1893 / 177 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 27 Jul 1893 18:00:01 GMT) scan diff

Beim Verlust der Anweisung erfolgt die Aushändigung der neuen Zinsscheinreihe an den Inhaber des Anleihescheins, sofern dessen Vorzeigung rechtzeitig geschehen ist.

Zur Sicherheit der hierdurch eingegangenen haftet die Stadt mit ihrem Vermögen, ihren sämmtlichen Einnahmen und

mit ihrer Steuerkraft.

Dessen zur Urkunde haben wir diese Ausfertigung unter unserer

Unterschrift ertheilt. Altona, den . . ten

(L.

8 Magistrat.

Ober⸗Bürgermeister.

Senator.

Schles

scheins

bekannt

Prbvinszszs wig⸗Holstein.

189 Das Stadtverordneten⸗Collegium.

Bürgerworthalter. Stellv. E

ungsbezirk eswig.

Zinsschein

8 Üüber. Pf. dem F Stadt Altona Buchstabe .. Ue Der Inhaber dieses Zinsscheins empfängt gegen dessen Rückgabe in der Zeit vom.

Altona, den ...

r Magistrat.

Ober⸗Bürgermeister.

Senator. Der Controlbeamte.

Dieser Zinsschein ist ngaltig, wenn dessen Geldbetrag nicht innerhalb vier Jahren nach Ablau

erhoben wird. 1b Anmerkung. Die

Stadtvertretung können mit Lettern oder Faesimilestempeln gedruckt werden, doch muß jeder Zinsschein mit der eigenhändigen Namens⸗ unterschrift des Controlbeamten versehen

Provinz

Schleswig⸗Holstein.

Der J

en

Der Magistrat.

Ober⸗Bürgermeister. Senator.

Anmerkung.

Nark zu.

er für das Halbjahr vom

ark Pf. bei der Stadtkasse zu Altona oder der zu machenden Zahlstelle in Berlin.

Anweisung

zu

dem Anleihescheine der Stadt Altona Buchstabe .. nhaber dieser zu dem obigen Anleihescheine die ... die zehn Jahre

Anweisung empfängt gegen deren

bis bei der Stadtkasse zu Altona, sofern nicht rechtzeitig von dem als solchen sich ausweisenden Inhaber des dagegen Widerspruch erhoben wird. 1

tona, den.

Der Controlbeamte. 1“

Die Namensunterschriften der Mitglieder der Stadtvertretung können mit Lettern oder Faesimilestempeln gedruckt werden, doch muß jede Anweisung mit der eigenhändigen Namens⸗ unterschrift eines Controlbeamten versehen werden.

Die Anweisung ist zum Unterschied auf der ganzen Blattbreite unter den beiden letzten Zinsscheinen mit davon abweichenden Lettern in nachstehender Art abzudrucken:

. Reihe

Mark Pf .. Procent Zinsen.

ab die Zinsen des vorbenannten Anleihe⸗ bis.. ten.

Das Stadtverordneten⸗Collegium. Bürgerworthalter. Stellv. b’“

des Kalenderjahres der Fälligkeit

Namensunterschriften der Mitglieder der

Regierungsbezirk Schleswig.

r ZMaäak.

ckgabe te Reihe von Zinsscheinen für

g.

Das Stadtverordneten⸗Collegium. Bürgerworthalter. Stellvertretender Bürgerworthalter.

.. ter Zinsschein. V .. ter Zinsschein.

Anweisung.

BIIlmlmnhung.

Die Bibliothek und das Lesezimmer des König⸗ lichen Statistischen Bureaus bleiben während des Monats August des laufenden Jahres

geschlossen.

Berlin, den 25. Juli 1893. 8 Der Director des Königlichen Statistischen Bureaus.

Seine Excellenz der Staats⸗ und Justiz⸗Minister Dr. von Schelling, mit mehrwöchigem Urlaub nach der Schweiz.

(Lindenstraße Nr. 28)

8

8

Blenck.

Abgereist: 1

Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preußen.

Seine Majestät der Kaiser und König begaben Sich, laut Meldung des „W. T. B.“ aus Kiel, heute Vor⸗ mittag 9 Uhr an Bord der Nacht

10 ½ Uhr ging die YNacht unter den M. Transportdampfer „Pelikan“ und S. M. S.

nach der Nordsee ab.

Ihre Majestät die Kaiserin und Königin em⸗ pfingen, wie „W. T. B.“ meldet, in Kiel gestern Nachmittag 1 Uhr den Besuch Ihrer Hoheit der Herzogin Adelheid zu Schleswig⸗Holstein, Höchstwelche sodann um 6 ½ Uhr nach Gravenstein zurückkehrte.

Gestern Abend 10 ½ Uhr verließen Ihre Majestät Kiel und reisten nach Wilhelmshöhe bei Cassel. Nach kunft auf der Station Wilhelmshöhe, welche heute Morgen

um 7 ½ Uhr erfolgte, begaben Sich Ihre Majestät zu Wagen

nach dem Schlosse.

Ueber die Herbstübungen des XIV. Armee⸗Cor „Bad. Corresp.“ Eppingen und Bretten findet Divisions⸗Manöver der 28. Division mit 1 Artillerie⸗Regiment, 2 Jäger⸗Bataillonen, Train⸗ und Pionier⸗Abtheilungen, bei Ettlingen, Durlach der 29. Division mit

macht die

Pforzheim, Dioisions Manöver Regiment,

Abtheilungen Karlsruhe die Parade über das XIV. Armee⸗Corps abge⸗ alten. Am 12. und 13. September marschiren die Truppen

nach d

2 Jäger⸗Bataillonen,

statt.

südöstlich von

Berlin, 27. Juli.

11“ Um alutschüssen von S. „Blücher“

der An⸗

Baden.

folgende Mittheilungen: Bei vom 5. bis 8. September

bis 9. September 1 Artillerie⸗ und Pionier⸗ wird bei

vom 5.

Train⸗

Am 11. September

Karlsruhe belegenen Uebungsgebiet,

auf dem am 14., 15. und 16. September die Uebungen des

XIV. gegen das XIII. Württembergische Armee⸗Corps statt⸗ finden. .

Oesterreich⸗Ungarn.

Der „Politischen Correspondenz“ zufolge hat der Kaiser dem von Wien abberufenen französischen Botschafter Decrais den St. Stefans⸗Orden verliehen.

Die heutige „Wiener Zeitung“ veröffentlicht eine Bekannt⸗ machung über die Markenschutzconvention zwischen Oesterreich⸗Ungarn und Rumänien.

Großbritannien und Irland.

