1893 / 156 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 03 Jul 1893 18:00:01 GMT) scan diff

22 22 ½ ℳ, 25 ℳ, Kartoffelzucker gelber 22 22 ½ ℳ, do.

Rum⸗Couleur 36 37 ℳ, und wei

gelb

Weizenstärke (klein

Hallesche 49

und Sch „do. (Stücken) 46 47 ℳ, Mais stärke 30 nom., Victoria⸗Erbsen 18 21 ℳ, Kocherbsen 16 19 ℳ, grüne Erbsen 16—19 ℳ, Futtererbsen große, 34 48 ℳ, do. mitte ge Senf 50 60 ℳ,

3 ℳ, Pferdebohnen 15 16

ß.,

.Syrup 23 ½ 24 ℳ, Cap.⸗Export 24 ½ 1 Cap. 23 ½ - 24 ℳ, Bier⸗Couleur 35 36 ℳ, Derxtrin, Ia. 27 28 ℳ, do. 1, fi 21192 ℳ, W

enstä che 40 40 ½ ℳ,

16 ½ ℳ, inländische weiße Bohnen 16 18 ℳ,

20 22 ℳ, ungarische Bohn Bohnen 13 14 ℳ, Wicken

kuchen 16 17 ℳ,

Rapskuchen 14 15 ½ Roggenkleie 10 ½ 11 ℳ, Mohn, 95 100 nom., Hirse, weiße, 17—

Berlin bei Partien von mindestens 10 000 kg.)

Vom oberschlesi

marktes blieb au

und wird voraus

anhalten.

schlesischen

Walzeisensorten der niedriger war als in demselben ladungen von Walzfabrikate bis jetzt den gleichen Fortgan noch anhalten werden, ist no Schlüsse senmarkt herrscht die rauch letzten Wochen

gehende dem R

eisen

größere ohei sich der Verb in den

Der sich

Revier erheblich gerin

isenverbrauch

Absatz pro

nicht gethätigt

weder für Puddel⸗

gehoben hat

hierfür lediglich auf Oberschlesien beschränkt blieb.

eisen blieb das

lebhaft, und war n Nachfrage befriedigend. In iaf Feinbleche gingen zwar blieb Grobb

auf

ünstiges gut

Ordres vor.

fabriken ist

bblech etwas vernachlässigt. st nach wie vor wegen zu beschäftigt, guß größere öhren und Bau rompte Abliefe

Geschäft auch in amentlich für Bau⸗,

berichten.

da in Aufträge 8 guß herrscht rege Thätigkeit; die B Werken liegen noch bedeutende Maschinen⸗ und Kessel⸗ da es denselben ebenso, wie den Con⸗ structionswerkstätten, an größeren lohnenden Aufträgen fehlt. Röhren⸗ walzwerke, Draht⸗ und Nägelwerke arbeiten

rung, Die Beschäftigung der mittelmäßig,

Die eingehen. n der

und bei den

Verdienen durch starke Concurrenz gehindert.

Zinkmarktes blieb unverändert; sagen.

dasselbe

Bremen, 1. Juli. Der Reichs⸗Post

von

Der Post

3. Juli.

fortgesetzt.

Postdampfer 30. Juni

„Weimar“, mittags Do von Australien

angekommen.

ostdampfer „Stuttgart“

29. Juni auf der Weser angekommen.

am 29. Juni die Reise von Bahia 11 vre fortgesetzt. Schnelldampfer „Fulda“ hat

am 1.

„Hannover“, Abends Santa nach New⸗York bestimmt, hat am 30. Juni Reichspostdampfer

Abends „Braunschweig“, na

ver

Ost⸗Asien bestimmt,

Wett

dampfer „Preußen“ hat Genua nach Southampton „Graf Bismarck“ hat am 30. J Antwerpen fortgesetzt. Brasilien kommend, ist

(W. T. B.) Der am 30. Juni Abends die Reise v

passirt. kommend Der Reichspostdampfer ist am 30. Juni kommen. Der Dampfer „Langhton“ New⸗York nach der Weser 8. amburg, 1. Juli. (W. T. Packetfahrt⸗Actienge

Verkehrs⸗Anstalten. (W. T. B.) fortgesetzt. Der Dampfer

uli Vormittags Cruz poeassirt.

Der

ist am 30. Juni

gegangen.

erbericht vom 3. Juli,

i r Morgens.

ℳ, e (großst.) 39 39 ½ ℳ, eisstärke (Strahlen) 48 bis stärke 31 nom., Schabe⸗

15 15 ½ ℳ, 1 28 34 ℳ, do. kleine Kümmel 42 46 ℳ, ℳ, Leinsaat 25 27 ℳ, Buchweizen 15 ½

en 14 ½ 16 ℳ, galizische und russische 15 16 ℳ, Hanfkörner 18 20 ℳ, ℳ, Weizenschale 10 10 ½ ℳ, blauer 54 60 ℳ, do. Mißer 18 (Alles per 100 kg ab Bahn

8 8b Eisen⸗ und Metallmarkt be⸗ richtet die „Schl. 2g; ie Haltung des oberschlesischen Eisen⸗ in der verflossenen Woche unverändert. Der Beschäftigungsgrad der Werke ist im allgemeinen noch kein ungünstiger tlich während der Bausaison in gleicher Stärke ist gegen das Vorjahr im ober⸗ ger, da selbst in den gangbarsten II. Quartal um Quartal vorigen Jahres. Die Ver⸗ n nach Rußland und Rumänien ꝛc. haben genommen; ob sie jedoch auch weiterhin unbestimmt, da in letzterer Zeit dahin wurden. bisherige noch Gießerei⸗Roh⸗

verflossener Woche ziemlich Fagon⸗ und Handelseisen die Blechen lag das Geschäft etwas matter; noch genügende Aufträge ein, dagegen Vom Betriebe der Stahlwerke zu geringen Einganges an Aufträgen wenig Gießereien sind allgemein letzterer 8 auch Feöktenunc

e

flott, werden jedoch im Die von Blei und Blei

Norddeutscher Lloyd. am 30. Juni die Reise den fort t. Der zuni die Reise von Lissabon nach „Leif Eriksson“, von am 29. Juni auf der Weser angekommen. von New⸗York kommend, ist am Der Dampfer „Alvah“ hat

on Gibraltar na Der Reichspostdampfer „Habsburg“, na bestimmt, ist in Aden angekommen. nach dem La Plata bestimmt, hat am

Der

Abends in Singapore ange⸗ ist am 29. Juni Abends von

B.) Hamburg⸗Amer ikanische sellschaft. Der Postdampfer „Rhaetia“

Stationen.

