1893 / 255 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 24 Oct 1893 18:00:01 GMT) scan diff

Stock oder schließen sich auf der andern Seite des Ganges an, dazu kommt der unbedingt geforderte Baderaum, der gewöhnlich auch noch anderen Zwecken zu dienen hat. Wir sehen im Parlour einen Glas⸗ schrank mit Porzellan und Nippes gefüllt, oder einen Kleiderschrank, aus dessen Rückseite sich durch einen leichten Zug der Hand ein breites Bett niedersenkt. Es giebt solche Möbel, die durch Druck auf eine Feder sich in Bewegung setzen, worauf aus dem im spitzen Winkel angesetzten Spiegel die Träger hervorkommen. Diese werden von der Windsor Folding Bed Company, Chicago, hergestellt. Die Firma

zunzinger Geo u. Son New⸗York bringt einen fechig großen Auszug⸗ tisch, unter dessen Tafel sich vier bequeme Stühle herausentwickeln.

Der Hauptverkehr in den Städten drängt sich bekanntlich in wenigen Straßen der down-town oder City zusammen. Kleinere Geschäfte, Commissionäre, Makler miethen sich einfenstrige schmale lange Räume, die sich durch Gänge gesondert gegen den hinteren Theil des Hauses hinziehen, um für die Stunden von 9 bis 5 Uhr im „Busineß“⸗Quartier zu sein. Solche Räume fordern natürlich eine besondere Einrichtung. Wir sahen von der zuletzt genannten Firma einen Combinations⸗Waschständer, welcher Schreibtisch, Waschtisch und Nachttisch war. In dem oberen Theil befand sich das Behältniß für frisches Wasser, darüber der Ständer für Bücher, dann kam das Pult mit mehreren Schiebfächern und Verschlüssen, unten der Ablauf für das gebrauchte Wasser und das übrige.

Dem großen Gesetz der Dollarjagd entspricht ein ebenso großes Bedürfniß nach Ruhe,- verbunden mit wiegender, einschläfernder Be⸗ wegung. Diesem Bedürfniß kommen scharfsinnig erdachte Sophas und etfai mit wunderbaren Namen entgegen; ein Columbus⸗ Sopha, ein Rip van Winkel⸗Stuhl, deren Eigenschaften uns auf der Ausstellung durch einen ruhenden Columbus oder durch ein mit höchster Eleganz gekleidetes plauderndes Paar vorgeführt werden. Die Bewegung, einmal ausgelöst, wird nur unterbrochen, wenn ihr durch einen Griff des Ruhenden Halt geboten wird.

Die Zimmermöbel gehen zum größten Theile auf jene Formen zurück, welche im England des letzten Jahrhunderts Chippendale, Adam und Sheraton geschaffen haben, wie es denn überhaupt charak⸗ teristisch ist, dem geistigen Prägestempel der ersten Ansiedler, der Holländer und der Engländer, in diesem Lande rascher Umwälzungen noch überall zu begegnen: dem der Holländer im Bau des bürgerlichen Wohnhauses, dem der Engländer in der Haus⸗ einrichtung vom Sitzmöbel bis zum Silbergeschirr. Der englisch⸗gothische Stil ist in trefflicher Weise pertreten durch einen Treppenaufgang und Vorzimmermöbel. Für die schwere Pracht des englischen Empirestils ist bezeichnend eine Ein⸗ richtung von Henry Dibblee, Chicago: die dunkeln Möbel mit Bronzen, ungeheure Lehnstühle, in denen der Mensch verschwindet, aber sich sehr wohl fühlt, ein Sopha größten Formats, die Möbel auf dem Untergrund eines grün⸗goldenen Teppichs, jener Farbe, die mit den egyptischen Siegen des jungen Napoleon Mode geworden war, das Ganze so würdig und altväterisch, wie es eine Einrichtung von 1804 nur immer sein kann. Es ist jene Art, die bei unseren Großvätern Mode war, und die wir noch jetzt hie und da in wohlconservirten Schlössern treffen, wobei dann die alten Farbendrucke mit dem Derby⸗Rennen oder einer Fuchshatz niemals fehlen. Den Uebergang von dieser sozusagen historischen Einrichtung, die unter den Landsquires der Neuengland⸗Staaten ihre Liebhaber hat, zu einer moderneren Haltung bildet ein Eßzimmer dunklen Holzes und dunklen Lederüberzugs mit einer mächtigen, nahezu 3 m langen Credenz, deren Rückwand, ebenso wie das mächtige Oberstück des Kamins, von einem Spiegel ein⸗ genommen ist.

Bei den modernen Einrichtungen, in welchen bald die französischen Stile Louis XV. und XVI., bald die englischen Möbelstile bestimmend

itwirken, fällt zunächst die Bevorzugung der Hölzer mit hellen Farben auf. Wir finden den californischen Ahorn mit seiner schönen Punktirung, Kirschbaum, die gelbe Fichte (pitch pine), die Birke und weißen Mahagoni. Zu diesen Farben werden dann die Ueber⸗ üge, die Passementerien in Crêôme, Blau, Weiß, Seladon abgestimmt, ein sehr hübscher, aber auch, besonders in rauchigen Städten, sehr theurer Effect. Was sich dem englischen Möbelstil mit seinen geraden .“ Flächen und einfachen Profilen nähert, ist häufig ehr gut.

Sucht man die Wirkung eines Möbels durch reiche Schnitzerei zu verstärken, dann wird die Sache bedenklich. Man läßt dann schwere Palmenständer auf leichten Blättern aufftehen, oder bringt am Fußende den Columbus am Steuer im Halbrelief an, indeß in der Kopfnische ein Atlas sich an der Erdkugel abmüht.

Von dem, was nach französischen Mustern gearbeitet ist, sind die gerad⸗ linigen Möbel im Stil Louis XVI. noch einigermaßen annehmbar; wo der Stil Louis XV. nachzuahmen versucht wird, entstehen Mißgeburten, wie in dem coloristisch fein zusammengestimmten Schlafraum von Herts Brothers, New⸗York. . b

Wie bei jeder beginnenden Industrie, so werden auch in Chicago Stücke gezeigt, bei denen die aufgewendete mühselige Arbeit ein An⸗ recht 8 Beachtung geben soll. So stellt die Firma Willnau einen Standspiegel mit Marqueterie⸗Rahmen aus, zu dem 60 000 Stücke Holz verwendet wurden. Die Einlegearbeit an den Curpen ist vor⸗

üglich, aber der geschmacklose Entwurf macht alles todt.

Die ausgestellten Billards der großen, älteren, auf dem Continent nicht mehr gebräuchlichen Art zeigen durchweg ungefüge schwere Formen, bei denen die Aufgabe, das Nothwendige mit dem Reiz des Schönen zu umkleiden, noch nicht einmal in Angriff genommen ist.

