1893 / 234 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 29 Sep 1893 18:00:01 GMT) scan diff

Bremen, 28. September. (W. T. B.) v Lloyd. „Havel“ ist am 26. September

1 Der Reichs⸗Po dampfer „Bayern“, nach Ost⸗Asien bestimmt, ist am 26. September Nachmittags in Neapel angekommen. Der Postdampfer „Stutt⸗ September Nachts Die Schnelldampfer „Lahn“ und orgens Dover passirt. eptember Vormittags

Der Schnelldampfer

von New⸗York nach der Weser abgegangen.

gart“, von Baltimore kommend, ist am 26. auf der Weser angekommen. „Spree“ haben am 27. September

Der Schnelldampfer „Werra' ist am 27.

von Genua via Gibraltar nach New⸗York abgegangen. ist am 27. September Vormittags in New⸗

Der Postdampfer „München“ ist am 27. Sep⸗

dampfer „Roland“ York angekommen. tember Morgens in Baltimore angekommen.

Hamburg, 28. September. (W. e e

heute früh Lizard passirt.

London, 28. September. W. T. B.) Dampfer „Methven Castle und „Hawarden

ersterer am Dienstag. letzterer heute auf der Ausreise in Capetown angekommen. Der Castle⸗Dampfer „Norham Castle“

auf der Ausreise Madeira passirt. Newcwastle, 28. September. Armstrong, Mitchel u. Co. ist Lloyd erbaute und für die La Plata⸗Linie bestimmte „Mark“ heute glücklich vom Stapel gelaufen.

(W. T. B.)

Theater und Musik.

Im Königlichen Opernhause Oper „Die Bajazzi“ mit Frau Herzog, Philipp, Fränkel unter Kapellmeister „Djamileh“ mit Frl. Rothauser, den Herren Philipp, unter Kapellmeister Weingartner’s Direction Urbanska giebt die Rolle einer Almée.

Im

den Herren

am Sonntag das alte Heim am

beziehen. studirt.

wird in dieser Aufführung den Hamlet spielen. Die im

bereitung befindliche Operette von Rich. Genée und L. H Herr Director Fritzsche hat das „Der Charlatan“ von Paul von

den Titel „Freund Felix“ führen. Aufführungsrecht der neuen Operette Schönthan und Leo Stein, Musik von Adolf Müller,

Das Theater Unter den Linden hat den Tenorbuffo Schulz

ewonnen. Herr Schulz tritt bereits morgen zugleich mit Ilka von „Sataniel“ zum ersten Mal auf.

Herr Emil Reicher hat seinen ersten Vortragsabend im Saal

Bechstein vom 2. Oktober auf den 20. November verlegt; 21. Februar und

almay in Ferron's neuer Operette

Abende finden nunmehr am 20. November d. J., 19. März 1894 statt.

Der Berliner Tonkünstler⸗Verein veranstaltet seine im Saal des Norddeutschen Hofes, r. Die Tagesordnung enthält:

1) Vortrag des Herrn Corsep über einen von ihm erfundenen Klavier⸗ errn Wilhelm Tappert über das

nächste Sitzung straße 20, am Montag, Abends 8 ½ Uhr.

hammer⸗Barren, 2) Bericht des

Noebe'sche Kunstpedal, 3) Bericht über die Vorbereitungen

fest 1894.

Wie der „Nat.⸗Ztg.“ aus München gemeldet wird, hat Seine rinz⸗Regent von Bayern zur Belebung

und Förderung der musikalisch⸗dramatischen Production in Deutsch⸗ beste noch unaufgeführte

deutsche Oper ausgesetzt, die binnen Jahresfrist bei der Münchener

Königliche Hoheit der land einen Preis von 6000 für die

Hoftheater⸗Intendanz eingereicht wird.

vom 29. September, r Morgens.

Stationen. Wind. Wetter.

in ° Celsius

50 C. = 40R.

Temperatur

Belmullet.. 5 bedeckt Aberdeen. 5 S 3 halb bed. Christiansund 1 4 bedeckt Kopenhagen. O 3 bedeckt Stockholm. still heiter aranda. still wolkig oskau.. still bedeckt Cork, Queens⸗ Cherbourg. 1“ mburg.. winemünde Neufahrwasser Memel

Se

ünster.. Karlsruhe .. Wiesbaden. München .. Chemnitz.. Berlin ... Wien.. Breslau... Ile d'Aix

Nizza.. Est.

—— DSSSg⸗

WSW 5 heiter SW Regen S Regen Dunst bedeckt halb bed. 1) 9 heiter²) 9 wolkenlos 5 halb bed. 16 bedeckt 14 bedeckt 13 bedeckts) 12 3 bedeckt 10 halb bed. 11 wolkig¹) 10 wolkig 12 bedeckt 9 bedeckt 18

wolkenlos 14 wolkenlos 14

——— &S0

749 753 757 758 758

753³ 752 758 757 762 759 757 762 761 755 762 763

Seeohle- Seegeen

¹) Nachm. und Nachts Regen 2²) Gestern und Nachts Regen. ³) Nachts Thau. ⁴) Nachm. Regen.

Uebersicht der Witterung.

Das Minimum westlich von den Hebriden hat an Tiefe erheblich zugenommen und seinen Wirkungskreis über ganz West⸗Europa aus⸗ gebreitet, an der südnorwegischen Küste Südoststurm, im nordwestlichen Deutschland stark auffrischende üdliche Winde verursachend. Das barometrische

axrimum liegt über Südost⸗Europa, sodaß die oceanische Luft sich über unsere Gegenden ausbreitet, wo trübes, ziemlich warmes, aber windiges Wetter mit Regenfällen demnächst wahrscheinlich ist. In Deutschland, wo vielfach Regen gefallen ist, ist das Wetter im Westen trübe und verhältnißmäßig warm im Nordosten heiter und ziemlich kühl.

Deutsche Seewarte.

