Verkehrs⸗Anstalten. 1 b 8
Laut Telegramm aus Herbesthal ist die zweite englische Poh über Ostende vom 4. d. M. ausgeblieben. Grund: Zugverspätung in England.
8 Mittels Erlasses vom 28. Juli d. J. hat der Minister der öffentlichen Arbeiten die Königlichen Eisenbahn⸗Directionen und das Königliche Ei RPbahn zemmiserse⸗ davon in Kenntniß gesetzt, daß — nachdem auf Grund der während der vorjährigen Cholera⸗Epidemie gemachten Erfahrungen und mit Rücksicht auf die Verhandlungen der 8 E“ GesSgh zu Dresden die Cholera⸗Commission unter Betheiligung von Reichs⸗ und Staats⸗Commissaren eine Prüfung der aus Anlaß der Cholera angeordneten Maß⸗ nahmen vorgenommen hat — die durch Erlaß vom 7. Sep⸗ tember v. J. eingeführte Dienstanweisung, betreffken Maßnahmen im Eisenbahnverkehr bei Choleragefahr, nebst allen zuge⸗ hörigen Anlagen auf Grund des Ergebnisses dieser Prüfung aufge⸗ boben und durch andere „Grundsätze für die Einrichtung des Eisen⸗ bahnverkehrs in Cholerazeiten“ ersetzt worden sind. Diese „Grundsätze“ nebst drei veissfücten Anlagen: 1) Anweisung über die Behandlung er Eisenbahn⸗Personen⸗ und Schlafwagen bei Choleragefahr, 2) An⸗ weisung zur Ausführung der Desinfection bei Cholera, 3) Verhal⸗ tungsmaßregeln für das Eisenbahnpersonal bei choleraverdächtigen Er⸗ krankungen auf der Eisenbahnfahrt, sind in der Nr. 20 des „Eisen⸗ bahn⸗Verordnungsblatts“ vom 31. Juli d. J. veröffentlicht.
. Die Betriebseinnahmen der Südbahn im Juli 1893 betrugen nach Chhgesger Feftste ung im “ 113 432 ℳ, im Güterverkehr 190 301 ℳ, an traordinarien 14 000 ℳ, zusammen 317 733 ℳ, darunter auf der Strecke Fisch⸗ ausen — Palmnicken 6777 ℳ, im Juli 1892 provisorisch 96 363 ℳ, mithin gegen den entsprechenden Monat des Vorjahres mehr 21 370 ℳ, im ganzen vom 1. Januar bis 31. Juli 1893 2 015 783 ℳ (provisorische Einnahme aus russischem Verkehr nach russischem Stil), gegen provisorisch 1747 513 ℳ im Vorjahre, mithin gegen den antzrecenden Zeitraum des Vorjahres mehr 268 270 ℳ, egen definitiv 1 862 430 ℳ im Vorjahre, mithin mehr 153 353 ℳ 3 — Der Postdampfer „Wakendam“ der Niederlaͤndisch⸗ Amerikanischen Dampfschiffahrts⸗Gesellschaft ist am 4. August in New⸗York angekommen. Bremen, 5. Fg. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Postdampfer „Berlin“ hat am 3. August Nachmittags Ouessant passirt. Der Postdampfer „Köln ist am 3. August in Bahia angekommen. Der Reichs⸗Postdampfer „Salier“, nach Australien bestimmt, ist am 3. August Nachmittags in Antwerpen angekommen. Der Postdampfer „H. H. Meier“ ist am 3. August Abends in Baltimore angekommen. Der Reichs⸗Postdampfer „Hohenstaufen“ hat am 3. August Abends die Reise von Genua
nach Southampton fortgesetzt.
— Ham zurg, 4. August. (W. T. B.) ö anische Packetfahrt⸗Actiengesellschaft. Der Postdampfer Valesia’ ist heute in St. Thomas eingetroffen. Der Schnell⸗ mpfer „Augusta Victoria“ ist heute Morgen in New⸗Yorkein⸗
getroffen. Der Schnelldampfer „Fürst Bismarck' ist heute Nach⸗
mittag auf der Elbe eingetroffen.
Wien, 4. August. (W. T. B.) Ausweis der österreichisch⸗ ungarischen Staats bahn E(österreichisches Netz) vom 1. bis 31. Juli 2 115 507 Fl., Mehreinnahme gegen den entsprechenden Zeitraum des vorigen Jahres 89 664 Fl.
London, 4. August. (W. T. B.) Der Castle⸗Dampfer „Dunbar Castle“ ist auf der Ausreise heute in Capetown an⸗ gekommen. Der Union⸗Dampfer „Prätoria“ ist gestern auf der Heimreise von den Canarischen Inseln abgegangen. Der Union⸗Dampfer „Arab“ ist auf der Ausreise heute von den Canarischen Inseln Fbgegengen.
Mailand, 4. August. (W. T. B.) Die Einnahmen des Italienischen Mittelmeer⸗Eisenbahnnetzes während der dritten Dekade des Juli 1893 betrugen nach provisorischer Er⸗ mittelung im Personenverkehr 1 456 629 Lire, im Güterverkehr 1,944 826 Lire, zusammen 3 401 455 Lire, im Vorjahre 3 393 849 Lire, mithin mehr 7606 Lire.
