seiner Leistungsfähigkeit erhalten und daß es keine Opfer gescheut hat, an diesem internationalen Wettkampfe sich in würdiger Weise zu betheiligen.
Weit weniger günstig, und, wie von unbefangenen Eng⸗ ländern selbst zugegeben wird, in einer seiner Stellun auf dem Weltmarkte kaum entsprechenden Weise präsentirt sich die .. des vereinigten Leönigreichs von Großbritannien und and.
8 ährend die Betheiligung dieses Landes an der eigent⸗ lichen Kunstausstellung, wie später noch hervorgehoben werden oll, in Wahrheit eine hervorragende genannt werden muß, was wohl dem Umstande mit zuzuschreiben ist, daß der hiesige Chef der Commission, Sir Henry Trueman Wood, gleichzeitig Secretär der Societh of Arts in London ist, so kann das Gleiche nicht von der englischen Sochethang in der Industriehalle gesagt werden. Hörte man doch Aussprüche aus dem Munde von Engländern selbst, welche sich über die „aschenbrödelartige“ e der englischen Ausstellung im Industriegebäude aufhielten, und sich frei und offen dahin aussprachen, die englische Ausstellung in dieser Abtheilung wäre besser ganz und gar unterblieben, wenn es der englischen Industrie nicht ehagt hätte, bei diesem Anlasse in einer würdigen und macht⸗ ollen Weise aufzutreten. Offenbar haben sich die Industriellen im großen und ganzen für die Weltausstellung n Chicago nicht in gleichem Maße zu erwärmen ver⸗ mocht, als dieses schließlich in Deutschland der Fall gewesen ist. England hat mehr als alle anderen Industriestaaten im Laufe der letzten Jahrzehnte die schmerzliche Erfahrung machen müssen, daß auch in entfernten Ländern der erwachende Trieb nach Selbständigkeit dahin führt, wenn auch unter erheblichen Opfern, eine eigene Industrie ins Leben zu rufen. In be⸗ sonderem Grade ist dieses ja wohl bei dem Ausfuhrhandel nach den Vereinigten Staaten der Fall gewesen, und unsere englischen Nachbarn haben, offenbar diesem unmittelbaren Eindrucke nach⸗ gebend, nicht recht daran glauben wollen, daß die Betheiligung an der Weltausstellung ihnen, wenn auch nur mittelbar, einen Theil des verlorenen Absatzes wiederzugewinnen vermöchte. Jeden⸗ falls reicht das, was die englische Industrie bietet, abgesehen von einem hübschen Pavillon, welcher die Worcester Porzellan⸗ Manufactur repräsentirt, nicht über das Niveau der Mittel⸗ mäßigkeit hinaus — wie denn die Betheiligung offenbar im Verhältniß zur englischen Industrie an sich nur eine be⸗ scheidene genannt werden darf.
Unmittelbar der deutschen sich anschließend und nach jeder Richtung hin durch geschmackvolle Anordnung und die Schönheit dessen, was geboten wird, sich auszeichnend, zeigt sich die österreichische Industrie im vortheilhaftesten Licht. In weiser Selbstbeschränkung hat Oesterreich offenbar haupt⸗ sächlich dasjenige in den Vordergrund gestellt, von welchem es bekannt ist, daß es in der Herstellung desselben ziemlich unüber⸗ troffen auf dem Weltmarkt dasteht. Es sind vor allem die böhmische und schlesische Keramik und Glasindustrie, welche geradezu wunderbare und bestrickende Erzeugnisse auf⸗ weisen und durch eine außerordentlich geschmackvolle Auf⸗ stellung immer und immer wieder die Bewunderung der zahl⸗ reichen Besucher hervorrufen. Wie verlautet, machen auch die österreichischen Aussteller im großen und ganzen sehr gute Ge⸗ schäfte, da gerade Amerika das Land ist, wo ein gesteigerter Wohlstand sich den Ankauf solcher Luxusartikel, wie sie hier zu finden sind, gestatten kann.
An die Ausstellungen der vier großen Staaten anschließend, reihen sich, nach den einzelnen Flügeln sich ausdehnend, die Ausstellungen von Italien, der Schweiz und Japan an. Auch der Schweiz ist es in gewissem Grade gelungen, ihrer Aus⸗ stellung einen bestimmten Charakter aufzuprägen, da neben der weltberühmten Berner Holzschnitzerei aus dem Oberland und der Genfer Uhren⸗ und Juwelenindustrie die übrigen Zweige in nicht so hervorragendem Maß in den Vordergrund treten.
Japan, das zu den ausstellungsfreudigsten Ländern der Welt zu gehören scheint und offenbar dabei durch die Er⸗ fahrung geleitet ist, daß seine originellen Artikel bis dahin überall willige Käufer gefunden haben, hat eine verhältniß⸗ mäßig sehr reichhaltige Ausstellung seiner Erzeugnisse in Porzellan, Bronzeguß, Elfenbeinschnitzerei, Stickerei u. s. w.
