Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Friedrich Leopold. Seine Majestät der Kaiser begab Sich sodann nach Stubbenkammer, während Ihre Majestät die den Weg dorthin zu Wagen zurücklegte. 6“
Der Bundesrath ertheilte in der am Sonnabend, d. M., unter dem Vorsitz des Vice⸗Präsidenten des Staats⸗ Ministeriums, Staatssecretärs des Innern Dr. von Boetticher abgehaltenen Plenarsitzung dem Entwurf eines II. Nachtrags zu der Vereinbarung erleichternder Vorschriften für den Eisen⸗ “ zwischen Deutschland und Oesterreich⸗Ungarn und dem Antrage des Reichskanzlers wegen Ergänzung und Abänderung der Bestimmungen der Anlage B zur Verkehrs⸗ rdnung für die Eisenbahnen Deutschlands in Bezug auf die Beförderung von Abfallschwefelsäure, verdichteten Gasen und Chlormethyl die Zustimmung. Ferner wurde beschlossen, den er zu ermächtigen, die Vorschrift in Ziffer 7 der estimmungen vom 30. Januar 1892, betreffend Ursprungs⸗ achweise für die aus meistbegünstigten Ländern eingehenden Waaren auszudehnen auf: frische Apfelsinen, Citronen, Limonen, Pomeranzen, Granaten, Datteln, Mandeln und Olivenöl. Endlich wurde über den Antrag Badens, betreffend die Aende⸗ rung der Statuten der Badischen Bank“, sowie über mehrere Ein erschiede Inhalts Beschluß gefaßt
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In Rücksicht auf den in vielen Gegenden Deutschlands herrschenden Mangel an Futter⸗ und Streumitteln waren auf den Eisenbahnen mehrerer Bundesstaaten schon vor einiger Zeit für den Binnenverkehr EE113144“ gewährt. Von der preußischen Staatsbahnverwaltung wurde in An⸗
egung gebracht, die zunächst auf den preußischen und oldenburgischen Staatseisenbahnen sowie den Reichs⸗ eisenbahnen in Elsaß⸗Lothringen im Binnen⸗ und Wechsel⸗ verkehr eingeführten weit ermäßigten Ausnahmetarife für Futter⸗ und Streumittel auf alle directen
Verkehre innerhalb Deutschlands auszudehnen. Dieser vom Reichs⸗Eisenbahnamt unterstützte, namentlich auch zur Er⸗ leichterung des Austausches zwischen den verschiedenen Bezirken
geeignete Vorschlag hat bei sämmtlichen deutschen Staatsbahn⸗
verwaltungen wie auch mit verschwindenden Ausnahmen bei den Privateisenbahnen Annahme gefunden, sodaß jene Aus⸗ nahmetarife sich nunmehr über das ganze Gebiet des
Reichs erstrecken. Damit sind auch die bezüglichen im Reichstage geäußerten Wünsche erfüllt. s
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Der Gesandte der schweizerischen Eidgenossenschaft am hiesigen Allerhöchsten Hofe, Oberst Roth hat einen ihm von seiner Regierung bewilligten Urlaub angetreten. Während seiner Abwesenheit fungirt der Legations⸗Secretär Dr. Fininger als Geschäftsträger.
Der General⸗Lieutenant Andreae, Inspecteur der 1. Ingenieur⸗Inspection, hat eine Besichtigungsreise angetreten.
Die 111““ zum Bundesrath, Königlich württem⸗ bergischer Ministerial⸗Rath von Fischer, Großherzoglich mecklenburgischer Ober⸗Zolldirector Oldenburg und Groß⸗ herzoglich sächsischer Wirklicher Geheimer Rath Dr. Heer⸗ wart sind von Berlin abgereist.
Der Präsident der Justiz⸗Prüfungscommission Dr. Stölzel ist nach Süddeutschland in Urlaub abgereist. Die Pause in der Abhaltung der Prüfungstermi ird bis zum 16. Sep⸗ tember d. J. währen. “
S. M. Kanonenboot „Iltis“, Commandant Corvetten⸗ Capitän Graf von Baudissin I., ist am 19. d. M. in Hiogo eingetroffen.
S. M. Kreuzer „Schwalbe“, Commandant Corvetten⸗ Capitän Oelrichs, ist am 22. d. M. in Gibraltar eingetroffen und beabsichtigt, am 26. d. M. die Heimreise fortzusetzen.
S. M. Kreuzer „Falke“, Commandant Corrvetten⸗
t m 22. d. M. in Kamerun einget
8
Sachsen⸗Coburg⸗Gotha.
Seine Hoheit der Herzog hat sich gestern von Coburg
nach Gotha begeben. Seine Hoheit der Erbprinz und Ihre Königliche Hoheit die Erbprinzessin von Sachsen⸗ Meiningen sind von Schloß Rosenau wieder abgereist.
Oesterreich⸗Ungarn.
Der Reichs⸗Kriegs⸗Minister Freiherr von Bauer ist am Sonnabend Abend 10 3¾ Uhr in Wien gestorben. Im Laufe des Tages hatten der Kaiser, die Erzherzoge Karl Ludwig, Wilhelm und Rainer, die Erzherzoginnen Maria Theresia und Maria Caroline, der Minister des Auswärtigen Graf Kälnoky, der Reichs⸗Finanz⸗Minister von Kallay, der Minister⸗ Präsident Graf Taaffe, die Generalität und die Mit⸗ glieder des diplomatischen Corps wiederholt Erkundigungen über das Befinden des Ministers einziehen lassen. In allen Kreisen der Bevölkerung hat sich bei der Nachricht von dem Tode des Ministers die lebhafteste, aufrichtigste Theilnahme
eltend gemacht. Sämmtliche Wiener Blätter von gestern ruüh widmen dem Verstorbenen sympathische Nachrufe.
