Keßler, Büchsenmacher vom 2. Badischen Grenadier⸗Regiment Kaiser Wilhelm I. Nr. 110), — Kuhl, Büchsenmacher vom 7. Badischen Infanterie⸗Regiment
Nr. 142, Schirm, Regimentssattler vom Kurmärkischen Dragoner⸗ Regiment Nr. 14, 1 Bahlinger, Magazin⸗Aufseher vom Proviantamt in Schwetzingen, v Hurst, ee in Durlach, Remmler, Kasernenwärter in Schwetzingen, Ihle, Hausdiener vom Garnison⸗Lazareth in Karlsruhe, Winkler, Hausdiener vom Garnison⸗-Lazareth in Rastatt, Hessenauer, Kassendiener von der Corps⸗Zahlungsstelle des “ A“
den Rothen Adler⸗Orden erster Klasse 1b mit Eichenlaub:
von Blume, General der Infanterie und commandirender General des XV. Armee⸗Corps;
den Stern zum Rothen Adler⸗Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub und Schwertern am Ringe: Lademann, General⸗Lieutenant und Commandeur der 30. Division; den Rothen Adler⸗Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub: von Grone, General⸗Major und Commandeur der 59. In⸗ ie⸗Brigade, 1b Freilfar dssn en von Böcklinsau, General⸗Major und Commandeur der 61. Infanterie⸗Brigade, Otto, General⸗Major und Commandeur der 60. Infanterie⸗
Pedell, General⸗Major und Commandeur der 62. Infanterie⸗ Brigade;
die Königliche Krone zum Rothen Adler⸗Orden
ee Klasse mit der Schleife:
Jonas, Oberst und Chef des Generalstabs des XV. Armee⸗ Corps;
den Rothen Adler⸗Orden dritter Klasse mit der
Schleife und Schwertern am Ringe:
Wallmüller, Oberst und Commandeur des Infanterie⸗
Regiments Nr. 143;
den Rothen Adler⸗Orden dritter Klasse mit der Schleife: Friederici, Oberst und Commandeur des Infanterie⸗Regi⸗ ments Nr. 132, 8 Castendyck, Oberst von der 3. Ingenieur⸗Inspection, In⸗ specteur der 10. Festungs⸗Inspection, und Lademann, Oberst und Commandeur des Infanterie⸗Regi⸗ mments Markgraf Karl (7. Brandenburgisches) Nr. 60;
den Rothen Adler⸗Orden vierter Frfl6n
Göldner, Major vom Fuß⸗Artillerie⸗Regiment Nr. 10,
Stünkel, Masor vom Infanterie⸗Regiment Nr. 132,
Gottbrecht, Major vom Infanterie⸗Regiment Markgraf Karl (7. Brandenburgisches) Nr. 60, 1
von Wülcknitz, Major vom Infanterie⸗Regiment Nr. 132,
Bullrich, Major vom Infanterie⸗Regiment Nr. 143,
von Bremen, Major vom Generalstab der 30. Division,
Dittlinger, Major vom Generalstab der 31. Division,
von Adelebsen, Major à la suite der Landgendarmerie und von der Gendarmerie⸗Brigade in Elsaß⸗Lothringen,
Scharch, Major aggregirt dem Infanterie⸗Regiment Nr. 137,
Pfoertner von der Hölle, Major vom Infanterie⸗Re⸗ giment Nr. 99, 8
Bulius, Major vom Feld⸗Artillerie⸗Regiment Nr. 15, 1
Hoffmann, Major zur Disposition und Mitglied des
Bekleidungsamts des XV. Armee⸗Corpe,
Glimm, Zeug⸗Hauptmann von der 4. Artillerie⸗Depot⸗ Inspection, — “
Korn, Hauptmann vom Infanterie⸗Regiment Nr. 136,
Schubert, Hauptmann und Platz⸗Major zu Straßburg i. E,
Detmering, Hauptmann vom Infanterie⸗Regiment Nr. 99,
von Stuckrad, Hauptmann vom Infanterie⸗Regiment Nr. 97,
Fischer, Hauptmann vom Infanterie⸗Regiment Nr. 137,
Hammer, Hauptmann vom Infanterie⸗Regiment Markgraf Karl (7. Brandenburgisches) Nr. 60,
Keppel, Hauptmann à la suite des Rheinischen Fuß⸗ Artillerie⸗Regiments Nr. 8, Unter⸗Director der Artillerie⸗ Werkstatt zu Straßburg i. E.,
Geise, Hauptmann vom Infanterie⸗Regiment Nr. 143,
Roßmy, Hauptmann à la suite des Fuß-⸗Artillerie⸗Regiments Encke (Magdeburgisches) Nr. und Zweiter Artillerie⸗Offizier vom Platz zu Straßburg i. E.,
Deinhard, Hauptmann vom Nr. 15, “
Kaehne⸗Zoellner, Hauptmann vom Fuß⸗Artillerie⸗Regi⸗ ment Nr. 10,
Lichtschlag, Hauptmann vom Feld⸗-⸗Artillerie⸗Regiment Nr. 31
Feld⸗Artillerie⸗Regiment
Buttmann, Hauptmann à la suite der Landgendarmerie und von der Gendarmexie⸗Brigade in Elsaß⸗Lothringen, Werner, Rittmeister vom Train⸗Bataillon Nr. 15, Grabe, Hauptmann und Erster Depot⸗Offizier vom Train⸗Depot des XV. Armee⸗Corps, Dr. Wewer, Ober⸗Stabsarzt zweiter Klasse und Regiments⸗ Arzt des Infanterie⸗Regiments Nr. 99, Dr. Schmidtborn, Ober⸗Stabsarzt zweiter Klasse und Re⸗ giments⸗Arzt des Infanterie⸗Regiments Nr. 132, Dr. Joetze, Ober⸗Stabsarzt zweiter Klasse und Regiments⸗ Arzt des 3. Schlesischen Dragoner⸗Regiments Nr. 15, Dr. Spies, Ober⸗Stabsarzt zweiter Klasse und Regiments⸗ Arzt des Schleswig⸗Holsteinschen Ulanen⸗Regiments Nr. 15, —