Im Unterhause beantragte Redmond vorgestern bei der weiteren Berathung der Homerule⸗Bill die Weglassung der ersten Unterabtheilung der neuen Finanzelausel, um die Frage anzuregen, ob nicht die Auferlegung und Einziehung der Steuern zu dem Plane irischer Autonomie gehöre. Der Premier⸗Minister Ghadstone bekämpfte den Antrag. Sexton, obwohl grundsätzlich derselben Meinung wie Redmond, nahm nur mit Rücksicht auf den ET1.“ der Bill von der Unterstützung des Antrages Abstand, der sodann mit 249 gegen 53 Stimmen abgelehnt wurde. Chamberlain stellte darauf den Antrag, in Bezug auf die Finanzelauseln die Uebergangs⸗ zeit von sechs Jahren fallen zu lassen. Nach längerer Debatte vertagte sich das Haus, ohne daß eine Abstimmung vorge⸗ nommen wurde.

Der „Daily News“ wird aus Bangkok gemeldet, der britische Gesandte daselbst bewahre in Befolgung der ihm tele⸗ graphisch zugegangenen Anweisungen eine streng reservirte

altung. Das englische Kanonenboot „Plover“, das zu dem englischen Geschwader in den chinesischen Gewässern gehört, hat Befehl erhalten, zur Verstärkung der englischen Seestreitkräfte nach den siamesischen Gewässern abzugehen.

1 Frankreich.

Nach einer Meldung aus Saigon ist französischerseits die Besetzung der im Golf von Siam gelegenen Inseln be⸗ schlossen und auf den Inseln Kong und Rongsanlem bei Cap Samit die französische Flagge gehißt worden. Diese Inseln sollen den Stützpunkt für die weiteren Operationen bilden. 1

Dem „Gaulois“ wird aus Saigon gemeldet, daß von dort 500 Mann behufs Besetzung der Provinz Battam⸗ bang abgegangen seien. Weitere Detachements sollten nach⸗ olgen. Wie das „Reuter'sche Bureau“ wissen will, hätte vor⸗ gestern der chinesische Geschäftsträger in Paris bei einer Unterredung mit dem Minister des Auswärtigen Develle diesen davon verständigt, daß Siam kein Gebiet besitze, das bis zum 23. Grade nördlicher Breite reiche.

Den heutigen Morgenblättern zufolge beorderte der Marine⸗Minister aus Breg und Toulon zwei Kreuzer zur Verstärkung der Division Humann nach Siam. 8

Die Socialisten machen der „Fr. Corresp.“ zufolge für die bevorstehenden Neuwahlen die größten Anstrengungen, um über das ganze Land ein Netz auszuspannen, und die Radicalen der alleräußersten Linken reichen ihnen dabei die Hand. In Fourmies tritt der Agitator Renard, der Nach⸗ folger Culine's, als Candidat auf, unterstützt von Lafargue, den die Socialisten des zweiten Wahlkreises von Lille wieder wählen wollen. In Havre haben sich Socialisten und Anarchisten zusammengethan, um womöglich die Wiederwahl der jetzigen Abgeordneten Siegfried und Felix Faure zu voerhindern. In Limoges machen die Socialisten Anstrengungen, um den verstorbenen Boulangisten Le Veillé durch einen der Ihrigen zu ersetzen. In Apt (Vaucluse) candidirt Lissagaray, welcher den bis⸗ herigen Pariser Abgeordneten Camille Dreyfus zum Gegner hat. Dieser verzichtet auf die Wiederwahl im zwölften Pariser Arrondissement und empfiehlt seinem Comité den früheren Minister der Commune Paschal jetzt Chef⸗Redacteur des „Germinal“. In Tours tritt zum ersten Mal ein socialistischer Candidat auf, der Mechaniker Letertre, der einige Aussichten gegen den gemäßigt republikanischen Candidaten Drake del Castillo hat, dessen englisch⸗spanischer Name vielfach Mißfallen erregt, obwohl er schon längst naturalisirt und Großgrundbesitzer ist. In der Umgebung von Paris bewerben sich fast nur Socia⸗ listen um die Abgeordnetensitze: der Maire von Saint⸗Denis, der Maire von Saint⸗Ouen, der Maire von Pantin, welcher den Boulangisten Goussot aus dem Felde schlagen möchte, und in Courbevoie⸗Asniéêres André Vervoors, Mitarbeiter des „Intransigeant“.

Rußland.

Der armenisch⸗gregorianische Bischof Mkirtitsch ist dem „W. T. B.“ zufolge zum Patriarchen von Etschmjadsin und zum Katholikos aller Armenier ernannt worden.

Spanien.

Die Kammer hat, wie „W. T. B.“ berichtet, mit 129 gegen 61 Stimmen den Gesetzentwurf über die Weinsteuer angenommen.

Luxemburg.

Der Geburtstag des Großherzogs ist am 24. d. M. festlich begangen worden. Nach der „Köln. Ztg.“ fand schon am Vorabend in Luxemburg ein Fackelzug statt; am Geburts⸗ tage selbst wurde in der Kathedrale ein feierliches Dedeum abgehalten, dem das diplomatische Corps und die Staats⸗ beamten beiwohnten. Hieran schloß sich ein von dem Staats⸗Minister Eyschen gegebenes Festmahl, zu dem die Mitglieder des diplomatischen Corps sowie die obersten Gerichts- und Verwaltungsbeamten Einladungen erhalten hatten. Der niederländische Gesandte Baron Gericke von Herwijnen brachte den Trinkspruch auf den Landesfürsten aus.

taats⸗Minister Eyschen trank dann auf das Wohl der aus⸗ wärtigen Souveräne und wies darauf hin, daß die Ver⸗ mählung des Erbgroßherzogs mit der Prinzessin Maria Anna von Braganza dem Lande einen freudigen Ausblick auf die Zukunft grzfzne. seßt habe man nur noch zu Gott zu beten, daß Er die Wünsche des Herrscherhauses und des Volks erfülle. Abends war die Stadt glänzend beleuchtet.

Belgien.

Die Kammer hat, wie die „Frankf. Ztg.“ erfährt, in ihrer vorgestrigen Sitzung die gestern mitgetheilte Vorlage über die Senatswahlen angenommen.

Parlamentarische Nachrichten.

Amtliches Ergebniß der Reichstags⸗Nachwahl im 8. hessischen Wahlkreis (Alzey⸗Bingen): Gesammtzahl der abgegebenen gültigen Stimmen 7038; davon erhielten: Fabrikant Reinhart Schmidt (freis. Volksp.) 5440 Stimmen, Schrift⸗ steller Welcker (Antis.) 1208 Stimmen, Weinhändler Graf Fhen Reformpartei) 357 Stimmen. Ersterer ist somit gewählt.