Feldzeugmeister Freiherr von Bauer wurde im Jahre 1825 als der Sohn eines Hoteliers in Lemberg geboren. 1842 trat er als Unter⸗Lieutenant in die Armee ein, wurde 1845 zum Ober⸗ Lieutenant, 1849 zum “ und 1854 zum Major befördert, und zeichnete sich als Bataillons⸗Commandeur in der Schlacht von Solferino aus. Nach dem Kriege commandirte er als Oberst⸗Lieutenant und dann als Oberst das Infanterie⸗Regiment Nr. 48 und nahm als Brigadier 1866 an dem Kriege gegen Italien theil, wo er in der Schlacht bei Custozza Hervorragendes leistete. Nach dem Friedensschluß übernahm er das Commando des 46. Infanterie⸗Regiments, wurde 1868 General⸗Major und als solcher 1873 zur — der Uebungen im Brucker Lager berufen. 1874 zum Feldmarschall⸗Lieutenant ernannt, übernahm er 1876 die Leitung der 1A“ und wurde 1878 Militär⸗Commandant in Hermannstadt. Bei Ein⸗ führung der neuen Territorial⸗Eintheilung der Armee übernahm Freiherr von Bauer das Commando des II. Armee⸗Corps in Wien und wurde 1888, als Graf Bylandt⸗Rheidt das Amt des Reichs⸗ Kriegs⸗Ministers niederlegte, zu dessen Nachfolger ernannt.
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Auf Grund einer Allerhöchsten Entschließung vom 13. Juli ist das griechisch⸗katholische geistliche St. Barbara⸗ Seminar in Wien geschlossen worden. Die Seminar⸗ zöglinge werden, vom nächsten Jahre angefangen, zur Fort⸗ setzung ihrer theologischen Studien theils mit aus dem Religionsfonds zu errichtenden Stipendien bedacht, theils im griechisch⸗katholischen Seminar in Lemberg untergebracht werden. Ebenso ist das für die Diözesen von Lemberg, und Stanislau bestehende griechisch⸗katholische
eneral⸗Seminar in Lemberg als solches aufgelöst und gleichzeitig die Errichtung griechisch⸗katholischer Seminarien in Lemberg, Przemysl und Stanislau gestattet “ X“ 8 Frrrankreich. 8—
Der Senat lehnte, wie „W. T. B.“ e bei der Berathung des aus der Deputirtenkammer zurück⸗ gekommenen Budgets abermals mehrere von der Kammer am Tage zuvor angenommene Abänderungen ab, genehmigte aber im übrigen das Budget. Die Deputirtenkammer hielt dann wiederum einige von dem Senat abgelehnte Abänderungen aufrecht, sodaß das Budget zum dritten Mal an den Senat zurückgehen mußte. Auch dann noch lehnte der Senat zwei Abänderungen ab, an denen die Kammer festgehalten hatte, beschloß jedoch auf Antrag Trarieux's, diese beiden Punkte von dem Budget auszuscheiden, und genehmigte sodann das Budget einstimmig. Darauf wurde die Sitzung bis 10 Uhr Abends vertagt. In der Abendsitzung der Kammer legte der Finanz⸗Minister Peytral von neuem das Budget vor und bat in Uebereinstimmung mit der Budgetcommission, die Vorschläge des Senats anzunehmen. Bei der Abstimmung ergab sich Beschlußunfähigkeit. Die Sitzung wurde daher aufgehoben und eine neue Sitzung auf 10 ½ Uhr anberaumt. In dieser wurde das Budget in der vom Senat an⸗ genommenen Form endgültig mit 377 gegen 38 Stimmen genehmigt und alsdann die Session unter dem Ruf „Es lebe die Republik!“ geschlossen. Nach einstimmiger Ge⸗ nehmigung der Vorlage, durch welche die französische Gesandt⸗ schaft in Washington in eine Botschaft umgewandelt wird, wurde nunmehr auch im Senat die Session geschlossen.
Nach einer gestern veröffentlichten amtlichen Be⸗ kanntmachung finden die legislativen Wahlen am 20. August statt. “
Nach einer Meldung des „Temps“ aus Saigon hat der Commandant der französischen Streitkräfte gegen die im Mekong belegene Insel Khone am Mittwoch das Feuer eröffnet und den Siamesen in dreitägigen Kämpfen vier Forts entrissen. Die Verluste der Siamesen werden auf 300 Todte und 200 Verwundete geschätzt.
Der französische Gesandte in Bangkok hat, wie „W. T. B.“ meldet, der Regierung gestern die Antwort der siamesischen Regierung auf das Ultimatum mitgetheilt. Siam erklärt sich darin bereit, das Gebiet am linken Ufer des Mekong ein⸗ schließlich Stung⸗treng und Khone abzutreten, aber nur bis zum 18. Breitengrade, da Frankreich 8 das zwischen dem 18. und 20. Breitengrade belegene Gebiet keinen rechtlichen Anspruch nachgewiesen habe, und Siam die über dem 20. Grad hinaus be⸗ legenen Gebiete nicht abtreten könne, weil ihm diese von England unter der Bedingung überlassen worden seien, daß sie niemals wieder abgetreten würden. Die siamesische Regierung spricht ferner ihr Bedauern über die jüngsten blutigen Vorfälle aus, schlägt die Bestrafung der an den Angriffen auf die Franzosen schuldigen Beamten vor und willigt in die Zahlung von 3 Millionen Francs unter Vorbehalt einer Prüfung der fran⸗ ösischen Forderungen durch eine Commission. (Frankreich 1 in dem Ultimatum außer einer Entschädigung von zwei Mil⸗
lionen Francs für verschiedene den feanbbftschen Staatsange⸗
“ verursachte Verluste verlangt, daß sofort 3 Millionen als arantie für die Entschädigungen deponirt würden.) Diese Antwort ist von der französischen Regierung nicht ange⸗ nommen worden. Der französische Gesandte wird daher voraussichtlich am 26. d. M. Bangkok verlassen und sich an Bord des „Forfait“ begeben. ie verlautet, ist der siamesischen Regierung die Mittheilung zugegangen, daß für den Fall, daß während der Fahrt von Bangkok bis nach der Barre Feindseligkeiten gegen die Franzosen vorfallen sollten, sich die siamesische Regierung sofortigen Repressalien aussetzen würde. Von der Verhängung der Blockade über die Küsten Siams würden die Großmächte heute verständigt werden.
Rußland. In b nächsten Tagen wird, einer Meldung des „W. T. B.“ aus St. Petersburg zufolge, im Finanz⸗ Ministerium eine Commission zusammentreten, die ein
“ zur Erleichterung der Gewährung von Crediten auf
etreidefrachten ausarbeiten soll.
Spanien.
Mehrere Madrider Blätter stellen es dem „W. T. B.“ zufolge als wahrscheinlich hin, daß die Berathung der Handelsverträge mit der Schweiz, Schweden und Norwegen und Holland bis zur nächsten Parlamentssession vertagt werden wird.