Theater und Musik.
Kroll's Theater. In Auber's Oper „Die Stumme von Portici“ sang Herr Heinrich Bötel gestern den Masaniello während seines diesjährigen Gastspiels zum ersten Mal. Wie nicht anders zu erwarten, entfaltete er auch in dieser Rolle seine außergewöhnliche stimmliche Begabung in dem Umfang, den diese schwierige Partie ganz besonders verlanct. Das zahlreich erschienene Publikum dankte für die ihm gebotene Kunst⸗ leistung durch sich nach jedem Aectschluß wiederholenden, stürmischen Beifall und öftere Hervorrufe, worauf der Künstler die Schlummer⸗ Cavatine da capo sang. Auch nach dem zweiten und letzten Act wurde 5 Bötel durch Applaus und ehaetr Blumenspenden ausgezeichnet. Die Rolle der stummen Schwester Masaniello's Fenella, Sab Frau Heimerdinger⸗Spadoni, welche durch lebhaftes heer und Mienenspiel ihre Empfindungen, ihren Gemüths⸗ und Seelenzustand in natürlicher und überzeugender Weise zum Ausdruck zu bringen wußte. Auch ihr wurde wiederholt leb⸗ hafter Beifall, verbunden mit Blumenspenden, zu theil. Herr Riech⸗
t vom 5. August,
orgens.
8 — — 908 —₰ * 8 1e. 2
8 SB 8
Donner. ²) Regen.
8 —
Wind. Wetter.
Bar. auf 0 Gr
2 d. Meeressp.
red. in Millim. Temperatur
NNW heiter bedeckt Nebel bedeckt wolkenlos bedeckt Dunst wolkenlos
22 8. 80 82
Aberdeen.. Christiansund Kopenhagen. Stockholm. aranda .
t Petersburg Moskau..
Cork, Queens⸗
folge wehen
¹) Nachm. Ferngewitter, Gestern Abend starkes Gewitter und ³) Morgens Regen.
Regen. ⁵) Abends Wetterleuchten.
Uebersicht der Witterung.
Das gestern westlich von den Hebriden liegende Minimum ist unter Abnahme an Tiefe auf etwa 749 mm ostwärts nach dem schritten und beherrscht heute die verhältnisse des größten Theiles Europas. über Central⸗Europa mäßige bis frische südwestliche, über dem Kanal frische westliche, über Irland und Schottland aber bei daselbst stark Anfang 5 Uhr. steigendem Barometer mäßige nordwestliche Winde. In Deutschland ist das Wetter veränderlich und im Westen nach zahlreichen Gewittern mit zum theil sehr starken Regenfällen kühler.
mann sang und spielte den Pietro markig und gut und erfreute namentlich durch sein Duett mit Masaniello. Die übrigen weniger hervorragenden Rollen kamen in zufriedenstellender wet zur Aus⸗ führung. Im ganzen kann die Aufführung als eine wohlgelungene bezeichnet werden.
Im Lessing⸗Theater gelangt morgen P. K. Rosegger's Schau⸗ spiel „Am Tage des Gerichts“ zur Aufführung, am Montag „Sodoms Ende“, Dienstag „Rosmersholm“, Mittwoch „Am Tage des Gerichts“, Donnerstag „Der Probepfeil“, Freitag „Am Tage des Gerichts“, Sonnabend: Zum ersten Mal „Das Recht, zu lieben“, Schauspiel von Max Norden. “ z
Im Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theater bleibt die Genée'sche Operette „Nanon“ auch in der neuen Woche, auf dem Spielplan. Nach der Wiederaufnahme von Suppé's „Fatinitza“ und Offenbach's „Madame Favard“ folgt im Anfange des September die erste Neuheit der Spielzeit und mit ihr die Debuts der neu ver⸗ pflichteten Mitglieder. b 1u“
Im Kroll'schen Theater gestaltet sich der Spielplan für die neue Woche, wie folgt: Sonntag: „Der Postillon von Lonjumeau“ (mit Herrn Bötel in der Titelpartie); Montag: „Die lustigen Weiber von Windsor“ (Frau Fluth: Frau Moran Olden); Dienstag: „Martha“ (Lyonel: Herr Bötel); Mittwoch: „Don Juan“ (Donna Anna: Frau Moran⸗Olden); Donnerstag: „Die Nachtwandlerin“ (Amine: Signorina Nevada, als erstes Gastspiel); Freitag: „Die weiße Dame“ (George Brown: Herr Bötel); Sonnabend: „Der Barbier von Sevilla“ (Rosine: Signorina Nevada).