Dr. Rittershausen, Ober⸗Stabsarzt zweiter Klasse und Regiments⸗Arzt des Infanterie⸗Regiments Nr. 97, Lange, Militär⸗Intendantur⸗Rath vom XV. Armee⸗Corps, Hessdorf⸗ evangelischer Divisions⸗Pfarrer der 31. Division,
indner, Justiz⸗Rath und Divisions⸗Auditeur derselben 2 Division, und Pape, Zahlmeister vom Pionier⸗Bataillon Nr. 15;
den Königlichen Kronen⸗Orden erster Klasse:
Weniger, General⸗Major zur Disposition und Commandant
Freiherr von Bodenhausen, Oberst und Commandeur des von Bardeleben, Oberst und Commandeur des Infanterie⸗
von Meyer, Oberst à la suite des Dragoner⸗Regiments
von Derschau, Oberst und Commandeur des Infanterie⸗ ddern Königlichen Kronen⸗Orden dritter Klasse
Lauprecht, Oberst⸗Lieutenant und etatsmäßiger Stabsoffizier
von Förster, Oberst à la suite des Infanterie⸗Regiments
Niemeyer, Oberst⸗Lieutenant und etatsmäßiger Stabsoffizier von Bose, Oberst⸗Lieutenant und etatsmäßiger Stabsoffizier Weste, Oberst⸗Lieutenant und etatsmäßiger Stabsofsizier des Reichard, Oberst⸗Lieutenant zur Disposition und Vorstand Busse, Oberst⸗Lieutenant zur Disposition und Commandeur
Brigade, und Kunhardt von Schmidt, Major à la suite des General⸗
Lade, Ober⸗ und Corps⸗Auditeur des XV. Armee⸗Corps, Dr. Bender, Ober⸗Stabsarzt erster Klasse und Regiments⸗
Dr. Lieber, Ober⸗Stabsarzt erster Klasse und Garnison⸗Arzt
Stürmer, Zeug⸗Hauptmann vom Artillerie⸗Depot zu Straß⸗
Wilm, Corps⸗Stabsapotheker vom XV. Armee⸗Corps, Godduhn, Militär⸗Gerichts⸗Actuar vom Gouvernement zu
reund, Reg; tr. 1 Feung, Zahlmeister vom Infanterie⸗Regiment Nr. 137, und Paetzold, Festungs⸗Ober⸗Bauwart zu Bitsch; 8
Schmehling, Wallmeister zu Straßburg i. E.; sowie Ehmig, Stabshoboist vom Infanterie⸗Regiment Markgraf Stübichen,
Ruckelshäuser,
von Zingler, General⸗Lieutenant und Commandeur der 31. Division; 8
den Königlichen Kronen⸗Orden zweiter Klasse mit Schwertern am Ringe:
des Truppen⸗Uebungsplatzes Hagenau; den Königlichen Kronen⸗Orden zweiter Klasse:
Infanterie⸗Regiments Nr. 137, Regiments Nr. 136,
rinz Albrecht von Preußen (Litthauisches) Nr. 1 und der 31. Cavallerie⸗Brigade, und
Regiments Nr. 138; mit Schwertern am Ringe:
des Infanterie⸗Regiments Nr. 143; den Königlichen Kronen⸗Orden dritter Klasse:
Graf Dönhoff (7. Ostpreußisches) Nr. 44 und Comman⸗ dant von Bitsch,
des Infanterie⸗Regiments Nr. 136,
des Feld⸗Artillerie⸗Regiments Nr. 31, Infanterie⸗Regiments Nr. 137,
des Bekleidungsamts des XV. Armee⸗Corps, des Landwehr⸗Bezirks Straßburg i. E.,
stabs der Armee und Eisenbahn⸗Linien⸗Commissar zu Straßburg i. E.,
Arzt des Infanterie⸗Regiments Nr. 143, beauftragt mit Wahrnehmung der divisionsärztlichen Functionen bei der 30. Division, und
zu Straßburg i. E, beauftragt mit Wahrnehmung der divisionsärztlichen Functionen bei der 31. Division;
den Königlichen Kronen⸗Orden vierter Klasse:
burg i.
Straßburg i. E., f üc neiten vom Infanterie⸗Regiment Nr. 143,
das Allgemeine Ehrenzeichen in Gold:
das Allgemeine Ehrenzeichen:
Karl (7. Brandenburgisches) Nr. 60, Seifert, Feldwebel vom Infanterie⸗Regiment Nr. 99, 1 Feldwebel und Zahlmeister⸗Aspirant vom In⸗ fanterie⸗Regiment Nr. 137, . Völkner, Vice⸗Feldwebel vom Infanterie⸗Regiment Nr. 138, Feldwebel vom Infanterie⸗Regiment Nr. 143,
Brehm, Wachtmeister vom Schleswig⸗Holsteinschen Ulanen⸗ Regiment Nr. 15, 1““ . Bauer, Sergeant vom Feld⸗Artillerie⸗Regiment Nr. 15, Michel, Bezirks⸗Feldwebel vom Landwehr⸗Bezirk Molsheim, Moebus, Sergeant vom Bekleidungsamt des XV. Armee⸗
Corps 1. Wallmeister zu Bitsch, 8 Mahl, Wallmeister zu Straßburg i. E5, Schulze, 1““ vom Artillerie⸗Dep burg i. E., Kügle 3 Depot⸗Vice⸗Feldwebel vom Filial⸗Artillerie⸗Depot zu Bitsch, 6 1“ Bleigischin, evangelischer Divisions⸗Küster der 30. Division Ernst, Büchsenmacher vom Infanterie⸗Regiment Markgraf Karl (7. Brandenburgisches) Nr. 60) Barrot, Büchsenmacher vom 3. Schlesischen Dragoner⸗ Regiment Nr. 15, und 1 1 Wirznowen, Büchsenmacher vom Fuß⸗Artillerie⸗Regiment 10.
