Regierungsbezirk Cassel.
bof eismar⸗Rinteln. Werner (Antisem.) gewählt. Cassel⸗Melsungen. Hügeden (cons.) gewählt. schwege⸗Schmalkalden. Leuß Aen em. gewählt. Marburg. Böckel (Antisem.) gewählt. Hersfeld⸗Rotenburg. Die Wahl Werner's (Antisem.)
Provinz Westfalen. Regierungsbezirk Arnsberg. Wabekee. Wittgenstein, Siegen. Dresler (natl.) gegen Stöcker cons.) gewählt. Wahlkr. 3. Altena, Iserlohn. Lenzmann (freis. Volksp.) ge⸗ . Hagen. Eugen Richter mit 13 000 St. gegen Breil (Soc.) 8 8. St. gewählt. Wahlkr. 5. uchs (Centr.) 28 512 St., Haarmann (natl.) 25 887 St. Ausstehende Bezirke belanglos. Wahlkr. 6. Dortmund. Möller (natl.) gewählt. Wahlkr. 7. Hamm⸗Soest. Schulze⸗Henne (natl.) 13 198 St., Prinz (Centr.) 11 987 St. Ersterer gewählt. Regierungsbezirk Minden. Wahlkr. 3.
82
Beelefeld. Humann (Centr.) mit annähernd 2000 St. Majorität gegen Weihe (cons.) gewählt. Rheinprovinz. Regierungsbezirk Köln. Weahlkr. Stadt Köln. Greiß (Centr.) mit 22 642 St. gewählt. Lücke (Soc.) erhielt 10 840 St. Regierungsbezirk Düsseldorf. Wahlkr. 1. Lennep⸗Mettmann. Meist (Soc.) mit 15 124 St. gegen Schmidt (freis. Volksp.) mit 13 362 St. gewählt. Wahlkr. 4. Düsseldorf. Wenders (Centr.) gewählt. Wahlkr. 5. Essen. Krupp (natl.) mit etwas mehr als 2000 St. Majorität gewählt. Wahlkr. 6. Duisburg. Hammacher (natl.) mit ca. 3000 St. Majorität gewählt. Regierungsbezirk Koblenz. Wahlkr. 1. Wetzlar. Wiederwahl Krämer's (natl.) gesichert. Wahlkr. 4. Kreuznach⸗Simmern. von Cuny (natl.) mit großer Majorität gewähl
Wahlkr. 1.
Majorität gewählt. Königreich Sachsen. Wahlkr. 1. Zittau. Buddeberg (freis. Volksp.) 10 687 St., Waentig (natl.) 8935 St. Ersterer ist gewählt. Wahlkr. 2. Löbau. Herzog sfreñ Volksp.) gewählt. Wahlkr. 4. Dresden r. d. Elbe. Klemm (Antisem.) gewählt. Wahlkr. 5. Dresden links der Elbe. Zimmermann (Antisem.)
gewählt. Wahlkr. 7. Meißen. Lieber UAntisem, mit 12 249 St. gewählt. Wahlkr. 9. Freiberg. Merbach (Reichsp.) gewählt.
Wahlkr. 21. Annaberg. Justiz⸗Rath Böhme (natl.) gewählt.
Speyer. Clemm (natl.) mit etwa 6000 St.
* † S9,298
S
eülkt. 5. Freiburg. Marbe (Centr.) mit 500 St. Majorität gewählt.
Wahlkr. 9. Pforzheim. Frank (nat.) gewählt.
Wahlkr. 10. Kardrup⸗Bruchsal. Pflüger (freis. Volksp.) 11 938 St., Rheinau (natl.) 11 436 St. Ersterer ist gewählt.
Wahlkr. 11. Mannheim. Bassermann (natl.) gewählt. 1
Wahlkr. 12. Heidelberg. Weber (natl.) mit 4000 St. Majorität gewählt.
Hessen.
Wahlkr. 1. Gießen. Köhler (Antisem.) mit etwa 1000 St. Mehrheit gegen Meinert (natl.) gewählt.
Wahlkr. 2. Friedberg⸗Büdingen. Graf Oriola (natl.) mit 2000 St. Majorität gewählt.
“ 8. Alsfeld⸗Lauterbach. Zimmermann (Antisem.)
ewählt. G Wahlkr. 4. Darmstadt⸗Großgerau. Osann (natl.) erhielt 12 862 St., Cramer (Soc.) 7526 St. Osann mithin gewählt.
Wahlkr. 5. Offenbach a. M. Ulrich (Soc.) gewählt.
Wahlkr. Bensheim⸗Erbach. Hirschel (Antisem.) gewählt.
Wahlkr. Bingen⸗Alzei. Träger (freis. Volksp.) gewählt
Wahlkr. Mainz. Jost (Soc.) gewählt.
Mecklenburg⸗Schwerin.
Wahlkr. Hagenow. Rettig (cons.) gewählt. 1
Wahlkr. Schwerin⸗Wismar. v. Viereck (cons.) gewählt.
.““ Ludwigslust, Parchim. Pachnicke (freis. Volksp.) gewählt.
Wahlkr. Rostock. v. Buchka (cons.) gewählt.
Wahlkr. Güstrow. Graf v. Schlieffen (cons.) gewählt.
Braunschweig.
“ 2. Wolffenbüttel⸗Helmstadt. Schwerdfeger (cons.) gewählt.
Wahlkr. 3.
(natl.) scheint sicher. Sachsen⸗Meiningen. Paasche (natl.) gegen Weigt (freis. Volksp.) gewählt. Schwarzburg⸗Sondershausen.
Pieschel (natl.) gewählt.
Elsaß⸗Lothringen.
Wahlkr. 3. Colmar. Preiß (Protestler) mit 6374 St. gegen Ruhland (liberaler Elsässer) mit 6319 St. gewählt.
Wahlkr. 8. Straßburg. Bebel (Soc.) 8193 St., Petri (natl.) 7693 St. Ersterer mithin gewählt.
Von den 180 Stichwahlen, die erforderlich waren, liegt bis jetzt das Resultat von 144 vor. In diesen Wahlen sind gewählt worden 20 Conservative, 10 Reichspartei, 27 National⸗ liberale, 8 Ultramontane, 20 Socialdemokraten, 9 Freisinnige
Vereinigung, 18 Freisinnige Volkspartei, 6 Süddeutsche Volks⸗
Welfen, 7 Polen, 1 Els. Protestler, 12 Antisemiten, 1 Wilder.
