1893 / 267 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 07 Nov 1893 18:00:01 GMT) scan diff

Ministerium für Handel und Gewerbe.

Bei dem Ministerium für Handel und Gewerbe ist der Regierungs⸗Civil⸗Supernumerar Paul Siebert als Geheimer Registrator angestellt worden.

Hauptverwaltung der Staatsschulden.

Hkanntmachung.

Bei der heute öffentlich in Gegenwart eines Notars be⸗ wirkten 51. Verloosung der privilegirten 3 ½ pro⸗ centigen Rheinischen Eisenbahn⸗Prioritäts⸗Obli⸗ gationen von 1843 sind folgende Nummern gezogen worden:

717 bis 719, 723 bis 726, 732 bis 735, 740, 743, 744, 746, 748, 752, 753, 756, 757, 760 bis 763, 765, 1248, 1251, 1255, 1256, 1258, 1260, 1261, 1266, 1269, 1271, 1274 bis 1277, 1279, 1287, 1292, 1293, 1295 bis 1297, 1299, 1301 bis 1303, 1654, 1655, 1657 bis 1659, 1661, 1663, 1667, 1668, 1672, 1673, 1675, 1676, 1678 bis 1680, 1682, 1683, 1686, 1688, 1689, 1693, 1695, 1698, 1699, 2119 bis 2121, 2123, 2124, 2126, 2128, 2134, 2142 bis 2144, 2148, 2149, 2151 bis 2153, 2155, 2157, 2158, 2165, 2170 bis 2172, 2174,

2175, 2855, 2857, 2862 bis 2864, 2866, 2868, 2874, 2876, 2877, 2889, 2891, 2893, 2895 bis 2898, 2902, 2903, 2905,

2907, 2911, 2913, 2914, 2916, 4279, 4280, 4288, 4289,

4292, 4294, 4302 bis 4305, 4307, 4310, 4312, 4313, 4317, 4320, 5541, 5543, 5548 bis 5551, 5559, 5561, 5563, 5567, 5569, 5572, 5573, 5576, 5577, 5582, 5586, 5588 bis 5591, 5595 bis 5597, 5600 über je 200 Thaler,

zusammen 166 Stück über 33 200 Thaler = 99 600

Dieselben werden den Besitzern zum 1. Juli 1894 mit der Aufforderung gekündigt, die in den ausgeloosten Nummern verschriebenen Kapitalbeträge vom 2. Juli 1894 ab gegen Quittung und Rückgabe der Obligationen und der nach diesem Termine zahlbar werdenden Zinsscheine Reihe VI Nr. 2 bis 20 nebst Anweisungen zur Abhebung der Reihe VII bei der Staatsschulden⸗Tilgungskasse in Berlin, Taubenstraße 29, zu erheben. Die Zahlung erfolgt von 9 Uhr Vormittags bis 1 Uhr Nachmittags mit Ausschluß der Sonn⸗ und Festtage und der letzten drei Geschäftstage jeden Monats.

Die Einlösung geschieht auch bei den Regierungs⸗Haupt⸗ assen und in Frankfurt a. M. bei der Kreiskasse. Zu diesem Zwecke können die Obligationen nebst Zinsscheinen und An⸗ weisungen einer dieser Kassen schon vom 1. Juni 1894 ab ein⸗ gereicht werden, welche sie der Staatsschulden⸗Tilgungskasse zur Prüfung vorzulegen hat und nach erfolgter Feststellung die Auszahlung vom 2. Juli 1894 ab bewirkt.

Der Betrag der etwa fehlenden Zinsscheine wird vom Kapital zurückbehalten.

Vom 1. Juli 1894 ab hört die Verzinsung der verloosten Obligationen auf.

Zugleich werden die bereits früher ausgeloosten, noch rück⸗ ständigen Obligationen: v 46. Verloosung.

Gekündigt zum 1. Juli 1889. Abzuliefern mit Zinsscheinen Reihe V Buchstabe M 88 U und Anweisung zur Abhebung der Reihe VI.

8 63.

47. Verloosung. 8

(CSCekindg Iuli 1890.B Abzuliefern mit Zinsscheinen Reihe V Buchstabe 0 bis U und Anweisung zur Abhebung der Reihe VI.

Nr. 4988. 4s Verloobsung.

Gekündigt zum 1. Juli 1891. B 1 Abzuliefern mit Zinsscheinen Reihe V Buchstabe 0 bis U und Anweisungen zur Abhebung der Reihe VI.

Nr. 2709, 4972, 4976.

49. Verloosung. 18929. Abzuliefern mit Zinsscheinen Reihe V Buchstabe S8 bis U und Anweisungen zur Abhebung der Reihe VI.

Nr. 2181, 2183, 2184, 2203, 2204.

50. Verloosung.

Gekündigt zum 1. Juli 1893. Abzuliefern mit Zinsscheinen Reihe V Buchstabe U nebst Anweisungen zur Abhebung der Reihe VI.

Nr. 1212, 1221, 1335, 1342, 2522, 3101. wiederholt und mit dem Bemerken aufgerufen, daß deren Ver⸗ zinsung aufgehört hat, und daß dieselben werthlos werden, wenn sie während 10 Jahre jährlich öffentlich aufgerufen und dessen ungeachtet nicht innerhalb eines Jahres nach dem letzten öffentlichen Aufruf zur Einlösung vorgezeigt Lein werden.

Die Staatsschulden⸗Tilgungskasse kann sich in einen Schriftwechsel mit den Inhabern der Obligationen über die Zahlungsleistung nicht einlassen.