Unter den möblirten Räumen steht in erster Linie der Garten⸗ salon von E. Jansen, New⸗York, in Raffia⸗Geflecht. Diesen geschickten, dem Material ganz angemessenen Entwürfen, der überraschenden Mannigfaltigkeit der Flechtmuster, diesen bequemen gewulsteten Lehnen haben wir in Europa nichts Gleiches an die Seite zu stellen.

Auf der Galerie wird in dem gleich einem Schmuckkästchen ein⸗ gerichteten Hause der Singer⸗Company gezeigt, was die Maschine vermag. Zwei große Räume sind in Wandbehängen, Möbelbezügen, Teppichen, Spitzen⸗Vorhängen ausschließlich durch die Maschine decorirt. Im ganzen musterhaft und imponirend! Daß man dabei auch ein großes Ritterstück als Gobelin in Plattstickerei aushängte, ist eine jener naiven Verirrungen, wie sie nicht bloß in einem jungen Lande vorkommen.

Ganz aus dem Rahmen der amerikanischen Production heraus⸗ fallend sind die Möbel der Tiffany Glas and Decoratting Comp., New⸗ York. Wir denken hier sowohl an die Einrichtung im orientalischen Geschmack, die Möbel aus Sandelholz mit den Metalleinlagen, einer Art von Tauschirarbeit, als an den Wohnraum der auf der Grund⸗ lage des Louis XVI.⸗Stiles entworfen ist. Das lichte Holz ist mit Perlmutter⸗ und Holzeinlagen decorirt, das Holz der Fauteuils trägt eine Schnur⸗ und Perlendecoration in neben einander laufenden Streifen von mattem Silber und Gold, und die eigenartige Cadenz in halben Tönen wird geschlossen durch die Farbe des hellgelben Sammets, der für die Ueberzüge gewählt wurde. Es ist ein Werk von seltener echter Vornehmheit, das in der Möbelabtheilung jedes der anderen Länder ohne Ausnahme seinen Rang behaupten würde. Sollen wir diese Bemerkungen mit einer allgemeinen Beobachtung schließen, so ist es die, daß die amerikanischen Möbel fast durchweg „schreinerisch“ entworfen sind, d. h. als Schreinwerk, unter beständiger Bezugnahme auf ihren Zweck, nicht als Nachahmung der Steinarchitektur, wie dies bei den continentalen Möbeln so häufig der Fall ist.

Bevor wir zur europäischen Möbelindustrie übergehen, werfen wir einen Blick auf die außereuropäischen Hervorbringungen.

Was unter dem Namen China von dem Handelshause Kun⸗ Fuon⸗Kee ebracht wurde, entspricht 12. nicht dem Können dieses Landes. Es ist nur die gewöhnliche Kramwaare in perforirtem Teak⸗ holz und in Lackarbeiten mit Perlmuttereinlagen in Tischen, Tabou⸗ rets, Etagèren, wie man sie in jedem europäischen Bazar findet.

apan hat sich dagegen glänzend zur Geltung gebracht. Auf dem Waldeiland, einem der reizendsten Punkte des Parks, unter dem Schatten . Bäume bauten die Japaner neben dem Gebäude ihrer Commission drei Häuser, in denen sie die Hauptstile ihrer Wohnungs⸗ einrichtung zur brachten: ein frühmittelalterliches, eines des sechzehnten und eines des achtzehnten Jahrhunderts. Ohne Bei⸗

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gabe von Bildern lassen sie sich nicht beschreiben. Die moderne, den Bedürfnissen des Tages gewidmete Einrichtung lernte man im Thee⸗ hause kennen. Im Manufacturgebäude war das Hauptstück des japanischen Hauses, der Setzschirm, der den einen großen Raum in verschiedene Abtheilungen zu sondern bestimmt ist, in zahl⸗ reichen Exemplaren vertreten, vom unerhört kostbaren bis zum unerhört billigen. Die Wandstellage mit ihrem scheinbar willkürlichen Kreuz und Quer von Trägern, Fächern, Kästchen und den Füllungen mit Lackmalereien und Incrustationen ist dasjenige Möbel, das auf die moderne europäische Industrie den bekannten großen Einfluß geübt hat. Man konnte dies noch unlängst auf der Exposition du travail 1891 in Paris beobachten, wo außer dem Hause Viardot sich zahlreiche andere in Varigtionen über das japanische Thema erschöpften. Das schönste Stück dieser Art brachte die „Japanische Streublumen⸗Actiengesellschaft“ (Nippon Makiye Goshi Kaisha) in braunem Lack mit Goldauflagen. Die von Kennern vielbewunderte Neuheit dieser Gesellschaft ist die Schreib⸗ tischgarnitur mit einer Decoration von Kirschenblüthen aus kleinen Metallplättchen, die an dem Untergrunde durch je einen unsichtbaren Metallstift befestigt ünn Interessant wenn auch unfruchtbar ist der Versuch, den die Firma Sato in Shignoka mit einer europäischen Schlafzimmer⸗Einrichtung machte. Das Mosaik verschiedenartiger Hölzer ist vortrefflich, aber der Entwurf so unbehilflich, daß man augenblicklich fühlt, der Mann sei nicht in seinem Element. Es ist wohl anzunehmen, daß unsere europäisch⸗ japanischen Möbel auf den japanischen Künstler ungefähr denselben Eindruck machen, wie sein Bett, seine Commode und sein Nachttisch auf uns, und das kann ihm ein Trost für sein verunglücktes Experiment sein, falls das Geschäft mit dem Amerikaner, offenbar einem reichen Farmer, der bei meiner Anwesenheit in der Koje eben in Kaufverhand⸗ lungen stand, nicht zum Abschluß gekommen ist.

Ostindien ist durch Lochwood de Forest aus Ahmedabad und die beiden in Europa seit langem bekannten Handelshäuser Bhumgara und Ardeshire u. Byramji vertreten. Der erste hat die künstlerisch bedeutendste Arbeit gebracht, einen vollständigen Wohnraum in dem indischen Architekturstil des 17. Jahrhunderts; die Wände und Möbel aus durchbrochenem Teakholz; die Sitzmöbel zeigen eine leise Annähe⸗ rung an europäische Bedürfnisse, ohne daß dies dem Charakter Eintrag thäte. Bhumgara zierte die Fagade seiner Ausstellung mit drei Arkaden, die als Theil eines Empfangssalons gedacht sind; das Motiv 88 Rosenranken, in welchen Vögelchen spielen; daneben Setzschirme,

ische, Tabourets, Musikständer, Blasebälge, alles aus Teak⸗ oder Rencgelchale Die letztgenannte Firma zeichnet sich durch Einlege⸗ arbeiten aus.