Die Polizei in Madrid verhaftete fünf Individuen in dem Augenblick, als dieselben eine Dynamit⸗Petarde legen wollten. Vier schon vorbereitete Petarden wurden gleich hinterher aufgefunden.
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38 Luxemburg.
Der feierliche Einzug des Eröghobherzeg Paares in Luxemburg hat, wie die „Köln. Ztg.“ berichtet, am Sonnabend Nachmittag um 3 Uhr stattgefunden. Der Staats⸗Minister Eyschen empfing das hohe Paar an der Landesgrenze zu Wasserbillig, Bürgermeister Brasseur und die Stadtverordneten begrüßten Ihre Königlichen Hoheiten an der Stadtgrenze. Sämmtliche Vereine des Landes bildeten vom Bahnhof bis zum Rathhaus Spalier. Die Erbgroßherzoglichen Herrschaften nahmen nach dem Einzug auf der Freitreppe des hateh. unter einem Baldachin Platz, um dem Vorüberzug der Vereine, der anderthalb Stunden währte, zuzusehen. Dann erfolgte die Abfahrt nach Schloß Walferdingen, wo das e Paar von dem Großherzog und der Großherzogin empfangen wurde.
Serbien.
Die Skupschtina erhöhte in ihrer verge tigen Siung, wie „W. T. B.“ berichtet, bei der zweiten Lesung des Con⸗ sumsteuer⸗Entwurfs die Positionen Salami und Käse von 50 und 30 Dinar auf je 100 Dinar pro 100 kg. Am Schluß der Sitzung wurde ein Ukas verlesen, welcher den Minister der Volkswirthschaft zur Einbringung einer
Handelsconvention zwischen Serbien und Belgien ermächtigt. In der gestrigen Sitzung wurde die Consumsteuervorlage einschließlich Artikel 16, welcher die vor⸗ handenen Vorräthe an Kaffee und Zucker in die Steuer ein⸗ bezieht, angenommen, sodann das Budget des Taback⸗ und Salzmonopols erledigt und schließlich das provisorische Handelsübereinkommen mit Frankreich und England in zweiter Lesung einstimmig genehmigt. Hierauf vertagte sich die Skupschtina auf den 2. August.
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Der Sultan hat, wie „W. T. B.“ meldet, am Sonn⸗ abend den deutschen Botschafter, Fürsten Radolin empfangen. Nach der Privataudienz wurden auch die Gemahlin, die Tochter und Schwägerin des Fürsten vom Sultan empfangen.
Aus Konstantinopel wird der „Times“ gemeldet, der türkische Ober⸗Commissar für Egypten Mukhtar⸗Pascha habe aus Gesundheitsrücksichten den Sultan um Entlassung aus seinem Amt gebeten. Der Sultan habe ihn jedoch ersucht, bach Egypten zurückzukehren, indem er zugleich das Gehalt desselben beträchtlich erhöhte. G 8
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Bulgarien.
Der Prinz Ferdinand von Sachsen⸗Coburg ist dem „W. T. B.“ zufolge vorgestern aus Varna wieder in Sofia eingetroffen und wird demnächst mit seiner Gemahlin dorthin zuruüͤckkehren.
Nach einer Meldung der „Neuen Freien Presse“ aus Sofia ist der Metropolit Clement der Aufwiegelung des Volks gegen den Prinzen Ferdinand und gegen die bulgarische Regierung für schuldig befunden und zu lebenslänglicher Ver⸗ bannung verurtheilt worden.
Schweden und Norwegen. Das Storthing hat vorgestern nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Christiania das Budget angenommen. Die Session wurde sodann geschlossen.
Amerika. 8 8 Nach einer Meldung des „Reuter'schen Bureaus“ aus Rio de Janeiro vom Sonnabend ist in dem Staate Santa Catharina unter Beihilfe von Regierungstruppen eine Revolution ausgebrochen, die den Zweck hat, den Gouverneur abzusetzen. Der brasilianische Kreuzer „Tirandentes“ ist deshalb dorthin entsandt worden.
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Parlamentarische Nachrichten.
Amtliches Ergebniß der am 18. d. M. im 5. Wahlkreis des Regierungsbezirks Köslin (Neustettin) vorgenommenen Reichstags⸗Nachwahl. Abgegeben wurden insgesammt 8479 Stimmen. Davon erhielt Dr. Paul Förster, Professor in Friedenau (Antisemit) 6518, Hofprediger a. D. Stöcker in Berlin (conservativ) 1906 Stimmen. Ersterer ist mithin gewählt.
Nr. 29 des „Centralblatts der Bauverwaltung herausgegeben im Ministeriumderöffentlichen Arbeiten vom 22. Juli hat folgenden Inhalt: Runderlaß vom 2. Juli 189 betreffend die Krankenversicherungsbeiträge für im Arbeitsverhältn stehende Personen, wenn dieselben etatsmäßige Stellen aushilfsweise verwalten. — Nichtamtliches: Das neue Lehrer⸗Seminar in Linnich. — Die Architektur auf dem diesjährigen Pariser Salon. — Zur Frage der Schienenbefestigung. — Anlage der Schornsteine. — Preis bewerbung um die Riebeck⸗Stiftung in Halle a. S. — Vermischtes Ehrenbezeigung. — Württembergische Eisenbahnverwaltung. — An⸗ lage von Dachrinnen. — Besuchsziffer der Technischen Hochschule in Darmstadt im Studienjahr 1892/93. — Director Kümmel †.
Entscheidungen des Reichsgerichts.
““ 4
at ein Mitglied einer Religionsgesellschaft, welcher
das Gesetz den Gebrauch gewisser Betheuerungsformeln an
Stelle des Eides gestattet, eine wissentlich falsche Erklärung unter
einer vom Gericht irrthümlich angewandten Betheuerungsformel,
welche der gesetzlich vorgeschriebenen Formel nicht entspricht, ab⸗
egeben, so kann, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, I. Straf⸗
”v” vom 27. März 1893, dies als Versuch des Meineids bestraft werden.
Statistik und Volkswirthschaft.