Formulare zu den Quittungen werden von sämmtlichen oben gedachten Kassen unentgeltlich verabfolgt. Beerlin, den 3. November 1893. Hauptverwaltung der Staatsschulden von Hoffmann.

Preußen. Berlin, 7. Novpember.

Seine Majestät der Kaiser und König begaben Sich gestern Nachmittag 5 ½ Uhr mittels Seciecg1187 von der Station Wildpark nach Tübingen. Dort wurden Allerhöchst⸗ dieselben bei der Ankunft heute Morgen um 7 Uhr 45 Minuten von Seiner Majestät dem König von Württemberg empfangen und dann zu Wagen nach dem Schloß Beben Hausen geleitet.

8 1

Dem Bundesrath sind die Gesetzentwürfe, betreffend 1) die anderweite Ordnung des Finanzwesens des Reichs, 2) die Tabacksteuer, 3) wegen Abänderung des Gesetzes, be⸗ treffend die Erhebung von Reichs⸗Stempelabgaben, sowie 4) betreffend die Abzahlungsgeschäfte, vom Reichskanzler zu⸗ gegangen. Außerdem liegen dem Bundesrath von dem Entwurf L Reichshaushalts⸗Etats für 1894/95 die meisten Special⸗ Ftats vor.

8 Der neuernannte Regierungs⸗Assessor Dr. Wilms aus otsdam ist bis auf weiteres dem Landrath des Kreises Ost⸗ avelland, im Regierungsbezirk Potsdam, zur Hilfeleistung in den landräthlichen Geschäften zugetheilt worden.

Dem Regierungs⸗Referendar, Rittmeister a. D. von Jagow zu Potsdam ist die commissarische Verwaltung des Landrathsamts im Kreise Osterburg, Regierungsbezirk Magde⸗ burg, übertragen worden.

Die Regierungs⸗Referendare Dr. Domrich aus Erfurt, Scholtz aus Gumbinnen, Dr. Reuscher aus Breslau, Tappenbeck aus Gumbinnen und Struckmann aus Danzig haben die zweite Staatsprüfung für den höheren Ver⸗ waltungsdienst bestanden. 1“

8 Geheime Kanzleidiener im Auswärtigen Amt Schroeder, welcher sich in Begleitung des Chiffreurs des Auswärtigen Amts im Gefolge Seiner Majestät des Kaisers und Königs auf Allerhöchstdessen Reise nach Bebenhausen befand, ist gestern Abend auf der Station Mansfeld, wo er irrthümlichnicht. auf der Perron⸗, sondern auf der Schienenseite ausgestiegen war, von dem Sonderzuge, den er in der Fahrt wieder be⸗ steigen wollte, überfahren und auf der Stelle getödtet worden. Seine Majestät haben sofort Befehl gegeben, daß die Leiche auf Allerhöchstihre Kosten nach Berlin übergeführt und hier beerdigt werde.

Das Auswärtige Amt verliert in dem so jäh in seinem Berufe Dahingeschiedenen einen pflichttreuen Beamten, der erst im Alter von 54 Jahren stand und in nahezu zwanzig⸗ jähriger Dienstzeit in verschiedenen Stellungen, auch solchen, die besonderes Vertrauen erforderten, stets die besten Dienste geleistet hat.

S. M. Schulschiff „Moltke“, Commandant Capitän zur See Koch, ist am 4. November in Cadix eingetroffen und be⸗

absichtigt, am 16. d. M. nach Palermo in See zu

Ihre Kaiserlichen Hoheiten der Großfürst und die Großfürstin Sergius sowie der Großfürst Paul von Rußland sind, wie die „Darmst. Ztg.“ berichtet, nach einem dreiwöchigen Aufenthalt am hiesigen Hofe gestern Vormittag wieder von Darmstadt abgereist. Die Großherzogliche Familie war zum Abschied am Bahnhof anwesend.

Mecklenburg⸗Schwerin.

NKachdem die starke Erkältung, an der Seine Königliche Hoheit der Großherzog in den letzten vierzehn Tagen gelitten hatte, fast vollständig gewichen ist und Höchstderselbe vorgestern Nachmittag die erste Ausfahrt unternehmen konnte, hat Seine Königliche Hoheit, wie die „Meckl. Nachr.“ melden, gestern Vormittag Schwerin verlassen, um sich nach dem Süden zum Winteraufenthalt zu begeben. Die Ankunft in Cannes dürfte Ende der Woche erfolgen.

Oesterreich⸗Ungarn.

Der Kaiser traf nach einer Meldung des „W. T. B.“ heute früh aus Budapest wieder in Wien ein und beschied den Fürsten Windischgrätz auf heute Vormittag 11 Uhr zur Audienz.

Der Erzherzog Karl Ludwig ist gestern Abend zum Besuch seiner Tochter der Herzogin Albrecht nach Stutt⸗ gart abgereist, woselbst sich seine Gemahlin, die Erzherzogin Maria Theresia, bereits seit zwei Wochen befindet.

Das „Fremdenblatt“ meldet, daß in den Conferenzen des Fürsten Windischgrätz mit verschiedenen hervorragenden Poli⸗ tikern über die Ministerliste noch kein endgültiger Be⸗ schluß gefaßt worden sei. Obwohl keine unvorhergesehenen Schwierigkeiten aufgetaucht seien, vielmehr in der Erledigung der obschwebenden Fragen ein entschiedener Fortschritt zu ver⸗ zeichnen sei, so dürfte die Ministerliste doch erst am Donners⸗ tag dem Kaiser vorgelegt werden können.