1. ). Packetfahrt⸗Actien⸗Gesellschaft. Schnelldampfer „Fürst Bismarck“ hat, von New⸗York kommend, Be Der Postdampfer „Gellert“ ist, von

New⸗York kommend, heute auf der Elbe nngetr fen. Die

der für den Norddeutschen

wird morgen Leoncavallo’s ucher’s sowie Bizet’s gegeben.

euen Theater verabschiedet sich morgen das Königliche

Schauspiel mit Wichert's Lustspiel „Ein Schritt vom Wege“, um Gendarmenmarkt

Elise Sauer hat nunmehr die Rolle der Ophelia in „Hamlet“ Anfangs nächster Woche wird die Künstlerin diese neue Rolle zum ersten Mal im Berliner Theater darstellen. Ludwig Barnay

Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theater in Vor⸗

In der gestrigen Sitzz wir einem Bericht der „Tägl. R.“ verordneten Vortmann u. Gen.,

5 Uhr, abgelehnt. Der Gen., betreffend den Verkauf von Le wurde nach längerer Berathung einem

Der Post⸗

Frase sor Dr. Hofmann, zuhestand tritt, feiert an 1 fünfhigiährigen Lehrthätigkeit. Zu lermann, der sich

Hamburg⸗ Der

Castle⸗ Kloster zu übernehmen,

Castle“ sind, straße 57, ein Fest⸗Commers. hat heute

W. G.

gegen. Bei

neue Dampfer

raphisch mitgetheilt Beschluß: Sylva, Bulß, eban, Schmidt durch den Verband. Dieser Fräulein egen Entlohnun uge. ihrer Anmeldungen Theilnahme an wieder zu nimmt.“

Einige neue .L 1“ getheilt wird, probeweise in die 2

ahrgäste erfahren. Es sind ele Klasse, die durch eine mittlere S raucher⸗Coupés getheilt sind. Coupés, die mit einander durch führenden Gang verbunden sind.

errmann wird

erworben. den alten Wagen, in der Mitte,

Seite hat.

die drei leuchtungsart dieser Wagen.

in diesen Tagen heimgegangene „N. Pr. Z.“

Armen vermacht.

Hildesheim, wurde das Denkmal in Gegenwart des

Mohren⸗

zum Jubel⸗

helm von Hildesheim hielt auf dem

Bernward als Kirchenfürsten, Toast auf Seine Majestät den Hamburg, 28. September.

Theater⸗Anzeigen.

Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern⸗ haus. 193. Vorstellung. Djamileh. Romantische Oper in 1. Act von Georges Bizet. Text von Louis Gallet, deutsch von L. Hartmann. Tanz von Emil Graeb. In Scene gesetzt vom Ober⸗ Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Kapellmeister Wein⸗ artner. Bajazzi (Pagliazzi). Oper in Acten und einem Prolog. Musik und Dichtung von R. Leoncavallo, deutsch von Ludwig Hartmann. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Kapellmeister Sucher. Anfang 7. Uhr.

Neues Theater (am Schiffbauerdamm 42/5). 205. Vorstellung. Ein Schritt vom Wege. Lust⸗ spiel in 4 Aufzügen von Ernst Wichert. In Scene gesaßt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang

2.

Sonntag: Opernhaus. 194. Vorstellung. Die Walküre in 3 Acten von Richard Wagner. Diri⸗ gent: Kapellmeister Sucher. Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus. 206. Vorstellung. Zum 1. Male: Zogf und Schwert. Lustspiel in 5 Aufzügen von

rl Gutzkow. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang 7 ühr.

Deutsches Theater. Sonnabend: Der Biberpelz. Anfang 7 Uhr. 82 X

Sonntag: Der Misanthrop. In Civil.

Montag: Der Talisman. (gRw

Die Tageskasse ist von 10—1 ½ Uhr geöffnet.

2

Berliner Theater. Sonnabend: Der ver⸗ armte Edelmann. Anfang 7 Uhr.†

Sonntag: Nachmittags 2 ½ Uhr: Die Jour⸗ nalisten. Abends 7 ½ Uhr: Graf Waldemar. (Marie Pospischil, Agnes Sorma, Ludw. Barnay, Ferd. Suske.)

Montag: Hamlet.

Rosmers⸗

Lessing⸗Theater. Sonnabend:

holm. Anfang 7 ½ Uhr. Sonntag: Erlaubte Sünden.

Iégitimes.) .““ Montag: Die Ehre.

(Les amants

Friedrich⸗-Wilhelmstüdtisches The

ater. Chausseestraße 25.

Sonnabend: Der Bogelhändler. Operette in 3 Aufzügen nach einer Idee des Bieville von M. West und L. Held. Musik von Carl Zeller. Regie: Herr 8- Löö Herr Kapellmeister Feder⸗ mann. Anfa hr.

Mannigfaltiges.

ung der Stadtverordneten wurde, wie entnehmen, der Antrag des Stadt⸗ betreffend die Anberaumung der

Urwahlen für die bevorstehende Landtagswahl auf Antrag des Stadtverordneten Weiß und

lage, betreffend die Verwendung der zu Umpflasterungen no handenen Mittel, wurde gleichfalls an einen Ausschuß überwiesen.

Der Director des Berlinischen Gymnasiums zum grauen Kloster welcher am 1. Oktober d. J. in den

diesem Tage auch das Jubiläum seiner

zu Michaelis d. J. . Gymnasium verabschiedet, um die Leitung des Gymnasiums zum grauen veranstalten seine ehemaligen Schüler am

10. Oktober in den Räumen der Berliner Ressource, Kommandanten⸗ Meldungen zur Theilnahme nimmt

bis zum 5. Oktober Dr. Koeppen NO.,

Die diesjährige Saison der Besteigung thurms endet mit Sonntag, 1. Oktober d. J.,

Der Verband der Elektrotechniker Deutschlands tagte stern in Köln, um über die Betheiligung an der Berliner Gewerbe⸗

e Ausstellung im Jahre 1896 zu berathen. wird, faßte der Verband mit großer

„Die Mitglieder des deutschen Verbandes be⸗ theiligen sich an der projectirten Berliner ö im