Mit dem Ergebniß der Hauptwahlen zusammen sind bis Montag Mittag — es stehen noch 36 Wahlen aus — gewählt
Gandersheim⸗Holzminden. Die Wahl Krüger's
Theater und Musik.
Wilhelmstädtisches Theater.
Unter den von der Direction mit erfreulichem Erfolg veranstal⸗ teten Aufführungen älterer bewährter Operetten gelangte am Sonn⸗ abend die seit ihrem ersten Erscheinen im Jahre 1879 zuerst gegebene und seitdem fortdauernd beliebte komische Operette „Boccaccio“ von F. Zell und R. Genée, Musik von Fr. von Suppé, zur Darstellung. Die Ankündigung derselben hatte eine zahlreiche Zuschauer⸗ menge angelockt, die sich an der reizvollen Musik erfreute und den Darstellern wiederholt lebhaften Beifall spendete. Des Sommer⸗ urlaubs wegen waren mehrere der ersten Kräfte nicht zur Verfügung, doch hatte die Regie auch diese Schwierigkeit geschickt überwunden und aus der großen Zahl der gut geschulten Sänger und Sängerinnen die geeigneten Personen herausgefunden, um eine in jeder Beziehung gelungene Vorstellung zu ermöglichen. Besondere
nerkennung verdienen der Regisseur Herr Unger für die sorgsame Einübung der Chöre und der Kapellmeister Herr Stolz für die tadellose Leitung der Operette. Unter den Darstellern trat am meisten Fräulein Cornelli hervor, die als Boccaccio in Gesang und Spiel wieder hervorragendes leistete. Fräulein Csendes, welche die Fiametta gab, hatte im ersten Act mit einer leichten Unpäßlichkeit zu kämpfen, doch gelang ihr schon der Vortrag des hübschen Liedes „Hab' ich nur Deine Liebe“ bis auf wenige Stellen, wo die Stimme versagte, zu allgemeiner Zufriedenheit; und shütan hatte sie die Heiserkeit vollständig überwunden. Durch Lebendigkeit des Spiels und guten Gesan sitner sich Herr Bruch als Pietro, Prinz von Palermo, durch köstlichen Humor die Herren Hanno als Gewürzkrämer Lambertuccio, Bausenwein als Faßbinder Loiteringhi und Ernsthaft als Barbier Scala aus. Auch die Damen Berthier, Kluge und Graichen wirkten in den Rollen der Beatrice, Isabella und Petronella beifällig mit.
Während der Pausen und nach der Vorstellung erfreuten sich die Besucher an den militärischen Klängen der Musik der im Concert⸗ Park in Uniform spielenden Kapelle des 2. Garde⸗Ulanen⸗Regiments unter der Leitung des Stabstrompeters Herrn Neese und den gut ausgewählten Musikstücken der Berliner Concert⸗Kapelle unter der Leitung ihres Kapellmeisters, des Herrn Guthschmidt.
Kroll's Theater.
Frau Marcella Sembrich und Frau Klafsky vereinigten sich am Sonnabend zu einem gemeinsamen Auftreten in Mozart'’s „Figaro's Hochzeit“. Das Theater war ausverkauft, und die Besucher, die mit hohen Erwartungen hingegangen waren, wurden auch nicht getäuscht. Frau Sembrich ist als Susanne den Berlinern bereits bekannt; sie sang die Partie deutsch und mit der an ihr ge⸗ wohnten Meisterschaft. Die Rolle der Gräfin eignet sich eigentlich nicht recht für die hochdramatische ängerin; die Stimme der rau Klafsky ist hierfür zu groß und zu voll; wenn gleichwohl ihre Partie bis in die kleinsten Einzel⸗ heiten fein durchgearbeitet war, so beweist dies von neuem die außer⸗ ordentliche Kunst der Sängerin, den schwierigsten Anforderungen ge⸗ recht zu werden. Das Briefduett der beiden Damen mußte wiederholt werden; beim zweiten Male ging es noch tadelloser von statten als
Wahlkr. 23. Mehrheit gewählt.
Wahlkr. 1. Kloß (Soc.) erhielt 15 825 St. Wahlkr. 2. Cannstatt⸗Ludwigsburg. gewählt. Wahlkr. 3. 3 4. Wahlkr. 5. Eßlingen. Wahlkr. 8. Freudenstadt⸗Oberndorf. Wahlkr. 10. Göppingen. Schmid (natl.) 8586 St. Ersterer ist gewählt. Großherzogthum Baden. Wahlkr. 1. Konstanz, Ueberlingen. Wahlkr. 2. Donaueschingen, Villingen. (cons.) 10 622 St., Wacker (Centr.) 9451 St. Wahlkr. 4. Lörrach, Müllheim. 1200 St. Majorität gegen Schüler (Centr.) gewählt.
Württemberg.
Plauen i. Voigtl. Polenz (cons.) mit über 700 St.
Stuttgart. Siegle (natl.) mit 16 064 St. gewählt. Schnaidt (südd. Volksp.)
Heilbronn. Haag (Volksp.) sicher gewählt. Böblingen⸗Leonberg. Kärcher (Volksp.) gewählt. Ehni (Volksp.) gewählt.
Galler (Volksp.) gewählt. Speiser (Volksp.) 11 462 St.
Hug (Centr.) gewählt. Frhr. von Hornstein Ersterer gewählt. Blankenhorn (natl.) mit
Parteien hinzu): 1 Conservative 49. D. Reichsp. 11 Nationalliberale 15 Ultramontane 81. 88 Verein. 3
r. Volksp. 0 Socialdemokr. 24 Südd. Volksp. 4 Welfen Polen Antisemiten Dãne Wilde Elsässer
worden (wir fügen in Klammern die bisherige Stärke der
69 (68) 21 (18) 42 (42) 89 (111)
der bekannten
IIIIelnhlneüeh;
H
beim ersten Mal.
Im Königlichen Opernhause werden morgen die „Bajazzi“ mit Frau Herzo 8
sowie „Djamile 3 Lieban, Schmidt gegeben. 12¹0 6 in Granada“ mit Herrn Fitzau als Föger⸗ Fräulein Weitz, den Herren — Rothmühl, Lieban und Stammer zur
Ballet „Die Puppenfee“.