Nr. 30 der „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“ vom 26. Juli hat folgenden Inhalt: Gesundheitsstand. Mittheilungen über Volkskrankheiten. Sterbe⸗ fälle in deutschen Städten mit 40 000 und mehr Einwohnern. Desgl. in größeren Städten des Auslandes. Erkrankungen in Krankenhäusern einzelner Großstädte. Desgl. in deutschen Stadt⸗ und Landbezirken. Geburten und Sterbefälle in Aachen, Frank⸗ furt a. M., Köln 1892. Witterung. Zeitweilige Maßregeln gegen Cholera ꝛc. Desgl. gegen Pocken. Medizinalstatistische Mittheilungen aus Schweden 1890. Gesetzgebung u. s. w. (Preußen.) Venerische Krankheiten bei Mitgliedern von Kranken⸗ und Dienstboten⸗ becsen. Apothekerlehrlinge. Hilfeleistung durch Diakonissen bei Cholera. Schlafstellen in Werkstätten. Droguenhandlun⸗ 88 (Reg⸗⸗Bez. Wiesbaden). Geheimmittel. (Mecklenburg⸗

chwerin). Heilanstalt Sachsenberg. Thierbeförderung. (Ham⸗ burg). Instructionen für den Director des hygienischen Instituts. Desgl. für den Hafenarzt. (Schweiz.) Schweineseuche. (Norwegen.) Cholera. (Rußland.) Rinderpest. Thierseuchen im Deutschen Reich, Juni. Desgl. in Frankreich, 4. Vierteljahr. Veterinärpolizeiliche Maßregeln. (Deutsches Reich. Preußen, Re⸗ gierungsbezirk Oppeln, Merseburg, Schleswig, Stade, Baden, Mecklenburg⸗Schwerin, Lippe, Waldeck, Elsaß⸗Lothringen, Oesterreich, Norwegen, Neu⸗Südwales.) Rechtsprechung. (Kammergericht zu Berlin.) Verbreitung der Schrift „Safe cure“. Verhandlungen von gesetzgebenden Körperschaften, Vereinen, Congressen u. s. w. 65. Versammlung Deutscher Naturforscher und Aerzte. Vermischtes. (Deutsches Reich.) Aus den Jahresberichten der mit Beaufsichtigung

der Fabriken betrauten Beamten, 1889/91. (Bayern.) Oeffentliche

Untersuchunzsanstalten für Nahrungsmittel ꝛc. 1892.

Statistik und Volkswirthschaft.

Der auswärtige Handel des deutschen Zollgebiets im Monat Juni und imn ersten Halbjahr 1893.

Das Juniheft der vom Kaiserlichen Statistischen Amt heraus⸗ gegebenen „Monatlichen Nachweise über den auswärtigen Handel des deutschen Zollgebiets“ weist für das erste Halbjahr 1893 gegen den gleichen Zeitraum des Vorjahres, sowohl nach der .“ als auch nach dem berechneten Werth eine Verminderung der Einfuhr und eine Vermehrung der Ausfuhr nach. 3

Die Einfuhrmenge im Juni 1893 betrug 24 250 202 hkg, im Juni 1892 dagegen 25 354 321 hkg, sodaß in diesem Monat 1893 die Einfuhr um 1 104 119 hkg oder um 4,4 % gegen 1892 zurückblieb.

Im ersten Halbjahr 1893 belief sich die Gesammt⸗Einfuhr⸗ menge auf 133 673 800, in demselben Zeitraum des Vorjahres auf 137 024 192 hkg, sodaß die Mindereinfuhr im ersten Halbjahr 1893 gegen 1892 3 350 392 hkg (2,4 %) betrug.

Demgegenüber hat die Ausfuhr im Juni 1893 in der Menge von 17 126 785 hkg im Vergleich zu der für Juni 1892 ermittelten Menge von 15 910 478 hkg um 1 216 307 hkg oder um 7,6 % zu⸗ genommen; und die Ausfuhr im ersten Halbjahr 1893 (99 832 051 hkg) ist gegen 1892 (91 178 390 hkg) um 8 653 661 hkg, mithin um 9,5 % gewachsen. 8

Im einzelnen entfällt die Mindereinfuhr im ersten Halbjahr 1893 gegen den gleichen Zeitraum im Vorjahre in der Hauptsache auf Ge⸗ treide und andere Erzeugnisse des Landbaues, die im ganzen ein Weniger von 9 381 197 hkg ergeben, und zwar beläuft sich die Mindereinfuhr bei Weizen auf 3 789 840, bei Roggen auf 3 217 337, bei Mais auf 2 379 150 hkg, während an Gerste 356 126 hkg mehr eingeführt wurden. Die übrigen Waaren dieser Position sind dagegen geringeren Schwankungen unterworfen gewesen. b

An Futtermitteln und Streu sind eingeführt worden im ersten

Halbjahr 1893: gegen 1892 +%

Mais und Dari . 2 281 893 hkg 2 379 150 hkg

60 993 uttergewächse, Futterkräuter, Heu 431 487 205 299 11616G6“ 78 095 Malzkeime, Kleie, Reisabfälle,

Funtter ehl 14141 865682 474 800 Malztreber, Spreu, Schlempe. 206 429 11 366 I1““ 29 322 I1“ 315 842 178 603

Es kommen ferner in Betracht: Holz und andere Schnitzstoff sowie Waaren daraus mit einer Mindereinfuhr von 1 934 597 hkg. Diese Differenz trifft fast ganz auf Bau⸗ und Nutzholz, und zwar auf rohes der Tarif⸗Nr. 13 1 mit 1 334 808 hkg, auf beschlagenes der Tarif⸗Nr. 13 2 mit 134 343 hkg und auf gesägtes der Tarif⸗ Nr. 13 3 mit 436 724 hkg. Mindereinfuhren zeigen sich noch bei Vieh in der Menge von 351 714 hkg Lebendgewicht, bei Oelen und Fetten der Tarif⸗Nr. 26 von 213 446 hkg, Steinen und Steinwaaren von 199 369 hkg, endlich bei Droguerie⸗, Apotheker⸗ und Farbewaaren von 104 540 hkg. Eine Mehreinfuhr fand dagegen im Vergleich zum ersten Halbjahr 1892 bei der Position 34: Stein⸗ kohlen, Braunkohlen, Koks, Torf, Torfkohlen statt, und zwar in der Menge von 6 568 653 hkg. In der Hauptlage kommt dieses Mehr auf Steinkohlen (5 951 510 hkg). Erden, Erze u. s. w. weisen ein Mehr von 406 788 hkg (bei natürlichem phosphorsauren Kalk 411 422 hkg, Erzschlacken 181 329 hkg, Thomas⸗ schlacken 150 992 hkg), Petroleum ein Mehr von 208 471 hkg auf. Bemerkenswerthe Mehreinfuhren haben außerdem noch ergeben: Roh⸗ eisen 245 401 hkg, rohe Schafwolle 147 945 hkg, gekämmte Wolle 11 837 hkg, rohe Baumwolle 56 550 hkg, Baumwollabfälle 22 217 hkg, Flachs 11,303 hkg, Jute 194 453 hkg, Asphalt 49 790 hkg, Pech 92 891 hkg, geschsiffener Holzstoff 57 785 hkg, Cellulose, 1t. 15 824 hkgH.