Die „Budapester Correspondenz“ erfährt, daß, obwohl die Krone zweifellos der Vorlage über das Ehegesetz zustimmen werde, der Kaiser gestern doch noch keine endgültige Entscheidung getroffen habe, vielmehr sich vorbehalte, der Regierung die Ermächtigung zur Einbringung der Vorlage auf dem üblichen schriftlichen Wege zu ertheilen.

Großbritannien und Irland.

In der gestrigen Sitzung des Unterhauses erklärte der Parlaments⸗Secretär des Colonialamts Buxton, daß nach den jüngsten Nachrichten Lobengula nicht flüchtig sei, sondern noch immer die Feindseligkeiten leite; der Krieg sei somit noch nicht beendet. Die an Ort und Stelle erfolgenden Schritte würden jedoch der endgültigen Entscheidung über die Zukunft des Matabelelandes keineswegs vorgreifen.

Frankreich.

Nach einer Meldung des „Temps“ erklärte der Minister Develle in einer Bankettrede zu Bar⸗le⸗Duc, Frankreich müsse seine militärische Organisation zur Wahrung seiner Unabhängigkeit aufrecht erhalten. Frankreich sei bereit, bedrohe aber Niemand. Die Regierung habe Gambetta's Regel, daß die auswärtige Politik keine geheimen Pläne noch Abenteuer dulde, zu der ihrigen gemacht und dies sowohl in der Siam⸗ frage, als auch anläßlich der französisch⸗russischen Feste be⸗ wiesen.

Der Minister⸗Präsident Dupuy empfing gestern Vor⸗ mittag die Doctoren Brouardel und Dieulafoy, die ihm in den nächsten Tagen einen Bericht über ihre Untersuchung des Cornelius Herz überreichen werden. Nach einer Meldung des „W. T. B.“ stelle der Bericht fest, der Zustand des Herz habe sich soweit gebessert, daß für die englische Gerichtsbehörde kein Hinderniß mehr bestehe, Herz vor das Tribunal in Bopstreet zu stellen.

„Die Deputirten Millerand und Basly werden nach dem Wiederzusammentritt der Kammer die Regierung über ihre Haltung bei dem Arbeiterausstande im Departement Pas de Calais interpelliren.

Der Pariser Municipalrath hat mit 50 gegen

18 Stimmen beschlossen, die dienstlichen Beziehungen mit der Polizei⸗Präfectur wieder

v1

Die Angelegenheit von Aigues⸗Mortes gelangt am 27. November vor das Schwurgericht in Nimes: Unter den 26 Angeklagten befindet sich 1 Italiener.

Der „Agenzia Stefani“ wird aus Paris vom gestrigen Tage gemeldet, daß die Münzconferenz mit diesem Tage ihre Arbeiten abgeschlossen hat. Die Unterzeichnung des Ueber⸗ einkommens werde innerhalb einer Woche erfolgen.

Rußland. G Die Einfuhr und Ausfuhr Rußlands vom 1. Ja⸗ nuar bis zum 1. September 1893 betrugen, wie „W. T. B.“ aus St. Petersburg erfährt, 606 156 000 Rbl. gegen 506 696 000 Rbl. im gleichen Zeitraum des Vorjahres, die Ausfuhr allein betrug 332 975 000 Rbl. gegen 263 739 000 Rbl. im Vorjahre. 8

Spanien.

des „W. T. B.“ gestern längere Zeit mit Vega de Armijo. Es verlautet, Sagasta befürchte, daß seine Genesung längere Zeit beanspruchen werde; er wolle sich deshalb der Unter⸗ stützung Vega de Armijo'’s versichern, damit dieser eventuell die Minister⸗Präsidentschaft übernehme.

In einer Versammlung der conservativen Partei hielt gestern Canovas del Castillo eine Rede, worin er erklärte, angesichts der gegenwärtigen Schwierigkeiten müßten sich alle monarchischen Kräfte vereinigen und jede Spaltung der dynastischen Parteien verhindern.

Portugal.

In Paris eingetroffenen Meldungen aus Lissabon folge wäre der Vicomte Pindella zum Gesandten Berlin ernannt worden.

Türkei.

Nach zuverlässigen Berichten aus Ueskueb wären, wie „W. T. B.“ berichtet, alle auswärts verbreiteten Gerüchte über angebliche Kämpfe bei Prizrend völlig unbegründet. Der türkischen Behörde sei es gelungen, die Gährung in Ljumgebiet zu ersticken; die Arnautenschaaren hätten sich fried⸗ lich zerstreut.

Montenegro.

Die Pforte hat dem „W. T. B.“ zufolge die Errichtung des montenegrinischen Konsulats in Skutari ge⸗ nehmigt. Minchkowitsch ist zum Konsul daselbst ernannt worden.

Amerika.

In Paris sind Nachrichten aus Havanna eingetroffen, wonach zwanzig bewaffnete Männer versucht hätten, die Ein⸗ wohner von Santa Clara auf der Insel Cuba zum Auf⸗ stand zu bewegen. Die Truppen hätten die Aufwiegler ver⸗ trieben und mehrere von ihnen getödtet oder verwundet. Die Leiter der früheren Aufstände aus den Jahren 1869 und 1876 leugneten ihre Betheiligung bei diesem Unternehmen, das als ein Act der Räuberei, nicht der Insurrection angesehen werde.

Afrika. 18

Wie „W. T. B.“ aus Tanger meldet, will der marokkanische Minister Mohammed ben el Arbi Torres für die Sicherheit der Europäer haften, fordert letztere aber auf, die Stadt nicht zu verlassen wegen der Aufreizungen der Marabuts, die den heiligen Krieg predigten. Der Sultan werde sich so schnell als möglich nach dem Riff begeben.

