1893 / 224 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 18 Sep 1893 18:00:01 GMT) scan diff

Mutter, der Herzogin von Friedland durch Fräulein Hildebrandt uns auf die im Bericht ausgesprochene Anerkennung be⸗ ziehen können, die auch bei dieser Vorstellung ihre volle Be⸗ stätigung fand, so müssen wir doch mit besonderem Lobe des Fräuleins Pospischil gedenken, das die schwierige Rolle der Gräfin Terzky, welche durch gleißnerische Beredsamkeit den in seinem Entschluß noch schwankenden Fühermn endgültig zum Abfall vom Kaiser zu bestimmen hat, glaubhaft zu gestalten wußte. Die jugendliche e des Max Pieccolomini wurde an diesem Abend in jeder Beziehung einwandsfrei von Herrn Stockhausen Sehehen Die übrigen ö befanden sich gut in denselben Händen wie am 1 . Unter ihnen ragten namentlich hervor der Isolani des Herrn uske und der Buttler des Herrn Kraußneck. ““ Wilhelmstädtisches Theater.

Am onnabend gelangte die Vaudeville⸗Operette „Der Talisman“, deren Texrt von Maurice Ordonneau und Maurice Hennequin herrührt, zur ersten Aufführung, die nicht

anz den erwarteten Erfolg hatte. Der bessere Theil dieses Sing⸗ piels war die Musik, die von Raoul Pugno herrührt. Das esprochene Wort verhallte fast beständig wirkungslos; nament⸗ ich waren die ersten beiden von den fünf Bildern, aus denen das Vaudeville besteht, überaus eintönig, geistlos und witzlos, wie denn auch die ersten Bilder decorativ keine Möglich⸗ keit boten, den einen gefälligen Anblick darzubieten. So kam es, daß die folgenden Bilder, auch ohne daß sie inhaltlich hervor⸗ ragend waren, doch im Gegensatz zu der der ersten, einen belebenden Eindruck hervorriefen, zumal auch erst jetzt der Com⸗ ponist kräftiger einzugreifen in der Lage war. Die Grundidee der Handlung, die uns zeigt, wie zehn Schwestern aus der Auvergne, die Töchter armer Eltern, nach Paris gehen, um ihr Glück zu ver⸗ suchen und allen Fährlichkeiten der Großstadt mit Hilfe ihres „Talismans“, eines großen Familienregenschirms, glücklich entrinnen, wäre einer geschickteren dramatischen Ausbeutung fähig gewesen. Die öden Lebemänner, die hierbei wieder auf die Bühne gestellt werden, sind eine so verbrauchte Gattung von Bühnenfiguren, daß sie niemandem mehr ein Interesse einflößen können. Auch in anderen Beziehungen fehlt es dem neuen Stück an Originalität. Alle diese Schäden hätte die Weesl ausgleichen müssen, wenn ein voller Erfolg hätte erzielt werden sollen, und der Componist hat dazu einen schönen Anfang gemacht; aber was er der ganzen Textanlage des Werks nach leisten konnte, reichte für den guten Zweck nicht aus. Man sah sich deshalb sogar genöthigt, eine durchschlagende Nummer aus Audran's „Onkel Cyprian“ in die Novität einzuschalten. Was die Arbeit Raoul Pugno's betrifft, so besitzen seine Melodien etwas Gemüthvolles und Anheimelndes, und die Instrumentation giebt seinen Weisen häufig ein charakteristisches Gepräge. Es zeigt sich dies namentlich in den wohlgelungenen Vorspielen erstens zum ganzen Stück und dann auch zu den einzelnen Bildern, namentlich dem dritten. Die musikalische Begleitung einiger Couplets zeugte von dem Ausdrucksvermögen des Componisten auf diesem Gebiet wie von seiner Fähigkeit, Humor und Komik musikalisch zu gestalten. 3 Die Darstellung verdient im einzelnen und im ganzen Aner⸗ eennung. Gesanglich tritt eigentlich nur die Gestalt Poucette's, einer der zehn Schwestern, bedeutender hervor, und Fräulein Leonardi wurde den Absichten des Componisten, soweit ihre Stimme reicht, völlig gerecht; allerdings würde man der Künstlerin mehr Kraft des Organs und mehr Glätte des Tons wünschen, aber immerhin kann sie für eine tüchtige Operettenkraft gelten. In einer Episodenrolle machte sich Fräulein Cornelli auch stimmlich vortheilhaft bemerkbar. Schauspielerisch hatte Herr Wellhof als alter Lebemann eine seiner Begabung genau ent⸗ sprechende Rolle, die er wirkungsvoll zur Geltung brachte. Herr Klein konnte aus einer unbedeutenden, komischen Charge eine der besten Figuren des Singspiels gestalten; besonders hatte er Glück mit einer Coupletnummer, die musikalisch sehr hübsch gearbeitet ist und einige, wenn auch nicht immer neue, Wortspiele und Witze ent⸗ hält. Von den zahlreichen übrigen Mitwirkenden sind noch Fräulein E. Schmidt, Herr Hanno und Herr Broda mit Anerkennung zu

crwähnen. Adolph Ernst⸗Theater.

Unter Abweichung von der bisherigen Gewohnheit wurde gestern Abend an dieser Bühne zum ersten Male ein Versuch mit der Auf⸗ führ eines aus fremder Sprache übertragenen Stücks gemacht. k „Charley's Tante“ von Brandon⸗Thomas, roßem Erfolge mehr als hundert Mal am Globe⸗ in London gegeben worden sein soll, verfehlte auch

hier seine Wirkung nicht. Während der ganzen Vorstellung herrschte

in dem bis auf den letzten Platz besetzten Theater eine so stürmische

eiterkeit, wie sie kaum jemals vorher dagewesen ist. In dem nichts u Eeg vede an Kunst und Geist bietenden Schwank werden Auß einer Reihe lustiger Verwechselungen zum Schluß vier Ver⸗ lobungen zu stande gebracht. Was dem Stück zu einer so ungewöhn⸗ lichen Wirkung b war die unwiderstehliche Komik des Herrn Thielscher, welcher durch einen Zufall veranlaßt wird, seinen noch ledigen Freunden, zwei Studenten, damit einen Dienst zu erweisen, daß er die Rolle der aus Brasilien erwarteten aber nicht eingetroffenen Tante (Charley's Tante) als Repräsentantin bei einem von den jungen Leuten zur Anstiftung ihrer beiderseitigen Verlobung ver⸗ anstalteten Fest spielt und dadurch selbst in die peinlichsten Verlegen⸗