Deutsches Reich.
Seine Majestät der Kaiser haben Allergnädigst geruht: den bisherigen Stellvertreter des Gouverneurs von Deutsch⸗ Ostafrika, Obersten Freiherrn von Schele, à la suite des Kriegs⸗Ministerium⸗ tsch⸗ zu ernennen.
Bekanntmachung.
Postpacketverkehr mit Niederländisch⸗Indien.
Vom 1. Oktober ab tritt Niederländisch⸗Indien der Wiener Postpacket⸗Uebereinkunft vom 4. Juli 1891 bei. Infolge dessen kommen von diesem Zeitpunkt ab auf den Postpacketverkehr nach Niederländisch⸗Indien die Bedingungen und der Tarif des Versinadienften zur Anwendung. ie Postanstalten ertheilen hierüber auf Verlangen nähere Auskunft. Berlin W., den 17. September 1893. Staatssecretär des Reichs⸗Postamts. von Stephan.
Königreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Kaufmann und Brauereibesitzer Julius Hugger
Kur en: — Fhsaa — Architekturzeichnen — Modelliren — Ornament⸗ malen — Malen nach der Natur — Kunstgeschichte — Methodik des Zeichenunterrichts.
Architektonisches Schmiedewerk u. Metalltreiben Schmelzmalerei — Fügurenteschnen und Malen — Muster eichnen — ei he cce h as Aufnahmen — Skizzirübungen — Schrift⸗
Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten. Der Kreis⸗Thierarzt Fisch zu Guttstadt ist unter Ent⸗
bindung von seinem gegenwärtigen Amt in die Kreis⸗Thierarzt⸗ stelle nes Kreises Heiligenbeil mit dem Amtssitz in Heiligen⸗ beil versetzt worden. 8
Ministerium der öf Arbeiten. Der Königliche Regierungs⸗Baumeister Rösener in
Hildesheim, zur Zeit bei dem Um⸗ und Erweiterungsbau des dortigen vegüerug
s⸗Dienstgebäudes beschäftigt, und
er Königliche Regierungs⸗Baumeister Max Borg⸗
mann, zur Zeit bei der Königlichen Regierung in Köln be⸗ schäftigt, sind zu Land⸗Bauinspectoren ernannt worden.
Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ u Medizinal⸗Angelegenheiten. Königliche Kunstschule, Pbg heeereeeßßß
Vorbereitungsanstalt für Kunstgewerbtreibende, Künstler und Künstlerinnen, Seminar für Zeichenlehrer und Zeichenlehrerinnen.
Das Schuljahr 1893/94 1 beginnt am 9. Oktober und schließt am 28. Juli. Tagesunterricht (8 bis 4 Uhr) in zweijährigen Ornamentzeichnen — Projectionslehre — Gips⸗
Abendunterricht (5 ½ bis 9 ½ Uhr) in einjährigen
Kursen: Ornamentzeichnen — Projectionslehre — Gipszeichnen — Architekturzeichnen — Modelliren — Anatomie — des
ethodik
chüler⸗Aufnahmen vom 2. bis 7. Oktober. Das Schulgeld für die Vollschüler beträgt 80 ℳ für das
ganze Schuljahr.
8 Der commissarische Directer. E. Ewald.
Unterrichts⸗Anstalt des Königlichen Kunstgewerbe⸗-Museums, Berlin SW., Prinz Albrechtstraße 7.
Das Schuljahr 1893/94 beginnt am 2. Oktober und schließt am 30. Juni. Tagesunterricht (8 bis 4 Uhr) in dreijährigen Kursen: 8 bicht, und Entwerfen (Möbel, Geräth, .w.) — Modelliren — Ciseliren und — Holzschnitzerei — decorative Malerei — Kupferstich und Radirung — Knunststickerei — eichnen — Pflanzenzeichnen. 11.“ 111“ (5 ½ bis 9 ½ Uhr) in einjährigen Kursen: Ornamentzeichnen — Pflanzenzeichnen — Pro ections lehre — Architekturzeichnen — Behaseschnrn — Mode iren — Actzeichnen — Anatomie — Stilgeschichte — Kunstgewerb⸗ liches Fachzeichnen. 9 IFachhechuen hmen vom 25. September bis 1. Oktto ber. “ 1 G“ Das Schulgeld für die Vollschüler beträgt im ersten Jahr 108 ℳ — i zweiten Jahr 60 ℳ — im dritten Jahr 30 ℳ 1 Der Director. E. Ewald.
1“
Nichtamtliches.
Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 21. September.
Gstn Majestät der Kaiser und König empfingen gestern Abend um 6 Uhr in Güns den ungarischen Minister⸗ Präsidenten Dr. Wekerle in Audienz. 1 18
Heute Vormittag wohnten Seine Majestät wieder den Manoͤövern bis zum Schluß bei.