Jahre 1896 unter folgenden Bedingungen: 8 faßt zunächst die Kraftübertragung, so⸗

wie die Lieferung von Licht und Kraft für die gesammte Ausstellung und eine Betheiligung an der Tageseinnahme ins Er gewährt sämmtlichen Verbandsmitgliedern nach Maßgabe

diesen Zwecken ein Syndikat, dessen Leitung der

orortzüge der Wannsee⸗Bahn ein⸗ estellt worden und haben allseitige seitens der ständigen

Auf jeder Seite befinden sich drei

Es ist also eine Art Durchgangs⸗

wagen, nur mit dem Unterschiede, daß der Ktescan nicht, wie bei sondern an der Sei

und daß jedes Coupé trotz des Durchgangs seine eigene Thür an der Ganz neu und äußerst vortheilhaft

Fräulein . 6 erichtet, der Gemeinde 120 000 insbesondere für die

28. September. 1 des Bischofs Bernward von Hildesheim Ober⸗Präsidenten Dr. von Bennigsen und des Landes⸗Directors Freiherrn von Hammerstein enthüllt. Bischof Wil⸗

Gelehrten, Künstler und Vaterlands⸗ freund. Bei dem Festessen brachte Bischof Wilhelm den ersten.

„Fürst Bismarck“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗Actien⸗

Nachmittags 8 un 8b 8 ck. 2 gemeldet, jestern

ch 8 Oesterreich⸗Ungarn N. W. Tagebl.“

bensmitteln na Ausschusse überwiesen. Die V ch vor⸗

nument. In

Bataillons.

Ehren des Directors Dr. Ludwig vom Königstädtischen

Comité hergeste Am Friedrichshain 40, ent⸗

des Rathhaus⸗ druck erzeugen.

Nachmittags 3 Uhr.

.“ tele⸗

Wie der „Nat. ehrheit

Die Betheiligung erfolgt den Leib.

der Ausführung und bildet zu

Vorstand über⸗ daß die gerade au

geeignet n sind, wie der „Nat. 3.“ mit⸗

ant ausgestattete Wagen dritter eidewand in Rauch⸗ und Nicht⸗

einen an der Fensterseite entlang

te sich befindet, ist auch die Be⸗

errschaft.

seinen Klauen.

„W. T. B.“ meldet: Heute

verwundet. Domplatz die Festrede und feierte

Kaiser und auf den Papst aus sanft entschlafen.

(W. T. B.) Der Schnelldampfer

Residenz⸗Theater. Direction: Sigmund Lauten⸗ burg. Sonnabend: Zum 8. Male: Madame Agnes. Lustspiel in drei Acten von Julien Berr de Turique. In Scene gesetzt von Sigmund Lautenburg. Vorher: Besuch nach der Hochzeit. (Une visite de nöces.) Lustspiel in 1 Act von Alexander Dumas. Deutsch von Paul Block. An⸗ fang 7 ½ Uhr.

Sonntag und folgende Tage: Madame Agnes. Vorher: Sympathie. Dramatischer Scherz in 1 Act von F. Dunkland. 8 In Vorbereitung: System Ribadier. Schwank in 3 Acten von Georges Feydeau und Maurice

Hennequin.

Neues Theater (am Schiffbauerdamm 42 ). Sonntag: Ensemble⸗Gastspiel des Residenz⸗ Theaters. Direction: Sigmund Lautenburg. Jugend. Ein Liebesdrama in 3 Acten von Max Halbe. An⸗ fang 7 ½ Uhr.

Victoria-Theater. Belle⸗Alliancestraße 7/8. Sonnabend: Z. 136. Male mit vollständig neuer Aus⸗ * Frau Venus. Modernes Märchen (großes C1“ mit Gesang und Ballet in 12 Bildern. Anfang 7 ½ Uhr. Sonntag: Frau Venus.

Theater Unter den Linden. Sonnabend: Pve von Palmay als Gast. Zum 1. Male:

ataniel. Operette in 3 Acten von Carl Görlitz und A. Braun. Musik von Ad. Ferron. Couplets theilweise von Jul. Freund. Inscenirt durch den artistischen Leiter Herrn Ed. Binder. Dirigent: Herr Kapellmeister Ferron. Mit vollständig neuer Ausstattung. Ein Drachenfest, aus dem Ausstattungs⸗Ballet „Die Welt in Bild und Tanz“. Anfam 7 ½ Uhr.

Sonntag: Dieselbe Vorstellung.

Adolph Ernst-Theater. Sonnabend: Zum 14. Male: Charley’s Tante. Schwank in 3 Acten von Brandon Thomas. Hierauf: Die Besegh. Hereshfttesce Posse mit Gesang in 1 Act von Ed.

acobson und Benno Jacobson. In Scene gesetzt von Adolph Ernst. Anfang 7 ½ Uhr.

Sonntag: Dieselbe Vorstellung.

Central-Theater. Direction: Richard Schultz.

Alte Igchhffraff Nr. 30. Sonnabend: Zum 32. Male: Berliner Vollblut. osse mit Gesang in 4 Acten von Jean Kren. usik von Julius Einödshofer. Anfang 7 ½ Uhr.

Gesellschast, der heute frühr hat die Reise in 6 Ta

keiten des Offizier⸗Casi Ein herrlicher Ausblick auf das Innsbruck und das Mittelgebirge bietet sich hier. Hofer's erhebt sich über einem Sockel aus braunrothem Branzoller etwa 18 Fuß hoch, vom Fußs bis zur Spitze der tange, welche Hofer in der Hand te Sockel erwies sich als zu klein. Natter's, der das Denkmal entwarf, ließ den Architekten Bluntschli aus Zürich nach Innsbruck kommen, damit dieser die richtigen Dimen⸗ sionen des Sockels angebe, behauenen Blöcken geformt ist, die einen trotzi markige erschütterlich da in ihrer imponirenden Schlichtheit. volle Kopf ist etwas vorgebeugt, in

mit der Rechten weist er 8 erscheint in seiner Landestracht. ihm bis mitten zu den muskulösen Waden, Schafwollstrümpfen bis zu den Knien sind über Knie und Schenkel grobgesponnenes Hemd und Die kurze, weitgeschlitzte Joppe Der schwere Säbel gürtet sich an einen quer über die recht Schulter hängenden Lederriemen bei der linken Hüfte an. finstere Antlitz, von einem bis zur Brust reichenden Bart wild um⸗ rahmt, beschattet ein breiter Filzhut. herniederwallt, drückt er mit der markigen Linken so nahe an die Brust, fragende Fahnenstange an die Krämpe des Huts sich Die Kleidung ist unschön und durchaus nicht