eiten geräth. 3 8 8 Schluß wurde noch die parodistische Posse mit Gesang und Tanz „Die Bajazzi“, Musik von Franz Roth, gegeben. Die im Stile der sonst an diesem Theater üblichen Stücke verfaßte Parodie ist reich an witzigen Einfällen, wird sehr flott gespielt und ist von einer gefälligen Musik begleitet. Der Componist hatte auch selbst die Leitung übernommen. In der Rolle eines jungen, zum Theater entlaufenen Burschen Leon Pietsch erfreute Fräulein Bäckers durch ihr bewegliches und launiges Spiel, während die Damen Schlüter und Müller allgemeinen Beifall errangen durch ihre gut vorgetragenen Couplets. Wenn auch die Heiterkeit bei diesem Stück sich nicht durch so laute Ausbrüche bemerkbar machte wie bei dem vorhergehenden, so schien doch der Eindruck bei den Besuchern ein mindestens ebenso günstiger zu sein. Außer den Schauspielern wurde auch Herr Director Ernst nach Beendigung der beiden Stücke durch unzählige Hervorrufe geehrt. G

m Königlichen Opernhause wird morgen Mascagni's G“ G mit den Damen rie. 9, Dietrich und Lammert, den Herren Sommer und Fränkel unter Kapellmeister Dr. Muck's Leitung, sowie Brüll's Oper „Das goldene Kreuz“ mit den Damen Weitz und Hiedler, den Herren Philipp, Stammer und Schmidt gegeben. Musikdirector Wegener dirigirt.

Im Neuen Theater gelangen durch das Königliche Schau⸗ spiel morgen Goethe's Schauspiel „Die Geschwister“ und Shake⸗ speare's Lustspiel „Die Komödie der Irr in der bekannten B setzung zur Aufführung. 8

Mannigfaltiges.

Morgen, 19. September, sind 75 Jahre seit der feierlichen Grundsteinlegung zu dem Denkmal auf dem Kreuzberg verflossen, welches König Friedrich Wihelm III. dem Andenken aller Vaterlandsvertheidiger aus der Zeit der Befreiungskriege zu errichten beschlossen hatte. Diese Feier fand in Gegenwart des Kaisers Alexander I. von Rußland und von Abordnungen aller Theile der Garnison Berlin statt. Die auf die Geand terkeauit bezügliche Cabinetsordre lautet nach der „Schles. Ztg.“”: „Nachdem auf den denkwürdigsten Ee. den gefallenen Helden Denkmäler errichtet worden, ist es Mein Wunsch, auch in der Hauptstadt des Reichs Meinem treuen Volk und insbesondere allen denen, die aus seiner Mitte den Kampf für Freiheit und Recht bestanden, als gemein⸗ sames Anerkenntniß edler Hingebung für König und Vaterland, ein Denkmal von Eisen zu widmen. Am heutigen Tage ist der Grundstein dazu gelegt worden. Die Anwesenheit Meines erhabenen Freundes und Bundesgenossen, des Kaisers von Rußland Majestät, hat die Feier dieser Handlung verherrlicht. In Jahresfrist wird das Denkmal vollendet sein, eine ehrende Erinnerung für die muthigen Streiter der großen Zeit und eine ernste Mahnung an die Jugend des Volkes, ihnen nachzueifern in Tapferkeit und treuer Liebe für König und Vaterland! Berlin, den 19. September 1818. Friedrich Wilhelm.“ Der Feier folgte ein Manöver der Truppen auf dem Tempelhofer Felde, für welches der Kaiser Alexander seinem Regiment, dem Kaiser Alexander Garde⸗Grenadier⸗ Regiment, als Anerkennung ein außerordentliches Revuegeschenk be⸗ willigte. Auch ist 89 den Tag der Grundsteinlegung eine Medaille geprägt worden, welche auf der Vorderseite die Reliesporträts Alexander's I. und Friedrich Wilhelm's III. mit deren Namen, mit einem Lorbeerkranz umgeben, zeigt. Auf der Rückseite ist das Denkmal abgebildet mit folgender Umschrift: „Dankbar gegen Gott, eingedenk seiner treuen Verbündeten und ehrend die Tapferkeit seines Volkes, legte in Gemeinschaft mit Alexander I., Kaiser von Rußland, Friedrich Wilhelm III. den 19. September 1818 den Grundstein des Denkmals für die ruhmvollen Ereignisse in den Jahren 1813, 1814, 1815.“

Vor dem Deutschen Sprachverein Berlin wird morgen Abend 8 ½ Uhr in den Victoria⸗Sälen, Leipzigerstraße 134, Herr Pfarrer Dr. Hermann Schrader einen Vortrag über „Neue Mythen oder Gegenwärtiges in alt⸗sagenhafter Form“ halten. Gäste sind willkommen.

Bromberg, 17. September. „W. T. B.“ meldet: Zur Feier der heute erfolgten Enthüllung des Denkmals des Kaisers Wilhelm I. prangte die Stadt in reichem Flaggenschmuck. Die Gewerke, Innungen und Vereine veranstalteten einen großartigen

estzug von mehr als 6000 Theilnehmern. In Vertretung Seiner Majestät des Kaisers legte der commandirende General des II. Armee⸗Corps General der Eee von Blomberg einen präch⸗ tigen Kranz an dem Denkmal nieder. Nachdem sodann Super⸗ intendent Saran das Weihegebet gesprochen hatte, hielt Ober⸗ Bürgermeister Bräsicke die Festrede. Der Feier wohnten unter anderen bei der Ober⸗Präsident Freiherr von Wilamowitz⸗Möllendorff, der Re⸗ gierungs⸗Präsident von Tiedemann sowie der General⸗Superintendent D. Hesekiel. Abends war die Stadt auf das glänzendste illu⸗ minirt. Das Denkmal kostet 73 000 ℳ, welche Summe durch Samm⸗ lungen und Veranstaltungen der Bewohner der Stadt und des Kreises beschafft wurde, ist von Professor Calandrelli ausgeführt und aus der Kunstgießerei von Schaeffer und Walcker in Berlin hervor⸗

gegangen.