Zu den erfreulichsten Stücken der ganzen Manufacturhalle zählte die Möbelausstellung von Neusüdwales. Es findet sich hier das, was man einen „Treffer“ nennt. Mit dem genialen Griff der vom historischen Wust unbeirrten Jugend ist hier das gefunden, wofür bei uns noch in langen theoretischen Abhandlungen gekämpft wird. Die Möbel sind hergestellt, wie es in einer Aufschrift heißt, nach Anordnung der Com⸗ mission auf Grund von Zeichnungen, welche aus der australischen Flora und Vegetation genommen sind. In den Füllungen finden wir dann bald die Blätter und Blumen einer Wasserpflanze, die Zweige einer Conifere, oder stachlichte Gräser, mit gesundem Sinn für Raumfüllung entworfen, aus dem ganzen Holze herausgegraben. Die sogenannte Stilisirung vollzog sich bei der Uebersetzung in das prächtige dunkle Holz ganz von selbst. Beim Waschtisch und Schreibtisch ist bei ein⸗ zelnen Füllungen Leder benützt, das auf grauweißem Grunde in dunkeln Streifen die einfachen Ornamente der Ureinwohner trägt. In dieser Weise sind ein Eßzimmer, ein Schlafzimmer und ein Bibliothekraum geschaffen. Wie lebhaft fühlte ich vor diesen Stücken die Nothwendigkeit, welche ein sachverständiger Freund in das Wort gefaßt hatte: „Wir müssen uns umkrempeln.“ Immer dasselbe verträgt der Mensch nicht, und wenn es Rebhühner wären. Wir müssen lernen, bei der Schaffung eines Möbels zunächst an den Zweck zu denken, und für die Ausschmückung uns die Muster in der Natur suchen, nicht in jenen Modellen, die andere vor uns gedacht haben. Jedes Stück wird das nöthige

können vorausgesetzt umsomehr ein Kunstwerk, je selbständiger die Idee durch das Gehirn eines Menschen gegangen ist.

England hat seinen besonderen Möbelstil und eine scharf aus⸗ geprägte Art der Zimmerausstattung. Ehe wir die vorhandenen Bei⸗ spiele erörtern, haben wir der grandios wirkenden Reproduction zu gedenken, welche die Firma Hampton u. Sons, London, von der Banquett⸗Halle des Hatfield⸗Hauses, Sitzes des ’’ von Salis⸗ bury, gebracht hat. (Nebenbei bemerkt, kostete dieses Ausstellungsstück der Firma die hübsche Summe von 200 000 ℳ) Dem Eingang gegen⸗ über läuft hoch oben die Galerie, von der man zu den Wohnzimmern ge⸗ langen würde; die Mitte der rechten Wand nimmt das Kaminstück ein, an der linken Wand stehen die Credenzen mit Gläsern und Krügen, ein ungeheurer Tisch mit kräftigen Stühlen geht durch die Mitte des Raumes. Wände und Möbel aus dunkelm Eichenholz, Ueberzüge in dunkelm Leder, die Flächen belebt durch Gruppen von Waffen. Die⸗ selbe Anordnung, die Halle als Durchgangsraum und Mittelpunkt des Hauses gedacht, finden wir heute noch mit englischer Zähigkeit fest⸗ gehalten in den Residenzen, die sich die Aristokratie der Geburt, der Kunst oder des Geldes nahe dem Hydepark erbaut hat.

Steigt hier das England der jungfräulichen Königin vor unseren Augen empor, dessen Typen sich einst in der Halle von Hatfield bewegten, so führt uns die reiche Ausstellung von Collinson u. Lock, London, in die modernen Räume, deren Möbel sich durch einen aus⸗ geprägten Charakter von allen anderen unterscheiden. Da der englische Möbelstil ein durchaus schreinerischer ist, Säulen und Pilaster und sculptirte Flächenfüllungen fast nicht vorkommen, so legt man das Schwergewicht auf logischen Aufbau, Schönheit und Kostbarkeit des Materials, Correctheit und Mannigfaltigkeit der Profile, und den Schmuck der Einlegearbeiten. Wir bemerken hier eine Schlafzimmereinrichtung, einen Glaskasten in Citronenholz, eine Schreibcommode, Schreibpulte mit gelb und braunen Holzeinlagen, die trefflich zu der dunklen Platte gestimmt sind, Cabinette mit Elfenbein⸗ einlagen oder solche in der Art des Boule; die feinlinigen Ranken⸗ ornamente sind in Entwurf und Ausführung vorzüglich und gehören zu den besten ihrer Art.

Ein hübsches Wohnzimmer und charakteristische Möbel, darunter einen der mächtigen Lehnstühle und einen Bücherschrank im Stil Chip⸗ pendale's, brachte die Firma Gregory u. Co. in London; Maecbeth u. Roberts führten Nachbildungen altenglischer Möbel des 17. Jahr⸗ hunderts vor, deren Verzierungen mit Kerbschnitt und den ohrmuschel⸗ artigen Wulsten wohl in den Schifferstuben ihren Anfang genommen haben. Von englischen Billards gilt dasselbe, was wir oben von den amerikanischen gesagt haben.

Das Holzbett ist in der Ausstellung und wohl auch in der heimischen Einrichtung fast vollkommen verdrängt durch das Messing⸗ bett, das in den Producten der Firmen Wienfields und Peiton⸗Peiton, beide in Birmingham, eine reiche decorative Ausstattung in den Säulen und dem Kopfstück erhalten hat.

Treten wir auf den Continent über, so kommen wir mitten unter Streitende. So nahe uns der Ruhm unserer nationalen Industrie auch geht, so soll dieser, besonders unter Nichtfachleuten geführte Streit unsere Objectivität nicht stören. Es ist unmöglich, auf die unglaublich oft gestellte Frage: „Welche Möbelabtheilung ist besser, die deutsche oder die französische?“ mit ein paar Worten zu antworten. Jede hat ihre Vorzüge und ihre schwachen Seiten.

Es muß leider gesagt werden, daß eine Reihe der hervorragenden Möbelfirmen Deutschlands nicht auf dem Plan erschienen ist, während Paris fast vollzählig mit seinem Besten erschien. Denn es ist zunächst nicht richtig, von einer französischen Möbelabtheilung zu sprechen, da die Provinz für dieselbe nichts geleistet hat. Es wiederholt sich hier nur, was auf der Ausstellung von 1889 beobachtet werden konnte.

