt gegeben.
Im Neuen Theater bringt das Königliche Geie am Donnerstag das Lustspiel „Ein Schritt vom Wege“ zur Auf⸗ ührung.
Das Deutsche Theater hat nunmehr sein Personal getheilt und sendet die beim Kopenhagener Gastspiel entbehrlich gewordenen Schauspielkräfte zurück, um hier seine Vorstellungen wieder aufzu⸗ nehmen. Mit den am Donnerstag eintreffenden Mitgliedern wird 5 Sonnabend und Sonntag „Der Talisman“ zur Aufführung ommen.
Das Berliner Theater bringt morgen und am Sonnabend das Lustspiel „Der Flüchtling“ und das Schauspiel „Die Eine weint, die Andere lacht“ mit Nuscha Butze als Darstellerin der Hauptrolle in beiden Stücken zur Wiederholung. Am Donnerstag geht „Die Waise von Lowood“ in Scene mit Agnes Sorma und Ludwig Barnay in den Hauptrollen, und am Freitag wird Agnes Sorma u“*“ in Blumenthal's Schauspiel „Ein Tropfen Gift“ auf⸗ reten.
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Mannigfaltiges.
Der Magistrat hat, wie hiesige Blätter melden, die Stadt⸗ verordneten ersucht, ihm zur Verausgabung für Kunstzwecke für die Zeit vom 1. April 1893 bis dahin 1894 aus dem Fonds für unvorhergesehene Fälle 100 000 ℳ zur Verfügung zu stellen und zu
genehmigen, daß bis auf weiteres die Einstellung eines gleichen Be⸗ trags für diese Zwecke in die zukünftigen Stadthaushalts⸗Etats erfolge. Die endgültige Entscheidung über die Verwendung der Gelder soll einer neu zu bildenden gemischten Deputation von 15 Mitgliedern und zwar 10 Stadtverordneten und 5 Magistrats⸗Mitgliedern über⸗ tragen werden, welche in jedem Jahre (im Januar) neu gewählt oder von neuem zu bestätigen seien.
Die Stadt Berlin widmet bekanntlich dem Gedächtniß verdienter Männer besondere geschichtliche Gedenktafeln aus Bronze, welche an den betreffenden Wohnstellen und Erinnerungsstätten an⸗ ebracht werden. Solcher Gedenktafeln sind den „Mittheilungen des Vereins für die Geschichte Berlins“ zufolge bis jetzt siebzehn auf Kosten der Stadt hergestellt und angebracht worden, nämlich für:
ause Roßstr. 1. Karl Gutzkow, Uni⸗ Ernst Goß owsky, Brüderstr. 28. Andreas Ludw. Heim, Kronenstr. 24.
Ludwig Tieck, am versitätsstr. 6. Joh. Schlüter, Brüderstr. 23. Ernst Daniel Chodowiecki, Behrenstr. 31. Carl Gottl. Svarez, Pariser Dlat 3. † 1798. Caspar Theiß, Heilige Geiststr. 10/11.
. W. von Knobelsdorff, Leipzigerstr. 85. Leopold von Ranke, Luisenstr. 24. G. A. Lortzing, Luisenstr. 53. A. W. Iffland, Thier⸗ gartenstr. 29. Franz Freiherr von Gaudy, Markgrafenstr. 17. Hlünrich von Kleist, Mauerstr. 53. Theodor Körner, Brüderstr. 13. Friedri Nicolai, Brüderstr. 13. Giacomo Meyerbeer, Pariser Platz 6 a. Ferner ist eine Reihe von Gedenktafeln für berühmte Personen von Vereinen, Privaten und besonderen Ausschüssen gestiftet worden, z. B. für Hans Joachim von Zieten, Kochstr. 62, für Alexander von Hum⸗ boldt, Oranienburgerstr. 67, diese aus Granit.
Ueber einen Kronleuchter für das neue Reichstags⸗ gebäude macht die M. „Allg. Z.“ folgende Angaben: Die Firma L. A. Riedinger, Maschinen⸗ und Bronzewaarenfabrik in Augsburg, hat von der Reichstags⸗Bauverwaltung in Berlin den Auftrag er⸗ halten, für den Kuppelbau der Wandelhalle des neuen deutschen Reichs⸗ tagsgebäudes einen Kronleuchter zu liefern, der wohl der größte aller bis jetzt existirenden Kronleuchter werden dürfte. Er über⸗ trifft an Größe den berühmten Barbarossa⸗Lustre in Aachen fast um 3 ½ m, denn er erhält einen Durchmesser von 8 m und wird ausgestattet mit 12 Bogenlampen sowie mit 250 Glühlampen. Die Form dieses Kronleuchters ist die eines großen, reich mit Wappen und Figuren geschmückten Reifes, in welchem die Statuen berühmter Staatsmänner und Helden alter Zeit Fäge cht werden; seine Aufhängung (in Gestalt der alten Hohenzollernburg) trägt die deutsche Kaiserkrone. Entworfen wurde dieses Kunstwerk von dem Architekten der Firma L. A. Riedinger, Herrn Oskar Dedreux.
Die diesjährigen Ferien⸗Colonien waren in der am Sonn⸗ abend Abend im Bürgersaal des Rathhauses unter Vorsitz des Stadt⸗ raths Borchardt abgehaltenen Conferenz der Vorsitzenden der hiesigen 238 Localcomités Gegenstand eingehender Berathung. Die Anmel⸗ dungen zu den Colonien (Seebäder, Soolbäder, Landaufenthalt) sind so groß, wie in keinem Jahr zuvor. Gemeldet sind über 7000 Kinder, von denen leider über 4000, welche von den 156 Vertrauensärzten zur Berücksichtigung empfohlen sind, werden zurückgewiesen werden müssen, da die erforderlichen Geldmittel bei weitem nicht vor⸗ handen sind. Die Sammlung von Beiträgen ist in diesem Jahre allerdings durch zufälliges Zusammentreffen von Collecten für andere wohlthätige Zwecke erheblich beeinträchtigt worden. Es wäre aber tief bedauerlich, wenn so viele Kinder, welche der Kräftigung ihrer angegriffenen Gesundheit in den Colonien bedürftig sind, durch die Ungunst dieser Verhältnisse zu leiden hätten. Bei der großen Anerkennung, deren sich die Ferien⸗ Colonien in den weitesten Kreisen der Bürgerschaft erfreuen, dürfte zu erwarten sein, daß ein Appell an die Hochherzigkeit der besser situirten Bürger nicht ohne Wirkung bleiben werde und noch einige Tausend Mark zusammenkämen, wodurch so manchem armen kranken Kinde, dessen Eltern in banger Ungeduld auf die Entscheidung des Comités warten, Gelegenheit zur Erlangung seiner Gesundheit gegeben werden könnte. Außer dem Schatzmeister des Comités für Ferien⸗Colonien Banquier Martin Simon, Neustädtische Kirchstraße 11, haben sich bereit erklärt, Beiträge entgegenzunehmen: Stadtrath Borchardt, Siegismundstraße 19, Frau Director Jessen, Hallesches Ufer 19 8 Dr. Ring, Potsdamer⸗ straße 52, Frau Hittringhaus, Brückenstraße 10, Dr. Eberty, Pots⸗ damerstraße 26 a, Rentier Rathenau, Bendlerstraße 25/26.