Weimar, 15. September. Der am 8. d. M. verstorbene Rentier Traugott Wolf hat, wie der „Mgdb. Ztg.“ mitgetheilt wird, seiner Vaterstadt Weimar ein Legat von 120 000 ausgesetzt. Mit dieser Summe soll eine Wolf⸗Töpfer⸗Stiftung errichtet und ein Ge⸗ bäude hergestellt werden, in dem 20 Personen beiderlei Geschlechts Auf⸗ nahme und Verpflegung finden; und zwar heißt es im Testament; solche Personen aus dem ärmeren Mittelstande, welche zum theil unverschuldet in Elend gerathen, mit des Lebens Ungemach kämpfen, sich mit eigener Kraft allein aufrecht zu erhalten unvermögend sind und sich scheuen, öffentliche oder Privatunterstützung in Anspruch zu nehmen.

London, 16. September. Der Schnellzug von London nach Exeter entgleiste, wie der „Mgadb. Z.“ telegraphirt wird, heute auf der großen Westbahn in einem Tunnel bei Korsham. Ein von Bristol kommender Personenzug fuhr in die Trümmer. Es entstand eine schreckliche Verwirrung; zwölf Personen wurden getödtet, über fünfzig verletzt.

Madrid, 17. September. Durch einen Cyklon sind, wie „W. T. B.“ meldet, in Valladolid drei Personen getödtet und vier verletzt worden. In den nördlichen Theilen von Spanien und Portugal haben Ueberschwemmungen großen Schaden angerichtet und be⸗ deutende Verluste an Menschenleben zur Folge gehabt. In Villacanas sind bereits fünfzig Leichen aufgefischt.

Washington, 16. September. In dem Staatsschatz zu Philadelphia wurde in der letzten Zeit ein Diebstahl begangen, uͤber welchen dem „W. T. B.“ nunmehr Einzelheiten berichtet werden. Bei einer Revision des Baarbestandes, der in einem Keller aufbewahrt wird und 16 Millionen Dollars, die im Jahre 1887 daselbst deponirt wurden, enthält, fand man den Keller geöffnet und stellte eine Fehlsumme im Betrage von 134 000 Dollars Gold fest. Der Wächter des Kellers wurde verhaftet und räumte den Dieb⸗ stahl ein, gab auch an, wo sich 100 000 Dollars befänden. Diese Summe wurde aufgefunden, und man erwartet auch die Wieder⸗ ib der noch 1 sprach, auch diese zurückzuerstatten. 8

Nach Schluß der Redaction eingegangene Depeschen. Cassel, 18. September. (W. T. B.) Ihre Majestät die Kaiserin und die Kaiserlichen Kinder haben heute

Wilhelmshöhe verlassen und sind unter den herzlichsten Kund⸗ gebungen der Bevölkerung nach Potsdam abaereist.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Wetterbericht vom 18. September,

weise in beträchtlicher Menge, Karlsruhe meldet 20,

8 Uhr Morgens. Chemnitz 31 mm Regen. In Süddeutschland sowie Anfang 7 Uhr.

an der ostpreußischen Küste fanden Gewitter statt.

Berliner Theater. Dienstag: Maria Stuart. Adolph Ernst⸗Theater. Dienstag: Zum

3. Male: Charley’s Tante. Schwank in 3 Aecten

Mittwoch: Graf Waldemar. (Marie Pospischil, von Brandon Thomas. Hierauf: Die Bajazzi.

Deutsche Seewarte. Agnes Sorma, Ludw. Barnay, Ferd. Suske.) Paradistiche Posse mi Gesäng in i Act von 0.

Stationen. Wind. Wetter.

Bar. auf 0 Gr. Temperatur in 0 Celsius

5 ° C.

bedeckt

S bedeckt

Christiansund 2 wolkig

Stockholm . 7 2 bedeckt aranda. wolkenlos

t Petersburg N Regen Moskau . 752 SW wolkenlos

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bedeckt 8 wolkig wolki halb bed ) heiter2) ne halb bed. ⁴) wolkig

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ax Grube.

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oltey. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur bededkts 2 Anfang 7 Uhr.

bedec. )) 8 Mittwoch: 183. Bersteltane Der b Regen!) 11 Fneschs. omantische Oper in 3 Acten von Sittendrama in 4 Acten von Victorien Sardou. Verlobt: Frl. Ella von Foerster mit Hrn. Prem⸗

l Maria von Weber. Dicht v iedri 1 bedeckt 10 Kind h ei dhadon edrich In Scene gesetzt von Sigmund Lautenburg. An⸗ Lieut. Jesco Frhrn. v. Puttkamer (Mittlau).

Piccolomini.

Die Geschwister. Schausviel Rich. Genée und L. Herrmann.

2 Neu i 2 Regi ang 7 ½ Uhr. bedeckt?) 12 Apeh. Neu in Scene gesett vom Ober⸗Regisseur f und folgende Tage: Odette.

8. Tetzlaff. Dirigent: Kapellmeister Weingartner. (Max: 1 1 8 heiter 12 9 Stadt⸗Töeüter in G.) In Vorbereitung: Madame Agnes. Lustspiel Vierkorn (Kotkbus). Eine Tochter: Hrn.

Nizza. 6754 still!halb bed. 18 Anfang 7 Uhr.

Lessing⸗Theater. Dienstag: Das Recht zu

Der Talisman. Vaudeville⸗Operette in fünf Bildern von Maurice 8

8 5 in. v 1 8115 Ordonneau und Maurice Henneauin Deutsch. 128 Conrert⸗ 2 aus, Leipzigerstraße 48.

ugno. In Scene gesetzt von Julius Fritzsche. Geschlossen. Bugno. Herr Kape vncter Federmann. Anfang Mittwoch: Karl Meyder⸗Concert. Anfang

in drei Acten von Julien Berr de

acobson und Benno Jacobson. In Seene gesetzt

mMxfdrEYEAEeNcUPrgTzAENEEEAAHEmExExEEz Donnerstag: Wallenstein’s Lage Die . i Rehhe. 3 Vvson Adolph Ernst. Anfang 7 ½ Uhr. Theater⸗Anzeigen.

