1893 / 240 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 06 Oct 1893 18:00:01 GMT) scan diff

und 9108 = 45,73 Proc. eine dauernde theilweise Erwerbsunfähigkeit der Verletzten zur Folge. Die Getödteten hinterließen 3937 entschädigungsberechtigte Personen (1364 Wittwen, 2520 Kinder, 53 Ascendenten). 1“

75 Unfälle (darunter 9 = 12,00 Proc. mit tödtlichem Ausgang) entstanden durch Verbrennung, Verbrühung oder Aetzung, 19 545 (darunter 1996 = 10,21 Proc. tödtlich) durch Verwundung, Quetschung oder Knochenbruch auf mechanischem Wege, 41 durch Ersticken, 48 durch Ertrinken, 73 8; 61 = 83,56 Proc. tödtlich) durch Blitzschlag, 65 (darunter 62 = 95,38 Proc. tödtlich) durch Hitzschlag, 71 durch

ost ꝛc. stönef die Betriebseinrichtungen und Vorgänge, bei welchen sich entschädigungspflichtige Unfälle ereignet haben, vertheilen die Unfälle sich derart, daß 2542 bei der Handhabung und Bedienung von Maschinen, 3718 bei Arbeiten in landwirth⸗ schaftlichen Gebäuden und 22 dem Hofe, 1444 bei Arbeiten auf dem Felde, 1899 bei Arbeiten im Walde, 530 bei der Baumzucht, 2086 bei der Thierhaltung, 5700 beim Leiten von sowie beim Auf⸗ und Abladen, 1328 auf dem Wege von und zu der Arbeit und 671 bei sonstigen Ver⸗ richtungen vorgekommen sind. Auf der Jagd haben sich 19 Unfälle ereignet. 1“ 4 1— In Bezug auf die Ursachen für sämmtliche Unfälle haben sich 3624 = 18,20 Proc. durch das Verschulden des Arbeit⸗ gebers zugetragen, und zwar durch das Fehlen von Schutz⸗ 8 8 2261 Fällen = 11,35 Proc.), durch mangel⸗ hafte Betriebseinrichtungen (in 1115 Fällen = 5,680 Proc.) und durch fehlende oder ungenügende Anweisung (in 248 Fällen = 1,25 Proc.); 4866 Unfälle = 24,43 Proc. sind durch Verschulden des Arbeiters eingetreten, und zwar durch eee Unerfahrenheit und Unacht⸗ samkeit (in 4259 Fällen = 21,38 Proc.), durch Leicht⸗ 8 18 (in 300 Fällen = 1,51 Proc.), durch Handeln wider bestehende Vorschriften ꝛc. (in 155 Fällen = 0,78 Proc.), oder endlich durch Nichtbenutzung oder Beseitigung vor⸗ handener Schutzvorrichtungen (in 152 Fällen = 0,76 Proc.); durch die gemeinsame Schuld des Arbeiters und Arbeitgebers zugleich haben sich 4006 Unfälle = 20,11 Proc. und durch die Schuld von Mitarbeitern oder dritten Personen 547 Unfälle = 2,75 Proc. ereignet. Es sind demnach 13 043 = 65,49 Proc. aller entschädigungspflichtigen Unfälle auf irgend ein Ver⸗ schulden zurückzuführen; dieselben hätten bei geeigneten Schutz⸗ vorrichtungen, strenger Pflichterfüllung und sachgemäßem Handeln aller Betheiligten vermieden werden können. Das Rundschreiben, mittels dessen das Reichs⸗Versicherungsamt die Statistik zur Kenntniß der Berufsgenossenschaften bringt, schließt mit den Worten: 1 „Alljährlich je tausend schwere Unfälle durch Fall aus Bodenluken ꝛc., durch Sturz vom Wagen während der Fahrt, durch Futterschneidemaschinen, durch Dresch⸗ ꝛc. Maschinen, durch fallende und rutschende Stämme und Aeste sprechen eine eindringliche Sprache zu jedem Menschenfreunde. Ganz abgesehen von den durch so viele Unfälle veranlaß⸗ ten Kosten, fordern die Noth und das Elend, das trotz aller Renten an den Unfällen haftet, die ganze Energie und Um⸗ sicht der Betheiligten zu deren Bekämpfung heraus’..

Das Kaiserliche Gesundheitsamt macht folgende

Cholerafälle bekannt: Zufolge Nachrichten aus Hamburg erkrankten am

5. d. M. auf einem Segelschiffe 3 Personen, von welchen

2 gestorben sind. 1 .

G In der Bergcolonie Hohenkränig (LKreis berg N.⸗M.) 1 Erkrankung.

Königs⸗

Homburg v. d. H., 5. Oktober. Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Heinrich, Ende der vorigen Woche in Darmstadt eingetroffen war, ist heute mit dem Prinzen Waldemar zum Besuch Ihrer Majes Kaiserin Friedrich von dort hier angekommen

8 Hessen.

Seeine Königliche Hoheit der Großherzog hat vorgestern,

wie die Daruse Ztg.“ meldet, den Flügel⸗Adjutanten Seiner

Königlichen Hoheit des Herzogs von Sachsen⸗Coburg⸗Gotha,

General⸗Major von Schrabisch behufs Entgegennahme des Benachrichtigungsschreibens von dem Regierungsantritt Seiner Königlichen Hoheit des Herzogs Alfred von Sachsen⸗Coburg⸗ Gotha in Audienz empfangnn.

Sachs en⸗Altenburg. 8 Seine Hoheit der Herzog ist der „Magd. Ztg.“ zufolge vorgestern nach Kamenz in Schlesien abgeresstt.