Die neue katholische St. Sebastians⸗Kirche ist in ihrem äußeren Bau vollendet, die nothwendigste innere Einrichtung wird binnen wenigen G fertig, und die Consecration soll, der „Germ.“ zufolge, am 26. d. M. durch den Cardinal Fürstbischof Kopp in feier⸗ licher Weise vollzogen werden.
Wiederum sind zwei prächtige große Kirchengeläute, aus je drei Glocken bestehend, aus Bochum hier eingetroffen. Die Geläute werden zunächst nach der Technischen Hochschule in Charlottenburg gefahren, um dort von den Professoren und Studirenden besichtigt zu werden. Die Geläute sind, gleich den vom Bochumer Verein für Bergbau und Gußstahlfabrikation bereits für die St. Pauls⸗, Friedens⸗, Nazareth⸗, Gethsemane⸗, Himmelfahrt⸗ und Emmaus⸗Kirche in Berlin und Erlöserkirche in Rummelsburg gelieferten, aus Gußstahl mit künstlerischer Vollendung hergestellt. Das größere Geläute, im Ge⸗
wicht von 500 kg ist für die Lutherkirche bestimmt und trägt die Inschriften: „Eine feste Burg ist unser Gott“, „Das Wort sie sollen lassen stahn“ und „Das Reich muß uns doch bleiben“. Das andere Geläute im Gewicht von 2800 kg kommt nach der Immanuel⸗Kirche
und trägt Inschriften, welche sich auf den Stifter, Regierungs ⸗ Bau.
meister Ernst Peters beziehen.
Breslau, 5. Juni. Amtlicher Meldung zufolge brach am 4. d. M. Nachts in den Eisenbahnwerkstätten zu Kattowitz auf bisher unaufgeklärte Weise ein Brand aus, durch welchen das hölzerne Va e eines Reparaturschuppens sowie fünf Loco⸗ motiven beschädigt und die Kasten dreier gedeckter Güterwagen zerstört wurden. Personen wurden nicht verletzt. Der Betrieb hat keine Störung erlitten.
Bensberg, 5. Juni.
Einer Pilgergesellschaft aus der Umgegend von Mülheim, die am Sonntag eine Wallfahrt nach Nievenheim bei Worringen unternommen und sich hierbei eines Dampfers der Mülheimer Dampfschiffahrtsgesellschaft bedient hatte, ist, wie der „Köln. Z.“ berichtet wird, ein Unglücksfall zugestoßen. Das Schiff konnte bei Worringen wegen des niedrigen Wasserstandes nicht ans Land gehen und die Hilger wurden deshalb mit Nachen ans Land gefahren. Ein Nachen schlug um und die Insassen, fünfzehn Personen, fielen ins Wasser; dreizehn wurden gerettet, während ein junges Mädchen und eine ältere Frau aus Bensberg ertranken.
Eltville (H.⸗Nassau), 3. Juni. Ein schweres Unglück hat sich gestern Abend hier ereignet: der neuerbaute Saal des Gast⸗ wirths Emel zum „Mainzer Hof“ stürzte, wie der „Frkf. Ztg.“ ge⸗ meldet wird, kurz vor 6 Uhr plötzlich zusammen, wodurch auch der ältere Saal, über dem sich die Wohnung des Gastwirths befand, mitgerissen wurde. Zwölf Personen, zum größten Theil Arbeiter, sowie Familienangehörige des Gasthofsbesitzers wurden unter den Trümmern begraben. Der bald eintreffenden Feuerwehr gelang es jedoch, alle Personen, wenn auch mehr oder minder schwer verletzt, herauszuschaffen. Am schwersten beschädigt ist das Dienstmädchen, dessen Zustand hoffnungslos ist; der Tochter des Wirths wurde ein Bein vollständig zerschmettert.
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„Hamburg, 5. Juni. „W. T. B.“ meldet: Als der Luft⸗ schiffer “ aus Berlin gestern Abend von dem Ver⸗ gnügungslokal Mühlenkamp bei Hamburg aus mit dem neuen Riesen⸗ on „Vorwärts“ eine Luftfahrt unternahm, löste sich der Ballon auf bisher noch unermittelte Weise von der Gondel. Der Luftschiffer, welcher den Ballon retten wollte, ergriff ein herabhängendes Tau, wurde aber mit ungeheurer Schnelligkeit von dem Ballon in die Höhe gerissen und entschwand bald den Blicken der Zuschauer. Nach einer hier vorliegenden Meldung wäre es Behrends schließlich gelungen, an der Ventilleine emporzuklimmen und das Ventil zu öffnen. Er sei dann zwischen Oldesloe und Segeberg wieder zur Erde gekomme
und habe nur leichte Verletzungen erlitten.
Bukarest, 5. Juni. In Crajowa hat laut Meldung des „W. T. B.“ ein heftiger Cyklon mehrere Häuser und Hallen zerstört.
Nach Schluß der Redaction eingegangene Depeschen.