Königliche Schauspiele. Dienstag: Opern⸗ lieben. Anfang 7 ½ Ubr. haus. 182. Vorstellung. Das goldene Kreuz. Mittwoch: Erlaubte Sünden. (Les amants Oper in 2 Acten von Ignatz Brüll. Text 16gitimes.) 1 nach dem Französischen von H. S. von Mosen⸗ Donnerstag: Der Meineidbauer. (In neuer Pofse mit Gesang in 4 Acten von Jean Kren. thal. Tanz von Paul Taglioni. Dirigent: Musik⸗ Rollenbesetzung.)

director Wegener. Cavalleria rustieana Freitag: Erlaubte Sünden. (Bauern⸗Ehre). Oper in 1 Aufzug von Pietro Mascagni. Text nach dem gleichnamigen Volksstück Cort, Queens⸗ von Verga. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur

Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.

Central⸗Theater. Direction: Richard Schultz Alte Jacobstraße Nr. 30.

Dienstag: Zum 21. Male: Berliner Vollblut.

Musik von Julius Einödshofer. Anfang 7 ½ Uhr. Mittwoch: Berliner Vollblut. Tageskasse: Vormittag von 10 bis 2 Uhr. Abend⸗

Friedrich⸗-Wilhelmstädtisches Theater. kasse von 6 Uhr ab.

irigent: K Chausseestraße 25. Feaf. Dirigent: Kapellmeister Dr. Muck. Anfang C6““

Neues Theater (am Schiffbauerdamm 42/5). 194. Vorstellung. in 1 Aufzug von Wolfgang von Goethe. Regie: Herr Plaschke. Die Komödie der Irrungen. Lustspiel in 3 Aufzügen von William Shakespeare. ghr die deutsche Bühne eingerichtet von Karl von

Concerte.

ausnahmsweise 8 Uhr.

Uhr: 1hr ch. Zum 5. Male: Der Talisman. j

Residenz-Theater. Direction: Sigmund Lauten⸗ Dienstag: Zum 11. Male: Odette. Pariser

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Prof. und Pastor Leopold Schultze (Berlin). Hrn. Archidiakonus

urique. Lieut. Albrecht von Krosigk (Altenhausen). Hrn. Regierungs⸗Assessor Dr. von Ravenstein (Guhenu

9. Gestern Regen. 2n Nachm. Abendz zeinc. 1921eugh, sehtater (oen chiffaneamm, 49 5). Victoria⸗Thrater. Bele⸗Allancestraße . Gestorben: Hr. Seminar⸗Direckor g. De Hechas ru ’.

Regen. ³) Nachm., Nachts Regen, Abends Ge⸗

Nachts Regen. ⁷) Nachts Regen. ³) Mehrfach egenschauer. 9) Nachts Regen.

Uebersicht der Wsitterung.

„Das barometrische Minimum, welches gestern von Trotha. über Norddeutschland lag, ist mit zunehmender Tiefe geschritten, während ein neues tiefes Minimum ördlich von Schottland erschienen ist. Bei meist fang 7 Uhr. schwachen vorwiegend füdwestlichen bis westlichen 1”

Winden ist das Wetter in Deutschland veränderlich Donnerstag: und erheblich kühler, sodaß jetzt die Temperatur Komödie in 4 Aufzügen von Gerhard Hauptmann.

195. Vorstellung. Vom landwirthschaftlichen witter. * Nachts Regen. ⁵) Nachm. Gewitter u. E“ Angang 85 Cmil Pohl. R 6 hes. 8 dss, In e ge om er ⸗Regisseur ax b n

Ghee 1 tte uns Regen, Abende Grube. Eingeschlossen. Lustspiel in 1 Auf⸗ Ausstattungsstück) mit Gesang und Ballet in 12

zug von Karl Niemann. In Scene gesetzt vom Ober⸗ Bildern. Anfang 7 ½ Uhr.

Regisseur Max Grube. Militärfromm. Genre⸗ Mittwoch: Frau Venus. bild in 1 Aufzug von Gustav von Moser und Tilo a. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang 7 Uhr.

ittwoch: Der Talisman.

rath Gustav Lang (Herischdorf bei Warm

Dienstag: Zum 124. Male mit vollständig neuer Aus⸗ 0 8G tattun 8 8— Venus. Modernes Märchen (großes Hr. Amtsrichter Julius Bormann (Schlaup

hof). Hr. Ober⸗Stabsarzt a. D. Dr. med. Feefsr Fischer (Dels i. Schl). Fr. Pastor Amalie Schimmelpfennig, geb. Assig (Breslau).

Theater Unter den Linden. 8 8 Zum 21. Male: Die Gondoliere. Burleske Ope. Redacteur: Dr. H. Klee, Director. nordostwärts nach dem Finischen Busen fort⸗ Neuts. ches Theater. Dienstag: Fauft. An⸗ 5 1 hen Ifit Sen Mont. Sbg⸗ von erlin: Fhen gn 88 be egehan c⸗ F-hSs Rluc. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗

Zum 1. Male: Der Biberpelz. Musik von J. Bayer. Choreogr. von J. Haßreiter. . 8 c Die Welt⸗Ausstellung in Chicago und Die Fünf Beilagen

Verlag der Expedition (Scholz). Anstalt. Berlin S'., Wilbelmstraße Nr. 3

*

wieder durchschnittlich unter dem Mittelwerthe liegt, Die Tageskasse ist von 10—1 ½ Uhr geöffnet. deutsche Abtheilung. Anfang 7 ½ Uhr. einschließlich Börf en⸗Beilage).

seit gestern ist allenthalben Regen gefallen, stellen⸗

Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.

en Reichs

Statistik und Volkswirthschaft.

Die deutsche überseeische Auswanderung über deutsche Häfen und Antwerpen stellte sich nach den Ermittelungen des Kaiserlichen Statistischen Amts im August 1893 und im gleichen Zeitraum des Vorjahres folgendermaßen: Es wurden befördert im August

andere deutsche Häfen (Stettin) deutsche Häfen zusammen. Antwerpen

Ueberhaupt... Aus deutschen Häfen wurden im August vorgenannten 7353 deutschen Auswanderern no fremder Staaten befördert. Davon gingen Hamburg 2448.