Lübeck. J Die Zusammensetzung der für die Ausführung des Elb⸗ Trave⸗Kanals vorgesehenen „Kanalbaubehörde“ ist nunmehr erfolgt. Seitens des Senats sind der Behörde bei⸗ geordnet: Senator Dr. H. Klug und Senator Wolpmann; als bürgerliche Deputirte sind vom Bürgerausschuß erwählt: Rechts⸗ anwalt Dr. Stooß, Konsul Fehling, Kaufmann Poshehl, Gerichtschemiker Schorer, Kaufmann Bertling und Ge⸗ werbebank⸗Director Schacht. Der Vorsitz ist dem Senator Dr. Klug übertragen. Als berathendes Mitglied nimmt Wasserbau⸗Director Rheder, der die Pläne entworfen und mit der Oberleitung der Bauausführung betraut ist, an den Sitzungen theil.

der

Bremen. 8

Wie die „Wes.⸗Ztg.“ erfährt, wird Seine Königliche Hoheit der Großherzog von Oldenburg bei der Ent⸗ hüllung des Kaiser Wilhelm⸗Denkmals durch Seine Königliche Hoheit den Erbgroßherzog vertreten sein. Seine König⸗ liche Hoheit der Prin 118 . von Preußen ist am Er⸗ 8.. verhindert. Außerdem werden anwesend sein: der eichskanzler Graf von Caprivi, der Staatssecretär des

Antworten des Kaisers auf die Ansprachen der Deputationen in Boros⸗Sebes und Güns statt. Der Abg. Bartha beantragte im Namen der äußersten Linken, daß der Regie⸗ rung die Mißbilligung des Hauses ausgesprochen werde. Graf Apponyi legte den Entwurf einer Adresse an die Krone vor, worin die Loyalität und das unerschütterliche Ver⸗ trauen der ungarischen Nation zu dem Monarchen hervorgehoben und die Bitte ausgesprochen wird, der Kaiser möge der ungarischen Nation bedingungsloses Vertrauen schenken und die durch die in Boros⸗Sebes und Güns ertheilten Antworten hervorgerufenen Besorgnisse zerstreuen. Der Minister⸗Präsident Dr. Wekerle erklärte darauf, die Regierung übernehme für den Inhalt der ihr bekannt gewesenen . Antworten die volle Verantwortung. Gegen staatsfeindliche Agitationen treffe die Regierung die erforderlichen Maßnahmen, und sie werde, falls dies nöthig sein sollte, neue de beantragen. Der Minister kündigte sodann die demnächstige Vorlegung eines Gesetzentwurfs über das Versammlungsrecht an. Die Verfassung und die Gesetze seien niemals vorher so energisch betont worden als in Boros⸗Sebes, und es sei bedauerlich, daß gerade ungarischerseits die Ermahnung des Monarchen devolvirt worden sei. Der Minister wies endlich auf den im öffentlichen Leben zu Tage tretenden Terrorismus hin, betonte den bleibenden Charakter der Ausgleichsbasis und stellte eine baldige Vorlage über die ungarische in Aussicht. Zum Schluß sprach sich der Minister gegen die oppositionellen Anträge aus. Die weitere Debatte wurde sodann auf heute vertagt.

Der Finanzausschuß des Unterhauses begann gestern die Budgetberathung. Bei den Kosten der Hofhaltung erklärte der Minister⸗Präsident Dr. Wekerle, die bereits ausgearbeitete Vorlage über die Frage der Hofhaltung habe die principielle Gutheißung des Kaisers erhalten. Auf eine Anfrage erklärte der Minister⸗Präsident ferner, daß er eine selbständige Hofhaltung niemals versprochen habe und eine solche vom politischen Standpunkt auch nicht für richtig halte. 1 Der General⸗Convent der ungarischen evangelischen Kirche Augsburger Confession hat den Baron Pronay zum General⸗ Inspector wiedergewählt.

Großbritannien und Irland. ““

In einer am Dienstag in Edinburg abgehaltenen unionistischen Versammlung erwiderte Goschen auf die neuliche Rede Gladstone’s gegen das Oberhaus. Der Redner wies, der „Allg. Corresp.“ zufolge, um den Unterschied in der Stellung der Lords zu der Reformbill 1832 und ihrer jetzigen zur Homerule⸗Vorlage zu beleuchten, ein Unterschied, der durch Gladstone’s historische Rückblicke verwischt worden sei, auf den Unterschied in der Mehrheit im Unterhause hin welche die beiden fraglichen Vorlagen erhalten hätten. 1832 habe die Mehrheit 162 Stimmen, jetzt 32 Stimmen betragen. Da⸗ mals hätten sich die Pairs von einer ungeheuren Volks⸗ strömung zu Gunsten der Reformbill leicht überzeugen können. Das ganze Land sei von Protestversammlungen durch und durch aufgewühlt gewesen; es habe ein Druck auf dem Handel gelegen, und als bekannt geworden sei, daß die Lords die Bill verworfen hätten, seien die Kirchenglocken geläutet und Massen⸗ versammlungen von 150 000 Menschen veranstaltet worden ec. Wenn sich heute 150 000 Menschen in Birmingham ver⸗ sammelten, so würde dies sicherlich geschehen, um die Lords in ihrer Haltung zu bestärken. Wenn hinter der Regierung und ihrer Bill solche Volks⸗ massen steckten wie damals, so möchten sie doch hervorkommen! Wenn Gladstone dessen sicher wäre, so würde er sicherlich zur Auflösung des Hauses schreiten. Was er aber nun zu thun gedenke, ob er die Bill wieder einbringen werde oder nicht, hülle sich in Dunkel. Die Lords brauchten unter diesen Um⸗ ständen solche Mystificationspolitik nicht zu fürchten, die ebenso wie auf die irische Reformbill auch auf die Achtstundenbill für die Bergarbeiter und die Vorlagen n Entstaatlichung der Kirche in Wales und Schottland ihre Schatten werfe.

Frankreich.

Der „Temps“ meldet, der Prinz August von Sachsen⸗Coburg, ein Enkel Dom Pedro's, des ehemaligen Kaisers von Brasilien, habe sich gestern früh in Pauillac auf dem Packetboot „Brésil“ eingeschifft. b

Alle Staaten der lateinischen Münzunion haben, dem „W. T. B.“ zufolge, ihre Zustimmung zu dem Zu⸗ sammentreten der Münzconferenz am 9. d. M. erklärt. Der Gegenstand der Conferenzverhandlungen wird sein, gewisse Detailfragen über die Anwendung der Convention zu ordnen. Die Fragen des Bimetallismus und der Aufhebung der Con⸗ vention werden nicht erörtert werden.

Der General Saussier hat, wie der „Magd. Ztg.“ berichtet wird, ein Schreiben an den Kriegs⸗Minister, General Loizillon gerichtet, worin er sein Bedauern darüber aus⸗ spricht, daß der Ministerrath ihm die Absicht der Verfolgung Cassagnac's wegen des den General Saussier beleidigenden Artikels nicht mitgetheilt habe, und den Preß rozeß gegen den Herausgeber der „Autorité“ als unnütz bezeichnet.