Bei der Ausfuhr weist namentlich die Position 34: Steinkohlen, Braunkohlen, Koks, Torf und Torfkohlen ein Mehr von 4 468 234 hkg auf, wovon im einzelnen entfallen auf Braunkohlen 27 679 hkg, Koks 1 251 670 hkg, Steinkohlen 2 838 308 hkg, 1 und Torfkohlen 344 467 hkg. Ferner sich zeigt eine Mehrausfuhr ei den Material⸗, Spezerei⸗, Conditorwaaren ꝛc. (+ 1739 121 hkg), unter denen besonders zu nennen sind: 2

Spiritus in Fässern (+ 14 045 hkg), Branntwein in Fässern (+ 6373 hkg), Wein in Fässern (+ 4386 hkg), Butter (+ 11 058 hkg), Dextrin (+ 23 836 hkg), Kartoffelstärke (+ 123 684 hkg), andere Stärke (+ 11 690 hkg), geschrotenes Getreide (+ 26 211 nkg), Mehl (+ 289 547 hkg), Melasse (+ 371 971 hbg), Rohzucker (+ 572 412 hkg), Brod⸗ und Kandiszucker (+ 484 499 hkg). Für die Position?: Erden, Erzeꝛc. ergiebt sich eine Mehrausfuhr von im ganzen 1 428 124 hkg, wovon entfallen auf Staßfurter Salze 472 881 hkg, Roman⸗Cement 493 172 hkg, Eisenerze 375 209 hkg. Droguen⸗,

Apotheker⸗ und Farbewaaren weisen im ganzen eine Mehrausfuhr von 37. 948 hkg nach, worunter hervorragen Alaun mit einem Mehr von

11 112 hkg, kohlensaures Ammoniak 13 779 hkg, Anilin ꝛc. 6660 hkg. Chlorcat uchn 116 550 hkg. Chlormagnesium 35 871 hkg, schweff⸗ saures Kali 53 500 hkg, Karbolsäure 6739 hkg, Mineralwa se 39 959 hkg, schwefelsaures Natron 37 053 hkg. Ferner sind no

nachstehende Mehrausfuhren erheblich

mission von 4 Arbeitern und 3 Arbeiterinnen so

Arbeitern zu folglos

die Zahl der Allg. Corr.“ meldet, haben die Bergleute in Durham vorgestern in einer Specialversammlung in Birmingham beschlossen, eine Lohnerhöhung von 15 % zu fordern, den Vorschlag jedoch, sich einem allgemeinen Ausstand anfaschlichen, einer 1 sämmtlicher?

In der Kirche romanischen Granitquaderbauwerk aus dem Ende des 13. Jahrhunderts, ist, wie man der „N. A. Z.“ mittheilt, eine alte 1 aufgedeckt worden, welche Scenen aus Christi Leidensgeschichte darstellt.

evangelischen Landeskirche.

Eck⸗ und Winkeleisen (164 327 hkg), Schmiedeeisen in Stäben (203 583 hkg), roher Eisendraht (25 860 hkg), Federn, Achsen ꝛc. zu Eisenbahnwagen (21 768 hkg), grobe Eisenwaaren (17 233 hkg), ab⸗ geschliffene Drahtstifte (16 807 hkg), feine Eisenwaaren (7006 hkg), rohes Zink (155 116 hkg), gewalztes Zink (22 828 hkg), feuerfeste Steine aus Thon (55 673 hkg), Falzdachziegel (33 160 hkg), ein⸗ bige Fayence (4748 hkg), mehrfarbige Fayence (3143 hkg), ein⸗ rbiges Porzellan (2520 hkg), mehrfarbiges Porzellan (4439 hkg), Palmöl (36 268 hkg), Rüböl (25 317 hkg), Cellulose (46 543 hkg), Schreib⸗, Druck⸗ ꝛc. Papier (8213 hkg), Erbsen (59 590 hkg), Klee⸗ saat (30 578 hkg).

Die wesentlichste Minderausfuhr entfällt auf Steine und Stein⸗ waaren (— 607 685 hkg).

„Beim Vergleich der Waarenwerthe des ersten Halbjahres 1893 mit denen des ersten Halbjahres 1892 ist zunächst zu beachten, daß hier die für das Jahr 1892 ermittelten Durchschnittswerthe auch auf die Einfuhrmengen des Jahres 1893 in Anwendung gebracht sind.

Während sich der Werth der Waareneinfuhr im ersten albjahr 1892 auf 2 115 575 000 belaufen hatte, berechnet sich für das abgelaufene Halbjahr ein solcher von nur 2 042 669 000 ℳ, also 72 906 000 weniger. Dagegen ist gegen den Werth der Waarenausfuhr von 1 479 289 000 im ersten Halbjahr 1892 der für den gleichen Zeitraum 1893 zu 1 671 659 000 berechnet. Für die Einfuhr berechnet sich im einzelnen in 1893 ein Minderwerth gegen 1892 bei Getreide und anderen Erzeugnissen des Landbaues von 135 313 000 ℳ, bei Vieh von 26,078 000 ℳ, bei Oelen und Fetten der Tarifnummer 26 von 13 317 000 ℳ, bei Holz und anderen Schnitzstoffen sowie Waaren daraus von 6 078 000 , bei Erden, Erzen ꝛc. von 3 729 000 ℳ, bei Droguerie⸗, Apotheker⸗ und Farbe⸗ waaren von 3 682 000 Dagegen wurden für 40 891 000 Wolle und Wollenwaaren, für 15 792 000 Häute und Felle (der Menge nach + 15 295 hkg), für 9 399 000 Baumwolle und Baum⸗ wollenwaaren, für 8 913 000 Steinkohlen ꝛc., für 8 782 000 Seide und Seidenwaaren mehr eingeführt als im ersten Halbjahr 1892. Diesen wichtigsten Posten reihen sich noch mit höheren Werthziffern an: Thiere (mit Ausnahme des Viehs) und thierische Producte Mehreinfuhr im Werthe von 5 721 000 ℳ), Theer, Pech, Harze,

sphalt (+ 4 622 000 ℳ).