Hat ein Zeitungs⸗Redacteur in der Wahrnehmung seiner persönlichen berechtigten Interessen gegen einen ver⸗ meintlichen unbefugten Angriff ehrverletzende Veröffentlichungen gegen einen Beamten gerichtet, so steht ihm, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, IV. Strafsenats, vom 2. Juni 1893, der Schutz des § 193 des Strafgesetzbuchs (ehrverletzende Aeußerungen zur Wahr⸗ nehmung berechtigter Interessen „sind nur insofern strafbar, als das Vorhandensein einer Beleidigung aus der Form der haußerung oder aus den Umständen, unter welchen sie geschah, hervorgeht“) zu, selbst wenn er annehmen konnte, daß er durch Beschwerde bei der vor⸗ gesetzten Dienstbehörde gleichfalls Genugthuung erlangen würde

Kauft jemand, ungeachtet seiner ihm bekannten Zahlungs⸗ unfähigkeit, unter Verschweigung dieser Zahlungsunfähigkeit Waaren auf Credit, so ist er, nach einem Urtheil des Reichs⸗ gerichts, I. Strafsenats, vom 19. Juni 1893, nur dann wegen Be⸗ trugs zu bestrafen, wenn die Thatumstände ergeben, daß er beim Kauf auch nicht einmal die Hoffnung besessen hat, er werde binnen angemessener Frist die erforderlichen Mittel zur Befriedigung seiner Lieferanten erlangen.

Statistik und Volkswirthschaft.

Die Eisenbahnen Deutschlands, Eng lands und Frankreichs.

Nach dem soeben erschienenen 6. Heft des „Archivs für Eisen⸗ bahnwesen“ hatten die Eisenbahnen Deutschlands am Ende des Jahres 1891 eine Länge von 42 325 km, diejenigen Englands eine Länge von 32 487 km und diejenigen Frankreichs eine Länge von 37 723 km. Das Eisenbahnnetz Deutschlands übertraf also die Bahnlänge Eng⸗ lands um 9838 km und Frankreichs um 4602 km. Die Zunahme der Bahnlänge in den drei Jahren 1889 bis 1891 betrug für Deutsch⸗ land 1343 km oder 3,3 %, für England 399 km oder 1,2 % und für Frankreich 1576 km oder 4,4 %. 8 5

Der Umfang des Staatsbahnnetzes stellte sich Ende 1891 für Deutschland auf 38 361 km = 90,6 % der Bahnlänge, für Frank⸗ reich auf 2535 km = 6,7 %; England hat keine Staatsbahnen. Das verwendete Anlagekapital betrug bei den deutschen Eisenbahnen 10 665 Millionen Mark für 1 km Bahnlänge 252 707 —, bei den englischen 18 388,5 Millionen Mark für 1 km 566 016 —, bei den französischen 12 024,6 Millionen Mark für 1 km 319 183 ℳ; die Zunahme beim Anlagekapital betrug für die Zeit von 1889 bis 1891 bei den deutschen Eisenbahnen 4,0 %, bei den englischen 4,9 %, bei den französischen 4,4 %. 1 8

An Locomotiven gab es in Deutschland Ende 1891: 14 788 (gegen 1889 + 1292 = 9,6 %), in England 16 860 (gegen 1889 + 936 = 5,9 %), in Frankreich 9993 (gegen 1889 + 125 = 1,3 %). An Personenwagen waren vorhanden in Deutschland 27 512 (gegen 1889 + 2108 = 8,3 %), in England 39 122 (. 2985 = 8,3 %0), in Frankreich 23 608 (+ 427 = 1,8 %). An Gepäck⸗ und Güter⸗ wagen gab es in Deutschland 299 283 (+ 25 724 = 9,4 %), in England 581 364 (+ 50 268 = 9,5 %), in Frankreich 263 653 (+ 7153 = 2,8 %). 1“

Die Gesammteinnahmen betrugen in Deutschland 1341,5 Millionen Mark (gegen 1889 + 76,8 Millionen = 6,1 %), in Eng⸗ land 1637,2 Millionen Mark (+ 96,7 Millionen Mark = 6,3 %0),

in Frankreich 960 Mislionen Mark (+ 22,3 Millionen Mark

Der Minister⸗Präsident Sagasta conferirte laut Meldung

Entscheidungen des Reichsgerichts.

