1893 / 138 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 12 Jun 1893 18:00:01 GMT) scan diff

Act, und durch einen weniger lauten Gebrauch der kräftigen e noch vergrößert werden.

glichen Opernhause wird am Mittwoch Wagner's mit den Damen Sucher, Hiedler und Hellmuth⸗ räm, den Herren Sylva, Bulß, Krolop, Mödlinger, Krasa und Ritter

Im Neuen Theater bringt das Königliche Schauspiel die am Mittwoch „Die Anna⸗Liese“ der Titelrolle, Frau Stollber Eichholz und Oberländer zur

Der Director de Herr Fritzsche ist nach errn Epstein übertragen. Die Sängerin Fräulein Berthier ie Bühne neu verpflichtet.

Im Theater Unter den Linden wird das Gastspiel des Fräuleins von Küry in der neuen Konti'schen Operette „Der Tauge⸗ nichts“ ununterbrochen bis zum Ende dieses Monats sich ausdehnen. chließt nach wie vor das Ballet „Columbia“ die Vor⸗

tlicher Weile in den Tempelbezirk unter iebenden werden überrascht und sollen Zurga, der Häuptling der Perlen⸗ mmt, will diese und den ihm be⸗ von den Genossen übertragenen enn sie die seine zu werden verspricht; Fluch zurück. Zurga verzichtet 8 verschafft beiden Liebenden muß aber seine Großmuth mit dem Tode üchtigen Genossen ntfaltete ihre ho sectvoll fiorirten d duett mit 9 it Zurga. Den letz doch. wird

dem Jäger Nadir, der Lebensgefahr eindringt. Die für ihren Frevel den Tod erlei fischer, selbst in Liebe freundeten Nadir kraft Vollmacht vom Tode err sie aber weist dies Anerbieten nunmehr großmüthig au Gelegenheit zur Flucht, von der Hand seiner rachs sang ihre Partie deutsch sangskunst nicht nur in den eff dem leidenschaftlichen Liebes erregten Secene m anerkennenswerth, noch sicherer zu eigen zu

Im Köni

zu Leila entfla „Tannhäuser“

seiner ihm

f das Opfer,

n. Frau Sembrich e und vielseitige Ge⸗ Arien, sondern auch in adir und in der dramatisch teren gab Herr Fricke

Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theaters Karlsbad gereist und hat seine Vertretung dem Verein in

b b den Rollen priesterhaften es doch so, als ob der ganzen Allabendlich bes der straffe Zug fehlte, de

führung auch in den Ens anzuerkennen hatte.

den italienischen Opern so lobend verwundern, des Instituts dieser Spielzeit andererseits 3 nur auf die keineswe chieben, die das musikalisch und seenisch gende Bizet'sche Werk d weifel häufigen Wiederho elbst sich ausgleichen 1 g, die Herrn Kapellmeister Rut rung und Leitung d ebenso berechtigt, wie die Herrn Director Engel an der Hand

Ende der Vor aben begleite

Es wäre ja der außerordentlich an⸗ Unter dem Ehrenvorsitz Seiner Hoheit des Herzogs Ernst von Sachsen⸗Coburg⸗Gotha t Coburg das Comité und die Ertheilung des von dem einactiges 124 Opern Anwesenden

vorgekommenen Herzog ausgesetzten Preises für ein geringen Schwierigkeiten

in den Formen der arbietet, und hoffen, daß sie lungen der sehr interessanten „Jedenfalls war die An⸗ hardt für die Mühe der am Schluß zu theil wurde, esters begleitete Ovation für Verlangen des Publikums auf der Scene erscheinen Verlaufs wie nach dem ,„ von schönsten Blumen⸗

Unebenheiten doch Opernwerk zu entscheiden. bei den ohne 1 Oper von se entschied Seine Hoheit, von 5000 zu gleichen Theilen an beide in Frage kommenden Opern vertheilt werde. Nach Eröffnung der betreffenden Couverts ergab sich als Textdichter und Componist der Oper „Eyanthia: extdichter und Componist der Oper „Die :Josef Forster in Wien. Beide Opern werden am 30. und 31. Juli, zur Zeit der Opernfestspiele, im Hoftheater zu Gotha zur Aufführung gelangen. Werken im Werthe zunächststehend Dresden, „Helge’s Erwachen“ von Alfred Lorenz in Jena von der Commission mit besonders ehrenvoller Erwähnung hervorgehoben. Zugleich wurde als sehr erfreulich Opern noch eine immerhin werken als recht beachtenswe unter den eingereichten gleicher Höhe stand,

Die Blätter brin im verflossenen Mon Mittheilungen: und Delila“ 16 685; 5. 8. „Wilhelm Tell“ 15 031; H; 1öb 17. „Walküre Tell 3 286.22 „Samson und Delila“ 29. „Waltre 5731. Die Oper spielte im N

urch Hervorru vom Tusch des Orch ,der auf stürmische der großen Sängerin ebenfalls rau Sembrich während des

ellung der Gegenstand reichen Beifalls war, bedarf

Adolph Ernst⸗Theater.

zu einem Gastspiel hier eingetroffenen e des Herrn Directors Adolf Bau⸗ des Herrn Max von Weinzierl pa“ von Zell und A von Weinzierl mit gutem eyrut an der syrischen Operette denkbaren, französischen Capitäns, ermählt hat, während der ch jugendlichen Stiefmutter chwiegerpapa“ seines unerwartet entrüsteten Capitän chhe in Arrest geschickt Burschen dem commandi⸗ tet. Der General verfügt litärverbande, entfernt den r aus der Garnison und 1 r Zufriedenheit eigenthümlichen häufig an Str tändige Composition echt witzige, doch in die mit orientalischer sorgsame Ein irn von Wei

Umlauft in Leipzig, als T. Rose von Pontevedra“

Am Sonnabend wurde von dem Oesterreichischen Operetten⸗Ensembl mann aus Brünn unter die Operette, Der Schw von Alfred Straßer zum ersten Mal gegeben. ielende Libretto behandelt den unwahrscheinlichen Fall, daß der sich mit einer einheimis Hochzeitsreise seines Herrn der Neuvermählten verheira Herrn wird. Von dem vor Abl onsort zurückkehrenden über die wird der eben vom Traualtar komm Herrn bloßstellende That des Entscheidung unterbrei Burschen aus dem Mi itän rwendung als Courie ermöglicht auf diese Weise zu allgemeine liches Zusammenleben verhältniß. Die in ihren Walz aber auch eini gefällige Musi stellenweise ermüdende Text, g ausgeführte Ausstattung, ch den Kapellmeister He es und lebhaftes Spiel mehrerer ar besonders des

nicht unbeträchtli rth zu nennen war, wie andrerseits auch Texten manche, deren Composition nicht auf anerkennende Empfehlung verdienten.