Einen Werthüberschuß gegen das Jahr 1892 weisen in der Aus⸗ fuhr die nachgenannten Waaren auf:

Material⸗, Spezerei⸗, Conditorwaaren ꝛc. (+ 44 662 000 ℳ), Erden, Erze ꝛc. (+ 36 989000 ℳ), Seide und Seidenwaaren (+ 19 700 000 ℳ, der Menge nach + 6949 hkg), Droguerie⸗, Apotheker⸗ und Farbewaaren (+ 13 485 000 ℳ), Eisen⸗ und Eisen⸗ waaren (+ 19 092 000 ℳ), Getreide und andere Erzeugnisse des Landbaues (+ 8183 000 ℳ), Zink und Zinkwaaren (+ 7 952000 ℳ), Steinkohlen (+ 5 839000 ℳ), Leder und Lederwaaren (+ 5 435 000 ℳ,), Glas⸗ und Glaswaaren (+ 5171 000 ℳ), Kupfer und Kupferwaaren (+ 5 143 000 ℳ), Wolle und Wollenwaaren (+ 808 000 ℳ), litera⸗ rische und Kunstgegenstände (+ 4 604 000 ℳ).

Statistik der Bevölkerung Württembergs. . Der in den „Veröffentlichungen des Königlich württembergischen

Statistischen Landesamts“ mitgetheilten Uebersicht über die vor⸗ läufigen auptergebnisse der Statistik der Be⸗ völkerungsbewegung im Königreich Württemberg für das Jahr 1892 entnehmen wir die folgenden Zahlen: Die Zahl der Eheschließungen im ganzen Königreich betrug 14 169, der Geborenen 71 829, der Gestorbenen 54 377 (mit Ein⸗ schluß der Todtgeborenen in beiden Fällen), des Ueber⸗ schusses der Geborenen über die Gestorbenen 17 452. Davon entfielen an Eheschließungen auf den Donaukreis 3365, auf den Neckarkreis 4769, auf den Schwarzwaldkreis 3404, auf den Jagstkreis 2631; an Geborenen auf den Donaukreis 16 951, den Neckarkreis 23 020, den Schwarzwaldkreis 18 175, den Jagstkreis 13 683; an Gestorbenen auf den Donaukreis 14 063, den Neckarkreis 16 426, den Schwarzwaldkreis 12 930, den Jagstkreis 10 958. Der Ueberschuß der Geborenen über die Gestorbenen betrug demnach im Donaukreis Ss 8 im Neckarkreis 6594, im Schwarzwaldkreis 5245, im Jagst⸗ reis 2725.

Zum Vergleich mit dem Gesammtergebniß des Jahres 1892 sind die Ermittelungen der letzten zehn Jahre von 1882 bis 1891 an⸗ gegeben. Danach betrug im Jahre 1882 die Zahl der Eheschließungen 12 523, der Geborenen 78 427, der Gestorbenen 56 542, des Geburten⸗ überschusses 21 885, im Jahre 1883: bezw. 12 208, 75 456, 53 597, 21 859; 1884: 12 429, 76 454, 56 124, 20 330; 1885: 13 264, 74 532, 55 798, 18 734; 1886: 13 167, 74 264, 52 915, 21 349; 1887: 12 790, 72 828, 48 388, 24 440; 1888: 13 169, 71 165, 52 323, 18 842; 1889: 13 578, 70 458, 54 402, 16 056; 1890: 13 747, 69 089, 51 571, 17 518; 1891: 14 274, 72 489, 52 368, 20 121. Das ergiebt einen zehnjährigen Durchschnitt von 13 115 Eheschließungen, 73 516 Geborenen, 53 403 Gestorbenen, also einen Geburtenüberschuß von 20 113. Mithin betrug die Zahl der Ehe⸗ schließungen im Jahre 1892 1054, die der Vesters de 974 mehr, die Zahl der Geborenen 1687 und die des Geburtenüberschusses 2661. weniger als im zehnjährigen Durchschnitt.

Zur Arbeiterbewegung.

In Leipzig fand am Dienstag eine von 200 Personen besuchte Versammlung der Holzarbeiter statt, in der, wie aus dem Bericht der „Lpz. Ztg.“ hervorgeht, über die Or anisationsfrage verhandelt wurde. Der Vortragende des Abends empfahl den Beitritt zum Verbande der deutschen Holzarbeiter, und die Vessammlung verpflichtete sich in diesem Sinne, indem sofort ein Zweigverein des Verbandes gegründet und der Vorstand gewählt wurde.

„In der Glasschleiferei Marien u. Co. in Hamburg ist, wie dem „Vorwärts“ mitgetheilt wird, ein Ausstand ausgebrochen.

Hier in Berlin beabsichtigen, wie die Blätter melden, die

Socialdemokraten, einen Boycott gegen alle Brauereien auszusprechen, die der Brauereivereinigung angehören. Eine Ver⸗

sammlung der Kistenmacher Berlins erklärte sich, wie der „Vorwärts“ berichtet, mit der Einführung der Brot⸗Controlmarke ein⸗

verstanden. Eine Versammlung der Hilfsarbeiter derverschiedensten Industrie⸗ und Gewerbszweige beschloß einer Mittheilung der Berliner „Volksztg.“ zufolge den Zusammenschluß aller gewerblichen Hilfs⸗

arbeiter und ⸗Arbeiterinnen Berlins und der Umgegend. Eine Com⸗

vo⸗ - s mit den kleineren Organisationen in Unterhandlung treten.

Ueber den drohenden Ausstand der englischen Berg⸗

arbeiter liegen folgende Meldungen vor:

Mehrere hervorragende politische Persönlichkeiten setzten, wie man

der „Rhein.⸗Westf. Ztg.“ aus London schreibt, ihren ganzen Einfluß

daran, einen Ausgleich zwischen den Grubenbesitzern und den erzielen. Bisher sind alle Anstrengungen er⸗ geblieben. Wenn sich die Northumberländer und Durhamer Bergarbeiter der Bewegung anschließen, so würde usständigen 425 000 betragen. Wie die Londoner

abgelehnt. Jetzt bedürfte es 1 itglieder der Union und einer Zwei⸗ drittel⸗Mehrheit, um die Durham⸗Leute zur Theilnahme an dem all⸗

neinen Ausstand zu veranlassen.