g
in einem besonderen, im Lrenge. Stil erbauten Häuschen zur Darstellung gebracht. er die Entwickelung der japanischen Industrie aus früheren Jahrzehnten kennt, wird allerdings sein Bedauern darüber nicht unterdrücken können, daß dieses Land auf Grund geschäftlicher Rück⸗ sichten schon lange den Standpunkt aufgegeben hat, den es früͤher eingenommen. Die gesammte japanische Industrie trägt heute 8 den Charakter, wie 5 derartige Rücksichten unausbleiblich der Gewerbthätigkeit einer Nation aufprägen. Erzeugnisse, wie sie früher die Bewunderung aller Welt hervor⸗ riefen, sind heute entweder nicht mehr vorhanden, oder existiren höchstens noch als theuere und gehütete Schätze im Besith alt⸗ japanischer Familien. Denn was die Ausstellung in Chicago in diesem Punkt bietet, trägt den Charakter verflachter Dutzend⸗ waare an sich. Wenn wir nun, das Hauptgebäude zur ebenen Erde ver⸗ lassend, einen Blick auf die Galerie werfen, so bietet sich hier noch zahlreiches und hochinteressantes Material zur Beobachtung. Vor allem möge es uns gestattet sein, einen Augenblick bei der wirklich hervorragenden und bedeutungs⸗ vollen Ausstellung zu verweilen, welche das preußische Cultus⸗ Ministerium veranstaltet hat, um hier in Chicago ein getreues Bild dessen zu bieten, was das Unterrichtswesen in Preußen seiner ganzen Entwickelung nach heutzutage darstellt. Diese unter der Leitung der Herren Professoren Waetzoldt, Finkler und Anderer stehende Specialausstellung, welche sich den von den amerikanischen Staaten ganz besonders begünstigten Schulausstellungen der einzelnen Staaten anreiht, enthält eine so hervorragende Fülle des Wissenswerthen und Bedeutenden, wie es wohl kaum je zuvor in Europa und selbst in Deutschland auf einem Punkt vereinigt gewesen ist. Wem es die Zeit erlaubt, mit prüfendem Blick durch diese Räume zu wandern, der muß seine Bewunderung an erster Stelle der Energie und Ausdauer zollen, welche erforderlich waren, um in so kurzer Zeit etwas so Gewaltiges zu schaffen. Freilich ist, was sich hier dem Auge bietet, nicht immer etwas sofort die Auf⸗ merksamkeit Anziehendes, Gleichartiges oder Imposantes; aber für alle diejenigen, welchen die Frage über die Erziehung der Menschheit am Herzen liegt, bietet die Ausstellung des Inter⸗ essanten so viel, daß der Wunsch nicht ungerechtfertigt ist, es möge Zeit und Muße bleiben, das hier Gebotene weiteren und verständnißvollen Kreisen zugänglich zu machen. Wohl auf keinem Gebiet ist es so wünschenswerth und nothwendig, daß eine Klärung der Auffassungen eintritt, als gerade hier; denn ohne weiteres eine amerikanische Universität mit einer deutschen u vergleichen, hieße den Namen an die Stelle der Sache setzen. vm wesentlichen geht das Maß dessen, was eine höhere amerikanische Universität in sich schließt, kaum über die Summe des Wissens eines Primaners der deutschen Gymnasien hinaus, und wenn man hinzunimmt, daß die amerikanischen Universitäten und insbesondere die „University of Chicago“ fast zwei Drittel ihrer Hörer aus dem weiblichen Geschlecht recrutiren, so springt der Unterschied sofort in die Augen. Es ist darum ohne Zweifel von der höchsten Wichtigkeit, daß die hier gebotene usstellung einleuchtend darlegt, was in Deutschland das Schulwesen, sei es nun von den städtischen Behörden aus⸗ gehend, oder vom Staat geleitet, auf den verschiedensten Ge⸗ bieten geleistet hat und zu leisten berufen ist. Bei einem Rundgange, welchen der Superintendent des hiesigen Schulwesens, von Professor Waetzoldt geleitet, durch die betreffende Ausstellung jüngst machte, vermochte der erstere selbst sein bewunderndes Erstaunen nicht zu unterdrücken über die geradezu großartige Entwickelung, welche das deutsche Schulwesen in den letzten Jahrzehnten auf allen Gebieten genommen hat. Namentlich auch dasjenige, was zur Veranschaulichung des Turnunterrichts, der körper⸗ lichen Fertigkeiten, des Unterrichts, der Blinden, der Taub⸗ stummen, der Idioten, der Handwerksschulen, der Waisen⸗ häuser ꝛc. in Deutschland geboten ist, überragt weit dasjenige, was in Amerika auf gleichen Gebieten angestrebt wird. Das Studium auf den deutschen Universitäten, deren Einrichtung und eigenartige Natur sind für Amerikaner an sich so weni verständlich, daß höchstens die geringe Zahl derer, welche einst selbst deutsche Hochschulen besucht haben, diese Institutionen
voll zu würdigen weiß. Tritt nun noch hinzu die außer⸗ .
ordentlich werthvolle und reichhaltige Sammlung wissenschaft⸗ licher Instrumente, kartographischer und statistischer Tafeln, Modelle von Schulhäusern und anderen öffentlichen Ein⸗
richtungen, so baut sich vor dem Auge des aufmerksamen Be⸗
schauers eine derartige Fülle lehrreicher und interessanter That⸗ sachen auf, daß es langer Zeit bedürfte, um allen Einzel⸗ heiten gerecht zu werden und in das Verständniß der ver⸗
schiedensten Zweige der WicFeassscft wie sie hier in diesen
Lehrmitteln zu Tage treten, einzudringen. In der Erkenntniß, daß es vergleichsweise einer nur ber o Anzahl von Men⸗ 8 möglich sein wird, sich gerade diesen werthvollen Theil er Ausstellung zu nutze zu machen, und daß die unendliche Mühe und die erheblichen Opfer, welche für die systematische Zusammenstellung derselben verwendet worden sind, kaum ganz ewürdigt werden könnten, wenn schon nach wenigen Monaten ie Ausstellung ihr Ende erreicht haben sollte, ist in hiesigen Kreisen der Gedanke aufgetaucht, Mittel und Wege zu finden, um gerade diese so lehrreiche 1“ vielleicht dauernd der Stadt Chicago oder den Vereinigten Staaten zu erhalten, und bei der Freigebigkeit, welche in Amerika in der erfreulichsten Weise so oft zu Tage getreten ist, wo es gilt, für ideale Hmece Opfer zu bringen, ist die Möglichkeit gewiß nicht ausgeschlossen, daß von der einen oder anderen, Seite die Mittel aufgebracht werden, um die Sammlung als Ganzes, so⸗ weit sie nicht als Staatseigenthum wieder nach Deutschland zurück⸗ e muß, hier im Lande zu behalten. Voraussichtlich werden ie Herren, welchen die Leitung anvertraut ist, sich noch ent⸗ schließen, dem Beispiel 1 welches von amerikanischer Seite bereits gegeben wurde, dadurch daß in der bZ1A1““ eine Art Hörsaal errichtet worden ist, um an der Hand des so überaus reichlich gebotenen Materials wißbegierigen Kreisen das eine oder andere aus dem Bereich der Wissenschaften alsbald zugänglich zu machen.
