Die näheren Bedingungen sind in dem umstehend abgedruckten
Privilegium enthalten. Hechingen, den 8 Die städtische Commission. 1I11“ Eingetragen:. Beigefügt sind: Schuldbuch die Zinsscheine I. Reihe, Seite .. Nr. ... FETbö““ nebst Anweisung Der Stadtrechner. 8 (Unterschrift.) (Rückseite) ck des Privilegiums vo
1 Regieru Zinsschein .. te Reihe dtgemeinde Hechingen zu 3 ½ Procent Zinse ark Pfennig. Der Inhaber dieses Zinsscheines empfängt gegen dessen Rückgabe
in der Zeit vom 2. Januar beziehungsweise 1. Juli 18.. ab die Zinsen des eh ei,- Anleiheschelnes für das Halbjahr vom 8 mit.
is Mark .Pfennig aus der Stadtkasse zu Hechingen. Hechingen, den .. ten. “
Die städtische Commission
8 (Unterschriften’) Der Stadtrechner. (Unterschrift.) betrag nicht innerhalb vier Jahren nach Ablauf des Kalenderjahres der Fälligkeit erhoben wird.
Hohenzollernsche Lande. Regierungsbezirk Sigmaringen. b An ““ zum Anleihescheine der Stadtgemeinde Hechingen Buchstabe. .Nr.. über Mark.
Der Inhaber dieser Anweisung empfängt gegen deren Rückgabe zu dem obigen Anleihescheine die .. te Reihe von Zinsscheinen für die fünf Jahre bis bei der Stadtkasse zu Hechingen, sofern nicht rechtzeitig von dem als solchen sich answeisenden Inhaber
des Anleihescheines dagegen Widerspruch erhoben wird. .
Hechingen, den 3 Die städtische Commission. 8 (Unterschriften.) 6 Der Stadtrechner.
(Unterschrift.) Die Anweisung ist zum Unterschiede von den Zinsscheinen auf der ganzen Blattbreite unter den beiden letzten Zinsscheinen mit davon abweichenden Lettern in nachstehender Art abzudrucken:
v... ter Zinsschein. ... . ter Zinsschein.
Anweisung.
Ministerium des Innern.
Dem Landrath Dr. von Ravenstein ist das Landraths⸗ amt im Kreise Guhrau übertragen worden.
Ministerium der öffentlichen Arbeiten.
Der Präsident der Königlichen Eisenbahn⸗Direction in Breslau Kranold ist in gleicher Amtseigenschaft an die Königliche Eisenbahn⸗Direction in Berlin, und 1
der Präsident der Königlichen Eisenbahn⸗Direction in Erfurt Wehrmann in gleicher Amtseigenschaft an die König⸗
liche Eisenbahn⸗Direction in Breslau versetzt worden.
Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten. 8
Königliche Akademie der Künste
Wettbewerbe 8 8
um den Preis der ersten Michael Beer'schen Stiftung für Maler jüdischer Religion und um den Preis der zweiten Michael Beer’'schen Stiftung für Kupferstecher für das Jahr 1894.
Ausführliche Programme, welche die Bedingungen der Zulassung zur Concurrenz enthalten, können von der unter⸗ zeichneten Akademie der Künste, dem hiesigen Künstlerverein, von den Kunstakademien zu Dresden, Düsseldorf, Karlsruhe, Cassel, München, Wien, den Kunstschulen zu Stuttgart und
Weimar, sowie von dem Staedel'’schen Kunstinstitut zu Frank⸗
furt a. M. bezogen werden. Beerlin, den 23. Oktober 1893. Der Senat der Königlichen Akademie der Künste, Section für die bildenden Künste. C. Becker.
8
FWnninmnabhnung. . 8
Nach Vorschrift des Gesetzes vom 10. April 1872 (Gesetz⸗Samml. S. 357) sind bekannt gemacht:
1) das am 8. August 1893 Allerhöchst vollzogene Statut für die Drainagegenossenschaft Zduny im Kreise Krotoschin durch das Amts⸗ blatt der Königlichen Regierung zu Posen Nr. 38 S. 359, aus⸗ gegeben am 19. September 1893;
2) das Allerhöchste Privilegium vom 11. August 1893 zur Aus⸗ fertigung auf den Inhaber lautender Schuldverschreibungen der Residenzstadt Cassel im Betrage von 8 500 000 ℳ durch das Amts⸗ blatt der Königlichen Regierung zu Cassel Nr. 41 S. 269, ausgegeben
am 27. September 1893; 1“ 1 3) das am 20. August 1893 v vollzogene Statut für die Drainagegenossenschaft zu Baschkow im Kreise Krotoschin durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Posen Nr. 39 S. 367, ausgegeben am 26. September 1893; 8
4) das am 20. August 1893 Allerhöchst vollzogene Statut für die 1 ri. zur der Weide von Wildschütz bis Weidenhof zu Breslau durch das Amtsblatt der Königlichen Regie⸗ 1 zu Breslau Nr. 39 S. 457, ausgegeben am 29. September 1893;
5) das Allerhöchste Privilegium vom 21. August 1893 wegen Ausfertigung auf den Inhaber lautender Anleihescheine des Provinzial⸗ verbandes der Provinz Ostpreußen bis zum Betrage von 20 000 000 ℳ durch Extrabeilagen zu den Amtsblättern
der Königlichen Regierung zu Königsberg Nr. 39, ausgegeben am 28. September 1893,
der Königlichen Regierung zu Gumbinnen Nr. 40, ausgegeben am 4. Oktober 1893;
Dieser Zinsschein ist ungültig und werthlos, wenn dessen Geld⸗
6) der Allerhöchste Erlaß vom 29. August 1893, betreffend die Verleihung des Enteignungsrechts sowie des Rechts zur Chausseegeld⸗ erhebung an den Kreis Trebnitz für die von ihm zu bauenden Chausseen 1) von Obernigk über Kunzendorf, Hennigsdorf nach “ 2 von Mühnitz über Peterwitz bis zum Anschluß an die Breslau⸗Rawitscher eerbiatalchausse bei Hochkirch und 3) von