Bern, 6. Juni (W. 2. B.) Die internationale Conferenz für den Eisenbahnfrachtverkehr wählte zum Präsidenten den Bundesrath Zemp und zu Vice⸗Präsidenten den französischen Delegirten Senator George und den deutschen Delegirten Geheimen Ober⸗Regierungs⸗Rath Dr. Gerstner. Eine Commission für Vorberathung von Fragen allgemeiner Natur wurde niedergesetzt, welcher für das Deutsche Reich S ck, für Oesterreich Roell, für Ungarn Koeri angehören.
PSine zweite Commission, welcher für das Deutsche Reich von
der Leyen, für Oesterreich Buschmann und für Ungarn Bekessy angehören, soll die Revision des Annexes 1 zum internationalen Eisenbahnfrachtrecht, betreffend die bedingungs⸗ weise zur Beförderung zugelassenen Güter, vorbereiten.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
langsam ostwärts fortschreitet.
cht vom 6. Juni,
8
Bar. auf 0 Gr
u. d. Meeressp.
red. in Millim Temperatur
noch unter dem Mittelwerthe, am meisten um sechs Grad zu Karlsruhe. In Westdeutschland fanden vielfach Gewitter mit Regenfällen statt. Wiesbaden meldet 24 mm Regen. Das Hochdruckgebiet scheint langsam ostwärts ferteuectteh und daher dürfte für unsere Gegenden ruhiges, heiteres Wetter dem⸗ nächst wahrscheinlich sein. Deutsche Seewarte.
2 Regen
3 heiter
4 Nebel
1 wolkig
2 halb bed. SSW I beiter still wolkenlos NO 2 bedeckt
771 SW 772 W 772 N 7790 769 NO
769 770 772 770 771 773 773 766
Belmullet.. Aberdeen.. Christiansund Kopenhagen. Stockholm. Haparanda. St Petersburg Moskau... Cork, Queens⸗
Fv
Cherbourg.
ö“] F“ amburg..
Sowinemünde 767 NNO
Neufahrwasser 766 N.
Memel 767 NO —— TTööö Münster. 769 N Karlsruhe. 769 NO
Wiesbaden 768
München. 768
Chemnitz. 767 Berlin... 766
wolkig bedeckt wolkig halb bed. heiter wolkig halb bed. halb bed.
bedeckt Dunst Regen ¹) bedeckt ²) Regen3) wolkig heiter halb bed. bedeckt wolkenlos heiter halb bed.
Wien.. 763 Breslau. 764 JIle d'Aix. 770 161 qqq767682
1¹) Nachm. Gewitter. und Regen, Abends und Nachts Regen. Regen.
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2) Gestern ö achts
Uebersicht der Witterung.
Die Luftdruckvertheilung hat sich im allgemeinen wenig verändert, eine Zone höchsten Luftdruckes er⸗ streckt sich von der Kanalgegend nordostwärts nach Nord⸗ Skandinavien, während das Minimum über Südost⸗ Europa, begleitet von ergiebigen Niederschlägen, Bei schwacher, vor⸗ Srn nördlicher und nordwestlichen Luftströmung ist das Wetter in Deutschland im Norden vorwie⸗ gend heiter, im Süden trübe und vielfach regnerisch,
Theater⸗Anzeigen. Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opern⸗
haus. Mit aufgehobenem Abonnement und unter Fortfall sämmtlicher Dienst⸗ u. Freiplätze. Gesammt⸗ Gastspiel des Teatro alla Scala von Mailand. Zum 4. Male: Falstaff. Commedia lirica in 3 atti di A. Boito. Musica di Giuseppe Verdi. Direttore d'orchestra: Edoardo Mascheroni. Anfang 7 ½ Uhr. Extra⸗Preise.
Neues Theater (am Schiffbauerdamm 4/5). 153. Vorstellung. Vasantasena. Drama in 5 Auf⸗ zügen von Emil Pohl, mit freier Benutzung der Dichtung des altindischen Königs Sudraka. In Scene gese t vom Ober⸗Regisseur Max Grube.
Anfang b
Donnerstag: Opernhaus. 131. Vorstellung. Der Romantische Oper in 3 Acten von
arl Maria von Weber. Dichtung von Friedrich Kind (nach der gleichnamigen Erzählung von August Apel's). Neu in Scene feseßt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Kapellmeister Weingartner. An⸗ fang 7 Uhr.
Neues Theater (am Schiffbauerdamm 4/5). 154. Vorstellung. Ein Schritt vom Wege. Lust⸗ spiel in 4 Aufzügen von Ernst Wichert. In Scene geseßt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang
1Ib 8 1““ “ “ I““
Deutsches Theater. Sonnabend: Der Talisman. Anfang 7 Uhr. Sonntag: Der Talisman.
Berliner Theater. Mittwoch: Der Flücht⸗ ling. — Die Eine weint, die Andere lacht. Anfang 7 ½ Uhr.
Donnerstag: Die Waise von Lowood. (Agnes Sorma, Ludw. Barnay.)
Freitag: 39. Abonnements⸗Vorstellung. Ein
Friedrich⸗Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25.
Mittwoch: Zum 5. Male: Angot, die Tochter der Halle. Komische Oper in 3 Acten von Clair⸗ ville, Straudin und Koning. Deutsch von Anton Langer. Musik von Charles Lecoeq. In Scene gesetzt von Julius Fritzsche. Dirigent: Herr Kapell⸗ meister Krones. Anfang 7 ½ Uhr.
Im prachtvollen Park: Großes Doppel⸗ Concert, ausgeführt von der Berliner Concert⸗ Kaäpelle, unter Leitung ihres Kapellmeisters Herrn Guthschmidt, und dem vollständigen Orchester des Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theaters, unter Leitung des Concertmeisters Herrn Stiemer. — 4. Auftreten der Wiener Liedersängerin Anna Fiori (tritt um 10 Uhr auf), Auftreten der Wiener Duettisten Lipp und Litt, des Damen⸗Terzetts Oriella, des Original⸗Gesangs⸗Humoristen Alfred Bender, 9 Fofur⸗Svübreste Elsa Rucinska. Anfang
r
Uhr.
Um 10 Uhr: Die Fontaine lumineuse. In Berlin nirgends sonst zu sehen. — Elektrische Illumination. — Sämmtliche Sehenswürdigkeiten
sind geöffnet.