Deutschlands Roheisenproduction. Nach den statistischen Ermittelungen des und Stahlindustrieller belief sich die Roheisen⸗ schen Reichs (einschließlich Luxemburgs) im 1 al Puddelroheisen Bessemerroheisen 32 437 t, Thomas⸗ Die Production im

. J. neben den 10 826 Angehörige über Bremen 8378,

Vereins deutscher

production des Deut Monat August 1893 und Spiegeleisen 125 182 t, roheisen 200 218 t, Gießereiroheisen 49 258 t. August 1892 betrug 401 163 t, im Juli 1893 401 046 t. Vom 1. Januar bis 31. August 1893 wurden producirt 3 135 679 t gegen 3 191 183 t im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

1 Weltausstellung zu Chicago. Wie dem „W. T. B.“ unter dem in der Fischerei⸗Abthei an Deutschland, ßland, 3 an Schweden und 7 an Frankreich. In der g Landwirthschaft und Spirituosen erhielt Ruß⸗ land 25 Preise, Deutschland 7, Spanien 6, Schweden 3 und Oesterreich, Dänemark und die Türkei je einen Preis. Der „Times“ Philadelphia gemeldet, daß die Direction der Weltausstellung 2 erlängerung der Ausstellungsdauer bis zum 31. De⸗ zember in Erwägung gezogen habe; mehrere ausländische Commissare seien diesem Plane günstig gestimmt.

Der Deutsche Verein

hält seine dies Düsseldorf ab.

Pflichten der einzelnen St sache berathen werden Werkmeister Zander in Düsseldorf, Fabrik katholischer

estrigen Tage berichtet wird, ung die Jury

Großbritannien, die Niederlande,

egen den Mißbrauch geistiger

1 Getränke

jährige Versammlung am 12. und 13. Oktober in a ersammlung wird besonders über die ände und Berufsarten in der Mäßigkeits⸗ ; als Berichterstatter sind gewonnen die Herren: esitzer Wiese in Kettwig, evangelischer

In der Hauptv ehlenden 34 000 Dollars, da der Wächter ver⸗

Düsseldorf, Universitäts⸗Professer

in M.⸗Gladbach, General⸗Seecretär Bodelschwingh farrer Dr. Martius über die Ersatzmittel für „Am 12. Oktober soll eine große Abend⸗ in der die Nothwendigkeit des dargelegt werden wird. Es

Oberlehrer

Düsseldorf und Pastor in Bethel. Danach wird Ober⸗P 1 den Branntwein versammlung stattfinden, gegen den Mißbrauch geistiger Getränke werden dabei das Wort ergreifen die Herren Ober⸗Bürgermeister Struckmann in Hildesheim, Landesrath Klausener in In, Pastor Cronemeyer in Bremerhaven, alt Ochs in Essen, Oberst⸗Lieutenant von astor von Koblinski, Hauptagent der

Struckn Düsseldorf, Weihbischof Dr. Schmitz⸗Kö Director der Idioten⸗Anst Knobelsdorff in Gefängnißgesellschaft in Düsse

Zwei neue Wohlfahrts der Badischen Anilin⸗ und So eine Entbindungsanstalt für eine Haushaltungsschule für Arbeiterinnen und

Berlin und

1 einrichtungen

dafabrik in Ludwigshafen a. Rh. sind Wöchnerinnenasyl und Arbeitertöchter.

Arbeiterfrauen mit

Lehrlingsheime. „Tiroler Volksblatt“ schreibt: „In hrlingsanstalt mit einem sehr gut ge⸗ In Salzburg hat der hochwürdigste Herr Weih⸗ schthaler, obwohl ohnedies mit Arbeit überbürdet, ein in welchem er an Sonntagen, wie Katechet, sondern auch wohlbestallter In Innsbruck gedeiht die Lehrlings⸗ atronage des katholischen Meistervereins; die Mit⸗ teren üben nicht nur die Aufsicht über die Versamm⸗ besorgen auch den ge⸗ in den Räumen des katholischen hat der katholische Gesellenverein r die Lehrlinge an den Sonntag⸗

„Das in Bozen erscheinende Wien blüht eine christli leiteten Hospiz. bischof Dr. Kat schönes Lehrling er sich ausdrückte, nicht nur Organist für die Lehrlinge ist. anstalt unter der P glieder des le⸗ lungen der Lehrlinge, sondern ertheilen oder sammten Unterricht für dieselben Gesellenvereins.“ neuerdings eine Veranstaltung Nachmittagen getroffen.

sheim gegründet,

Zur Arbeiterbewegung. Ausstand der heute folgende Meldungen der Londoner d. M. vor:

englischen Gruben⸗

Ueber den arbeiter liegen „A. C.“ vom 16.

Auf der Conferenz der Bergarbeiter zu Nottin am vorigen Mittwoch (vgl. Nr. 222 d. der Abstimmung bekannt gegeben: Für stimmten 226, dagegen 145 für theilweise Die Conferenz nahm eine Entschließung an, aufgefordert ihre Bereitschaft zum zeugen, daß ihre Forde werden müsse. Buckley, Flintshi

fürchtet Unruhen,

Bl.) wurde das Ergebniß Für Annahme einer Lohnermäßigung 195; für das Schiedsgericht 406, dagegen der Arbeit

Ausdruck gelangt, die Grubenbesitzer zu über⸗ rung im Interesse des Handels zurückgenommen Mehrere hundert Ausständige haben sich aus nach den Leeswood⸗Gruben niederzulegen.

falls, wie erwartet wird, die Leeswood⸗Leute Ansinnen der Durham,Bezirk wird

ch geweigert haben, nach den mittelländischen zu füllen. Man fürchtet, daß ertreter der schottischen nur 4 Tage die luß gekommen. Wum 1 sh. die Tonne

die Arbeit einzugehen.

arbeiter in Hepburn si ften bestimmte iese Bewegung sich ausbreiten wird. Bergarbeiter beriethen in Glasgow einen Vo Sie sind noch zu keinem Ent

Güterwagen

oche zu arbeiten. In London ist der Preis der Kohle wieder Hettons wurden 22 sh. die Tonne notirt. Die K. empfindlich unter der Knappheit der Kohle. e hält man den Höhepunkt der Krisis noch nicht für ge⸗