8 Mannigfaltiges.
Der Magistrat hat, wie wir der „N. A. Z.“ entnehmen, in seiner gestrigen Sitzung beschlossen, für dier Errichtung der von dem Deutschen Fischereiverein geyplanten biologischen und Fischerei⸗ Versuchsstation am Müggelsee einen einmaligen Beitrag von 1000 ℳ, für die Untes Haltung der Anlage einen jähr⸗ lichen, stets widerruflichen Beitrag von 900 ℳ in den Etat für 1894/95 einzustellen und das erforderliche Feefer frei zu bewilligen. — Der verstorbene Geheime Commerzien⸗Rath von Bleich⸗ röder hat testamentarisch zur Begründung einer Stiftung unter dem Namen „Samuel Bleichröder⸗Stiftung“ ein Kapital von einer Million Mark ausgesetzt, und die Testamentsvollstrecker haben gestern dem Magistrat Kenntniß davon gegeben. Der Zweck der Stiftung soll sein: hilfsbedürftigen Kranken oder Reconvalescenten oder auch speciell kranken Kindern Unterkunft, Pflege und Unterstützung zu gewähren. Aus den Verhandlungen, die der Erblasser noch bei Lebzeiten hat, läßt sich schließen, 6 die “ einer Anstalt für Brustkranke sein eigentlicher Wunsch war. Die Testamentsvollstrecker sind indessen zu der Ueberzeugung gelangt, daß die zur Verfügung stehenden Mittel von einer Million Mark nicht ausreichen würden, um eine Anstalt dieser Art von wirklicher Bedeutung zu schaffen und zu erhalten. Da nun bereits im Jahre 1888 die städtische Deputation für die öffent⸗ liche Gesundheitspflege die Errichtung einer besonderen Anstalt für Brustkranke in der Umgegend Berlins als dringend wünschens⸗ werth erachtete, so erklären die Testamentsvollstrecker sich bereit, in eine Combination einzutreten, welche die Bleichröder⸗ G zu einer unmittelbar städtischen Einrichtung mache, indem die Stadt Berlin Beiträge, sei es durch Ueberweisung des Grund und Bodens, der Gebäude, der Ausstattung oder in anderer Art übernehme, die Testamentsexecutoren aber die Finfen des Stif⸗ tungskapitals zur Verfügung stellen, und die Verwaltung der Stiftung von der Stadt unter 1n Mitwirkung geführt würde. Das Magistratscollegium hat beschlossen, mit den Teste llstreckern über ihren Vorschlag in Verhandlung zu treten.
Der Polizei⸗Präsident erläßt folgende erneute ö „Es ist mehrfach festgestellt worden, daß als getrocknete Morcheln hier vielfach nicht echte Morcheln, sondern die ihnen äußerlich ähnlichen Lorcheln feilgehalten werden, deren Genuß, besonders wenn alte, aus ewachsene, wurmstichige und faule Exemplare bei⸗ gemengt sind, leicht für die Gesundheit gefährliche Folgen haben kann. Ebenso werden als getrocknete Champignons häufig nicht diese, sondern die zerschnittenen Stiele und Hüte des Steinpilzes nach Entfernung der Rohrenlamellen verkauft, denen auch giftige Pilze, wie der „Hörnling“, der „Knollenblätterschwamm“ und andere bei⸗ gemengt sind. Es empfiehlt sich, die frischen wie die getrockneten Pilze vor der Zubereitung durch kochendes und kaltes Wasser zu reinigen und aufzufrischen, um alle ungesund aussehenden Stücke zu entfernen. Das Fleisch des eßbaren Steinpilzes bleibt nach dem Trocknen weiß, seine gefährlichen Nebenarten pflegen blau zu werden.“
Für die feierliche Einweihung der neuen Emmaus⸗Kirche ist einer der vier letzten Tage des August in Aussicht genommen.
Der General der Infanterie von Bülow, Chef des 1. Pommer⸗ schen Feld⸗Artillerie⸗Regiment Nr. 2, begeht heute in körperlicher und eistiger Rüstigkeit die Feier des Tages, an welchem er vor sechzig Fahren in die damalige Garde⸗Artillerie⸗Brigade als Second⸗Lieute⸗ nant eingestellt worden ist. Bis zum 12. Dezember 1882, wo der Jubilar in Genehmigung seines Abschiedsgesuchs zur Disposition ge⸗ stellt wurde, war er als Nachfolger des ls von Podbielski General⸗Inspecteur der Artillerie.
6) Nachts Regen. Thiedemann. Anfang 6 U
Skagerrak fortge⸗ Witterungs⸗
S. sind geöffnet.
Montag: Im prachtvollen Park:
Kroll’'s Theater. Herrn Heinrich Bötel.
Deutsche Seewarte. Anfcng 7 hr⸗
town.. heiter
Montag:
heiter wolkig wolkig ¹)
3 wolkigꝛ) bedeckts wolkenlos wolkenlos
wolkenlos Zwolkig heiter4) heiter5) Regené) bedeckt bedeckt wolkenlos halb bed. bedeckt wolkig wolkenlos
Cherbourg. e E1““ mburg.. winemünde Neufahrwasser Memel..
Hers ünster. Karlsruhe. Wiesbaden München. Chemnitz. Berlin.. Wien... Breslau.. Ile d⸗Aix. Nisa “ Triest..
Sonntag:
eerr Unger.
Theater⸗Anzeigen.