Im Neuen Theater Schauspiel am Dienstag „Der Widerspenstigen Zähmung“ mit den Damen Conrad, Plan, den Oberländer, Purschian, Hertzer, „ H zur has tehh e. Mittwoch wird das Lustspiel „Letzte Liebe“ in
e
hilipp, hilipp, Am Mittwoch gelangt „Das Nachtlager
ränkel,
und den Herren Sylva, Bulß, Herren
* mit Fräulein Rothauser, den
ufführung. Hierauf folgt das
gelangt durch das Königliche Matkowsky, Klein, Arndt,
nk, Eichholz, Hartmann, Sigrist
etzung gegeben.
8.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.) .
vom 26 Juni, Morgens.
Wetterberi
8
08
— 8 △
Wind. Wetter.
Meeressp. red. in Millim. S
Stationen.
Bar. auf 0 Gr. Temperatur in 0 Celsius
50 C. = 40R.
u. d.
756 756 749
wolkig wolkig Regen 3 bedeckt
Belmullet.. Thereen, 18 ristiansun
Kopenhagen. 756 WSW Stockholm. 754 SSO 18 egen
ONO W WSW
beae ., 753 S t Petersburg 755 SSO halb bed. Moskau. . 759 ONO wolkenlos 61666 bedeckt Cherbourg. 756 OSO e““ WSW 1 wolkenlos “ 3 wolkigi) eurg⸗ . 759 SW winemünde 758. wolkig²) WSW I1 halb bed. ³) Memel 756 SW bed. 4)9 16 n 161I113“ 2 bedeckt ünster 760 SSW A4 halb bed. Wiesbaden. 762 NW 2 heiter) München 764 SW 3 balb bed. Berlin 760 W 4 wolkig!) Wien 763 WNW 2 wolkenl.³) Fle dAix — 761 W 5 bedeckt q1616— still wolkig Priest 1176 88— ²) Nachts Regen. ⁴) Nachts Regen. ⁵) Gestern eace 1e 6) Nachm. Gewitter und Gewitter und Regen. Uebersicht der Witterung. über der Nordsee lag, hat sich nordwärts nach den Lofoten entfernt, während an seiner Südseite über Eine neue Depression ist am Kanal erschienen und scheint ostwärts fortzuschreiten. Ein Hochdruckgebiet Wetter kühl und veränderlich bei schwacher Luft⸗ bewegung, fast überall ist Regen gefallen, vielfach an der Küste bis zu 4, im Binnenlande bis zu 6 Gr. unter dem Mittelwerthe. In Finland sind große
Tork, Queens⸗ OSO bedeckt 759 5 wolkig WSW Neufahrwasser 757 halb bed. ⁴) Karlsruhe.. 763 SW bedeckts) Chemnitz. 762 W 3 wolkig Breslau 761 NW 3 bedeckt 1 Regen 1) Nachts Regenböen. ²) Nachm. Regenschauer. Regen. ⁷) Nachm. Gewitter und Regen. ³) Nachm. Das Minimum, welches schon seit einigen Tagen Skandinavien sich eine Theildepression entwickelt hat. liegt über Central⸗Europa. In Deutschland ist das fanden auch Gewitter statt. Die Temperatur liegt Regenmengen gefallen. “ Deutsche Seewarte.
Theater⸗Anzeigen.
Königliche Schauspiele. Dienstag: Opern⸗ haus. 160. Vorstellung. Djamileh. Romantische Oper in 1 Act von G. Bizet. Text von L. Gallet, deutsch von L. Hartmann. Tanz von E. Graeb. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Kapellmeister Weingartner. — Bajazzi (Pagliazzi). Oper in 2 Acten und einem Prolog. Musik und Dichtung von R. Leon⸗ cavallo, deutsch von Ludwig Hartmann. In Scene
esetzt vom Ober⸗Regisseur Seraf Dirigent: apellmeister Sucher. Anfang 7 Uhr.
Neues Theater (am Schiffbauerdamm 4/5). 172. Vorstellung. Der Widerspenstigen Zäh⸗ vnn Lustspiel in 4 Aufzügen von William Shakespeare, nach der Uebersetzung von Wolf Graf Baudissin (Schlegel⸗Tieck), für die deutsche Bühne bearbeitet von Robert Kohlrausch. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang 7 Uhr.
Mittwoch: Opernhaus. 161. Vorstellung. Das Nachtlager in Granada. Oper in 2 Ab⸗ theilungen von Kreutzer. Text vom Freiherrn von Braun. Dirigent: Musikdirector Wegener. (Jäger: her Fitzau, als Gast.) — Die Puppenfee.
antomimisches Ballet⸗Divertissement von Haßreiter und Gaul. Musik von J. Bayer. In Scene ge⸗ setzt vom Balletmeister Emil Graeb. Dirigent:
usikdirector Steinmann. Anfang 7 Uhr.
Neues Theater (am Schiffbauerdamm 4/5). 173. Vorstellung. Neu einstudirt: Letzte Liebe. Lustspiel in 5 Aufzügen aus dem 1g des Ludwig Doöczi. In Scene Uesebt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang 7 Uhr. 8
Deutsches Theater. Dienstag: Der Talis⸗ man. Ansang 7 Uhr. 1
Mittwoch: Der Sohn der Wildniß.
Donnerstag: Der Talisman.
Freitag: Letzte Vorstellung Faust. 1—
In den Monaten Juli und August bleibt das Deutsche Theater geschlossen.
Berliner Theater. Dienstag: Der Hütten⸗ besitzer. (Agnes Sorma, Nuscha Butze, Ludw. Barnay, Ferd. Suske.) Anfang 7 ½ Uhr.
Mittwoch: Hamlet.
Donnerstag: Die Waise von Lowood. (Agnes Sorma, Ludw. Barnay.)
Friedrich⸗Wilthelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25.
evea; Neu einstudirt: Boccaccio. Komische
Operette in 3 Acten von F. Zell und R. Genée
Musik von Franz Suppé. Regie: Herr Unger.
Dirigent: Herr Kapellmeister Stolz. Anfang 7 ½ Uhr.
in dieser Satfon.