Alus Güns meldet „W. T. B.“: Dem Vernehmen nach hat Seine Majestät der Kaiser Wilhelm, welcher erst nachträglich von der schweren Erkrankung des Fürsten von Bismarck Kenntniß 8e. hatte, demselben von hier aus telegraphisch Seine Theilnahme ausgesprochen und mit Rücksicht auf die ungünstigen klimatischen Verhältnisse in Friedrichsruh ihm in einem der Kaiserlichen Schlösser Wohnung angeboten. Fürst von Bismarck hat Seiner Majestät noch an demselben Tage in ausführlichem Telegramm seinen lebhaften Dank ausgesprochen, jedoch auf Annahme des Kaiser⸗ lichen Anerbietens verzichtet auf den Rath von Professor Schweninger, welcher sich gegen Aenderung des gewohnten Aufenthalts ausgesprochen hat. “
Seine Majestät der Kaiser Wilhelm hatte, wie aus Güns gemeldet wird, am Montag durch ein Telegramm dem ehemaligen Botschafter Grafen Szechenyi und Gemahlin den Besuch in Horpacs für Dienstag in huldvollen Worten an⸗ gekündigt, wobei Seine Majestät, an die früheren Zeiten des Zusammenseins in Berlin erinnernd, dem Grafen und der Gräfin Allerhöchstseine unwandelbare Zuneigung und Freundschaft ausdrückte. Nach längerem Verweilen im Schlaf⸗ zimmer des durch Krankheit an das Lager gefesselten Grafen Szechenyi nahm Seine Majestät das Déjeuner mit der Gräflichen Familie ein und überreichte hierbei der Gräfin 88 ein goldgeflochtenes Armband mit Seinem von Brillanten umrahmten Emall ildniß. Hierauf unternahm Seine Majestät in Ge⸗ sellschaft der Graͤfin einen Spaziergang im Schloßgarten und kehrte nach herzlicher Verabschiedung von der Gräflichen Nemeen in einer vierspännigen Hofequipage, begleitet vom Prinzen⸗
atte zwei Stunden gedauert. h Wie die „Budapester Correspondenz“ meldet, hat Tin. des Generalstabs, General der Cavallerie Graf von Schlieffen
zu Posen den Charakter als Commerzien⸗Rath zu verleihen.
im Auftrage Seiner Majestät des Kaisers auf dem Manöver⸗
schienen war und sich auf dem Plateau von Prof
von Windischgrätz, nach Güns zurück. Der Besuch in Horpaes⸗
felde dem österreichischen Generalstabs⸗Chef Freiherrn von Beck die Insignien des Schwarzen Adler⸗Ordens überreicht.
Wie weiter aus Güns Fferchee wird, hat Seine Majestät der Kaiser dem ungarischen Minister⸗Präsidenten Dr. Wekerle und dem ungarischen Landesvertheidigungs⸗Minister Freiherrn von Fejervary das Großkreuz des Rothen Adler⸗Ordens, dem Minister a latere Grafen Tisza den Rothen Adler⸗Orden erster Klasse, dem Minister des Innern Hieronymi den Kronen⸗ Orden erster Klasse, dem Obergespan Rado den Kronen⸗Orden weiter Klasse, dem Vicegespan Karolyi und dem Bürgermeister
ipka den Kronen⸗Orden dritter Klasse, und dem Staats⸗ secretär Tarkowich den Rothen Adler⸗Orden zweiter Klasse verliehen.
Dem gestrigen Hofdiner in Güns wohnten die Majestäten und deren Gefolge sowie die “ der deutschen Botschaft bei; im ganzen waren 67 Einladungen ergangen. Die deutschen Generale haben sich gestern von den Erzherzogen, den Ministern und dem österreichisch⸗ungarischen Botschafter in Berlin Grafen Szoegyeny verabschiedet.
Ueber das Manöver in der Umgegend von Güns in Ungarn am zweiten Tage (Dienstag) entnehmen wir dem „Wiener Fremdenblatt“ folgenden Bericht:
Das Manöver gestaltete sich zu einem großartigen Gefechtsbild zweier kämpfenden Armeen. Nach der Disposttion wollte die Nord⸗ Armee Güns in ihren Besitz bringen, während die Süd⸗Armee nord⸗ wärts bis Warasdorf vorzudringen beabsichtigte. Demgemäß kam es à cheval der Straße Güns — Warasdorf in der Linie des Stooberbaches zum Rencontre beider Armeen. In Voraussicht dessen hatten sich schon um halb sechs Uhr Morgens, bevor noch eine größere Abtheilung der einen wie der anderen Armee zu erblicken war, sowohl die Majestäten als auch die fremden Fürstlichkeiten, sowie sämmtliche Erzherzoge auf dem höchsten
Punkt des Höhenrückens eingefunden, Wum von da aus den Vor⸗ Kampf beider Armeen zu
marsch, die Entwickelung und den verfolgen. Die vereinigten Hauptquartiere und Suiten der
Monarchen und Prinzen, sowie die Manöver⸗Oberleitung boten an und für sich ein ebenso glänzendes als imposantes Bild, welches überdies durch das Erscheinen Ihrer Kaiserlichen und König⸗ lichen Hoheit der Erzherzogin Marie Therese und ihrer Schwester der Herzogin von Braganza, Höchstwelche beide zu Pferde waren, belebt wurde, indem die Hohen Frauen bis zum Be⸗ ginn des Kampfes immer wieder den Gegenstand ritter⸗ licher Aufmerksamkeit seitens der Majestäten und Prinzen bildeten. Außer den Suiten der Monarchen und Prinzen wohnten dem Manöver der deutsche Botschafter Prinz Reuß, die Minister Graf Kälnoky und Freiherr von Fejervary, sowie ein zahlreiches distinguirtes Publikum bei, das zu Wagen auf dem Manöverfelde er⸗ siseza Rendezvous gegeben hatte.
Sobald in weiter Ferne das Hervorbrechen der Spitzen der Colonnen der Nord⸗ und Süd⸗Armee wahrzunehmen war, wendete sich Aller Aufmerksamkeit dem Vorrücken und der Entwicklung derselben zu. Mit regstem Eifer verfolgte Kaiser Wilhelm die Bewegungen der Truppen. Der Monarch, welcher mit seinem Gefolge vom Pferde gestiegen war, beobachtete mittels eines Fernrohrs, welches auf einem eigenen Feldstabe ruhte, bald das Hervorbrechen der Nord⸗, bald jenes der Süd⸗Armee, hierbei immer die Karte zu Rathe ziehend. Mit gleicher Aufmerksamkeit verfolgten der König von Sachsen, der Herzog von Connaught, Prinz Leopold von Bayern und die Erzherzoge sämmtliche Phasen des Manövers.