Die

lehnt und sie aufstülpt. einem Plastiker seine Aufgabe zu erleichtern, datter's Kunst es verstanden, die Unschönheiten dieser bäueris heit zu bewältigen; er hat die naturwahren Formen mit dem ffeect der ebt und mächtig wird die Phantasie angeregt. Wir blicken mit diesem Natter'schen Hofer den Berg Isel hinab, wir 8 das feindliche Gedränge ämpfer, die Thaten der Tiroler Fen drängen sich mächtig an

gegebenen Situation bel

Frau vortrefflich. (Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

8

von New⸗York in Southampton eintraf,

en 10 Stunden 35 Minuten zurückgelegt und damit die schnellste Fahrt gemacht, die bisher zwischen New⸗York und Southampton erzielt wurde.

Das Andreas Hofer⸗Denkmal, das, wie im Beisein Seiner Majestät des Kaisers von auf dem Berge Isel enthüllt wurde, wird in dem

wie folgt beschrieben: Porphyreinfassung versehene Freitreppe seiner Verlängerung

stand der Kaiserjäger, zu seiner Rechten sieht man die Baulich⸗ nos des auf dem Berge Isel stationirten Jäger⸗

unsere Erinnerung heran. naturalistisch gehalten. Eine Iüschrifttafe trägt die Worte: „Für Gott, Kaiser und Vaterland.“ Wilde Eich Waffentrophäen, Säbel und Schwerter sind rechts und links über die Inschriftentafel hineingesteckt; Wappenschilder eingelassen. 6 zeigt das Schild rechts in Basrelief den französischen, jenes links den österreichischen Adler und über dieser beiden Wappenadler sieht Ein Mitglied der böhmisch⸗lutherischen Gemeinde, das 85jährige man einen colossalen Adler. hat, wie die Füngen eine Fessel zerbrochen; ein 6 Der zur Linken trägt einen ehernen Friedenskranz in

Madrid, 29. September.

in Merida in der Provinz „W. T. B.“ mehrere Häuser in Brand gesetzt und einige Personen

Bis in

Wagner. „Ange

Weser“,

tasie aus „La Traviata“

Ueber eine mit einer gelangt man zum Mo⸗

befindet sich der Schieß⸗

Kloster Wilten, auf Die Einzelfigur

Der ursprünglich vom

ält. Die Wittwe

der aus übereinander gethürmten, wenig gewaltigen Ein⸗ Sandwirths steht un⸗ Der ausdrucks⸗ der Linken hält Hofer die Fahne, Innsbruck hinab. Der pefscermzeh Gestülpte schwere Lederstiefel reichen die von grobgestrickten gedeckt sind. Enge Lederhosen gezogen. Ueber die Brust legt sich ein ein breiter gestickter Ledergurt umschließ läßt die Brust frei.

Gestalt des

au

Das Die Fahne, die hoch über ihn

und doch hat en Derb⸗

zu schauen; die Gestalten der

Der Sockel ist in seinem unteren Theil enlaubäste bekränzen sie und mächtige

an den beiden Seiten des Sockels sind In kräftiger, freibewegter Umrahmung

er zur Rechten hat eben mit seinen ein Symbol der abgewehrten Fremd⸗

Durch eine Dynamit⸗Explosion Badajoz wurden laut Meldung des

Boston Spa. Der „N. Pr. Z.“ wird mitgetheilt: Hier ist am 23. September Frau Moscrip im Alter von 104 Jahren

die letzte Zeit war die Gesundheit der alten

Concerte.

Concert-Haus, Leipzigerstraße 48. Sonnabend:

Karl Mender⸗Concert. Fest⸗Ouverture von Weber.

Anfang 7 Uhr.

von Lortzing. Jubel⸗Ouverture

Königs⸗Gebet aus „Lohengrin“ von

Phantasie aus „Rigoletto“ von Verdi.

d'amour“, Walzer von Waldteufel. Phan⸗ von Verdi. „An der

für Piston von Pressel (Herr Steffens).

„Träumerei für die Violine“ von Dunkler (Herr Carnier).

Ü11111“;

Kle

Frl.

Else

Geboren: Eine Tochter: Freiherrn Senfft von Pilsach (Zuch bei Gramenz). Gestorben: Hrn. Sohn Director Rudolf Vogt (Insterburg). Hr. Major a. D. Karl von Flotow (Ludwigslust). 8 Siegfried von Jagow (Roscinno). Hr. irkl. Geh. Ober⸗Regierungs⸗Rath Josef Linhoff FWätsge . W.). osalie von Henselt, geb. Manger (Warmbrunn).

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Emma Lange mit Hrn. Freiherrn Eugen von Stromberg (Stettin). Verehelicht: Hr. Gerichts⸗Assessor Willy Buhse mit Frl. Clara Dunzlaff (Köslin). Hr. Divisions⸗ farrer Wilhelm 29 (Metz). Hr. st mit Hr. Prem.⸗Lieut. Egon von Naftif mit Frl. von Mertens. Hr. Lieut. A 1 entivegni mit Frl. Else Goltz (Voigtsdorf bei Bärwalde N.⸗M.). Hr. Prem.⸗Lieut. Hans von Bredau mit Frl. Alexandra von Kropff (Berlin). Hr. Lieut. August Freiherr von Hanstein mit

Schmidt mit Frl. Susanne Prem.⸗Lieut. Fritz von rl. Ella von Puttkamer (Potsdam).

rmand von

Agnes von dem Knesebeck (Frankfurt a. O.). r. Lieut. Leo Ewald von Kleist mit Frl.