1s
Im Park: Großes Doppel⸗Concert, ausgeführt von der Berliner Concert⸗Kapelle, unter Leitung des Kapellmeisters Herrn Guthschmidt, und dem Orchester des Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theaters, unter Lei⸗ tung des Concertmeisters Herrn Stiemer. — Auf⸗ treten der Soubrette Clotilde Kowala, der Wiener Liedersängerin Anna Fiori, der Duettisten Gebrüder Dorunfeld, des Damen⸗Terzetts Sylvia, des Original⸗Gesangs⸗Humoristen Alfred Bender. Anfang 6 Uhr.
Um 10 Uhr: Die Fontaine Ilumineuse. In Berlin nirgends sonst zu sehen. — Elektrische Illumination. — Sämmtliche Sehenswürdigkeiten sind geöffnet.
Mittwoch: Boccacio. Anfang 7 ½ Uhr.
Im Park: Park⸗Fest. Großes Doppel⸗ Coucert. Auftreten erster Gesangs⸗ und Instru⸗ mental⸗Künstler. Auftreten der Wiener Lieder⸗ Sängerin Anna Fiori. Anfang 6 Uhr.
Kroll'’'s Theater. Dienstag: Vorletztes Gast⸗ spiel von Marcella Sembrich. Mit Genehmigung der General⸗Intendantur der Königlichen Schau⸗ spiele. Romeo und Julie. Oper in 5 Acten von
ounod. (Julie: Frau Sembrich.) Anfang 7 Uhr.
Täglich: Vor, während und nach der Vorstellung Großes Concert im Sommer⸗Garten. Anfang Sonntags 4 Uhr, Wochentags 5 ½ Uhr.
Mittwoch: Vorletztes Gastspiel von Frau Katha⸗ rina Klafsky. Don Juan.
Victoria-Theater. Belle⸗Alliancestraße 7/8. Dienstag: Zum 37. Male mit vollständig neuer Aus⸗ stattung: Fran Venus. Modernes Märchen (großes Ausstattungsstück) mit Gesang und Ballet in 12 Bildern. Anfang 7 ½ Uhr.
Im Belle⸗Alliance⸗Garten:
Großes Concert. Auftreten von Speciali⸗ täten ersten Ranges. Anfang 5 Uhr. Brillante Illumination durch 25 000 Gas⸗
flammen.
Mittwoch: Frau Venns. Anfang 7 ½ Uhr.
Im Garten: Großes Concert. Auftreten von Specialitäten ersten Ranges. Anfang 5 Uhr.
Theater Unter den Linden. Dienstag: Vorletztes Gastspiel der ersten Soubrette des unga⸗ rischen Volkstheaters in Budapest Frl. Clara v. Küry. Zum 19. Male: Der Taugenichts. Operette in 3 Acten nach dem Französischen der Bayard und Vanderbürch. Deutsch von Richard Genée. Musik von Joseph Konti. In Scene gesetzt durch den artist. Leiter Feer Ed. Binder. — Hierauf: Zum 93. Male: Die Welt⸗Ausstellung in Chicago und Die deutsche Abtheilung in dem populären Aus⸗ stattungs⸗Ballet Columbia. Anfang präcise 7 ½ Uhr.
Mittwoch: Dieselbe Vorstellun 1 ☛ Das Theater ist durch den neuen elektrischen Luftkühl⸗Apparat das bestventilirte in Berlin.
Adolph Ernst⸗Theater. Dienstag: 18. Gast⸗ spiel des österreichischen Operetten⸗Ensembles des Directors Adolf Baumann aus Brünn. Zum 18. Male: Der Schwiegerpapa. Operette in 3 Acten nach dem Französischen von O. Monvy. Musik von Alfred Strasser und Max von Weinzierl. Anfang 7 ½ Uhr.
Mittwoch: Dieselbe Vorstellung. 6
☛ Der Sommer⸗Garten ist geöffnet. ☚
Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde.
Am Landes⸗Ausstellungs⸗Park (Lehrter Bahnhof). Geöffnet von 12—11 Uhr.
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Luise von Küster mit Hrn. Max von Riwotzky (Hohenliebenthal). — Frl. Else Herzog mit Hrn. Fabrikdirector Georg Conrad (Breslau — Papierfabrik Sacrau). — Frl. Emma Gebauer mit Hrn. Gutsbesitzer Max Knorreck (Rankau — Hermsdorf, Kr. Brieg). 1
Verehelicht: Hr. Dr. G. Bohtz mit Frl. Marie von Wedel (Stargard i. Pomm.). — Hr. Rechts⸗ anwalt Dr. Fdelstein mit Frl. Margarete Gott⸗ schalk (Berlin).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Major von Paczensky und Tenczin (Wohlau). — Hrn. Landrath von ees (Grünberg). — Hrn. Rechtsanwalt von Schimmelpfennig (Bartenstein, Ostpr.). — Hrn. Grafen F. Brockdorff (Kletkamp). — Hrn. Sec.⸗ Lt. von Bennigsen (Hirschberg). — Eine Tochter: Hrn. Major von Grawert (Berlin).
Gestorben: Hr. Major a. D. und Ritterguts⸗ besitzer Hugo Schulz auf Neu⸗Tschau. — Hr. Rittmeister a. D. Reichsgraf Leopold Gotthardt Schaffgotsch, Semperfrei, Freiherr von Trachen⸗ berg (Jauernig). — Hr. Professor Dr. med. W. Zuelzer (Verlin). — Fr. Emilie von Berg, geb. von Manteuffel (Osterode, Ostpr.) — Hr. Major a. D. Hans Herwarth von Bittenfeld (Ahrweiler).
Redacteur: Dr. H. Klee, Direktor.
Berlin: ————— Verlag der Expedition (Scholz).
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Fünf Beilagen
(einschließlich Börsen⸗Beilage). (10644) 8
für Winterweizen.
chen Reichs⸗Anz
Zur Arbeiterbewegung.
Wie die gestrigen Berliner Blätter berichten, ist der in einer Versammlung am 12. d. M. für den 24. d. M. in Aussicht genommene allgemeine Ausstand der im Kürschner⸗ gewerbe beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen (vergl. Nr. 140 d. Bl.) thatsächlich am Sonnabend hier in Berlin verkündigt worden.
Aus Brügx wird der Wiener, Presse“ unter dem 24. d. M. gemeldet:
Wider Erwarten trat bei der Nachtschicht nebst den bereits
genannten auch die Mehrzahl der Belegschaft der Schächte Humboldt 1
und 2, Habsburg und Centrum, ebenfalls Eigenthum der Nord⸗ böhmischen Kohlengewerkschaft, in Strike, ohne Forderungen zu stellen. Das Verhalten der Strikenden ist ruhig.
