öeeöe“.*“*“*“]
1“
80;
ca. 280 000 Pfund Steinöl,
220 000 Lampenöl,
70 000 Cylinderöl, 8
120 000 gereinigtem Mineralöl,
140 000 dunklem Mineralöl,
30 000 Firniß, .“ 7 200 Leinöl. “ Bedingungen an Ort und Stelle und auf Maskinafdelingens Regnskabskontor paa Jägergaarden bei Aarhus, sowie bei „Reichs⸗Anzeiger“ in dänischer Sprache.
Verkehrs⸗Anstalten.
Der Postdampfer „Obdam“ der Niederländisch⸗Ameri⸗ kanischen Dampfschiffahrts⸗Gesellschaft ist am 12. d. M. in New⸗York angekommen.
Bremen, 13. September. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Postdampfer „Kronprinz Friedrich Wilhelm“ ist am 11. September Vorm. in New⸗York angekommen. Der Post⸗ dampfer „Weser“ ist am 11. September Nachm. in Neapel an⸗ gekommen. Der Schnelldampfer „Elbe“ ist am 12. September Nachm. auf der Weser angekommen. Der Reichs⸗Postdampfer „Oldenburg“, von Ost⸗Asien kommend, ist am 11. September Nachm. in Aden angekommen. 1
— 14. September. (W. T. B.) Der Schnelldampfer „Kaiser Wilhelm II.“ ist am 12. September Morgens in New⸗York an⸗
ekommen. Der Postdampfer „Weimar“ ist am 13. September Morgens auf der Weser angekommen. Der Reichs⸗Postdampfer „Hohenstaufen“ ist am 12. September Abends in Neapel an⸗ ekommen. Der Schnelldampfer „Aller“ hat am 13. September
orgens die Reise von Southampton nach Bremen fortgesetzt; er überbringt 279 Passagiere und volle Ladung. Der chnell⸗ dampfer „Spree“ ist am 12. September Nachm. von New⸗York nach der Weser abgegangen. Der Schnelldampfer „ nach New⸗York bestimmt, hat am 13. September Morgens Dover passirt.
London, 13. September. (W. T. B.) Der Union⸗Dampfer Pretoria“
1“
Theater und Musik.
Königliches Schauspielhaus.
“ (Neues Theater.) “ Ein Jubeltag Gustav von Moser's, der freilich nur mittelbar mit der dramatischen Kunst im Zusammenhange steht, wurde gestern freundlich durch die Aufführung des altbewährten Schwankes „Das Stiftungsfest“ und eines bis dahin noch unbekannten cenischen Genrebildes „Militärfromm“ gefeiert, das der Jubilar in Verbindung mit Tilo von Trotha verfaßt hat. Gustav von Moser hat der Welt seit langen Jahren durch seine Lustspiele so viele heitere Stunden bereitet, er hat so herzliches und gemüthliches Lachen erweckt, daß es recht war, ihm mit seinen eigenen Arbeiten eine Festesfreude zu bereiten. Moser hat mit gleicher Geschicklichkeit und gleich gut⸗ müthigem Humor das bürgerliche und das militärische Leben in den Kreis seiner Dichtungen gezogen; aber das eine oder das andere Element wiegt jedesmal so vor, daß man seine Werke wohl in bürgerliche und militärische Komödien eintheilen könnte. Von den ersteren haben sich „Das Stiftungsfest, Ullime“, Der Hypochonder“, „Der Bibliothekar“ und „Registrator auf Reisen“ eine ungetrübte Anziehungskraft bewahrt; von den leßteren gehen namentlich „Der Veilchenfresser“ und „Krieg im Frieden“ auch keute noch mit Erfolg über die Scene; hier haben dem Verfasser seine Erfahrungen und seine intimen Kenntnisse des militärischen Lebens fruchtbringend zur Seite gestanden. Allen seinen Dichtungen emein sind die frohsinnige Laune, der unterhaltende Dialog, die treff⸗ iche Situationskomik; als handelnde Personen trifft man fast nur liebenswürdige Menschen, ein böser Charakter findet keinen Zutritt in seinem Dichtergemüth. Wenn aber behaup⸗ vwird daß böse haraktere mit viel weniger Kunst interessant zu zeichnen seien als gute, dann ist Moser's Kunst um so mehr zu bewundern, die so vielgestaltig gute Menschen mit tets neuen, überraschenden kleinen Varianten in der Anlage und in der Stimmung unterhaltend zu zeichnen wußte. Des Dichters liebens⸗ würdige Lebensanschauung, sein freundliches Lachen erwärmt und erheitert jede Situation; unter dem erhellenden Schein
dieses Dichterauges verliert auch das militärische Leben seinen strengen
ist heute auf der Ausreise von Lissabon abgegangen.