Der Chef⸗Redacteur des „Figaro“, Francis Magnard, bespricht in einem Artikel die von mehreren Blättern ge⸗ brachte Meldung über eine angebliche Entsendung von Agents provocateurs nach Paris und Toulon anläßlich der russischen Feste. Magnard bezweifelt die Richtigkeit der Meldung und ist der Ansicht, die Franzosen müßten sich vor allem gegen ihren eigenen Enthusiasmus, ihre

1“

eigenen Nerven und gegen sich selbst wehren.

Spanien.

Der gestrige Ministerrath, in welchem die Königin⸗ Regentin den Vorsitz führte, beschäftigte ssich dem „W. T. B.“ zufolge ausschließlich mit der Frige des Angri fs gegen Melilla. Es wurde beschlossen, energis gegen die Mauren vorzugehen. In der Umgebung von Melilla werden die Befestigungsarbeiten ohne Unterbrechung fortgesetzt. Eine halbe Brigade ist gestern von Malaga na halbe Brigade. Der Commandant von Melilla, General Ner e⸗ ist zum Divisionär befördert worden. Der

Innern Dr. von Boetticher, der Kriegs⸗Minister General der Infanterie von Kaltenborn⸗Sta chau ind der Mi der öffentlichen Arbeiten Thielen.

Oesterreich⸗Ungarn.

Im ungarischen Unterhaus fand, wie „W. T. B.“ berichtet, gestern die Berathung der Petitionen wegen der

„Correspondencia“ zufolge hätten die Kabylen den heiligen Krieg gegen Spanien proclamirt. Bo⸗ estern hatten die Vertreter mehrerer auswär⸗ tigen Mäͤchte mit dem Minister des Auswärtigen Moret eine Conferenz über die marokkanische Frage. Die Begnadigung des wegen des Attentats auf den

ch Melilla abgegangen; heute folgt eine zweite

v1“ ““ Der Schatzsecretär Carlisle hat, wie „W. T. B.“ aus Washington berichtet, dem die Ant⸗ wort auf die Frage zugehen lassen, warum das Schatzamt nicht in den Monaten Juli und August dem Gesetz entsprechend 4 500 000 Unzen Silber angekauft habe. In der Antwort heißt es, da Amerkka der größte Silberkäufer der Welt sei, so müsse der Schatzsecretär nach Prüfung des Angebots und der täglichen öe entscheiden, welches der richtige Marktpreis sei; er müsse entweder die 4 500 000 Unzen zu den Angebots⸗ preisen, so hoch diese auch sein möchten, oder er müsse die ihm verfügbaren Mittel anwenden, um den reellen Markt⸗ preis zu machen. Dies habe das Departement gethan, indem es zu diesem Preise gekauft habe. 8 Wie das „Reuter'sche Bureau“ erfährt, hätten sich die Commandeure der fremden Kriegsschiffe vor Rio de aneiro veranlaßt gesehen, von ihren Regierungen sich neue Ferabads e⸗ u erbitten, da die brasiliani che Regierung an mehreren Punkten der Stadt Rio mit Artillerie versehene Ver⸗ theidigungswerke errichte, um das Feuer des Insurgenten⸗ Geschwaders zu erwidern. Die Commandeure bezweifelten, daß sie unter solchen Umständen im stande sein würden zu interveniren, um eine neue Beschießung der Stadt zu verhindern. In Londoner amtlichen Kreisen soll man der Ansicht sein, daß das Vorgehen der brasilianischen Regierung thatsächlich ein derartiges sei, daß eine Intervention der fremden Kriegsschiffe unmöglich gemacht werde. Ein demselben Bureau aus Buenos Aires von gestern zugegangenes Telegramm meldet, daß gestern das Bombardement von Rio de Janeiro von neuem eröffnet worden sei. Die Banken seien geschlossen, alle Geschäfte stockten. In Paris eingetroffenen Nachrichten zufolge war das gestrige Bombardement ein sehr heftiges. 3 Ein Manifest des Präsidenten der argentinischen Republik, Saenz Pena spricht der Bevölkerung Dank aus dafür, daß sie sich um die Regierung geschaart habe, deren Mitglieder unparteiische und ehrenhafte Männer seien; es sei daher kein Grund zu einer Revolte vorhanden. Der Präsident legt darin weiter die von ihm befolgte Politik dar, lobt die Treue der Armee und verspricht Stetigkeit und Be⸗ ständigkeit; er werde fortfahren ehrlich zu regieren. Während des Angriffs auf Santa sollen mehrere Ansiedler ge⸗ tödtet worden sein. Die Cavallerie setzt die Verfolgung der Insurgenten fort. 8 8 Meldungen aus Chile zufolge hätte der Senat das Cabinet Vicunna des Hochverraths schuldig erklärt und die Verhaftung der Minister angeordnet. Der Präsident von Venezuela hat demissionirt. Der Vize⸗Präsident Alvarez ist an seine Stelle getreten. Afrika. 8 Aus Paris meldet „W. T. B.“, daß nach einer Depesche des Generals Dodds Ober⸗Dahomey infolge ungewöhnlich starker Regengüsse überschwemmt sei. Die Expeditions⸗ Colonie warte das Sinken des Wassers ab, um sich sodann nach Norden zu begeben. Der König von Dahomey habe von neuem um Unterhandlungen gebeten. General Dodds habe ihm antworten lassen, es würden ihm sehr ehren⸗ volle Bedingungen bewilligt werden, falls er sich zuvor völlig unterwerfe. 18 Aus Liverpool wird dem „Temps“ telegraphisch gemeldet, Capitän Mizon habe den Benue verlassen und setze seine Reise auf dem Niger zur Küste fort. Wie verlaute, beabsichtige die Niger⸗Compagnie, Mizon in Akassa zurückzuhalten, weil er die Bezahlung des Zolls auf das von ihm mitgeführte Elfenbein verweigere.

(Entscheidungen des Reichsgerichts.