Kunst und Wissenschaft.

zu Nieder⸗Werbig bei veeg ee einem

Wandmalerei

]

Literatir.

MRieligiöses. 8 Entwurf von Formularen für die Agende der Berlin SW., E. S. Mittler

u. Sohn, Königliche Hofbuchhandlung. (Pr. 1,50 ℳ) Dieser Entwurf einer neuen Agende der evangelischen Landeskirche ist soeben zur amtlichen Vertheilung gelangt und zugleich dem buchhändlerischen Verkauf freigegeben worden. Die neue Agende soll einer für das nächste Jahr in Aussicht genommenen außerordentlichen Versammlung der Generalsynoden unterbreitet werden und dort die endgültige Feststellung des Wortlauts erhalten. Ihre Grundzüge hat die neue Bearbeitung aus der vom König Friedrich Wilhelm III. dargebotenen Agende übernommen, die sich als ein für die normale Gestaltung des evangelischen Gottes⸗ dienstes grundlegendes Werk bewährt und während fast dreier Menschen⸗ alter in den meisten Gemeinden eingebürgert hat. Indessen brachten die vorhandenen Lücken es mit sich, daß in den alten Provinzen ver⸗ schiedene Formulare der Agende in Gebrauch genommen wurden und dadurch der evangelische Gottesdienst verschieden gehandhabt wurde. Die einheitliche des Gottesdienstes in den alten preußischen Provinzen wieder berbeizuführen, ist daher der allgemein erwünschte Zielpunkt dieses schwierigen und wichtigen Werks. 1 „Reisebücher.

Meyer's Reifebücher. Schwarzwald, Odenwald, Berg⸗ straße, eidelberg und Straßburg. Sechste Auflage. Mit 11 Karten und 9 Plänen. Leipzig und Wien, Bibliographisches Institut. Noch rechtzeitig zur Reisesaison erscheint diese neue ver⸗ mehrte Auflage des bewährten Meyer'schen Schwarzwaldführers. Die Redaction hat mit rastlosem Fleiß und unter Zuziehung der besten Schwarzwaldkenner das Buch in allen Theilen abermals gründlich durch⸗ gearbeitet, dabei aber an dem Grundsatz festgehalten, dem Touristen ein schnell und kurz orientirendes Hilfsmittel zu bieten. Trotz der Aufnahme neuer interessanter Routen und der damit verbundenen Erweiterung des Textes ist dem Buch daher seine Handlichkeit und erhalten geblieben. Unter dem reichen Kartenmaterial des Büchleins sind die große, in Höhenschichtenmanier ausgeführte Schwarzwaldkarte, sowie die schöne Karte der Feldbergumgebung als vortreffliche Hilfsmittel besonders hervorzuheben. Sr für das roth cartonirte Bändchen beträgt wie in den früheren Ar

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Ernteaussichten in Ostpreußen.

In den Kreisen Goldap und Stallupönen des Regierungs⸗ bezirks Gumbinnen ist nach Berichten von dort im CEe zu anderen, westlicher gelegenen Bezirken der Stand des Getreides ein außerordentlich günstiger und berechtigt zu den schönsten Hoffnungen. Das gegenwärtige Jahr soll sogar seit zwei Decennien für diese Gegenden zu den gesegnetsten zählen. So wurde auch in der leßten Sitzung des Goldaper landwirthschaft⸗ lichen Kreisvereins die Ansicht ausgesprochen, daß für den Kreis Goldap, in welchem es an reichlichen Niederschlägen nicht gefehlt hat, von einem Nothstande nicht gesprochen werden könne, vielmehr eine sehr reiche Ernte zu erwarten sei. Die Futterernte wurde als eine höchst befriedigende bezeichnet und namentlich der überreiche Heuertrag von meliorirten Wiesen hervorgehoben. Auch der zweite Schnitt biete bisher nur die günstigsten Aussichten. Aus Littauen vom 23. Juli wird dem „Graud. Ges.“ ferner geschrieben, daß die umfangreichen Wiesen namentlich der Tilsiter Niederung in diesem Jahre ganz besonders reich an Graswuchs gewesen sind. In⸗ folge des Futtermangels wird der Handel mit Heu darum flotter als sonst betrieben und liefert den Besitzern reichlichen Gewinn. Viele Händler aus den westlichen Provinzen sind dort anwesend, um die Vorräthe aufzukaufen. Hunderte von Kähnen mit Futter gehen wöchentlich nach den Verladungsstellen. Der Preis beträgt an Ort und Stelle 3 bis 4 für den Centner.

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Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Oesterreich⸗Ungarn.

Die amtliche „Wiener Zeitung“ vom 23. d. Mts. veröffentlicht folgende Verordnung der K. K. österreichischen Ministerien des Innern, des Handels und der Finanzen vom 21. d. Mts.:

„Wegen Zunahme der Cholera in Südfrankreich und der

Gefahr der Einschleppung derselben wird im Einvernehmen mit der Königlich ungarischen Regierung die Ein⸗ und Durchfuhr von Leib⸗ wäsche im gebrauchten ungereinigten Zustande, von getragenen Be⸗ kleidungsstücken mit Inbegriff von getragenem Schuhwerk, ferner von benütztem Bettzeug, dann von Hadern und Lumpen aus den französischen Häfen im Golfe von Lyon und aus den an dieselben grenzenden Departements Herauld und Gard verboten. „Spofern die erstgenannten als Reisegepäck oder infolge eines Aufenthaltswechsels als Uebersiedelungseffecten befördert werden, unterliegen sie der sanitätspolizeilichen Revision und der eventuellen sanitätspolizeilichen Behandlung beim Grenzübertritt, beziehungsweise am Bestimmungsort.

Vom Verbote bezüglich der Hadern und Lumpen sind aus⸗ genommen: a. Hadern, welche, mittels hydraulischer Kraft comprimirt, als Waaren für den Großhandel in mit Eisenreifen geschlossenen Ballen zur Beförderung kommen, wenn sie mit Ursprungsmarken und Nummern versehen sind, welche behördlich anerkannt worden sind; b. neue Abfälle, welche direct aus Spinnereien, Webereien, Schneide⸗ reien oder Bleichereien in den Verkehr kommen, Kunstwolle (shoddy) und neue Papierabfälle. 8

Die Durchfuhr der bezeichneten, von der Einfuhr ausgeschlossenen Gegenstände ist zulässig nur gegen Beibringung der amtlichen Be⸗ stätigung, daß die Ein⸗ beziehungsweise die Durchfuhr in den benach⸗ barten Auslandsstaat, in welchen sie eintreten sollen, gestattet ist und bei vollkommen isolirtem Transport unter Raumverschluß, wodurch jede Manipulation während der Durchfuhr ausgeschlossen wird.