Bar. auf 0 Gr. zu. d. Meeres

red. in

sp.

Millim

8 Uh

Wind. Wetter.

Belmullet.. Aberdeen.. Christiansund Kopenhagen. holm. aranda . oskau...

WNW 1 halb bed. NNW I1 bedeckt NO 2 wolkenlos 2 wolkenlos NO 4

8 still wolkenlos

eiter

Cork, Queens⸗ Cherbourg. Helder.. E““ mburg.. winemünde

Neufahrwasser

Memel

heiter ill wolkig 1 halb bed. bedeckt wolkenlos heiter¹) bedeckt bedeckt

hafh bed.

alb bed. ²) heiter

3 heiter

ill wolkenlos

3 heiter

2 wolkenlos

2 wolkig

3 wolkig 1 heiter

still wolkenlos

¹) Nachts Thau. ²) Thau. 1

AMebersicht der Wittejung. Die Vertheilung des Luftdrucks hat sich seit gestern

wesentlich nicht geände

Nordschweden

am

rt, am höchsten ist er über niedrigsten uͤber Rußland.

Das Wetter ist in Deutschland, wie in ganz West⸗ Europa ruhig, trocken, ziemlich heiter, im Norden meist

ist, von Ha

passirt. Triest, 1. „Vorwärts“ ist heute Mitta London, 1. Juli. „Doune Castle“

24 25

hat am

Castle“ kommen.

Linsen, 16 28 ℳ, loco 12

Der Castle⸗Dampfer Mais

weiße Flachbohnen

ein⸗

Frau Katharina zwei neuen Rollen hören

das Urbild der Ortrud in

gleichmäßig zu Gebote. denen Weber dem Zeitges Fräulein Pazofsky als

25 % Lysiart unterstützten die

etwa

dauerndem imponirte ihres Organs, Fortissimo überwand.

nicht zu Fragment Gewalt selbst im

Frau Auf Stille, da

und der Absatz In Walz⸗

verkaufte Braut“. (geb. 1824, gest. 1884), für Handels⸗ ng von eller drängen auf

dem hiesigen

Publikum „Visherad“

und pikanten

1 Rhythmen der tänze, die

einen stürmischen

Heltang des a einen ungewöhnlich

brikaten ist Sextett, wel

enthält die seiner verloren Nebenbuhler.

Sabina und Braut Marie. geglaubten

Postdampfer Durch seinen

New⸗York nun keine Rolle mehr. Australien Der und Balletscenen. ostdampfer Nach⸗ „Salier“, in Sue

1““ trugen gleichfalls ei.

Gesellschaft

meisters Herrn

Cech, Theater in

letztere Prag,

Nicht unerwähnt darf bleiben,

kühl, im Süden warm; nur an der ostdeutschen Küste wehen lebhafte nördliche Winde. In Süddeutschland, sowie in Frankreich stiegen gestern die Nachmittags⸗ temperaturen vielfach 82 30 Grad und darüber; zu Perpignan auf 35 Grad. An (der südfranzösischen Küste und stellenweise in Oesterreich⸗Ungarn ist etwas Regen gefallen.

Deutsche Seewarte.

Theater⸗Anzeigen.

Friedrich⸗-Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25. Dienstag: Der Bettelstudent. Operette in 3 Acten von F. Zell und Richard Genée. Musik von Carl Millöcker. Anfang 7 ½ Uhr.

Im Park: Großes Doppel⸗Concert, ausgeführt von der Berliner Concert⸗Kapelle, unter Leitung des Kapellmeisters Herrn Guthschmidt, und dem Orchester des Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theaters, unter Lei⸗ tung des Concertmeisters Herrn Stiemer. Auf⸗ treten des Damen⸗Terzetts Sylvia, der Soubrette Clotilde Kowala, der Sängerin Crosy, des Original⸗Gesangs⸗Humoristen Alfred Bender und der Duettisten Kühn. Anfang 6 Uhr.

Um 10 Uhr: Die Fontaine lumineuse. In Berlin nirgends sonst zu sehen. GElektrische llumination. Sämmtliche Sehenswürdigkeiten nd geöffnet.

Mittwoch: Der Bettelstudent. Anfang 7 ½ Uhr. Im Park: Großes Doppel⸗Concert. Auf⸗

treten erster Gesangs⸗ und Instrumental⸗Künstler. Aesen egftan,

Aroll'’'s Theater. Dienstag: Zimmermann. Anfang 7 Uhr.

Täglich: Vor, während und nach der Vorstellung Großes Concert im Sommer⸗Garten. Anfang

Sonntags 4 Uhr, Wochentags 5 ½ Uhr.

mburg kommend, gestern Nachmittag in New⸗York ein⸗ getroffen. Der Postdampfer „Teutonia“ hat gestern Abend Lizard

Juli. (W. (W.

Canarischen Inseln passirt. ist am Donnerstag auf der „Pembroke Castle“ ist heute auf der Heimreise in Durban angekommen. „Dunottar Castle“ ist heute auf der Ausreise von London ab⸗ gegangen. Der Union⸗Dampfer „Goth' ist heute auf der Aus⸗ reise von Southampton abgegangen.