Donnerstag: Angot, die Tochter der Halle. An⸗ fang 7 ½ Uhr.
Im prachtvollen Park: Großes Doppel⸗ Concert. Auftreten erster Gesangs⸗ und Instru⸗ mental⸗Künstler. Auftreten der Wiener Lieder⸗ sängerin Anna Fiori. Anfang 6 Uhr.
Kroll's Theater. Mittwoch: Die Kinder der Haide. Oper in 4 Acten, frei nach Carl Beck's poetischer Erzählung „Janco“. Musik von Anton Rubinstein. Anfang 7 Uhr.
Täglich: Vor, während und nach der Vorstellung Großes Concert im Sommer⸗Garten. Anfang Sonntags 4 Uhr, Wochentags 5 ½ Uhr. 1
Donnerstag: Das Glöckchen des Eremiten.
Sonnabend: Gastspiel von Marcella Sembrich. Zum 1. Male: Die Perlensischer. Oper in 3 Acten von Georg Bizet.
Virtoria⸗Theater. Belle⸗Alliancestraße 7/8. Mittwoch: Zum 20. Male mit vollständig neuer Aus⸗ i Frau Venus. Modernes Märchen (großes
usstattungsstück) mit Gesang und Ballet in 12
er dv7 7 ½ Uhr.
Bildern. Im Belle⸗Alliance⸗Garten: Die berühmten militärischen Historischen Con⸗ certe der Kapelle des 1. Badischen Leib⸗Grenadier⸗
Brillante Illumination durch 25 000 Gas⸗
flammen. Donnerstag: Frau Venus. Anfang 7 ½ Uhr. Concert Anfang 5 Uhr.
Theater Unter den Tinden. Mittwoch: Zum 41. Male (vollständig neu inscenirt): Der Mikado. Burleske Operette von V. S. Gilbert. Musik von Arthur Sullivan. — Hierauf: Zum 71. Male: Die Welt⸗Ausstellung in Chicago und Die deutsche Abtheilung in dem populären Fatstthongs⸗Balle Columbia. Anfang präcise
2 Donnerstag: Zum 72. Male: Columbia.
Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde. Am Landes⸗Ausstellungs⸗Park (Lehrter Bahnhof). Geöffnet von 12 —11 Uhr.
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Elise von Meefttfea mit Hrn. Lieut. Frhrn. Günther von Berlepsch (Dresden). — 88 Margarete Kirschner mit Hrn. Gerichts⸗ Assessor Dr. jur. Richard Rive (Berlin — Breslau).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Hauptmann Streit gen. Wenzel (Colmar i. E.).. — Hrn. Prem.⸗ Lieut. Fritz von Langenn a. d. H. Kittlitz (Han⸗ nover). — Hrn. Pa Schulze (Reichau). — Eine Tochter: lumen⸗ stein (Gelnhausen).
Gestorben: Hr. Geh. Regierungs⸗Rath Dr. Albert Schulz (Madeburg). — Hr. Kirchspielvogt Louis von Winterfeld (Blankenese). — Hr. Oberst⸗ Lieut. Frhr. Maximilian von Cramm (Falken⸗ berg). — S Amtsrath Otto Wagner (Amesdorf 8 ö -. — Hr. Bildhauer Otto Büchting
Berlin).
rn. Hauptmann von
Redacteur:
Dr. H. Klee, Direktor. Berlin: —
Verlag der Expedition (Scholz). Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Sechs Beilagen 1u“
sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent⸗ lichen Anzeigers (Commanditgesellschaften auf
die Temperatur liegt im Binnenlande allenthalben
Tropfen Gift.
Regiments, Auftreten vorzüglicher Speciali⸗ täten. Anfang 5 Uhr.
1“
vom 29. Mai bis 3. Juni 1893.
(einschließlich Börsen⸗Beilagee,
Actien und Actiengesellschaften) für die Woche
Berlin, Dienstag, den 6. Juni
11““ J1“
Staats⸗Anzeiger.
schen
ersonalveränderungen.
Königlich Preußische Armee.
Offiziere, Portepee⸗Fähnriche ꝛc. Ernennu ngen, Beförderungen und Versetzungen. Im activen Heere. Berlin, 2. Juni. Prinz Viktor von Italien, Graf von Turin Königliche Hoheit, à la suite des Garde⸗Cür. Regts. gestellt. Frhr. v. Gayl, Oberst und Abtheil. Chef im Großen Generalstab, unter Belassung in dieser Stellung, behufs Wahrnehmung der Ge⸗ schäfte als Chef des Stabs der 1. Armee⸗Insp., zu dieser Insp. com⸗ mandirt. v. Brandis, Oberst⸗Lt. à la suite des Garde⸗Füs. Regts. und vom Militärcabinet, der Rang eines Abtheil. Chefs ver⸗ liehen. Selhausen, Oberst⸗Lt. vom Kriegs⸗Ministerium und beauftragt mit Wahrnehmung der Geschäfte eines Abtheilungs⸗ Chefs, zum Abtheil. Chef ernannt. Lutz, Hauptm. à la suite des Niederschles. Fuß⸗Art. Regts. Nr. 5 und commandirt zur Dienst⸗ leistung bei dem Kriegs⸗Ministerium, v. Lahrbus ch, Hauptm. à la suite des Rhein. Fuß⸗Art. Regts. Nr. 8 und commandirt zur Dienst⸗ leistung bei dem Kriegs⸗Ministerium, — in das Kriegs⸗Ministerium, — versetzt. v. Malachowski, Dieffenbach, Bausch, v. Kraewel, Pr. Lts., aggreg. dem Generalstab der Armee und commandirt bei dem Großen Generalstab, zu Hauptleuten, v. Zieten, Rittmeister à la suite des 2. Großherzoglich Mecklenburgischen Drag. Regts. Nr. 18, unter Belassung bei dem Neben⸗Etat des Großen Generalstabs und unter Versetzung zum Hus. Regt. von Zieten (Branden⸗ burg.) Nr. 3, à la suite desselben, zum überzähl. Major, Oehme, Pr. Lt. à la suite des 3. Bad. Drag. Regts. Prinz Karl Nr. 22 und vom Neben⸗Etat des Großen Generalstabs, zum Rittm., — be⸗ fördert. La Baume, Major à la