Die lange öG Frage der Oeffnung der Aus⸗ stellung am Sonntag ist endlich durch die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs in bejahendem Sinne erledigt worden. Die Ausstellung selbst wird also fortan auch an Sonntagen und, wie es scheint, zu ermäßigten Preisen dem Publikum ge⸗ öffnet sein.
Mehrere der erlauchten Gäste, welche die Weltaus⸗ stellung im Laufe dieses Monats mit ihrem Besuch beehrten, haben Chicago wieder verlassen. Unter diesen Gästen befand sich auch die Infantin von Spanien mit ihrem Gemahl, welche für eine Anzahl von Tagen hier den Mitittel⸗ punkt der vornehmen Gesellschaft und der allgemeinen Auf⸗ merksamkeit bildeten.
Der Chicago⸗Sommer mit seinen brennenden Sonnen⸗ strahlen ist in seine vollen Rechte nunmehr eingetreten, und wir gehen aller Voraussicht nach einer Reihe von herrlichen Tagen entgegen. Wenn auch während des Tages die ungewohnt heiße Temperatur zumal dem Besucher der Ausstellung den Aufenthalt im Jackson⸗Park etwas mühevoll macht, so sind die lauen Abende und kühlen Nächte dafür um so erfrischender, entzückender und genußreicher. Ist auch der Gipfelpunkt des Jahres überschritten, so werden die zahlreichen Besucher, welche im Laufe der Zeit hier noch G werden, immer mehr sich erfreuen an den Schönheiten, welche sich dem Auge jetzt hier bieten, wenn der Blick über die leise ge⸗ kräuselten Fluthen des Michigan⸗Sees mit den zahlreich vorüber⸗ ziehenden Schiffen jeglicher Art hinschweift. Wie manches auch gegen Einzelheiten der Anordnungen zu sagen sein mag, und wie wenig es auch zu verkennen ist, daß füs gewissenhafte Besucher die Besichtigung der Aus⸗ tellung ebenso viele Mühewaltungen mit sich bringt, als sie Genuß verspricht, so darf es doch ohne Zögern und Rückhalt ausgesprochen werden, daß wohl kaum je zuvor und kaum je wieder eine solche Fülle großartiger Erscheinungen sich dem Auge geboten hat und bieten wird, wie sie hier auf einem Platze vereinigt ist, und daß alle diejenigen, denen es vergönnt sein wird, noch in diesem Jahre die Paläste der „Weißen Stadt“ zu bewundern, gewiß unvergeßliche. Eindrücke mit sich nehmen werden.
1. Untersuchungs⸗Sachen.
2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.
3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.
Oeffentlicher Anzeiger.
6. “ aften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 7. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften. 1 8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. 9. Bank⸗Ausweise. 10. Verschiedene Bekanntmachungen.
J23299
1) Untersuchungs⸗Sachen.
[233422 Bekanntmachung. Der Knecht Christian Wilhelm August Gentz, zuletzt in Metzelthin, ist, weil er zu Heckenhaus Warthe am 11. November 1892 die verehelichte Heckenwärter Richter und deren vierjährige Enkelin ermordet und sodann das von den Eheleuten Richter bewohnte Haus in Brand zu setzen versucht hat, durch Erkenntniß des Königlichen Schwurgerichts zu Prenzlau vom 8. Februar 1893 wegen zweifachen ordes zum Tode und Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte, sowie wegen Versuchs der vorsätzlichen Brandsääun zu fünf Jahren Zuchthaus verurtheilt worden.
Nachdem durch Allerhöchsten Erlaß vom 30. Juni 1893 bestimmt worden, daß der Gerechtigkeit freier Lauf zu lassen, ist die Todesstrafe heute früh in dem Hofraum des Gerichtsgefängnisses hier durch Ent⸗ hauptung des Verurtheilten vollstreckt worden.
Preuzlau, 11. Juli 1893.
Der Erste Staatsanwalt: In Vertretung: Koppe. [23176] Steckbrief. 1
Gegen den unten beschriebenen Koch Louis Krüger aus Potsbam, geboren am 30. Januar 1836 zu Dessau, welcher sich verborgen hält, ist die Unter⸗ 1“ wegen Diebstahls in den Aeten I. J. 81. 93. verhängt. Es wird ersucht, denselben
verhaften und in das Gerichtsgefängniß zu otsdam abzuliefern.
Potsdam, den 6. Juli 1893.
Königliche Staatsanwaltschaft.
Beschreibung: Alter: 57 Jahre, Größe: 1,61 m, Statur: kräftig, Haare: braun, graumelirt, Stirn: mittelhech, schräg, Bart: Schnurr⸗ und Kinnbart, dunkelgrau, Augenbrauen: braun, Augen: braun, Nase: hervorstehend, Mund: gewöhnlich, Zähne: fehlen bis auf 1 Zahn, Kinn: behagrt, Gesicht: länglich, oval, chtsfarbe: gesund
1.“
(23174]
Sprache:
deutsch und französisch. Besondere Kennzeichen: Unter dem rechten Auge einen, unter dem linken zwei kleine Hautzipfel.
[23175] Steckbrief.