Nach dem § 25 Z. 2 der Konkursordnung sind die in den letzten zwei Jahren vor der Konkurseröffnung von dem Gemeinschuldner vor⸗ genommenen unentgeltlichen Verfügungen zu Gunsten seines Ehegatten sowie eine innerhalb dieses Zeitraums von ihm bewirkte Sicherstellung oder Rückgewähr eines Heirathsguts ec. seiner Ehefrau ohne weiteres anfechtbar, sofern er nicht zu der Sicher⸗ stellung oder Rückgewähr durch das Gesetz oder durch einen vor diesem Zeitraum geschlossenn Vertrag verpflichtet war. In Bezug auf diese Bestimmung hat das Reichs⸗ gericht, VI. durch Urtheil vom 26. Juni 1893 ausgesprochen, daß unter die Bestimmung des § 25 Z. 2 auch die Bestellung einer Hypothek zur Sicherung des Heiraths⸗ guts der Frau fällt, obgleich die Bestellung einer Hypothek im allgemeinen als ein entgeltlicher Vertrag im Sinne des § 24 Z. 2 der Fen arhetencchg (betreffend die Anfechtbarkeit entgelt⸗ licher Verträge mit dem Ehegatten) zu erachten und, abgesehen von dem Falle der Sicherung des Vermögens der Ehefrau, dieser Be⸗ stimmung unterworfen ist.

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Statistik und Volkswirthschaft. Invaliditäts⸗ und Alteksversicherung.

sind im Laufe des Vierteljahrs Juli⸗September 1893 133 Anträge auf Gewährung von Altersrente eingegangen; aus der Zeit vor dem 1. Juli d. J. lagen noch 32 Anträge vor, hinsichtlich deren die Ent⸗ scheidung noch ausstand. Von diesen 165 Anträgen sind kassihäiht 81, ab Feh. 6 und unerledigt auf das folgende Vierteljahr übernommen 39. 8

ees des gleichen Vierteljahres sind 179 Anträge auf Ge⸗ währung von Invalidenrente eingegangen und 65 unerledigt aus dem Vorvierteljahr übernommen. Von diesen 244 Invaliden⸗Anträgen sind 114 bewilligt, 65 abgelehnt, 10 anderweit erledigt, 55 unerledigt auf das folgende Quartal übernommen worden. Bis zum 1. Oktober 1893 waren insgesammt bewilligt an Altersrenten 2109. Von diesen sind ausgeschieden durch Tod 233, aus anderen Gründen 32, zusammen 265, sodaß am 1. Oktober 1893 1844 Altersrenten⸗Empfänger vorhanden waren. An Invalidenrenten sind bis zum 1. Oktober d. J. überhaupt 538 bewilligt worden. Ausgeschieden sind inzwischen durch Tod 58, aus anderen Gründen 10, zusammen 68. Mithin war am 1. Ok⸗

zuweisen.

Die Eisenbahnen Großbritanniens. 8 Nuach dem Ausweis des britischen Handelsamts für das Jahr 1892 sind im Vereinigten Königreich in den Eisenbahnen 7 000 000 000 Pfd. Sterl. angelegt. Das Kapital ist in den letzten zwölf Jahren um 20 000 000 Pfd. Sterl. jährlich gewa sen. Das reifende Publikum hat 1892 28 000 000 Pfd. Sterl. gezahlt. Davon fielen aa te dritte Klasse 20 000 000 Pfd. Sterl. Die Eisenbahnen enutzt von 30 000 000 Fahrgästen erster, 61 000 000 zweiter

d und f Das in den britischen Eisenbahnen

und 772 000 000 dritter Klasse. Nationalschuld.

Marschall Martinez Campos zum Tode verurtheilten Payas ist vschachn worden. Payas wird heute erschossen werden.

Bei der Invaliditäts⸗ und Altersversicherungs⸗Anstalt Berlin

tober d. J. ein Bestand von 470 Invalidenrenten⸗Empfängern auf⸗

angelegte Kapital ist 274 000 000 Pfd. Sterl. größer als die gesammte

Zur Arbeiterbewegung.

UMeber den Ausstand der englischen Gruben⸗ rbeiter liegen neuere Nachrichten von Belang nicht vor. Der Londoner „A. C.“ wird geschrieben:

Wie vorausgesehen wurde, beginnt sich die Spaltung unter den Grubenbesitzern in einer für sie nachtheiligen Weise bemerkbar zu machen. Dadurch, daß eine Anzahl von Zechen theilweise in Be⸗ trieb gesetzt werden, füllen sich wieder die Unionskassen und die Aus⸗ ständigen werden widerstandsfähiger. So werden am nächsten Freitag dadurch, daß in 5 Gruben Derbyshires die Arbeit zum alten Lohnsatz wieder⸗ aufgenommen worden, 5000 Pfd. Sterl. zur Vertheilung an die Mit⸗ glieder des Grafschaftsverbandes verfügbar sein. In Yorkshire werden am Ende dieser Woche etwa 30 Zechen mit 14 bis 15 000 Arbeitern in Betrieb sein. Obgleich die Bergleute in vielen Districten die Arbeit wieder aufgenommen haben, ist der Kohlenmangel gegenwärtig in Lon don kaum minder fühlbar als zuvor. Etwa 5 bis 7pCt. des gesammten Kohlenbedarfs des Landes werden dadurch mehr ge⸗ fördert und diesen brauchen allein die Eisenbahnen. Der Gewerk⸗ verein der Bergleute hat bisher an die Ausständigen 160 000 Pfd. Sterl. ausgezahlt. Jetzt ist die Kasse leer.

Aus Frankreich liegen über die Lohnbewegung unter den Bergarbeitern auch heute keine neuen Meldungen vor. In Belgien ist der Ausstand der Bergarbeiter im Rückgang begriffen. Wolff'sche Telegramme melden:

In den Kohlenbecken von Mons und Charleroi ist die Aus⸗ standsbewegung im Nachlassen. Die Zahl der Ausständigen hat sich beträchtlich vermindert. Ueberall herrscht Ruhe. Der Ausstand in dem Bassin du Centre gilt als beendigt. Aus Charleroi wird berichtet: Eine Schaar von 400 Strikenden beschädigte die Eisenbahn bei Ransart. Die einschreitende Gendarmerie wurde mit Steinwürfen empfangen, gab Feuer und zerstreute die Strikenden. Neun Personen wurden verhaftet. Mehrere Haufen Strikender durchstreifen die Gegennrnd.

Aus Rom meldet ein Telegramm des „W. T. B.“: Wie die „Tribuna“ meldet, hat der Arbeiterbund in Neapel ein Cirkular erlassen, in welchem es heißt, er protestire gemeinsam mit den Arbeiter⸗ bünden von Sicilien gegen eine etwaige Auflösung.

Kunst und Wissenschaft.