Chales von Beaulieu (Kunterstein). Hrn. Ober⸗Amtmann

Albert Thierfelder

rofessor Dr. Felix (Rostock)h. Hr. Landgerichts⸗

Verw. Fr. Staatsrath

Berli

holter

Sonntag: Verliner Vollblut. Tageskasfe: Vormittag von 10 bis 2 Uhr. Abend⸗

ng 79 8 Sonntag: Der Vogelhändler.

kasse von 6 ½ Uhr ab.

sowie

und eine Bekanntmachun Generallandschafts⸗Direction, betr. wieder⸗

Redacteur: Dr. H. Klee, Director. 89

Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sechs Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage), der Schlesischen

Aufruf gekündigter Schlesischer land⸗ schaftlicher Pfandbriefe,

ein Prospect von F. Soennecken’ Verlag zu Berlin, Bonn, Leipzig.

)

666 Gesellschaften ihre Linien elektri nach dem oberirdischen Trolly⸗System) betreiben. Die

Erste Beilage

s⸗Anzeiger und Königlich Preußisch

Die Weltausstellung in Chieago. Das Verkehrswesen. III.*)

m. Bezüglich der allgemeinen Construction der amerikanischen Locomotiven haben wir noch nachzutragen, daß in der Aus⸗ stellung die häufige Anwendung des Compound⸗Systems auf⸗ fällt, welches eine bessere Ausnutzung der Zugkraft gestattet und den Vortheil der Brennmaterialersparniß gewährt. In der äußeren Erscheinung der Locomotiven sind ferner bemerkens⸗ werth die hohe Lage der Kessel, die Anwendung vorderer Dreh⸗ estelle und die sehr solide Construction des Rahmens. Be⸗ sonderes Interesse erregen diejenigen Locomotiven in der Ausstellung, mit welchen neuerdings auf allerdings sehr günstigen Strecken zwischen New⸗York und Chicago unge⸗ wöhnlich hohe Zuggeschwindigkeiten (streckenweise bis zu 64 km in der Stunde) erzielt worden sind. Die riesigen Dimensionen dieser Maschinen, welche bis zu 1500 Pferde⸗ stärken zu leisten haben, erregen allgemeines Erstaunen. Maschinen dieser Art haben ein Reingewicht mit Tender bis zu 92 t, Cylinderdurchmesser von fast einem halben Meter, m Kolbenhub, 2,2 m Triebwerkdurchmesser, eine Gesammt⸗ Heizfläche von 180 qam und arbeiten mit einem Dampf⸗ überdruck von 13 Atm. Sie führen mit sich einen Vorrath von 6 t Kohlen und 16 chm Wasser.

Es ist bekannt, daß man in Amerika vielfach das Roh⸗ petroleum als Heizmaterial für industrielle verwendet. Die sämmtlichen (58) Dampfkessel der Ausstellung werden nur auf diese Weise geheizt, um jeden Kohlenrauch zu vermeiden. Die Ausstellung verbraucht täglich etwa 1500 Barrels à 1701 Rohöl, welches aus einer Entfernung von mehr als 20 eng⸗ lischen Meilen vermittels einer 8 Zoll weiten Röhrenleitung zum Ausstellungsplatz befördert wird. Beiläufig sei bemerkt, daß man früher an einzelnen Orten, besonders in Pittsburg, das der Erde entströmende Gas direct zu industriellen Feuerungen der verschiedensten Art verwendete. Diese Ver⸗ wendung hat bedeutend nachgelassen, da der Gasdruck besonders in der Winterszeit außerordentlich wechselte, sodaß sich ein regelmäßiger Fabrikbetrieb nicht darauf gründen lese Gegenwärtig wird das Erdgas nur noch vereinzelt zu untergeordneten Zwecken verwendet, nachdem sich die Fabrikbetriebe den modernen Kohlen⸗ feuerungen zugewandt haben. Die Rohölfeuerung hat man auch für Locomotiven in Anwendung gebracht, wenn auch nicht mit allgemeinem Erfolg. Der Verfasser fand auf den Werken der Standard Oil Company in Whiting bei Chicago, welche in jeder Richtung für Techniker höchst sehens⸗ wirth sind, mehrere schwere Rangirlocomotiven, welche nur mit sogenanntem reduced oil (einmal destillirtem Rohöl, aus welchem die leichteren Oele weggewonnen sind) geheizt wurden. Dieses Oel hat einen Entzündungspunkt von etwa 300 ° F. und 0,8974 specifisches Gewicht. Das Oel befindet sich in einer Menge von etwa 16 Barrels in dem Tender der Locomotive aus dessen hinterem Ende es mittels einer Rohrleitung nach der Feuerbüchse geleitet wird. In der Feuerbüchse ist ein Gewölbe aus feuerfesten Steinen angebracht, welche ins Glühen kommen und das durch einen Dampfinjector feinvertheilte Oel entzünden. Was den Oelverbrauch betrifft, so rechnet man, daß 2 Barrels vt je 40 Gallonen Oel einer Tonne guter Loco⸗ motivkohle gleichkommen. Da aber die Gallone Oel in Whiting nur 1 ¼⁴ Cents kostet, 2 Barrels also 1 Dollar, während der

Preis einer Tonne Locomotivkohle sich auf 1 ¾ Dollar stellt,

so bringt dort die Oelheizung der Locomotiven einen erheb⸗ lichen Vortheil mit sich. Selbstverständlich spielt hier die Frachtfrage eine maßgebende Rolle. In einigen Gegenden, wo das Brennholz zum Anzünden der Locomotiven nicht sehr billig zu haben ist, benutzt man zu diesem Zweck ebenfalls Roh⸗ petroleum, welches durch gepreßte Gb in erhöhte Behälter und von hier aus in einer jede Gefahr ausschließenden eise zu den einzelnen Locomotiven geleitet wird. Wir kommen nunmehr zur Besprechung des Straßen⸗

bahnwesens, welches in Amerika eine ganz hervorragende Rolle spielt und die deutschen Einrichtungen bei weitem über⸗

trifft. Die Ausstellung bietet, wie schon früher bemerkt wurde,

auf dem Gebiete des Straßenbahnwesens nur sehr wenig, man

ist also darauf angewiesen, seine Studien in den Betrieben elbst zu machen. Und da kann man allerdings sehr vieles ehen und lernen, wenn auch selbstverständlich die dort üblichen