Aus den für den Monat Juni veröffentlichten Nachweisen des Kaiserlichen Statistischen Amts über den auswärtigen Handel des deutschen Zollgebiets sind folgende Hauptzahlen hervor⸗ zuheben (hkg = 100 kg):
Juni 1893 1892 hkg hkg
Januar/ Juni 1892 hkg hkg Einfuhr .24 250 202 25 354 321 133 673 800 137 024 192 Ausfuhr 17 126 785 15 910 478 99 832 051 91 178 390 Danach ist die Einfuhr gegen die entsprechenden Zeiträume des Vorjahres gefallen 1 im Juni um 1 104 119 vbg. im I. Halbjahr um 3 350 392 hkg, die Ausfuhr gestiegen 8 im Juni um 1 216 307 hkg, im I. Halbjahr um 8 653 661 hkg Bewerthet ist die Einfuhr im I. Halbjahr 1893 auf 2 042 669 000 ℳ, T “ mithin weniger in 1803 72 906 000 ℳ, die Ausfuhr lhlahr 1896 auf im I. Halbjahr au 6 1. E. 1892 „ . . 1 479 289 000 —2 mitbb mehr in 18060 “ 102 7O 0c Unter den Waaren, welche bedeutende Mindereinfuhren aufwei 8 b ind hervorzuheben Getreide (Mindereinfuhr 9 381 197 hkg), Bau⸗ u Kutzholz, Vieh. Mehr⸗ Waaren mit erheblichen v 1 Steinkohlen ( 8 einfuhr 5 951 510 hkg), sodann auch Preßkohlen, Erden und Erze⸗ Rohstoffe der Textilindustrie, Petroleum, Roheisen. Hervorragende Mehrausfuhren entfallen auf (2 838 308 hkg), Koks (1 251 670 2 Preßkohlen, Spezerei⸗, Conditorwäaaren, Erden und Erze, Droguerie⸗, und Farbewaaren, Eisen und Eisenwaaren, Zink und Thonwaaren, Oele und Fette, Papier⸗ und Pappwaaren.
.1 671 659 000 ℳ
Steinkohlen Material⸗ Apotheker⸗ inkwaaren⸗
“ 8 6 ö
Cassel Juni 1893
sehr
nördlich woorden, doch fanden sich noch längs des alten
11““ Zur Arbeiterbewegung. Die Socialdemokraten in Magdebur aben, wie di „Modb. Ztg.“ mittheilt, nunmehr thatsächlich den bbeb e.. burger Brauhaus verhängten Boycott aufgehoben, nachdem diese Brauerei aus dem Verbande der Brauereien Magdeburgs und Umgegend ausgeschieden ist. (Vgl. Nr. 170 d. Bl.)
„In einer socialdemokratischen Versammlung in Leipzig, in der die Beschickung des internatisnalen Congresses in Zürich zur Verhandlung stand, trat, wie die „Lpz. Ztg.“ berichtet eine unverkennbare Unzufriedenheit mit der politischen Parteileitung im allgemeinen hervor. Bei der Wahl eines Delegirten wurde nicht der socialdemokratische Reichstags⸗Abgeordnete Geyer, sondern ein 11 gewählt. “
Au erviers wird der „Köln. Ztg.“ unter dem 21. d. M. geschrieben: Der Ausstand der Weber ist beendigt; 300 in. die gegenwärtig in keiner Fabrik ein Unterkommen mehr finden können, sind auf Unterstützungen angewiesen.
In Genf droht, wie der „Vorwärts“ dem „St. Gall. St.“ entnimmt, ein Ausstand der Maurer, wenn die Meister sich nicht Zu einer von, den Gehilfen geforderten Lohnerhöhung verstehen.
In Rumänien herrscht einer Mittheilung des „Vorwärts“ zu⸗ felge eine bedeutende Ausstandsbewegung. Die umfassendste Arbeits⸗ 1 5 8— deß v“ für das Militär; außerdem befinden sich die äcker in Galatz und die ⸗ ma 88 in v Aaesöen b
us London telegraphirt man der „Voss. Ztg.“, daß infolge des Beschlusses der Birminghamer Geubenseerstcenseahm folge Nr. 173 d. Bl.) der Ausstand, an dem sich die Grubenarbeiter von Northumberland und Durham indeß vorläufig nicht be⸗ theiligen, am nächsten Freitag beginnen werde. Im ganzen dürften 350 000 Personen die Arbeit einstellen. — Eine am Sonnabend in Newcastle abgehaltene Versammlung von Delegirten der Berg⸗ arbeiter Northumberlands beschloß, gemäß den Beschlüssen des Bergarbeiterverbandes eine Lohnerhöhung von 16 ¼ % zu ordern.
Die „Mittheilungen der Großherzoglich hessischen Centralstelle für die Landesstatistik“ 8 1 schen mer 551 vom Juli 1893 folgenden Inhalt: Gesundheitszustand und Todesfälle im Großherzogthum Hessen vom 1I. Quartal 1893. — Güterverkehr in den Rheinhäfen bei Mainz, Worms und Bingen 1892. — Ein⸗ und Ausfuhr des Großherzogthums Hessen über Bremen 1892 — Vergl. meteorol. Beobacht. März 1893. — Lehrer⸗ Präparanden⸗Anstalten 1892/93. — Meteorologische Beobachtungen zu Darmstadt Juni 1893. — Meteorologische Beobachtungen zu Schweinsberg Juni 1893. — Meteorologische Beobachtungen zu — Sterblichkeitsverhältnisse Juni 1893.
Kunst und Wissenschaft.