Kroll's Theater.

Klafsky ließ sich am Sonnabend in

und hatte zu dem Zweck Bruchstücke aus

Weber's „Euryanthe“ und das

Oper „Loreley“ von Mendelssohn gewählt. Für die Eglantine,

as Ur . Wagner'’s „Lohengrin“ stehen der Künstlerin bldee nachweist.

dämonische Leidenschaft und dramatische Wucht in Spiel und Gesang b

Weniger gelangen ihr die Coloraturen, mit

Concessionen gemacht Euryanthe F

1 Gastin nach

Als „Loreley“ in dem auch durch

Bühnenleben

welches

Partie bewundernswerth und bot eine Reihe schöner plastischer Posen. Das Publikum gab seinem Beifall oft und stürmisch, zuletzt unter

dem Tusch des Orchesters, Ausdruck.

Theater Unter den Linden.

Am Sonnabend begann vor dicht gefülltem Hause die „Böh⸗ mische National⸗Oper unter Direction des Herrn Adolf Bau⸗ mann“ ihr Ensemble⸗Gastspiel mit einer Aufführung der Oper „Die Friedrich Smetana, eno eine hohe Achtung als denssche und Klaviervirtuos ur bekannt, die im Opernhause aufgeführt wurde. genannten Oper folgt er dem Vorbilde Lortzing's. verständliche, mehr durch melodischen Reiz als durch neue harmonische Gestaltungen sich auszeichnende Gedanken begegnen uns durch das ganze Werk. Von ganz besonders anzi

Der C

sich mit höchster Eleganz entworfenen Balletscenen nehmen jedoch b großen Spielraum ein. tendsten erscheinen die Chöre, die Duette, es gleich mehreren anderen Scenen der Oper wiederholt werden mußte. Der etwas lose zusammengefügte Text von Karl Liebesgeschichte eines Bauernsohnes Hans Sein e Hans Reichthum glaubt er zu siegen und bietet Hans 300 Gulden als Abstandsgeld. Wenzl, wegen seines lächer⸗ lichen Wesens allgemein verhöhnt, wird auch von Hans dadurch geprellt, 1 daß letzterer auf den Vorschlag eingeht, aber unter der Bedingung, Paris. Wie dem „W. T. B.“ gemeldet wird, haben in der daß nur der Sohn Micha's die Braut heimführe. 1 S der verloren Geglaubte, ein Sohn der ersten Ehe ist, und da die Eltern, seine Vertreibung bereuend, ihn voller Freude wieder aufnehmen, so wird Hans doch der rechtmäßige Bräutigam. Ro Marie verzeiht ihm diese List, und das Ganze schließt mit vielen sehr lustigen, dem Fest entsprechenden Schaustellungen d V 1 Unter den Darstellern zeichneten sich namentlich räulein Jelinek (Marie), Herr Braun, ein vortrefflicher Tenorist, als Hans) und Herr Klein (der urkomis

Schließlich heben wir no Leitung der im Adolf⸗Ernst Theaters spielenden Operetten⸗

ereits vortheilhaft bekannten Directors Herrn Adolf Bau⸗ mann aus Brünn, des Regisseurs Herrn Smaha und des Kapell⸗

b mit besonderem Lobe Unebenheiten vorfielen, ist bei einer ersten Aufführung wohl erklärlich.

T. B.) Der Lloyddampfer hier eingetroffen.

T. B.) Der Castle⸗Dampfer Donnerstag auf der Ausreise die Der Castle⸗Dampfer „Drummond usreise in Durban ange⸗

abermals im

fallen.

Der Castle⸗Dampfer trag kommt.

eamten

Finale aus der unvollendet gebliebenen

hat. Wund Herr Bertram als ganzem Vermögen. Max Bruch's pietätvolle Ergänzung nerweckten Mendelssohn'schen Klafsky durch die kolossale

sieghaft Chor und Orchester Auch mimisch war se in dieser

vorhanden,

Jahre 1891, im Jahre 188

in seiner böhmischen Heimath und ist auch symphonische Dichtung In der Gefällige, leicht

seine

Na eröffnet.

ehender Wirkung sind die munteren böhmisch⸗ ungarischen National⸗ Beifall hervorriefen. Die an

Musikalisch am bedeu- Sterneck,

Terzette und das letzte

in Stiefbruder Wenzl, der nicht kennt, spielt nun den

Da nun er selbst,

Der Geldpunkt spielt natürlich

e Wenzl) aus. Die übrigen zum Gelingen der Oper wesentlich die Verdienste des durch seine

beide Böhmischen Landes⸗

hervor. Daß manche

vom

daß erhebliche Kürzungen zu

wünschen wären, und zwar e; im dritten Act. Das Publikum nahm die Oper sehr beifäll fälligsten Nummern da capo.

Auf Allerhöchsten Befehl concertirt di geib. Resim erhöch ehgeertict. .

ausführen, welches heute vor

Buschaßtaffe

am und deren Mitgliederzahl von 2229. neu aufgenommen 107. Austritt sind 88 in schluß am 31.

estand von 120 717,26 ℳ; trägen und Zinsen vereinnahmt 25 132,87 von 3138,23 ℳ, verblieben ein Vermögen von 142 711,90 vorhanden war. an ihre Mitglieder und auch an deren Kinder Zuschüsse von jährlich 50 Am 31. März d. J. waren insgesammt 60 Zuschußempfänger denen während des Jahres wovon auf pensionirte Beamte 28 Raten, auf Wittwen 19 und auf Kinder von verstorbenen Mitgliedern 13 Raten entfallen.