ollentschine über Skarsine nach Zedlitz, durch das Amtsblatt der Löniglichen Regierung zu Breslau Nr. 39 S. 455, ausgegeben am 29. September 1893;
7) der Allerhöchste Erlaß vom 29. August 1893, betreffend die Verleihung des Enteignungsrechts sowie des Rechts zur Chausseegeld⸗ erhebung an den Kreis Löwenberg für die von ihm zu bauende Cöscußse⸗ von Löwenberg bis Zobten, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Liegnitz Nr. 37 S. 339, ausgegeben am 16. Sep⸗ tember 1893;
8) der Allerhöchste Erlaß vom 29. August 1893, betreffend die Ver⸗ leihung des Rechts zur Chausseegelderhebung an den Kreis Leobschütz für die von ihm erbauten Chausseestrecken von Alt⸗Wiendorf bis zur österreichischen Landesgrenze in der Richtung auf Hotzenplotz und von Alt⸗Wiendorf nach Steubendorf, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Oppeln Nr. 38 S. 375, ausgegeben am 22. Sep⸗ tember 1893;
9) das am 29. August 1893 Allerhöchst vollzogene Statut für die Ent⸗ und eaheʒh zu Groß⸗Lagiewnik im Kreise Lublinitz durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Oppeln Nr. 38 S. 376, ausgegeben am 22. September 1893.
Aiicchtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 1. November.
Seine Majestät der Kaiser und König nahmen im Neuen Palais gestern Vormittag 9 Uhr den Vortrag des Chefs des Militärcabinets entgegen, empfingen um 11 Uhr den Oberst⸗Lieutenant a. D. Diener und gegen 12 ½ Uhr zahl⸗ reiche militärische Meldungen. Der Hauptmann von Dannen⸗ berg und der Rittmeister von der Marwitz hatten die Ehre, die Orden der verstorbenen Generale von Dannenberg bezw. von Kameke in die Hände Seiner Majestät zurückzulegen.
Heute Morgen hörten Seine Majestät den Vortrag des Chefs des Civilcabinets und arbeiteten sodann mit dem Reichskanzler. Mittags nahmen Seine Majestät die Rapporte der Leib⸗Regimenter entgegen. 8
Ihre Majestät die Kaiserin Friedrich hat, wie
„W. T. B.“ meldet, heute früh 8 Uhr Homburg v. d. H. verlassen, um nach Berlin zurückzukehren.
Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für “ und Verkehr und für Justizwesen hielten heute eine itzung.
“ “ 5 111A““
8
Das Kaiserliche Gesundheitsamt macht folgende Cholerafälle bekannt:
Aus Tilsit wurde am 31. Oktober eine Neuerkrankung gemeldet. In Grabow, Kreis Randow, ein tödtlich ver⸗ laufener Krankheitsfall. Unter den Nord⸗Ostsee ⸗ Kanal⸗ Arbeitern bei Landwehr ist eine weitere Erkrankung festgestellt worden. In Grunewald, Kreis Templin, ist ein cholerakrankes Schifferkind von einem Flußfahrzeuge, welches in den Humboldthafen zu Berlin eingelaufe zugereist.
8
Bayern.
Bei der gestern in der Kammer der Abgeordneten fortgesetzten Berathung des Etats bezeichnete der Minister⸗ Präsident Freiherr von Crails heim die Behauptung des Abg. von Vollmar, daß man von einem Anfange der Social⸗ reform noch nicht sprechen könne, als falsch. Die Schaffung der Kranken⸗, Alters⸗ und Invaliditäts⸗Versicherungsgesetze finde eine zunehmende Anerkennung der Betheiligten. Der Abg. von Vollmar habe es unterlassen, anzugeben, worin die von ihm gewuünschten Reformen im Verkehrswesen bestehen sollten. Ueber den Militarismus sei eine Einigung mit den Socialisten unmöglich. Ein imperatives Mandat für die Vertreter Bayerns im Bundesrath sei unthunlich, sowohl aus e als auch wegen des beständigen
agens des Bundesraths und wegen der Unmöglichkeit, alle Berathungsgegenstände vorhersehen zu können. Die beste Garantie für den bayerischen Einfluß im Bundes⸗ rath bleibe ein gutes Einvernehmen mit den anderen Bundesstaaten. Der Minister des Innern Freiherr von Feilitzsch gab die Erklärung ab, daß er bereit sei, zu einer Vereinfachung der Verwaltung der Reichs⸗ Versicherungsgesetze die Hand zu bieten, eine Centralisirung der Verwaltung sei jedoch undurchführbar. Dem Antrag Keller gegenüber, der die Aufhebung oder Ablösung der Befreiung der Standesherren von der Communalsteuer, von Quartier⸗ und anderen Lasten bezweckte, verhalte er sich abwartend. Der Minister erwähnte ferner, daß die Zahl der Fabrik⸗Inspectoren bereits ver⸗ mehrt sei, und daß Wünsche auf eine weitere Vermehrung der Fabrik⸗ Inspectoren bisher nicht an die bayerische Regierung gelangt seien. Die Fabrik⸗Inspectoren mit Executivbefugnissen auszustatten, sei nicht angängig. Das Recht der Frauen auf Betheiligung an öffentlichen Versammlungen werde auch vom Staats⸗ rechtslehrer Poezl, sowie durch die oberrichterlichen Erkenntnisse von 1876/77 bestritten. Wenn die Socialisten die Gesetz⸗ mäßigkeit des Vorgehens der Regierung kritisirten, so sonten sie doch erst im eigenen Hause die Gesetzmäßigkeit herstellen. Die weitere Berathung wurde auf heute vertagt9.