Betriebssysteme nicht ohne weiteres auf unsere Verhältnisse

übertragen werden können. Wir finden in Amerika alle be⸗ kannten Betriebsarten im Gebrauch, nämlich Pferdebahnen, Dampfbahnen, elektrische Bahnen mit oberirdischer und unter⸗

irdischer Stromzuführung, Kabelbahnen, Gasmotoren und ver⸗ einzelt noch andere Systeme. des Straßenbahnbetriebes geht aus folgenden Ziffern hervor. Es bestehen zur Zeit in den wereswigten Staaten und Canada

Die bedeutende Ausdehnung

insgesammt 1155 Straßenbahn⸗Ge elschaftnn von welchen

(fast ausschließlich 1 esammt⸗ länge der im Betriebe stehenden Straßenbahnen und der

unserem Begriff „Kleinbahnen“ entsprechenden Strecken beträgt

11 692 Meilen = 18 707 km. Auf Pferdebahnen entfallen hiervon 4200 Meilen, auf elektrische Bahnen 6280 Meilen,

auf Dampfbahnen 733 Meilen und auf Kabelbahnen 479 Meilen. Die größte Betriebsleistung weisen unbedingt die Kabelbahnen auf, welche in einigen Städten stets mit aus drei Wagen (einem B“ grip car und zwei trailors) bestehenden Zügen fahren. In den Stunden des stärksten Betriebes

(6 bis 8 Uhr Morgens und 5 bis 8 Uhr Abends) werden

die Kabelbahnen derart ausgenutzt, daß jede Minute einer der eben erwähnten Züge fährt. Trotzdem sind alle Wagen überfüllt; das amerikanische Publikum ist an die Be⸗ nutzung der Straßenbahnen 5 sehr gewöhnt, daß es die Un⸗ bequemlichkeiten der’ Ueberfüllung mit in den Kauf nimmt. Bei diesem außerordentlichen Andrang ergeben sich denn ganz enorme Verkehrsziffern. Die drei größten Straßenbahngesell⸗ schaften in Chicago z. B., deren Linien insgesammt 603 km. umfassen, worunter 129 km Kabelbahnen, beförderten im Jahre

*) Vergl. die Nummern 217 und 225 des „R.⸗ u. St.⸗A.

Berlin, Freitag, den 29. September

1892 zusammen 240 Millionen Personen, d. h. 400 000 Per⸗ sonen pro Gleiskilometer. Zum die Loe Per⸗ siffern von Berlin und Frankfurt a. M. dienen. Die Große Berliner Pferdebahn⸗Gesellschaft hatte im Geschäftsjahr 1890 eine einfache Gleislänge von 236 km und beförderte 121 ¼˖ Mil⸗ lionen Passagiere. Zu diesem eigentlichen Straßenbahnverkehr koömmt in Berlin allerdings noch der riesige Stadtbahnverkehr, der Verkehr der Vorortsbahnen und der Droschkenverkehr, welcher letztere in Chicago ganz minimal ist. Frankfurt a. M. ferner hatte in 1891 einschließlich aller Vorortsbahnen 66 km einfaches Straßenbahngleise mit einer Gesammtfrequenz von 19 Millionen Fahrgästen. Die Strasgenbasmrgefer en auf der Westseite von Chicago allein hat eine Gleislänge von 240 km, sodann 50 km Kabelbahn. Der Pferdebestand dieser Gesellschaft beträgt 4400 Stück. Die Frequenz stellte sich im letzten Jahre auf 92 Millionen Fahrgäste. Für den Kabel⸗ betrieb hat die Gesellschaft 6 Kraftstationen, in welchen ins⸗ gesammt eine Dampfkraft von etwa 15 000 Pferdestärken er⸗ zeugt wird. Wenn man die beiden großen Gesellschaften auf der Nordseite und auf der Südseite von Chicago mitrechnet, so ergiebt sich für eine Gesammtlänge von 129 km Kabelbahn eine Leistung sämmtlicher Kraftstationen von etwa 29000 Pferde⸗ stärken. Die Frequenz der Kabelbahnen in Chicago ist eine derartige, daß durchschnittlich ein Wagen, welcher normal 40 Personen faßt, auf einer Tour von 8 km Länge im ganzen 275 Personen befördert. Man sieht hieraus, wie oft das Publikum wechselt und wie günstig der in Amerika überall eingeführte Einheitstarif von 5 Cents für die Gesell⸗ schaften ist, da nur ein kleiner Theil der Passagiere die sehr langen Strecken wirklich fäͤhrt. Die Anlagekosten für die motorischen Straßenbahnbetriebe sind selbstverständlich sehr hohe: man rechnet in Amerika für eine englische Meile ein⸗ faches Gleise, einschließlich der meist sehr primitiven Pflasterung, ohne Kraftstation und rollendes Material etwa 50 000 Dol⸗ lars für Kabelbahnen, 45 000 Dollars für elektrische Unter⸗ nnbahnenf s- 000 S 18 elektrische Bahnen mit ober⸗ uführung, 15 ollars für Dampfbahn