Kaiser Franz Joseph, welcher anfänglich durch längere Zeit an der Seite des Kaisers Wilhelm geweilt und llerhöchst⸗ denselben auf das Hervorbrechen einzelner Colonnen aus dem Terrain aufmerksam gemacht hatte, ritt sodann bald dieser, bald jener anmarschirenden Colonne entgegen, um deren Aufmarsch sowie die n des Gefechts seitens derselben genauer beobachten zu önnen.
Gegen 9 Uhr kam es zwischen der Infanterie beider Parteien unter den Augen der beiden Majestäten zu einem lebhaften Kampfe auf dem Plateau von Prosiscza, welchem Kampfe, insbesondere dem Verhalten der Schwärme, von den fremdländischen, namentlich den deutschen Offizieren, die größte Aufmerksamkeit gewidmet wurde. Mit besonderer Anerkennung wurde das fast lautlose, ruckweise Vorrücken der Abtheilungen, welche sich ohne jedwedes Commando, bloß geführt 8 88 gedämpften Pfiffen der Signalpfeifen, fortzubewegen schienen, emerkt.
Kaiser Wilhelm selbst bekundete besonderes Interesse an der Tragart der Tornister und der sonstigen Ausrüstung der Infanterie und ließ sich von einzelnen Soldaten zeigen, wie leicht und schnell dieselben die Ausrüstung ab⸗ und anzulegen vermögen. Nach 9 Uhr griff auch die beiderseitige Artillerie in den Kampf ein. Man konnte dabei ersehen, wie sehr es durch das rauchschwache Pulver erschwert wird, entferntere Artilleriestellungen zu entdecken, und wenn dies endlich gelungen, die Stärke der Batterie rasch zu ermitteln.
Die unter den Augen der Majestäten auf dem Plateau von Prosiscza erfolgte schneidi e brillante Auffahrt der Corps⸗Artillerie des XIII. Corps rief lebhafte Bewegung hervor. Gegen 10 Uhr war der Kampf um den Höhenrücken von Prosiscza dahin entschieden, daß sich die Nordpartei auf diesen E zurückzhog. Gemäß der Disposition drängte aber die Südpartei auf ihrem rechten
lügel (XIII. Corps) nicht nach, sondern führte ein hinhaltendes efecht, bis ihr linker Flügel (III. Corps) hinreichend vorgerückt war, um die rechte Flanke der Nordpartei wirksam zu bedrohen. Die beiderseitigen Cavallerie⸗Divisionen attackirten einander wiederholt auf dem östlichen Flügel der beiden Armeen, ohne daß dies von wesentlichem Einfluß gewesen wäre. Nachdem aber das Kräfte⸗ verhältniß beider Parteien (Südpartei 6, Nordpartei 4 Infanterie⸗ Truppendivisionen) entscheidend in die Wagschale siel, endete der Tag mit dem Rückgange der Nordpartei. Die Südpartei über⸗ schritt die Linie des Stooberbachs und ruckte gemäß der Dis⸗ position nach Warasdorf vor. Damit brach das Manöver gegen 1 Uhr Nachmittags ab. Vor dem Verlassen des Manöverfeldes hatte sich s(der Franz Joseph noch auf den linken Flügel zum III. Corps egeben.
Ueber den dritten Manövertag (Mittwoch) wird telegraphisch berichtet: Das Manöver am Mittwoch, bei welchem sämmtliche 12 Divisionen Infanterie und die beiden Divisionen Cavallerie zum Kampfe gelangten, bot ein vollständiges Bild eines nn⸗ Treffens, in welchem die Südpartei durch Umgehung des linken Flügels von der Nord⸗ partei geschlagen und zum Rückzug genöthigt wurde. Die Majestäten und Fesetcteten nahmen zu An⸗ fang des Manövers ihren tandpunkt auf der Höhe nächst Warasdorf, später begaben Sich Ihre Majestäten der Kaiser Wilhelm und der Kaiser Franz Joseph, die Prinzen und Erz⸗ herzoge auf den linken Flügel der Süudpartei, wo das II. Armee⸗Corps aus den ven estg hervorbrach. Der König von Feöfhten hatte sich schon vorher nach diesem Punkte be⸗ geben. Nach dem Rückzuge der Südpartei ritt Kaiser Wilhelm in gestrecktem Galopp nach dem entgegengesetzten Ostflügel, während Kaiser Franz Joseph den Rückzugskämpfen der Südpartei bis Langenthal folgte, wo das letzte Gefecht stattfand. Das Manöver endete um 1 Uhr. Um 1 ½ Uhr ritten die Majestäten und Fürstlichkeiten nach Unterpullendorf und kehrten zu Wgen nach Güns zurück, wo sie um 2 ½ Uhr eintrafen. Seine Majestät der Kaiser Wilhelm ließ während es Manövers die verliehenen preußischen Ordensauszeichnungen vertheilen. 4 “
bezeichnungen für Seiner Majestät
Durch Allerhöchste Cabinetsordre wird bestimmt, daß am 1. Oktober 1893 der Meiningen zur 44., da⸗ gegen der “ II Cassel zur 43. Infanterie⸗Brigade und der Landwehrbezirk Bernau von der 12. Infanterie⸗ Brigade zur Landwehr⸗Inspection Berlin übertritt.