1 Nach dem Schlusse jedes Stückes mußte der greise Verfasser, der der
des Jägers wird von einem Berliner Kaufmann, Herrn Hensel (welcher beabsichtigt sich der Theater⸗Carrière zu widmen), gesungen
Pflichttreue nur heitere Blüthen treiben. Diese Eigenart beherrscht und die der Gabriele von Fräulein Gertrud Neumann, ebenfalls auch das kleine Genrebild „Militärfromm“, das fast alle Soldaten⸗ einer jungen Berlinerin. Der Sonnabend bringt das letzte Gastspiel chargen vom Major bis zum Burschen herab in einzelnen Figuren von Frau Francis Saville; die Künstlerin wird sich an diesem Abend vorführt. Eine junge, an Freiheit des Willens gewöhnte Amerikanerin, in Verdi's „Traviata“ vom Berliner Publikum verabschieden. die „ins Militär“ geheirathet hat, wird in dem kleinen Scherz zur tüchtigen Offiziersgattin erzogen; die herzliche, fast verwandtschaft⸗ 8 e Zuneigung, 8 der sie 1 g. begrüht 8 8 aß der äußeren Strenge eine gute, kluge Ursache zu Grunde liegt, 1 81e 1 veranlassen die des Zwanges ungewohnte junge Frau, ihrem Mann wie die „N. A. 3. erfährt, der neu erbauten Lutherkirche 2 gegenüber aus eigenem Antriebe darauf zu bestehen, daß er seine Be⸗ Stettin ein großes kostbares. Chorfenster geschenkt, welches soe en rufspflichten, die ihr anfangs unbequem und ungereimt er⸗ in dem Paul Gerhard Heinersdorff schen Glasmalerei⸗Institut schienen, aufs genaueste erfüllt; ist also die junge (Friedrichstr. 46) vollendet worden ist. Das Fenster stellt die Scenen Gattin’ im Sinne des Wortes militärfromm“ geworden. aus der Bergpredigt dar: „Kommt her zu mir Alle, die ihr müh⸗ Der harmlose Scherz ist etwas breit ausgeführt, aber es selig und beladen seid. In dem Sockel des Fensters befindet sich das sind hübsche kleine Bemerkungen und komische Situationen Alliancewappen Ihrer Majestäten nebst Dedications⸗Inschrift.
Die Urania plant für die kommende Wintersaison einen
doch reich genug gesäet, um für die kurze Zeit “ angenehm iu unterhalten. Die Hauptrolle wielte Fräulein Lindner, die fast Abonnements⸗Cyklus von Vorträgen namhafter Gelehrten, wie solche in früheren Jahren in Berlin bereits von Seiten eines gediegenere
ohne Unterlaß unser liebes Deutsch radebrechen und die Künst⸗ lerin that das mit soviel Komik und Anmuth, daß es selbst auf die Bilvung suchenden Publikums mit großem Beifall ausgenommen worden sind. Diese Vorträge werden sich zwar insofern den bisher
“ 1 lästig “ Alle
a die Herren und Damen, wie bei einem großen Empfange, bei der . 1 1 1 -
jungen Amerikanerin nach einander vorüberziehen. Alle Darsteller n b Mächtun ehe eehet 1““ ; 2 1 — 5 — 3 * - 5 8
D 1“ werden die Gegenstände im allgemeinen; auf einer
höheren Stufe stehen als die gewöhnlichen Urania⸗Vorträge und
ergab. meist aus den speciellen Forschungsgebieten der betreffenden Ge⸗
Im vorangehenden Stiftungsfest“ betonte Herr Keßler als Doctor Scheffler die Verstimmung über den häuslichen Streit lebrten gewählt fein. So dat der Mener Geploge Penc für diesen Cyklus bereits einen Vortrag über „Berg⸗ und Felsformen“, Professor
und. die unbehagliche Verlegenheit des Hausherrn “ unerwarteten Logirgast gegenüber mit guter Laune, und Herr Vollmer in der Scheiner vom Potsdamer Observatorium einen über „Die Photo⸗ graphie als moderne Hilfswissenschaft der Astronomie“, der augen⸗
Rolle des Hartwig glänzte 8 unwiderstehlicher Mädchenjäger und unausstehlicher Schmäter; Herr Oherländer (Commerzien⸗Rath ärztliche Forscher Professor Cohn⸗Breslau „Ueber künstliche Beleuch⸗ tung und die Ursachen der Kurzsichtigkeit“, Professor von Bezold,
Bolzau) war das Bild zufriedenster Behaglichkeit und Herr Hertzer Director des Meteorologischen Instituts, über ein Thema der
(Doctor Steinkirch) ein trefflicher junger Liebhaber. Fräulein modernen Wetterforschung, Professor Kirchhoff⸗Halle über einen
Abich schmollte und tropte als junge 88 etwas schwermüthig; Frau Kahle spielte die Frau Commerzien⸗Räthin, die ihren Willen mit völkerkundlichen Gegenstand, Professor Preyer einen physiologischen Vortrag zugesagt; außerdem werden die der Urania nahe⸗
kluger List stets durchsetzt und endlich doch sich überlisten läßt, wie immer erfreulich und gefällig; Frau Conrad endlich war als stehenden Herren Professor Foerster, Dr. Meyer und Herr Spies sich an dem Cyklus betheiligen.
Ludmilla voll lieblicher mädchenhafter Scheu und Zurückhaltung. —
Im „Wissenschaftlichen Theater“ der Urania verschwindet mit der heutigen Vorstellung die Moderne Amerikafahrt“ zur Columbischen Ausstellung für einige Wochen vom Spielplan, um zunächst dem
Sceneneyklus der „Geschichte der Urwelt“ Platz zu machen. — Morgen Abend wird Herr Dr. Schwahn über „Erdbeben“ einen Vortrag halten.
Ernst, und man sieht die treue Kameradschaft, die Ehrenhaftigkeit und
Mannigfaltiges. Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin haben,
damit
Darstellung beiwohnte, vor dem Vorhang erscheinen.
Im Königlichen Opernhause gehen am Sonnabend „Die Meistersinger von Nürnberg“ von Wagner mit den Damen Leisinger, Lammert, den Herren Gudehus, Betz, Lieban, Krolop, Schmidt, Stammer, Fränkel, Krasa, Armbrecht, unter Kapellmeister Wein⸗ gartner's Leitung in Scene.
Im Neuen Theater bringt das Königliche Schauspiel am Sonnabend „Die Komödie der Irrungen“ von Shakespeare in der bewährten Einrichtung von Holtei, welche sich im wesentlichen auf Kürzungen und eine andere Acteintheilung be⸗
schränkt, mit den Damen Kahle, Lindner, von Hochenburger, Richter,
Nach Schluß der Redaction eingegangene Depeschen.