10 000 Dollars für Pferdebahnen. u“ und,

Die geschilderte großartige Entwickelung des amerikanischen Straßenbahnwesens ist nur dadurch mögfich geworden, daß man die Straßenbahnen als rein industrielle Unternehmungen⸗ betrachtete, von welchen man nach aller Möglichkeit Be⸗ lastungen und erschwerende Bedingungen fernhielt. Dadurch wurde das Kapital auch für solche Linien leicht herangezogen, welche eine Rentabilität nicht von vornherein erwarten ließen. Da ferner der Kapitalist in der rationellen Aus⸗ beutung seiner Anlage in keiner Weise gestört und beeinträch⸗ tigt wurde, so brauchte er nicht ängstlich nach der Höhe der Anlagekosten zu sehen, sobald nur die Betriebs⸗ kosten verhältnißmäßig niedrig waren. Das ist der Grund für die sehr rasche Entwickelung des in der Anlage sehr theuren Kabelbahnsystems, welches man seit einigen Monaten nun auch auf dem Broadway in New⸗York engefge hat. Wie in jeder amerikanischen Industrie gilt auch im Straßenbahnwesen der Grundsatz, daß immer das⸗ jenige Betriebssystem gewählt wird, 186 trotz hoher An⸗ lagekosten den billigsten Betrieb verspricht. Neben den ver⸗ schiedenen Arten von motorischen Betrieben spielt auch der Pferdebahnbetrieb noch eine bedeutende Rolle, insbesondere für Nebenstrecken und für die Zuführungsstrecken der Kabel⸗ und Dampflinien. Die und solche Strecken, welche eine erhebliche Verkehrsentwickelung versprechen, richtet man von vornherein fast ausschließlich auf motorischen Betrieb ein, um der rasch wachsenden Frequenz mit Sicherheit Fen ge8 zu können. Der motorische Betrieb kann aber nur ann ausgenutzt werden, wenn möglichst oft gefahren wird, sodaß infolge der Fahrgelegenheit das gla likum nur um so mehr an die vetang der Straßenbahnen gewöhnt wird. Die Concession für den Bau und Betrieb von Cxraßen⸗ bahnen und Kleinbahnen ist ohne erhebliche Schwierigkeiten zu erlangen. Wer eine Straßenbahn anlegen will, hat zunächst nur die Zustimmung der Mehrheit der an der betreffenden Straße interessirten Grundbesitzer vbeizubringen, welche selbst⸗ verständlich niemals versagt wird. Dann wird nach erfolgter Wahl des Betriebssystems die Concession seitens der Stadt⸗ verwaltung oder, wenn es sich um eine mehrere Gemeinde⸗ bezirke durchschneidende Bahn handelt, seitens der Staats⸗ verwaltung ertheilt, und zwar in der Regel auf Se Dauer. Der Bau der Anlage unterliegt gar keinen Beschränkungen, die Bedingungen beziehen sich nur auf die Wahl des Schienenprofils, auß die Straßenpflasterung und Unterhaltung des Pflasters und auf die gewöhnlich sehr geringen Abgaben. Der Maximaltarif von 5 Cts. pro Fahrgast ist ifcgeich Minimaltarif. Die Auflage der Straßenpflasterung ist sehr wesentlich leichter als für die Straßenbahnen in Deutschland. Abgesehen von den eigentlichen Verkehrscentren amerikanischer Städte, sind die Straßen überhaupt nur in den Straßenbahngleisen und auf jeder Seite derselben noch einen Fuß breit gepflastert. Dieses Pflaster ist sehr primitiv und billig, man verwendet meist nur Geröllsteine oder Holz aus rohen, runden Da die Straßen meist keinen guten FhrterGedns haben, so liegen die Gleise durch⸗ weg viel schlechter als bei uns, zumal sich fast der ganze Fuhrwerksverkehr wegen des schlechten Zu⸗ standes der Straßen auf dem Gleise abwickelt. ie hölzernen Lang⸗ oder Querschwellen liegenden oder durch gußeiserne Stühle befestigten Schienen sind durch einen angewalzten Luppen derart im Profil gestaltet, daß die Räder der Fuhrwerke leicht in der Gleisespur laufen, während aller⸗ dings das Verlassen des Gleises einige Schwierigkeiten macht. Die Abgaben der Straßenbahnen sind 8 gering. Das Maximum der Fetgab⸗ besteht in den großen Städten darin, daß für jeden im Betrieb befindlichen Mrsn ga en eine jähr⸗ liche Gebühr von 50 Doll. (meist nur die Hälfte dieses Satzes gezahlt wird, während die angehängten Wagen frei sind 8 sonstige Abgaben von der Betriebseinnahme unbekannt sind. An anderweiten Lasten und Steuern wird ein Maximum bis zu 1 % vom Werthe des Grundeigen⸗ thums und der Gebäude gezahlt. Dem gegenüber steht der Einheitstarif von 5 Cents, welcher im Vergleich zu der von