auf dieses Buch rücksichtigen. Die Konkursverwalter benutzen dasselbe

Die kilometrische Einnahme aus dem Personen⸗ und Güterverkehr

ist bei den deutschen Eisenbahnen um 1,6 %, bei den englischen um

5,0 %, gestiegen, dagegen bei den französischen um 1,7 % gefallen. uch im Personenverkehr hat eine Zunahme stattgefunden, ist die Einnahme daraus bei den deutschen Bahnen um 10,1 %, bei den englischen um 7,7 % gestiegen, dagegen bei den französischen um 2,7 % gefallen. Zur Steigerung der Einnahmen aus dem Personen⸗ verkehr haben bei den deutschen Bahnen vorwiegend die III. und IV. Flaßfe bei den englischen Bahnen ausschließlich die III. Klasse und die billigeren Parlamentszüge beigetragen, während bei den fran⸗ zösischen Bahnen alle Klassen eine Abnahme zeigen. 1 Die Zahl der beförderten Personen ist gestiegen in Deutschland von 376,8 auf 464 Millionen, also um 23,1 %, in Eng⸗ land von 776,5 auf 846,9 Millionen, also um 9,1 %, in Frankreich von 1on geeaf 189 t um 5,8 %. ie Einnahmen aus dem Güterverkehr sind gestiegen in Deutschland von 873,3 auf 907,7 Millionen Mark, ümn . 99 „%, in England von 821,7 auf 864,6 Millionen Mark, also um 5,2 7%, in Frankreich von 521,2 auf 560,7 Millionen Mark, also um 7,6 %⸗ Sg 1“ bezifferten sich in Deu and: Einnahme auf 1343, Ausgabe 872, schuß ü6 47 1 1. 3-.S - 8 in England: Einnahme 1637, Ausgabe 903. d e Uene 1 g und Ueberschuß in Frankreich: Einnahme 960, Ausgabe 522 und Ue 3 438 Millionen Mark. 8 ö Der kilometrische Ueberschuß hat sich in dem Zeitraum 1889/91 überall vermindert, bei den deutschen Bahnen um 19,9 %, bei den englischen um 1,8 %, bei den französischen um 6,4 %. Die durch⸗ schnittliche Verzinsung des Anlagekapitals ist gefallen bei den deutschen Bahnen um 19,8 %, bei den englischen um 5,0 %, bei den französischen um 6,7 %. Die deutschen Staats bahnen ergaben im Jahre 1891/92 durchschnittlich 4,50 % auf das verwendete Anlagekapital, während die deutschen Privatbahnen durchschnittlich 4,47 % erzielten.

Zur Arbeiterbewegung.

Zum Ausstand der englischen Grubenarbeiter schreibt die Londoner „A. C.“:

„Mit Bestürzung vernahm man die betrübende Kunde von dem Mißlingen der Conferenz zwischen Arbeitgebern und Arbeitern (vgl. Nr. 265 d. Bl.). Der Strike dauert nun schon 14 Wochen und jeder Tag vermehrt das herrschende Elend, aber trotzdem denken die streitenden Parteien nicht daran, nachzugeben. Die Zechen⸗ besitzer bestehen auf einer fünfzehnprocentigen Lohnherab⸗ setzung, während die Arbeiter nicht unter 10 % heruntergehen wollen. Als in der Lohnfrage eine Einigung nicht zu erzielen war, brachten die Grubenbesitzer den ursprünglichen Vorschlag eines Schiedsgerichts vor, den jedoch Mr. Pickard, der Sprecher der Bergleute, nicht annahm. Vielmehr wird auch dieser Vorschlag der Abstimmung der Grubenarbeiter unterbreitet werden.

Im Norden Frankreichs ist der Ausstand der

Grubenarbeiter nun endgültig beendigt. Aus Lens be⸗ richtet ein Wolff'sches Telegramm, daß die Arbeit im Kohlen⸗ becken des Departements Pas de Calais gestern vollständig wieder aufgenommen wurde. Hier in Berlin haben, wie im „Vorwärts“ mitgetheilt wird, die Hälfte der Tischler in der Werkstatt des Meisters Stöhr die Arbeit eingestellt, weil der Arbeitgeber Caution für Werkzeug ge⸗ fordert hat.

In Marseille versuchten die ausständigen Angestellten der Tramway⸗Gesellschaft gestern früh die Fahrt der Wagen zu verhindern und stürzten mehrere Wagen um. Der socialistische Maire forderte in einem Schreiben die Gesellschaft auf, bei Verlust ihrer Berechtigung, den Dienst sicher zu stellen. Auch später fuhren, wie „W. T. B.“ meldet, die strikenden Tramway⸗Bediensteten fort, den Betrieb zu stören. Ein Wagen wurde zertrümmert und in Brand gesetzt. Die Polizei ist nicht im stande, dem Treiben der Strikenden Einhalt zu gebieten. Zwei Polizisten wurden verwundet.

Kunst und Wissenschaft.

Professor Dr. Theodor Mommsen, beständiger Secretar der Akademie der Wissenschaften, feiert heute sein fünfzigjähriges Doctor⸗ Jubiläum. Der greise Gelehrte weilt zur Zeit in Rom.

Dem Germanischen National⸗Museum zu Nürn⸗ berg hat Seine Majestät der König Albert von Sachsen, wie der „»Anzeiger“ des Museums mittheilt, die Stiftung eines Gipsabgusses des Grabmals des Kurfürsten Friedrich des Weisen in der Schloßkirche zu einer Arbeit aus der Peter Vischer'schen Gießhütte, zu⸗ gesagt. Gelegentlich des Kunsthistorischen sengnee der vom 25. bis 27. September dahier tagte und seine itzungen im Conferenz3aale des Museums abhielt, hatte das Directo⸗ rium eine kleine Ausstellung von Kunstalterthümern aus Privatbesitz veranstaltet. Diese bestand aus einer Anzahl von Gemälden verschiedener Schulen des 15. und 16. Jahrhunderts, aus einer Reihe von Goldschmiedearbeiten des 16. bis 18. Jahr⸗ hunderts, meist Nürnberger Ursprungs, aus den Originalen der Dürer⸗ handschriften, welche sich heute noch in Nürnberg befinden, und ver⸗ schiedenen anderen Stücken, von denen nur das kostbar ausgestattete Missale dc Firahsis Anton Kreß und der Sammelband architek⸗ tonischer Zei nungen aus dem Fesibe des Wolf Jakob Stromer (ogen. Baumeisterbuch) hervorgehoben seien. Eines der schönsten Stücke der Abtheilung der Goldschmiedearbeiten, der silbervergoldete, theilweise emaillirte Deckelpokal des Veit Holzschuher vom