Bei Aushebung des Grundes zum Neubau des Postamts ist, wie den „Münch. Neuest. Nachr.“ unter dem 28. September aus Regensburg mitgetheilt wird, ungefähr drei Meter unter dem Boden die vollständig erhaltene Basis mit Plinthe und Fundirung einer mächtigen unkannelirten Säule sammt ihrem untersten Absatz gefunden worden. Offenbar stammt die Säule aus derselben römischen Zeit, in welcher die Porta Praetoria errichtet wurde. Sie liegt so ziemlich genau in südlicher Richtung von dieser, und die Verbindungs⸗ linie geht mitten durch das Querschiff des Domes. Die Säule sammt Unterlage ist aus Kehlheimer Kalkstein gearbeitet. Nordwestlich, nur einige Schritte entfernt, kam in gleicher Tiefe eine ebenfalls horizontal liegende, ebenso'genau zugerichtete Platte zum Vorschein. Der Historische Verein wurde sofort von dem Funde verständigt.

Ein Massenfund seltener römischer Geräthe wurde der „Nat. Ztg.“ zufolge in den letzten Wochen bei den Ausgrabungen auf der „Heidenburg“ im Lauterthale (Pfalz) gemacht. Ein Arbeiter stieß am 6. September auf der Südwestseite der Umfassungs⸗ mauer in 70 cm Tiefe auf einen Collectivfund von römischen Eisen⸗ sachen, der einerseits in Betracht der Massenhaftigkeit der Gegenstände etwa 100 —, andererseits in Rücksicht auf deren gute Erhaltung, neben dem Marfunde von Nydam einzig dasteht. Auf einer Fläche von etwa 1 qm lag wohl ursprünglich in einer Holzkiste, deren Bänder und Beschläge sich vorfanden, das ganze Werkzeug⸗Inventar einer spätrömischen Lagerstätte. Es befinden sich darunter vier Ambosse, vier Zangen, mehrere Schmiede⸗, Maurer⸗, Hufschmiede⸗, Zimmermannshämmer, Löffelbohrer, Schlageisen, Stemmeisen, große Holzsägen, Baumsäge, Feile, Holzmeißel, Locheisen, Zirkel, Hacken, Nageleisen, Hufmesser, Kelle, Fuchsschwanz und andere Instrumente, ferner 2 Eimer, Ketten, Waage, Gewichte, Sensen, Sichel, Kasserole, Blasbalgbeschläge, mehrere Lanzen, Schlüssel u. s. w. Die Münzen, welche auf und neben den Collectivfunden lagen, meist aus dem 3. Jahrhundert n. Chr., sowie die zahlreichen Gefäßreste, die ohne Ausnahme dem 3. und 4. Jahrhundert unserer Zeitrechnung ange⸗ hören, ebenso wie die Vergleichung mit den römischen Werkzeugen und Waffen in Lindenschmit's Werk „Die Alterthümer unserer heidnischen Vorzeit“ bestätigen mit Sicherheit die römische Herkunft des Fundes. Der Leiter der Ausgrabungen Dr. Mehlis hat bereits von der Direction des Römisch⸗Germanischen Centralmuseums zu Mainz die Zusicherung erhalten, daß diese für die römische und deutsche Culturgeschichte hochwichtige Fundreihe sofort vom Rost gereinigt und conservirt wird. Der Fund gelangt dann in das Kreismuseum nach Speyer, welches die Kosten der Grabungen trägt.

„— Ueber das Observatorium auf dem Montblanec hat, wie der Berner „Bund“ mittheilt, Professor Janssen nun einen aus⸗ führlichen Brief an den Präsidenten der Pariser Akademie der Wissen⸗ schaften gerichtet, worin er auch über die ersten Beobachtungen, die von ihm angestellt wurden, sowie im allgemeinen interessante Aufschlüsse Sss Janssen war am 8. September, 7 Uhr Morgens, von

hamonix aufgebrochen, langte aber erst am 11. September, 2 ½ Uhr Nachmittags, bei dem neuen Observatorium auf dem Gipfel des Montblanc an. Dieses besteht aus einem Bau von zwei Etagen, deren erste in den Schnee ist, welcher in 88 Höhe so hart ist, daß man das Einsinken des Hauses nicht zu befürchten braucht. Gleichwohl ruht dasselbe auf Schrauben, so daß im Falle des Nachgebens der Basis seine gerade Lage ohne Schwie⸗ rigkeiten wieder hergestellt werden kann. Kaum waren Janssen und die Führer auf dem Gipfel angekommen, so wurden sie auch schon die Gefangenen des Berggeistes, der einen zweitägigen Schneesturm über sie ergehen ließ und sie in den von ihnen geschaffenen Raum bannte, eine Lage, die aus dem Grunde nicht ganz unbedenklich war, da die Lebensmittel zum größten Theil auf den Rochers Rouges, einige

hundert Meter unterhalb zurückgeblieben waren. Nach dieser Prüfung

wurde jedoch das Wetter schön und Janssen konnte seine Instrumente aufstellen und die Beobachtungen beginnen, die zunächst der Frage der Gegenwart des Sauerstoffs in der Sonnenatmosphäre galten. Hier⸗ über hatte er bereits im Jahre 1888 auf den Grands Mulets (3050 m) und im Jahre 1890 auf dem Observatorium Vallots Beobachtungen angestellt. Seine jetzigen Messungen unterschieden sich von den früheren zunächst dadurch, daß sie auf dem Gipfel des Berges, 4810 m hoch, und zweitens, daß sie mit einem neuen Instrumente vorgenommen wurden, nämlich mit einem Rowland'schen She rccoh⸗ mit Gläsern von 0,75 Brennpunktentfernungen. Das neue Instrument gestattete, werthvolle Grundprincipien für die Messung der Wirkungen der Verminderung des Einflusses unserer Atmosphäre aufzufinden. Janssen war mit seinen Beobachtungen sehr zufrieden und wird der Akademie der Wissenschaften noch eingehend Bericht erstatten.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

1 Griechenland.

ie von Alexandrien nach dem 19. v. M. abgefahrenen Schiffe haben sich in Griechenland einer fünftägigen Beobachtungsquarantäne zu unterziehen und dieselbe entweder in der Quarantänestation St. Georges (Bucht von Salamis) oder in Vido (Corfu) durchzumachen.

Schweden.