3204 im Jahre 1890,

8. Im letzten Jahre hat ihre Zahl demnach um 106 und seit 1888 um 915 Blätter zugenommen.

Gelsenkirchen, 1. stellung, die ein großartiges Bild des rheinisch⸗westfälischen Kohlen⸗ bergbaues gewährt, wurde,

Söiheg durch den

des 8n ben⸗ Iagi. J

es hundertjährigen Geburtstages Joseph Ressel's, des Erfinders der Schiffsschraube, eine Festversammlung statt, Marinesection des Reichs⸗Kriegs⸗Ministeriums, sowie Vertreter der anderen schulen, der Verkehrsanstalten eine beiwohnten. Hauffe des schmerzlichen Verlustes, der England dur des Panzerschiffs „Victoria“ Ausdruck. Vor dem Denkmal Ressel's Czedik eine Ansprache, in der er Ressel als Groß⸗Oesterreicher feierte, und die er mit einem begeistert aufgenommenen dreifachen Hoch auf den Kaiser Franz Joseph

Nacht vom Sonnabend Demonstrationen kürzlich erfolgten Verurkheilung eines Studenten stattgefunden. Dabei kam es zu einem heftigen Zufammenftoß

Demonstranten, von den Verwundeten ist seinen Verletzungen erlegen. Studentenschaft herrscht lebhafte Polizei gegenüber den Studenten soll, wie verlautet, Sitzung der Deputirtenkammer zur Sprache kommen.

Mailand, 1. Juli. Der „Köln. Z.“ Gestern Abend ging in der Umgegend von Casale ein starkes Ge⸗ witter nieder. flohen unter ein Schutzdach, in das der Blitz einschlug, wobei vier Personen getödtet, 43

g auf und verlangte mehrere der ge Kapelle des Badischen

öniglicher Musikdirector Boettge, am heutigen Tage Neuen Palais zu Potsdam. Das für den Belle⸗

Alliance⸗Garten angekündigte Concert muß deshalb heute aus⸗ Morgen wird die Kapelle dann das 1e-S-, P

rogramm

einer Majestät dem Kaiser zum Vor⸗

Mannigfaltiges. 8

siebenten Pgchanngsabschluf hatte die Pensions⸗ für die Berliner besoldeten Gemeinde⸗ Ehefrauen Ende März 1892 eine Während des Jahres 1892/93 sind Durch Tod, Pensionirung und sonstigen in Abgang gestellt worden, soda der Ab⸗ März 1893 einen Bestand von 2239 Mit⸗ Am Ende des Vorjahres verblieb ein Kassen⸗ im Laufe des Jahres sind an Bei⸗ Nach einer Ausgabe am 1. April 1893 Die Kasse zahlt

21 994,64 ℳ, sodaß

2229,17 gezahlt wurden,

Dem soeben im 34. Jahrgang erschienenen Sperling'schen „Adreß⸗ buch der deutschen Zeitschriften *. 1 vrcnen vir, 5 6

en deu en Zeitschriften (Wochen⸗, Monats⸗ u. s. w. Blätter eder Art) auf 3644 beziffert, 2

und der politischen Tagesblätter für ch die Zahl der gegenwärtig erscheinen⸗

3538 im Jahre 1892, 3443 im 2982 im Jahre 1889 und 2729

gegen

Juli. Die bergmännische Aus⸗ wie der „Voss. Z.“ gemeldet wird, heute⸗ Berghauptmann Täglichsbeck aus Dortmund

Im Polytechnikum fand heute anläßlich welcher der Chef der Admiral Freiherr von Ministerien, der Hoch⸗ und vieler wissenschaftlicher Ver⸗ In der Festrede gedachte Hofrath Professor den Untergang betroffen, und gab der tiefen Theilnahme

hielt sodann Geheimrath

2

chloß.

zum Sonntag in

Paris Studenten⸗ gegen den

Senator Bérenger wegen der

so zwischen Polizisten und wobei mehrere Studenten verwundet wurden. Einer Unter der Verhalten der in der heutigen

Erregung. Das wird telegraphirt: Zahlreiche in den Reisfeldern beschäftigte Leute

andere mehr oder minder schwer verletzt wurden.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Mittwoch: Gastspiel von Heinrich Bötel. Der Postillon von Lonjumeau. (Chapelou und Saint Phar: Herr Bötel.)

Vixctoria-Theater. Beute⸗Alliancestraße 78.

Dienstag: Zum 44. Male mit vollständig neuer Aus⸗ : Frau Venus. Modernes Märchen (großes

ussta di ven mit Gesang und Ballet in 12 Bildern. Anfang 7 ½ Uhr.

Im Belle⸗Alliance⸗Garten: Doppel⸗Concert. Auftreten von Speciali⸗ täten ersten Nanges. Historisches Concert, Königlicher Musikdirector A. Boettge. Kaiser⸗ Programm. Anfang 5 Uhr.

Brillaunte Illumination durch 25 000 Gas⸗ flammen. Mittwoch: Frau Venus. Anfang 7 ½ Uhr. Im Garten: Unwiderruflich letztes Historisches Coucert. Auftreten von Specialitäten ersten Ranges. Anfang 5 Uhr. 1111“

Theater Unter den Linden. Dienstag: Böhmische National⸗Oper unter der Direction Ad. Baumann. Ensemble⸗Gastspiel. Zum 4. Male: Die verkaufte Braut. (Prodana nevesta.) Ko⸗ mische Oper in 3 Acten von K. Sabina. Deutsch von Max Kalbeck. Musik von Friedri Smetana, in Scene gesetzt durch Herrn Jos. Smaha, Regisseur des Königlich böhmischen Landes⸗ und National⸗Theaters in Prag. Dirigent: Herr Ad. Cech, erster Kapellmeister des Kgl. böhm. Landes⸗ und National⸗Theaters in Prag. Tänze arrangirt von Herrn Aug. Berger, Balletmeister des Kgl. böhm. Landes⸗ und National⸗Theaters in Prag. Mit vollständig neuer Ausstattung an Decorationen, Costümen und Requisiten. Anfang präcise 7 ½ Uhr.

Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.