gen über die von der Großen Oper in Paris gemachten Einnahmen folgende interessante 1. Mai „Hugenotten“ 15 970 Fr.; 3. Mai „S ilhelm Tell“ 17 825; 6. Rigoletto“ 11'597; 10. „Lohengrin“ 18 366; 12. „Wal⸗ Lohengrin 12976; 15. „Walküre“ 18 667; 338; 19. „Walküre“ 22 408; 20. „Wilhelm „Walküre“ 22 627; 24. „Walküre“ 22 521; dqEeee

nur in der der Bursche eines fr chen Schönheit v sich mit der no

auf des Urlaubs ses Ereigniß

und die den renden Gener die Entlassung des Capitän durch Ve

belte im Monat Mai 18 mal und nahm 326 494 Fr. ein, woraus sich für eine Vorstellung eine durchschnittliche Einnahme Im gleichen Monat des Vorjahres spielte

von 18 138 Fr. ergiebt. und erzielte 283 171 Fr., was durchschnittlich für

die Oper 20 mal eine Vorstellung 14 158 Fr. Wagner'schen Werke dem Instit!

ein erträg⸗ Verwandtschafts⸗ auß erinnernde, en aufweisende seinen Längen Prachtentfal⸗ studirung und sichere nzierl, unterstützt durch ich stimmlich begabter seinem Auftreten im

Stiefmutter tiste Maillot, fall, der sich b des Directors, ferner des Fräulein Tornay ie der Herren Spielmann und Kaufmann Hassan rnachtsstunde währenden ürzungen, besonders im

gut erdachte selbst der zum Theil re

Mannigfaltiges.

öl

Genehmigung

nigin sind aus den stiftungsmäßig in diesem gelangenden Zinsen der Stiftung „Frauen⸗ eihilfen gewährt worden:

Verein für Krankenpflegerinnen in Stuttgart 600 ℳ, ßherzoglich hessischen Alice⸗Verein für Zwecke der Kranken⸗ pflege 600 ℳ, 3) dem Z einshauses 400. die Diakonissenstation 350 ℳ, a. d. Rhön für das Vereinshaus 250 ℳ, 6) dem Zweig⸗Verein zu Siechenhaus und

vortheilhaft liebebedürftigen Natzler als Bap

Kaiserin und Jahre zur Vertheilun -G nachstehende

2) dem Gro

zuleima sowie des Herrn Siegmund Bursche des Capitäns Toché, durch wiederholten Hervorruf d des Kapellmeisters als Pariser M und Leopold Nat

anden den verdienten Bei er genannten Künstler, und der Componisten, e modes sow atzler als Capitän T Die Wirkung der bis Aufführung könnte dur

Zweig⸗Verein in Oels für den Bau des Ver⸗

archande d Nℳ, 4) dem Zweig⸗Verein auf der Insel Rügen für

bis in die Mitte einige erhebliche K.

Neu⸗Ruppin

Wetterb t vom 12. Ju

0

druckzone nach Süden läßt zunächst Erw Deutsche Seewarte.

IrmhMameRFxexUeswermxmxeareas gLnsmxeMrFSewermadeec ün Theater⸗Anzeigen. Königliche Schauspiele. Dienstag: Opern⸗

Cavalleria rusti-

Text nach dem In Scene laff. Dirigent: Kapell⸗ arbier von Sevilla.

von G. Ros von Cesar Ster gent: Kapell⸗

ärmung er⸗

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ar. auf 0 Gr. zu. d. Meeres red. in Millim. Temperatur in 0 Cel⸗ 50 C.

B.

147. Vorstellung. cana (Bauern⸗Ehre).

gleichnamigen Volksst gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetz meister Dr. Muck. Der B

Belmullet.. 1 wolkenlos Aberdeen.. Christiansund

Kopenhagen.

2 wolkenlos ück von Ve

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Dichtung nach Beaumarchais, übersetzt von Ignatz Kollmann meister Weingartner.

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St Petersburg Mosk

Cork, Queens⸗ Sbrg

Anfang 7 Uhr.

(am Schiffbauerdamm 4/5). . Drama in5 Auf⸗ mit freier Benutzung der Königs Sudraka. ur Max Grube.

Vorstellung. Tann⸗ krieg auf der Wart⸗ che Oper in 3 Acten von Richard Graeb. In Scene gese Dirigent: Kape

—6

159. Vorstellung. Vasantasena. zügen von Emil Pohl, Dichtung des altindischen

winemünde setzt vom Ober⸗Regisse

Neufahrwasser Mittwoch: Opernhaus. 148.

häuser und der Sängerkrie burg. Romantis⸗ Wagner. Ballet vom Ober⸗Regisseur Tetzl meister Dr. Muck. Anfang 7 Uh (am Schi 160. Vorstellung. Die Anna⸗Li 5 Aufzügen von Hermann H Eysoldt, vom Stadt⸗Th Anfang 7 Uhr.

Deutsches Theater. Dienstag: Der Talis⸗ Anfang 7 Uhr. Mittwoch: Der Talisman. Donnerstag: Don Carlos. Die Tageskasse ist von 10—

Paris.. Münster. Karlsruhe. Wiesbaden

Chemnitz. ffbauerdamm 4/5).

1 Schauspiel in ersch. (Anna⸗Lise: Frl. eater in Riga, als Gast.)

wolkenlos

AEeedo P—bo o0 do SSSSNSShnSe

Löö

¹) Gestern Nachmittag Gew

²) Gestern Regenschauer. ³) Uebersicht der Witterung.

hen Luftdruckes erstreckt sich von den nach Nordrußland. im hohen Norden ein Minimum sten und Südwesten Demzufolge

itter und starker Regen. Nachmittag Gewitter.

1 ½ Uhr geöffnet.