Auf Befehl Seiner Majestät des Kaisers und Königs werden verlegt: a. im Anschluß an die diesjährigen Herbst⸗ übungen: 2. Escadron 2. Hannoverschen Ulanen⸗Regiments Nr. 14 von St. Avold nach Mörchingen; b. zum 1. Oktober 1893: Regimentsstab und 1. Bataillon Infanterie⸗Regiments Graf Barfuß (4. Westfälischen) Nr. 17 von Saargemünd nach Mörchingen, Train⸗Bataillon Nr. 16 — einschließlich Train⸗Depot XVI. Armee⸗Corps — von Metz nach Forbach; c. zum 1. April 1894: II. Bataillon 5 vüeh. äschen Infanterie⸗Regiments Nr. 68 von Diez nach koblenz. .“
Durch Allerhöchste Cabinetsordre sind neue Heattungs⸗
1 Kriegsschiffe eingeführt worden:
Hiernach gehören zu den Panzerschiffen I. Klasse: „Kurfürst Friedrich Wilhelm“, „Brandenburg“, „Weißenburg“, „Wörth“*. (Merkmale 10. 000 t und darüber). Zu den Panzerschiffen II. Klasse: „König Wilhelm“, „Kaiser“, „Deutschland“. (Merkmale 7500 bis 10 000 t). Zu den Panzerschiffen III. Klasse: „Preußen“, „Friedrich der Große“, „Baden“, „Bayern“, „Sachsen“, „Württeinberg’, „Oldenburg“. (Merkmale 5000 bis 7500 t). Diese drei Klassen 85 „Hochseepanzer'. Zu den Panzerschiffen IV. Klasse gehören: „Siegfried“, „Beowulf“, „Frithjof“, „Hilde⸗ brand“, „Heimdall“, „S“*, „T*, „V“. (Merkmale 3000 bis 5000 t). Zu den Pa nzer⸗Kanonenbooten: „Wespe“, „Viper“, „Biene“, „Mücke“, „Skorpion“, „Basilisk“, „Camaeleon“, „Crocodil“, Sala⸗ mander“, „Natter“, „Hummel“, „Brummer“, „Bremse“. (Merkmale unter 3000 t). Die Panzerschiffe IV. Klasse und die Panzer⸗Kanonen⸗ boote sind „Küstenpanzer“. Zu den Kreuzern I. Klasse gehören die projectirten Panzerkreuzer. (Hauptkaliber mindestens 21 cm Panzerdeck und Seitenpanzer). Zu den Kreuzern II. Klasse: „Kaiserin Augusta“, „Irene“, „Prinzeß Wilhelm“. (Hauptkaliber mindestens 15 cm Panzerdeck). Zu den Kreuzern III. Klasse: „Gefion“, „Arcona“, „Alexandrine“, „Olga“, „Marie“, „Sophie“, „Freya“. (Hauptkaliber unter 15 cm Panzerdeck). Zu den Kreuzern IV. Klasse: Seeadler“, „Londor“, „Cormoran“, „Falke“, „Bussard“, „Schwalbe“, „Sperber“, „F’. (Hauptkaliber unter 15 cem ohne Panzerdeck, Deplacement mindestens 1000 t). Zu den Kanonenbooten: „Habicht“, „Wolf“, „Iltis“, „Hyäne“, „Loreley“. (Deplacement unter 1000 t). Zu den Avisos: Kaiseradler“, „Greif“, „Blitz“, „Pfeil“, „Wacht’, „Jagd“, „Zieten“, „Meteor“, „Comet“. Dann kommen Torpedo⸗ Divisionsboote, ferner Torpedoboote und die Schulschiffe: „Mars“, Sete „Charlotte“, „Stosch“, „Stein“, „Moltke“, „Gneisenau“, „Blücher“, „Nixe“, „Carola“, „Rhein“, „Ulan“, „Grille“, „Hay“, „Otter’“ (Schul⸗ und Versuchsschiffe). Schiffe zu besonderen Zwecken sind: „Hohenzollern“ (Kaiserliche Yacht), „Pelikan“ (Transportschiff), „Möwe“, „Nautilus“ und „Albratroß“ (Vermessungsschiffe), „Friedrich Carl“, „Kronprinz“, „Arminius“, „Luise“ (Hafenschiffe).
Im Reichstagsgebäude traten gestern unter dem Vorsitz des Unter⸗Staatssecretärs Dr. von Rottenburg Vertreter aus den Kreisen der Industriellen und der Arbeit⸗ nehmer der zu Gruppe III der Arbeiterstatistik ge⸗ hörenden gewerblichen Anlagen zur Berathung über die Regelung der Sonntagsruhe in den gedachten Be⸗ trieben zusammen.
An den Berathungen nahmen nach dem weiter unten folgenden Verzeichniß außer 17 Arbeitgebern und 18 Arbeitern mehrere Gewerbe⸗Aufsichtsbeamte sowie Vertreter des Reichs⸗ amts des Innern, des preußischen Handels⸗Ministeriums und einiger der an den Bestimmungen des vorliegenden Ent⸗ wurfs hervorragend interessirten Bundesregierungen theil.
Der Vorsitzende begrüßte die Versammlung im Namen des dienstlich abwesenden Staatssecretärs des Innern, dankte den Anwesenden für das durch ihr Erscheinen bekundete Interesse zur Sache und gab der Hoffnung Ausdruck, daß es den gemeinsamen Berathungen gelingen werde, für die Durchführung der Sonntagsruhe in den gewerb⸗ lichen Anlagen eine feste Grundlage zu gewinnen. Der Referent im Reichsamt des Innern entwickelte die Ge⸗ sichtspunkte, welche für den Entwurf der Ausnahmebestim⸗ mungen leitend gewesen sind. Es wurde darauf in die Specialdiscussion eingetreten, wobei auch diejenigen Abände⸗ rungsvorschläge vorgetragen und erörtert wurden, welche der Regierung seit der Fertigstellung des Entwurfs zugegangen sind.
An den Berathungen nehmen theil
vom Reichsamt des Innern: Unter⸗Staatssecretär Dr. von Rottenburg, Director Rothe, Geheimer Regierungs⸗Rath Dr. Wil⸗ helmi, Regierungs⸗Rath Werner, Referent für die Sonntagsruhe, Regierungs⸗- und Gewerbe⸗Rath Grünewald, Gerichts⸗Assessor Nöl⸗ ting, Regierungs⸗Assessor von Lattorff;
vom preußischen Ministerium für Handel und Ge⸗ werbe: Unter-Staatssecretär, Wirklicher Geheimer Ober⸗Regierungs⸗ Rath Lohmann, Geheimer Bergrath Dr. Fürst, Geheimer Bergrath Geheimer Regierungs⸗Rath Dr. Neuhaus, I essor
önhoff, Berg⸗Assessor Körfer; ferner die Regierungs⸗Assessorer Rötger
und Freise als Protokollführer.