C—

Jahre 1562, wurde dem Museum von dem Besitzer August Freiherrn von Holzschuher, Königlichem Ober⸗Regierungs⸗Rath a. D., in Augs⸗ burg, zur dauernden Aufstellung unter Vorbehalt des Eigen⸗ thums überlassen. Eine weitere, nicht minder wichtige zereicherung erhielten die Sammlungen des Museums durch die Pflegschaft Berlin, welche einen im Jahre 1886 in der Uckermark, Dominium Pinnow, gefundenen Schmuckvorrath der Familie von Holtzendorf, der im dreißigjährigen Kriege der Erde übergeben worden war, käuflich erworben und als ihre Stiftung dem Museum übergeben hat. Der Schmuck besteht aus zwei silber⸗ vergoldeten Gnadenketten mit anhängenden Tournosen, einer größeren ohne Schließe und zwei kleineren mit emaillirter Schlicge⸗ drei starken Armbändern mit Femat!h lleßen zwei größeren emaillirten und einer kleineren nichtemaillirten Agraffe und drei goldenen Fingerringen. 2.— Für den Neubau einer zweiten Realschule in Stuttgart ist, wie das „Centr.⸗Bl. d. Bauverw.“ berichtet, seitens de Stadt ein Preisausschreiben erlassen worden. Die Preise etragen 3000, 2000 und 1000 ℳ; dem Preisgerichte bleibt vorbe⸗ zhalten, weitere Entwürfe zum Ankaufe zu empfehlen. Das Preis⸗ licteramt haben übernommen die Herren Stadt⸗Baurath Blaͤnken⸗ shen in Berlin, Stadt⸗Baudirector Licht in Leipzig, Stadt⸗Baurath Süaher in Stuttgart, Professor Neckelmann ebendaselbst und drei 8 Nichttechniker, darunter der Ober⸗Bürgermeister. Die inlieferung der Entwürfe hat bis zum 1. März 1894 zu erfolgen.

Literatur.

Rechts⸗ und Staatswissenschaft. Das Verfahren nach der Reichs⸗Konkursordnung

Foß 10. Februar 1877, erläutert an Beispielen. Ein Hand⸗ uch für die gerichtliche 8 und für Konkursverwalter. Von Otto

tichter, Amtsgerichts⸗Rath in Graudenz. Zweite vermehrte und

verbesserte Auflage. Berlin 1893, H. W. Müller. 8. S. 365.

ieses von einem erfahrenen Richter mit voller Kenntniß der Praxis

und der Litergtur bearbeitete Buch sei zue Ergã 3 Buch sei zuerst als eine Ergänzung zu ummtlichen Commentaren der Reichs⸗Konkursordnung empfohlen; es an Beispielen und durch Formulare erklärt, wozu sich sonst keine

elegenheit bietet. Auch die Professoren könnten in den Vorlesungen

Erfolg h sich das Verfa gren er⸗

leichtert und gleichmäßig gestaltet.

Die Führung des Handels⸗ zum praktischen Gebrauch systematisch dargestellt von R. Schultze⸗ Berlin 1893, Franz Vahlen. 1 . Arbeit umfaßt die Führung der Handels⸗ 19 ter, soweit sie durch das Handelsgesetzbuch geboten ist; ein⸗

mit beschränkter Haftung und der sich der Verfasser

Görlitz, Landgerichts⸗ 8. S. 481. 10 Die

geschlossen sind die Gesellschaften Musterschutz nebst Musterregister. lediglich auf eine

sachli

mehr überall

haben. Man

nutzung derselben

Sachen inhaltlich u Buch angelegentlich

1891 erschienen;

Wun

Rath in Berlin.

zes war bei demselben zuheben, daß nicht eine begrenzte Darste gebung des Deutschen Reichs hinaus reicht in die vergleichend Erweiterung, welche nicht jeder Rechtslehrer geben kann Professor Kohler bei seiner Umschau in alle L währt und dadurch stets Leitfaden ist laut Kennzeichnung bestimmt; es bedatf einer nicht. Jedem Konkursverw Rücheshalb 1.“ Nichter die Beigabe „über den Konkurs der offenen Handels (S. 190 ff.) lesen, so wird üt 3 BI Wenn hiermit das Buch empfohlen wird, ch ausgesprochen, veraltete Wendungen zu vermeiden. nicht „contra jus“ verdeutscht werden? D segen den Wortgebrauch der Reichs⸗Konkur

wird agen Material in ie btecragun, gen können, daß

chuldner u. s. w. einführen zu wollen.

Segensrei Vier Lebensbilder

- lder in Vorträgen von lichen Katharinenstift in Stuttgart.

Biographien.

che Wirksamkeit durch vier Generationen. J. Merkle, Lehrer am König⸗ Stuttgart, Carl Malcomes,

Verlagsbuchhandlung. Vier Vorträge,

„Johannes⸗Verein“

und im „Christlichen Verei hat, erscheinen hier, in erweiterter Beilagen versehen,

zeigt, wie der edle, auf praktische sht Sinn der

zu einem Ganzen vereinigt.

ochter, die Kaiserin Maria Feodorowna von

ch wieder auf deren Töchter und Enkeltöchter rande Württemberg durch die Königinnen Kath Olga Nikolajewna in so reichem Maße zu gu

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und

f& NM

über die Verbreitung der Maul⸗ und K in Preußen im Ausgang des Monats

Maßregeln. IebHech

Oktober 1893.