Berliner Theater. Dienstag: Der Veilchen⸗ . Anfang 7 ½ Uhr. Mittwoch: Dorf und Stadt. Der Flüchtling. dere lacht.

von derselben dringt ostwärts vor, Europas fla herrscht über Luftströmung; Morgentemperaturen nur an der No wärmeres Wetter. Zwis vielfach Regen, stellenw Die wahrschein 5

während im Südo epressionen lagern. eutschland eine schwache nordö bedecktem Himmel liege daselbst meist unter den Nor⸗ rdseeküste herrscht heiteres chen Weser und Oder fiel eise unter Gewittererschei⸗ liche Verlagerung der

Donnerstag: Die Eine

weint, die An

Friedrich⸗Wilhelmstädtisches Theater. usseestraße 25.

Angot, die Tochter n 3 Acten von Clair⸗

Dienstag: Zum 10 der Halle. Komische Oper i

200 ℳ,

Verein

mit Fräulein Eysoldt als Gast in und den Herren Matkowsky, Grube, fführung.

Prüfungscommission, um üͤber die

Unter den. eingereichten die „Cob. Ztg.“ berichtet, allen

hervorragend, und da eine Preiszuertheilung nicht erzielt daß der ausgesetzte Preis Arx 9.

Paul

Außerdem wurden, als diesen beiden

„„Ingrid“ von Carl Grammannin bereits in

bezeichnet, daß neben den genannten e Anzahl von Ton⸗

amson - welche auf drei

agten am 7. und 8. Juni in D

folge gegenwärti

7) dem Zweig⸗Verein zu Wetzlar für die Krankenkü 8 4 88 dem Bayerischen Zweig⸗Verein in Bamberg für Kracüche pflege ℳh, Stadtremda für die Kinderbewahranstalt 200 ℳ, 10) Verein in Zielenzig für das Kinderheim 150 ℳ, 11) d in Spremberg für allgemeine Zwecke 150 ℳ,

Großherzoglich Badi⸗ Krankenstation und z— Badischen Zweig⸗Verein in Wehr für das Kinderhaus 150 14) dem Badischen Zweig⸗Verein in 8 und andere Zwecke 100 ℳ, 15) dem badischen Zweig⸗Verein in Boders⸗ weier für die Kleinkinderschule 100 ℳ, 16) dem bayerischen Zweig⸗ Hof für Vorbereitung eines Reservelazareths 100 17) dem bayerischen Zweig⸗Verein in Regen für Friedenswohlthätigkeit 100 ℳ, 18) dem EE in Lebus für das Kinderkrankenhaus in Seelow 100 ℳ, 19) Privatwohlthätigkeit 100 ℳ, zusammen 4200

Auf Grund des §7 der Urkunde über die Stiftung, rauentrost“ wird dies hiermit veröffentlicht. 88 8

Dresden, den 11. Juni 1893.

9) dem Großherzoglich Sächsischen Zeveig. Verein

chen Zweig⸗Verein in Krippenheim andere Zwecke 150 ℳ, 13) dem

eldberg für Krankenpflege

dem Zweig⸗Verein in Hörter i. W. für

Der Vorsitzende des Ausschusses

für die Verwaltung der Stiftung „Frauentrost“

Hassel, Geheimer Regierungs⸗Rath.

An Geschenken und Vermächtnissen sind bei der Haupt Stiftungskasse des Magistrats im Monat Mai d. J. ein gegangen 401,50 ℳ, männischen Vergleichen und Cessionen 798,91 ℳ, zusammen 1365,46 %

an Collectengeldern 165,50 ℳ, aus schieds

18 d. M. um 1 ½ Uhr Nachts ist auf dem Bahnhof Schlachtensee ein Fahrgast dadurch verunglückt, daß er trot

8*

warnender Zurufe der Bahnbeamten einen bereits in der Abfahrt be⸗ griffenen Zug noch zu 1g versuchte.

und gerieth zwischen die

davontrug, an hiesiges Krankenhaus aushängenden Bekanntmachung, in der Fahrt verbundenen großen Lebensgefahr dringend gewarnt ist und trotz der für die Uebertretung angedrohten Strafe, wird diese Warnung nicht selten außer Acht gelassen. Möge der jetzt eingetretene überaus traurige Fall eine ernste Mahnung sein und dazu führen, daß den bahnseitigen lediglich den Interessen des reisenden Publikums dienenden Anordnungen und Warnungen die Beachtung geschenkt wird, welche nothwendig ist um derartigen bedauerlichen Unglücksfällen vorzubeugen. 38

Er kam dabei zu Falle agen des Zuges, wobei er Verletzungen denen er bald nach seiner Ueberführung in ein verstarb. Trotz der auf den Stationen welcher vor dem Besteigen

begriffener Züge, wegen der damit

Ueber den Umfang der vorzunehmenden Einverleibun Vororten in das Weichbild von Berlin liegen der „N. A. Z.“ zu⸗ g drei verschiedene Vorschläge vor. Diese Vorschläge, auf verschiedenen Plänen dargestellt sind, sollen zunächst den Mitgliedern des Magistrats unterbreitet werden, alsdann sollen in einer außerordentlichen Magistratssitzung am 17. d. M. die weiteren Ver⸗ handlungen über diesen Gegenstand stattfinden.

11 „Walküre“ 19 806; „Samson und Delila“ 17 216 Fr.

ausmacht. Man sieht, wie die it auch materiell trefflich zu statten

Ihrer Majestät

5) dem Zweig⸗Verein zu Tann

andere Vereinszwecke

ville, Straudin und Koning. Deutsch von Anton Langer. Musik von Charles Lecoeqa. In Scene gesetzt von Julius Fritzsche. Dirigent: Herr Kapell⸗ meister Krones. Anfang 7 ½ Uhr.

Im prachtvollen Park: Großes Doppel⸗ Concert, ausgeführt von der Berliner Concert Kapelle unter Leitung ihres Kapellmeisters Herrn Guthschmidt, und dem vollständigen Orchester des Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theaters, unter Leitung des Concertmeisters Herrn Stiemer. Auftreten der Wiener Liedersängerin Anna Fiori, der Costum⸗ Soubrette Elsa Rucinska, des Damen⸗ Terzetts Oriella, des EEEEEb1“ Alfred Bender und der Wiener Duettisten Lipp und Litt. Anfang 6 Uhr.