. Das Theater ist durch den neuen elektrischen Luftkühl⸗Apparat das bestventilirte in Berlin.

Adolph Ernst⸗Theater. Dienstag: 26. Gast⸗ spiel des österreichischen Operetten⸗Ensembles den Directors Adolf Baumann aus Brünn. Zum 26. Male: Der Schwiegerpapa. Operette in 3 Acten nach dem Französischen von O. Monvy. Musik von Alfred Strasser und Max von Weinzierl Anfang 7 ½ Uhr. F“

Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.

2☛ Der Sommer⸗Garten ist geöffnet. au

Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde.

Am Landes⸗Ausstellungs⸗Park (Lehrter Bahnhof). Geöffnet von 12—11 Uhr.

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Hanna Wolters mit Hrn. Gerichts⸗ Assessor Karl Detering (Bremervörde).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Oberförster H. von Nathusius (Rheinsberg). Hrn. Gottfried von Herder (Forchheim, Kgr. Sachsen). Eine Tochter: Hrn. Lieutenant zur See von Wind- heim (Kiel). 8

Gestorben: Hr. 27,2J2 a. D. Richard Malotkt von Trzebiatowski (Berlin). Hr. Major a. D. Albert von Kalckreuth (Potsdam). .

Redacteur: J. V.: Siemenroth.

Berlin: Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verla

Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sieben Beilagen

(einschließlich Börsen⸗Beilage). (110820

11“

Herrenhaus. 20. Sitzung vom 1. Juli 1893.

Die Rede, mit welcher bei der Berathung des Gesetz entwurfs, betreffend die Erweiterung, Vervollständi⸗ gung und bessere Ausrüstung des Staatseisenbahn⸗ netzes, der Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen die Wuünsche der Herren Freiherr von Manteuffel und Ober⸗ Bürgermeister Struckmann⸗Hildesheim beantwortete (s. den Bericht in Nr. 155 d. Bl.), hatte folgenden Wortlaut:

Meine Herren! Dem Herrn Vorredner ist bekannt und von mir

auch persönlich mitgetheilt worden, daß die Linie Elze —-Bodenburg

Gandersheim mit der Abzweigung von Bodenburg nach Duingen zu denjenigen Linien gehört, für die allgemeine Vorermittelungen ange⸗ stellt worden sind, Vorermittelungen sowohl in Bezug auf die technische Ausführung als auch auf die wirthschaftliche Bedeutung und die finanzielle Betheiligung der betreffenden Interessenten. Diese Vor⸗ ermittelungen sind zur Zeit noch nicht abgeschlossen. Die technische Ausführbarkeit der Linie ist dargethan und im all⸗ gemeinen auch festgestellt, welche Kosten erwachsen, wenn auch nur bis jetzt durch überschlägliche Ermittelungen. Dagegen haben die Erörterungen über die finanzielle Betheiligung der Interessenten noch nicht zum Abschluß gebracht werden können. An der Linie ist außer den preußischen Kreisen auch das Herzogthum Braunschweig betheiligt. Es haben deshalb auch mit der Regierung des Herzog⸗ thums Braunschweig in dieser Beziehung Verhandlungen angeknüpft werden müssen. Was nun die finanzielle Betheiligung der preußischen Kreise anbetrifft, so ist mir mitgetheilt worden, daß die Kreise Alfeld und Gronau bereit sein würden, Grund und Boden beziehungs⸗ weise die Kosten des Grunderwerbs voll und ganz aufzubringen. Dagegen ist mir andererseits mitgetheilt worden, daß für die Abzweigung Bodenburg —- Düngen, an der hauptsächlich der Kreis Marienburg betheiligt ist, dieser Kreis wohl geneigt sein würde, Beiträge zu leisten, aber nicht das ganze Risico des Grunderwerbs. Mit einem Theil ist aber der Königlichen Staats⸗ regierung nicht gedient. Ferner wird von dem Kreis Marienburg nicht nur wie der Herr Vorredner richtig bemerkt hat die Hergabe von Grund und Boden, sondern auch in dem Falle, daß eine von dem Kreise gewünschte Linienführung grwählt wird, ein baarer Zuschuß verlangt; meines Erachtens mit vollem Recht, weil diese Linie be⸗ züglich der technischen Ausführungen ganz besondere Schwierigkeiten bietet. Es muß ein Defilé dort passirt werden, was nur mit ganz außerordentlichen Kosten bewältigt werden kann. Es erschien also aus diesem Grunde gerechtfertigt, daß wenn diese ursprünglich nicht projectirte Linie im Interesse des Kreises Marienburg und namentlich im Interesse der Stadt Hildesheim gebaut werden soll der Staatsregierung auch ein Beitrag zu diesen außergewöhnlichen Kosten geleistet wird. Dieser Beitrag erschien aber um so gerechtfertigter, da eine ausreichende Ver⸗ ziusung für diese zweite Linie schwerlich nicht in Aussicht zu nehmen ist. Zwischen Bodenburg und Düngen existirt nur ein Ort, Salz⸗ dettfurt, ein Badeort, in den zum Sommer viele Badegäste mit gutem Erfolge hingehen, welcher aber im Winter nur geringen Verkehr hat. Es ist also Verkehr nur für den Sommer zu erwarten, nicht aber das ganze Jahr hindurch. Ich glaube, daß es daher vollständig gerechtfertigt ist, wenn von dem Kreise Marienburg oder von irgend jemand, der dem Kreise Marienburg zu Hilfe kommen will ich brauche Ihnen wohl nicht zu nennen, wer das in erster Linie sein wird, Herr Ober⸗Bürgermeister Struckmann wird das besser wissen —, eine Beihilfe geleistet wird. Dann hat der Herr Vor⸗ redner die Bitte ausgesprochen, es möge doch nicht eine Theilung der Projecte vorgenommen werden, es möchte weder allein die Linie Bodenburg-—Salzdettfurt —Düngen, noch die Linie Elze —- Bodenburg Gandersheim, sondern beide Linien zusammen gebaut werden.