Lessing-Theater. Sonntag: Am Tage des
Gerichts. Anfang 7 ½ Uhr. Montag: Sodoms Ende. Dienstag: Rosmersholm. “
Friedrich · Wilhelmstüdtisches Theater. Neu einstudirt:
8
Martha.
Victoria-Theater. Nanon. Komische
Militär⸗Doppel⸗Concert.
Musik von Richard Genée. Regie: Specialitäten ersten Ranges.
Nachts Boeen mit des Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theaters, unter Lei⸗
tung des Concertmeisters Herrn Stiemer. — Auf⸗
4) Nachm. Gewitter, treten der Liedersängerin Kassai Aranka, Auf⸗
treten des sächsischen Humoristen Zocher, der Wiener
Duettisten Rosa und 8. der Soubrette Specialitäten ersten Ranges. Anfang 5 Uhr. r.
Um 10 Uhr: Die Fontaine lIumineuse. In Berlin nirgends sonst zu sehen. — Elektrische Illumination. — Sämmtliche Sehenswürdigkeiten Verlobt: Frl.
Nanon. rn; 7 ½ Uhr. oppel⸗Concert. Auf⸗ treten erster Gesangs⸗ und Instrumental⸗Künstler.
Sonntag:
Der Postillon von Lonjumeau. (Chapelou und St. Phar: Herr Bötel.)
Gastspiel von Frau Moran⸗Olden. Die Instigen Weiber von Windsor. Dienstag: Gastspiel des Herrn Heinrich Bötel.
Täglich: Vor, während und nach der Vorstellung Großes Concert im Sommer⸗Garten.
Belle⸗Alliancestraße 7/8.
Sonntag: Zum 78. Male mit vollständig neuer Aus⸗ Chausseestraße 25. Heeszag. Frau Venus. Modernes Märchen (großes usstattungsstück) mit Gesang und Ballet in 12 Oper in 3 Acten (frei nach einem Lustspiele der Bildern. Anfang 7 ½ Uhr. Herren Theaulon und d'’Artois) von F. Zell und Richard Genée. Dirigent: Herr Kapellmeister Kroner. nfang 7 ½ Uhr. Im Park: Großes Doppel⸗Concert, ausgeführt
Im Belle⸗Alliance⸗Garten:
Anfang 4 Uhr. Robert und Bertram, oder: Die lustigen Vagabunden. Posse mit Gesang und Tanz, auf von der Berliner Concert⸗Kapelle, unter Leitung des der Sommerbühne dargestellt von Mitgliedern des Kapellmeisters Herrn Guthschmidt, und dem Orchester Schauspielpersonals.
Die XXXIV. Hauptversammlung des deutscher Ingenieure findet in den Tagen vom 14. bis 16. August d. J. in Barmen⸗Elberfeld und Remscheid statt. Von den Angelegenheiten, welche den Verein im letzten Jahre be⸗ schäftigt haben und die auf der eeg v—e. Hauptversammlung ver handelt werden, sind — abgesehen von den laufenden Jahresgeschäften des Vereins — die folgenden von allgemeinerem Interesse: Weltaus⸗ stellung in Chicago; Denkmal für Werner von Siemens; gewerblich⸗ technische Reichsbehörde; Unterstützungskasse für Ingenieure 2 “ betr. Daxpftesse feuerungen. Vorträge werden ge⸗
alten von den Herren: Professor Dr. Dürre über die Weltaus stellung in Chicago; Director Dr. Holzmüller über die Behandlung der technischen Mechanik auf mittleren Fachschulen; Director Haedicke über die Kleineisenindustrie und ihre neuere Entwickelung; Dr. O. Braun über aichbare “ Die Vormittage der drei Tage der Hauptversammlung sind den Vorträgen und Verhand⸗ lungen gewidmet, und zwar an den beiden ersten Tagen in Barmen, am dritten Tage in Remscheid. Nachmittags finden Ausflüge zur Besichtigung der großen industriellen Anlagen in und bei Barmen, Elberfeld und Remscheid, der Thalsperre im Eschbachthale u. s. w. statt. Einen vierten Tag gedenkt der Verein der Besichtigung von Schloß Burg im Wupperthal und industrieller Anlagen in un bei Lennep, Neviges⸗Vohwinkel und Langerfeld⸗Schwelm zu widmen. Die bereits fertig gestellte Festschrift, ein stattlicher Band von 158 Textseiten mit zahlreichen Plänen und Abbildungen, dürfte mit ihren Abhandlungen und Beschreibungen ein reges Interesse für das bessch „ märkische Land erwecken und als ein willkommener Führer durch die zahlreichen gewerb lichen und 18 Anlagen dieses Industriebezirks dienen. — Der „Verein deutscher Ingenieure“ besteht seit dem Jahre 1856 und zählt heute fast 9000 Mitglieder; er ist damit der größte wissen⸗ schaftlich⸗technische Verein der Welt. Von seinen Mitgliedern sind nahezu 7000 in 34 Bezirksvereinen über Deutschland vertheilt, die