Der Termin für die Lösung der 2. Preisaufgabe der Mevissen⸗Stiftung („Entwickelung der communalen und Verwaltung Kölns von den Anfängen bis zum Jahre 1396*) ist, durch Beschluß des Vorstandes der Gesellschaft für rheinische Geschichtskunde vom 16. Juli, bis zum 31. Januar 1896 ver⸗ längert wonßen. 8
— Bei den Kanalarbeiten, die zur Zeit zwischen Köln und Niehl im Zuge des Mauspfades vorgenommen sind, wie die „Köln. Ztg.“ schreibt, verschiedene römische Funde gemacht worden, die auch für die Topographie der Umgebung der alten Colonia von Interesse sind. Wie die Aufgrabungen zeigen, hat sich die Höhenlage des Geländes dort seit der Römerzeit nur ganz wenig geändert; Anschüttungen sind nirgends vorhanden, und unter einer duͤnnen Humuslage folgt sofort gewachsener Lehmboden. Die römischen Funde liegen sehr flach und nur die Grab⸗ funde etwa 0,40 bis 2 m unter der Geländeoberfläche. Diese
1 geringe Tieflage des römischen Culturbodens unter dem heutigen läßt auch kaum erwarten, daß noch etwa römische Mauer⸗ reste gefunden werden, da sie voraussichtlich längst beim Umpflügen und Umgraben der Felder zerstört worden wären. Nur dem Umstand, 9. der Mauspfad ein uralter Weg ist, dürfte es zuzuschreiben sein, daß sich im Zuge desselben noch römische Ueberreste erhalten haben. Die ersten Funde wurden auf der kleinen Anhöhe gemacht, die der Mauspfad nach Durchquerung der tiefen Mulde erreicht, welche sich von der Mülheimer Heide aus hinter der Flora her durch den Steinbergschen Teich zu Nippes hinzieht. Dieses jetzt einge⸗ deichte, aber früher der Ueberschwemmung ausgesetzte Gebiet scheint von den Römern gemieden worden zu sein. Etwa 370 m nördlich der antener Straße fand sich zuerst 0,50 m unter Terrain ein kleiner, im Innern eigenartig gestalteter Kindersarg aus Tuffstein, anscheinend aus späterer Zeit, der eine stark verrostete Münze enthielt. Ferner wurden 40 m weiter abwärts in einer Tiefe von 2 m zwei Blei⸗ särge aufgedeckt. Der eine derselben war bereits früher geöffnet worden und in dem anderen fanden sich nur einige Fheerne . vor. In gleicher Tiefe mit dem letzteren Sarge lagen vier Salben⸗ gläschen um ihn herum, mit breitem, petschaftartigem Fuße und hohem, dünnem, cylinderförmigem Halse, sowie zwei runde, 11“ Glasschalen. Die eine Schale war leider zerbrochen, die andere ist dagegen wohlerhalten und von prachtvollem, hellem, etwa 5 mm dickem Glasfluß. Sie hat 12 cm Drcgeh sge und ist auf der äußern Fläche mit einem eingeschliffenen geometrischen Muster von höchster Technik geziert. Um den oberen kand legen sich zwei vertiefte Bänder, die durch tiefere Nuten von feinstem Schliff getrennt sind. Das Gefäß ist durch horizontale Reihen von sauber geschliffenen Kreisen geziert, welche sich durch ein Ellipsen⸗ muster dem bandartigen Rand anschließen. Einige Meter weiter nach Niehl zu fand sich in 1,50 m Tiefe ein zweiter Tuffsteinsarg, er war aber zerbrochen und enthielt keinerlei Fundstücke. Zerstreut um die gefundenen Särge fanden sich in geringer Tiefe noch einige weiße Töpfchen, verschiedene Ziegelstücke, zwei wohlerhaltene Dach⸗ ziegel, leider alle ohne Stempel, und zwei Münzen mit dem Bilde der Faustina jun., der Gemahlin des Marcus Aurelius. Nach diesen Münzen dürfte das Alter der Funde frühestens von Ende des zweiten Jahrhunderts zu datiren sein. Weiter abwärts, etwa 440 m von der kantener Straße entfernt, traf man kaum 30 cm unter Terrain auf einen Weg, der ziemlich rechtwinklig den Mauspfad kreuzt und auf Breite des letztern noch gut erhalten war. Er ist 5,30 m breit und besteht aus einer etwa 15 bis 20 cm starken gewölbten Fahrbahn aus Kies und
eeinzelnen römischen Ziegelbrocken, die beiderseits durch eine 80 cm bbreite und 40 cm hohe ppoofil bildet, gefaßt wird.
rauwackenpackung, die nach oben ein Rinnen⸗
Nach der Construction und dem verwen⸗ deten Material ist er als ein römischer Weg anzusprechen. Weiter sind bis jetzt keine nennenswerthen Funde mehr gemacht bis nach Niehl hin und namentlich hohen Flußufers der Wiesenniederung überall dicht unter der Terrainoberfläche Bruchstücke von römischen Krügen, S Nauerziegeln, Dachpfannen und Hypokaustensteinen.
Land⸗ und Forstwirthschaft. 1
Das in Oesterreich von den Ministern der Finanzen, des andels und des Ackerbaues am 20. d. M. erlassene Verbot der usfuhr von Futtermitteln hat folgenden Wortlaut: „Im Einvernehmen mit den betheiligten Königlich ungarischen
Ministerien wird die Ausfuhr von Heu, frischen und getrockneten Futterkräutern aller Gattungen, Stroh und Häcksel (Häckerling) über 16 Grenzen des österreichisch⸗ungarischen Zollgebiets verboten.
Dieses Ausfuhrverbot tritt mit dem Tage, an welchem dasselbe den einzelnen Zollämtern bekannt wird, in Wirksamkeit und bleibt is auf Widerruf in Kraft. “ „Sendungen von den obbezeichneten Artikeln, welche nachweislich bis zum 20. Juli 1893. zum Transport ins Ausland mittels der Eisenbahn oder per Schiff zur Aufgabe gelangt sind, dürfen die Grenze im Austritt passiren.“ “
Saaten⸗ und Erntestand in ngarn.