Prag, 14. September. (W. T. B.) machung des Statthalters untersagt alle Ansammlungen
den Herren Keßler, Oberländer, Purschian, Matkowsky, Hartmann, auf den Plätzen und Straßen, das truppweise Herumziehen von Vollmer, Link, Eichholz, Winter, Plaschke zur Aufführung. Vorher Menschen, das demonstrative Tragen von Abzeichen sowie das ehen „Die Geschwister“ von Goethe mit den Herren Ludwig und Führen und Aushängen von Fahnen, ausgenommen von eßler. Fräulein von Mayburg debütirt als Marianne. solchen in den Reichs⸗ und Landesfarben. In der morgigen ersten Aufführung von „Wallenstein’s Lager“ Paris, 14. September. (W. T. B.) Das Journal wirkt beinahe das gesammte Herrenpersonal des Berliner Theaters officiel“ veröffentlicht einen Tagesbefehl des Kriegs⸗ mit, während in den beiden anderen Theilen der Trilogie Ludwig Ministers, in welchem es heißt die ganze Armee nehme Barnay, der nun wiederhergestellt ist, den Wallenstein spielen wird. kheil “ 9 Gener 2 de Mi g 9 1 ärt. Ihm schließen sich an die Damen Pospischil (Gräfin Terzky), Hilde⸗ heil an dem Tode des enerals de Miribel, er so wirk⸗ brandt (Herzogin), Sauer (Thekla), Herr Nollet (Octavio) — welche sam zur Entwickelung der militärischen Streitkräfte beigetragen die von ihnen dargestellten Rollen sämmtlich zum ersten Male habe. spielen —, die Herren Stockhausen (Max), Jacobi (Terzky), Suske Washington, 14. September. (W. T. B.) Staats⸗ secretär Gresham hat ein Telegramm des amerikanischen
(Isolani) ꝛc. 1
Im Lessing⸗Theater werden in dem Lustspiel „Erlaubte Gesandten in Rio de Janeiro erhalten, worin die Auf⸗ Sünden“, das morgen zur ersten “ die Hauptrollen hebung der Censur des telegraphischen Verkehrs und die Wiedereröffnung der Telegraphenlinien besonders her⸗
von den Damen Meyer, Reisenhofer und Wagen, von den Herren Schönfeld, Reicher, Guthery und Sauer dargestellt werden. Die vorgehoben wird. Die betreffende Depesche erwähnt nichts von einem Bombardement.
ersten drei Wiederholungen sind auf Sonnabend, Sonntag und Montag (Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
festgesetzt. Im Kroll'schen Theater geht morgen nochmals „Das Die Partie
Nachtlager in Granada“ in Scene mit zwei Debutanten.
änderliche
Wetterbericht vom 14. September, warten sein.
8 Uhr Morgens.
Witterung für unsere Gegenden zu er⸗
Adolph Ernst⸗Theater. Freitag (letzte Aufführung): Goldlotte. Gesangsposse in 3 Acten von Ed. Jacobson und W. Mannstädt. Couplets theilweise von G. Görß. Musik von G. Steffens.
Lessing⸗Theater. Freitag: Zum 1. Male: Erlaubte Sünden. (Les amants Iégitimes.)
Deutsche Seewarte. Anrang 7 ⅞ Uhr.
Sonnabend: Erlaubte Sünden In Scene gesetzt von Adolph Ernst. Anfang 7 ½ Uhr.
Wind. Wetter.
Temperatur
Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeressp 0028E8 in ° Celsius
red. in Millim 50 C. = 40
haus.
Belmullet.. 767 SW 3 bedeckt Aberdeen. 763 SW 1 halb bed. Christiansund 752 NNW 5 wolrig Kopenhagen. 756 WNW 5 wolkig Stockholm. 740 WNW aranda . 739 NO
81 Castelli.
Regen
bedeckt 10 Neues
Theater⸗Anzeigen. Aönigliche Schauspiele.
178. Vorstellung. Oper in 5 Acten von Giacomo Meyerbeer. Text nach dem Französischen des Eugoͤne Scribe, übersetzt von
gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Kapell⸗ meister Dr. Muck. Theater
Sonntag: Erlaubte Sünden.
Montag: Erlaubte Sünden. Sonnabend: Wegen Vorbereitung keine Vorstellung.
Sonntag: Zum 1. Male: Charley’s Tante. Schwank in 3 Acten von Brandon Thomas. — Die vesash Parodistische Posse mit Gesang in 1 Act von Ed. Jacobson und Benno Jacobson. Der Billet⸗Vorverkauf findet am Sonnabend, Vor⸗ mittags von 10—2 Uhr, an der Theaterkasse statt.
Central-Theater. Direction: Richard Schult Alte Jacobstraße Nr. 30.
Freitag: Opern⸗
Die Hugenotten. Große heater.
Chausseestraße 25. Freitag: Der Zigennerbaron. Operette in ecten nach einer Erzählung M. Jokai'’s von J. Schnitzer. Musik von Johann Strauß. Regie: Uhr. Herr Unger. Dirigent: Herr Kapellmeister Feder⸗
mann. Anfang 7 ½ Uhr. Sonnabend: Zum 1. Male: Der Talisman.
Tanz von Emil Graeb. In Scene 3
Anfang
(am Schiffbauerdamm 42 /5). Berliner Vollblut.