übrigen über den ganzen Erdball zerstreut. Die wöchentlich er⸗ scheinende Zeitschrift des Vereins ist eins der bedeutendsten Organe der technischen “ Der jährliche ö“ des Vereins beläuft sich zur Zeit auf rund 400 000 ℳ, sein Vermögen auf etwa 220 000 ℳ. In seinem Statut hat der Verein als Zweck bezeichnet „ein inniges Zusammenwirken der geistigen Kräfte deutscher Technik zum Wohle der gesammten vaterländischen Industrie. Dieses Zu-⸗ sammenwirken erreicht er in erster Linie durch seine 34 Bezirksvereine, die, in den Mittelpunkten deutscher Industrie seßhaft, die Fäden des geistigen Lebens der Technik daselbst vereinigen, über neue Erschei⸗ nungen und Erfindungen verhandeln, die zur Entwicklung der Technik erforderlichen Maßregeln erörtern u. s. w. An diese Bezirksvereine he der Hauptverein die schwebenden Fragen zur allseitigen Vorl es enh von ihnen erhält er Kunde dessen, was in den Kreisen der Industrie gewünscht, was in der Technik Neues geschaffen wird. Zum Abschluß gelangen die Be⸗ rathungen und Arbeiten des Vereins auf seinen Hauptversammlungen, deren die XXXIV., wie oben mitgetheilt, demnächst abgehalten wird. Der Verein hat in Berlin ein Bureau, an dessen Spitze der Director
err Th. Peters thätig ist, und welches zur Zeit zwölf Beamte be⸗ schäftigt. Von Seiner Majestät dem König sind dem Verein die Rechte einer juristischen Person verliehen worden.
Wien, 3. August. Bei einer Uebung des 84. Infanterie⸗Regi⸗ ments in Nevesinje (Herzegowina) schlug, wie der „Voss. Z.“ ge- meldet wird, der Blitz in eine aus Offizieren bestehende Gruppe ein, tödtete den Generalstabs⸗Ober⸗Lieutenant Kratochwil sofort und ver⸗ letzte den General⸗Major Weißman, den Regiments⸗Commandeur Obersten Stingl, den Oberst⸗Lieutenant von Rohn und den Haupt⸗ mann von Auer leicht.
Paris, 5. August. Die staatliche Pulverfabrik in Pont de buis, wo 1500 kg Pulver aufgespeichert lagen, ist laut Meldung des „D. B. H.“ gestern in die Luft geflogen. Drei Arbeiter wurden getödtet, viele gefährlich verletzt. —
Samara, 4. Aug. Der „Köln. Z.“ wird tele bans rt. Ein Wolgaboot mit 21 Insassen kenterte infolge se Wellen⸗ schlags, achtzehn Personen ertranken.
New⸗York, 4. August. Der „New⸗York Feralh meldet aus Leicester: Nach einem heftigen Gewitter sei gestern Abend 6 ½ Uhr eine fünf Secunden andauernde Erderschütterung in der Richtung von Südwest nach Nordost verspürt worden.
Nach Schluß der Redaction eingegangene Depeschen.
Gotha, 5. August. (W. T. B.) Das heute über das Befin⸗
den des Herzogs ausgegebene Bulletin lautet: „Die Besse⸗ rung in dem Befinden Seiner Hoheit dauert an, der gleichmäßige ruhige Schlaf in der Nacht wirkte kräftigend. Die anfangs bestan⸗ denen Störungen sind in stetigem Rückgang. Reinhardsbrunn, 5. August, 8 Uhr Vormittags. Professor Gerhardt, Medizinal⸗ Rath Florschütz, Medizinal⸗Rath Schwerdt.“
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Brillaute Illumination durch 25 000 Gas⸗ flammen. Montag: Frau Venus. Anfang 7 Uhr. Im Garten: Doppel⸗Concert. Auftreten von
Familien⸗Nachrichten.
Dora Schramme mit Hrn. cand. theol. Martin Ostwald (Magdeburg). Verehelicht: Hr. Regierungs⸗Assessor Wolf von Honkßerg mit Frl. Elcabeth von Oppen (Schloß u
Geboren: Ein Sohn: Frn. Kreissecretär Graeve (Gostyn). — Eine Tochter: 53 Referendar Graf Bassewitz (Rostock). — Hrn. Feert.Ies Koch (Ratibor). — Hrn. B. von
eding (Kägsdorf bei Bastorf i. M.).
Gestorben: Fe Adelgunde von
reiin von Hodenberg (Diepholz). — Hrn. Ma rhrn. von Puttkamer Bööter Firehar (Zarren⸗ thin). — Verw. Fr. Ober ‧Consistorial⸗Rath Mathilde Thielen, geb. Schultz (Berlin). — Hr. Otto von Wolfersdorff (Dresden). — Hrn. Dr. Max Frhrn. von Reibnitz Tochter Ruth (Kochanietz bei 8 — Hr. Bau⸗ und Betriebs⸗Inspector L. Vollers (Hirschberg i. v — Fr. Geh. Ober⸗Postrath Minna Wendt, geb. Koepke (Liegnitz). — Fr. cand. theol. Bern⸗ hard Hertwig (Leerbeutel).