suite des Inf. Regts. Nr. 132 und Eisenbahncommissar, commandirt bei der Eisenbahn⸗Abtheil. des Großen Generalstabs, ein Patent seiner Charge verliehen. v. Grawert, Hauptm. und Comp. Chef vom Königin Elisabeth⸗ Garde⸗Gren. Regt. Nr. 3, dem Regt., unter Beförderung zum überzähl. Major, aggregirt. v. Wolff, Pr. Lt. vom Königin Elisabeth Garde⸗Gren. Regt. Nr. 3, zum Hauptm. und Comp. Chef, vorläufig ohne Patent, v. Altrock II., Sec Lt. von demselben Regt., zum Pr. Lt., vorläufig ohne Patent, befördert. Graf v. Matuschka Frhr. v. Toppolczan u. Spaetgen, Hauptm. und Comp. Chef vom 4. Garde⸗Regt. z. F., dem Regt., unter Beförderung zum über⸗ zähl. Major aggregirt. v. Wedel, Hauptm. vom 4. Garde⸗Regt. z. F., zum Comp. Chef ernannt. v. d. Osten, Sec. Lt. von dem⸗ selben Regt., zum Pr. Lt., vorläufig ohne Patent, befördert. v. Foller, Sec. Lt. von demselben Regt., unter Beförderung zum Pr. Lt., in das 1. Hannov. Inf. Regt. Nr. 74 versetzt. v. Mala⸗ chowski, Hauptm. und Comp. Chef vom Kaiser Franz Garde⸗ Gren. Regt. Nr. 2, dem Regt., unter Beförderung zum überzähligen Major, aggregirt. v. Wartenberg II., Hauptmann à la suite des Kaiser Franz Garde⸗Grenadier⸗Regiments Nr. 2, unter Entbindung von dem Commando als Adijutant bei der 40. Infanterie⸗Brigade, als Comp. Chef in das Regt. einrangirt. v. Kloeden, Pr. Lt. vom Kaiser Alexander Garde⸗Gren. Regt. Nr. 1, unter Stellung à la suite des Kaiser Franz Garde⸗Gren. Regts. Nr. 2, als Adjutant zur 40. Inf. Brig. commandirt. v. Kemnitz, Sec. Lt. vom Kaiser Alexander Garde⸗Gren. Regt. Nr. 1, zum Pr. Lt. befördert. v. Eisenhart⸗Rothe, Pr. Lt. vom Kaiser Franz Garde⸗Gren. Regt. Nr. 2, unter Beförderung zum überzähl. Hauptm. und unter Entbindung von dem Commando als Adjutant bei der 4. Garde⸗Inf. Brig., dem Regt. aggregirt. v. Berg, Pr. Lt. vom 2. Garde⸗Regt. z. F., als Adjutant zur 4. Garde⸗Inf. Brig. commandirt. v. Bandemer, Sec. Lt. vom 2. Garde⸗Regt. 3. F., zum Pr. Lt., Schmidmanngen. v. W uthenow, Sec. Lt. vom Kaiser Franz Garde⸗Gren. Regt. Nr. 2, zum über⸗ zähl. Pr. Lt., — befördert. Ebmeyer, Major à la suite des Kaiser Franz Garde⸗Gren. Regts. Nr. 2 und Adjutant bei dem Chef des Inf. Regts. Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig (Ostfries.) Nr. 78, commandirt zur Dienstleistung beim Auswärtigen Amt, ein Patent seiner Charge verliehen. Frhr. v. B leul, Major vom Königin Augusta Garde⸗Gren. Regt. Nr. 4, als aggreg. zum 3. Thüring. Inf. Regt. Nr. 71 versetzt. v. Gerstein⸗ Hohen⸗ stein, Hauptm., bisher Comp. Chef vom Königin Augusta Garde⸗ Gren. Regt. Nr. 4, der Charakter als Major verliehen. v. Gontard, Hauptm. à la suite des Königin Augusta Garde⸗Gren. Regts. Nr. 4, unter Enbindung von dem Commando als Adjutant bei der 2. Garde⸗ Inf. Brig., als Comp. Chef in das Regt. einrangirt. Frhr. Raitz v. Frentz II., Pr. Lt. von demselben Regt., als Adjutant zur 2. Garde⸗Inf. Brig. commandirt. v. Hinckeldey, Sec. Lr. von demselben Regt., commandirt als Insp. Offizier bei der Kriegsschule in Engers, zum Pr. Lt., Frhr. Raitz v. Frentz I., Pr. Lr. à la suite desselben Regts., unter vorläufiger Belassung in seinem Com⸗ mando als Assist. der Comp. Chefs bei dem Cadettenhause in Karlsruhe, zum überzähl. Hauptm., — befördert. v. Poellnitz, Hauptm. und Comp. Chef vom Garde⸗Füs. Regt., unter Verleihung des Charakters als Major, als aggreg. zum 4. Thüringischen Infanterie⸗-Regiment Nr. 72 versetzt. v. Wick, Pr. Lt. vom Garde⸗Füsilier⸗Regiment, zum Hauptmann und Compagnie⸗Chef, v. Tettenborn, Sec. Lt. von demselben Regt., zum Pr. Lt., von Gélieu, Sec. Lt. vom Garde⸗Schützen⸗Bat., v. Doetinchem de
Rande, Sec. Lt. vom 3. Garde⸗Regt. zu Fuß, — zu überzähl. Pr. Lts., — befördert. v. Kramsta, Majer und Escadr. Chef vom Garde⸗Cür. Regt., Graf v. Einsiedel, Major und Escadr. Chef von demselben Regt., — ein Patent ihrer Charge, v. Gotsch, Sec. ö suite desselben Regts., der Charakter als Pr. Lt., Graf zu Dohna, Rittm. und Escadr. Chef vom 1. Garde⸗Drag. Regiment Königin von Großbritannien und Irland, der Charakter als Major, — verliehen. Hamm, Hauptm. à la suite des Hess. Feld⸗Art. Regts. N 11 und Mitglied der Art. Prüfungscommission, zum Major befördert. v. Zimmermann, Hauptm. und Battr. Chef vom 1. Garde⸗Feld⸗Art. Regt., Beutner, Hauptm. und Battr. Chef vom 2. Garde⸗Feld⸗Art. Regt., v. Cordier, Hauptm. vom Eisen⸗ bahn⸗Regt. Nr. 2, — der Charakter als Major verliehen. Hiepe, Sec. Lt. vom Eisenbahn⸗Regt. Nr. 1, Süß, Sec. Lt. vom Garde⸗ Train⸗Bat., — zu überzähligen Pr. Lts. befördert.