Eine Bekannt⸗
8 6 bedeckt 3 t Petersburg 746 S 3 Moskau 2760 SSW 1 Cork, Oueens 1769 W Cherbourg. 770 SW elder 766 NW ylt 761 NNW mburg. 762 NW winemünde 758 WNW Neufahrwasser 753 WSW Memel . .. 748
aris 770
ünster 764 Karlsruhe.. 768 Wiesbaden 767 München. 769 Chemnitz. 764 Berlin .. 761
wolkig 10
bedeckt 16 wolkig 17 wolkig 16 halb bed. ¹)) 13 halb bed. 14 heiter²) 13 halb bed.3) 14 bedeckt) 14
halb bed. 10 Regen 12 wolkig 17 halb bed. 13. bedeckt 17 bedeckt 14 Regen 12 wolkig 12 bedeckt 15
wolkenlos 15
Wien .. 765 Breslau 762 Ile d'Aix . 767
.. 767 halb bed. 19 Triest .. . . 767 stillbedeckt 20
¹) Nachts starke Böen. 2) Nachts Regen, böig. ²) Nachts stürmisch, etwas Regen.) Nachts Regen, stürmisch. Uebersicht der Witterung. ““
Das barometrische Minimum, welches gestern bei den Lofoten lag, ist südostwärts nach Finland fort⸗ geschritten, und verursacht in Verbindung mit einem über West⸗Europa lagernden an der westdeutschen Küste mäßige nordwestliche, an der ost⸗ deutschen Küste vielfach stürmische westliche Winde. In Deutschland hat die Bewölkung zugenommen, in den nördlichen Gebietstheilen i Regenwetter eingetreten, dagegen werden aus Süddeutschland Regenfälle nicht gemeldet. Die Temperatur ist in Deutschland allenthalben gestiegen und hat den Mittelwerth meist überschritten. Das barometrische Maximum im Westen scheint sich weiter ostwärts
-hcchch —PdochSgeeehosbeeöeeeeede
190. Vorstellung. Das Buch Hiob. Schauspiel in 1 Aufzug nach H. Hel von L. Adler. In Scene gesetzt vom Ober⸗ fnüi scan Max Grube. — Meister Gert Westfaler. Komödie in 1 Aufzug aus dem Dänischen des Ludwig Holberg (geschrieben 1722). Für die deutsche Bühne eingerichtet von Dr. Julius Hoffory und Dr. Paul Schlenther. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. — Militärfromm. Genrebild in 1 Aufzug von Gustav von Moser und Tilo von Trotha. In Scene geseßt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang
Uhr. Sonnabend: Opernhaus. 179. Vorstellung. Die Große Oper in
Meistersinger von Nürnberg. of
3 Acten von Nichand Wagner. In Seene gesetzt
vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Kapell⸗ (am Schiffbauerdamm 42/5).
meister Weingartner. Anfang 6 ½ Uhr. Neues Theater d
191. Vorstellung. Die Geschwister. Schauspiel in 1 Aufzug von Wolfgang von Goethe. In Scene esetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. (Marianne: Frägl. Vilma von Mayburg, als Debut.) — Neu einstudirt: Die Komödie der Irrungen. Lust⸗ spiel in 3 Aufzügen von William Shakespeare. Für die deutsche Bühne eingerichtet von Karl von Holtey. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang 7 Uhr.
Deutsches Theater. Freitag: Zwei glück⸗ liche Tage. Anfang 7 Uhr. 1 “ Sonnabend: Der Talisman. Sonntag: College Crampton. .“ Die Tageskasse ist von 10—1 ½ Uhr geöffnet.
Berliner Theater. Freitag: 3. Abonnements⸗ Vorstellung. Zum 1. Male: Wallenstein’s Lager. — Die Piecolomini. Anfang 7 Uhr.
Sonnabend: Neu einstudirt: Wallenstein’s Tod. Sonntag: Nachmittags 2 ½ Uhr: Wallenstein’s
Vaudeville⸗Operette in fünf Bildern von Maurice Ordonneau und Maurice Hennequin. Dentsch von Rich. Genée und L. Herrmann. Musik von Raoul Pugno. In Scene gesetzt von Julius Fritzsche.
Residenz-Theater. Direction: Sigmund Lauten⸗ burg. Freitag: Zum 7. Male: Odette. Pariser Sittendrama in 4 Acten von Victorien Sardou. In Scene gesetzt von Sigmund Lautenburg. An⸗ fang 7 ½ Uhr.
Sonnabend und folgende Tage: Odette.
In Vorbereitung: Madame Agnes. Lustspiel in drei Acten von Julien Berr de Turique. 8
Kroll’'s Theater. Freitag: Das Nachtlager in Granada. Anfang 7 Uhr. Sonnabend: Letztes Gastspiel von Mme. Saville.
La Traviata. 8 Letzte Woche der Opern⸗Saison.
-
Victoria⸗Theater. Belle⸗Alliancestraße 7/8. reitag: Fum 121. Male mit vollständig neuer Aus⸗ tattung: Frau Venus. Modernes Märchen (großes
ecc eaee mit Gesang und Ballet in 12 Bildern. Anfang 7 ½ Uhr.
Sonnabend: Frau Venus. 8
Theater Unter den Linden. Freitag: Zum 17. Male: Die Gondoliere. Burleske Ope⸗ rette in 2 Acten von V. S. Gilbert. Deutsch von
ell und Genée. Musik von Arthur Sullivan. —
ierauf (letzte Woche): Columbia. Ausstattungs⸗ Ballet in 4 Abtheilungen von H. Regel. Musik von J. Bayer. Choreogr. von J. Haßreiter. Die Welt⸗Ausstellung in Chicago und Die deutsche Abtheilung. Anfang 7 ½ Uhr.
Frrhaß⸗ Zum 16. Male:
Posse mit Gesang in 4 Acten von Jean Kren. Musik von Julius Einödshofer. Anfang 7 ½ Uhr. Sonnabend: Berliner Vollblut.