Frankreichs hat der Ausstand der i Sonnabend nur in kleine schlüssen der Arbeiter ist zu be⸗ ewegung sich schnell ausbreiten des Loire⸗Beckens

erhöht worden. eute leiden

Im Norden Bergarbeiter an begonnen; aber nach den Be⸗ chten, daß die Ausstandsb Die Grubenarbeiter

m Umfange

und Mittel

frankreichs sind, wie ein Telegramm des „H. T. B.“ berichtee, mit dem Vorgehen der Bergarbeiter im Norden nicht einverstanden. In St. Etienne hat dieser Mit⸗ theilung zufolge eine große Versammlung beschlossen, den socialistischen Abgeordneten ihre Forderungen zu übermitteln, damit die Kammer ihnen zu Hilfe komme. Falls diese ihren Wünschen nicht gerecht werden sollte, würde der allgemeine Ausstand erfolgen. Im übrigen liegen folgende Wolff'schen Meldungen vor: Aus Lens wird berichtet, daß am Sonnabend 500 Bergarbeiter in den Ausstand eingetreten Die Nacht zum Sonntag ist in dem ganzen Kohlenbecken ruhig verlaufen. Gestern Abend wollten die Bergarbeiter zahlreiche Versammlungen abhalten, um für den heutigen Tag den Ausbruch des allgemeinen Ausstandes sicherzustellen. Aus Douai wird gemeldet, daß ein Congreß der Gruben⸗ arbeiter des Departements du Nord den allgemeinen Ausstand be⸗ schlossen hat. Die Gruben von Anzin waren auf dem Congresse nicht vertreten, dagegen hat auch eine Versammlung der Bergarbeiter von Aniche und Dorignies einstimrig den Ausstand beschlossen. Ein Pariser Telegramm berichtet: Drei Regimenter Infanterie der Garnisonen von Arras, Bethune und Saint⸗Omer erhielten Befehl, sich zum Abmarsch nach dem Kohlenbecken bereit zu halten, wo Unruhen vorgekommen sind.

1“

Kunst und Wissenschaft.

Der Verein für Deutsches Kunstgewerbe in Berlin er⸗ öffnete am letzten Mittwoch Nachmittag sein Winter⸗Semester mit dem Besuche er Bildgießerei der Actiengesellschaft vorm. H. Gladen⸗ beck und Sohn in Friedrichshagen. Etwa 300 Mitglieder mit ihren Damen wurden von der Direction im Fabrikgebäude empfangen und mit allen⸗ Theilen der Fabrikation bekannt gemacht. Die in den verschiedenen Abtheilungen begann im

odellirsaale, woselbst sich auch eine Reductionsmaschine befindet, auf welcher von größeren Originalmodellen kleinere in gleicher Feinheit in überraschender Weise hergestellt werden. In der Wachs ießerei wurden an Wachsformen und Modellen die verschiedenen Etadien der Herstellung gezeigt und erläutert. Dies Verfahren wird erst seit etwa zehn Jahren in Deutschland geübt. Daselbst waren auch Theile zu dem Lutherdenkmal und die Büste der Künstlerin Vilma Parlaghi im Wachsmodell fertig. In der Sandgießerei lagen große Gewandstücke der Brema und in der Ciselirwerkstatt die fast fertige kolossale ö des Neptun von Bärwald für das Kaiserdenkmal in Bremen. Auf dem Hofe der Gießerei fertig das Denkmal für Kaiser Friedrich III. 2 Eberlein, welches am 18. Oktober d. J. in Elberfeld enthüllt werden soll, ein Standbild Kaiser Wilhelm's I. und dasjenige Melanchthon's von Otto für das Luther⸗Denkmal auf dem Neuen Markt in Berlin. In allen Werkstätten wurden eingehend alle Arbeiten erklärt. Zum Schluß fand vor den sämmtlichen Anwesenden ein Bronzeguß statt.

Der diesjährige Congreß der Comenius⸗Gesellschaft wird am 22. und 23. Oktober an der langjährigen Wirkungs⸗ stätte des Begründers der neueren Erziehungslehre, in Lissa (Posen), abgehalten werden. Den Festvortrag hat Herr Professor Dr. Nesemann (Lissa) übernommen. Die Gesellschaft, die den Zweck hat, im Sinne des Comenius und der ihm geistes⸗ verwandten Männer für die Pflege der Wissenschaften und der Volkzerziehung zu wirken, zählt schon heute über tausend Personen und Körperschaften zu Mitgliedern; sie giebt Monatshefte und Mit⸗ theilungen heraus, deren 8. und 9. Heft gleichzeitig mit dem Congreß⸗ Programm soeben zur Versendung gelangt ist; es finden sich darin unter anderem zwei werthvolle Aufsätze über Johann Georg Hamann als Geistesverwandten des Comenius und über Christian Karl Josias Freiherrn von Bunsen.

Das erste deutsche Mädchen⸗Gymnasium wurde am Sonnabend durch den Verein für Frauenbildungs⸗Reform in Karls⸗ ruhe eröffnet. Wie das „W. T. B.“ berichtet, wohnten der Feier Vertreter der Behörden und Schulen und ein sehr zahlreiches Publikum bei. Ansprachen hielten unter anderen die Vorsitzende des Vereins Frau Kettler, Ober⸗Schulrath von Sallwürk und Untversitäts⸗ Professor Haag.