Ueber den Kutscher⸗Ausstand in Paris wird der „Köln. Z.“ unter dem 24. d. M. mitgetheilt, daß, wenn der Ausstand bis heute nicht beendet ist, der Polizei⸗Präfect vor⸗ läufig die Verbindlichkeit der nach der Prüfung übergebenen Diplome aufheben und die Ermächtigung geben wird, die von der Compagnie vorgeschlagenen Kutscher anzustellen.
Nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Bern vom 24. d. M. verbietet die Regierung, um weiteren Ruhestörungen vorzubeugen, alle öffentlichen Umzüge und Demonstrationen.
5 vX“ Literatur.
Am 28. Juni sind es 600 Jahre, daß die alte Lutherstadt Witten⸗ berg, deren Name bereits 1180 urkundlich festgestellt ist, durch den Askanier Albrecht II. Stadtrechte erhielt. Zur Feier dieses Tages hat der dortige Pastor Wag ner als Festgabe eine sauber ausgestattete Schrift: Wittenberg in Dichtung und Sage (zum Preise von 1 ℳ in P. Wunschmann’'s Verlag in Wittenberg) erscheinen lassen, die auf 5 ½ Druckbogen das enthält, was von Hans Sachs
über die jedem Evangelischen liebe Stadt in Poesie geschrieben und
an Sagen bekannt ist. 1
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Abweichungen vom Durchschnitt des Saatenstandes in Preußen Mitte Juni 1893.
1
Beei Durchsicht der Unterlagen für die Juni⸗Saatenstandsberichte *)
drängt sich die Beobachtung auf, daß der Ungleichmäßigkeit der Witterung auch ein sehr ungleichmäßiger Saatenstand entspricht. Aus einem und demselben Kreise (selbst in einzelnen Erhebungsbezirken) lauten häufig die Nachrichten ganz verschieden; dieselbe Frucht, welche von dem einen Berichterstatter die schlechten Nummern 4 und 5 er⸗ hält, tritt bei einem anderen mit 1 oder 2 auf. Unter diesen Um⸗ ständen ist es von Interesse, das in den bisher veröffentlichten Ziffern gegebene Durchschnittsbild durch ein Bild der Abstufung, in welcher thatsächlich die einzelnen Nummern auftreten, zu ergänzen. Es ergiebt sich dabei, daß im ganzen Staat vorkamen
8 4 5
die Nummern Gwitt 8 cos mittel oder ehr durchschn.) (gering) gering) 924 mal 205 mal 32 mal 616 „ 239 29 31 15 3 — 3 1 1194 256 10 477 269 36
(gut)
. 26 mal 680 mal Sommerweizen. 3 „ I Winterspelz .. 45 Sommerspelz .. — Winterroggen I1“ Sommerroggen . 1 73 „ Semmergeeste 8 3 1059 „ 386 78
„ Hafer 1068 „ 601 126
q8883I365114“* 847 „ 371 80
Kartoffeln .. 1099 866 107 8 „Klee (auch Luzerne) 4 83 341 842 846
I1 58 344 „ 56881
Der Einfachheit wegen sind hier diejenigen Nummern, welche zwischen zweien der obigen fünf die Mitte hielten, weggelassen worden, was für das Gesammtbild ohne erhebliche Bedeutung ist.
Wir sehen hier bei den meisten Früchten eine mannigfache Ab⸗ stufung des Saatenstandes. Die Nummern 1 und (abgesehen von Sommerung, Klee und Wiesen) auch 5 sind zwar ziemlich selten; Nr. 2 und 4 wechseln aber bei ein und derselben Frucht sehr häufig mit einander ab. Bei Winterweizen, Winterroggen und Kartoffeln ist Nr. 2 häufiger als 4, bei den übrigen Früchten umgekehrt; bei Erbsen halten beide sich genau die Waage.
Im einzelnen finden wir bei Winterweizen die Nr. 5 in den ostelbischen Provinzen nirgends, in den westelbischen etwas häufiger, namentlich in Hessen⸗Nassau und der Rheinprovinz. Umgekehrt ist die Nr. 1 fast in jeder ostelbischen Provinz einige Mal vertreten, im ganzen 18 mal, in den übrigen Provinzen nur 8 mal. Während im ganzen Staat die Nr. 3 am häufigsten ist, überwiegt in den Bezirken Königsberg, Gumbinnen, Potsdam, Stralsund, Breslau, Oppeln, Schleswig, Hannover, Stade die Nr. 2.
Berichte über sehr guten Winterroggen sind im Osten viel seltener als über Winterweizen; sie finden sich nur je einmal in den Bezirken Gumbinnen, Posen, Liegnitz, je zweimal in Bromberg und Breslau, zusammen 19 mal in den westelbischen Gebieten, dabei allein 9 mal in der Rheinprovinz. Die Nr. 3 ist nicht nur im Gesammt⸗ staat, sondern auch fast in allen Bezirken weitaus die häufigste; nur in Hildesheim, Düsseldorf, Aachen und Sigmaringen ist es Nr. 2. Im ganzen ist die letztere etwa doppelt so zahlreich wie in Nr. 4, die nur in den Bezirken Königsberg, Danzig, Marienwerder, Potsdam, Stettin, Köslin, Stralsund öfter als Nr. 2 auftritt. Die Nr. 5 begegnet uns im ganzen nur 10 mal, nämlich 3 mal in Danzig, 2 mal in Koblenz, je einmal in Bromberg, Magdeburg, Erfurt, Aurich und Wiesbaden.