Das Bild, das die deutsche Abtheilung bietet, ist ein im hohen Grade befriedigendes. Festzustellen ist, daß sich die deutsche Industrie unter sehr schsersgen Verhältnissen den höchsten Aufgaben gewachsen gezeigt hat. Die Empfangshalle am Mittelbau von Gabriel Seidl, die Arbeiten von Groschkus⸗Berlin, die Collectivausstellung der Münchener von E. Seitz u. Seidl sind Belege dafür. Vor dreißig

Jahren noch konnte man nicht annehmen, daß es möglich sein würde, Garnituren, wie sie Groschkus schuf, oder einen Raum, wie den der Münchener, in Möbeln, Ueberzugsstoffen, Passementerien, Spiegeln, Bronzen, Steinschnitt, Krystall⸗Lüstern, Stucco, ganz aus den künstle⸗ rischen Mitteln einer einzigen Stadt zu bestreiten. Heute steht dies vor unser aller Augen und findet die lebhafte Bewunderung der fremden Nationen. Dabei wird in allen Stilen gearbeitet: im flämisch⸗ gothischen des 15. Jahrhunderts, in den verschiedenen Abarten der Renaissance und in den französischen Stilen. Wenn es sich darum handelt, in einen besonderen historischen Stil sich hineinzufühlen, und in ihm bei aller Stilgerechtigkeit Neues und Selbständiges zu schaffen, so sind die Deutschen Meister. Belege dafür sind z. B. das nieder⸗ deutsche Wohnzimmer’ von Sauermann (Flensburg), die flämischen Möbel von P. Fritsche (München) in der Empfangshalle und der kleine Nebenraum mit der Decke von Hupp und den Wandbehängen von Frau Schiffmann. In einen Raum die Stimmung heiteren Behagens hineinzudichten, gelingt in vollkommener Weise; wir erinnern an das Jagdzimmer von Schneller (München). Für mittlere Vermögen finden sich eine Menge trefflicher Ausstattungen, anmuthig im Entwurf und von solider Arbeit. Es kommen auch Fehler vor, wie sie bei einer verhältnißmäßig jungen Industrie unvermeidlich sind, Fehler besonders in den Farbenstimmungen, wenn z. B. unmittelbar neben glänzendem Schildpatt eine zwar tadellos ciselirte, aber farbenschreiende Bronze steht, oder wenn in einem vornehmen Schlafzimmer in hellen Hölzern gepreßte Surrogatsculptur und wohlfeile Messingstäbe verwendet werden. Nimmt man alles in allem, so ergiebt sich in der deutschen Möbelabtheilung das Bild freudiger, phantasievoller, ehrlicher Arbeit, die ihrer Zukunft sicher sein darf. Und die Production ist so decentralisirt als möglich. Neben Berlin, München, Dresden, Karls⸗ ruhe, Nürnberg finden wir kleine Orte wie Aalen, Eberbach, Furt⸗ wangen mit hervorragenden Stücken.

Frankreich, d. h. in der für unsern Fall oben gegebenen Be⸗ grenzung Paris, entwickelte seit Beginn des vorigen Jahrhunderts seinen nationalen Möbelstil, und als die Entwickelung mit der Revolution ihren Abschluß erreicht hatte, nahm es nach kurzer Pause die alten Muster wieder auf, um sie im wesentlichen die gleichen in immer neuen Variationen auf den Markt zu bringen. Alle Zweige dieser Industrieart waren in Paris vereinigt, die Marqueterie, der Bronzeguß, die Ciselirarbeit; Soͤpres lieferte die Porzellan⸗ platten, die Gobelins Aubusson, die Savonnerie und zahl⸗ reiche nach diesen gebildete Werkstätten brachten die Ueberzüge, die besten Zeichner und Arbeiter fanden sich zusammen und hatten das Glück, in geschlossenen bekannten Stilarten nach den prächtigen Mustern einer naheliegenden, niemals ganz fremd gewordenen Ver⸗ gangenheit weiter arbeiten zu dürfen. Sie waren getragen von dem hochentwickelten receptiven Geschmack des Publikums, das für die mit

vollen Börsen alljährlich heranströmenden Fremden der ganzen Welt’*

gewissermaßen die Vorwahl traf und bestimmte, was als ersten oder zweiten Ranges zu gelten habe. Es sind unerhört günstige Bedin⸗ gungen, unter denen die Industrie für Möbel und Zimmereinrichtung in Paris arbeitete und zum theil heute nocharbeitet. Nicht zu leugnen ist, daß allmählich eine gewisse Eintönigkeit über die Production gekommen ist; es langweilt, immer dieselben geschweiften Formen und Schnörkel des Louis XV.⸗Stils, immer dieselben Bronzen, immer dieselbe Geradlinigkeit der Louis XVI.⸗Möbel und des Empire⸗Stils zu sehen, so unübertrefflich dieselben im einzelnen auch gearbeitet sein mögen. Da kommt die textile Kunst in ihrer Unerschöpflichkeit und die moderne Farbenchemie zu Hilfe und bringt in die Räume mit den ältlichen Möbeln den modernen Zauber der Farbensymphonie in halben Tönen.

Die Hauptfront der französischen Ausstellung, ungemein geschickt angeordnet, läßt uns mit einem Blick eine Reihe von Hauptstücken übersehen. Da ist Frédéric Schmit mit einem von Fourdinois ent⸗ worfenen Schlafzimmer, das wir von der Pariser Ausstellung her kennen. Schmit, Eugen Dienst und Alaroine machen in würdigster Weise die Honneurs der Abtheilung, und was hier hinter den großen Schaufenstern versprochen wird, das halten die nach innen gelegten Räume mit den Einzelausstellungen und der Collectivausstellung der Pariser Möbelfabrikanten. Hier genügen nur Worte des höchsten, rückhaltlosen Lobes, das vor allem auch der übersichtlichen Anordnung zu gelten hat.

In der verhältnißmäßig kleinen österreichischen Abtheilung ist das künstlerisch Anmuthigste ein Zimmer von Albert in Wien; dunkles Holz, blaugraue Bezüge, die Wände in gelbem Atlas mit Stickerei; das Ganze in echter Vornehmheit, die immer bescheiden ist. Der luxuriöse Raum von Sandor Jaray in Wien, der in der Theater⸗ und Musik⸗Ausstellung des vorigen Jahres zu sehen war, erscheint hier wieder als Metternich⸗Zimmer. Die Thonet in Wien bringt die gebogenen Möbel, welche ihren Weltruf begründet haben, wie immer treulich begleitet von der „Concurrenz“⸗Firma Jacob u.

Josef Kohn.