Hessen.
ihre Kaiserlichen Hoheiten der Großfürst und die Phfrsüsa Sergius von Rußland sind aus Paris
wieder in Darmstadt eingetroffen.
Sachsen⸗Coburg⸗Gotha. “ Seine Königliche Hoheit der Herzog ist, wie „W. T. B.“ meldet, gestern Abend in London eingetroffen.
Reuß ä. L.
X¼ Der Fürstliche Landrath, Geheime Hofrath von Dietel in Greiz ist unterm heutigen Tage zum Regierungs⸗ und Consistorial⸗Präsidenten ernannt worden, nachdem der bisherige beauftragte Leiter der Fürstlichen Landesregierung und des Fürstlichen Consistoriums, Geheime Rath von Geldern⸗Crispendorf, Bevollmächtigter zum Bundesrath, aus Gesundheitsrücksichten in den Ruhestand getreten ist. Dem stellvertretenden Bevollmächtigten zum Bundesrath, Regierungs⸗ und Consistorial-Rath von Meding ist das Prädicat Ober⸗ Regierungs⸗Rath verliehen worden.
1—
Oesterreich⸗Ungarn.
Der Kaiser ist, wie „W. T. B.“ aus Wien meldet gestern Abend wieder nach Budapest abgereist.
In den fortgesetzten Besprechungen der Parteiführer der drei großen Clubs wird, wie das „Fremdenblatt“ meldet, der Gedanke festgehalten, daß, falls der Kaiser eine Persönlichkeit ermächtigen sollte, ein Coalitionscabinet zu bilden, alle drei . Herten durch ausgesprochen politische und gleich werthige Persönlichkeiten im Ministerium vertreten sein müßten
Die Grundzüge des Arbeitsprogramms für eine eventuelle
Coalitionsmajorität seien bereits festgestellt. Als Grundlage erscheine die letzte Thronrede, welche die Parteien zur Zurück⸗ stellung der nationalen und sonstigen Sonderansprüche auf⸗ fordere und zur gemeinsamen wirthschaftlichen Thätigkeit ein⸗ lade. Bezüglich der wichtigsten, in der Schwebe befindlichen öö sei eine Einigung dahin erzielt, daß die drei Parteien den Aus nahmezustand in Prag genehmigen und über das Landwehrgesetz sogleich abstimmen wollten. Ferner sei die Fortführung der SehtiFer e. rm in das Arbeitsprogramm aufgenommen worden. Schließlich solle dem Hause⸗ baldmöglichst eine Vorlage unterbreitet werden, die eine
rweiterung des Wahlrechts unter Beibehaltung des Princips der Interessenvertretung zum Inhalt habe. Dasselbe Blatt erklärt weiter: es werde angenommen, daß die Reihe der Persönlichkeiten, deren Anschauungen ber Kaiser entgegen⸗ zunehmen beabsichtige, noch nicht abgeschlossen sei; man r
weiteren Berufungen nach Budapest entgegen, E1. 9
politischen Persönlichkeiten, die der Kaiser mit der Bildung eines neuen Cabinets zu betrauen gedenke. In politischen Kreisen, in denen der Name des Fürsten Alfred Faendischgna zuerst genannt worden sei, verlaute, daß der Fürst noch nicht entschlossen sei, über seine bisherige Bethätigung am politischen Leben hinauszugehen. Endgültige Entschließungen des Kaisers vor der Rückkehr von Budapest seien nicht zu erwarten. Wie
dem „Fremdenblatt“ ferner gemeldet wird, werde in den Kreisen
der polnischen Abgeordneten angenommen, daß dem Statthalter Grafen Badeni, wenngleich dessen Unersetzbarkeit auf dem Lem⸗ berger Posten feststehe, doch ineiner oder der anderen Form Gelegen⸗
heit gegeben werden dürfte, seine Anschauungen dem Kaiser zu 8 unterbreiten. Die Audienzen der am Montag zum Kaiser
berufenen Parlamentarier, die unter den Abgeordneten den Gegenstand fortdauernder Erwägungen bildeten, würden kaum ohne Einwirkung auf die Feststellung eines Coalition programms bleiben.
Frankreich. 8 . dem gestern abgehaltenen Ministerrath unterzeichnete er
räsidenn Carnot das Decret, durch welches die
Kammern auf den 14. November einberufen werden. Wie der „Temps“ meldet, hat der Minister⸗Präsident Dupuy die übrigen Minister ersucht, die von ihnen in der Kammer einzubringenden Gesetzentwürfe demnächst dem Ministerrathe detaillirt vorzulegen und sich über die Tendenz derselben auszusprechen, damit das Cabinet constatiren könne, ob unter den Mitgliedern eine Ein⸗ heitlichkeit der politischen Anschauungen herrsche. In diesem Falle würde das Programm der Regierung festgestellt werden,
das entweder mittels einer spontanen Erklärung oder durch
Beantwortung einer Interpellation bekanntgegeben werden solle.
Italien.
Der „Politischen Correspondenz“ wird aus Rom ge⸗ meldet, daß die Kammern zum 23. November einbe⸗ rufen worden seien. Minister⸗Präsident Giolitti werde sofort nach dem Zusammentritt ein Vertrauensvotum be⸗ antragen. Spanien.