Außerdem sind zu den Berathungen erschienen:
Aus Prsuß g a. Industrielle: Als Vertreter des Vereins deutscher Eisen⸗ und Stahlindustrieller: General⸗Director Braun in Dortmund. Geheimer Commerzien⸗Rath Gerh. L. Meyer in Han⸗ nover. Freiherr von Stumm⸗Halberg. Als Vertreter des Vereins deutscher Salinen und eis.Ner a. D. Leopold zu Halle, Vorsitzender des Vereins. Als Vertreter des ober⸗ schlesischen berg⸗ und hüttenmännischen Vereins: Bergrath Bernhardi in Zalenze bei Kattowitz. General⸗Director Meier zu Friedenshütte bei Morgenroth. Als Vertreter des Vereins für die bergbaulichen Inkeressen im Ober⸗Bergamtsbezirk Dortmund: Berg⸗Assessor a. D. Krabler zu Altenessen, Zweiter Vorsitzender des Vereins. Als Vertreter der Mansfeldschen Kupferschiefer bauenden⸗ Feee Hüttenmeister Ulich zu Hettstedt. Als Vertreter des Vereins für die berg⸗ und hüttenmännischen Interessen im Aachener Bezirk: Hütten⸗Director Platz aus Stolberg, Zweiter Vorsitzender des Vereins. Als Vertreter der rheinisch⸗ westfälischen Koks⸗Interessenten: Director Hüssener zu Bulmke. Als Ver⸗ treter der rheinischen Braunkohlen⸗ Fhtezesenten Bergwerks⸗ Director M. Kaestner zu Herzogenrath. Als Vertreter des deutschen Braunkohlen⸗Industrievereins zu Halle: General⸗Director Oskar Kru zu Halle a. S. b. Arbeitnehmer: Obersieder Christian Ladebe zu Schönebeck, Salinencolonie. Hochofenschmelzer Peter Jansen zu Bulmke bei Gelsenkirchen, Carlstr. 124 II. Röstofenarbeiter Josef Gerlach zu Mechernich. Zinkröster Hermann Storm zu Walsum bei Dinslalken. Gießermeister Heinrich Geißler zu Burbacher⸗ Hütte, Kreis Saarbrücken. Walzer Konrad Nagel zu Ehrenfeld, Seenfelder Straße 80. Schmelzer Se Körber zu Kupferkammer⸗Rohhütte bei Hettstedt. Zinkschmelzer Paul Badura zu Kunigundenhütte bei Zawodzie. Koksofenarbeiter Heinrich Schaaf zu Hamme Nr. 17 bei
Bochum. Stahlwerksarbeiter Karl Goldstein zu Hörde, Schulstr. 17. Presser Wilhelm Pege zu Bückgen bei Senftenberg. c. Gewerbe⸗ Aufsichtsbeamte und technische Beamte: Regierungs⸗ und Gewerbe⸗Rath Theobald in Düsseldorf. Regierungs⸗ und Gewerbe⸗ Rath Osthues in Arnsberg. Regierungs und Gewerbe⸗Rath Trilling in Danzig. Salinen⸗Director, Ober⸗Bergrath 5 in Schönebeck. Bergwerks⸗Director, Bergrath Lengemann in Clauskhal. Bergrevier⸗ beamter, Bergrath Scharf in Dortmund. Bergrevierbeamter, Bergrath Dr. n in Beuthen. Ober⸗Bergrath Mehner in 88 a. S. Aus dem Königreich Sachsen. a. Industrielle: Ge⸗
heimer Bergrath Merbach in Freiberg. Ober⸗Director der König⸗ lichen Erzbergwerke Fischer in Freiberg. Ingenieur Preller in Gröba bei Riesa (für das Eisenwerk Lauchhammer bei Riesa). b. Arbeit⸗ nehmer: Hüttenarbeiter Johann Karl Franz Fichtner, Röster auf der Muldner Hütte in Freiberg, Kirchgasse 18. Treibemeister Franz Bernhard Schmidt in Konradsdorf, beschäftigt auf Grube Himmel⸗ fahrt. Friedrich Karl Kümmel zu Promniß bei Riesa, Haus Nr. 14, Schürer auf der Rohrhütte des Eisenwerks Riesa (der Actiengesellschaft Lauchhammer gehörig). Ferdinand Friedrich Eduard Rieß in Oberplanitz, Werkführer in der Schienenhalle der Königin Marienhütte in Cains⸗ dorf bei Zwickau. c. Gewerbe⸗Aufsichtsbeamter: Gewerbe⸗ Inspector, Regierungs⸗Rath Siebdrat in Dresden.
Aus Braunschweig. a. Industrielle: Hütten⸗Director Wilhelm Sudhaus zu Harzburg, technischer Vorstand der Actien⸗ Pesellschaft Mathildenhütte. b. Arbeitnehmer: Heinrich Schütte, Knappschafts⸗Aeltester zu Oker. c. Gewerbe⸗Ausfsichtsbeamter: Kammer⸗Rath Schrader, Commissar des Staats⸗Ministeriums.