Diese Verordnung tritt mit dem Tage, an welchem sie den be⸗ treffenden Zollämtern, beziehungsweise See⸗Sanitätsbehörden bekannt wird, in Wirksamkeit.“

Australien.

„Ddiie infolge des epidemischen Auftretens der Pockenkrankheit in Perth von dem stellvertretenden Gouverneur in Sydney unterm 26. April d. J. verhängte Quarantäne gegen alle Schiffe, welche einen westaustralischen Hafen berührt haben, ift „nachdem die Krankheit er⸗ loschen, wieder aufgehoben worden.

Das Gleiche gilt hinsichtlich der übrigen Colonien Austral⸗Asiens. (Vgl. „R.⸗A.“ Nr. 142 v. 16. Juni 93.)

Mit Rücksicht auf das Auftreten der Cholera in Frankreich hat der Gesundheitsrath in Sydney gegen alle Herkünfte aus Frankreich Quarantäne⸗Vorschriften erlassen. h

Cholera

Frankreich. In Nantes sind, wie in den „Veröffentlichungen des deutschen Kaiserlichen Gesundheitsamts“ mitgetheilt wird, vom 1. bis 10. Juli 25 choleraartige Fälle, von denen dreizehn einen tödt⸗ lichen Verlauf hatten, amtlich festgestellt worden. Vom 11. bis 13. Juli wurden Neuerkrankungen nicht angezeigt. In Marseille sind zufolge einer Mittheilung der Praͤfectur vom 1. bis einschließlich 9. Juli nachstehend tageweise aufgeführte choleraverdächtige Sterbefälle gemeldet worden: 5, 4, 5, 5, 12, 8, 5, 8, 7, insgesammt 59. Niederlande. Der erste Fall von asiatischer Cholera ist Zeitungsnachrichten aus Amsterdam zufolge in 8'Hertogenbosch am 13. Juli festgestellt worden. Im übrigen ist schon im Laufe des Monats Juni auf Fälle von Cholera nostras, die in verschiedenen niederländischen Gemeinden sich gezeigt und tödtlich geendet haben, in der Presse aufmerksam gemacht worden. Zu diesen traten gegen Mitte Juli drei Todesfälle an Cholera nostras in Oldebroek (Gelder⸗ land) bei Kindern hinzu.

Rußland. In der Stadt Moskau sind am 30. Juni (n. St.) die ersten Erkrankungen an asiatischer Cholera festgestellt worden. Vom 30. Juni bis 10. Juli erkrankten nach einer Mittheilung in den Veröffentlichungen des deutschen Kaiserlichen Gesundheitsamts 31 Personen, davon starben 11, vom 10. bis 11. Juli 4 bezw. 3.

Vom 1. bis 7. Juli (n. St.) sind ferner nachstehend aufgeführte Cholera⸗

iflagen 2

sowie choleraverdächtige Erkrankungen und Sterbefälle amtlich ange⸗ zeigt worden: Gouvernement (bezw. Stadt): Podolien vom 18./6. bes 24. 6.: erkrankt 301, gestorben 100, Bessarabien in derselben Zeit: 35 bezw. 15, Cherson vom 1./7. bis 4./7.: 18 bezw. 9, Kursk vom 11./6. bis 17./6.: 2 bezw. 1, Orel (Stadt) vom 25./6. bis 1./7.: 23 bezw. 10, Orel (sonst i. Gouv.) vom 20./6. bis 28./6.: 9 bezw. 2, Tula vom 18./6. bis 1./7.: 8 bezw. 3, Saratow vom 18,/6. bis 24./6.: 3 bezw. 0, Kubangebiet vom 29./6. bis 24./6.: 2 bezw. 2, Stawropol vom 17./6. bis 24./6.: 1 bezw. 1, Wjatka am 2./7.: 1 bezw. 0; choleraverdächtige 12 Moskau, Pensa und Simbirsk vom 18./6. bis 24./6.: je eine Erkrankung, aber kein Todesfall.

Ostindien. Kalkutta. Vom 11. bis 17. Juni starben siebzehn

Personen an der Cholera.

Konstantinopel, 27. Juli. Wie nach einer Meldung des „W. T. B.“ verlautet, sind in Smyrna einige verdächtige Krank⸗ heitsfälle vorgekommen. Die Krankheit soll durch ein französisches Schiff eingeschleppt worden sein. Dem Gesundheitsrath war gestern noch keine Mittheilung hierüber zugegangen. Die Schiffsgesellschafte nehmen keine Fahrgäste nach Smyrna auf. 1

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 26. d. M. gestellt 10 418, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 25. d. M. gestellt 3907, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen.

Ueber die Jahresabschlüsse von Actienzuckerfabriken stellen wir nach der „Frkf. Ztg.“ folgende Angaben zusammen: Die Zuckerfabrik Uslar (Actienkapital 360 000 ℳ), vereinnahmte auf Fabrikationsconto 401 430 ℳ, dagegen verausgabte sie für den etrieb 79 289 ℳ, Rüben 252 128 ℳ, Discont und Zinsen 22 020 ℳ, Amortisation 47 089 und Tantième 818 ℳ, so⸗ n nur 86 Restgewinn bleiben. Bei der Zucker⸗ fabrik Strasburg U.⸗M. brachte die Fabrikation in Strasburg 1,745 785 ℳ, in Prenzlau 1 202 026 ℳ, die Landwirthschaft in Prenzlau 249 546 ℳ, dazu Vortrag aus 1892 283 ℳ, zusammen 3 197 640 ℳ, dagegen erforderten Fabrikationsunkosten in Strasburg 1 442 558 ℳ, Abschreibungen in Strasburg 114 226 ℳ, Fabrikations⸗ unkosten in Prenzlau 943 021 ℳ, landwirthschaftliche Unkosten 230 536 ℳ, Abschreibungen in Prenzlau 62 966 ℳ, Ueberweisung an den Reservefonds 40 433 ℳ, Tantième 43 890 und Dividende 25 „% 315 000 ℳ, sodaß als Vortrag 5010 verbleiben. Die Ahstedt⸗ Schellerter Zuckerfabrik (Actienkapital 495 000 ℳ) verwendete für Rüben 800 659 ℳ, Zuckersteuer 602 ℳ, Fabrikationskosten 241 352 ℳ, Amortisation 23 114 ℳ, wonach sich als Reingewinn 33 030 ergeben. Die Zuckerfabrik Praust zahlt 5 % Divi⸗ dende mit 37 590 ℳ, verwendet 3903 für Rücklagen und 29 855 zu Abschreibungen. Die Zuckerfabrik Salzdahlum hat bei 239 400 Actienkapital einen Betriebsüberschuß von 157 729 erzielt. Der Geschäftsbericht der Actien⸗Zuckerfabrik Groß⸗ Gerau für 1892/93 hebt hervor, daß die Andeutung in der vor⸗ jährigen Berichterstattung auf ein bedeutend weniger zufriedenstellendes Ergebniß sich erfüllt hat. Zur Vertheilung wird eine Dividende von 28 % gegen 50 % im vorigen Jahre vorgeschlagen. Für Abschreibungen werden 45 000 angesetzt, dem Reservefond 15 000 überwiesen. Für Gratificationen und Remunerationen sind 13 500 ℳ, Tantismen 20 228 ausgeworfen. Zur Bestreitung von Rübenprämien sind 16 000 vorgesehen, und 6703 werden auf neue Rechnung vor⸗ getragen.