Vorgeschichtliche Wohnstätten sind auf einer Feldmark bei Reinbek in der Nähe von Bergedorf entdeckt worden. Die Untersuchung ergab eine Anzahl von Resten großer Kochgefäße, Mahl⸗ steinen und Fragmenten von Wandwurf aus gebranntem Lehm. Auch im Amt Ritzebüttel wiesen gelegentliche Funde auf die An⸗ wesenheit eines Friedhofes mit Kokossck Ulenen hin. Geöffnet wurden etwa 25 Hügel, die je eine große Urne enthielten. Bei dem Dorfe Möhnsen, unweit Schwarzenbek, war dieser Tage Professor Dr. Weigel anwesend, um im Auftrage des Museums für Völkerkunde in Berlin erneute Ausgrabungen auf einem dort bereits früher entdeckten Fundorte vornehmen zu lassen. Herr Andresen berichtet über diese Fundstätte in der „Berg. Ztg.“: „Es ist ein großer ehemaliger Karpfenteich, der bis auf drei rundliche, in dem⸗ selben befindliche Moorlöcher in diesem Sommer gänzlich ausge⸗ trocknet ist. In diesen Löchern liegen zwei Schichten starker Eichen⸗ stämme von etwa 2—3 Fuß Durchmesser und 20 Fuß Länge. Die eine (obere) Schicht liegt wagerecht, die andere quer darunter. Unter diesen Stämmen sind Gefäße gefunden worden, deren Mehr⸗ zahl, etwa zwanzig, gänzlich zerstört ist. Eins der Gefäße, welches sich im Besitz des Hufners Rust befindet, ist bis auf ein kleines Loch nahe am Boden und abgesehen von einigen Rissen gut erhalten. Es ist von vasenartiger Form und beide Henkel greifen in den Rand des Gefäßes, welches außen verziert und nahe am Rande mit Rillen im Zickzack, die auf einer Seite in Wellenlinien übergehen, versehen ist. Das Ornament der Wellen⸗ linien ist namentlich den slavischen Gefäßen eigen. Ein zweites Gefäß ist aus einem anderen Moorloch gegraben; wo es geblieben, ist unbekannt. Aus diesem Loch ist nur ein Eichenstamm entnommen und ist dasselbe somit noch ziemlich unberührt. Das dritte Moorloch ist schon vor vielen Jahren geleert und sind auch hier Eichenstämme hervorgeholt worden, von hier gefundenen Alterthümern ist jedoch nichts bekannt. Um eine der Urnen soll eine Schnur gewesen sein, die jedoch nach der Hebun abbröckelte und leider nicht weiter beachtet wurde. Viele der Eichenstämme sind an Ort und Stelle gespalten worden, und ist das Holz noch kernig und zu Nutzholz verwendbar. Viele meinen es hier mit einer Grabstätte zu thun zu haben. Dieser Ansicht bin ich nicht, vielmehr glaube ich, daß von den alten Germanen oder Slaven zu Ehren der Götter die Kriegsbeute hier versenkt wurde, oder es hat inmitten dieser drei Löcher ein Opferaltar gestanden und sind die bei den Opferfesten benutzten Gefäße in die Löcher versenkt und, um einen Raub derselben zu verhüten, die Baumstämme darüber gelegt. Hierfür spricht auch, daß bei einer Reinigung des Teiches ein Stein⸗

haufen aus demselben entfernt wurde.“

Dem „Hamb. Corr.“ wird aus Wien berichtet: Am Magda⸗ lenenberge bei St. Marein in Krain werden die im vorigen Jahre begonnenen Grabungen vom bekannten Forscher Herrn Peenik in diesem Jahre fortgesetzt. Auf einer einzigen Grabstätke wurden bereits über 200 römische Gräber aufgedeckt und hierbei wi htige Funde gemacht. In einem dieser Gräber wurde auch der Schädel eines

ferdes und daneben ein bronzener Kessel vorgefunden; neben dem

ferd der noch gut erhaltene Schädel des Reiters. Sein bronzener

elm ist schön gearbeitet, desgleichen die Verzierungen des Pferdegeschirrs, welche zahlreiche Thiergestalten aufweisen; offenbar muß der Reiter ein wohlhabender Römer gewesen sein. Außerdem fand man in diesem Grabe zwei Lanzen, eine Axt, eine schöne Haarnadel und über fünfzig bronzene Pfeile. Leider haben die Gegenstände in der feuchten Lehmerde stark gelitten. Im Grabe eines Kindes wurde eine prächtige, mit einem Pferdchen gezierte Fibel vorgefunden. Die gefundenen Gegenstände wurden vom Hofmuseum in Wien erworben. Eine so ausgedehnte Grabstätte, wie diese, ist bisher weder in Krain noch in Oesterreich überhaupt aufgedeckt worden.

„— Wie dem „W. T. B.⸗ aus St. Petersburg berichtet wird, theilt der russisch⸗orthodore Bischof von Jakutsk mit, er habe in diesem Sommer gelegentlich einer Visitationsreise zum Eismeer die russische Polar⸗Expedition unter Baron Toll und Schulejko gesehen, welche mit Hunden und Rennthieren nach Usti Olensk und dem Busen Anadyr aufgebrochen sei. Für die Expedition Nansen s hätten die Russen die nöthigen Vorräthe beschafft.

Handel und Gewerbe.

In Hobart auf Tasmania (Van Diemensland) soll im nächsten Jahre eine internationale Ausstellung für Industrie, Wissenschaft und Kunst stattfinden. Die Ausstellung wird am 15. November 1894 eröffnet und währt sechs Monate. Formulare der Anmeldungen sind bei dem Secretär der Ausstellung zu haben und müssen bis zum 1. September 1894 zurückgereicht werden. 8

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.

An der Ruhr sind am 16. d. M. gestellt 11 022, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.

In Oberschlesien sind am 15. d. M. gestellt 4085, nicht recht⸗

Pgestellt keine Wagen.

öniglichen Amtsgericht I Berlin standen am 16. September die nachbezeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Adolfstraße 7/8, dem Maurer⸗ und Zimmermeister Ernst Ebert gehörig; Fläche 7,02 a; für das Meistgebot von 134 000 wurde der Rentier W. Bein, „Wichmannstraße 11a, Ersteher. Rathenower⸗ straße 81, dem Fräulein Auguste Düsterwald gehörig; Nutzungs⸗ werth 9720 ℳ; für das Meistgebot von 157 500 wurde das Fräulein Therese Beierlein zu Berlin Ersteherin. Koch⸗ straße 49, dem Kaufmann Richard Bruck gehörig; für das Meistgebot von 429 000 wurde die Handelss esellschaft in Firma Adolph Burchardt Söhne zu Berlin Ersteherin. Eingestellt wurde das Verfahren wegen des Grundstücks Köpnickerstraße 70a und Holzmarktgasse 17, dem Kaufmann C. König gehörig.