Um 10 Uhr: Die Fontaine Iumineuse. In Berlin nirgends sonst zu sehen. Elektrische Illumination. Sämmtliche Sehenswürdigkeiten sind geöffnet.

Mittwoch: Angot, die Tochter der Halle. Anfang 7 ½ Uhr. ü

Im prachtvollen Park: Großes Doppel⸗ Concert. Auftreten erster Gesangs⸗ und Instru⸗ mental⸗Künstler. Anfang 6 Uhr.

Kroll’'s Theater. Dienstag: Gastspiel von Marcella Sembrich. Die Perlenfischer. Oper in 3 Acten von Georges Bizet. (Leila: Frau Sembrich.) Anfang 7 Uhr.

Täglich: Vor, während und nach der Vorstellun Großes Concert im Sommer⸗Garten. Anfang Sonntags 4 Uhr, Wochentags 5 ½ Uhr.

Mittwoch: Die Kinder der Haide. Oper in 4 Aecten, frei nach Carl Beck's poetischer Erzählung nes. Musik von Anton Rubinstein. Anfang

8

Victoria-Theater. Belle⸗Alltancestraße 7S. Dienstag: Zum 24. Male mit vollständig neuer Aus⸗ stattung: Frau Venus. Modernes Märchen (großes Ausstattungsstück) mit Gesang und Ballet in 12

Bildern. Anfang 7 ½ Uhr. Im Belle⸗Alliance⸗Garten: Humoristischer Abend. Königlicher Musik⸗ director Adolf 71. Auftreten von Specialitäten ersten Ranges. Anfang 5 Uhr. Von 9 Uhr ab halber Kassenpreis. Brillante Illumination durch 25 000 Gas⸗ 1 ammen. Mittwoch Frau Venus. Anfang 7 ½ Uhr 8

Theater Unter den Linden.

Depeschen.

München, 12. Juni. (W. T. B.) Herzog Max Emanuel in Bayern ist heute früh um 7 Uhr in Feldafing am Starnberger See vermut getretenen Sprengung ei Herzog war bereits seit zwei Tagen leidend. bb 114“X“ Minister des Auswärtigen von Giers wurde heute vom Kaiser empfangen. des Auswärtigen Amts. Kopenhagen, 12. Juni.

h infolge einer bei einem Ritt ein⸗ Blutgefäßes gestorben. Der 142 S (W . B.) Der

Derselbe übernimmt wiederum die Leitung

Nach kurzem Auf⸗

8

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Dienstag: Gastspiel der ersten Soubrette des ungarischen Volks⸗ theaters in Budapest Fräulein Clara von Küry. Zum 5. Male: Unter persönlicher Leitung des Komponisten: Der Taugenichts. Operette in 3 Aecten „nach dem Französischen der Bayard und Vanderbürch. Deutsch von Richard Genée. Musik von Joseph Konti. Hierauf: Zum 79. Male: Die Welt⸗Ausstellung in Chicago und Die deutsche Abtheilung in dem populären Aus⸗ stattungs⸗Ballet Columbia. Anfang präcise 7 ½ Uhr. Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.

Adolph Ernst⸗Theater. Dienstag: 4. Gast⸗ spiel des österreichischen Operetten⸗Ensembles des Directors Adolf Baumann aus Brünn. Zum 4. Male: Der Schwiegerpapa. Operette in 3 Aecten nach dem Französischen von O. Monvy.

Musik von Alfred Strasser und Max von Weinzierl.

Anfang 7 ½ Uhr. Mittwoch: Dieselbe Vorstellung. 2☛ Der Sommer⸗Garten ist geöffnet.

Mrania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde⸗

Am Landes⸗Ausstellungs⸗Park (Lehrter Bahnhof), Geöffnet von 12 11 Uhr. Park (Lehrter Bahnhof)

2 Fanmilien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Margarethe Hoffmann mit Hrn. „Regierungs⸗Baumeister Gustav Maschke (Danzig).

Verehelicht: Hr. Hilmar Frhr. von Münchhausen mit Frl. Margarethe von Johnston (Nieder⸗ Schwedeldorf—-Rathen).

Geboren: Eine Tochter: Hrn. Rechtsanwalt Dr. Hans Schultz (Berlin). Hrn. Prem.⸗Licut. Hans Frhrn. von Berleps⸗ 838 el). 1

Gestorben: Fr. Anna Caroline Josepha Gräfi von Einsiedel⸗ Wolkenburg, geb. Freiin von Hardoncourt (Schloß Wolkenburg, Königreich Sachsen).

Redacteur: Dr. H. Klee, Direktor. Berlin: Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ 8

8

Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. 1 Sieben Beilagen

(W. T. B.) Der König ist Vormittags 10 ½ Uhr an Vord des hier getroffen und von den Mitgliedern der Königlichen Familie und sämmtlichen Ministern empfangen worden. enthalt trat der König die Fahrt nach der Sommerresidenz Bernstorff an.

rege Bauthätigkeit herrscht. Jahre weniger bemerkbar als sonst.

ischen Staats⸗Anzeiger.

1893.

Invaliditäts⸗ und Altersversicherung. Ueber den Stand der Alters⸗ und Invaliditätsversicherung in

Baden wird der „Bad. Corr.“ berichtet, daß bei der Versicherungs⸗ anstalt Baden im Monat Mai

123 Invalidenrenten) eingekommen und 140 Renten (48 und 92) be⸗ willigt worden sind. 1 8 esuche

102 (37 + 65) blieben unerledigt. Bis Ende Mai sind im ganzen 4516 Renten bewilligt worden (3373 Alters⸗ und 1143 Invalidenrenten). Davon kamen in Wegfall 725 (505 + 220) sodaß auf 1. Juni thatsächlich 4191 Rentenempfänger vorhanden sind (3268 Alters⸗ und 923 In⸗ validenrenten). Verglichen mit dem 1. Mai, hat sich die Zahl der thatsächlich vorhandenen Rentenempfänger am 1. Juni um 78 ver⸗ mehrt (4 Alters⸗ und 74 Invalidenrenten). 1 empfänger beziehen Renten im Gesammtjahresbetrag von .52 459 5 ₰. Der durchschnittliche Betrag einer Altersrente beträgt 128

182 Rentengesuche (59 Alters⸗,

Es wurden 20 (8 + 12) Gesuche abgelehnt,

Die 4191 Renten⸗

89 ₰, einer Invalidenrente 115 11 (am 1. Januar 1893 =

128 74 bezw. 114 53 %).