Berichte über sehr gute Aussichten für Gerste und Hafer Seg sich nur ganz vereinzelt in einigen Bezirken des Ostens und tordwestens; für Erbsen in Bromberg, Magdeburg, Merseburg und den schlesischen Bezirken. Viel häufiger ist bei allen diesen Früchten Nr. 5, namentlich in Hessen⸗Nassau und der Rheinprovinz. Des⸗ Sh ist Nr. 4 bei Gerste, namentlich aber bei Hafer, häufiger als
“n
in vielen Gebieten, insbesondere wieder in Hessen⸗Nassau und der Rheinprovinz, auch häufiger als Nr. 3, die im Gesammtgebiete die größte Zahl erreicht. 88 Einen mehr erfreulichen Stand zeigen die Kartoffeln, die im anzen Staat nur 8 mal, darunter allein 7 mal in Hessen⸗ assau, mit Nr. 5, dagegen in 61 Fällen, die sich auf alle Provinzen mit Ausnahme von Pommern vertheilen, mit Nr. 1 geschätzt sind. Im Gesammtstaat wie auch in allen einzelnen Bezirken, ausgenommen Danzig, Frankfurt, die drei pommerschen Bezirke, ferner Erfurt, Cassel, Wiesbaden, Koblenz, Köln, Trier ist Nr. 2 häufiger als Nr. 3; Nr. 4 überall, außer in der Rheinprovinz und Hessen⸗Nassau, ziemlich selten.
*) Sondernummer der Steatistischen Correspondenz vom
20. Juni d. J.
Erste Beilage
Berlin, Montag, den 26. Juni
„Eine große Uebereinstimmung, leider nach der ungünstigen Seite hin, zeigen die Berichte über Klee und Wiesen. Von weit über 2000 Berichterstattern wird bei ersterem nur 4 mal, bei letzterem gar nur einmal Nr. 1 gemeldet; weitaus am zahlreichsten sind Nr. 4 und 5; nur in wenigen Bezirken, nämlich in Gumbinnen, Breslau, Oppeln, für Klee wie für Wiesen Nr. 3. Die Nr. 2 findet sich bei Klee noch etwas häufiger als bei Wiesen, im ganzen 83 mal, in Breslau allein 17 mal, in Oppeln und Stade je 9 mal, in Gumbinnen 7 mal. Auch von den 52 Fällen, in welchen Wiesen mit Nr. 2 geschätzt sind, treffen 12 auf Breslau, je 8 auf Gumbinnen und Oppeln.
Die Bedeutung des Mangels an Niederschlägen, welche im Mai nur in den meisten Stationen des äußersten Ostens ihren regelmäßigen Durchschnitt erreichten oder überschritten, im ganzen Westen aber um ein Beträchtliches, in den rheinischen und hessen⸗nassauischen Stationen bis über achtzig vom Hundert, zu gering waren, tritt in den obigen Ziffern überall deutlich hervor.
Ernte in Indien.
(Vergl. „Reichs⸗Anzeiger“ vom 10.
Dem Schlußbericht des „Department of I.
Agriculture“ über die diesjährige Weizenernte in Indien entnehmen wir folgende Angaben:
Bengalen: In den 23 hauptsächlich Weizen bauenden Districten Bengalens wird die Anbaufläche auf 1 420 587 Acker gegen 1 300 234 Acker im Vorjahre und 1 727 714 Acker im Durchschnitt geschätzt. Der Ertrag stellt sich auf 433 243 t gegen 249 930 t im Vorjahre oder ist um 73,3 % größer als die vorjährige Ernte.
Bombay, Präsidentschaft: Die Anbaufläche wird auf 3 010 475 Acker gegen 2 659 240 Acker im Vorjahre und 2 990 854 Acker als Durchschnitt der letzten sieben Jahre geschätzt. Der Ernteertrag ist 842 182 t gegen 543 288 t im Vorjahre, also um 55,01 % größer, aber nur um 1,98 % größer als der Durchschnitt der letzten sieben Jahre.
„Diese Zahlen sind, was die britischen Districte betrifft, nur an⸗ nähernd richtig und beruhen für die einheimischen Staaten nur auf reiner Schätzung.
Paris, 24. Juni. Nach amtlicher “ des land⸗ wirthschaftlichen Bureaus war, dem „W. T. B.“ zufolge, der Stand der Ernte am 15. Juni im allgemeinen ein günstiger, der des Hafers ein guter in 7 Departements, ein ziemlich guter in 12 Departements, ein leid⸗ licher in 15 Departements, ein mittelmäßiger in 37 Departements und ein schlechter in 10 Departements. Das Futterquantum war in 5 De⸗ partements ein gutes, in 8 ein ziemlich gutes, in 11 ein erträgli
in 32 ein mittelmäßiges und in 28 ein schlechtes. 8
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗
Maßregel
Cholera.
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Montpellier, 25. Juni. „W. T. B.“ meldet: hier drei Personen an Cholera gestorben.
Rom, 25. Juni. Gegenüber anders lautenden Blättermeldungen erklärt der Director des Gesundheitsamts, daß nur ein ein⸗ ziger Cholerafall in Italien vorgekommen sei, und zwar am 11. Juni in Piezzo, wo eine an demselben Tage aus Südfrankreich zugereiste Person erkrankte. Italien sei seuchenfrei.
Pest, 24. Juni. Eine ministerielle Bekanntmachung erklärt den Borstenviehmarkt in Steinbruch für seuchenfrei.
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Handel und Gewerbe. 8 8 1
sst neuerdings vorgekommen, daß deutsche ifße, welche finische Häfen anliefen, nicht mit der durch das dortige Seegesetz vorgeschriebenen Merkrolle (Ladungs⸗ Feriich versehen waren. Um Weiterungen zu ver⸗ meiden, werden die Führer der nach Finland gehenden Schiffe dafür Sorge zu tragen haben, stets ein genaues Ladungs⸗ verzeichniß mit sich zu führen.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 24. d. M. gestellt 8102, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 23. d. M. gestellt 3365, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen.