Potsdam, 3. Juni. Frhr. Röder v. Diersburg, Hauptm. Sund Comp. Chef vom Garde⸗Jäger⸗Bat., dem Bat. unter Beförde⸗ rung zum überzähl. Major aggregirt. v. Meyerinck, Hauptm. und Comp. Chef vom Westfäl. Jäger⸗Bat. Nr. 7, in das Garde⸗Jäger⸗ Bat. versetzt. v. Lukowicz, Hauptmann vom Westfäl. Jäger⸗ Bat. Nr. 7, zum Comp. Chef ernannt. v. riedeburg, Sec. t. vom 1. Garde⸗Regt. z. F., zum überzähligen Pr. Lt. befördert. v. Schmidt⸗Pauli, Major und Escadr. Chef vom 1. Garde⸗Ulan. Regt., dem Regt. aggregirt. v. Oertzen, Pr. Lt. von demselben Regt., zum Rittm. und Escadr. Chef, vorläufig ohne Patent, Blecken v. Schmeling, Sec. Lt. von demselben Regt., zum Pr. Lt., vorläufig ohne Patent, — befördert. Graf Finck v. Finckenstein, Sec. Lt. à la suite desselben Regts., der Charakter agls Pr. Lt. verliehen. Graf v. Saurma⸗Jeltsch, Sec. Lt. vom Regt. der Gardes du Corps, zum überzähl. Pr. Lt. befördert.
Statistik und Volkswirthschaft.
Innere Veränderungen im Deutschen Reich.
Das zweite Vierteljahrsheft zur Statistik des Deutscheu ei enthält eine aus den Ergebnissen der Volkszählung vom sch de ec6t 1890 aufgestellte Uebersicht über die Bevölkerung des Deutschen Reichs nach dem Geburtsort, aus der wir folgende Zahlen entnehmen. Unter der Gesammtbevölkerung des Reichs, welche sich am Zählungsta e auf 49 428 470 Einwohner stellte, befanden sich 518 510 im Auslande geborene Personen, 48 909 960 Personen waren also im Reich gebürtig. Für die letzteren ist nun nachgewiesen, wo sie innerhalb des Reichs gezählt und wo sie geboren sind, sodaß das Ergebniß der inneren Wanderungen, wie es sich am Zählungstage stellte, ersichtlich wird. Wenn man das Reich in drei 8 Gebiete: den Osten, Westen und Süden, eintheilt und hierbei als Grenzlinien zwischen dem Osten und Westen die Elbe und gegen den Süden den Main nimmt, so geben die folgenden Zahlen einen Einblick, wie sich der Wanderungsverkehr zwischen diesen Gebietstheilen gestaltet:
Theile des Deutschen Reichs
Osten
Von der anwesenden Bevölkerung der vor⸗ genannten Reichstheile sind geboren im
Osten Weste Suͤden
Westen 16 911 916 490 976 39 558 Westen 630 792 18 804 551 236 089 19 671 432 Süden 55 874 216 881 11 523 323 11 796 078 Zusammen 17 598 582 19 512 408 11798 970 28 909 965
Von den Bewohnern des westlichen Gebiets tammen dana 630 792 aus dem östlichen Deutschland und von des Uaanach 490 976 aus dem Westen. Weniger lebhaft ist der Verkehr zwischen dem Westen und dem Süden: dort sind 236 089 Einwohner gezählt, deren Geburtsort in Süddeutschland belegen ist, hier 216 881, die aus dem westlichen Gebiet gekommen sind. Noch schwächere Be⸗ ziehungen bestehen zwischen den Gebieten des Südens und Ostens: vom Osten sind 55 874 nach dem Süden und von hier 39 558 nach dem gewandert. b
Wie man sieht, sind die Beträge des Austausches wischen je zwei Gebieten nicht gerade sehr verschieden; der Gewinn des 18 1 Verlust des anderen Theils ist in jedem Fall, gegen den gesammten Austausch gehalten, wenig beträchtlich; es gewinnt nämlich der Westen vom Hsen 18s 816, vom Süden 19 208 und der Süden vom Osten 16 eöpfe.
Zusammen
17 442 450
Branntwein⸗Brennerei und Besteuerung im Jahre 1891/92.