Aus Melilla ist, wie „W. T. B.“ aus Madrid berichtet,
die 1“ eingegangen, daß General Ortega vorgestern t
mit einer starken Colonne Infanterie und Cavallerie die
Mauren aus ihren starken Positionen vertrieben und den
detachirten Forts Entsatz und neue Lebensmittel zugeführt habe. Der General habe den Kriegs⸗Minister ersucht, die Entsendung von Truppen bis zur Erbauung neuer Baracken einzustellen.
Montenegro. Die Regierung von Montenegro hat, wie „W. T. B.“ erfährt, wegen eines neulich von den Albanesen ausgeführten Ueberfalls Genugthuung von der Pforte gefordert.
Amerika.
Der Senat bot, wie „W. T. B.“ aus Washington erfährt, während seiner vorgestrigen Sitzung ein sehr bewegtes Bild dar. Die Galerien waren überfüllt. Im Saalé waren alle Sitze besetzt, auf den Sesseln längs der Wände hatten zahl⸗ 8. Mitglieder des Repräsentantenhauses Platz genommen. Die Reden trugen einen besonders 18 Charakter. Die demokratischen Redner gaben ihrem Schmerz Ausdruck über den Abfall einiger ihrer Parteigenossen, der die Niederlage er⸗
mögliche. Die Anhänger des Silbers erklärten, die Aufhebung
der Sherman⸗Bill werde für die Silber erzeugenden Staaten Verfall und Verzweiflung bedeuten. Nachdem das Resultat der Abstimmung bekannt gegeben worden war, beantragte Voorhees die Vertagung bis gestern Mittag. Die Sitzung wurde darauf aufgehoben.
Der Staatssecretär Gresham erklärte die Meldung einzelner Blätter für unbegründet, daß die Vereinigten Staaten einen Vertrag mit Brasilien abgeschlossen hätten, durch welchen sie sich verpflichteten, die brasilianische Regierung im Falle eines
auf die Wiederherstellung der Monarchie gerichteten Staatses⸗s
streiches zu unterstützen. Dem „Standard“ wird aus a . gemeldet, daß für
Rechnung ber brasilianischen 80 erung zehn Schiffe
angekauft worden seien und daß Verhandlungen über
den Ankauf weiterer Schiffe schwebten. Es werde ver⸗ muthet, daß die Schiffe in vierzehn Tagen abgehen würden. — Der „Times“ wird aus Rio de Janeiro vom 27. Oktober über Galveston gemeldet, daß die Auf⸗ ständischen täglich Nictheroy, Santa Cruz und Sao bombardirten. Nictheroy solle stark gelitten haben. ie provisorische Regierung, die festen Fuß gefaßt habe, organisire eine Armee und habe acht Geschütze sowie 1500 Ge⸗ wehre von Montevideo durch den Dampfer „Republica“ er⸗ halten. Admiral Mello 91 seine 1“ deren Zahl auf den Schiffen 1500 gegen Mann regulärer Truppen unter dem Befehl Peixoto's in Rio de Janeiro und 1500 Mann Miliz in Nictheroy betrage,
regelmäßig. Der Rücktritt des brasilianischen Ministers des Auswärtigen Carvalho werde der Ernennung des Arztes
Barrata n Richter des Höchsten Gerichtshofes zugeschrieben.
Vierzig ersonen von der Besatzung des „Urano“ seien durch das Feuer der Batterien getödtet worden, als der Dampfer Rio de Janeiro am 15. Oktober verlassen habe. Der Dampfer „Republica“ habe mit seinem Sporn ein Transportschiff angerannt, das 1100 Mann von Rio de Janeiro nach Santos habe bringen sollen. 500 Per⸗ sonen hätten hierbei den Tod in den Wellen gefunden. — In “ ist die Meldung aus Rio de Janeiro eingetroffen, die
ufständischen hätten sich der in Vieh bestehenden Ladung des argentinischen Dampfers „Pedro Tercero“ bemächtigt; seitens des Konsuls sei dagegen reclamirt worden.
Aus Buenos Aires wird berichtet, der Gouverneur von Cordoba begünstige eine Verständigung mit den Radicalen. Der Konflikt mit der gesetzgebenden Körperschaft habe sich verschärft; es fänden stürmische Sitzungen statt.
b Eisenbahn⸗Verordnungs⸗Blatt. Herausgegeben im König⸗ liichen Ministerium der öffentlichen Arbeiten. Nr. 30 vom 30. Ok⸗
tober hat folgenden Inhalt: Fes des Ministers der öffentlichen
Arbeiten: vom 17. Oktober 1893, betr. Vorschriften für die Er⸗ mittelung und Meldung des Reparaturstandes der Betriebsmittel; — vom 19. Oktober 1893, betr. Verwaltung und Betriebsleitung der Eisenbahn von Fordon nach Schönsee; — vom 21. Oktober 1893, betr. Beförderung gefetteter Seilerwaaren; vom 23. Oktober 1893, betr. eisenbahntechnische Beaufsichtigung von Kleinbahnen und Privat⸗ anschlußbahnen. — Nachrichten.
Entscheidungen des Reichsgerichts.
8 Bei einer im Gebiete der Preußischen Städteordnung vom 30. Mai 1853 gegen den Magistrat einer Stadt verübten Be⸗ leidigung ist, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, IV. Straf⸗ senats, vom 16. Mai 1893, der Bürgermeister zur Stellung des Strafantrags befugt; auch ist der von ihm im Namen des Magistrats gestellte Strafantrag wirksam, selbst wenn der Magistrat die Stellung eines Strafantrags garnicht beschlossen hatte.