Tageskasse: Vormittag von 10 bis 2 Uhr. Abend⸗ kasse von 6 ½ Uhr ab.
Concerte.
Conrert⸗Haus, Leipzigerstraße 48. Cröffnung der 27. Concert⸗Saison. Freitag: II. Karl Meyder⸗ Concert. Anfang 7 Uhr.
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Clara Bruns mit Herrn Fritz von Boltenstern (Wiesbaden— Battlewo bei Korna⸗ towo, Westpr.) — Frl. Else Boehme mit Prn. Oberlehrer Dr. Hermann Sommerlad (Breslaus.
Geboren: Ein Sohn: Hrn. von Münchow⸗ Laatzig (Laatzig). — Eine Tochter: Hrn. Regierungs⸗Baumeister von Pentz (Berlin). — Hrn. Pastor Ziethe (Linow bei Rheinsberg).
Gestorben: Hr. Ober⸗Stabsarzt Dr. Leopold Müller (Berlin). — Hr. Geh. Rath Wilhelm Sebaldt (Meiningen). — Hr. General⸗Lieut. z. 8 Gustav Böhmer (Hannover). — Hr. Dr. 89 Bernhard Michael Braubach (Köln). — Hr. Geh.
E— S. Heinß (Berlin). — Hr.
Geh. Regierungs⸗Rath Dr. Gustav Lindner
(Breslau).
Redacteur: Dr. H. Klee, Director. Berlin:
Verlag der Expedition (Scholz). s6 a
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verl alt. Berlin SW., Wilbelmstraße Nr. 32.
Drei Beilagen
Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.
auszubreiten und daher dürfte zunächst kühlere ver⸗
8 8 “
Lager. Die Piccolomini. Abends 7 ½ Uhr: Wallenstein’s Tod. 8
einschlteßlich Börsen⸗Beilage)
Erste B ei l a ge
Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Berlin, Donnerstag, den 14. September
Deutsches Reich.
Nach w
der Einnahme an Wechselstempelsteuer im Deutschen Reich für die Zeit vom 1. April 1893 bis zum Schluß des Monats August 1893.
2.
Akung
3.
Einnahme im Monat August
Hierzu Einnahme
Vormonaten
Gegee. dem⸗
selben Zeitraum
Zusammen des Vorjahres (Spalte 4)
in den — weniger
ℳ 2 ℳ ℳ 1 ℳ 1
I. Im Reichs⸗Postgebiet. ee* 232 2) Gumbinnen 3 282 4 3) Danzig. 8 966 20 4) Berlin. 89 131 80 5) Potsdam. 4 051 80 6) Frankfurt a. 6 870 80
tettin 8 492 —
Köslin. 1 179 20
öö o Bromberg. 3 765 70 —) Breslau
J111
12) Leegnitz. 13 133 30 1 1 1 7 734 10
Magdeburg 8 7 15) Halle a. S. ö“
3) Erfurt.
Kiel.
Hannover. 19) Münster 20) Minden 21) Arnsberg W“ 23) Frankfurt a. M. 29 “ 1. 25) Aachen. 26) Koblenz. 27) Düsseldorf. 289hoJ 29) Dresden. v1I“ b11.““ 1 31) Karlsruhe. “ “ “ 32) Konstanz 33) Darmstadt 8 34) Schwerin i. M. 35) Oldenburg 36) Braunschweig 37) Bremen 38) Hamburg 1 39) Straßburg i. E. “
2 864 4 039 6 106 19 828 9 738 3 572 2 491
360 162
44 572
173 858
62 452 76 025 12 549
165 20 621 30
3 786 40 55 626 90 704 30
1 393 50 3 173 50 537 90 338 30
2 486 70 1 911 80 305 80
2 534 20 854 70
2 798 80 2 908 80 2 079 50 248 75 181 70
3 088 80 651 —
1 366 30 3 979 40 1 199 70 1 146 60 47 20
9 969 40 139 90
5 244 10 5 291 90 2 821 40 3 050 10 47 40 607 80
1 175 90 765 90 10 792 20 15 471 80 2 317 10 1 011 30
48 994 50 18 494 70 39 554 80 393 667 10 19 282 — 33 293 — 38 778 80 8 436 40 26 476 70 16 731 80 75 372 60 46 449 90 35 979 70 66 210 3 43 901 30 58 131 40 38 822 50 45 996 55 15 780 20 32 512 29 423 60 79 831 80 482 30 32 029 20 166 144 80 78 499 80 31 233 60 20 743 . 1 — 217 564 4 60 8 926 6 82 925 77 681 50 222 416 217 124 40 108 807 105 986 50 30 792 1 70 60 733 70 16 810 2 50 19 366 80 28 965 106 127 420 884
40 596 14 617 34 375
48 829 30 17 873 40 43 341 20 449 294 19 986 34 686 50 41 952 7 898 50 26 815 — 19 218 50 73 460 80 46 755 70 38 513 90 46 700 55 222 40 902 46 245 15 598
15 934 27 815 33 460 6 719 21 772 15 452 59 707 38 320 30 779 51 013 37 977
60
—
7 137 66 975 79 362
IItrXIrIIIIIIIIIrnnnn
15 040
587 338 56 401 19 052
Summe I. Bayern Württemberg
2 407 691 231 708 83 925
2 995 029 288 110 102 979
2 862 419 284 290 V
+ 132 609 + 3 820 — 5 289
108 268
Ueberhaupt n September 1893.
662 792 2 723 326
3 386 119 3 254 979 V 05 + 131 140
Haupt⸗Buchhalterei des Reichs⸗Schatzamts. Biester.
Literatur.
Rechts⸗ und Staatswissenschaft.