Gegen den unten beschriebenen Bäcker Gotthold Eduard Kolbe, geboren am 5. März 1866 zu Belgern, Kreis Torgau, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Diebstahls nach mehrmaliger Vorbestrafung wegen Diebstahls in den Acten J. II. D. 1099. 92 verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das nächste Amtsgerichts⸗Ge fängniß des Ergreifungsortes abzuliefern.
Berlin, den 4. Juli 1893. “
Königliche Staatsanwaltschaft II.
Beschreibung. Alter: 27 Jahre, Größe: 1,60 ½ m,
Statur: untermittel, Haare: dunkelblond, Stirn: mittelhoch, Bart: blonder Schnurrbart, Augenbrauen: dunkelblond, Augen: blau, Nase: etwas breit, Zähne: vollständig, Kinn: oval, Gesicht: oval, Gesichtsfarbe: gesund, Sprache: deutsch. Besondere Kennzeichen: auf Brust und rechtem Unterarm je ein Anker blau tätowirt.
Steckbriefs⸗Erneuerung.
Der unter dem 23. April 1888 hinter dem Kauf⸗ mann Hermann Franz Johann Weidt, am 29. September 1866 zu Kulmsee, Kr. Thorn, ge⸗ boren, in den Acten J. IVd. 179. 88 wegen Wechsel⸗ fälschung erlassene Steckbrief wird hierdurch erneuert.
Berlin, den 7. Juli 1893. 1
Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 124. [14698]
1) Arthur Richard Gustav Hoffmann, geboren am 21. Mai 1871 zu Kottbus und zuletzt dort wohnhaft, —
2) Ernst Wilhelm Constantin Curt Horn, am 30. April 1871 in Kottbus geboren und zuletzt dort wohnhaft,
3) Gustav Adolf Krause, am 22. September 1872 in Kottbus eboren und zuletzt dort wohnhaft,
4) Carl Wilhelm Otto Lange, am 10. No⸗ vember 1872 in Kottbus geboren und zuletzt dort wohnhaft,
5) Samuel Gottlob Alfons Merz, geboren am 30. Januar 1872 in Kottbus und zuletzt dort wohnhaft,
6) Hermann Paul Krüger, am 15. April 1868 in Kottbus geboren und dort domicilberechtigt,
7) Carl Gustav Adolf Hopf, am 26. August 1870 in Sandow geboren, letzter Aufenthalt un⸗ bekannt,
8) Carl Friedrich Wilhelm Dubrau, am 17. De⸗ zember 1870 in Ottendorf geboren und zuletzt dort wohnhaft,
9) Friedrich Paulick, am 21. Februar 1871 in Sielow geboren und zuletzt dort wohnhaft,
10) Hermann August Hugo Lange, am 31. Ja⸗ nuar 1871 in Sandow geboren, letzter Aufenthalt unbekannt,
11) Friedrich Wilhelm Paul Grunert, am 9. Dezember 1871 in Kolkwitz geboren und zuletzt dort wohnhaft,
12) Friedrich Wilhelm Halbach, am 22. Ok⸗ tober 1871 in Peitz geboren und zuletzt dort wohnbaft, 1 1 8
13) Carl Friedrich Wilhelm Wilke, am 2. Sep⸗ tember 1871 in Peitz geboren und zuletzt dort wohnhaft,
14) Gustav Robert Mirring, am 28. August 1871 in Beesdau geboren und zuletzt dort wohnhaft,
15) Nikolaus Erdmann Wilhelm Marckardt, am 6. Dezember 1871 in Krinitz geboren und zuletzt dort wohnhaft,
16) Carl Julius Emil Jaenicke, am 21. August 1871 in Rietzneuendorf geboren und zuletzt dort wohnhaft,
17) Johannes Alfred Carl Sippel, am 26. Sep⸗ tember 1870 in Finsterwalde geboren und zuletzt dort wohnhaft,
18) Adolf Oswald Moritz Reu, am 5. Januar 1871, in Finsterwalde geboren und zuletzt dort
wohnhaft 9) O Kirchhübel, am
16. Juni 1871 in Kirchhain geboren und zuletzt dort wohnhaft,
20) Ernst Carl Rothe, am 23. Januar 1871 in Kirchhain geboren und zuletzt dort wohnhaft,
21) Ferdinand Gustav Otto Nugel, am 27. De⸗ zember 1871 in Sonnewalde geboren und zuletzt dort wohnhaft,
22) Friedrich Adolf Poetsch, geboren am 13. Mai 1867 in Golten und zuletzt dort wohnhaft,
werden beschuldigt, als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehen⸗ den Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außer⸗ halb des Bundesgebiets aufgehalten zu haben. Ver⸗ ehen gegen § 140 Abs. 1 Nr. 1 Strafgesetzbuchs. Hiesellen werden auf den 29. August 1893, Vormittags 9 Uhr, vor die Erste Straf⸗ kammer des Königlichen Landgerichts zu Kottbus zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschul⸗ digtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach § 472 der Strafprozeß⸗Ordnung von den Civilvorsitzenden der Ersatz⸗Commissionen
1) 8* zu Kottbus vom 3. Januar
2) des Landkreises zu Kottbus vom 25. Januar
3) zu Luckau vom 21. April 1893 und vom 4. Mai 1893, über die der Anklage 7 Grunde liegenden That⸗ sachen ausgestellten Erk Actenzeichen M 67/93. Kottbus, den 25. Mai 1893.
2) Aufgebote, Zustellungen unnd dergl.
[232935 Zwangsversteigerung. 8n Im Wege der eckung soll das im
Grundbuche von den Invaliden haus⸗Parzellen Band 7 b
ärungen verurtheilt werden.