. Zwangs⸗Versteigerungen.

„Im Regierungsbezirk Marienwerder sind in den Monaten Februar, März und April 55 landwirthschaftlich genutzte Grundstücke mit einer Gesammtfläche von etwa 4600 ha zur Zwangsversteigerung gekommen. Darunter befanden sich drei Besitzungen von 500 oder mehr Hektaren Größe, 13 umfaßten eine Grundfläche von 100 bis 500 ha, 5 Besitzungen hatten einen Umfang von 50 bis 100 ha.

Sachsengängerei.

Die Sachsengängerei hat im Regierungsbezirk Posen bei Beginn

des Frühjahrs wieder einen erheblichen Umfang angenommen. Man

hat infolge dessen begonnen, den hierdurch eingetretenen Arbeitermangel durch Heranziehung von russisch⸗polnischen Arbeitern zu decken.

Auch im Regierungsbezirk Marienwerder ist, soweit es an einheimischen Arbatskrästen fehlte, genügender Ersatz durch russisch⸗ polnische Arbeiter eingetreten. Die Arbeiter fanden in der Land⸗ wirthschaft und in den Königlichen Forsten bei den Culturarbeiten

gute Beschäftigung.

Zur Arbeiterbewegung.

In dem der österreichisch⸗ungarischen Staats⸗Eisenhahn⸗ esellschaft gehörigen Romaschachte sind, wie dem „W. T. g aus Wien berichtet wird, seit dem 9. d. M. sämmtliche 1800 Arbeiter ausständig. Nach einer weiteren Meldung des „Wolff'schen Bureaus“ aus Kladno ist dort in zwei weiteren Schächten der Staatsbahngesellschaft mit einer Gesammt⸗ belegschaft von 930 Mann der Strike ausgebrochen. Wie dem „H. T. B.“ unterm heutigen Tage aus Kladno gemeldet wird, gewinnt der Ausstand der Kohlen⸗ arbeiter noch an Ausdehnung; es sind danach bereits 5000 Arbeiter ausständig. Die Ruhe ist bisher nicht gestört. Als Ursache des Strikes wird der „Frkft. Z.“ das Verlangen der Arbeiter nach einer Erhöhung des Tagelohns und Rege⸗ lung des Bruderladenstatuts bezeichnet. Wie demselben Blatt aus Budapest gemeldet wird, ist es zwischen den Strikenden im Fünfkirchener Kohlengebiet und

dem Militär am 9. d. M. zu Zusammenstößen gekommen. Der Arbeiterausschuß in den mechanischen Bandwebereien in Verviers beschloß, wie dem „H. T. B.“ berichtet wird, den Ausstand (vergl. Nr. 137 d. Bl.) fortzusetzen. Einige Arbeiter, welche eine Lohnerhöhung erbierten, zahlen den Mehrbetrag als freiwilligen

eitrag zum Fonds der Ausständigen.

in Werlin ist, wie die „Nat.⸗Ztg.“ meldet, von dem Maurerstrike, der am 6. d. M. in einer Versammlung beschlossen wurde (vergl. Nr. 135 d. Bl.), wenig zu spüren. Es haben nur ver⸗ einzelte Arbeitseinstellungen stattgefunden, in der inneren Stadt fast gar keine, die meisten im Westen, wo auf Schöneberger Gebiet eine Der Zuzug von außerhalb ist in diesem

Nach einem Bericht des „Vorwärts“ haben in der R. Meyer'schen Knopffabrik in Frankenhausen (Kyffhäuser) am 8. d. M. sämmtliche Knopfmacher die Arbeit eingestellt. Herr Meyer wollte dieser Tage in seinem Geschäft Theilarbeit ein⸗ führen, stellte aber dabei die Accordpreise so fest, daß sich für die Arbeiter gegen früher ein Lohnabzug von 15 bis 20 7% heraus⸗ stellte. Als darauf am letzten Montag sämmtliche Ausbohrer die Lohnliste verlangten, kündigte Herr M. fünf Arbeitern. Infolge dieser Maßrege⸗ lung fand am nächsten Tage eine Versammlung sämmtlicher Arbeiter die größtentheils als Hausarbeiter beschäftigt sind statt, in welcher folgende Forderungen an den Fabrikanten beschlossen wurden: 1) Aufrechterhaltung der alten Arbeitsmethode ohne jeden Abzug; 2) humane Behandlungsweise, alle Arbeiter über achtzehn Jahre sind mit „Sie“ anstatt wie bisher mit „Du“ anzureden; 3) regelmäßige Lohnauszahlung Sonnabends zwischen 4—7 Uhr; 4) Zurücknahme der erfolgten Kündigungen und E“ späterer Maßregelungen. Diese Forderungen wurden von dem abrikanten abgelehnt. Darauf fand am Mittwoch eine öffentliche Knopfarbeiter⸗Versammlung statt, die sich einstimmig für den Eintritt in einen Strike erklärte.

Kunst und Wissenschaf

L. K. Paris hat neben seinen beiden Salons, dem von der Société des artistes français im Industriepalast der Champs Elysées veranstalteten, der die ältere Richtung vertritt, und dem Meissonier⸗Salon der Société nationale auf dem Champ de Mars, in dem die jüngere Generation sich ihr Rendezvous giebt, noch alljährlich einen Salon des refusés aufzuweisen, in welchem die von der Aufnahmejury zurückgewiesenen Bilder vereinigt sind. Berlin hat die Pariser Sitte in diesem Jahre nachgeahmt, indem sich mit den Zurückgewiesenen eine Anzahl anderer Maler zu einer „Freien Berliner Kunstausstellung“ im Erdgeschoß des Hohenzollern⸗Panoramas zusammenschlossen. Während indessen der Salon des refusés hie und da Werke birgt, deren Verwegenheit interessirt, überwiegt hier bis auf wenige zu er⸗ wähnende Ausnahmen die Unzulänglichkeit. Der Mehrzahl der hier ausgestellten Werke fehlt die persönliche Note, weniger Extravaganzen als Mängel fallen auf, und das indignirte Ausrufungszeichen, das hinter dem Wort „Zurückgewiesen“ auf dem den Bildern angehefteten Sb prangt, könnte nicht selten einem „mit Recht“ Platz machen.

reilich darf man nicht übersehen, daß unter den Werken im Landes⸗Ausstellungspalast sich ohne Mühe vierhundert weitere Nummern nden lassen, die 8 für eine solche Bezeichnung eignen, aber einen künstlerischen Justizmord hat sich die ury nicht vorzuwerfen. Daß man dem talentvollen Norweger Edward Munch den so vielen kleinen Talenten offenstehenden Weg zum Publikum wie den Eintritt in den Verein Berliner Künstler verschränkt hat, bleibt allerdings zu bedauern. Seine beiden Interieurs eweisen aufs neue eine außerordentliche Begabung für die Bewältigung ungewöhnlicher Beleuchtungsprobleme. Aus ihnen spricht eine un⸗ mittelbare Kraft und Sicherheit, die den verwandten, nur wesentlich schwächeren Versuchen Edmund Edel's fehlt.