— Eine Haussuchung seitens eines Zollbeamten bedarf nach § 126 des Vereinszollgesetzes der Beobachtung der gesetzlich für Haussuchungen im allgemeinen vorgeschriebenen Förmlichkeiten nicht, wenn auf der That betroffene, von den Zollbeamten verfolgte Schleichhändler in Häusern, Scheunen u. s. w. einen Zufluchtsort suchen; in solchen Fällen müssen die verdächtigen Räume den ver⸗ folgenden Zollbeamten auf Verlangen sofort und zu jeder Zeit geöffnet, und es dürfen letztere in Ausübung ihrer Dienstpflicht gegen die Flüchtigen auf keine Weise gehindert werden. In Bezu auf diese Bestimmung hat das Reiichsgericht, IV. Strafsenat, durch Urtheil vom 23. Juni 1893 aus⸗ gesprochen, daß die formlose Haussuchung als eine rechtmäßige und ein Widerstand hiergegen als strafbarer Widerstand gegen die Staats⸗ gewalt zu erachten ist, wenn der Zollbeamte eine als Schmuggler ihm bekannte Person mit einem umhüllten Gegenstand von der Grenze nach seiner Behausung unter Umständen gehen sieht, welche die Annahme, daß es sich um das Einschmuggeln zollpflichtiger Sachen handele, rechtfertigen, und der Verdächtige, ehe ihn der verfolgende Beamte erreicht, in seine Wohnung gelangt, gleichviel, ob der Ver⸗ folgte sich seiner Verfolgung bewußt war oder nicht.
1
Statistik und Volkswirthschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
An dem Ausstande der englischen Grubenarbeiter sind nach den Mittheilungen der Londoner „A. C.“ noch immer 210 000 Mann betheiligt. Ferner schreibt man der
Correspondenz:
Um in Zukunft Streitigkeiten und Ausstände zu vermeiden, haben die Grubenbesitzer Durhams die Vertreter der Arbeiter auf⸗ gefordert, mit ihnen ein Versöhnungsamt zu bilden. Die Ver⸗
treter der Arbeitgeber haben vor Annahme der Einladung den Gruben⸗
besitzern gewisse Fragen mittels Rundschreibens zugehen lassen und sich bereit erklärt, diese mit ihnen zu discutiren. —
Der Geschäftsausschuß des Bergarbeiterverbandes, der
Montag in Derby zur Berathung zusammengetreten war, übermittelte dem Secretär der Gaäbenbege telegraphisch den Be⸗
schluß, zur Berathung der Lohnfrage, shne daß irgend eine der
Parteien gebunden sei, gemeinschaftlich und zwar so schnell wie mög⸗
lich eine Conferenz abzuhalten. Dieser noch vorhergehen soll eine Versammlung des Bergarbeiterverbandes. — Seit Freitag weigerten
sich die in der Strafford⸗Grube thätigen Arbeiter die Strike⸗ abgabe zu entrichten. Seitdem mußten sie durch Polizei nach Hause begleitet werden, was aber Ausschreitungen nicht verhinderte. Auch den Zechen der Batterby⸗Gesellschaft zu Ripely kam es zu
Ruhestörungen. .
Im Norden Frankreichs macht die Wiederaufnahme der Arbeit durch die Grubenarbeiter Fortschritte. Aus Lens meldet „W. T. B.“, daß gestern 29 Beee in dem dortigen Kohlenbecken zu ihrer Thätigkeit zurückgekehrt sind. Inzwischen dauern aber auch die Ausschreitungen in den Ausstandsbezirken fort. Am Montag Abend wurde, wie ein Telegramm des „D. B. H.“ aus Liévin meldet, die Gendarmerie, als sie gegen drei Personen wegen nächtlichen Lärmens vorgehen wollte, von einer großen Menschenmenge angegriffen. Die Gendarmen machten von ihren Waffen Ge⸗ brauch. Ein junger Mann von zwanzig Jahren wurde im
andgemenge getödtet und ein Gendarm schwer verwundet. s wurden Verhaftungen vorgenommen.
Alus Rathenow wird im „Vorwärts“ mitgetheilt, daß in der dortigen Ofenbrik von Gustav Jänicke sämmtliche Werkstuben⸗ arbester, 6 Simsmacher und 8 Kachelmacher wegen Lohnstreits die Arbeit niedergelegt haben.
In Essen fand am 3. Sonntag eine socialdemoeratische Versammlung statt, in der, wie die „Köln. Z.“ berichtet, der social⸗ demokratische Reichstags⸗Abgeordnete Singer über die Ziele der Socialdemokratie brach und bemerkte, er hoffe, daß. anschließend an en Kölner Parteitag, im Kohlenrevier eine gusgiebige Agitation ent⸗ stehen möge. Der Zweck der Versammlung sei, den Anfang damit zu
machen. Die Versammlung erklärte sich mit Singer's Ausführungen einverstanden. Z Aus Mähris ch⸗Ostrau meldet ein Wiener Telegramm des „W. T. B.“, daß infolge der wegen gefährlicher Drohung vorgenom⸗ menen Verhaftung eines Bergarbeiters des Tiefbauschachts, der wegen Dienstvergehens entlassen worden war, Abends vor dem Schacht eine Zusammenrottung stattfand, die von dem Bezirkshauptmann mit Hilfe von Gendarmerie und Polizei zerstreut wurde. Die Nacht verlief ruhig. Zur Frühschicht fuhren neunzig Procent der Belegschaft an.
Kunst und Wissenschaft.
„In der Königlichen Chari:8 hat am 31. Oktober die Ein⸗ führung der Herren General⸗Arzt a. D., Professor Dr. Trautmann und Professor Dr. B. Fränkel in ihre Aemter als dirigirende Aerzte der neuen Abtheilungen für Ohrenkrankheiten und für Hals⸗ und Nasenkrankheiten durch die Charité⸗Direction stattgefunden.