Aus Anhalt. Ober⸗Bergrath Lehmer, bergtechnisches Mitglied der Regierung. — Aus Elsaß⸗Lothringen. a. Industrielle: Director Sergler in Hagenau, Vertreter der Gewerkschaft Rudolf in Hagenau. b. Arbeitnehmer: Schmelzmeister Eduard Schumacher zu Maizières. Bohrmeister Friedrich Schall zu Hagenau. c. Gewerbe⸗ Aufsichtsbeamter: Regierungs „Rath Dr. Wolff, technischer Referent für die gewerblichen Angelegenheiten im Ministerium und Gewerbe⸗Aufsichtsbeamter für den Bezirk Unter⸗Els
Zum Schutz der Bohrquelle zu Zawada bei Peis⸗
kretscham in Oberschlesien, welche der im Bau begriffenen fiscalischen Wasserleitung für den westlichen Theil des ober⸗ schlesischen Industriebezirks das erforderliche Wasser liefern soll, hat das Königliche Ober⸗Bergamt zu Breslau am 23. Juli 1880 eine Berg⸗Polizeiverordnung erlassen, durch welche in einem bestimmt begrenzten Bezirk die Ausführung aller Schürfarbeiten ohne vorherige Genehmigung des zuständigen Königlichen Revierbeamten untersagt 298
Diese Polizeiverordnung, welche der bergmännischen Unter⸗ nehmungslust im öffentlichen Interesse einen umfangreichen und für Schürfarbeiten auf Steinkohlen aussichtsvollen Bezirk entzieht, dessen bergmännische Ausbeutung bei dem Wasser⸗ reichthum des Deckgebirges allerdings auf große Schwierigkeiten stoßen würde, ist sowohl in der Presse als im Landtage mannigfachen Angriffen ausgesetzt gewesen, und es sind mehrfach Vorschläge gemacht worden, die für die Wasserleitung erforder⸗ lichen Wassermengen entweder anderen bereits bekannten Quellen zu entnehmen oder an anderen Punkten aufzusuchen, an denen das Vorkommen von Steinkohlenflötzen bezw. anderen werthvollen Mineralien nicht vorausgesetzt werden
Alle diese Vorschläge haben sich aber bei näherer Prüfung als ungangbar erwiesen. .
Die Nachhaltigkeit der dem Muschelkalk der Beuthener Triasmulde entstammenden großen Wassermengen der Rosalie⸗ grube, welche unter anderen als Entnahmestelle in Frage gekommen ist, kann nicht gewährleistet werden, da der Stein⸗ kohlenbergbau bereits weit unter den südlichen Rand der Mulde hinaus vorgerückt ist, das Muldentiefste in voraussichtlich nicht zu langer Zeit erreichen und mit dem Zubruchebauen der wasserdämmenden Schichten das überlagernde Gebirge ent⸗ wässern wird.
Daß durch Tiefbohrungen nördlich der Linie Tost —Tar⸗ nowitz ausreichende Wassermengen erschroten werden könnten, mußte schon nach den allgemeinen geologischen Verhältnissen für unwahrscheinlich angesehen werden. Diese Ansicht hat durch das Ergebniß des fiscalischen Bohrloches bei Friedrichs⸗ hütts welches die Schichten des bunten Sandsteins durchteuft at, ohne erhebliche asser aufgeschlossen zu haben, volle Bestätigung gefunden.
Endlich hat auch der Versuch des Fiscus, in der Nähe des Adolfschächter Bohrloches, dem die fiscalische Wasserleitung für Königshütte und Umgegend ihr Wasser entnimmt, beim Glückhilfschacht ein Bohrloch nieder ubringen und genügende weitere Wasser aufzuschließen, einen befriedigenden Erfolg nicht gehabt. Mit dem Bohrloch ist zwar eine springende Quelle erbohrt, die als Reserve für die Wasserleitungen nicht ohne Werth ist; ausreichende Wassermengen liefert sie indessen nicht.
Die Benutzung der Wasser des Friedrichstollens bei Tarnowitz ist wegen ihrer Beschaffenheit ausgeschlossen.
Es konnte somit auf die Benutzung der Bohrquelle zu Zawada nicht verzichtet und es mußte die Polizeiverordnung vom 23. Juli 1880 aufrecht erhalten werden.
Neuere Aufschlüsse durch Tiefbohrungen im Schutzgebiet und in der Nähe seiner östlichen Begrenzung machen es nun in hohem Grade wahrscheinlich, daß die Bohrquellen bei Zawada, beim acht und beim Glückhilfschacht einem und demselben hydrostatisch zusammenhängenden asserreservoir zwischen dem Sohlenkalk und dem unteren bunten Sandstein der Tarnowitz⸗Peiskretschamer Triasmulde entspringen. Daß die Bohrquelle beim Adolfschacht durch den Ausfluß der beim Glückhilfschacht in ihrer Ergiebigkeit, beeinflußt wird, ist durch exacte Beobachtungen festgestellt. Aber auch die Bohrquelle von Zawada, deren Ergiebigkeit in den Jahren 1882 bis 1890 nahezu unveränderlich dieselbe geblieben war, ist in den letzten Jahren, wie die vorgenommenen Messungen ergeben haben, bemerkbar zurückgegangen. Mag auch die anhaltende Trockenheit der letzten beiden Jahre nicht ohne Einfluß auf die Ergiebigkeit der Quelle gewesen sein und sich ein Theil des aus dem Tiefsten des Bohrloches aufsteigenden Wassers durch die mit der Zeit undicht gewordenen Bohrwandungen in die Schichten des oberen Muschelkalkes verschlagen haben — zum größten Theil muß die Verminderung des Quellenausflusses auf den Einfluß der rah ee Bohrlöcher zurückgeführt werden, welche während der letzten Jahre, soweit der alte Seeeete in Frage kommt, mit Erlaubniß des Königlichen Ober⸗Bergamts in Breslau niedergebracht sind, den Sohlen⸗ kalk in der Tarnowitz⸗Peiskretschamer Mulde durchteuft und den in den cavernösen Kalken und den Schichten des oberen bunten Sandsteins aufgespannten Wassern neue Auswege ge⸗ öffnet haben.
Bei der großen Wichtigkeit, welche die ungeschmälerte Erhaltung der T aen⸗ zu Zawada und des Wasserbeckens, aus dem sie gespeist wird, für das Wohl der gesammten Be⸗ völkerung des oberschlesischen Industriebezirks hat, ist deshatb