Am ehesten 1 licht für diesen Künstler einnehmen, 1 1 auf rothem Grunde besitzt schätzenswerthe Qualitäten, während das lebensgroße Bildniß eines Cellovirtuosen recht unbedeutend wirkt. Nicht zu den zurückgewiesenen Bildern gehören die Pastelle A. Nor⸗ mann'’s, der mit einigen nordischen Landschaften in intensiver Be⸗ leuchtung hier besser vertreten ist, als mit seinen großen, aber manierirten Oelbildern der Hauptausstellung. Sieben Bilder des unlängst so traurig geendeten Orientmalers A. von Meckel zeigen den begabten Künstler zum theil, wie in der kleinen Haremsscene (Nr. 21 des Katalogs), von seiner besten Seite. Nur die große, fast ganz in milchweißen Tönen gehaltene Marine muthet dem Auge des Unkundigen etwas zu viel zu. Eine italienische Vedute von Helene Westphal und ein Pastell⸗ porträt von Käthe Kottwitz Damenhand, deren Zurückweisung vielleicht als Härte erscheinen könnte, während die religiösen Bilder von Fräulein B. Albin und die Porträts von Cilly Bernheim ihr Schicksal durchaus verdienen. R. Hauschess flottgemalte Dampfereinfahrt bei stürmischer See hat, wenn wir nicht irren, schon 1891 seine Ausstellungsfestigkeit erwiesen. mit seinen karte Anspruch auf größere Milde der Jury gehabt. Eine sehr interessante, wenn auch etwas allzustark in pastosem Farbenauftrag schwelgende kleine Landschaft von E. Hossin, sowie die breiten, in Lieber⸗ mann's Stile ausgeführten Kohlestudien von H. Rosenberg möchten wir ebenfalls gegen das Verdict der Aufnahme⸗Commission in Schutz dehmen. Damit ist aber auch die Auslese der malerischen Leistungen erschöpft.

reproduciren. Eine 1 Verst nicht abzusprechen, auch technisch fallen besondere Mängel nicht ins Auge. Jedoch ist die Frage berechtigt, ob der Reiz der edeln Com⸗ position und Linienführung nicht in der Grabsticheltechnik zu besserer

höht worden,

Berlin, Montag, den 12. Juni

Thiergartenvedute bei Morgen⸗

könnte eine n auch sein Damenporträt

ind die einzigen Leistungen von

Fischer⸗Cörlin hätte vielleicht

Much G. A. getuschten Einladungs⸗

Fächermalereien und einer

Unter den plastischen Arbeiten überrascht es, die verkleinerten

Wiederholungen der für die Nationalgalerie ausgeführten Gruppen

„Malerei“ und „Bildhauerei“ von M. Schulz, sowie das preis⸗

gekrönte Modell eines Kaiser Wilhelm⸗Denkmals von Max Klein, eine ernste, würdevolle Leistung, an dieser vervehmten Stelle zu

finden. Finzelberg bekunden ein frisches Talent und würden e

Zwei Sculpturen von H. Haas und eine Porträtbüste von

iner Ausstellung zur Unehre gereichen. Max Horte schließlich, der

als Maler noch recht viel zu lernen hat, wie fetge ausgestellten

gabe gewagt, die Radirung zu Versuch

Vorträts beweisen, hat sich an die große Au ixtinische Madonna Raffael's in einer großen warme, tonige Wirkung ist dem

Geltung gekommen wäre. Den übrigen Ausstellern erweist die Kritik

einen Dienst, wenn sie ihre Namen verschweigt, zumal sie doch nur das von der Jury gefällte Urtheil bestätigen könnte.

Im Verlage der bekannten Kunstanstalt von Rud. Schuster, Berlin, erscheint soeben die illustrirte Ausgabe des Katalogs der

großen Berliner Kunstausstellung in neuer verbesserter Auflage. auch der nach Eröffnung der Ausstellung eingegangenen Kunstwerke und ist um weitere 16 Illustrationen bereichert worden, sodaß die

Sie enthält nunmehr ein vollständiges Verzeichniß aller,

Gesammtzahl der Illustrationen 224 beträgt. Der Preis ist nicht er⸗ sondern beträgt wie bisher brochirt 2 ℳ, ge⸗ bunden 3