und Musterregisters,

ste r. Keineswegs hat E“ beschränkt, eingedrungen, was

b . sa b namentli vortritt bei denjenigen Eintragungen, c

welche constitutive Wirkung und Literatur vollständig v vprhen hn rig - L ollständig verarbeitet un daraufhin entwickelt ist was die Eintragungen welcher Inhalt ihnen zu geben ist und welche Wirkung sie haben. der Erfolg der Arbeit sich dadurch erkennbar seitens der Registerrichte nd gestaltlich gleichmäßig empfohlen.

machen, daß durch Be⸗ r die Behandlung der wird. Hiermit sei das

—, Leitfaden des deutschen Konku Studirende. Mit zwei Beidaget Handelsgesellschaft und über die Beschwerde J. Kohler, Professor an der Universität B Ferdinand Enke. Das umfasse selben Verfassers (ebenfalls bei Fe

Ueber den Konkurs der offenen im Konkurse, von Stuttgart 1893. nde Lehrbuch des Konkursrechts des⸗ rdinand Enke in Stuttgart) ist bereits besonders rühmend hervor⸗ stellung der heutigen Gesetz⸗ gegeben ist, sondern der Blick weiter e Rechtswissenschaft. ist dies eine änder mit Sicherheit ge⸗ Der vorliegende 1 „auf dem Titelblatt für Studirende Beschränkung auf diesen strebsamen Kreis alter wird das Buch nützlich sein, und sei smännern empfohlen.

anregend wirkt.

Wenn alterfahrene

auch ihnen damit eine neue Anschauung

agegen erscheint es bedenklich, sordnung den Gant, Gant⸗,

die der Verfasser im n i. M.“ in Stuttgart Form und mit mehreren „verei Es wird darin ge⸗ f prak Thätigkeit und mildes Wohlthun Herzogin Dorothea von Württemberg auf ihre Rußland, überging und fortpflanzte, was dem arina Pawlowna und te kam.

Absperrungs⸗

Regierungs⸗ bezirk

Laufende Nr.

Krei⸗ Gemeinde⸗ sen

Die Se herrschte in

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Bezirken

Angabe der Thiergattung, welche von der Seuche be⸗

Königsberg Gumbinnen Marienwerder Potsdam .. Frankfurt . Berlin Köslin . 2 Zreslau. Liegnitz Oppeln. Magdeburg Merseburg. Schleswig. Hildesheim Wiesbaden Koblenz..

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Summe

Der Hafen von Nantes ist iseit dem 31. v. M. für verdächtig (vergl. „R.⸗Anz.“ Nr. 172 vom 21. Juli) und die Häfen von London und Greenwich sowie alle anderen unterhalb der letzteren an der Themse gelegenen Häfen sind seit dem 1. d. M. für rein von Cholera erklärt worden (vergl. „R.⸗Anz.“ Nr. 260 vom

„Rom, 6. November. wird nach einer Meldung des „W. T. B.“ als erloschen betrachtet.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 6. d. M. gestellt 10 928, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 4. d. M. gestellt 5383, nicht recht⸗

37 V Die Regierungsbezirke Bromberg, Erfurt, Hannover, Lüneburg, Stade, Osnabrück Aurich, Münster, Minden, Arnsberg, Cassel, Köln, Düssel⸗ dorf, Aachen und Sigmaringen waren am Schluß des Monats Oktober 1893 frei von der Maul⸗ und Klauenseuche.

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Portugal.

Cholera.

zeitig gestellt keine Wagen.

Die Steuer⸗Einnahmen Portugals im Monat Sep⸗ tember 1893 haben im ganzen betragen 988 720 821 davon entfällt auf die Importsteuer verschiedener Waaren und Artikel Taback und Getreide ausgenommen 963 811 § 439 und auf die Export⸗ 8- (feste und ad valorem) 24 909 382. . Steuerämter und Unterämter vertheilen sich die Gesammtbeträge mit folgenden Summen: Lissabon: Importsteuer (wie oben) 449 685 8 8 Exportsteuer 11 764 269, zusammen 461 450 § 121; Porto: Im⸗ portsteuer 472 505 F 851, Exportsteuer 12 470 F 253, 484 976 104; Angra: Importsteuer 7206 143, 10 075, zusammen 7216 5 218: Funchal: Importsteuer 14 435 § 800,

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Exportsteuer 495 908,

zusammen 14 931 708;

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Schafe, Schweine. Schafe, Schweine.

Schweine.

Danzig, Stettin, Stralsund,

30. v. M.).

Die Cholera⸗Epiden

(Milreis);

Auf die einzelnen

Exportsteuer

Importsteuer 14 039 5 698, Exportsteuer 167 326, zusammen 14 207 024; Horta: Importsteuer 5938 5 095, Exvportsteuer 1 557, zusammen 5939 646. Der Eingang von Steuern aus den vorhergehenden Monaten des Rechnungsjahres 1893/94 belief überhaupt auf 2 039 066 413, davon erbrachte

1 988 491 139 und die Exportsteuer 50 575 § 274 (vgl. Nr. 247 d. Bl. im ganzen sind also bis Ende September eingegangen 3 027 787 234, und zwar für Importsteuer 2 952 302 F 578 und für Exportsteuer 75 484 656.

Magdeburg, 6. November. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker excl., von 92 % —, neue 14,15, Kornzucker excl., 88 % Rendement 13,15, neue 13,35, Nachproducte excl., 75 % Rendement 11,15. Ruhig. Brotraffinade I. —. Brotraffinade II. —, Gem. Raffinade mit goß 27,75. Gem. Melis I. mit Faß 25,25. Ruhig. Rohzucker. I. Product Transito f. a. B. Hamburg pr. No⸗ vember 13,07 bez., 13,10 Br., pr. Dezember 13,02 ½ bez., 13,05 Br., pr. Januar⸗März 13,12 ½ Gd., 13,17 ½ Br., per April⸗Mai 13,25 Gd., 13,30 Br. Ruhig.