Die großen Einkommen in Deutschland und ihre, Zunahme in den letzten Jahrzehnten von Dr. Clemens Heiß Regierungs⸗ Referendar. München und Leipzig, 1893. G. Hirth's Verlag. 8. 107 S. 1,75 ℳ — Diese Abhandlung, die in Heft 1 und 2 der „Annalen des Deutschen Reichs“ veröffent⸗ lict ist, liegt zum Zweck der wünschenswerthen weiteren “ in einem Sonderabdruck vor. Der Verfasser hat seiner Abhandlung ein bekanntes Kennwort Niebuhr’'s über den natürlichen Gang der Entwickelun des Geldreichthums und dessen bedenkliche Ergebnisse für den süitlichen Werth der Reichen und Armen vorangeschickt. Die Abhandlung prüft die von der staats⸗ ö1 „Facultät in Tübingen gestellte Aufgabe: „Nach einer sehr verbreiteten Annahme ist mit dem Umfange des Groß⸗ betriebs auch die Zahl der großen Vermögen und Einkommen in besonders starker Zunahme begriffen. Es soll insbesondere für Deutschland untersucht werden, ob diese Annahme berechtigt st. Der Verfasser hat mit großer Mühe das für die Beantwortung hse Frage nothwendige statistische Material angesammelt, wobei ihm ehördlich vielseitig willkommene Unterstützung gewährt ist auf Grund der Einkommensteuerergebnisse. Der Verfasser sagt am Schluß: „Die Resultate unserer Untersuchung lassen sich dahin zusammenfassen, daß in allen deutschen Staaten, welche eine allgemeine Einkommensteuer esitzen, die großen Einkommen weit rascher zugenommen haben als e übrigen... . Dem gegenüber baben gerade die dürftigen Ein⸗ ommen die geringste Zunahme gezeigt. CEs ist ziemlich sicher, daß mit der großartigen Entwickelung des Großbetriebs und der rapiden Zunahme der gro en Vermögen auch ein nicht unbeträchtlicher Theil 15 gewerblichen Mittelstandes in wirthschaftliche Abhängigkeit von 88 Großbetriebe und den Großkapitalisten gerathen ist.“ — Es darf N Arbeit Zuverlässigkeit in den Grundlagen, Ruhe und 8 arheit in der Beurtheilung, gepaart mit vorsichtiger, ja bescheidener zurückhaltung und Vorsicht nachgerühmt werden, womit sich die Aus⸗ icht auf weitere tüchtige Leistungen eröffnet. — Strafrechtspflege und Socialpolitik. Ein Beitrag sur Reform der Strafgesetzgebung auf Grund rechtsprechender und atistischer Erhebungen über die Polizeiaufsicht von Dr. Karl Fuhr, echtsanwalt in Gießen. Berlin 1892, Otto Liebmann. 8. 342 S. 8 Der Verfasser hat seine Schrift dem Professor Dr. Franz hin Liszt, seinem Le rer, der die Anregun gegeben, gewidmet. „Die I Professor von Liszt vor allem wachgerufene und geleitete Be⸗ Indung — heißt es in der Vorrede — bedeutet einen Bruch mit dem - swidualismus im Strafrecht, sie betrachtet und behandelt den erbrecher als sociale Erscheinung. Es bricht sich die Erkenntniß Bahn, 28 ddie gesammte bürgerliche Gesellschaft mit verantwortlich ist 1 zen Verbrechen, welche in ihr begangen werden, und daß es ihre t ist, die in ihrem Schooße Ursprung und Nahrung findenden neehe aufzusuchen und ihnen den Lebensfaden abzuschneiden.“ Es ier jedem Leser der Gegensatz zu Lombroso's delinquente
macht, welcher, auf ganz anderem Boden stehend und deshalb einen anderen Weg nehmend, doch zu dem gleichen Ziel, hin⸗ strebt (S. 263.) An einer späteren Stelle der Vorrede heißt es: „Die Arbeit ist bestimmt, zunächst eine möglichst vollständige Materia⸗ liensammlung für die Entwickelung des criminalpolitisch hochinteressanten Strafmittels zu geben, die als Grundlage für legislatorische Erörte⸗ rungen zu dienen geeignet ist und durch die statistischen und literari⸗ schen Belege jedem Leser die Bildung eines selbständigen Urtheils über das behandelte Thema ermöglicht. Mit Rücksicht hierauf sind die beiden ersten Theile möglichst objectiv gehalten. Frei von jeder eigenen Kritik, sollen hier die statistischen Zahlen, die zeitgenössischen Urtheile neben dem Gesetz selbst sprechen. Für Deutschland habe ich, da andere fehlten, selbst Erhebungen vorgenommen über die Zahl der entlassenen Sträflinge, die alljährlich thatsächlich von seiten der Landes⸗Polizeibehörden unter Polizeiaufsicht gestellt werden. Durch die Liebenswürdigkeit des Königlich württembergischen Ministeriums und einer großen Zahl von Landes⸗Poltzeibeheeder welchen ich hierdurch für die mir gewährte Unterstützung verbindlichsten Dank sage, ist es mir möglich geworden, meinen Lesern eine die Jahre 1876 bis 1887 umfassende Statiftik zu unterbreiten, die