Nach der im neuesten Vierteljahrsheft zur Statistik des Deutschen Reichs soeben veröffentlichten Statistik der C111’“ Besteuerung sind im deutschen Branntweinsteuergebiet (dem deutschen Zollgebiet ohne Luxemburg) während des Betriebsjahrs 1. Oktober 1891/92: 59 789 (1890/91: 57 766) Brennereien im Betriebe gewesen, von denen 21 632 allein auf Elsaß⸗Lothringen, 18 610 auf Baden, 6637 auf Württemberg und 5610 auf Bayern fallen, während ganz Preußen nur 6171 aufweist. Hiervon kommen 1542 auf Rheinland, 845 auf Schlesien, 618 auf Westfalen, 601 auf Brandenburg, 444 auf Posen, 370 auf Pommern, 347 auf Hessen⸗Nassau, 329 auf Hannover, 321 auf Provinz Sachsen, 288 auf Ost⸗ und 270 auf Westpreußen, wäh⸗ rend Schleswig⸗Holstein nur 37 zählt. Unterscheidet man die im Betriebe gewesenen Brennereien nach dem Material, das sie haupt⸗ sächlich verarbeiteten, so zeigt sich, daß die weitaus größte Zahl, nämlich 48 255 (1890/91: 45 374) zu den kleinen Betrieben gehört, die Obst, Brauerei⸗Abfälle, Weintreber und der⸗ gleichen eingemaischt haben, wogegen nur 11 495 (1890/91: 12 366) mehlige Stoffe, in der Hauptsache Kartoffeln und Getreide), und 39 (1890/91: 26) Melasse zur Branntwein⸗ Bereitung verwendet haben. Die größten Betriebe weist Preußen auf, dessen bedeutendste Brennerei 1891/92 gegen 4 Millionen Liter reinen Alkohols hergestellt hat. Die Gesammtproduction an reinem Alkohol im ganzen Branntweinsteuergebiet hat 2 948 244 hl (1890/91: 2 969 149 hl) betragen, in Preußen allein 2 340 702 hl (1890/91: 2 406 850 hl), und unter den preußischen Be⸗ zirken weisen die höchsten Productionsziffern auf: Branden⸗ burg mit 447 156 hl, Schlesien mit 431 739 hl, Posen mit 366 498 hl, Pommern mit 266 086 hl, Provinz Sachsen mit 237 895 hl, Westpreußen 165 576 hl und Hannover mit 106 761 hl. Zur Branntwein⸗Bereitung sind verarbeitet worden: Kartoffeln 1 334 602 t (1890/91: 1 685 867 t), Getreide 490 420 t (1890/91: 349 365 t), Melasse 94 924 t (1890/91: 73 464 t), Steinobst 306 031 hl (1890,91: 131 310 hl), Brauerei⸗Abfälle 208 875 hl (1890/91: 155 491 hl), Weintreber 168 229 hl (1890/91: 367 016 hl), Kernobst 89 434 hl (1890/91: 86 890 hl), Hefenbrüche 44 096 hl. (1890,91: 81 773 hl), flüssige Weinhefe 18 211 hl. (1890/91: 29 362 hl), Traubenwein 11 301 hl (1890/91: 8965 hl) u. s. w. In⸗ folge der ungünstigen Kartoffelernte des Jahres 1891 sind erheblich weniger Kartoffeln verarbeitet worden als 1890/91, dagegen trotz der ebenfalls nicht günstigen Getreideernte mehr Getreide, weil große Mengen von Mais, dessen Einmaischung an Stelle der Kartoffeln den landwirthschaftlichen Brennereien ausnahmsweise gestattet worden war, zur Verwendung gelangten. Die Steinobsternte ist 1891 sehr gut, die Weinernte dagegen schlecht gewesen.
Als Verbrauch an Trinkbranntwein ergiebt sich nach den Mengen, die gegen Entrichtung der Verbrauchsabgabe oder des Eingangszolls in den freien Verkehr gesetzt worden sind, für 1891,92 eine Gesammt⸗ menge an reinem Alkohol von 2 192 486 hl und für 1890/91 von 2 203 322 hl; für beide Jahre berechnet sich auf den Kopf der Bevölkerung eine jährliche Verbrauchsmenge von 4,41 reinen Alkohols. Zu gewerblichen u. s. w. Zwecken sind 1891/92: 551 300 (1890/91: 519 104 hl reinen Alkohols abgabefrei verabfolgt worden; davon sind 274 881 hl mit dem allgemeinen Denaturirungsmittel zum menschlichen Genuß unbrauchbar gemacht und 134 957 hl zur Essigbereitung verwendet worden. Die Einfuhr in das deutsche Zollgebiet hat 30 287 (1890/91: 46 789), die Ausfuhr daraus 126 989 (1890/91: 194 288) hl reinen Alkohols betragen. Die Einnahme an Branntweinsteuer hat sich im ganzen auf 134 185 046 ℳ gestellt gegen 145 732 721 ℳ im Jahre 1890/91.
Invaliditäts⸗ und Altersversicherung.
An Anträgen auf Gewährung von Renten sind bei der Hanseatischen Versicherungsanstalt eingegangen: a. an Alters⸗ renten im Laufe des Jahres 1891: 1105, 1892: 404, im Januar 1893: 36, im Februar 1893: 46, im März 1893: 35, im April 1893: 24, im Mai 1893: 29, zusammen 1679; b. an Invalidenrenten im Laufe des Jahres 1892: 181, im Januar 1893: 18, im Februar 1893: 92, im März 1893: 18, im April 1893: 15, im Mai 1893: 21, zusam men 275; mithin sind seit Beginn des Jahres 1891 an Rentenanträgen überhaupt eingegangen 1954. Von den Anträgen auf Altersrente ent⸗ fallen auf das Gebiet der freien und Hansestadt Lübeck 292, Bremen 364, Hamburg 1023, und von den Anträgen auf Invalidenrente auf
Anträgen auf Altersrente sind bis Ende Mai d erledi 1654 Anträge, und zwar 1456 durch Rentengewährung, 17 18 b⸗ lehnung und 25 auf sonstige Weise, Tod ꝛc. Von den Anträgen auf Invalidenrente sind bis Ende Mai d. J. erledigt: 257 An⸗ träge, und zwar 164 durch Rentengewährung, 79 durch Ablehnung und 14 auf sonstige Weise, Tod ꝛc.-Die Jahressumme der bis jetzt gewährten Renten für die im ganzen 1620 Rentenempfänger macht insgesammt 249 100 ℳ aus. Nach den Berufszweigen vertheilen sich die 1620 Rentenempfänger auf folgende Gruppen: Landwirth⸗ e11“ “ Industrie und Bauwesen 660, Handel und r 253, sonstige Berufsarten 1 65 8 ⸗ empfänger. 1“ f 30, c. 465 Renten
11““
Deutsche Volksbau⸗Gesellschaft.