— — Manchmal bemerkt man im Herbst, seltener 85 im Sommer, an manchen Bäumen, besonders häufig an Roßkastanien, die auffallende Erscheinung, daß an Stelle der in heißen Jahren schon frühzeitig abgefallenen neue frischgrüne Blätter erscheinen, ja daß nach kurzer Zeit sich Blüthen zeigen und so der Baum in schönster dasteht, während ber; um ihn schon alles an den ommenden Winter mahnt. Dieser Contrast wirkt selbstverständlich sehr auffallend, und es ist natürlich, daß die verschiedenartigsten „Er⸗ klärungen“ dafür gegeben werden, ohne daß dieselben in den meisten Fällen das Richtige treffen. Alle ausdauernden Pflanzen legen in den Achseln ihrer Blätter früher oder später im Jahre Knospen an, welche, durch mehr oder weniger dicke Schuppen vor der Kälte des Winters eschützt, die Keime für die Entwickelung im nächsten Jahre bergen. kanche derselben enthalten nur Blattanlagen; im folgenden Frühjahr wird die Knospendecke abgeworfen und das Blatt tritt, sich schnell streckend, daraus hervor. In anderen dagegen finden wir Blüthen an⸗ gelegt, ja sogar ganze Blüthenstände, welche in der folgenden Vege⸗ tationsperiode zur Entwickelung kommen, oft noch bevor die Blätter sich entfaltet haben. Durchschneidet man z. B. eine große Knospe des Flieders zu der jetzigen Jahreszeit, so kann man schon mit schwacher Vergrößerung die Anlage der bekannten herrlichen Blüthen⸗ sträuße, ja sogar diejenige jeder einzelnen Blüthe wahrnehmen. Als man zuerst diese Vorausbildung der 111 für das kommende Jahr wahrnahm, gab diese Entdeckung Veranlassung für die ge⸗ wagtesten naturphilosophischen Ideen, welche man nicht mit Unrecht als die „Schachteltheorie“ bezeichnete. Man sagte nämlich: da an der noch kräftig vegetirenden Pflanze in den Knospen schon die Ent⸗ wicklung für das kommende Jahr vorgebildet ist, so werden in den von der Knospe umhüllten Organen gewiß auch schon die für das nächstfolgende Jahr nöthigen angelegt sein ꝛc., — nur können wir dieselben mit unseren “ nicht nachweisen. Dieser Nachweis ist auch bis jetzt noch nicht gelungen. Sind diese Winterknospen nun also an der Pflanze angelegt, und bringt es ein heißer Sommer mit sich, daß die Blätter sehr frühzeitig ab⸗ fallen, ohne daß schon gleich darauf die Winterkälte den Säfteverkehr in der Pflanze unmöglich macht, so ist es weder etwas Unerklärliches noch Auffälliges, daß eine frühzeitige e Knospen statt⸗ findet, der Baum oder Strauch zu einer neuen Vegetation schon im Spätjahr schreitet und im Herbst mit dem für das kommende Früh⸗ jahr angelegten Schmuck der Blätter und Blüthen prangt. Ein solches Ueberspringen der winterlichen Ruheperiode nennt der Gärtner „Treiben“. Die gut entwickelten Pflanzen werden in ein Treibhaus gebracht, wo sie durch Anwendung von Wärme und Feuchtigkeit ge⸗ wissermaßen um den fat. werden, wo ihnen Früh⸗ lingsluft geboten wird, damit sie ihre schwellenden Knospen sprengen und mitten im Winter dem Menschen ein Stück Frühjahrszeit vor⸗ zaubern. Auf der anderen Seite giebt es auch genug Fälle, wo eine solche frühzeitige Entwicklung sehr störend für die Cultur einer Pflanze sein kann. Die Alpenpflanzen z. B. sind angepaßt an eine vn ordentlich kurze Vegetationszeit. Kaum ist der Schnee weggeschmolzen, so entfaltet sich ihre Blüthenpracht; rasch reifen die Samen und sehr frühzeitig sind die Knospen angelegt, um dem schnell hereinbrechenden Winter nicht zum Opfer zu fallen. Was ist natürlicher, als daß die Alpen⸗ pflanzen, wenn sie in der Ebene cultivirt werden — wenigstens zum theil —, bei heißem Sommer und der langen Vegetationszeit früh⸗ zeitig ihre Knospen zu sprengen beginnen und zum zweiten Mal im Jahre blühen und fruchten! Kommt dann plötzlich ein kalter Winter, so fallen nur zu häufig diese in voller Entwickelung stehenden Pflanzen dem Frost zum Opfer. Sie haben sich eben den klimatischen Ver⸗ hältnissen ihres neuen ungewohnten Standortes noch nicht angepaßt.
— Aus Trier meldet man der „Frankf. Ztg.“: Eine voll⸗ ständige römische Töpferei wurde dieser Tage bei den Nach⸗ nach der altrömischen Stadtmauer an der Mosel entdeckt.
aan hat bis jetzt zehn vollständige Oefen und vier Feuerungen frei⸗ Plegt Die Oefen sind zum theil noch mit Krügen, Räpfen und Schalen vollständig angefüllt, zum theil enthalten sie zahlreiche Hälse und Boden von Krügen und Schalen, Bronzewerkzeuge und
ronzemünzen. Der Boden um die Oefen ist mit Estrich belegt. Ein großer ausgehöhlter Raum enthält eine weißliche Masse, die jeden⸗ falls zur Anfertigung von Töpferwaaren diente. In der Nähe der Töpferei deckte man ferner in der Tiefe von 2 ½ m einen von schwerem rothen Sandstein und weißen Kalksteinen erbauten römischen Thurm auf, der einen Durchmesser von 5 m hat. Im Innern des Thurms, der die eines Rondels hat, wurden schliche Knochen ausgegraben. “ 6
„Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Frankreich.