trotz ihrer Unvollständigkeit als sichere Grundlage für die Erkenntniß des Um⸗ fangs der Anwendung der gegenwärtigen Polizeiaufsicht und der mit derselben erzielten Frfonge dienen kann. Die Arbeit unternimmt es ferner zum ersten Male, auf dem Wege der geschichtlichen, rechtsvergleichenden Erforschung eines Strafmittels eine theoretische Grundlage für die Reformbestrebungen der Gegenwart zu suchen und eine organische Verbindung derselben mit der geschichtlichen Entwickelung des Straf⸗ rechts nachzuweisen. Die Arbeit sucht endlich nach neuen Gesichts⸗ punkten für das weitere Studium des Verbrecherthums, insbesondere des rückfälligen, sowie nach neuen Handhaben zu dessen erfolgreicher Bekämpfung, und enthält demgemäß im dritten Theile fntfcge Erörte⸗ rungen und Reformvorschläge.“ Fferme ist die Richtung des Werkes gekenn⸗ zeichnet und der Inhalt im allgemeinen angegeben. Es darf hervorgehoben werden, daß der Verfasser sich sachlich des Stoffes bemächtigt hat, wie dies bisher nirgends geschehen. Die Bedeutung der Polizeiaufsicht wird dem Richter — der oft auf solche erkannt hatte — klar werden; dem Polizeibeamten wird vorgeführt, was damit zum Nutzen und Frommen der gesammten bürgerlichen Gesellschaft erreicht werden kann. Dem Professor von Liszt gebührt die dankende Anerkennung, daß er die jüngeren Juristen zu förderlichen Eigenarbeiten angeregt und damit in mancher Beziehung das bedrohte Gebiet des Strafrechts für die Wissenschaft gesichert hat. Der Verfasser hat durch seine Arbeit eine werthpolle Beisteuer für die Neugestaltung von Strafe und Strafvollzug gegeben. “ v Volkswirthschaft. 8 b
Die Verhandlungen der am 20. und 21. März d. J. in Berlin abgehaltenen Generalversammlung des Vereins für Socialpolitik über die ländliche Arbeiterfrage und über die Bodenbesitzvertheilung und die Sicherung des Klein⸗ grundbesitzes sind jetzt, aus Wrund stenographischer Nieder⸗ schrift herausgegeben vom ständigen Ausschuß, bei Duncker u. Humblot in Leipzig erschienen. (Preis 5,40 ℳ) Die Ver⸗
nato vor Augen geführt, und sei auf die Schrift des Dr. H. Kurella, bzer tes der Provinzial⸗Irrenanstalt in Brieg S. ichte des rechens’ (Stuttgart 1893, Ferdinand Enke) aufmerksam ge⸗
handlungen, über die s auch von uns berichtet wurde, dürfen allgemeines Interesse beanspruchen, insbesondere die Referate von
rofessor Dr. G. F. Knapp in Straßburg, vom Unter⸗St 1 Leach z. D. Dr. von Mayr in Straßburg, vom Prsfefe . Sering, vom Präsidenten der General⸗Commission in Frankfurt Metz und vom Geheimen Justiz⸗Rath, Professor Dr. Otto Gierke in
Berlin. Kunstgewerbe.
Schriften⸗Atlas. Eine. Sammlung der wichtiaste Schreib⸗ und Druckschriften aus ““ nebst Wappen, Landesfarben und heraldischen Motiven, für die prak⸗ tischen Zwecke des Kunstgewerbes zusammengestellt von Ludwig Petzendorfer. Zweite, vermehrte Auflage. Verlag von Julius Hoffmann in Stuttgart. — Daß diese Sammlung .e⸗ im Titel ausgesprochenen Zweck wohl entspricht, beweist die in kurzer Frist nothwendig gewordene zweite Auflage. In den vorliegenden ersten sechs Heften wechseln alte und neue Schreibschriften verschieden⸗ artigen Charakters mit modernen und mittelalterlichen Druck⸗ und Zierschriften. Schöne farbige Initialen nach Pergamentmalereien und mit der Hand colorirten Drucken des dreizehnten bis sechzehnten Jahrhunderts, edle gothische und Renaissance⸗Initialen, Monogramme Amoretten⸗Alphabete, zwei Blätter mit orientalischen Schriften (Hieroglyphen. Persisch, Assyrisch u. s. wv.) und eine in Farbendruck ausgeführte Tafel mit deutschen Staatswappen bilden den Inhalt dieser Lieferungen. Sie bieten sonach den kunstgewerblichen Kreisen, namentlich Buchhändlern, Buchdruckern, Zeichnern, Lithographen, Graveuren, Deco⸗ rationsmalern, Stein⸗ und Holzbildhauern ꝛc. reichhaltiges Material zu fruchtbringendem Studium und unmittelbarer Benutzung. Jüngere Genossen dieser Berufsarten werden in dem „Schriften⸗Atlas“ reichlich Gelegenheit finden, ihre Kenntnisse zu erweitern und Geschmack und Urtheil zu bilden ; er dürfte ihnen aber auch Anregung geben, nach den zahl. reichen schönen Vorbildern eigene, neue Motive zu schaffen. Die erste Auflage des Werkes bestand aus 18 Lieferungen (zu je 1 ℳ); die Auflage wird um zwei Hefte vermehrt werden, die von den
8ö ber S- “ nacherzohen werden können.