Führen wir die in der russischen Abtheilung befindlichen Mosaik⸗Cabinette aus der Kaiserlichen Manufactur Peterhof unter den Möbeln auf, so haben wir diesen drei Stücke ersten Ranges hin⸗ zugefügt. Die Cabinette sind der Mosaiktafeln wegen da, aber der Entwurf in der zwischen Empire und Ludwig XVI. ist sehr geschickt; die usführung der Schreinerarbeit und der Bronzen lassen in eine Werkstätte schauen, in der jede andere Rücksicht hinter dem Streben nach höchster Vollendung verschwindet. Die umfangreiche Ausstellung des St. Petersburger Fa⸗ brikanten Meltzer hat neben guten Möbeln, aus denen ein feines Verständniß der französischen Stile spricht, eine Speisezimmergarnitur gebracht, in welcher mit Glück unternommen wird, den russischen Stil mit den Bedürfnissen eines eleganten Haushalts in gintlang zu bringen. Derselbe Versuch kehrt wieder bei einem Schreibtis mit Kasten, in dessen Füllungen Vorgänge aus dem Leben eines Guts⸗ berrn in realistischen Sculpturen geschildert werden. Barusiloff (Moskau) bringt einen kleinen zeltartigen Raum mit Möbeln in turk⸗ menischen Mustern. b

Die brasilianische Möbelfabrik in Rio de Janeiro hat eine fleißig gearbeitete Garnitur aus schönen dunkeln Hölzern ausgestellt: eine Charakteristik des Ursprungslandes wurde versucht, indem man den Abschlüssen die Form einer Schilfhütte gab. Pablo Mona in Buenos Aires zeigt die Anfänge einer Möbelindustrie in einem Billard mit Marqueterie und einem Schreibtisch; in Hayti muß, selbst wenn man mildernde Umstände bewilligt, der Versuch als un⸗ glücklich bezeichnet werden. Warum nahm der Aussteller nicht irgend einen europäischen Möbelkatalog zur Hand? Diese Möbel und, die neben denselben ausgestellten Holzproben gewähren uns aber einen Blick in die wunderbaren Schätze der Insel an Nutzhölzern, die bis jetzt noch der Hebung harren. 8 1b

Die italienische Möbelabtheilung ist sehr umfangreich und sehr gedrängt und unter sehr schlechtem Licht, drei Dinge, die ihr nicht zu statten kommen. Die üblichen Tische, Truhen, Kästen und Kamine mit figuralen Compositionen sind durch den starken Export aus Venedig, der durch die heimkehrenden Reisenden besorgt wird, überall bekannt. Alles ist geschickt, flott, wirkungsvoll; über das Niveau einer lobens⸗ und preiswerthen Marktwaare ragt in der Regel nur weniges hervor. Für Chicago haben sich die einzelnen Werk⸗ stätten nun befondere Mühe gegeben, so z. B. der durch seine be⸗ malten oder aus farbigen Hölzern componirten Phantaste⸗ figuren weithin bekannte Toso (der am Tage der Er⸗ öffnung der Ausstellung in Chicago starb) in einem Engelfries an einem Kaminstück, der an die guten Arbeiten des sechzehnten Jahrhunderts erinnert. Ebenso Pogliani, 58 Prachtschränke mit den Füllungen in Elfenbeinniello vorführt, un Zanetti. der in einem großen Panel mit freiherausgearbeiteten Ranken zeigt, was seine Werkstätze vermag, wenn es verlangt und bezah Die am sorgsamsten vorbereiteten Ausstellungen, fast aus⸗ estehend, die nach künstlerischen Gesichts⸗ in Mailand und Möbel abzusehen

die Fadans in een von

Jahr⸗

wird. schließlich aus Arbeiten punkten zu stande gekommen sind, bringen Mora Bacetti in Florenz. Da wir es hier nur auf haben, übergehen wir die Textilien und das Leder, den Arbeitskreis der erstgenannten Firma gehören, und he den Hervorbringungen nur die Truhe in der Art des 15.

hunderts und einen kleinen CylinderSchreibtisch im Stil Louis XVI. hervor. Zwischen den Füllungen des Körpers und der obenaufgesetzten Rückwand der Truhe laufen gothische Streifen in Fischblasenmuster, die Marqueterie ist ebenso eigenartig und tüchtig wie die Beschläge; es ist ein Werk, das, wenn es ebenso von der Zeiten Stürmen und Rauch mitgenommen sein wird, wie es jetzt glänzend neu ist, bald in der Alterthumssammlung eines „Liebhabers“ einen Platz finden könnte. Bacetti⸗Florenz ist eine eigenthümliche Erscheinung in einem Lande, in welchem die Tradition allgewaltig ist. Er denkt, er stellt sich das anstatt immer wieder bei den wunderbaren Modellen anzu⸗ ragen, die in Italien auf Schritt und Tritt an Häuserfassaden, in Rathhäusern, Kirchen und Museen vorhanden sind —, sich einmal wieder unmittelbar an die Natur zu wenden, badende beobachten, sich in die Schönheit und die Bewegung der Pflanzen zu

Kinder zu

Glycinenranken sind die Verkünderinnen einer neuen Decorationsart. Bacetti hatte das Gläck, etwas spät zu kommen, und wurde deshalb auf die Galerie der „Liberial Arts“ verwiesen, wo er nun unter allen seinen Landsleuten das beste Licht hat. Von der italienischen Massen⸗ production sei nicht vergessen Guiseppe Vacarezza in Chiavari, der die hübschen leichten Stühle aus Birkenholz mit geflochtenen Sitzen zu erstaunlich niederen Preisen in den Handel bringt.

Eine Ueberraschung ganz besonderer Art bereitet uns Spanien, in dessen Abtheilung Taya aus Barcelona eine Folge von drei Zimmer⸗ einrichtungen ausgestellt hat, eine Schlafzimmereinrichtung in der Decoration der Holztheile einer Ranke auf Goldgrund mit leisen Anklängen an spanisch gothischen Stil; im übrigen modern im besten Sinne. Daneben ein Wohnzimmer mit einer Credenz, und als drittes einen Empfangsraum mit leicht goldgehöhten Nußbaummöbeln

Sitzmöbeln

lität; die Ausbildung der Stützen an den der

ist eigenartig und neu; der Sinn für Zusammenstimmun ist hochgradig ausgebildet. Das Braun und Weiß der

eidenbezüge im ersten Raum geht vorzüglich zusammen mit dem grau⸗hellblauen Brocat des Baldachins, die rostbraunen Ueberzüge des zweiten Raumes mit den hellen Tapisserien. Alle diese Vorzüge kamen bei dem größeren Publikum erst zur Geltung, als elektrische Beleuchtung eingerichtet war; denn auch Spanien Kfand sich unter seinen Cordobabogen halb in der Dämmerung. Die deutschen Aus⸗ steller konnten von Glück sa een, daß ihnen in der Mehrzahl dies zdunkle“ Schicksal erspart geblieben ist. Eines der besten Möbel der Ausstellung, ein Cabinet mit Einlagen, Schnitzereien in Nußbaum, von graziöser Leichtigkeit, einem gutgefundenen Frontenabschluß und trefflichen Einlagen in getriebenem Eisen, war das Cabinet von

vermerks nicht hervorging,

termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗

1— lung des sprüche im Range zurücktreten. das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden

[41897]

Fet dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle,

versenken und sie mit geschicktem Meißel in Holz zu bannen. Seine Möbelentwürfe, sein Keschictm sind schwer; sein Weinlaub, seine

1. Untersuchungs⸗Sachen. Aufgebote, Zustellungen u. dergl. . Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.

im Stil Louis XV. erstgenannten

Räumen von

Oeffentlicher Anzeiger.