Gastspiel des
Anfang
Redacteur: J. V.: Siemenroth. Berlin: — 8 Verlag der Expedition (J. V.: Heidrich). Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Vier Beilagen (einschließlich Börfen⸗Beilage).
Auftreten von
Vereins
Erste Beilage Anzeiger und Königlich Preußi
Berlin, Sonnabend, den 5. August
Statistik und Volkswirthschaft Uebersicht
über die Ergebnisse des Steinkohlen⸗ Bergbaues in Preußen im I. Halbjahre 1893, verglichen gegen das I. Halbjahr 1892
(Nach vorläufigen Ermittelungen.)
Im I. Halbjahre 1893.
Im I. Halbjahre 1892.
Viertel⸗ jahr. Betriebene
Werke. Förderung.
t t
Absatz.
Anzahl Absatz. der t t Arbeiter.
Anzahl b t 9 der S. Förderung.
Arbeiter. Werke.
Betriebene
8 8
.“ der
Werke. E1“ 8 Arbeiter.
18 138 18 8 138
5 273 827 4 702 001
4 733 748 4 208 032
73 400 5 042 222 4 435 106
70 562 4 476 417 4 000 790 72 286
75 457
231 605 4,59 298 642 2 057
Summe 138
I. II.
9 975 828
8 941 780
951 1“
71 981 9 518 639 8 435 896 73 872 8
5 347 117 4 388 ““
4 † 225 584 + 5,04 207 242 + 1 724 27185 + 480 — 05 884 † 1891
37,46 1 195 29 2080 — 47,40 1 914 67
Summe
I. 124 019 II. 123 410
3 900
116 663 120 471 3 625 10
67 b 9 735 7 009 115
3 672 10 133 786 122 505 3 591 130 631 124 807 3 633
4 083 41,94 3 109 48
9 767 7,30 5 842 81 7221 5,53 4 336 8
Summe 247 429
1. 9 456 277 II. 9 043 742
237 134 3 649 10
9 451 053 9 021 148
264 417 247 312 3 612
8 902 818 8 837 556 144 014 8 418 038 8 442 828 139 754
144 922 173 144 781 172
16 988 — 6,42 10 178 37
553 459 6,22 613 497 625 704 7,43 578 320
Summe 18 500 019
1 1 812 228 8 1 853 944
18 472 201
1 755 993 1 773 511
144 852 173
36 201 26 36 132 26
17 320 856 17 280 384 141 884
2 027 334 1 957 033 38 061 1 961 451 1 897 290 38 707
1 179 163 6,81 1 191 817
215 106 10,61 201 040 107 507 5,48 123 779
Summe 3 666 172 1 1. 16 669 695
3 529 504
16 060 406 15 124 113
36 167 26 3 988 785 3 854 323 38 384
258 283 337 16 111 507 15 356 344 261 240 255 145 342 14 990 925 14 468 580 V 254 492
4 2b
322 613 8,07 324 819
558 188 3,46 + 704 062 655 533
—+ 7734 480 4,90 +
ammen in Preußen - II. 15 725 405
Summe
Uebersicht
125 837 104 155
31 184 519 die Ergebnisse des Braunkohlen⸗Bergbaues in Preußen
91 881 1 378 37 82 764 1 217
256 716 340 V 31 102 432 29 824 924 257 867
(Nach vorläufigen Ermittelungen.)
129 885 94 454 1 439 39 107 965 79 456 1 329
+ 3 +. 1 292 668 + 4,16 + 1 359 595 im I. Halbjahre 1893, verglichen gegen das I. Halbjahr 1892.
“ 3,12 2 573 2,72 ö11] 3,53 3 308 41¹⁶
229 992
3 798 552 3 703 774
174 645 1 298 38
2 876 194 3 138 889
237 850 173 910 1 384
25 213 299 3 822 666 2 868 109 25 662 24 718 296 3 568 497 2 959 895 25 647
7 858 3,30 735 0,42
— 24 114 0,63 8 085 0,28 + 135 277 3,79 178 994 6,05
7 502 326
22 76 377 58 166
6 015 083
61 449 1 067 24 49 326 997 23
24 966 298 7 391 163 5 828 004 25 655
82 693 69 053 1 085 63 460 52 443 1 015
+ 111 163 1,50 187 079 3,21
7,64 7604 — 11,01 8,34 3 117 5,94 —
22 134 543
51 274 540 47 226 446
110 775 1 032 23 258 105 2 353 50
146 153 121 496 1 050
225 245 210 828 2 319 233 524 208 476 2 361
11610 7,94 10 721 8,82 — 49 295 + 21,89 47 277 + 22,42 +
49 500 986 401 4 275 306
214 286 2196 50 472 891 227
3 287 629 3 485 765
458 769 419 304 2 340
4 260 489 3 242 444 30 505 3 973 446 3 300 270 30 352
4 50
30 011 410 29 128 408
NE. b 7 078 3,03 6310 + 3,03 — 1 42 217 9,20 + 12,78, —
53 587 9 14 817 0,35 45 185 + 1,39 — 494 13 + 119 095 + 3,00 5,62 — 1 224
usammen in Preußen 1. 395 4 092 541 Summe 398 8 367 847
6 773 394
29 570 109 9 3233 9355 6 572712 30 229
185 495 + 11 +£ 133 912 + 1,63 +£ 230 680 + 3,53 — 859