16722]
Nr. 226 auf den Namen des Kaufmanns Ferdinand Saland hier eingetragene, in der Boyenstraße Nr. 20 belegene Grundstück am 20. September 1893, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstr. 13, Hof, Flügel C., part., Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück ist bei einer Fläche von 6a 31 am mit 11 380 ℳ Nutzungswerth zur Gebäudesteuer ver⸗ anlagt. Auszug aus der Steuerrolle, w. Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige . schätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Er⸗ steher übergehenden Ansprüche, deren Vorhanden⸗ sein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forde⸗ rungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver⸗ steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des
eringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Pertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungs⸗ termins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grund⸗ stücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 30. September 1893, Mittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, verkündet werden.
Berlin, den 28. Juni 1893.
Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 86. Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Band 92 Nr. 4601 auf den Namen des Zimmermeisters Ernst Rudolf Raue in Berlin eingetragene, in der Forsterstraße Nr. 53 be⸗ legene Grundstück am 19. September 1893, Vor⸗ mittags 10 ¾ Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße Nr. 13, Hof, Fügel C., Erdgeschoß, Saal Nr. 40, versteigert werden. Das Grundstück, welches 3 a 86 qm groß sst ist nicht zur Grundsteuer, dagegen mit 6820 ℳ Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grund⸗ buchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grund⸗ 8* betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf⸗ edingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, Flügeh D., Zimmer Nr. 17, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund⸗ buche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs⸗ vermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗ boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Verthei⸗ lung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten An⸗ sprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins de Einstellung des Verfahrens herbeizuführen,
widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld
in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des
Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 22. September 1893, Mittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben angegeben, verkündet werden.
Berlin, den 29. Juni 1893.
Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 88.
[23297) Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Band 168 Blatt Nr. 7262 auf den Namen der Ehefrau des Zimmer⸗ meisters Kegel, Martha, geb. Alt, zu Berlin ein⸗ setragene, ebenda in der Memelerstraße Nr. 6 elegene Grundstück am 25. September 1893, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Ge⸗
Pauline Wenzlawski jedoch nicht unterschrieben und auf welchen ein Fälligkeitstag nicht vermerkt war zum Zwecke der Kraftloserklärung aufgeboten. Der unbekannte Inhaber des We sels wird hier⸗ mit aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine den 6. Januar 1894, Vorm. 10 Uhr, seine Rechte bei dem unterzeichneten Amtsgerichte anzumelden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung des Wechsels erfolgen wird. Soldau, den 31. Mai 1893. Königliches Amtsgericht. Meckbach.
8
[23277 Berichtigung.
Zu der Bekanntmachung unseres Urkunden⸗Auf⸗ gebotes vom 28. Juni cr. wird ergänzend bemerkt, daß der unter Litt. r. aufgebotene Wechsel (gezogen Palfy und acceptirt von Witt) über 3000 ℳ autet.
Berlin, den 10. Juli 1893.
Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 82. [23301] Todeserklärung.
Der am 27. Januar 1842 geborene Ziegelarbeiter Simon August Möllemeier von Nr. 10 in Schöne⸗ mark ist, wie glaubhaft gemacht, seit dem Frühjahr 1872, wo er 88 auf Ziegelarbeit auf Reisen be⸗ geben, verschollen. Auf Antrag seines Vaters, des Leibzüchters Möllemeier auf Nr. 8 in Schöne⸗ mark, wird derselbe aufgefordert, in dem zu diesem Zweck auf Freitag, den 8. September 1893, Vormittags 10 ÜUhr, anberaumten Termine ent⸗ weder in Person zu erscheinen oder sich durch einen Bevollmächtigten vertreten zu lassen, widrigenfalls er für todt erklärt werden soll.
Detmold, den 24. Juni 1893.
Fürstliches Amtsgericht. III CVCCGEI G
““
[23180] Auf den Antrag 1) der verehelichten Arbeiter Louise Mollenhauer, geborenen Kägler, zu Krüssow, 2) der verehelichten Bauergutsbesitzer Marie Melchin, geborenen Kägler, zu Neu⸗Künkendorf, im Beistande ihrer Chemänner, sämmtlich vertreten durch den Rechtsanwalt Schmidt özazu Angermünde, wird der früher zu Angermünde wohnhaft gewesene Bahnarbeiter Wilhelm Kägler, welcher sich, soweit bekannt, zuletzt in Port Deposit in Amerika auf⸗ gehalten hat, aufgefordert, sich spätestens im Auf⸗ gebotstermin am 9. Mai 1894, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 13, zu melden, widrigenfalls seine Todeserklä⸗ rung erfolgen wird. Angermünde, den 3. Juli 1893. Königliches Amtsgericht.
[23181] Aufgebot.
Auf Antrag der verwittweten Maurergeselle Bahr, Amalie, geb. Persicke, zu Vietz wird deren Sohn, der am 10. Juni 1853 zu Neu⸗Gennin geborene “ Johann Friedrich Bahr, welcher sett dem Jahre 1873 verschollen ist, aufgefordert, sich spätestens im Aufgebotstermine am 25. Juni 1894, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Ge⸗ richte, Zimmer Nr. 17 II. Treppen, zu melden, widrigenfalls derselbe für todt erklärt werden wird.
Landsberg a. W., den 30. Juni 1893. Königliches Amtsgericht.
[23112] Die der Ehefrau des Schuhmachermeisters Holdt, Bertha, geb. Beier (Beyer) in Strehlen zu Gunsten ihres Ehemannes von der Hannoverschen Lebens⸗ Versicherungs⸗Anstalt zu Hannover über ein Kapital von 300 Thaler Courant ausgestellte Police Nr. 17 286 vom 12. Mai 1874 ist durch Urtheil vom 20. Fe⸗ bruar 1893 für kraftlos erklärt. Hannover, den 5. Juli 1893.
Kör cahes Amtsgericht. VJ.