„ Voraussichtlich am 1. Juli d. J. wird in der Colonie Lichter
felde⸗Giesensdorf der Deutschen Volksbau⸗Gesellschaft eue Bah n station der Anhalter Bahn unter dem Namen „Groß⸗Lichter⸗ felde⸗Süd. eröffnet werden, wozu die Gesellschaft das Terrai
unentgeltlich abgetreten hat. Damit wird unzweifelhaft die Villenstadt Groß⸗Lichterfelde und vorzugsweise die Colonie der Deutschen Volksbau⸗ Gesellschaft an der Anhalter Bahn einen bedeutenden Auff chwung nehmen, besonders wenn man in Betracht zieht, daß die Deutsche Volksbau⸗ Gesellschaft ihre Bauterrains zu einem Preise verkauft, der etwa die Hälfte der Preise beträgt, die für angrenzende Privatgrundstücke be⸗ zahlt werden. In dieser Colonie der Deutschen Volksbau⸗Gesellschaft sind gegenwärtig 60 Anwesen fertig gestellt; 10 Anwesen sind im Bau begriffen und 25 bis 30 Anwesen werden voraussichtlich in diesem Jahre noch in Angriff genommen, sodaß die Colonie mit Ende des Jahres sich als eine kleine Stadt von etwa hundert Land⸗ Häusern mit Gärten präsentiren wird. Die Lage, in der Nähe des Teltower Sees, der Kirche, der Schule und des Amtsgebäudes, ist eine gesunde; der Anschluß an die Gasleitung ist beantragt. Auch die unmittelbar an den betreffenden Bahnhöfen gelegenen Colonien Marlsegangten in “ 1“ (Niederschlesisch⸗
che Bahn) und Hermsdorf (an der Nordbahn) si its jetzt mit über 100 Landhäusern bebaut.
Weltausstellung in Chie go.
In der Angelegenheit der Preisvertheilun ist, wie „W. T. B.“ aus Chicago meldet, nunmehr beschlossen “ dreigenn Jurys zu bilden, je eine für jede Hauptsection. In jeder Jury soll ein ein⸗ ziger Experte das betreffende Ausstellungsobject prüfen und, falls heh gegen sein Urtheil erhoben wird, eine Specialcommission
Die vorläufigen Ergebnisse der Vie ählu vom 1. Dezember 1892 in Böteh. u
Am 1. Dezember 1892 wurden im Gro Zherzogthum Ba en 64 089 Pferde (mit Ausschluß von 3502 Mri eherzog hun S n denen 57 428 vier Jahre alt und älter, 1599 Fohlen unter 1 Jahr alt waren. Maulthiere, Maulesel und Esel wurden nur 87 ermittelt. Von den 635 015 Stück Rindvieh waren 103 248 Farren und Ochsen (darunter 4334 Zuchtfarren), 448 204 Kühe und Kalbinnen und 85 826 Kälber unter ½ Jalt alt. Schafe wurden 98,369, Schweine 390 761, Ziegen 102 547 gezählt. Die Zahl der Bienenstöcke belief sich auf 78 082, darunter waren 45 442 mit beweg⸗ licher Einrichtung. Vom Federvieh, das auch diesmal, wie bei alljähr⸗ lichen Landesviehzählungen, ermittelt wurde und einen Gesammt⸗ shan von 1 943 808 Stück ergab, entfielen 1 545 770 auf Hühner und Hahnen.
Verglichen mit dem Ergebniß der vorhergegangenen Reichs⸗Vieh⸗ zählung vom 10. Januar 1883, zeigen sich folgende T2 Gesammtstandes der Veöö “ IS
10. Jan. 1883. 1. Dez. 1892 Zu (+) oder 16 Hehüe⸗ Militär⸗ Pfetbe 64 0 Maulthiere, Maulesel 8 Te. 87 eenee 1 C6“ Schafe. 98 369 Schwoene.. 390 761 Sc 102 547 G uX“ 60 785 78 082
gderee 11ö1”] 1 943 808 + 221 556
Hiernach weist die Viehhaltung im Großherzogthum Baden am 1. Dezember 1892 gegenüber derjenigen am 10. Januar 1883 im all⸗ gemeinen ein erhebliches Mehr auf. Abgesehen von den überhaupt nur sehr schwach vertretenen Maulthieren, Mauleseln und Eseln ist nur bei den Schafen eine allerdings bedeutende Verminderung — um über ein Viertel (25,2 %) — zu verzeichnen. Für die Ver⸗ gleichung der übrigen Bestände darf nicht unberücksichtigt bleiben, daß die 1883 er Zählung nach Weihnachten, die 1892er aber vor dem allgemeinen großen Schlachten stattgefunden hat, und daß deshalb bei den Schlach tthieren, vornehmlich den Schweinen, den Ziegen und dem Federvieh, der geringe Stand nach der Reichszählung vom 10. Januar 1883 zum großen Theile auf Rechnung des späteren Zählungstages und der in der Zwischenzeit erfolgten Schlachtungen zu setzen ist. Immerhin kann in Anbetrach der durch das seither abgelaufene Jahrzehnt gemachten Beobachtungen ein nicht unerheblicher Theil der Zunahme als eine dauernde Hebun der Viehzucht gelten.
291 001 90 782
Zur Arbeiterbewegung.
Die Tischlergesellen in Agram haben, wie dem „Vorwärts“ berichtet wird, ihren Meistern am 20. Mai ein Memorandum irte. geben, worin sie fordern: Den Zehnstundentag, einen Minimallohn von 1 Fl. 35 Kr. bis 2 Fl. 20 Kr., Regelung der Accordarbeit in einer Weise, daß der geübte Arbeiter nicht unter 1 Fl. 80 Kr. pro Tag verdient; Anerkennung des 1. Mai als rbeiterfeiertag; Sonntagsruhe. Da einige Meister die Regelung der Bezahlung nichs bewilligen wollen — das Andere bewilligen alle —, so wird es möglicherweise zu einem partiellen Strike kommen.
„In einer öffentlichen Töpferversammlung wurden nach Mit⸗ theilung desselben Blattes hier in Berlin am 31. Mai die Lohn⸗ verhältnisse im Baufach besprochen und folgende Resolution an⸗ genommen: „Die heutige öffentliche Versammlung der Töpfer Berlins und Umgegend beschließt, an dem Bau⸗Arbeiter⸗Cartell festzuhalten und namentlich das bestehende gute Verhältniß mit den Berliner Maurern weiter auszubauen. Ferner beauftragt die Versammlung den Vertrauens⸗ mann, nöthigenfalls den im Lohnkampf “ Maurern mit unseren vorhandenen Baarmitteln zur Seite zu stehen. Die Versammelten be⸗ halten sich vor, weitere Beschlüsse zu fassen.“ Sodann wurde be⸗ schlossen, den am 19., 20. und 21. Juni in Halle a. S. stattfindenden 8. deutschen Töpfer⸗Congreß durch drei Delegirte zu beschicken.
das Gebiet von Lübeck 41, Bremen 97, Hamburg 137. Von den