Columbische Weltausstellung. Chicago, Juli 1893. Bei dem bunten Gemisch der verschiedensten Nationen, welche in diesem Jahre in Jackson⸗Park eine vorübergehende Heimath sich gegründet haben, ist es begreiflich, daß faßt jeder Tag Ereignisse aufweist, denen in ihren Einzelheiten zu folgen kaum die Möglichkeit gewährt ist. Einmal bietet sich den ein⸗ zelnen Staaten der Union, sowie denjenigen fremden Nationen, welche mit der Fertigstellung ihrer Gebäude noch bisher im Rückstande waren, Anlaß, ihre besonderen nationalen Tage in festlicher Weise zu begehen oder aber ihre Ausstellungen in vollendeter Form dem Publikum zu übergeben. So fanden aus diesem Anlasse bei den Gebäuden von Canada, Venezuela, Ceylon, Argentinien Festlichkeiten statt, an welchen sich auch in der Regel die Vertreter fremder Nationen zahlreich betheiligten. Ein wirklich eindrucksvolles Ereigniß bot aber das in den jüngsten Tagen erfolgte Eintreffen der drei Caravellen, Nach⸗ ahmungen der von Columbus einst benutzten Fahrzeuge, welche in Spanien unter der Leitung des amerikanischen Lieutenants Little gebaut worden waren und nunmehr hier unter dem Jubel der Bevölkerung vor dem Weltausstellungsplatz im Lake Michigan glücklich vor Anker gegangen sind. Bekannt⸗ lich war die Idee, die Sctflr in welchen der große Entdecker seine erste Fahrt über den Ocean antrat und mit so großem Erfolg durchführte, in Reproductionen der Ausstellung einzu⸗ verleiben, amerikanischerseits angeregt worden, und Lieutenant Little wurde zu diesem Behuf vor Jahresfrist nach Spanien hinübergesandt. Die Schiffe selbst sind mit spanischer Be⸗ mannung ausgerüstet und bieten auch in ihrem Innern mancherlei Erinnerungen an die Zeit des kühnen Welten⸗ entdeckers. Die Fahrt über den Ocean hinüber ist erfreulicher⸗ weise ohne jedweden Unfall vor sich gegangen. Von Palos ausgehend, sind die anscheinend so gebrechlichen Führzeuge 80g den Hudson⸗Kanal über New⸗York hier unversehrt ein⸗ gelaufen. Schon während der Fahrt durch das amerikanische Festland selbst wurde ihr Erscheinen überall mit dem größten Jubel begrüßt, und der Anblick war in der That ein höchst eigenartiger, als die drei kleinen, nußschalenartigen Schiffe in den charakteristischen Formen des Mittelalters, von einem größeren Dampfer geschleppt und im Gefolge zahl⸗ reicher bewimpelter Boote und Fahrzeuge aller Art, von Milwaukee kommend, an dem Ufer des Sees und nahe dem „Deutschen Kenl vor Anker gingen. Donnernde Salutschüsse begrüßten den bedeutungsvollen Augenblick. Auch die Glocken auf unserem Staatsgebäude läuteten zur Feier des Ereignisses, und eine größere Festlichkeit fand späten im
») S. die Nummern 121, 148 und 164 d. „R.⸗ u. St.⸗A.“ .
Administration Building statt, wo dem Commandeur der Caravellen, Capitän Concas, seitens der Weltausstellungs⸗ behörden besondere Ehrung zu theil geworden ist. Jetzt schaukeln sich die sonderbaren Gäste munter auf den Wellen des Sees und werden H“ von Tausenden bewundert. Es ist anzunehmen, daß auch ihr Inneres später⸗ hin dem Besuch zugänglich sein wird. Der Anblick dieser, im Vergleich mit modernen Fahrzeugen verschwindend kleinen Schiffe läßt die ungeheure Wandlung, welche die letzten vier Jahrhunderte in den Verkehrsverhältnissen der Menschen hervorgebracht haben, im stärksten Licht erscheinen. Selbst die mäßigsten der die Ankömmlinge begleitenden Dampfer schienen an Umfang und Größe vergleichsweise zu gewinnen, und um so bewunderungswürdiger erscheint das Wagniß des großen Entdeckers, wenn man sich vergegenwärtigt, daß beispielsweise das Schiff des Admirals Columbus selbst das einzige war, welches den Offizieren und Mannschaften gegen den Andrang der Wogen einigermaßen Schutz gewährte. Außer Tausenden von Be⸗ suchern der Ausstellung, welche sich zur Begrüßung der Cara⸗ vellen längs des Seeufers aufgestellt hatten, war auch ein großer Theil der hier versammelten exotischen Völkerschaften, mit Einschluß der zahlreichen Indianer, welche unter dem weltbekannten „Buffalo Bill“ hier ihre Vorstellungen geben, in ihren malerischen Trachten zum Empfange der Spanier versammelt, um die gelandeten Gäste durch ihre Reihen pas⸗ siren zu lassen und auf ihre originelle Weise ihrer Freude über das Ereigniß Ausdruck zu geben.