[23111]
Die zu Gunsten der unverehelichten Johanna, Dorothea Emma Brumberg, jetzt in Hamburg⸗ Borgfelde, dem im Jahre 1886 verstorbenen Schneidermeister Heinrich Christian Brumberg in Soltau von der Kapital⸗Versicherungs⸗Anstalt zu Hannover über ein versichertes Kapital von 100 Thalern ausgestellte Police Nr. 3929 vom 9. Dezember 1867 ist durch Urtheil vom heutigen Tage für kraftlos erklärt.
Hannover, 4. Juli 1893. “
Königliches Amtsgericht. V. J b
[23107] Bekanntmachung.
Auf Antrag des Müllers Sedn Hieger zu Bilk, Kirchspiel Wettringen, vertreten durch Rechts⸗ anwalt Dupré zu Burgsteinfurt, ist am 3. Juli 1893 nachstehendes Ausschlußurtheil:
„Das angeblich verloren gegangene Sparkassenbuch Nr. 53 der Wettringer Spar⸗ und Darlehnskasse zu Wettringen über 327 ℳ 58 ₰ wird für kraftlos erklärt,
die Kosten des Verfahrens werden dem Antra steller auferlegt, “ .“ erlassen. Burgsteinfurt, den 4. Juli 1893. Königliches Amtsgericht. Abtheilung I.
—QCᷓyᷓN—
[23108] Aufgebotsverfahren.
Durch Ausschlußurtheil des Königlichen Amts⸗ shcht zu Frankfurt a. O. vom 30. Juni 1893 ist olgendes Sparkassenbuch der Städtischen Sparkasse zu Frankfurt a. O.: Nr. 12 662 über 626,63 ℳ, ausgefertigt für den Arbeiter Johann Graske zu Tzschetzschnow, für kraftlos erklärt.
Die Kosten des Verfahrens werden dem An rag⸗ steller auferlegt. ““
Frankfurt a. O., den 30. Juni 1893.
Koönigliches Amtsgericht. IV.
E“ [23109) Im Namen des Königs!
Auf den Antrag des Tischlers Hugo Kaßner zu Friedenau bei Berlin hat das Königliche Amts⸗ gericht zu Gnesen durch den Amtsgerichts⸗Rath Mielcarzewicz für Recht erkannt:
Das für den Tischler Huge Kaßner zu Friedenau von der hiesigen Kreissparkasse unter Nr. 11 925 ausgestellte Kreis⸗Sparkassenbuch, welches einschließlich der Zinsen bis Ende 1891 über 114,05 ℳ lautet, wird für kraftlos erklärt.
[23115] Bekanntmachung.
Durch Ausschlußurtheil des unterzeichneten Ge⸗ richts vom 14. Juni 1893 ist die Theilungsacte vom 4. April 1867 über den Nachlaß der weiland Ehe⸗ frau des Hufners Anders Petersen Möller in Wiesby, Anne Margarethe, geb. Möller, von dort, auf Grund welcher restlich für die Tochter des genannten A. P. Möller, Mette Katharine Möller zu Wiesby im Grundbuche von Wiesby Band II. Blatt 22 in
[23300 Alufgebot.
Das hiesige rbschaftsamt in Verwaltung der
nachstehenden Verlassenschaften, vertreten durch den hiesigen Rechtsanwalt Dr. jur. Ed. Brackenhoeft, hat unter der folgenden Begründung den Erlaß eines Aufgebots beantragt:
I. Am 15. Mai 1893 sei hierselbst der Wein⸗ händler Wilhelm Johannes Peter Siegelka, alleiniger Inhaber der hiesigen Firma C. F. O. Andresen Nachf., todt aufgefunden.
Die Wittwe und zwei I“ des Ver⸗ storbenen, deren Namen dem Amtsgericht auf⸗ gegeben sind, hätten gemäß beigebrachter Be⸗ scheinigung des Amtsgerichts Hamburg vom 24. Mai 1893 erklärt, den Nachlaß nur mit b des Inventars antreten zu wollen.
. Am 2. Mai 1893 sei hierselbst die am 28. März
richt, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße Nr. 13, Hof, Flügel C., Erdgeschoß, Saal 40, versteigert werden. as Grundstück ist 13 a 28 qm groß und wird vom 1. April 1894 ab mit 19 220 ℳ Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grund⸗ buchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Ge⸗ richtsschreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer 42, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Er⸗ steher übergehenden Ansprüche, deren Vorhanden⸗ ein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit 1 des Versteigerungsvermerks nicht ervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, insen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der ufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben i Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kauf⸗ geldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Hrundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor schluß des Verstei erungstermins die Einstellung des vehs rens herbetzuführen, widrigenfalls nach erfolgtem nschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch n die Stelle des Grundstͤcks tritt. Das Ürtheil 2 8 die Ertheilung des Zuschlags wird am an September 1893, Nachmittags 12 ½ Uhr, n Gerichtsstelle, wie oben, verkündet werden..
erlin, den 30. Juni 1893.
Königliches Amfsgericht 1. Abtheilung 87.