In der am 30. Mai abgehaltenen Sitzung des Elektro⸗ technischen Vereins waren die Vorschläge betreffs neuer egel. trischer und anderer Einheiten, welche vom vorbereitenden Comité zu dem bevorstehenden internationalen Elektriker⸗ Congreß in Chicago vorgeschlagen sind, zur Berathung gestellt. Herr Dr. Budde hatte das Referat über die vom Technischen Aus⸗ schusse des Vereins im Zusammengehen mit der Phvysikalisch⸗technischen Reichsanstalt dazu eingebrachten Anträge übernommen, welche nach lebhafter Discussion vom Verein gebilligt wurden. Unter andern soll danach die in Deutschland bereits eingeführte Hefner⸗Lampe als internationale Lichteinheit auf dem Congreß in Vorschlag gebracht werden. Es wurde ferner beschlossen, dahin zu wirken, daß der Con⸗ greß nicht, wie jetzt angesetzt, am 21. August, sondern erst am 15. September d. Js. zu eröffnen sein werde. Darauf hielt der Vorsitzende Herr von Hefner⸗Alteneck einen Vortrag über seine von der Allgemeinen Elektricitäts⸗Gesellschaft übernommene Anordnung elektrischer Uhren in Verbindung mit Lichtanlagen. Durch diese werden die städtischen Stromlieferungsanlagen befähigt, ihren Kunden nicht nur Licht und Kraft, sondern auch Uhren zu liefern, welche ohne deren Zuthun stets die genaue „Zeit mit voller Sicherheit angeben. Die betreffenden Mechanismen wurden an der Hand von Zeichnungen erläutert. Herr Dr. Eisenmann führte hierauf der Versammlun sein elektrophonisches Klavier vor. Die Einschaltung des Stromes geschieht durch ein Pedal; es können sodann Töne auf elektrischem Wege erzeugt und auch Töne, die durch den Anschlag der Klavier⸗ hämmer hervorgebracht sind, durch den elektrischen Strom verlängert werden. Das Instrument, mit dieser Einrichtung versehen, dürfte geeignet sein, in manchen Fällen die Orgel zu ersetzen, da die durch den elektrischen Strom ermöglichte Verlängerung und Kraftfülle der Töne es sehr zum Vortrag von Kirchenmusik passend erscheinen läßt. Die nächste Sitzung des Vereins wurde auf Dienstag, 24. Oktober anberaumt.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Stand der Saaten.

Im Regierungsbezirk Posen haben die Wintersaaten, welche anfangs einen guten Stand zeigten, infolge der anhaltenden Trocken⸗ heit sowie der kalten Witterung erheblich gelitten. Die Frühjahrs⸗ bestellung ist fast überall beendet, doch sind die Saaten der Dürre wegen nur spärlich aufgegangen. 1

Aus dem Regierungsbezirk Marienwerder wird berichtet: Obwohl die Saaten gut durch den Winter gekommen waren, haben die späteren Nachtfröste und die lange andauernde Dürre die Hoff⸗ nungen der Landwirthe herabgemindert. Die Wintersaaten hatten im vorigen Monat im allgemeinen kein frisches Aussehen. 8 Die trockene Witterung hat die Frühjahrsbestellung erheblich begünstigt und eine schleunige Beendigung der Arbeiten ermöglicht. Die Ent⸗ wickelung der Frühjahrssaaten war aber wegen der trockenen Witterung

keine besonders günstige.

Kiefernspinner. 1

Die im vergangenen Herbst in vier Oberförstereien des Regie⸗ rungsbezirks Marienwerder angestellten Probesammlungen nach schädlichen Forstinsecten haben ergeben, daß während des ver⸗ gangenen Sommers eine Vermehrung des Kiefernspinners eingetreten ist. Im laufenden Frühjahr sind deshalb, um den Grund der ein⸗ getretenen Vermehrung und die hauptsächlich befallenen Bestände feststellen zu können, in allen Beständen jener vier Reviere, in welchen im vergangenen Herbst mehr als zwei Raupen pro Stamm im Winterlager gefunden wurden, Probeleimungen vorgenommen worden, deren Resultate noch nicht vorliegen. In der Oberförsterei Königsbruch haben ungefähr 250 ha der am stärksten befallenen Bestände zur Vertilgung der Raupen geleimt werden müssen.

Washington, 10. Juni. (W. T. B.) Dem Ackerbaubericht für Juni zufolge hat das mit Bau mwolle bepflanzte Arcal gegen 1892 um ½ % zugenommen. Infolge günstigeren Wetters haben sich

die Ernteaussichten gebessert. Der Durchschnittsstand am 1. d. M. be⸗ trug für Baumwolle 85,6, Winterweizen 75,5, Frühlingweizen 86,4, Se 88,9 und Roggen 84,6 %.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗

Maßregeln.

Für Provenienzen mit Passagieren aus Marseille seit dem

7. d. M. eine Quarantäne von drei Tagen, für solche ohne Passagiere

te. Visite und Desinfection in türkischen Lazarethhäfen an⸗ geordnet.

Cholera. Montpellier, 11. Juni. Gestern sind hier zwei Todesfälle

infolge von Cholera vorgekommen. Außerdem sind zahlreiche Fälle

von Typhus festgestellt.

Sterblichkeits⸗ und Gesundheitsverhältnisse während des Monats April 1893.

Gemäß den Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts sind im Monat April von je 1000 Einwohnern, auf das Jahr berechnet, als gestorben gemeldet: in Berlin 21,1, in Breslau 28,0, in Königsberg 24,8, in Köln 29,3, in Cassel 16,6, in Magdeburg 19,4, in Stettin 24,7, in Altona 19,5, in 16,3, in Frankfurt a. M. 20,7, in Wiesbaden 21,6, in München 25,8, in Nürnberg 21,4, in Augsburg 27,5, in Dresden 24,6, in Leipzig 19,0, in Stuttgart 21,3, in Karlsruhe 19,9, in Braunschweig 19,9, in Hamburg 18,7, in Straß⸗ burg 25,5, in Metz 20,8, in Amsterdam 18,6, in Brüssel 29,4, in Budapest 30,0, in Christiania 17,4, in Dublin 26,1, in Edinburg 18,3, in Glasgow 25,7, in Kopenhagen 22,4, in Krakau 46,3, in Liverpool 24,7, in London 20,1, in Lyon 2, in Odessa 26,5, in Paris 30,5, in St. Petersburg?, in Moskau 35,7, in Prag 27,8, in Rom (März) 22,7, in Stockholm 22,0, in Triest 30,2, in Turin (März) 26,5, in Venedig 39,2, in Warschau 24,9, in Wien 26,2, in New⸗York 30,0. (Für die nichtdeutschen Städte ist der Zeitraum Wochen, vom 2. bis 29. April cr., zusammengefaßt worden.