— Musterblätter für künstlerische Handarbeiten. 1V. Sammlung, 37. bis 48. Blatt, herausgegeben von Friehn Lipperheide. Berlin, Verlag von Franz Lipperheide. — Wieder liegt eine in sich abgeschlossene Sammlung der durch die ersten drei Collectionen wohlbekannten farbigen „Musterblätter für künstlerische Handarbeiten vor. Die verschiedensten Proben der Nadelkunst treten uns hier in vorzüglicher Wiedergabe und so reicher Abwechselung ent⸗ gegen, daß fast jede Arbeitsart der mannigfachen Stile berücksichtigt erscheint. Zum größten Theil dienten alte Stickereien aus der reich⸗ haltigen “ interessanter Handarbeiten, über welche die Herausgeberin „verfügt, als Vorlage der Mustertafeln, die technisch vorzüglich ausgeführt, den Farbenreiz wie die Formen der Originale naturgetreu veranschaulichen. Neben den reizvollen Formen der in Typen übertragenen, wie der nach freier Vorzeichnung ausgeführten Stickweisen des Orients bilden alte gediegene Aufnäh⸗ Arbeiten aus Sammet und Brocat, farbenbunte Stickereien in Flach⸗ und Plattstich auf Leinen — theilweise der modernen Hausindustrie angehörend —, wie die malerischen Seidenstickereien auf Filet⸗Canevas den künstlerisch werthvollen Inhalt der Sammlung. Eingehenden Aufschluß über die Herkunft der Muster in Hinsicht auf Zeit und Ort ihres Entstehens ertheilt die der Sammlung bei efügte Uebersicht. Der Preis der in einer Mappe vereinigten Blätter beirägt 3 ℳ Die Abonnenten der „Illustrirten Frauen⸗Zeitung“ erhalten diese farbigen Beilagen nach wie vor als Gratis⸗Zugabe.
— Häusliche Kunst. Herausgegeben von Frieda Lipper⸗ heide. Verlag von Franz Lipperheide in Berlin. — Die vorliegende 9. Lieferung dieser zu verschönernder häuslicher Thätigkeit vielfältig anregenden Publikation handelt von den Techniken, welche Meißel, Punze, Hammer und Zange verlangen, also von dem Treiben in Metall für Rahmen, Schildereien, Beschläge, Leuchter, Truhen u. dergl. Ferner wird die leicht ausführbare und unterhaltende Nagelarbeit, d. h. ein Ornamentiren mit verschieden geformten Ziernägeln beschrieben. Auch zur „Kleineisenarbeit“ wird Anleitung gegeben; diese schafft aus dem sogenannten Flickblech der Klempner nicht nur Zierformen für Beschläge, sondern ahmt in kleinem Maßstabe auch mancherlei Gegen⸗ 1 nach und 88 ebenso amüsant wie praktisch. Mit en beiden folgenden Lieferungen gelangt das anregende W (Prei der Lieferung 50 ₰) zum Abschlugh Gö
Unterhaltung.
Nr. 35 der von Otto Neumann⸗Hofer bherausgege Wochenschrift „Das Magazin für v bedchsseehenen einem von Otto Julius Bierbaum verfaßten Aufsatz „Die Schlierseer Bauernkomödianten“ eingehend mit den Vorstellungen der Schlierseer am Münchener Gärtnerplatz⸗Theater, welche von dem auch hier durch seine Gastvorstellungen am früheren Thomas⸗Theater vortheilhaft be⸗ kannten talentvollen Komiker Conrad Dreher aus München veranstalttt wurden und eine ebenso unerwartete wie verdiente Anerkennung gefunden haben. Ueber die kürzlich veröffentlichten Briefe an Johanna Motherby von Wilhelm von Humboldt und Ernst Moritz Arndt hat Felix Poppenberg unter dem Titel „Aus der Gefühlswelt der Romantik“ einen inter⸗ 66 Beitrag geliefert. In Fortsetzung der Veröffentlichungen „Aus der Mappe eines lachenden Philosophen“ spricht sich ein anderer Aufsatz humoristisch über den Fatalismus aus. In einer Abhandlung „Das französische Theater des Jahrhunderts“ werden be⸗ sonders Emile Augier und Alexandre Dumas der Jüngere einer aus⸗ führlichen Beurtheilung unterzogen. Endlich bringt diese Nummer u. a. noch die beiden Gedichte „Die geknechtete Muse“ und „Die vier Brüder“ von Fritz Koegel.
Verschiedenes.
1I“ „Wochenschrift für Actienrecht und Bank⸗ wesen, Steuer⸗ und Stempelfragen ꝛc.“, die von Dr. Paul E“ (Berlin, Carl Heymann's Verlag) herausgegeben wird, Hat in Nr. 19 des zweiten Jahrganges folgenden Inhalt: Eine Ver⸗ fügung des Reichs⸗Postamts über die Bevollmächtigung von Vor⸗ standsmitgliedern zur Empfangnahme von Postsendungen. Von Dr. Crüger. — Zur Lehre von den Differenzgeschäften. Von Dr. Ofner. — Rechtliche Sicherung der Inhaber von Pfandbriefen. — Rechts sprüche: Vom Reichsgericht. I. Wissenszustand der Actiengesellschaft. II. Haftung der juristischen Personen, auch des Staats, für außer⸗ contractliche Handlungen und Unterlassungen ihrer Vertreter. — Ent⸗ scheidungen des österreichischen Verwaltungsgerichtshofs. Mitgetheilt von Dr. Pappenheim. Handelsgesellschaften als selbständiges Rechts⸗ subject. Aus der Rechtsprechung des preußischen Ober⸗ Verwaltungsgeri
1) Besteuerung des Agiogewinns. Abzugsfähigkeit der an den Aus⸗ stands⸗Versicherun sverband gezahlten Beiträge. II. Die Beträge für außerordentliche Abschreibungen sind steuerpflichtig, auch wenn sie nur dazu dienen, die in früheren Jahren zu gering bemessenen Abschrei⸗ bungen auszugleichen. — Aus der Rechtsprechung des Kammergerichts: Prüfungsrecht des Registerrichters. — Nus der Bremischen Praxis: Bestimmung der Form der Willenserklärung des Vorstands. “ der französischen Rechtsprechung, mitgetheilt von Dr. Holdbeim: Deutsche Actiengesellschaften in S Unzuständigkeit der fran⸗ zoͤsischen Gerichte. — Kleine Mittheilungen. — Gründungen von Gesellschaften m. b. H. in 1893. — Neueste Eintragungen im Central⸗ Handelsregister, Actiengesellschaften betr. 1