der Eintragun
A Bekanntmachung. 8 Auf Antrag der Altsitzerin Pauline Wenzlawski weschaleschen wird der angeblich in ihrem Besitz ge⸗ 8* und auf unerklärliche Weise verschwundene rima⸗ el de dato Niedenau, den 1. Juli 1886, N, welcher von dem Besitzer Gustav
wski in Niedenau acceptirt, von der Altsitzerin
1861 zu Christianshavn geborene unverehelichte Thora Jensine Charlotte Sörensen verstorben. Erbe nehme ein Halbbruder der Verstorbenen, Louis Robert Licht in Kopen⸗
hagen, den Gesammtnachlaß in Anspruch. Es wird das beantragte Aufgebot dahin erlassen: Alle — mit Ausnahme der bekannten Erben und der bekannten Gläubiger —, welche an die vorgenannten Verlassenschaften üfdeerieen Erb⸗ oder sonstige Ansprüche zu haben vermeinen, owie Diejenigen, welche der Auskehrung des tachlasses sub 2 an den genannten Halbbruder der Erblasserin Louis Robert Licht wider⸗ sprechen wollen, werden hierdurch aufgefordert, solche Forderungen, An⸗ und Widersprüche bei dem unterzeichneten Amtsgericht, Dammthor⸗ straße 10, 1. Stock, Zimmer Nr. 17, spätestens ber in dem auf Freitag, den 3. November 1893, Nachmittags 1 Uhr, anberaumten Aufgebotstermin, daselbst Parterre, Zimmer Nr. 7, anzumelden — und zwar Auswärtige thunlichst unter Bestellung eines hiesigen Zu⸗ selhg venellmächtigten — bei Strafe des Aus⸗ chlusses und zur Sache I. unter dem Rechts⸗ nachtheil, daß die nicht angemeldeten Ansprüche gegen die Beneficialerben nicht geltend gemacht
werden können. 8
Hamburg, den 29. Juni 1893. G 8
Das Amtsgericht Hambur Abtheilung für Aufgebotssachen. (gez.) Tes dorpf Dr. Veröffentlicht: Ude, Gerichtsschreibergehilfe.
[23184] Bekanntmachung. “
Das Aufgesotgeksahten über die Nachlaßgläubiger und Vermächtnißnehmer des Kataster⸗Controleurs Otto Leisterer von hier ist durch Ausschlußurtheil vom 24. Juni 1893 beendet.
Münsterberg, den 7. Juli 1893.
Koönigliches Amtsgericht. Horlitz.
8 8 8
Abtheilung III. unter Nr. 1 ein Erbtheil von 1350 ℳ, umgerechnet aus 600 Thalern vormals Dänischer Reichsmünze eingetragen steht, für kraftlos erklärt worden. Tondern, den 15. Juni 1893. Königliches Amtsgericht. Abtheilung I.
Im Namen des Königs!
Verkündet am 7. Juli 1893. Krietemeyer, Gerichtsschreiber.
Auf Antrag des Colonen Friedrich Surberg, ge⸗ nannt Kleinemeier, Nr. 10 zu Isenstedt, vertreten durch seinen CE Auctions⸗Com⸗ missar Osthoff zu Lübbecke, erkennt das Königliche Amtsgericht zu Lübbecke für Recht:
Die Hypothekenurkunde, welche über die Band II. Seite 173 des Grundbuchs von Isenstedt Abth. III. Nr. 10 für den Neubauer Johann Daniel Blote⸗ vogel Nr. 150 zu Isenstedt auf Grund der Urkunde vom 19. Oktober 1847 eingetragene Caution von 165 Thlr. Courant gebildet ist, wird für kraftlos erklärt. Die Kosten des Aufgebotsverfahrens werden dem Antragsteller auferlegt. 3
„Das Hypothekendocument vom 23. Oktober 1872 über die im Grundbuche von Olpe Bauerschaft Band 3 Blatt 26 bezw. 28 für die minorennen Ge⸗ schwister Hermann, Maria Elisabeth und Catharina Wigger zu Stachelau eingetragene Abfindung von Hechebantert sieben und vierzig Thalern 15 Sgr. wird 11 erklärt. Kosten Fallen Antragsteller zur ast.
Olpe, den 28. Juni 1893. Königliches Amtsgericht.
[23123]
[23126] Im Namen des Königs! . Verkündet am 29. Juni 1893. Köllmann, Actuar, als Gerichtsschreiber.
Auf den Antrag:
1) des Friedrich August Eduard Riekes, z. Zt. un⸗ bekannten Aufenthalts, vertreten durch seinen Abwesenheitsvormund, Stations⸗Inspector a. D. Otto Thiele zu Braunschweig,
2) Theodor Otto Werner Riekes in Brasilien, vertreten durch den Stations⸗Inspector a. D. Otto Thiele zu Braunschweig, als seinen Generalbevoll⸗ mächtigten
erkennt das Königliche Amtsgericht zu Harburg, Abthl. III., durch den ö“ Niemeyer
für Recht: 1 Der Hypothekenbrief über das zu Gunsten der Gebrüder Riekes in Abthl. III. Nr. 2 des Grund⸗ buchs von Jesteburg Band I. Blatt 1 eingetragene, auf dem zu Jesteburg unter Hausnummer 1 belegenen Vollhofe lastenden Kapitals von 1500 ℳ, wird für kraftlos erklärt. 1 8 (L. S.)
Niemeyer.
123105] Im Namen des Königs! 8
Verkündet am 7. Juli 1893. Krietemeyer, Gerichtsschreiber.
Auf Antrag des Kolon Christian Meyer genann Hohlt, Nr. 9 zu Levermehnen, vertreten durch de Rechtsanwalt Bahre zu Lübbecke, erkennt da Königliche Amtsgericht zu Lübbecke durch de Amtsgerichts⸗Rath Schulte für Recht: Di Hrs welche über folgende
rundbuche von Mehnen Abtheilung III. einge tragene Post: „Nr. 5. Besitzer Hohlt ist zur 3. Ehe geschritten und hat sich mit seinen Kindern der vorigen Ehe nicht separirt. Eingetragen pr conservando jure et loco vi decreti de 20. Mär 1838. Zu 5. 500 Thaler Courant Erbtheil fü Anne Marie Louise Dorothee Hohlt und 500 Tha Courant Erbtheil für Heinrich Ludwig Gabr Hohlt sind statt vorstehender Protestatian definiti eingetragen auf Grund des Schichtungsrecesses von 24. Mai 1842 vi decreti de 22. Juli 1842 un eine Caution von 4782 Thalern 21 Sgr. für di Kinder der 2. Ehe des Besitzers Hohlt, die Ann Marie Louise Dorothee und Heinrich Ludwie Gabriel Hohlt, wegen der bei der Schichtung mie ihnen übernommenen Schulden aus dem Recess vom 24. Mai 1842 eingetragen vi decreti de eodem“ gebildet ist, wird für kraftlos erklärt. Di Kosten des Aufgebotsverfahrens werden dem Antrag⸗ steller auferlegt. 8 II
9 8 [23106] Bekanntmachung.