Aus Budapest, 22. d. M., wird der „Wien. tg.“ gemeldet: Die Erntearbeiten haben laut der beim Ackerbau⸗Ministerium bis zum 15. d. M. ein elangten Berichte anfangs Juli größtentheils begonnen. Die Ernteaussichten für Getreide scheinen einen mittleren Ertra zu versprechen. Der Crtrag der Weizenernte dürfte im Durchschnitt als beinahe mittel bezeichnet werden. Rost, Brand und Hitze ver⸗ ursachten Schaden. Die Qualität des Korns wird für den Hekto⸗ liter auf 78 bis 82 kg geschätt. Die Ernte ist in vollem Zuge; auf sandigen Wirth heften wird schon gedroschen. Der Roggenertrag dürfte im Durchschnitt mit schwach mittel bezeichnet werden. Seine Qualität wird gelobt; es giebt aber stellenweise auch genug schwachen Roggen, was eine Folge von Nebel ist. Die Ernte auf flachem Boden ist bereits beendet. Der Gerstenanbau hat sich quantitativ gleichfalls gebessert, doch ist der Kern infolge vielen Regens stellenweise vergilbt. Die Ernte ist im allgemeinen im Zuge, das Resultat überwiegend ein mittleres, qualitativ größtentheils zufrieden⸗ stellend und gut. Hafer ist in letzterer Zeit an vielen Orten rückfällig geworden. Wegen Rostes, Blattläuse und anderer Calami⸗ täten wurde an vielen Orten die Saat abgemäht, bevor sie gereift war; demzufolge wird das Resultat, obzwar die Saaten sich schon stellenweise besserten, nicht zufriedenstellend sein und einen mittleren Durchschnittsertrag kaum erreichen. Es wurden größere Mengen Haferanbaues zu Kutterzwecken auch dort abgemäht, wo der Hafer gut gerug stand. Ra ps wurde schon abgeerntet und zählt schwach. Hirse und Buchweizen stehen im allgemeinen zufriedenstellend. Mais steht auch jetzt noch an vielen Orten schwach, wurde von Un⸗ kraut überwuchert und stellenweise auch von Würmern geschädigt, kann aber im allgemeinen als zufriedenstellend bezeichnet werden. Der Stand der Hülsenfrüchte und Gartengewächse ist größtentheils zufriedenstellend und gut. Hanf und Flachs stehen mit wenigen Ausnahmen gut. Taback steht im allgemeinen genügend günstig und verspricht einen Mittelertrag. Hingegen steht Futterrübe nicht überall zufriedenstellend, stellenweise sogar Lchwach, hat sich jedoch an manchen Orten infolge Regens bedeutend gebessert. Die Aussichten für Zuckerrübe sind im Duvrchschnitt mittlere zu nennen, ebenso versprechen Erdäpfel einen Mittelertrag. Die erste Fechsung von den künstlichen Wiesen ist größtentheils nicht gelungen zu nennen, während die zweite im allgemeinen eine mittlere war. Grummet steht genügend gut. Die Qualität des abgemähten Futters litt durch Regen. Wiesenheu überhaupt ist im allgemeinen schwach und vieles dürfte schwach mittel genannt werden. Der Weinstock steht stellenweise sehr schön, stellenweise infolge von Peronospora schwach mittel.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Verbreitung von Thierseuchen im Deutschen Reich iim Jun 1888. (Nach amtlichen Mittheilungen; für Preußen und Braunschweig liegen Nachweisungen nur über Maul⸗ und Klauenseuche vor.)
Fälle von Rotz (Wurm) find festgestellt in je 1 Gehöft der Bezirke Mindelheim, Nördlingen (Schwaben), der Ober⸗Amtsbezirke Ehingen, Laupheim, Wangen (Donaukreis), sowie d es Amtsbezirks Waldkirch (Freiburg).
Die Maul⸗ und Klauenseuche hat gegen den Vormonat in fast allen noch betroffen gewesenen Theilen des Reichs abgenommen, namentlich in Preußen, Bayern, Sachsen, Württemberg, Baden, Hessen, in den thüringischen Staaten, in Anhalt und Elsaß⸗Lothringen; eine geringe Zunahme weisen auf die Regierungs⸗ ꝛc. Bezirke Posen, Bromberg, Liegnitz, Oppeln, Oberfranken, Bautzen, Leipzig, Donaukreis, Konstanz, ferner Mecklenburg⸗Schwerin und Waldeck. — Verhältnißmäßig noch am stärksten betroffen waren nach der Zahl der vorhandenen Gemeinden die Pfalz, Mittelfranken, der Schwarzwald⸗, „Jagst⸗ und Donaukreis, der Landescommissär⸗ bezirk Mannheim, die drei hessischen Provinzen, das olden⸗ Burgische Fürstenthum Birkenfeld, Mechlenburg⸗Strelitz, Waldeck und Lothringen; am schwächsten dagegen die Regierungs⸗ ꝛc. Bezirke Gumbinnen, Frankfurt, Stettin, Breslau, Schleswig, Wiesbaden, Dresden. — Gänzlich verschont geblieben 8 Sachsen⸗Alten⸗ burg, Schwarzburg⸗Sondershausen, eide Reuß, beide Lippe, Lübeck, Bremen; seuchenfrei waren Ende Juni außerdem die Regierungs⸗ bezirke Stralsund, Stade, Osnabrück, Aurich, Münster, Trier, Aachen, und Ober⸗Elsaß. Lungenseuchefälle sind nicht gemeldet worden.
Ausbrüche von Schafräude sind ermittelt in je 1 Gemeinde von Oberbayern und Oberfranken, in je 1 Heerde von Schwaben, in 4 Gemeinden des Jagstkreises, je 1 Gemeinde von Oberhessen und Sachsen⸗Weimar, 2 Gemeinden des Herzogthums Oldenburg.
1u1u“ Griechenland. Die fünftägige Beobachtungsquarantäne, welcher die von der französischen Mittelmeerküste zwischen Perpignan und Ventimiglia kommenden Schiffe bisher unterworfen waren, ist in eine zehntägige Effectivquarantäne umgewandelt worden. Dieselbe muß in der Quarantänestation an der Insel Delos abgehalten werden. 8
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 22. d. M. gestellt 10 544, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 21. d. M. gestellt 3947, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen.