Durch Bekanntmachung des schwedischen Commerz⸗Collegiums vom 29. v. M. sind, ebenso wie Lübeck mit Umgebung, auch die Fufschen Provinzen Estland, Livland und Kurland für cholerafrei erklärt worden. Die Passagiere der aus einem afen dieser Provinzen nach dem 28. v. M. abgefahrenen Schiffe haben sich gleichwie solche aus Lübeck und Umgebung en unter dem 22. v. M. angeordneten Schutzmaßregeln zur

ver Nnge ber Einschzchpung der cholere in Schweden über nicht r cholerainficirt erklärte ausländische Häfen zu unterwerfen. (Vergl. 2 bn. 9 8 b aut der oben erwähnten Bekanntmachung vom 29. v. M. gelten in Schweden zur Zeit als cholerainficirt: 8 a. in Europa:

Rußland (nicht Finland) mit Ausnahme der Gouvernements Estland, Livland und Kurland seit dem 24. August d. J. (vergl. „R.⸗Anz.“ Nr. 214 vom 6. September),

„Hamburg mit Umgegend, sowie sämmtliche Häfen an der Elbe seit dem 18. September d. J. (vergl. „R.⸗Anz.“ Nr. 228 vom 22. September),

die Städte Hull und Grimsby nebst den übrigen Theilen der englischen Grafschaften York und Lincoln seit dem 5. September d. J. (vergl. „R.⸗Anz.“ Nr. 219 vom 12. September),

die niederländischen Provinzen Zeeland und Süd⸗Holland seit dem 24. August d. J. (vergl. „R.⸗Anz.“ Nr. 208 vom 30. August),

die Städte Nantes, l'Orient und Brest, ebenso die übrigen Theile der Departements Loire Inférieure, Morbihan und Finisterre seit dem 22. August d. J. (vergl. „R.⸗Anz.“ Nr. 211 vom 2. September),

Bilbao, sowie die übrigen spanischen, am Atlantischen Ocean zwischen Portugal und Frankreich gelegenen Küstenstrecken seit dem 18 d. J. (vergl. „R.⸗Anz.“ Nr. 233 vom 28. Sep⸗ ember),

die Stadt Neapel nebst der Provinz gleichen Namens seit dem 25. Juli d. J. (vergl. „R.⸗Anz.“ Nr. 194 vom 15. August),

Ungarn seit dem 29. August d. J. (vergl. „R.⸗Anz.“ Nr. 214 vom 6. September),

Galizien und die Bukowina seit dem 14. August d. J. (vergl. „R.⸗Anz.“ Nr. 219 vom 12. September),

die rumänischen Häfen am Schwarzen Meere und an der Donau (vergl. „R.⸗Anz.“ Nr. 202 vom 23. August);

8 b. außerhalb Europa:

Kaukasien; die asiatische Türkei; die Häfen am Rothen und Kaspischen Meere und am Persischen Meerbusen; die Häfen in Britisch⸗Ostindien; Chalon in Cochinchina; Tongking; die Philippinischen Inseln; China und Japan; Senegal in Afrike (vergl. „R.⸗Anz.“ Nr. 194 vom 15. August).

Cholera.

Kiel, 6. Oktober. Der schwedische Dampfer „Hjalmar“,

von St. Petersburg nach Hadersleben bestimmt, ist, wie „W. T. B.“* berichtet, als choleraverdächtig hier in der Quarantänestation ein⸗ getroffen. Von der Besatzung sind zwei Matrosen gestorben, ein anderer ist erkrankt.

Rom, 5. Oktober. In den letzten 24 Stunden ist, wie „W. T. B.“ meldet, in Livorno ein Todesfall an Cholera vor⸗ gekommen. In Palermo sind 12 Personen gestorben. In Rom ist der Gesundheitszustand vorzüglich.

Madrid, 5. Oktober. In Biscaya sind laut Meldung des M. 1 B.“ gestern 39 Personen an Cholera erkrankt und 24 gestorben.

Stockholm, 6. Oktober. In Umeg ist dem „W. T. B.“ zu⸗ folge die Krankenwärterin, welche die jüngst verstorbene Cholerakranke 88 Krankenhause gepflegt hatte, ebenfalls an Cholera erkran

Handel und Gewerbe. 8

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks 8. an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 5. d. M. gestellt 10 836, nicht rechtzeitig gestellt 26 Wagen. I Oberschlesien sind am 4. d. M. gestellt 4151, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen. 8

Vom Berliner Pfandbrief⸗Institut sind bis 25. September d. J. 17 946 600 3 ½ %, 21 400 200 4 %, 45 638 400 4 ½ % und 9 679 800 5 %, zusammen 94 665 000 Pfandbriefe ausgegeben worden, wovon noch 16 018 500 3 ½ %, 13 503 300 4 %, 14 340 000 4 ½ % und 2 574 600 5 %, zu⸗ sammen 46 436 400 P. von den Grundbesitzern zu verzinsen sind. Zugesichert, aber noch nicht abgehoben sind 507 300

Börse zu Düsseldorf. (Amtlicher 2Se; vom 5. Oktober 1893.) Der Versand von Kohlen ist aners ordentlich stark, sodaß sich Wagenmangel fühlbar macht. 24 Eisenmarkt ist still bei unveränderten Preisen. (Be⸗ rechnung in Mark für 1000 kg und, wo nicht anders bemerkt, ab Werk.) Kohlen und Koks. 1) Gas⸗ Wund Flammkohlen: Gaskohle für Leuchtgasbereitung 9 bis 10,50, Generatorkohle 8,50 9,50, Gasflammförderkohle 7,50 8,50; 2) Fettkohlen: Förderkohle 7 7,50, melirte 7 Kohle 8 8,60, Kokskohle 5,50 6v; 3) Magere Kohlen: Förderkohle 7— 8, melirte Kohle 9 10, Nußkohle Korn II Anthracit) 17,00 20,00; 4), Koks: Gießereikots 13,50 14,50, Hochofenkoks 11, Nußkoks, ebrochen 11 15; 5) Brigquets 8,50 11,00. Erze: 1) Roh⸗ sath 6,80 7,50, 2) Gerösteter Spatheisenstein 9,50 11, 3) So⸗ morrostro f. o. b. Rotterdam —, 4) Nassauischer Rotheisenstein mit ca. 50 % Eisen —,—, 5) Rasenerze franco —. Roheisen: 1) Spiegeleisen Ia 10 12 % 50, 2) Weißstrah⸗ liges Qualitäts⸗Puddelroheisen: rheinisch⸗westf. Marken 45,00 46,00, Siegerländer 40— 41, 3) Stahleisen 46—47, 4) Engl. Bessemereisen ab Verschiffungshafen —,—, 5) Spanisches Vessemsresen Marke Mudela cif. Rotterdam —,—, 6) Deutsches do. —,—, 7) Thomaseisen franco Verbrauchsstelle —,—, 8) Puddeleisen (Luxemburger Qualität) 36,00, 9) Englisches Roheisen Nr. III ab Ruhrort 55,00, 10) Luxem⸗ burger Gießereieisen Nr. III ab Luxemburg 43,00, 11) Deutsches Gießereieisen Nr. 1 62, 12) do. Nr. I1 —, 13) do. Nr. III 53, 14) do.