Durch Ausschlußurtheil des unterzeichneten Amts gerichts vom 4. Juli 1893 ist der Hypothekenbrie vom 30. April 1891 über die auf dem Grundstück Radschütz Nr. 7 in Abtheilung III. Nr. 5 für der Stellenbesitzer Gottlieb Hampel zu Radschütz ein getragene Kaufgelder⸗Forderung von 4200 ℳ fü kraftlos erklärt worden.
Steinau a. O., den 4. Juli 1893.
b Königliches Amtsgericht.
[231141 Im Namen des Königs!
„In Sachen, betreffend das Aufgebot des über di im Grundbuch des Grundstücks Schmelz Nr. 198 eingetragene Post von noch 300 Thlr. = 900 ℳ gebildete Urkunde, erkennt das Königliche Amtsgericht zu Memel durch den Amtsgerichts⸗Rath Till für Recht: Die Hypothekenurkunde über die im Grund⸗ buch des auf den Namen der Ansas und Urte, geb.
SZwickis, Uckinings'schen Eheleute eingetragenen Grund⸗
stücks Schmelz Nr. 198 in Abth. III. für die minder⸗
sHährige Martha Reimann eingetragene Post von noch
300 Thlr. = 900 ℳ als Rest der ursprünglich für den Particulier Alexander Goerke in Schmelz ein⸗ getragen gewesenen 400 Thlr. = 1200 ℳ, welche aus der Schuldurkunde vom 27. Februar 1873 ein⸗ getragen worden waren, wird für kraftlos erklärt. Die Kosten des Aufgebotsverfahrens werden der Antragstellerin auferlegt. Memel, den 4. Juli 1893. Königliches Amtsgericht
[23120] In der Dellit'schen Aufgebotssache, F. 1/93, hat das Königliche Amtsgericht zu Brotterode am 29. Juni 1893 erkannt: „Die Schuldurkunde vom 19. Januar 1796 über ein Darlehen von 80 Thaler für Johann Georg Dietz, eingetragen Artikel 430 von Kleinschmalkalden Abth. III. Nr. 1 wird für kraftlos erklärt. Die unbekannten Berechtigten dieser Post werden mit ihren Ansprüchen an dieselbe ausgeschlossen. Brotterode, den 29. Juni 1893. Königliches Amtsgericht.
[23104] Bekanntmachung.
I. Die Hypothekenurkunden über: „a. ursprünglich 600, noch gültig über 322,60 ℳ Einbringen für geschiedene Raum, geb. Zerenz, zu Prieschka, eingetragen Prieschka Blatt 25,
b. ursprünglich 925, noch gültig über 800 Thaler Kaufgeld für verehelichte Apitz zu Wildgrube, ein⸗ getragen Wildgrube Blatt 22,
c. 125 Thaler Darlehn für Superintendent Hoff⸗ mann zu Elsterwerda, eingetragen Uebigau Blatt 38,
d. ursprünglich 2640, noch gültig über 330 Thaler Vatererbegelder für Mathilde Wahn zu Uebigau, eingetragen Uebigau Blatt 64 resp. Artikel 88,
e. 75 Thaler Darlehn für Wittwe Kümmel zu Maasdorf, eingetragen Maas dorf Blatt 70,
sind für kraftlos erklärt. 8
II. Die etwa Berechtigten folgender Posten:
a. 30 Thaler Termingelder fuͤr Wittwe Pietzker zu Uebigau, eingetragen Uebigau Blatt 38,
b. 75 Thaler Restkaufgeld für Wittwe Kupplich, eingetragen Liebenwerda Blatt 247,
c. 63 Thaler Einbringen für verehelichte Starke hier, eingetragen Liebenwerda⸗Stadtwinkel Blatt 7,
d. 100 Thaler Restkaufgeld für Wittwe Härter hier, eingetragen Liebenwerda⸗Stadtwinkel Blatt 7,
e. 37 Thaler 15 Sgr. rechtskräftige Forderung für Pielenz aus Kuntzschmühle, eingetragen Lieben⸗ werda Blatt 243,
f. 48 Thaler 1 Sgr. rechtskräftige Forderung für J. G. Unverdorben Dahme, eingetragen Liebenwerda Blatt 243,
g. 240 Thaler Restkaufgeld für Wittwe Jahn hier, verpfändet dem Fabrikanten Fichte Mühlberg, Mechaniker Reußner hier, Metzrath'sche Erben hier, eingetragen Stadtwinkel Band 1. Blatt 1, 8
werden mit ihren Ansprüchen auf die Post aus⸗ geschlossen.
III. a. dem Schuhmachermeister Ernst Härter hier,
b. dem Schuhmachermeister Karl Härter aus Wainsdorf,
c. der Frau Eisenarbeiter Riedel, Emilie, geb. Weiland aus Berlin, 1
werden ihre Rechte auf die Post: 100 Thaler Restkaufgeld für die Wittwe Härter hier, eingetragen Liebenwerda Stadtwinkel Blatt 7, vorbehalten
Liebenwerda, den 12. Juni 1893.
Königliches Amtsgericht.
[231244 Im Namen des Königs
In der Carl Freyer'schen Aufgebotssache — F. 30/92 — ist am 15. Juni 1893 der Grundschuld⸗ brief über 600 ℳ, eingetragen für Carl Freyer in Lopienno Nr. 16 Abtheilung III. Grundbuchblatt 76 Lopienno für kraftlos erklärt. “
Königliches Amtsgericht Wongrowitz.