Ein ähnlicher Empfang wird auch voraussichtlich dem in nächster Zeit hier erwartetens norwegischen „Viking“⸗Schiff zu theil werden, welches seinen Weg über den St. Lawrence⸗ strom Fehchne hat, um Plfihfale ur Verherrlichung der Ausstellung und des geschichtlichen Czarakters derselben bei⸗ Sfheaeg Bekanntlich ist das „Viking“⸗Schiff eine getreue
gchähmung. einer Art von Fahrzeugen, in welchen der Nor⸗ weger Leif Erikson am Schlusse des neunten Jahrhunderts zuerst die Gestade Amerikas erreicht haben soll.
Ueber die am 4. Juli stattgehabte Feier des amerika⸗ nischen Nationaltages sei nur in Kürze bemerkt, daß der Besuch auf der Ausstellung, wie zu erwarten stand, ein außerordent⸗ lich reger war und nahezu die Zahl von 300 000 Personen erreichte. Die eigentliche Festfeier verlief, wie üblich, in Reden, Gebeten, Gesangs⸗ und musikalischen Auf säbetsh en. Am Abend findet bei derartigen festlichen Gelegenheiten Be⸗ leuchtung der Ausstellung statt, sowie großartiges Feuerwerk, welches am Seeufer abgebrannt wird. Die elektrische Be⸗ leuchtung des Bassins vor dem Administrationsgebäude und der dasselbe umgebenden Monumentalbauten ist einer der ferktichsten Glanzpunkte, welche sich der Erinnerung der Ausstellungsbesucher unauslöschlich einprägen. Gerade bei
derartigen Anlässen treten die herrlichen, wundervollen Formen
sich be
der architektonischen Meisterschöpfungen in Uhne ganzen Rein⸗ heit und Schönheit so recht hervor. Auch auf das verwöhnteste Gemüth kann dieser Anblick eines überwältigenden Eindruckes nicht verfehlen.
Als eine bemerkenswerthe Kundgebung der Sympathie, deren die deutsche Betheiligung an der Weltausstellung sich auch im Osten der Union erfreut, mag erwähnt werden, daß eine größere Anzahl deutscher Gesangvereine aus den östlichen Staaten zur Weltausstellung gekommen ist und sich bei diesem Anlaß, wie dieses z. B. von einem der angesehensten Vereine der Stadt New⸗York gilt, welcher unter der Leitung des früheren Kölner Musikdirectors Zöllner steht, im Deutschen Hause zusammengefunden hat, um durch den Vortrag einiger Lieder in demselben ihrer Freude über das großartige Gelingen der deutschen Ausstellung und ihrer Anhänglichkeit an das alte Vaterland harmonischen Ausdruck zu verleihen.
Es dürfte nun von Interesse sein, etwas länger bei einem Theile der Ausstellung zu verweilen, welcher ein besonders charakteristisches Gepräge trägt, und der, wenn auch von der eigentlichen Ausstellung getrennt, doch einen integrirenden und für Tausende höchst anziehenden Theil derselben bildet.
Im Zusammenhange mit “ bildet „Midway Plaisance“ eine große und breite Straße, 838 nahe vom Frauengebäude aus unter der Illinois⸗Central⸗Bahn hinweg in das Getriebe der seltsamsten Völker und Nationen hinein⸗ führt. Hier ist der Ort, wo in einer auch bei früheren Füüccen Anlässen kaum je vorhandenen ö keit ein Völkergemisch aus allen Theilen der Erde vorüberg 988. die Blicke der Besucher auf sich zu lenken sucht. Eine ganze Reihe von besonderen und charakteristischen Bauten ist hier errichtet worden, in denen die Eigenthümlichkeiten des Volks⸗ lebens der verschiedensten Rassen und Stämme die Besucher zu fesseln suchen.
„Midway Plaisance“ ist es denn auch, wohin nach den Anstrengungen der ermüdenden Wanderung durch die Paläste der „Weißen Stadt“ sich die meisten Besucher zu begeben Pllegen, um dort theils Erholung, theils auch Anregung und Belehrung zu empfangen.
uch die Pariser Ausstellung hat bekanntlich Aehnliches geboten, und auch dort hat dieser Theil der Ausstellung ganz besondere Anziehungskraft ausgeübt. Hier aber ist das bunte Gemisch der in ihren nationalen Trachten erscheinenden Völker ein so großartiges, daß es schwer hält, sich von dem farben⸗ reichen Bilde auch nur eine annähernde Vor tellung zu machen. Die breite Straße selbst, welche leider nur zu Fuß durch⸗ messen werden kann, wenn man sich nicht Fahr tühlen anver⸗ trauen oder in türkischen Sänften tragen lassen will, enthält eine Fülle von Sehenswürdigkeiten, wie sie kaum je zuvor und kaum je wieder auf einem kleinen Fleck Erde zusammengedrängt e haben dürfte oder befinden wird.
11““