Die Entwürfe sind vor allem in den beiden

Riquer u. Cie., für künstlerische

einer hervorragenden Origina⸗

6. Kommandit⸗Gesells 7. Erwerbs⸗ und 8. Niederlassung ꝛc. von 9. Bank⸗Ausweise.

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

ebenfalls in Barcelona, das zu einer klassischen Stätte Möbelherstellung geworden zu sein scheint.

lschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gefellsch irthschafts⸗Genofsenschaften. echtsanwälten.

1) Untersuchungs⸗Sachen.

[420333 Steckbriefs⸗Erneuerung. Der gegen den Arbeiter (Schneider, Posthilfs⸗

beamten) Wilhelm Lindner wegen Unterschlagung

unterm 30. März 1893 in den Acten J. III. A.

232. 93. erlassene Steckbrief wird erneuert. Berlin, den 18. Oktober 1893.

Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht I.

[42032] Steckbriefs⸗Zurücknahme.

Der gegen die verehelichte Deputant Ventzke, zuletzt in Techlipp, wegen Vergehens gegen § 137 des Strafgesetzbuchs unter dem 21. Februar 1890 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen.

Rummelsburg i. Pomm., den 14. Oktober 1893.

Königliches Amtsgericht.

[42031]

Der gegen den Commis Gabriel Otto Fulda am 22. März 1883 erlassene Steckbrief wird zurück⸗ genommen.

Frankfurt a. M., den 21. Oktober 1893.

Königliches Landgericht. Der Untersuchungs⸗Richter. II.

[42034] Steckbriefs⸗Erledigung.

Der unterm 25. Januar 1889 hinter den Schlachter⸗ gesellen Franz Joseph Cremerius, geb. 17. Juni 1869 zu Bourheim, Kr. Jülich, erlassene Steckbrief (Stück 31 Nr. 57 448 de 1880) ist erledigt.

Altona, den 20. Oktober 1893.

Der Erste Staatsanwalt.

[42030] Herrenberg.

In der Strafsache gegen den mit unbekanntem Aufenthalt abwesenden Stefan Fahrner, led. Bauern von Oberndorf, O.⸗A. Herrenberg, wegen Körper⸗ verletzung im Sinne des § 223a Str.⸗G.⸗B., wurde durch Gerichtsbeschluß vom 30. September 1893, nachdem die Strafverfolgung gegen Fahrner verjährt ist, die am 31. Juli 1888 gemäß § 332 Str.⸗P.⸗O. verfügte Vermögensbeschlagnahme aufgehoben, was gemäß § 335 Abs. 2 Str.⸗P.⸗O. veröffentlicht wird.

Den 20. Oktober 1893.

Kgl. Amtsgerichtsschreiberei. (Unterschrift.)

2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

[41896] Zwangsversteigerung

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise Nieder⸗Barnim Band 52 Nr. 2476 auf den Namen des Fabrikanten Hermann Oswald zu Berlin ein⸗ getragene, Havelbergerstraße Nr. —, nach dem Kataster angeblich Havelbergerstraße Nr. 5 belegene Grundstück am 5. Dezember 1893, Vormittags 10 ½ Uhr, vor dem kntechichnehn Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße Nr. 13, Hof, Flügel C., Erd⸗ u Nr. 40, versteigert werden. Das rundstück ist mit 0,03 Reinertrag und einer Fläche von 5 a 67 qm zur Grundsteuer, dagegen nicht zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, u““ Abschrift des Grundbuch⸗ blatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grund⸗ betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf⸗ edingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, lügel D., Näcke Nr. 17, eingesehen werden.

Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund⸗ buche zur Zeit der des Versteigerungs⸗

nsbesondere derartige orderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗

boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte Fsalöbaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Verthei⸗

Kaufgeldes gegen die berücksichtigten An⸗ Diejenigen, welche

aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widri⸗ Frfans nach erfol tem Zuschlag das Kaufgeld in ezug auf den Anspruch an die Stelle des Grund⸗ cks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 8. Dezember 1893, Mittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben angegeben, ver⸗ ündet werden. Berlin, den 3. Oktober 1893. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 88.

Zwangsverteigerung. r

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Band 103. r. 5042 auf den Namen des Fabrikbesitzers Paul etter hierselbst eingetragene, in der Reichen⸗ ergerstraße Nr. 154 belegene Grundstück am Dezember 18982, Vormittags 10 Uhr, eue Friedrichstraße Nr. 13, Hof, Eingang G., Erd⸗ Nr. 40, versteigert werden. Das

8 Meerdorf, vertreten durch den Rechtsanwalt Engel⸗

Zwangsversteigerung auf den 19. Februar 1894,

zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grund⸗ buchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen sowie be⸗ sondere Kaufbedingungen können in der Ge⸗ richtsschreiberei ebenda, Zimmer Nr. 42, ein⸗ gesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Er⸗ steher übergehenden Ansprüche, deren Vorhanden⸗ sein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forde⸗ rungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver⸗ steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des Ferücgsen Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks Bein grace werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungs⸗ termins die Einstellung des Verfahrens berbeizu⸗ führen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 14. Dezember 1893, Nachmittags 12 ½¼ Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben bezeichnet, verkündet werden. Berlin, den 16. Oktober 1893. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 87.

[42203] In Sachen des Auctionators Carl Staake in

brecht in Braunschweig, Klägers, wider den Anbauer Christian Fricke in Neubrück, Beklagten, wegen Hppothekforderung, wird, nachdem auf Antrag des Klägers die Beschlagnahme der dem Beklagten ge⸗ hörigen Anbauerstellen No. ass. 15 und 20 in Neubrück zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 28. September 1893 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 28. September 1893 erfolgt ist, Termin zur

Morgens 10 Uhr, vor Herzoglichem Amts⸗ gerichte Vechelde in der Müller'schen Gastwirthschaft in Neubrück angesetzt, in welchem die Hypothek⸗ gläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben. Vechelde, den 17. Oktober 1893. 1“ Herzogliches Amtsgericht. Schhilling.

[42121] Auf den Antrag des durch den Auctionator Bröel zu Brockhagen vertretenen Colons Ordelheide daselbst, Rechnungsführers des Krieger⸗Vereins zu Brockhagen, wird der Inhaber des angeblich verloren gegangenen Sparkassenbuches der Kreis⸗Sparkasse zu Halle i. Westf. Nr. 4243 über 434 24 für den Krieger⸗Verein in Brockhagen aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine am 19. Mai 1894, Vormittags 10 Uhr, seine Rechte an⸗ zumelden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigenfalls dasselbe für kraftlos erklärt werden wird. Halle i. W., den 17. Oktober 1893.