Zwangs⸗Versteigerungen. Beim Königlichen Amtsgericht I Berlin standen am 24. Juni die nachbezeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Butt⸗ mannstraße 14, dem Landwirth L. Helwig gehörig, Nutzungs⸗ werth 11 410 ℳ Für das Meistgebot von 146 000 ℳ wurde die andelsgesellschaft in Firma Gebr. Hirschberg, Taubenstraße 47, Ersteherin. — Danzigerstraße 19, dem Klempnermeister Hugo Oberlaender gehörig. Fläche 8,60 a. Für das Meistgebot von 180 000 ℳ wurde der Kaufmann Simon Labisch zu Berlin Er⸗ steher. — Aufgehoben wurde das Verfahren der Zwangsversteige⸗ rung, betreffend das Grundstück Straße 12 a Nr. 20, dem Zimmer⸗ meister H. Friedrich gehörig. 1 Beim Königlichen Amtsgericht II Berlin standen am 23. Juni die nachbenannten Grundstücke zur Versteigerung: Grund⸗ buch von Zehlendorf Band 9 Blatt Nr. 301, auf den Namen des Fabrikanten Leberecht Thon eingetragen, zu Hehlendorf belegen. Fäche 25,53 a, Nutzungswerth 1286 ℳ, Mindestgebot 22 267 ℳ Für das Meistgebot von 27 750 ℳ wurde der Maurermeister Her⸗ mann Wolff zu Berlin, Kottbuser Ufer 56 a., Ersteher. — Grund⸗ buch von Weißensee Band 40 Blatt Nr. 1167, auf den Namen des Schlossermeisters 8 Jung eingetragen, zu Neu⸗Weißensee, Straß⸗ burgerstr. 35, belegen. Fläche 3,30 a, Nutzungswerth 2300 ℳ, Mindestgebot 433 ℳ Für das Meistgebot von 17 000 ℳ wurde die Frau Schlossermeister Anna Jung, geb. Schönemann, zu Berlin, Weißenburgerstraße 11, Ersteherin. — Grundbuch von Weißensee Band 37 Blatt Nr. 1073, auf den Namen des Gärtners Heinrich Müller eingetragen, zu Neu⸗Weißensee, Charlottenburger Weg 62, belegen. Fläche 2,22 a, Nutzungswerth 668 ℳ, Kindestgebot 506 ℳ. Für das Meistgebot von 13 150 ℳ wurde der Bauunter⸗ nehmer Albert Kropp zu Weißensee, Lehderstraße 1, Ersteher.
Berlin, 24. Juni. (Wochenbericht für Stärke, Stärkefabrikate und Hülsen früchte von Max Sa bersky). Ia. Kartoffelmehl 19 — 19 ½ ℳ, la. Kartoffelstärke 19 — 19 ½ ℳ, IIa. Kartoffelstärke und ⸗Mehl 15 ½ —17 ℳ, gelber Syrup 22 — 22 ½ ℳ, Cap.⸗Syrup 23 ½ — 24 ℳ, Cap.⸗Export 24 ½ — 25 ℳ, Kartoffelzucker gelber 22 — 22 ½ ℳ, do. Cap. 23 ½ — 24 ℳ, Rum⸗Couleur 36 — 37 ℳ, Bier⸗Couleur 35 — 36 ℳ, Dertrin, gelb und weiß, la. 27 — 28 ℳ, do. secunda 24 — 25 ℳ, Weizenstärke (kleinst.) 31 ½ — 32 ½ ℳ, Weizenstärke (großst.) 39 — 39 ½ ℳ, Hallesche und Schlesische 39 — 40 ½ ℳ, Reisstärke (Strahlen) 48 bis 49 ℳ, do. (Stücken) 46 — 47 ℳ, Maisstärke 31 ℳ nom., Schabe⸗
Gestern sind
eiger und Königlich Preußisch
stärke 30 ℳ nom., Victoria⸗Erbsen 18 — 21 ℳ, Kocherbsen 16 — 19 ℳ, grüne Erbsen 16 —19 ℳ, Futtererbsen 15 — 15 ½ ℳ, Linsen, große, 34 — 48 ℳ, do. mittel 28 — 34 ℳ, do. kleine 16 — 28 ℳ, gelber Senf 60 —70 ℳ, Kümmel 42 — 46 ℳ. Mais loco 12 ½ — 13 ℳ, Pferdebohnen 15 — 16 ℳ, Leinsaat 25 — 27 ℳ, Buchweizen 16 — 17 ℳ, inländische weiße Bohnen 16 — 18 ℳ, weiße Flachbohnen 20 — 22 ℳ, ungarische Bohnen 14 ½ — 16 ℳ, galizische und russische
Bohnen 13 — 14 ℳ, Wicken 15 — 16 ℳ, Hanfkörner 18 — 20 ℳ, Lein⸗
kuchen 16 — 17 ℳ, Rapskuchen 14 — 15 ½ ℳ, Weizenschale 10 — 10 ½ , Roggenkleie 10 ½ —11 ℳ, Mohn, blauer 54 — 60 ℳ, do. mißer 95 — 100 ℳ nom., Hirse, weiße, 17 — 18 ℳ (Alles per 100 kg ab Bahn Berlin bei Partien von mindestens 10 000 kg.)
„— Vom oberschlesischen Eisen⸗ und Metallmarkt be⸗ richtet die „Schl. Ztg.“: In der Haltung des oberschlesischen Eisen⸗ markts hat sich nur wenig geändert. Die Beschäftigung der Werke ist im allgemeinen befriedigend, jedoch bei den meisten Branchen in⸗ folge der sehr gedrückten Preise, deren Erhöhung die Concurrenz nicht zuläßt, nicht gewinnbringend. Fast sämmtliche Walzwerke sind mit Aufträgen reichlich versehen und können neu einlaufende Ordres nur gegen zwei⸗ bis vierwöchentliche Lieferungsfristen annehmen. Dieser günstige Beschäftigungsgrad ist lediglich dem Consum für Bauzwecke und dem regelmäßig noch weitergehenden Absatz für gewisse Walz⸗ eisensorten nach Rußland und den Henagfürstesthünüͤrn zu verdanken. — Ueber die Lage des Roheisengeschäfts ist nichts Neues zu berichten. — In Walzeisen ist das Geschäft ziemlich rege, und wird gegenwärtig außer Trägern auch zu Bauzwecken verwendbares gröberes Handels⸗ und Faconeisen stark begehrt. Feineisen wird weniger gefragt, und liegt das Geschäft in diesem Artikel etwas matt. Der Beschäftigungsgrad der Stahlwerke ist nach wie vor sehr matt; dieselben sind kaum noch im stande, mit vollen Schichten weiter zu arbeiten. In Feinblechen ist das Geschäft ziemlich befriedigend; einzelne Werke haben viel zu thun; für Grobbleche ist dagegen die Nachfra e schwächer geworden, da bei den Kesselfabriken für größere Objecte, als Dampfkessel, Reservoire ꝛc., Aufträge nur spärlich eingehen und auch das Ausland mit seinen Bezügen an oberschlesischen Grobblechen nachgelassen hat. — Bei den Eisengießereien blieb die Lage unperändert, nur hat sich die Nachfrage für Handelsguß und Bauguß gebessert. Röhrenwalzwerke, Draht und Nägelwerke sind auch weiterhin mit Aufträgen gut versehen und stehen in vollem Betriebe. Eisenconstructions⸗Werkstätten klagen über mangelhafte Beschäftigung, und auch die Reparatur⸗Werkstätten sind mit den gegenwärtig eingehenden Aufträgen nicht zufrieden. — Die Lage des Zinkgeschäfts blieb in letzter Woche unverändert, Zinkweiß findet hinreichenden Absatz; Cadmium dagegen wurde in letzter Zeit wenig begehrt. In Blei und Bleifabrikation ist eine Aufbesserung des Geschäfts zu verzeichnen.