Ich kann darüber Herrn Struckmann vollständig beruhigen, daß die Linie Bodenburg —Salzdettfurt —Düngen nicht allein gebaut werden wird; aber ich kann ihn auch zweitens darüber beruhigen, daß, wenn Marienburg die ihm angesonnenen Lasten, die meines Erachtens nicht zu hoch sein werden, übernehmen wird, und uns darüber eine Er⸗ klärung abgegeben wird, die ja noch nicht auf formellen Be⸗ schlüssen zu beruhen braucht, die aber doch soweit klar ist, daß sie der Staatsregierung die Ueberzeugung verschafft, daß der Kreis Marienburg entweder allein oder mit Zurhilfenahme der⸗ jenigen, die hinter ihm stehen, den Grund und Boden übernehmen wird, daß dann auch meinerseits dahin gestrebt werden wird, das Project vollständig zur Ausführung zu bringen. Ob das bereits im nächsten Jahre geschehen wird oder in einem späteren Zeitraum, das, meine Herren, bin ich zur Zeit zu übersehen noch nicht in der Lage.

Von dem Kreisausschuß des Kreises Schweinitz war eine Petition an das Haus gelangt mit dem Antrage: „zu prüfen, ob die für Concessionirung des Baues von Privateisenbahnen bisher maßgebenden Normen nicht einer zeitgemäßen Reform unterworfen werden mussen, und, bejahenden Fes. den Antrag auf Ertheilung der Concession zum Bau einer Bahn von Beeskow nicht nur bis Uckro, sondern bis Falkenberg direct an die unternehmende Baufirma der Regierung zur Berücksichtigung zu überweisen.“ Die Commission beantragt Uebergang zur Tagesordnung.

Dem Freiherrn von Manteuffel, welcher die d stellung der von den Petenten gewünschten Bahn, sei es auf Staatskosten, sei es durch Gewährung der Concession, im Interesse einer directen Verbindung FeF. Frankfurt a. O. und Leipzig befürwortete, entgegnete der Minister der öffent⸗ lichen Arbeiten Thielen:

Ich muß nach wie vor auf dem Standpunkt bleiben, daß ein Bedürfniß zur Herstellung einer directen Linie von Frankfurt a. O. nach Leipzig nicht vorhanden ist. Die bestehenden Linien zwischen Frankfurt a. O. und Leipzig sind vollständig in der Lage, den Verkehr, der ohnedies nicht gerade sehr erheblich ist, zu bewältigen. Die Um⸗

Berlin, Montag, den 3. Juli

wege, die diese Linien darstellen, sind auch auf der anderen Seite nicht von Bedeutung. Das Bebürfniß, eine directe Linie zwischen Leipzig und Frankfurt a. O. herzustellen, liegt auch nur bei dem betreffenden Unternehmer, der dadurch die Linie rentabel zu machen vermeint, daß er der Staatsbahn die Transporte auf der Strecke Frankfurt —Falken⸗ berg abnimmt und daraus für sich ein gewinnbringendes Unternehmen macht. Die betreffenden Kreise sind aber an dieser durchgehenden Linie an und für sich in geringem Maße interessirt; ihr Interesse liegt darin, überhaupt Anschlüsse an das bestehende Eisenbahnnetz zu erhalten.

Die Staatsregierung hat ein Bedürfniß anerkennen können, die localen Verkehrsinteressenten der betreffenden Landestheile durch Bau einer derartigen Anschlußbahn zu heben und da sie selbst in abseh⸗ barer Zeit die Linie nicht würde ansführen können, sich bereit erklärt, einem Privatunternehmer die Concession nicht zu versagen, eine be⸗ treffende Bahn „etwa bis Uckrow“, wie in dem betreffenden Schreiben meinerseits gesagt ist, zu bauen. Schon in dem „etwa“ liegt ja doch durchaus eingeschlossen, daß damit seitens der Staatsregierung nicht das letzte Wort gesprochen ist, sondern daß die Staats⸗ regierung auch weitergehenden Anträgen aus den betreffenden Kreisen heraus gern auch eine erneute Prüfung würde zu theil werden lassen. Die Herren haben aber vorgezogen, sofort mit einer Petition an das hohe Haus sich zu wenden. Meinerseits war auch dem Herrn Ober⸗ Präsidenten an die Hand gegeben worden, ob es nicht zweckmäßig wäre und damit bin ich nur einer Aufforderung nachgekommen, die in diesem hohen Hause wie auch im Abgeordnetenhause ausgesprochen ist —, daß in erster Linie Bedacht darauf ge⸗ nommen werde, daß wir nicht in die Zeiten Strousberg's zurück⸗ fallen möchten, sondern daß die Nebenbahnen, die der Privatunter⸗ nehmung überlassen werden, womöglich aus dem eigenen Kreise der Inter⸗ essenten möchten fertig gestellt werden. Daraufhin haben die drei Kreise sich nicht weiter eingelassen; sie haben nur ihre Meinung dahin ausgesprochen, daß es, weil ihnen ihr Wunsch nicht erfüllt worden, hohe Zeit sei, daß die ganzen Bedingungen, unter denen der Staat die Concessionen an Privatunternehmer ertheilt, einer Revision unterzogen werden müßten. Es wäre ja nun auch wohl Pflicht der Petenten gewesen, dem Minister der öffentlichen Arbeiten mit ihren guten Rathschlägen nach dieser Richtung an die Hand zu gehen; das haben sie natürlicherweise nicht gethan, sondern haben es dem Minister überlassen, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Ich meine, daß die Commission dieses Hauses vollständig berechtigt gewesen ist, wenn sie beschlossen hat, dem hohen Hause vorzuschlagen, über diese Petition zur Tagesordnung überzugehen.