Der Gesundheitsstand im Monat April blieb in der überwiegenden Mehrzahl der größeren deutschen wie nichtdeutschen Städte ein günstiger, doch hat die Sterblichkeit im allgemeinen etwas zugenommen. Die Zahl der deutschen Städte mit sehr geringer Sterblichkeit, in denen die Sterblichkeitsziffer noch nicht die Höhe von 15,0 pro Mille und Jahr erreichte, hat wieder zugenommen und stieg von 3 des Vormonats auf 11, und zwar erfreuten sich Allenstein, Bockenheim, Gnesen, Grünberg, Hirschberg, Lahn, Lichtenberg (bei Berlin), Siegen und Ludwigsburg, Zerbst und Greiz einer solch niedrigen Sterblichkeit. Die Zahl der Orte mit hoher Sterblichkeit ging von 3 im März auf 2 herab (Langenbielau und Amberg). Das Maximum der Sterblichkeit erreichte wie im Vormonat Langenbielau mit 39,4 pro Mille und Jahr. Von nichtdeutschen Städten hatten Krakau, Moskau, Venedig Sterblichkeitsziffern über 35,0 pro Mille. Die Zahl der deutschen Orte mit günstiger Sterb⸗ lichkeit (bis 20,0 pro Mille) war, obwohl eine große (62), doch eine kleinere als im Vormonat, wo die Zahl dieser Orte 87 betrug. Aus der Zahl derselben wollen wir hier nur Altona, Barmen, (b. Berlin), Beuthen O.⸗S., Bielefeld, Düsseldorf, Elberfeld, M.⸗ Gladbach, Göttingen, Halle, Hannover, Insterburg, Cassel, Kiel, Königshütte, Magdeburg, Minden, Mühlhaufen i. Th., Nordhausen, Osnabrück, Stendal, Wesel, Wilhelmshaven, Bamberg, Hof, Kaisers⸗ lautern, Leipzig, Zittau, Gmund, Ulm, Karlsruhe, Schwerin i. M., Weimar, Braunschweig, Coburg, Dessau, Bremen, Hamburg und von nichtdeutschen Städten Amsterdam, Christiania und Edin⸗ burg erwähnen. Die Zahl der deutschen Orte mit mäßi hoher Sterblichkeit (bis 23,0 pro Mille) blieb fast die Su hohe wie im März (57 gegen 61), und nennen wir aus der Zahl derselben hier nur Berlin, Bromberg, Charlottenburg, Danzig, Erfurt, Flensburg, Frankfurt a. M., Gleiwitz. Krefeld, Kreuznach, Neisse, Faderborn, Posen, Thorn, Trier, Wandsbek, Wiesbaden, Bayreuth, Nürnberg, Pirmasens, Meißen, Zwickau, Cannstatt, Heilbronn, Stuttgart, Mannheim, Darmstadt, Offenbach, Rostock, Eisenach, Bernburg, Cöthen, Gera, Lübeck, Colmar, Metz und von nichtdeutschen Städten Kopenhagen, London, Stockholm. Die Betheiligung des Säuglingsalters an der Gesammtsterblichkeit war im anzen eine etwas kleinere als im Vormonat. Von je 10 000 Lebenden starben aufs Jahr berechnet: in Stuttgart 47, in Hamburg 56, in Berlin 60, in Dresden 67, in München 90 Säuglinge. Diese geringere Betheiligung des Säuglingsalters wurde bedingt durch das im allgemeinen seltenere Vorkommen von acuten Darmkrank heiten, die nur in wenigen Orten (München, Hamburg, Mülhausen i. E., Amsterdam, Brüssel, Venedig) mehr Opfer for⸗ derten als im März. Dagegen war die Sterblichkeit in de höheren Altersklassen (besonders von 40 Jahren ab) eine

esteigerte, zumeist veranlaßt durch acute Entzündungen der die fast in allen Großstädten, besonders aber in Aachen, Altona, Barmen, Berlin, Breslau, Charlottenburg Düsseldorf, Elberfeld, Essen, Frankfurt a. M., Köln Krefeld, Augsburg, München, Nürnberg, Würzburg, resden, Leipzig Stuttgart, Mannheim, Mainz, Braunschweig, Bremen, Hamburg Mülhausen i. E., Straßburg, Amsterdam, Brüssel, Krakau, London aris, Stockholm, Venedig, Wien u. a. mehr und nur in Dortmund bate Königsberg, Magdeburg, Karlsruhe, Budapest, Prag, Kopen agen, Odessa, Moskau weniger Todesfälle als im Vormonat hervor riefen. Auch Erkrankungen an Grippe zeigten sich im April häufig und bedingten vielfach mehr Todesfälle als im März. Vereinzelte Todes fälle an Grippe wurden aus Frankfurt a. O., Magdeburg, Meißen, Leipzig Braunschweig, Amsterdam, Budapest und Wien gemeldet; mehrfache aus Dresden und Stockholm (je 3), aus Kopenhagen (5), aus Moskau (6), aus Köln (26), aus Berlin (29), aus New⸗York (85) aus London (174), aus Paris (234). Todesfölle an Lungen⸗ schwindsucht wurden gleichfalls mehr als im März berichtet. Die Nachrichten über den Stand der Cholera lauteten im April günstig. Aus deutschen Orten kam kein Cholerafall zum Vor⸗ schein. In Oesterreich⸗Ungarn hatte sich in der galizischen Ort⸗ schaft Kudrynce (Bezirk Borszezow) schon im März durch Einschleppung aus Rußland ein Seuchenherd gebildet und erkrankten daselbst im April 22 Personen, von denen 15 starben. Auch in einigen in demselben Bezirke gelegenen Ortschaften wurden meist vereinzelt gebliebene Cholerafälle (im ganzen 12, von denen 8 tödtlich derliggenh festgestellt; auch im Bezirk Tarnopol wurden einzelne Fälle beobachtet. Do gelang es hier überall, die Fälle zu isoliren und die Weiterverbreitung der Seuche zu verhindern, sodaß zu Ende des Monats Galizien seuchen⸗ frei war. In Frankreich zeigte sich die Cholera im April in der Stadt und im Kreise Lorient in größerer Ausdehnung, und im De⸗ partement Finistoͤre in der Hafenstadt Quimper, sowie in der Irren⸗ anstalt St. Athanase. In Rußland hat die Epidemie in fast allen Gouvernements erheblich abgenommen; vereinzelte Fälle kamen jedoch noch aus der Stadt und dem Kreise Orel, aus Saratow, Ufa, Jelissawetpol, dem Dongebiet zur Mittheilung; größer war jedoch noch in Podolien die Zahl der gemeldeten Erkrankungen. In Italien kam in der Provinz Cuneo (San Rocco) ein vereinzelt gebliebener choleraverdächtiger Fall mit tödtlichem Ausgange zur Kennt⸗ niß. Von den anderen Infectionskrankheiten wurden Sterbe⸗ fälle an Masern, Scharlach und Pocken häufiger, an Diphtherie,

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