Berlin, 22. Juli. (Wochenbericht für Stärke, Stärkefabrikate und Hülsenfrüchte von Max Sa bersky). Ia. Kartoffelmehl 20 — 20,5 ℳ, la. Kartoffelstärke 19,5 — 20 ℳ, IIa. Kartoffelstärke und Mehl 16 — 17,5 ℳ, gelber Syrup 22 — 22,5 ℳ, Cap.⸗Syrup 23,5 — 24 ℳ, Cap.⸗Export 24,5— 25 ℳ, Kartoffelzucker gelber 22 — 22,5 ℳ, do. Cap. 23 ½ — 24 ℳ, Rum⸗Couleur 36 — 37 ℳ, Bier⸗Couleur 35 — 36 ℳ, Derxtrin, gelb und weiß, la. 28 — 29 ℳ, do. Tg 25 — 26 ℳ, Weizenstärke (kleinst.) 31 ½ — 32 ½ ℳ, Weizenstärke (großst.) 39 — 39 ½ ℳ, Hallesche und Schle sce 40 ½ — 41 ℳ, Reisstärke (Strahlen) 48 bis 49 ℳ, do. (Stücken) 46 —47 ℳ, Maisstärke 33 — 35 ℳ, Schabe⸗ stärke 30 — 37 ℳ, Victoria⸗Erbsen 18 — 22 ℳ, Kocherbsen 16 ½ — 19 ℳ, grüne Erbsen 17 — 19 ℳ, Futtererbsen 15 —16 ℳ, Linsen, große, 34 — 48 ℳ, do. mittel 28. —34 ℳ, do. kleine 16 — 28 ℳ, gelber Senf 50 — 66 ℳ, Kümmel 42 — 46 ℳ, Mais loco 12,5 — 13,5 ℳ, Pferdebohnen 16 — 17 ℳ, Leinsaat 25 — 27 ℳ, Buchweizen 16 — 17 ℳ, inländische weiße Bohnen 17 —19 ℳ, weiße Flachbohnen 20 — 22 ℳ, ungarische Bohnen 16 —17 ℳ, Sene. und russische Bohnen 15 — 16 ℳ, Wicken 15 — 16 ℳ, Hanfkörner 18 — 20 ℳ, Lein⸗ kuchen 16 ½ — 17 ½ ℳ, Rapskuchen 15 — 16 ½ ℳ, Weizenschale 11 — 11 ½ ℳ, 498 S2 büuüeh, Le. ℳ, do. weißer „Hirse, weiße, 18.—20 ℳ es per 100 kg ab Bahn Berlin bei Partien von mindestens 10 000 kg.) — Von dem Nachschlagebuch „Saling's Börsen⸗Papiere“ liegt jetzt der zweite, finanzielle Theil, der seit einer Feine 85 Bohren als „Salingis Srsen Z (Verlag der Haude⸗ und Spener'schen Buchhand ung F. Weidling, in Berlin) erscheint, in siebenzehnter Auflage, die für 1893 — 94 bestimmt ist, vor. Es ist bemerkenswerth, daß dieses in Börsen⸗ und Kapitalistenkreisen be⸗ kannte und beliebte Nachschlagewerk nunmehr seit 25 Jahren fen ehe. Seit über 20 Jahren bereits, nämlich seit 1872, wird das Börsen⸗ Jahrbuch von dem bekannten tatistiker W. L. Hertslet bearbeitet und hat, wie es sich dem Inhalt nach von Jahr zu Jahr bedeacad vermehrte, auch den Kreis seiner — immer mehr erweitert. Es ist bekannt, daß Saling's Börsen⸗Jahrbuch mit der größten See. und Sachverständigkeit zusammengestellt und gesichtet wird. Der Banquier und der Kapi⸗
talist besitzen in dem Börsen⸗Jahrbuch in allen Fragen, die das
Börsengeschäft in Werthpapieren aller Art, Wechseln, Münzen u. s. w. betreffen, einen stets bereiten Helfer und Berather, der über alle Verhältnisse, die auf den Werth eines Papiers von Einfluß sind, objectiv, eingehend und zuverlässig unterrichtet. Natür⸗ lich läßt auch der vorliegende Jahrgang eine Erweiterung des Materials
erkennen, da alle neu an die Börse gebrachten Papiere schon darin
behandelt werden. Die Anordnung des reichen Inhalts ist die alt⸗ bewährte geblieben, und auch die Darstellungsweise ist klar und über⸗ sichtlich wie seither. Wie in allen früheren Jahren, so wird auch in diesem Jahr ein Ergänzungsheft erscheinen, das den Käufern des Hauptexemplars unentgeltlich geliefert wird und alle bis zum Herbst eintretenden Veränderungen und Neuerscheinungen registrirt.
— Dem Rechenschaftsbericht des Directoriums der Sächsischen Rentenversicherungsanstalt zu Dresden für das Jahr 1892 entnehmen wir folgende Angaben: Die 1892er Jahresgesellschaft ist die zwei und fünfzigste der bisher überhaupt begründeten und ins⸗ gesammt noch bestehenden Jahresgesellschaften. In dieser sind 1241 verschiedene Personen mittels Baarzahlungen im Gesammtbetrage von 361 246 ℳ, und zwar durch 716 Volleinlagen mit 214 800 ℳ und 1802 Stückeinlagen mit 146 446 ℳ oder überhaupt 2518 Einlagen im Nennwerthe von 755 400 ℳ versichert worden. Der Bericht gewährt Nachweis über die im Jahre 1892 zu Volleinlagen ergänzten Stückeinlagen und die am Schli des vorigen ahres bewirkten Abfertigungen nach § 1 der Satzungen. Die Stiückeinlagen aller bestehenden Jahres⸗ gesellschaften sind im Sammeljahre 1892 um 128 180 ℳ baare Nach⸗ zahlungen und 163 075 ℳ durch Rentengutschrift vermittelte Nach⸗ zahlungen oder 291 255 ℳ überhaupt gewachsen, und hierbei haben die 1031 ursprünglichen Stückeinlagen zu Volleinlagen sich ergänzt. Der zu Gunsten von 74 199 Voll⸗ und Stückeinlagen angelegte Kassen⸗ bestand der Anstalt betrug am 31. Dezember 1892 16 365 055 ℳ Die Nutzungen der Anstalt im Jahre 1892 haben nach Deckung sämmt⸗ licher Jahresrenten, Schlußabfertigungen, Verwaltungskosten, Steuern ꝛc. einen Ueberschuß von 107 024 ℳ ergeben, der als Zuschuß zu den, den einzelnen Mitgliedern gebührenden Zinsrenten in den Jahres⸗ bezügen für das Jahr 1893 Verwendung gefunden hat. Bis Ende Dezember 1892 sind überhaupt 2 810880 ℳ an Jahresüberschüssen verwendet worden. Ende vorigen Jahres waren im ganzen 41 716 Personen bei der Anstalt versichert. Zur Erledigung beziehentlich Schlußabfertigung sind 414 Volleinlagen, 137 Stückeinlagen, also 551 Einlagen über⸗ haupt gelangt, und es sind dadurch 99 249 ℳ satzungsgemäß vererbt worden. Im laufenden Jahre sind zu der in der Bildung begriffenen 53. Jahresgesellschaft 1893 vom 1. Februar bis 31. Mai bereits von 731 verschiedenen Personen in 1456 Voll⸗ und Stückeinlagen 218 335 ℳ baar eingezahlt und in dem gleichen Zeitraum 91 655 ℳ baare Nachzahlungen auf Stückeinlagen früherer Jahresgesellschaften geleistet 8 — Das „Gewerbeblatt für das Großherzogthum Hess 2 n“, Zeitschrift des Landesgewerbvereins, hat 8 der hh 29 vom Juli 1893 folgenden Inhalt: Bekanntmachung, betr. General⸗ versammlung. — Die Papierindustrie im Großherzogthum Hessen. — Internationale Ausstellung für Bäckerei, Conditorei und verwandte Gewerbe zu Mainz. — Zu unserer Abbildung.