. Fange. Bersteigerungen. nigli

Berlin, 16. September. (aen er19 für Stärke, Stärkefabrikate und Hülsenfrüchte von Max Sa bersky.) Ia. Kartoffelmehl 18 ½ 19 ½ ℳ, lIa. Kartoffelstärke 18 19 ½ ℳ, IIa. Kartoffelstärke und ⸗Mehl 15 16 ½ ℳ, gelber Syrup 21 ½ 22 ℳ, Cap.⸗Syrup 22 ½ 23 ℳ, Cap.⸗Export 23 ½ 24 ℳ, Kartoffelzucker gelber 21 ½ —22 ℳ, do. Cap. 22 ½ 23 ½ ℳ, Rum⸗Couleur 36 37 ℳ, Bier⸗Couleur 35 36 ℳ, Dextrin,

elb und weiß, Ia. 25 26 ℳ, do. secunda 23 24 ℳ.

eizenstärke (kleinst.) 31 ½ 32 ½ ℳ, Weizenstärke (großst.) 38 ½ 39 ½ ℳ,

Hallesche und Schlesische 40 40 ½ ℳ, Reisstärke (Strahlen) 48 bis 49 ℳ, do. (Stücken) 46 47 ℳ, Maisstärke 33 34 ℳ, Schabe⸗ stärke 30 31 ℳ, Victoria⸗Erbsen 19 22 ℳ, Kocherbsen 16 ½ 20 ℳ, grüne Erbsen 18 20 ℳ, Fattererbsen 15 16 ℳ, inländise weiße Bohnen 18 20 ℳ, weiße Flachbohnen 20 22 ℳ, ungaris neue Bohnen 15 16 ℳ, galizische und russische Bohnen 14— 15 ℳ, große neue Linsen 40 48 ℳ, mittel Linsen 28 40 ℳ, kleine Linsen 20 28 ℳ, Mohn, blauer 44 50 ℳ, do. weißer 80 90 ℳ, Hirse, weiße 20 22 ℳ, gelber Senf 30 36 ℳ, Hanfkörner 18 bis 20 ℳ. Buchweizen 15 17 ℳ, Wicken 15 16 ℳ, Pferdebohnen 16—17 ℳ, Kümmel 50 60 ℳ, Leinsaat 25 27 ℳ, Mais loco 11 bis 12 ½˖ ℳ, Leinkuchen 16 17 ½ ℳ, Rapskuchen 14 15 ℳ, Roggenkleie 10 ½ 11 ½ ℳ, Weizenkleie 10 ½ 11 ℳ, pa. helle getrockn. Biertreber 28 bis 30 % 12 12 ½ ℳ, pa. getrecknete Mais⸗Roggenschlempe 30 32 % 13 ¼ 14 ℳ, pa. Maisschlempe ca. 40 % 14 14 ½ (Alles per 100 kg ab Bahn Berlin bei Partien von mindestens 10 000 kg.)

Wie die „Köln. Ztg.“ aus Siegen meldet, hat eine am Sonnabend daselbst zusammengetretene Versammlung beschlossen, ein neues Bankunternehmen mit einer Million Mark Kapital zu begründen. 700 000 sind bereits gezeichnet. Das Zustandekommen des Unternehmens gilt als gesichert.

Die Pfälzischen Eisenbahnen hatten im August d. J. eine Gesammteinnahme von 2 009 144 (+ 137 745) ℳ, seit dem 1. Januar 13 662 288 (+ 163 544)

Die Hessische Ludwigs⸗Eisenbahn vereinnahmte im August d. J. auf! den nicht garantirten Linien 1 766 384 (J₰½ 49 927) und seit dem 1. Januar 11 915 436 (+. 482 432) ℳ; auf den garan⸗ tirten Linien betrug die Einnahme im August 214 738 (+ 9729) und seit dem 1. Januar d. J. 1 515 215 (+ 33 053) b Magdeburg, 16. September. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker exel., 88 % Rendement —,—, Nachprodudte excel., 75 % Rendement 12,90. Fest. Brotraffinade II. —,—. Gem. Raffinade mit Faß 29,50. Gem. Melis I., mit Faß —,—. Fest. Rohzucker. 18* 8 Transito f. a. B. Hamburg pr. September 15,15 bez., 15,17 ½ Br., pr. Oktober 14,40 bez., 14,42 Br., pr. November⸗Dezember 14,25 bez. u. Br., pr. Januar⸗März 14,42 ¼8 bez. u. Br.

Leipzig, 16. September. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata Grundmuster B. per September 3,47 ½ ℳ, per Oktober 3,50 ℳ, per November 3,52 ½˖ ℳ, per Dezember 3,55 ℳ6,

er Januar 3,57 ½ ℳ, per Februar 3,60 ℳ, per März 3,62 ½ ℳ, per April 3,65 ℳ, per Mai 3,67 ½, per Juni 3,67 ½. Umsatz 10 000 kg.

Mannheim, 16. September. (W. T. B.) Productenmankt. Weizen pr. November 16,20, pr. März 16,80, pr. Mai 17,10. Roggen pr. November 14,55, pr. März 14,75, pr. Mai 14,75, Hafer per November 15,65, per März 15,75, pr. Mai 15,95, Mais pr. November 11,65, pr. März 12,00, pr. Mai 12,00.

Bremen, 16. September. (W. T. B.) (Boörsen⸗Schlußbericht.) Raffinirtes Petroleum. (Officielle Notirung der Bremer Petroleum⸗Boͤrse.) Faßzollfrei. Ruhig. Loeo 4,35 Br. Baum⸗ wolle. Fest. Upland middling, loco 44 ½ ₰, Upland, Basis middling, nichts unter low middling, auf Termin⸗Lieferung, pr. Sep⸗ tember 44 ¼ ₰, pr. Oktober 44 ½ ₰, pr. November 44 ½ ₰, pr. De. ember 44 ¾ 4₰, pr. Januar 45 ₰, per Februar 45 ₰. chmalz. fet Shafer 48 ₰, Wilcox 46 ₰, Choice Grocery

rmour 46 ₰, Cudahy 47 ₰, Rohe & Brother (pure) 8 39 ½ ₰. 8. Short clear middl. E

Januar⸗Abladung 43. Taback. Umsatz: 250 Pachen Paraguay

75 Seronen Carmen, 76 F

ässer Virginy, 35 Fässer Kentuckv, 100 Fässer