““ 8

H der Abgeordneten. 9 84. Sitzung vom 1. Juli 1893.

Den vierten Gegenstand der Tagesordnung (s. den Anfangs⸗ bericht in Nr. 155 d. Bl.) bildete die Berathung des Berichts über die Ergebnisse des Betriebes der preußischen Staatseisenbahn im Betriebsjahre 1891/92. Bericht⸗ erstatter der verstärkten Budgetcommission, welche den Bericht vorberathen hat, ist der Abg. Hammacher.

Die Commission beantragt: 8

1) den vorgelegten Bericht durch Kenntnißnahme für erledigt zu erklären; 2) die Staatsregierung aufzufordern, den Betriebs⸗ bericht der Eisenbahnverwaltung in Zukunft unter möglichster Be⸗ rücksichtigung der Grundlagen des Etats aufzustellen und insbesondere zur Auftkaneng der Abweichungen von dem Etat zu benutzen; 3) die Staatsregierung aufzufordern, in dem Bericht thunlichst genaue Angaben über die Wirkungen der eingeführten wichtigeren Tarifermäßigungen und sonstligen wichtigeren Verkehrserleichte⸗ rungen vorzulegen; 4) die Staatsregierung die Ausgabe von directen Fahrkarten zwischen Stationen des phenbjschen Staatseisenbahnnetzes, und demgemäß die Ausgabe von Rückfahr⸗ karten thunlichst auszudehnen.

Der Referent, Abg. Hammacher (nl.), geht namentlich auf die unter Nr. 4 erhobene Forderung der Ausdehnung des Systems der Rückfahrkarten näher ein und hebt hervor, daß die Commission ein⸗ stimmig diese Ausdehnung wünsche. Die Besorgniß, daß eine solche Ausdehnung eine Demoralisation des Beamtenthums mit sich bringen werde, sei zwar nicht ungerechtfertigt, werde aber durch geeignete waltungsmaßnahmen zu beseitigen sein. 6 8

Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen

8

bereits seitens meiner Commissarien bei den Verhandlungen in der Budgetcommission erklärt worden ist, nämlich daß die Staatsregie⸗ rung gegen die Anträge der Budgetcommission Einwendungen ihrer⸗ seits nicht zu erheben hat. Sie wird den Anträgen 2 und 3 zu ent⸗ sprechen gern bereit sein.

Was den Antrag 4 anbetrifft, so sind die Verhandlungen zwi⸗ schen den deutschen Staaten bezüglich der Dauer der Rückfahrkarten zur Zeit noch nicht beendet. Die Conferenz tagt zur Zeit noch. Es ist, soviel mir bekannt geworden ist, erst die erste Lesung der Be⸗ schlüsse erfolgt; die zweite Lesung soll, glaube ich, in der nächsten Woche erfolgen, und es hat infolgedessen eine Beschlußfassung seitens der preußischen Staatsregierung über die Beschlüsse der Commission bisher nicht stattfinden können.

Der Herr Berichterstatter hat darauf hingewiesen, daß es als durchaus wünschenswerth zu bezeichnen sei, wenn eine allgemeine Be⸗ stimmung dahin getroffen würde, daß die Dauer der Rückfahrkarten zehn Tage betragen soll. Ich möchte in dieser Beziehung nur darauf aufmerksam machen, daß das nicht nur eine Erweiterung der zeitig in Preußen geltenden Grundsätze in sich schließt, sondern auch eine Ein⸗ schränkung derselben, indem die Dauer der Rückfahrkarten für weitere Entfernungen, die jetzt vielfach über zehn Tage hinausgeht, dann auch auf zehn Tage beschränkt würde.

Der Herr Berichterstatter hat auch darauf aufmerksam gemacht, welche Bedenken gegen die Rückfahrkarten überhaupt und insbesondere die Ausdehnung der Dauer derselben daraus herzuleiten sind, daß leicht Malversationen seitens des Publikums und eine Demora⸗

lisation des Personals sich daran knüpfen. Meine Herren,

Ver⸗

““ 81 Meine Herren! Ich möchte hier nur das wiederholen, was auch

chen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗

es finden, wie auch der Herr Berichterstatter erwähnt hat, in diesem Augenblick gerichtliche Untersuchungen wegen sehr weitgreifender Unter schlagungen auf einzelnen Linien statt. Es ist meinerseits auch eine Untersuchung darüber angeordnet worden, ob etwa auch noch au anderen Strecken der Staatseisenbahnverwaltung sich ähnliche Er scheinungen gezeigt haben. Auch diese Untersuchungen sind zur Zei noch nicht abgeschlossen, und ich⸗bin daher nicht in der Lage, über de Stand derselben eine Auskunft geben zu können.

Abg. Broemel (dfr.) befürwortet den Antrag 4 der Commission Hoffentlich werde, wenn die übrigen Verwaltungen das bayerisch württembergische System einzuführen geneigt seien, die preußisch Staatsbahnverwaltung allein sich nicht ausschließen.

Darauf een die Commissionsanträge zur u veränderten Annahme.