ämatit 62, 15) Spanisches Hämatit Marke Mudela loco Ruhrort 9 70. Stabeisen: Gewöhnl. Stabeisen 110 115. Bleche: 1) Gewöhnliche Bleche 130 145, 2) Kesselbleche 150 165, 3) Fein⸗ bleche 125 135. Draht.: 1) Eisenwalzdraht —,—, 2) Stahl⸗ walzdraht —,—.

Die Maschinenbau⸗Gesellschaft „Union“ in Esse wird, wie die „Köln. Z.“ berichtet, für das am 30. Juni zu Ende gegangene Geschäftsjahr keine Dividende zahlen; auch der Georgs⸗

arien⸗Bergwerks⸗ und . vertheilen. Der Hütten⸗Actienverein habe dagegen bei reichlichen Abschreibungen 20 % auf das vergrößerte Actienkapital

erzielt.

Magdeburg, 5. Oktober. (W. T. B.) uckerbericht. Kornzucker excl., von 92 % —, neue 15,00, Kornzucker excl., 88 % Rendement 14,15, neue 14,30, Nachproducte excl., 75 % Rendement —. Matt. Brotraffinade I. —, Brotraffinade II. —. Gem. Raffinade mit Faß 28,50. Gem. Melis I. mit Faß 27,25. Ruhig. Rohzucker. I. Product Transito f. a. B. Hamburg pr. Ok⸗ tober 13,92 ½ bez. u. Br.,

pr. November 13,75 bez., 13,77 ½ Br., pr. Dezember 13,82 ½ Gd., 13,85 Br., pr. Januar⸗März 13,95 Gd., 14,00 Br. Ruhig.

Leipzig, 5. Oktober. (W. T. B.) Kammmzug⸗Termin⸗ handel. La Plata Grundmuster B. per Oktober 3,50 ℳ, per November 3,52 ½ ℳ, per I 3,55 ℳ, per Januar 3,60 ℳ, ns Februar 3,62 ½ ℳ, per März 3,65 ℳ, per April 3,65 ℳ, per ai 3,70, per Juni 3,72 ½. Umsatz: 50 000 kg.

Bremen, 5. Oktober. (W. T. B.) (Börsen⸗Schlußbericht.) Raffinirtes Petroleum. (Officielle Notirung der Bremer vFv Faßzollfrei. Sehr fest. Loco 4,40 Br. Baumwolle. Steigend. Upland middling, loco 44 ₰, Upland, Basis middling, nichts unter low middling, auf Termin⸗Lieferung, pr. Oktober 43 ¾ ₰, pr. November 43 ¾ ₰, pr. Dezember 43 ¾ ₰, pr. Januar 44 ₰, per Februar 44 ½ ₰, pr. März 44 ½ 8. Schmalz. Ruhig. Shafer 50 ¼ ₰, ilcoxr 48 ½ ₰, Choice Grocery 49 ½ͥ Armour shield 48 ½ ₰, Cudahy 49 ½ ₰, Rohe &

Brother (pure) 49 ₰, Fairbanks 41 ½ 3. Wolle. Umsatz:

Hüttenverein wird keine Dividende

115 Ballen. Speck. Ruhig. Short clear middl. Dezember⸗Januar⸗ Abladung 43. Taback. Umsatz: 75 Packen Türkei, 45 Fässer E 13 Fässer 15 Fässer Kentucky.

ondon, 5. Oktober. (W. T. B.) Das Haus Hambro u. Sons giebt bekannt, daß der Goldbetrag, der für den Dienst der . Fundirungs⸗Anleihe von 1893 erforderlich ist, ereits eingezahlt worden ist.

Die Dividende der Rio Tinto ist auf 7 Shillinge festgesetzt.

London, 5. Oktober. (W. T. B.) Wollauction. Preise fest, unverändert.

An der Küste 12 Weizenladungen angeboten.

96 % Javazucker loco 17 ¼ träge, Rüben⸗Rohzucker loco 13 fest. Chile⸗Kupfer 42, pr. 3 Monat 42 ⅛½

Liverpool, 5. Oktober. (W. T. B.) (Officielle Notirungen., American good ordin. 4 ⅞, do. low middling 4 ½, do. middling 4 ⅛%, do. good middling 4 ¼, do. middling fair 5 ¼16, Pernam fair 4 8⅞, do. good fair 5, Ceara fair 4⅛, do. good fair 413/⁄16, Egyptian brown fair 4 ⅞, do. do. good fair 5 ⁄16, do. do. good 5 7⁄16, Peru rough good fair 6, o. do. good -6 ½, do. do. fine 6 8, do. moder. rough fair 4 ¼, do. do. good fair 5 ½, do. do. good 5 ½, do. smooth fair 4 v⅜v, do. do. good fair 4 ¼, M. G. Broach good 4 ⁄16, do. fine 48/⁄16, Dhollerah good 315/16, do. fully good 41/16, do. fine 4 ½, Oomra good 4, do. fully good 4 ½, do. fine 4 -⁄16, Scinde good 3 ⅜, Bengal fully good 4 16, do. fine 4 ¼.

Bradford, 5. Oktober. (W. T. B.) Wolle anziehend, Mohair⸗Wolle ruhig. Garne fest. Stoffe flau.

Paris, 6. Oktober. (W. T. B.) Der „Autorité“ zufolge liegt das Project der Conversion der 4 ½ % Rente gegenwärtig dem Parquet der Wechselmakler zur Prüfung vor. Nach einem im „Eeclair“ veröffentlichten Interview soll der F Peytral erklärt haben, die Conversion werde die Zinsen der 4 ½ % Rente keineswegs um ein Drittel kürzen. Eine so wichtige Finanzoperation bedürfe zu ihrem Gelingen der fast einhelligen Zustimmung der Renteninhaber. Die Regierung müsse daher in einem verständigen Maße den Interessen der Renteninhaber Rechnung tragen.