Königliches Amtsgericht.

EI““ Aufgebot. 1“ ““ Nr. 15 750. Großh. Amtsgericht Ueberlingen hat vom 11. Oktober d. Is. erkannt: Nachdem im heutigen Termin Rechte Dritter an der im Aufgebot vom 2. Juni 1893 Nr. 8310 bezeichneten Urkunde, nämlich dem Sparkassenbuch der Spar⸗ und Waisen⸗ kasse Ueberlingen, datirt 5. Januar 1889 Nr. 21 497 über eine an diesem Tage für Pauline Knoll von Stefansfeld gemachte Einlage von 1165 nicht an⸗ gemeldet worden sind, wird bezeichnete Urkunde für kraftlos erklärt. Ueberlingen, den 11. Oktober 1893. Der Gerichtsschreiber Großh. Amtsgerichts: Baumann.

[42074 1 gg-

Das Sparkassenbuch Nr. 1830 der Kreissparkasse des Kreises Heilsberg über 55,14 ℳ, ausgefertigt für den minderjährigen Bauersohn Franz Baehr aus Eschenau, ist angeblich verloren gegangen und soll auf Antrag des Vormundes jenes, des Besitzers Carl Graw zu Eschenau, zum Zwecke der neuen Ausfertigung für kraftlos erklärt werden. Es wird daher der Inhaber des Buches aufgefordert, spä⸗ testens im Aufgebotstermine den 17. Mai 1894, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 1, seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung desselben erfolgen wird.

Guttstadt, den 19. Oktober 1893. Königliches Amtsgericht.

[39182] 1 Aufgebot.

Der Arbeiter Peter Trawicki zu Dywan hat das Ausgebot des angeblich verloren gegangenen Spar⸗ kassenbuchs der Kreissparkasse zu Veren Nr. 2856 über 53 31 ₰, ausgefertigt unter der Bezeichnung „Thomas Trawitzki’'sche Vormundschaft“ behufs neuer Ausfertigung desselben beantragt. Der Inhaber des Sparkassenbuchs wird aufge⸗ sordert, spätestens in dem auf den 19. April

Pschoß, Saa

rundstück ist mit 30 800 Nutzungswerth

(Gutes Poischendorf, Amts Bukow, steht seit dem

Pensionairs Carl Dahlmann zu Parin eine Forde⸗

mine zu erlassenden Urtheils des Inhalts, daß nicht angemeldete Ansprüche

neten Gerichte, Terminszimmer III., anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung desselben erfolgen wird.

Berent, den 29. September 1893.

8 Königliches Amtsgericht.

[18686] I“

Das Kgl. Bayer. Amtsgericht Münchberg hat am 6. Juni ds. Irs. folgendes Aufgebot erlassen:

„Es ist angeblich zu Verlust gegangen, eine Urkunde über 1800 ℳ, nämlich ein Blancowechselaccept de dato Helmbrechts, den 2. April 1893, zahlbar drei Monate später bei der Reichsbanknebenstelle in Hof, acceptirt von der Firma C. F. Weiß in Helmbrechts.

Auf Antrag der letztgenannten Firma, als letzten Inhaberin des Acceptes, wird nun der dermalige Inhaber desselben und jeder der auf Grund dieses Aecceptes Rechte und Ansprüche zu haben glaubt, aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine am Samstag, den 3. Februar 1894, Vormittags 10 Uhr, im diesgerichtl. Geschäftszimmer Nr. 14 seine Rechte bei dem Gerichte anzumelden und das Accept vorzulegen, widrigenfalls dessen Kraftlos⸗ erklärung erfolgen wird.

Münchberg, den 16. Juni 1893. Gerichtsschreiberei des Kgl. Bayer. Amtsgerichts Münchberg.

(L. S.) Stephan, Kgl. Secretär. 8

[35702] 8 v Auf den Antrag des Bäckermeisters Otto Riedel in Bromberg wird der Inhaber des angeblich ver⸗ loren gegangenen, mit der Unterschrift des Ausstellers noch nicht versehenen Wechsels d. d. Bromberg, den 12. Juli 1893, über 400 ℳ, zahlbar am 12. Ok⸗ tober 1893, acceptirt von dem Fleischermeister Ludwig Schmidt in Bromberg, hierdurch aufgefordert, seine Rechte auf diesen Wechsel spätestens im Aufgebots⸗ termin, den 25. Mai 1894, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte (Zimmer Nr. 9 des Landgerichtsgebäudes) anzumelden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.

Bromberg, den 18. September 1893.

8 Königliches Amtsgericht.

142073] Mortifications⸗Proclam. Zu Folium 20 A. in dem Hypothekenbuche des

4. Juli 1866 auf den Namen der Erben des wailand

rung von 3500 Thlr. Crt. (dreitausend fünfhundert Thaler) zu vier Procent eingetragen, welche Forde⸗ rung bezahlt sein soll. Auf begründeten Antrag des Schuldners und Besitzers des bezüglichen Hypotheken⸗ scheins, des Gutsbesitzers Gustav Seeler auf Poischen⸗ dorf zu Wismar, vertreten durch Rechtsanwalt E. Frege zu Wismar, werden in Gemäßheit des § 23 sub 1 der Rev. Ritterschaftlichen Hypotheken⸗ ordnung pom 18. Oktober 1848 alle diejenigen, welche Ansprüche und Rechte aus dem bezeichneten Hypothekenbuchseintrage herleiten, hierdurch zur An⸗ meldung ihrer Ansprüche und Rechte spätestens in dem Aufgebotstermine am Mittwoch, den 6. De⸗ zember 1893, Vormittags 11 Uhr, aufgeboten unter dem Rechtsnachtheile des auf Antrag im Ter⸗

und Rechte ausgeschlossen

werden und der Eintrag vom 4. Juli 1866 zu

Fol. 20 A. über 3500 Thlr. Crt. à 4 % getilgt

werden soll.

Neubukow, den 20. Oktober 1893. Großherzogliches Amtsgericht.

[42044]=] Aufgebot. Die Wittwe Anna Pries, geb. Schade, in Kiel, ist hier vorstellig geworden, daß lhr Sohn, der Zimmermann Heinrich Wilhelm Theodor Pries, eb. am 15. November 1867, als Zimmermann an Bord des Flensburger Dampfers „Quarta“ mit diesem Schiffe auf einer Reise von Genitschesk nach Drontheim zwischen Portland in Dorset, wo das Schiff am 24. November 1888 zuletzt gesehen ist, und dem Bestimmungshafen verschollen sei, und hat die Todeserklärung ihres Sohnes beantragt. „In Uebereinstimmung mit dem Patente vom 21. April 1840, sowie den §§ 22 und 24 des Aus⸗ führungsgesetzes vom 24. Marz 1879 zur Deutschen Civilprozeßordnung wird hiernach zur Untersuchung der Sache und eventuellen Todeserklärung Termin auf den 23. November d. J., Vormittags 11 Uhr, im Königl. Gerichtsgebäude, Zimmer Nr. 11, anberaumt und wird ein Jeder, welcher gegen die beantragte Todeserklärung Einwendungen zu erheben beabsichtigt, aufgefordert, mit diesen Ein⸗ wendungen in dem nehen Termine hervorzu⸗ 5 widrigenfalls die Todeserklärung erfolgen vird. Kiel, den 17. Oktober 1893.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung III.