Es folgt die Interpellation des Abg. Schultz E“

„Welche Mittel gedenkt die Regierung zu ergreifen, um de infolge der anhaltenden Dürre bereits eingetretenen, für den Winte aber noch vermehrt drohenden Nothstand in B etreff Vieh futters und Streumaterials, namentlich der ländlichen Kleinbesitzer auf den geringeren Böden nach Möglichkeit zu mildern

Nachdem der Minister für Landwirthschaft ꝛc. vo Heyden sich zur Beantwortung der Interpellation bereit er klärt hat, führt zur Begründung derselben der

Abg. Schultz⸗Lupitz aus, daß zwar noch nicht ein allgemeine Nothstand in Bezug auf die dieslährese Ernte eingetreten sei, da man aber für Stroh und Viehfutter bereits einem gegenüber stehe. Wenn Juli und August Regen brächten, so werde wenigsten die Kartoffelernte eine recht reichliche sein. Betroffen von der Calamität seien vor allem die Kleinbesitzer auf geringeren Böden; di Großbauern könnten sich zur Zeit noch allein helfen. Während also fährt der Redner fort, im allgemeinen eine günstige Gestaltun der Dinge ganz von der Witterung abhängt, muß dem Nothstand d Futtermittel unverweilt entgegengetreten werden. Die Maßnahm der Frachtermäßigung, welche die Regierung eintreten ließ genügt nicht, so dankbar die Fürsorge des Ministers der öffentlichen Arbeiten anzuerkennen ist. Auch ist für die Geltung des Ausnahme tarifs für Futtermittel kein Endtermin angegeben, wodurch eine gewiss Unsicherheit in den Abschlüssen und den Bezügen eintritt; ich möcht den 1. Mai 1894 als Endtermin in Vorschlag bringen. Jedenfall muß aber der Ausnahmetarif auch für Halbladung im Interesse de Kleinbesitzer zugelassen werden, da es für kleinere Wirthschaften viel fach gar nicht lohnt, ganze Waggons einzukaufen. Falsch wäre ein Herabsetzung der Zölle auf Reis, Mais und Dari, die Haupt concurrenten der heimischen Kartoffel, ebenso falsch wie ein Aus⸗ fuhrverbot. Die Landwirthschaft braucht Ruhe; eine Maßregel würde nur von der Börse ausgebeutet werden, nicht aber der Landwirthschaft von Nutzen sein. Die Hauptsache jedoch is die Durchführung einer gesunden, wirklich zweckmäßigen Wasserwirth schaft in Preußen und Deutschland. Möge die Regierung die in Aus arbeitung begriffenen Vorlagen baldigst vollenden und dem Landtag zur Beschlußfassung vorlegen! Wir haben zur Regierung und zum Landwirthschafts⸗Minister das vollste Vertrauen, daß sie die der Land wirthschaft durch die Futternoth drohende Krise abzuwenden in der Lage sein werden. Die großen Manöver dürfen in diesem Jahre jedenfalls nicht in Gegenden abgehalten werden, wo Futtermangel

errscht oder geherrscht hat.

Minister für Landwirthschaft ꝛc. von Heyden:

Meine Herren! Der Herr Interpellant hat durch seine Inter⸗ pellation eine Frage zur öffentlichen Discussion gestellt, welche das allgemeine Interesse lebhaft erregt und welche für die Staatsregierung wie jede Angelegenheit, welche sich mit der Noth und dem Mangel weiter Bevölkerungskreise befaßt, eine äußerst verantwortliche ist. Die Staatsregierung hat die Verhältnisse, wie sie sich infolge der außergewöhnlichen Dürre entwickelt haben, von Anfang an aufmerksam verfolgt, wenn auch nicht mit Aeußerungen in der Presse, so doch durch Beobachtung aller in der Presse gebrachten Nachrichten und durch sonstige Einziehung von Informationen.

Die Interpellation erweckt ihrem Wortlaut nach den Anschein, als ob der Herr Interpellant einen weit⸗ gehenden Nothstand im ganzen Land seinersets bereits für fest⸗ stehend erachtet. Ich habe mich gefreut, daß er bei der Begrün⸗ dung seiner Interpellation dieselbe bereits dahin eingeschränkt hat, daß jedenfalls nur in beschränkten Kreisen z. Z. von einem Nothstand die Rede sein kann. Ich möchte aber doch auch meinerseits feststellen: nach den vorliegenden Berichten ist, von Osten nach Westen fort⸗ schreitend, das Wiesenheu, von den Flußthälern und Kunstwiesen ab⸗ gesehen, vielfach, von der Mitte des Landes ab weiter nach Westen fast ganz ausgefallen; in weiten Theilen des Landes ist die Kleecernte u. s. w. mäßig und schlecht. Auch das Sommerkorn, nach Westen fortschreitend, ist vielfach mißrathen. Dagegen sind die Brotfrüchte, Weizen und Roggen, zum über⸗ wiegenden Theil wenigstens genügend, großentheils sogar gut. Aller⸗ dings verkenne ich nicht, daß in einzelnen Landestheilen Nothreife eingetreten ist. Im übrigen beweisen die Preise für die Früchte, daß ein Mangel nach menschlicher Voraussicht in der Ernährung des Volkes unter normalen Verhältnissen nicht wohl eintreten kann, daß vielmehr von den Brodfrüchten zur Erhaltung des Viehs sehr wohl erhebliche Quantitäten in Benutzung genommen werden können. Trotzdem, meine Herren, ist mit dem Herrn Interpellanten anzuerkennen, daß die Ernährung des Viehs in großen Theilen des Landes schwierig ist und daß im Westen, soweit meine Berichte reichen, in der Rheinprovinz, Hessen⸗Nassau und dann noch in den Regierungsbezirken Arnsberg und Erfurt wirk⸗ lich bereits Calamitäten und hoch besorgnißerregende Verhältnisse be⸗ züglich der Viehernährung sich entwickelt haben.

Ich bemerke hierbei, daß das Staats⸗Ministerium sich mit der Frage, ob und was in dieser Angelegenheit seitens der Staatsregierung geschehen könne, wiederholt befaßt hat, und daß die letzte Beschluß⸗ fassung des Staats⸗Ministeriums am 26. Juni stattgefunden bat. Alles, was beschlossen ist, ward beschlossen nach Maßgabe der jeweilig, also zuletzt am 26. Juni vorliegenden Nachrichten. Ich brauche nicht hervorzuheben, daß das Bild, welches sich über die Verhältnisse des Landes damals an der Centralstelle darstellte, sich zusammen⸗ setzte aus einer Menge einzelner Beobachtungen. Wir werden fort⸗

zuerst

gesetzt die Verhältnisse weiter im Auge behalten, und je nach den