den Fahrhäͤsten durchschnittlich durchfahrenen Strecke sehr hoch ist, zumal Abonnements irgend welcher Art nicht existiren, sondern im wesentlichen Unterschiede gegen unsere Verhältnisse jeder Fahrgast den vollen Einheitstarif zahlt. Nur in ganz vereinzelten Fällen, die aber für das allgemeine Bild des amerikanischen Straßenbahnwesens garnicht in Betracht kommen, giebt es kleine Fahrpreisvergünstigungen für Arbeiter. Die Länge der Strecke, welche man für den Einheitspreis von 5 Cents durchfahren kann, ist außerordentlich verschie⸗ den; es hängt dies ganz von der Linieneintheilung in der betreffenden Stadt und von dem Verhältniß de verschiedenen Straßenbahn⸗Gesellschaften zu einander ab. Im großen Durchschnitt wird diese Länge kaum über 6 km be⸗ tragen. In einzelnen Städten geben die Gesellschaften für ihre verschiedenen eigenen Linien mit directem Nelschaf oder auch für die Linien anderer Gesellschaften sogenannte Transfer⸗ tickets ohne besondere Nachzahlung aus, sodaß man z. B. in San Francisco, wenn man bekannt ist, sehr lange Strecke für 5 Cents fahren kann. Die Masse der Fahrgäste abe fährt immer nur verhältnißmäßig kurze Strecken. gemeinen werden Fahrscheine auf den Straßenbahnen nicht aus gegeben, soweit es sich nicht um die vorerwähnten Transfer⸗ticket handelt. Die Schaffner sind gehalten, nach jedesmaligem Empfan des Fahrgeldes den in verschiedener Form bestehenden Registrir apparat in Bewegung zu setzen, welcher ein Glockenzeiche giebt und zugleich die Zahl der Passagiere anzeigt. Ein regelmäßige Controle der Schaffner kann bei dem riesigen Ver kehr nicht stattfinden, sie erfolgt nur durch eine Art von Ge⸗ heimpolizisten, welche im Auftrage der Bahngesellschaften di Linien befahren. Bei der Größe des Verkehrs und der seh häufigen Ueberfüllung der Wagen ist indessen diese Control auch nur eine sehr mangelhafte, die Bahngesellschaften werden deshalb sehr häufig betrogen. Nur bei den Hochbahnen bei welchen man durch besondere Eingänge zu den Bahnsteigen gelangt, ist durch die Ausgabe von Fahrj einen, welche man vo em Betreten des Bahnsteigs in einen durch einen Beamten bedienten Glaskasten zu werfen hat, der Betrug un möglich Ffnnache Der Dienst des Personals der Straßen⸗ bahnen ist bei dem großen Verkehr selbstverständlich nicht leicht Die gew chaliche Dienstzeit beträgt zehn Stunden die Ueber stunden, die sehr häufig vorkommen, werden besonders bezahlt Der Lohn für Schaffner, Kutscher, Führer oder die sogenannten grip-men bei den Kabelbahnen beträgt 21 bis im Maximum 25 Cts. für die Stunde; dienstfreie Tage giebt es im allge meinen nicht, und nur in ganz vereinzelten Fällen nehmen sich die ihres erkrankten oder dienstunbrauch bar gewordenen Personals an. Auch wird nur derjenig dauernd im Dienst behalten, welcher voll und ganz den ziemlich hochgestellten Anforderungen genügt. Diese Verhültnise sind also ganz wesentlich anders als bei uns. Kündigung fristen für das Personal kennt man im allgemeinen nicht, es besteht vielmehr nach beiden Seiten hin volle Freiheit, das Dienstverhältniß von einem Tage zum andern zu lösen. Der Dienst des Betriebspersonals ist durch den fast gänzlichen Weg fall jeder Schreibarbeit erleichtert, sodann ist das amerikanische Publikum beeechemes daran gewöhnt, dem Fahrpersonal den Dienst so leicht wie möglich 8 machen; das Publikum 8 immer und überall das Bestreben, im Interesse der eitersparniß bei der prompten Erledigung des Straßenbahn⸗ verkehrs selbst mitzuwirken. Ohne diese sehr löbliche Eigenschaft des Publikums wäre die Bewältigung des Riesenverkehrs gar⸗ nicht denkbar.

8

Gesetze, Verordnungen ꝛc.

Das Strafgesetzbuch für das Deutsche Rei 15. Mai 1871. Mit den Entscheidungen des lche Röhich Von Dr. P. Daude, Geheimem Regierungs⸗Rath und Universitätsrichter in Berlin. Fünfte Auflage. r. geb. 3 Verlag von H. W. Müller, Berlin. Diese Ausgabe hat von Jahr zu Jahr in der Praxis der Gerichte eine größere Anerkennung gefunden, wovon die fünfte Auflage beredtes Zeugniß ablegt. In dieser sind die durch die Reichsgesetze vom 26. März, 19. Juni und 3. Juli 1893 ver⸗ anlaßten Abänderungen des Strafgesetzbuchs, sowie die inzwischen öffentlichten Entscheidungen des Reichsgerichts berücksichtigt. B Volkswirthschaft. Handwörterbuch der Staatswissenschaften, hera Professor Dr. J. Conrad in Halle, Professor Dr. L. ster in Breslau, Professor Dr. W. Lexis in Göttingen und Pro fessor Dr. Edg. Loening in Halle. (Verlag von Gustav Fischer in Jena.) Von diesem hochbedeutenden Werk ist soeben der fünfte Band erschienen. Er umfaßt die Buchstaben N bis S, von Nach⸗ druck bis Statik. Wir heben daraus die nachstehenden Artikel als bemerkenswerth hervor: Normalarbeitstag, von Stieda; Papiergeld von Lexis; Patentrecht, von dem Regierungs⸗Rath Robolski; ost⸗ sparkassen, von dem Wirklichen Geheimen Rath Fi von Zuckerkandl; Uebersichten zur Geschichte der Preise von Lexis; Preßgewerbe und Preßrecht, von Hermann Rehm; Quittungssteuer, von Max von eckel; Raubbau und Statik, von dem Geheimen Regierungs⸗Rath Maerker in Halle; Recht auf Arbeit, von Adler; Reichsfinanzen, von Unter⸗Staatssecretär z. D. von Mayri Reichs⸗Gesundheitsamt, von Regierungs⸗Rath Dr. Rahts; Reichs⸗Versicherungsamt, von Präsident Bödiker; E von Dr. Kärger; Silber und Silberwaͤhrung, von Lexis; Sonntagsarbeit von Stieda; Socialdemokratie, von Adler; Socialismus und Com⸗ munismus, von Adler; Staatsschulden, von Professor Lehr in Mün⸗ chen. Es sind nicht nur die wissenschaftlichen Darlegungen, welche das Werk werthvoll machen, sondern namentlich auch die Beibrin ung eines E“ für jeden Gegenstand, das die Handhabe zu gründlicher Orientirung und zu selbständiger Pe. dat die, Hindt —N— Die Volkswirthschaft im Königreich Sachsen. Historisch, hesghagEann und statistisch dargestellt von Heinrich Ge⸗ bauer, Lehrer an der öffentlichen Handelslehranstalt der Kaufmann⸗ schaft zu Dresden. Drei Bände. Pr. 30 Dresden, Verlag von Wilhelm Frensch Kgl. sächs. Hofbuchhandlung. Die Widmung dieses Werks ist von Seiner Majestät dem 89 ig von Sachsen an⸗ genommen worden. Es werden darin die thatsächlichen Zustände der Volkswirthschaft im Königreich in eingehender und Feee Weise dargestellt, sodaß hiermit nicht nur dem Geschäftsmann eine orien⸗ tirende Uebersicht über die allgemeine wirthschaftliche Lage seines eigenen und der verwandten Geschäftszweige, sondern auch dem National⸗ ökonomen eine zuverlässige Sammlung werthvoller Mittheilungen nebst Quellennachweisen über ganz specielle Gebiete der Culturgeschichte und