Rom, 5. Oktober. (W. T. B.) An der heute stattgehabten Generalversammlung der Bancça Nazionale und der beiden toskanischen Banken nahmen 1049 Actionäre oder Be⸗ auftragte von solchen theil, die 59 908 Actien vertraten. Nach Entgegennahme des von den Directoren der drei vereinigten Institute erstatteten Berichts wurden die Statuten der neuen Bank von Italien berathen und genehmigt. Die Versammlung ermächtigte die Directoren, sich auf die Aenderungen, welche eventuell die Regierung an den Statuten würde vornehmen wollen, zu äußern, ohne eine neue Generalversammlung einzuberufen.

Mailand, 5. Oktober. (W. T. B.) Die Einnahmen des Italienischen Mittelmeer⸗Eisenbahnnetzes während der dritten Dekade des September 1893 betrugen nach provisorischer Er⸗ mittelung im Personenverkehr 1 480 012 Lire, im Güterverkehr 2 250 354 Lire, zusammen 3 730 366 Lire, im Vorjahre 3 923 152 Lire, mithin weniger 192 786 Lire.

Amsterdam, 5. Oktober. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 52. Bancazinn 53 ½. New⸗ York, 5. Oktober. (W. T. B.) Die B öffnete und verlief träge. Der Schluß war recht lustlos. Der Umsa der Actien betrug 128 000 Stück. Der Silbervorrath wir auf 165 000 Unzen geschätzt. Silberverkäufe fanden nicht statt. 11ö1““ für den Staatsschatz betrugen 49 000 Unzen zu 73,60.

Weizen eröffnete träge und fiel darauf einige Zeit, dann leb⸗ bafte Reaction auf Deckungen der Platzspeculanten, später wieder fallend auf locale Verkäufe. Schluß schwach. Mais gegen die Mitte des Tages weichend.

Chicago, 5. Oktober. (W. T. B.) Weizen steigend auf reichliche Deckungen der Baissiers und Ermäßigung des Londoner Bankdisconts, dann Reaction auf große Ankünfte im Nordwesten. Mais gegen Ende des Marktes weichend. 8

Verdingungen im Auslande.

1“ Dänemark.

14. Oktober, 11 Uhr. Materialintendanturens Contor (Rigens⸗ ade 11) Kopenhagen: Lieferung von 9000 Stück Kochgeschirren ür je 1 Mann, Modell 1892. Bedingungen und Muster zur Ansicht an Ort und Stelle (wochentäglich von 10—1 Uhr)

Verkehrs⸗Anstalten.

Postdampfer „Veendam“ der Niederländisch⸗ Dampfschiffahrts⸗Gesellschaft ist am .M. in New⸗York angekommen. Heͤmbugg, 5. Oktober. (W. T. B.) ische Packetfahrt⸗Actien⸗Gesells

Der Amerikanischen

amburg⸗Ameri⸗ IZlschaft. Der Post⸗ Morgen Lizard passirt.

London, 5. Oktober. (W. T. B.) Der Union⸗Dampfer „Arab“ ist gestern auf der Heimreise von Lissabon abgegangen. Der Castle⸗Dampfer „Drummond Castle“ ist gestern auf der Heimreise von Capetown abgegangen. Der Castle⸗Dampfer „Grantully Castle“ hat heute auf der Heimreise Madeira passirt. Der Union⸗Dampfer „Trojan“ ist heute auf der Aus⸗ reise von Madeira abgegangen.

St. Petersburg, 5. Oktober. (W. T. B.) Der neue um 15 % ermäßigte Eisenbahn⸗Tarif für den Transport russi⸗ schen Getreides via Oesterreich nach Italien, der Schweiz und Frank⸗ reich ist heute veröffentlicht worden. v“

4. d kan dampfer „Columbia“ hat heute

Theater und Musik.

Lessing⸗Theater.

Das neue Lustspiel „Mauerblümchen“ von Oscar Blumen⸗ thal und Gustav Kadelburg fand Abend bei seiner ersten Aufführung eine sehr ““ Aufnahme, obgleich es hinter den anderen gemeinsamen Arbeiten der Verfasser, die in den letzten Jahren Fegftücke wurden, an Wirkungskraft und auch wohl an innerem

erth zurückbleibt. Seitdem Oscar Blumenthal sich einen dac. männischen Mitarbeiter bei seinen dramatischen Werken angeschafft hat, scheint er an die dichterische Seite dieser Arbeiten nicht mehr so hohe Forderungen zu stellen, wie vorher. Sein „Probepfeil’, sein „Tropfen Gift’“ u. s. w. erwarben doch größeren Anspruch auf den Rang eines Lustspiels feineren Stils oder au ein Schauspiel. Seit jener Zeit aber richtet sich das Hauptaugenmerk des Verfassers im Verein mit seinem scenengewandten Genossen erkennbar auf eine derbe Lachwirkung, und diese mit möglichster Leichtigkeit und auf die Gefahr der Hintansetzung aller sonst wesentlichen drama⸗ tischen Forderungen zu erreichen, scheint das nächste Streben der Verfasser zu sein. So besitzt denn auch das „Mauerblümchen“, der jüngste Sproß der vereinigten Dichterthätigkeit, kaum eine eigentliche, einheitliche Handlung; das Motiv, daß ein alter Tapetenfabrikant sich mit seiner jungen Buchhalterin verlobt und sie endlich seinem jungen Neffen überläßt, ist für vier Acte nicht weit und groß genug; es wird, damit es ausreicht, gereckt und gedehnt und mit allerlei für den Hauptgegenstand des Interesses nebensächlichen Figuren umgeben, die augenblicklich zur Heiterkeit zwingen, aber die Theilnahme an dem, was eigentlich die eg. ausmachen soll, kaum zu fördern vermögen. Mit dem Lacherfolg hat also die Novität offenbar das geleistet, was die Verfasser einzig und allein von ihr gefordert haben. Scherzworte, witzige Anspielungen führten den Reigen während des ganzen Abends; im dritten Acte wurde, damit das Gefühl nicht zu kurz komme, auch eine empfindsame Scene eingefügt, aber eine wirkliche, herzliche Empfindung brach sich überhaupt nicht Bahn; die Liebhaber es gab mehrere und die Liebhaberinnen blieben modern nüchtern, klug und überlegen in jeder Lebenslage. Nur ein alter Tapetenfabrikant, der in seinem Arbeitseifer das eeeg vergessen hatte, erregte manchmal Mitleid, wenn er als grauhaariger Bräutigam die

spöttischen Blicke und versteckten Anspielungen der guten Gesellschaft