Durch Verordnung des französischen Ackerbau⸗Ministers vom 17. Oktober 1893 ist die Ein⸗ und Durchfuhr von Rindvieh aus den Niederlanden und Belgien nach Frankreich wieder gestattet worden. Die Sendungen müssen von Ursprungszeugnissen begleitet sein, in welchen bescheinigt ist, daß die Thiere sich mindestens drei Monate in dem Herkunftsorte befunden haben, und daß dort während dieser Zeit keine ansteckende Krankheit unter den Rindern geherrscht hat.
Spanien.
Die gegen Herkünfte von Grimsby und London angeordnete Quarantäne ist unter den üblichen Bedingungen aufgehoben worden. (Vergl. „Reichs⸗Anzeiger“ Nr. 217 vom 9. September und Nr. 223 vom 16. September.)
Zufolge Verordnungen vom 24. bezf. 25. und 26. Oktober unter⸗ liegen einer Quarantäne: “
1) Herkünfte aus Syrakus und Trapani, welche diese Häfen nach dem 9. Oktober verlassen haben; .
2) Herkünfte aus Eupatoria (Rußland), welche diesen Hafen nach dem 7. dess. Mts. verlassen haben; —
9 Herkünfte aus Castellamare di Stabia und Riga.
leichzeitig werden alle Häfen, welche von den genannten Orten in gerader Linie nicht weiter als 165 km entfernt sind, für cholera⸗ verdächtig erklärt. 8
Einer weiteren Verordnung zfolge unterliegen Herkünfte aus verseuchten Häfen Nord. Europas in den verdächtigen oder ver⸗ seuchten 8 Häfen, also in Bilbao, nur einer dreitägigen Be⸗ obachtung, welche zu einer sechstägigen wird, wenn sich auf dem 8 . lichen Sehiffe Gegenstände definden, die Träger des Ansteckungsstoffs sein können. Herkünfte aus nur verdächtigen Häfen Nord⸗ Europas unterliegen in den verdächtigen oder verseuchten Häfen Spaniens überhaupt keiner geveh Vorausgesetzt wird
if
Gesundheitsw
aber in beiden Fällen, daß wähdrend der Reise kein verdächtiger Krankheitsfall an Bord des Schiffs vorgekommen ist.
1 e varn den Hasen von eee De en ist unter den üblichen Bedingungen aufgehoben worden. hergl. „R.⸗Anz.“ Nr. 247 vom 14. Oktober.)
ortugal. Das Königlich venweidg Meitierium des Innern hat den Hafen von Neapel sowie zwischen Gaeta und Salerno (ein⸗
schließlich) ghele enen Häfen seit dem 15. v. M. für rein von Cholera erklärt. (Vergl. „R.⸗Anz.“ Nr. 182 vom 1. August.)
Malta. MNiach einem in der „Times“ vom 26. Oktober veröffentlichten Telegramm unterliegen in Malta nunmehr auch Herkünfte aus den englischen Kanalhaäfen einer fünfzehntägigen Quarantäne. (Vergl. „R.⸗A.“ Nr. 246 vom 13. Oktober.) 8 1
Cholera.
St. Petersburg, 31. Oktober. An Cholera erkrankten und starben nach dem Bericht des „W. T. B.“ vom 27. bis 29. d. M. in St. Petersburg 25 bezw. 14, vom 24. bis 26. d. M. in Moskau 1 bezw. 1, vom 15. bis 21. d. M. in Warschau 2 bezw. 5, in Sebastopol 18 bezw. 16, in den Gouvernements Wolhynien 568 bezw. 219, Woronesch 115 bezw. 64, Se 14 bezw. 3, Ljublin 5 bezw. 2, Plozk 24 bezw. 13, Suwalki 3 bezw. 3, Kiew 342 bezw. 128, Kursk 102 bezw. 41, Samara 212 bezw. 143, Taurien 198 bezw.-92 und Warschau 38 bezw. 14.
Rom, 31. Oktober. In den letzten 24 Stunden erkrankten laut Meldung des „W. T. B.“ in Palermo 9 Personen an Cho⸗ lera; es starben 4.