Magdeburg, 22. Juli. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kernzucker excl., von 92 % —, Kornzucker exel., 88 % 1. es Nachproducte exel., 75 % Rendement 13,̃80. Matt. Brot⸗ raffinade I. —. Brotraffinade II. —. Gem. Raffinade mit Faß 30,75. Gem. Melis I. mit Faß 30,50. Ruhig. Rohzucker I. Product Transito f. a. B. Hamburg pr. Juli —,— Gd., —,— Br., pr. August 15,97 ½ bez., 16,00 Br., pr. Sept. 15,65 bez., 15,70 Br., pr. Oktober⸗Dezember 14,20 bez., 14,25 Br. Besser.
Dortmund, 22. Juli. (W. T. B.) Nach einer Meldung der „Rhein.⸗Westf. Ztg. erklärte heute die Zeche „Friedrich Wilhelm“ bhre Iahhsege fe . 8 H einer Zu⸗ buße ablehnten. ie Zeche hatte 1892 eine Belegschaft von 320 Mann die 50 088 t insgesammt förderten. 9
Leipzig, 22. Juli. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata Grundmuster B. per Juli 3,67 ½ ℳ, per August 3,67 ½ ℳ, per September 3,72 ½ 6, per Oktober 3,75 ℳ, per November 3,77 ½ ℳ, per Dezember 3,77 ½ ℳ, ver Januar 3,80 ℳ, per Februar 3,82 ½ ℳ, per März 3,85 ℳ, ver April 3,87 ½ ℳ, per Mai 3,90 ℳ, per Juni 3,90 ℳ. Umsatz 35 000 kg.
Mannheim, 22. Juli. (W. T. B.) Productenmarkt. Weizen pr. Juli 16,30, pr. November 16,90, pr. März 17,40. Roggen pr. Juli 15,00, pr. November 15,05, pr. März 15,25. Hafer per Juli 17,10, per November 15,10, pr. März 15,25. Mais pr. Juli 11,85, pr. November 11,95, pr. März 12,30.
Bremen, 22. Juli. (W. T. B.) (Börsen⸗Schlußbericht.) Raffinirtes Petroleum. (Officielle Notirung der Bremer Petroleum⸗Börse.) Faßzollfrei. Flau. Loco 4,75 Br. — Baum⸗ wolle. Stetig. Upland middling, loco 42 ¾ ₰. Upland, Basis middling, nichts unter low middling, auf Termin⸗Lieferung, pr. Juli 42 ¼ ₰, pr. August 42 ¼ ₰, pr. September 42 ½ ₰, pr. Oktober 43 ₰, pr. November 43 ₰, pr. Dezember 43 ¼ 4. — Schmalz. Matt und still. Shafer — ₰, Wilcox 50 ½ ₰, Choice Grocery — ₰, Armour 50 ½ ₰, Cudahy — ₰, Rohe & Brother (pure) 50 ½ ₰, Fairbanks 41 ½ . Taback. 353 Fässer Kentucky. 8 FPpes Juli. (W. T. B.) Productenmarkt. Weizen fester, pr. Herbst 7,90 Gd., 7,92 Br., per Frühjahr 8,25 Gd., 8,27 Br. Hafer pr. Herbst 6,60 Gd., 6,62 Br. Mais per August⸗September 5,06 Gd., 5,08 Br., pr. Mai⸗Juni (1894) 5,37 Gd., 5,39 Br. Kohlraps pr. August⸗September 15,85 Gd., 15,95 Br.
London, 22. Juli. (W. T. B.) An der Küste 1 Weizen⸗
ladung angeboten. Rüben⸗Rohzucker loco
6 % Javazucker loco 19 ⅛ träge. 15 ⅔ b Jul
— 24. Juli. (W. T. B.) Die Getreidezufuhren betrugen in der Woche vom 15. Juli bis 21. Juli: englischer Weizen 1rcc 84 88 Ser Grft⸗ 672, n. 6857, engl. Malzgerste
2, fremde engl. Hafer 717, fremder 76 166 Orts., G Mehl 13 560, fremdes 31 076 Sack. — .
London, 24. Juli. (W. T. B.) Die „Times“ veröffentlicht ein längeres Schreiben des Vorsitzenden des internationalen Subcomités der Inhaber ausländischer Werthe. In dem Schreiben wird die Finanzpolitik Portugals besprochen und die Inter⸗ vention der englischen Regierung gefordert.
Paris, 22. Juli. (W. T. B.) Der Avppellgerichtshof hielt in dem Prozeß gegen die Administratoren der „Société des D6pöts xet Comptes courants“ die Verurtheilung wegen Vertheilung fingirter⸗ Dividenden aufrecht, doch wurde die vierjährige Gefängnißstrafe des Präsidenten Donon auf eine halbjährige herab⸗ gesent. Die Freiheitsstrafen der übrigen Angeklagten wurden auf⸗
Amsterdam, 22. Juli. (W. 8 1 ava⸗ good ordinary 52. — Se. 53. bboo“ 8 New⸗York, 22. Juli. (W. T. B.) Die Börse eröffnete rückgän 9, war jedoch im weiteren Verlauf lebhaft und befestigt und Elc est. Der Umsatz der Actien betrug 121 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 210 000 Unzen geschätzt. Silber⸗ veek “
VZeizen eröffnete stetig und fest, da die Exportnachfrage zunimmt und die Baissiers sich decken, sowie infolge reger Kauflust. nEpaler auf finanzielle Störungen etwas schwächer, die Curse zogen jedoch auf Deckungen wieder an. Schluß fest. — Mais fest und etwas steigend auf Deckungen der Baissiers, dann Reaction auf Verkäufe, darauf F Schluß fest.
er erth der in der vergangenen Woche eingeführte Wa aren betrug 6 785 984 Dollars 88 en Zache 635 Prühs 8 der Vorwoche, davon für Stoffe 2 814 232 Dollars gegen 2 372 945 .“ in der Vorwoche.
Chicago, 22. Juli. (W. T. B.) Weizen allgemein fe während des ganzen Tages auf Zunahme der Verschiruncen und I nahme in Ernteschätzungen. Später auf finanzielle Störungen etwas abgeschwächt. — Mais durchweg fest auf große . ordres. 6. 8