— In der am 24. Juni a. c. in Zwickau abgehaltenen einund⸗ zwanzigsten ordentlichen Generalversammlung der Actiengesellschaft Zwickauer Maschinenfabrik vorm. Brod u. Stiehler waren 630 Actien und ebensoviel Stimmen vertreten. Die auf der Tages⸗ ordnung stehenden Anträge des Aufsichtsraths auf Vertheilung des Reingewinnes und Ertheilung der Decharge an die Direction fanden einstimmige Annahme, und das ausgeschiedene Mitglied des Aufsichts⸗ raths Herr Stadtrath August Hentschel wurde per Acclamation wieder gewählt. Die auf 3 ½ % = 10 ℳ pro Actie festgesetzte Dividende kann von heute an im Comptoir der Zwickauer Maschinen⸗ fabrik oder bei den Bankhäusern Hentschel u. Schulz in Zwickau und George Meusel u. Co. in Dresden erhoben werden.
Magdeburg, 24. Juni. W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker exrcl., von 92 % —,—, Kornzucker excl., 88 % Rendement —,—, Nachproducte execl., 75 % Rendement 15,70. Matt. Brod⸗ raffinade I. 31,00. Brodraffinade II. 30,75. Gem. Raffinade mit Faß 30,50. Gem. Melis I. mit Faß 30,25. Ruhig. Rohzucker I. Product f. a. B. Hamburg pr. Juni 18,07 ½ Gd., 18,25 Br., pr. Juli 18,20 Gd., 18,30 Br., pr. August 18,42 ½ Gd. 18,45 Br., pr. September 16,97 ½ Gd., 17,00 Br. Alte Ernte matt,
neue behauptet.
Leipzig, 24. Juni. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata Grundmuster B. per Juni 3,70 ℳ, per Juli 3,72 ½ ℳ, per August 3,75 ℳ, per September 3,77 ½ ℳ, per Oktober 3,80 ℳ, per November 3,82 ½ ℳ, per Dezember 3,85 ℳ, per Januar 3,85 ℳ, per Februar 3,87 ½ ℳ, per März 3,87 ½ ℳ, per April 3,87 ½ ℳ, per Mai 3,87 ½ ℳ Umsatz 15 000 kg.
Mannheim, 24. Juni. (W. T. B.) Productenmarkt. Weizen pr. Juli 16,90, pr. November 17,35, Roggen pr. Juli 15,50, pr. November 15,75. Hafer per Juli 17,50, per November 15,60. Mais pr. Juli 11,95, pr. November 12,10.
Wien, 24. Juni. (W. T. B) Ausweis der österreichisch⸗ ungarischen Staats bahn E(österreichisches Netz) vom 11. bis 20. Juni 644 151 Fl., Mehreinnahme gegen den entsprechenden Zeitraum des vorigen Jahres 12 856 Fl.
Pest, 24. Juni. (W. T. B.) Productenmarkt. Weizen matt, pr. Mai⸗Juni 8,50 Gd., 8,52 Br., pr. Herbst 8,42 Gd., 8,44 Br. afer pr. Herbst 6,49 Gd., 6,51 Br. Mais pr. Mai⸗ Juni 5,24 Gd., 5,26 Br., per Juli⸗August 5,27 Gd., 5,28 Br. Kohlraps pr. August⸗September 15,00 Gd., 15,10 Br.
London, 24. Juni. (W. T. B.) Wollauction. Preise behauptet.
An der Küste 5 Weizenladungen angeboten.
6 % Javazucker loco 19 ⅞ ruhig, Rüben⸗Rohzucker loco 18 ¼ Käufer, 18 ½ Verkäufer ruhig.
— 26. Juni. (W. T. B.) Die Getreidezufuhren betrugen in der Woche vom 17. Juni bis 23. Juni: englischer Weizen 1974, fremder 84 112, engl. Gerste 671, fremde 9565, engl. Malzgerste 23 544, fremde —, engl. Hafer 420, fremder 92 793 Orts., engl. Mehl 17 436, fremdes 61 569 Sack.
Paris, 24. Juni. (W. T. B.) Fondsbörse. Recht feste Gesammttendenz. Rente begehrt, da größere Kassenverkäufe darin stattfinden. Die übrigen Werthe unbelebt. Rio Tinto schwächer auf London.
(W. T. 2] Die Einnahmen des
Mailand, 24. Juni. nnetzes während der
Italienischen Mittelmeer⸗Eisenba zweiten Dekade des Juni 1893 betrugen nach provisorischer Er⸗ mittelung im Personenverkehr 1 883 971 Lire, im Güterverkehr 1221 198 Lire, zusammen 3 105 169 Lire, im Vorjahre 2 951 584 Lire, mithin mehr 153 585 Lire.
Amsterdam, 24. Juni. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 52. — Bancazinn 55 ¼.
„New⸗York, 24. Juni. (W. T. B.) Die Börse eröffnete mit rückgängigen Cursen, im Verlauf trat theilweise Steigerung ein, Schluß jedoch im allgemeinen matt. Der Umsatz der Actien be⸗ trug 75 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 200 000 Unzen geschätzt. Silberverkäufe fanden nicht statt.
Weizen eröffnete schwach auf allgemeine Flauheit und geringen Exportbegehr und günstige Ernteberichte; dann folgte Erholung, die aber gegen den Schluß wieder verloren ging. Schluß ruhig. — Mais fallend einige Zeit nach Eröffnung auf Geldknappheit, dann lebhafte Reaction auf Käufe für den Export; später wieder fallend, entsprechend der Mattigkeit in Chicago.
Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waäaren betrug 10 783 178 Dollars gegen 8 331 549 Dollars in der Vorwoche, davon für Stoffe 1 871 210 Dollars gegen 1 615 145 Dollars in der Vorwoche.