[42072 Bekanntmachung. 8

In Sachen der Eheleute Georg Jakob Drie 1. Ackerer, und Franziska, geb. Leidner, in Böllenborn wohnhaft, das Abwesenheitsverfahren betreibend, egen Johann Philipp Zwick, früher Ackerer, aus

Inimmt die Wittwe Pauline Labahn, den Gesammtnachlaß eventuell a hauf den Todesfa

der

treibende Partei zum Zeugenbeweis darüber zuge⸗ lassen, daß vorgenannter Zwick sich vor etwa 40 Jahren von Bruchweiler ohne Hinterlassung einer Vollmacht entfernt hat und seitdem vollständig

Descendenten desselben am Leben sind. Zur Ver⸗ nehmung der Zeugen ist Tagfahrt anberaumt auf Samstag, den 11. November 1893, Vor⸗ mittags 9 Uhr, in der Rathskammer 8 gerichts dahier. Zweibrücken, den 21. Oktober 1893. Der Kgl. Erste Staatsanwalt: Tillmann.

[42204] Bekanntmachung.

1) Ferdinand Oscar, geboren daselbst am 19. Ok⸗ tober 1840, 2) Albert, geboren daselbst am 22. Januar 3) Bertha Henriette, geboren daselbst am 14. De⸗ 1 zember 1849,

Kinder der Eheleute Gerbereibesitzer Karl Wilhelm Schoen und Maria Henriette, geb. Simon, zu Zduny, sollen vor ungefähr 30 Jahren nach den Vereinigten Staaten von Nord⸗Amerika ausgewandert sein und von dort aus nichts mehr haben von sich hören lassen, sodaß dieselben verschollen zu sein scheinen. Auf Antrag des Rechtsanwalts Nowacki zu Krotoschin, welcher als Abwesenheitsvormund der genannten Geschwister Schoen verpflichtet ist, werden die letztern daher aufgefordert, sich spätestens im Aufgebots⸗ termine, am 17. September 1894, Mittags 12 Uhr, bei dem unterzeichneten Amtsgericht im Zimmer Nr. 25 schriftlich oder persönlich zu melden,

widrigenfalls dieselben für todt erkkärt werden.

Krotoschin, den 18. Oktober 1893.

Königliches Amtsgericht.

[41899] 1 Aufgebot.

Von dem hiesigen Erbschaftsamte, den Rechtsanwalt Dr. jur. Otto Meier, ist in nachstehenden Nachlaßsachen ein Collectiv⸗Aufgebot beantragt:

9 18 S 1See 2* a. d. Bille der frühere Mühlenbesitzer August Fried⸗ rich Wilhelm Bendler. 8

Die beiden dem Amtsgericht namhaft gemachten und als die alleinigen gesetzlichen Erben gemeldeten Bruderkinder des Erblassers haben laut Bescheinigung des Amtsgerichts Hamburg am 4. Mai 1893 ange⸗ zeigt, die Erbschaft mit der Rechtswohlthat des In⸗ vencace anbtseten. 92 verf

2) Am 26. August 1892 verstarb hier Anna Catharina Dorothea Rau, geb. Schütt, verw. Diederichs, und am 30. August 1892 deren zweiter Ehemann, der Gastwirth Otto Martin Ernst Rau.

Drei ersteheliche Kinder der Ehefrau Rau, deren Namen dem Amtsgericht aufgegeben sind, haben ausweise Bescheinigung des Amtsgerichts Hamburg vom 17. Oktober 1892 durch ihren Vormund am

Mutter und ihres Einkindschaftsvaters nur mit der Rechtswohlthat des Inventars antreten zu wollen.

3) Am 10. Juni 1893 verstarb zu Bad Nauheim der bis zu seinem Tode hier domicilirt gewesene Heinrich Ludwig Christian Schmidt.

Auf Grund einer vom Großherzoglichen Amts⸗ gericht Bad Nauheim eingesandten, dem Amtsgerich Hamburg in Original eingelieferten formlosen le willigen Verfügung, datirt Hamburg, den 27. N vember 1891 und Nauheim, den 4. Juni 1893 eb. Buchholz,

. Schenkun

den in Anspruch. 8 Die Namen der muthmaßlichen gesetzlichen Erbe sind dem Amtsgericht aufgegeben. 4) Am 24. April 1893 verstarb hier die Wittw Maria Friederike Adolphine Marx, geb. Brock mann. Geschwister und Kinder vorverstorbener Geschwist nehmen den Nachlaß in Anspruch; die Namen sind dem Amtsgericht aufgegeben.

5) Am 13. Mai 1892 verstarb hier Carl Wilhelm g e. 8 1 8 Derselbe hinterließ ein mit seiner vorverstorbenen Ehefrau Wilhelmine Sophie Friedrike, geb. Böck mann, verwittwet gewesene von Wasmer, zu Hanerau am 21. März 1857 errichtetes, am 8. Dezember 1892 hier publicirtes Testament, in welchem die Testatoren sich nicht Lüders, sondern Lüdert nennen. Die Bestimmungen des Testaments können nich zur eee. gelangen, da der geringe Nachlaß als Forderung für Verpflegung für die letzten Lebens⸗ jahre des Erblassers beansprucht wird. —6) Am 27. August 1892 verstarb hier die Ehefrau riederike Wilhelmine Sophia Günther, geb eyer, und am 30. August 1892 ihr Ehemann Posthülfsbote Johann Christoph Theodor Gustav Günther, ohne Hinterlassung chelicher Descendenz. Der Nachlaß wird von der Mutter des Che⸗ mannes und den Eltern der Ehefrau in Anspruch genommen. Ida Henriette

atthilde Jahn, geb. Schuster, des

Georg Broder Albrecht Jahn Wittwe.

1894, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeich⸗

Bruchweiler, hat das K. Landgericht, Civilkammer, dahier, mit Beschluß vom 3. August 1893 die be⸗

Der Nachlaß wird von einer Tochter, zwei

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am 18. Dezember 1883 hier verstorbenen Kaufmanns

verschollen ist; daß auch weder Ascendenten noch

K. Land⸗

Die drei Geschwister Schoen aus Zduny, nämlich:

vertreten durch

13. Oktober 1892 erklären lassen, den Nachlaß ihrer

7) Am 9. September 1892 verstarb hierselhst Fran

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