Die nächste Börsenversammlung zu Essen findet am 31. Juli 1893 im Berliner Hof“ statt.

Ueber die Schiffbau⸗Industrie Englands wird der Münchener „Allg. Ztg.“ aus London es Die Schiffbau⸗Industrie des vereinigten Königreichs Großbritannien und Irland zeigt auch in dem am 30. Juni abgelaufenen Quartal noch keinerlei Aufschwung. Der Tonnengehalt der am Ende der genannten Periode in britischen Werften im Bau be⸗ findlichen Schiffe weist gegen das Ende des vorhergehenden Vierteljahrs eine Verminderung von 12 000 t und gegen Ende Juni 1892 eine Verminderung von 169 342 Tonnen auf. ie

ahl der im Bau befindlichen Schiffe ist im Vergleich mit Ende

uni 1892 um 95 gesunken. Die beste Uebersicht über den jetzigen Stand der Industrie giebt folgender Vergleich mit den jüngsten Perioden sowohl der Peßten Thätigkeit als auch des tiefsten Niedergangs in dieser Branche. Im ganzen befanden sich Ende Juni dieses Jahres 352 Schiffe (260 Dampf⸗ und 92 Segel⸗ schiffe) mit einem Total⸗Tonnengehalt von 609 120 Tonnen (wo⸗ von 515 791 t auf Dampf, und 93 329 t auf Segelschiffe fallen) im vereinigten Königreich im Bau. Das jüngste Maximum im britischen Schiff au wurde im Juni 1889 mit 536 Schiffen von einem Total⸗ Tonnengehalt von 929 611 t (455 Dampfschiffe von zusammen 842 357 t und 81 Segelschiffe von zusammen 87 254 t) erreich das jüngste Minimum im September 1886, als die Gesammtzahl der im Bau befindlichen Schiffe auf 256 Stück von zusammen 349 120 t (170 Dampfschiffe von zusammen 286 071 t und 86 Segelschiffe von zusammen 63 049 t) gesunken war. Aus diesen Zahlen erhellt, daß der britische Schiffbau zur Zeit wieder unter den mittleren Durch⸗ schnitt dieser beiden extremen Perioden gesunken ist, indem der Total⸗ Tonnengehalt gegen die Maximalperiode um 52 % zurückgegangen ist, während er, den der Minimalperiode nur um 42 % übertrifft.

Ueber den englischen Eisenmarkt wird der „Rhein.⸗ Westf. Ztg.“ aus Middlesborough unter dem 23. d. M. berichtet: Der englische Eisenmarkt hat sich in der vergangenen Woche etwas erholt Die Furcht, daß der drohende Ausstand der Kohlenarbeiter länger dauern könnte und die dadurch erhöhten Kohlenpreise die Noti⸗ rungen für Roheisen steigern werden, veranlaßt die Abnehmer, für einige Wochen ihren Bedarf zu decken. Im Norden Englands ist Roheisen lebhafter gefragt, doch weigern sich die Producenten, auch nur um ein Geringes mit ihren Notirungen herunterzugehen, und die „Händler folgen ihrem Beispiel. Im Lancashiredistriet ist das Roh⸗ Ffengeschef infolge der Furcht vor dem Ausstand etwas reger, die Preise behaupten sich fest. In South Staffordshire ist die Nachfrage außergewöhnlich lebhaft, sowohl für den localen Bedarf als für die Ausfuhr; in einigen Fällen sind Abschlüsse bis Ende September zu stande gekommen. In Nord⸗Staffordshire ist Roheisen ebenfalls rege begehrt, ebenso in Shropfhire. Im Nordwesten Englands ist das Hämatiteisengeschäft unverändert; die Abschlüsse der letzten Woche waren unbedeutend, und die Nachfrage beschränkte sich nur auf den localen Bedarf. Eisenerze sind wenig begehrt, und die Verschiffungen sind nicht so beträchtlich, wie dies vor einiger 88 der Fall gewesen. Das Geschäft in Spiegeleisen ist flau. Die Nachfrage in Stahl⸗ schienenenden ist ruhig. Im Norden Englands hat sich das Fertig⸗ eisengeschäft noch keineswegs fehessert die Preise haben sogar weichende Tendenz. Im ““ trict ist Stabeisen besser gefragt auch Feinbleche sind reger begehrt. In Nord⸗Staffordshire ii das Geschäft Föhafter und die Haltung des Marktes ist eine festere; in South Staffordshire gehen die Aufträge nicht so zahlreich ein, wie dies vor kurzem der Fall gewesen. Im heffielddistriet ist das Ge⸗ schäft still mit Ausnahme von Stabeisen, welches ziemlich gut gefragt ist. Im Nordwesten Englands ist im Stahlgeschäft keine Aenderun zu verzeichnen. Die Nachfrage in Stahlschienen, schwere Profile, t8 ziemlich lebhaft, dennoch ist der Preis etwas heruntergegangen.

Laut Kabel⸗ elegramm aus New⸗York meldet der „New⸗York Herald“, die Erie⸗Bahn befinde sich wieder in den Händen der Massenverwalter. Richter Lacombe vom Unions habe zu Massenverwaltern gestern den Vor⸗ sitzenden der vnFa J. King und den Vorsitzenden des Executiv⸗ Ausschusses J. M. Cullough ernannt. Die Geselfcat habe ein Gesuch eingereicht, um eine Beschlagnahme durch die Gläubiger zu vermeiden. Wegen der Knappheit des Geldmarktes habe die Gesellschaft weder die Collateral⸗Anleihen abzahlen noch eine

Fristerstreckung erlangen können. Die Gesellschaft habe die Erkläru erlassen, daß es ihr wegen der Lage des Geldmarktes unmöglich sei,