Der Gesundheitsstand in Berlin war in der Woche vom 15. bis 21. Oktober ein günstiger und die Sterblichkeit eine niedrige, von je 1000 Einwohnern starben, aufs Jahr berechnet, 17,8, gegen 18,4 der Vorwoche. Unter den Todesursachen kamen acute Darm⸗ krankheiten in geringerer Zahl zum Vorschein und führten in 49 Fällen (gegen 61 der vorhergegangenen Woche) zum Tode. Die Betheiligung des Säuglingsalters an der Sterblichkeit war eine kleine; von je 10 000 Lebenden starben, aufs Jahr berechnet, 50 Säuglinge. Auch acute Entzündungen der Athmungs⸗ organe traten seltener zu Tage und endeten seltener tödtlich. Erkrankungen an Grippe sind nicht bekannt geworden. In Rixdorf ist eine Frau an Cholera erkrankt, nachdem sie die Wäsche ihres von Havelberg zurückgekehrten, an Diarrhoe leidenden Ehemannes gewaschen hatte. — Von den anderen Infectionskrankheiten kamen Erkrankungen an Typhus selten (12), an Masern, Scharlach und Diphtherie in wenig gegen die Vorwoche geänderter Zahl zur An⸗ zeige. Erkrankungen an Scharlach zeigten sich im Stralauer Viertel und in der Rosenthaler Vorstadt, an Diphtherie außer in denselben Stadttheilen noch in Moabit am häufigsten. Erkrankungen an Kindbettfieber wurden 4 bekannt. Rosenartige Entzündungen des Zellgewebes der 2 waren nicht selten; auch Erkrankungen an Keuchhusten, die in 9 Fällen tödtlich endeten, waren häufig. Erkrankungen an rheumatischen Beschwerden aller Art, namentlich an acutem Gelenkrheumatismus, gelangten
in der Vorwoche zur ärztlichen Beobacht
1“
8 Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks 6 an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 31. v. M. gestellt 11 359, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. ISI hhl 18 sind am 30. v. M. gestellt 5095, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen. Zwangs⸗Versteigerungen. Beim Königlichen Amtsgericht II Berlin standen am 30. Oktober die nachverzeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Zu Weißensee, Straßburgerstr. 53, dem Zahntechniker Robert Krege⸗ now zu Berlin sebörig, läche 5,02 a; Nutzungswerth 4460 ℳ; Mindest⸗ 88 984 ℳ; für das Meistgebot von 42 700 ℳ wurde das Fräulein 8. J. C. Köhler zu Berlin, Marienburgerstr. 21, Ersteherin. — Aufgehoben wurde das Verfahren der Zwangsversteigerung wegen der dem Baumeister Th. Schiller gehörigen Grundstücke zu Süd⸗ ende. — Eingestellt wurde das Verfahren wegen des Grundstücks des Posamentiers Friedrich Sprechert zu Weißensee, Char⸗ lottenburgerstr. 59.
St. 11 31. Oktober. (W. T. B.) Producten⸗ markt. Talg loco 57,00, pr. August —. Weizen loco 10,00. Feonae. 9. 6,60. Hafer loco 4,15 Hanf loco 43,00. Leinsaat oco 14,00.
Verdingungen im
1 Rumänien.
1. Januar 1894. General⸗Direction der Eisenbahnen in Bu⸗ karest: Kunstbauten auf der Eisenbahnstrecke Dorohoi — Jassy. Kostenvoranschlag 1 600 000 Lei. Näheres in Bukarest, Secretariat für neue Arbeiten, 65 Calea Victoriei.
Verkehrs⸗Anstalten. 8
Bremen, 31. Oktober. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Postdampfer „Baltimore“ ist am 28. Oktober von Buenos Aires nach der Weser abgegangen. Der Postdampfer „Braun⸗ schweig“ hat am 30. Oktober Nachmittags St. Vincent passirt. Der Schnelldampfer „Elbe“ ist am 29. Oktober Vormittags von New⸗York nach der Weser abgegangen. Der Schnelldampfer „Fulda“ ist am 28. Oktober Abends in New⸗York angekommen. Der Schnelldampfer „Trave“ hat am 28. Oktober Nachmittags die Reise von Southampton nach New⸗Pork fortgesetzt. Der Reich Postdampfer „Bayern’ ist am 29. Oktober Nachmittags in Shangha angekommen. Der Postdampfer „Pfalz“ ist am 30. Oktober Morgens in Antwerpen angekommen. Der Reichs⸗Postdampfer „Karl ruhe“ hat am 29. Oktober Abends die Reise von Port Said nach Neapel fortgesetzt. Der Schnelldampfer „Ems“ hat am 30. Oktober Morgens Dover passirt und die Reise nach Bremen fortgesetzt; er überbringt 253 Passagiere und volle Ladung. Der Reichs⸗Post⸗ dampfer „Habsburg', nach Australien bestimmt, hat am 30. Okkober 1I1 Ouessant pafsirt. Der Postdampfer „Dresden“ hat am 30. Oktober Nachmittags Dover passirt. Der Reichs⸗Post⸗ dampfer „Oldenburg“ ist am 30. Oktober Vormittags in Suez angekommen.
London, 31. Oktober. (W. T. B.) Der Castle⸗Dampfer „Melrose“ ist heute auf der Ausreise in Durban (Natal) an⸗ ekommen. Der Castle⸗Dampfer „Hawarden Castle“* at heute auf der Heimreise Madeira passirt. Der Union Dampfer „Goth“ ist gestern auf der Ausreise in Capetown an⸗ gekommen. Der Union⸗Dampfer „Gaul' ist heute auf der Heim⸗ reise von den Canarischen Inseln abgegangen.
Theater und Muftk.
Im Königlichen Opernhause wird morgen Weber’s „Oberon“ mit den Recitativen von Franz Wüllner gegeben. Es treten darin die Damen Pierson, Weitz, Rothauser, Götze, Deppe Kopka, Hellmuth⸗Bräm, die Herren Sylva, Lieban, Stammer “ Krasa, Krüger, Braunschweig auf. Kapellmeister Suche irigirt. Im Königlichen Schauspielhause gelangt morgen Tur Pnsen.Zabelge Sehmuspiel „Natalie“ mit Frau Clara Meyer als hast in der Titelrolle zur Aufführung. 1 „Die erste Aufführung der Byron'schen Dichtung „Kain“ in Ver⸗ bindung mit dem neuen Fehaugpiel Hans Hopfen’s „Der König von Thule“ Indes im Deutschen Theater am Sonnabend, 11. d. M. statt. Zu beiden Stücken, welche eine gänzlich neue Ausstattun erhalten, sind die Decorationen in den Ateliers von Wagner u. Bukacz und E. Falck hergestellt.
Das Berliner Theater bereitet die Aufführung des Schau⸗ 8. „Jenseits von Gut und Böse“, von dem schweizerischen Schrift⸗ steller J. V. Widmann, vor; Ludwig Barnay wird di Hauptrolle des Stücks übernehmen.