Leipzig, 6. November. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata Grundmuster B. per November 3,45 ℳ, per Dezember 3,45 ℳ, per Januar 3,50 ℳ, per Februar 3,52 ½ ℳ, per März 3,55 ℳ, per April 3,57 ½ ℳ, per Mai 3,57 ½ ℳ, per Juni 3,62 ½ ℳ, per Juli 3,65 ℳ, per August 3,67 ½ ℳ, per Sep⸗ tember 3,67 ½. Umsatz 10 000 kg. Ruhig.

Bremen, 6. November. (W. T. B.) W“ Raffinirtes Petroleum. (Officielle Notirung der Bremer ö Faßzollfrei. Stetig. Loco 4,45 Br.

aumwolle. Ruhig. Upland middling, loco 43 ½¼ ₰, Upland Basis middling, nichts unter low middling, auf Termin⸗Lieferung, pr. November 42 ¾ ₰, pr. Dezember 42 ¾ ₰, pr. Januar 43 ₰, per Februar 43 ½¼ ₰, pr. März 43 ½ ₰, pr. April 43 ½ ₰.

chmalz. Fest. Shafer ₰, Wilcor 3, Thoiee Grocery 48 ½ Armour shield 47 ½ ₰, Cudahy 48 ½ ₰, Rohe & Brother (pure) 48 ₰, Fairbanks 41 ½ 3. Speck. Fest. Short elear middl. November⸗Abladung 46. Dezember⸗Abladung 44. Wolle. Umsatz: 153 Ballen. Tabak. Umsatz: 600 Packen St. Felix, 900 Seronen Cuba, 932 Faß Kentucky.

London, 6. November. (W. T. B.) An der Küste 2 Weizen⸗ ladungen angeboten.

96 % Javazucker loco 16 ruhig, Rüben⸗Rohzucker loco 13 stetig. Chile⸗Kupfer 42 ⅜, pr. 3 Monat 4215/⁄16.

Glasgow, 6. November. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Roheis en betrugen in der vorigen Woche 4127 Tons gegen 4960 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.

wWead. 6 November. (W. T. B.) Wolle ruhig bei weichender Tendenz, die für Garne gebotenen Preise sind den Spinnern zu niedrig, viele Webstühle stehen still.

Paris, 21. Oktober. (W. T. B.) Nach hier vorliegenden Nachrichten aus Buenos Aires sollen sieben Directoren der Hypo⸗ thekenbank in La Plata verhaftet worden sein.

„Amsterdam, 6. November. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 52. Bancazinn 52 ½. ö“ 6. November. (W. T. B.) Die Börse er⸗ öffnete schwach und mit niedrigen Cursen; im Laufe des Nachmittags wurde ihre Haltung schwankend und unregelmäßig. Der Schluß war ruhig. Der Umsatz der Actien betrug 242 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 155 000 Unzen geschätzt. Silber⸗ verkäufe fanden nicht statt.

Weizen eröffnete träge und fiel heftig auf bedeutenden Export aus Rußland, Zunahme der Visible supply und auf Realisirungen, kräftigte sich dann auf Kaufordres, schließlich wiederum fallend. Schluß schwach. Mais entsprechend der Mattigkeit in Weizenmärkten fallend mit H Reactionen.

Visible supply an eizen 71 344 000 Bushels, . Mais 8 295 000 Bushels.

Chicago, 6. November. (W. T. B.) „Weizen fallend den ganzen Tag mit wenigen Reactionen auf große Ankünfte im Nord⸗ westen, geringen Exportbegehr und zunehmende sichtbare Vorräthe. Mais einige Zeit steigend nach Eröffnung, später Reaction. Schluß träge.

Verkehrs⸗Anstalten.

In Norwegen dürfen wegen der Choleragefahr bis auf weiteres getragene Kleidungsstücke, gebrauchte Leib⸗ und Bettwäsche und ge⸗ brauchte Watte mit der Post nicht eingeführt werden. Die Einfuhr von Lumpen ist unter gewissen einschränkenden Bedingungen gestattet, über die vesenatten auf Verlangen Auskunft ertheilen. Hamburg, 6. November. (W. T. B. amburg⸗Ameri⸗ kanische Packetfahrt⸗Actien⸗ b Ar amt Per Post⸗ dampfer „Dania“ ist heute Morgen auf der Elbe eingetroffen. Der Postdampfer „Bavaria“ ist gestern in St. Thomas eingetroffen. Der Postdampfer „Rhaetia“ ist gestern Morgen in New⸗York

eingetroffen.

Athen, 6. November. (W. T. B.) Die Regierung gestattete officiell die Benutzung des Kanals von Korinth vom 11. d. M. ab. Augenblicklich werden die Arbeiten abgenommen. New⸗York, 6. November. (W. T. B.) Der Hamburger Postdampfer „Gellert“, mit dessen Expedition die von der Ham⸗ burg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗Actien⸗Gesellschaft neu errichtete Ver⸗ bindung zwischen Algier, Neapel und Genua einerseits und New⸗York andererseits ins Leben gerufen wurde, ist gestern New⸗York mit 918 Passagieren nach dem Mittelmeer abgegangen

Theater und Mufik.

Deutsches Theater. .““ 8

Die gestrige hundertste Aufführung von Fulda's „Talisman“, der am 4. Februar d. J. zum ersten Mal gegeben wurde, zeugte von neuem von der Anziehungskraft der nnesterde en Dichtung, welche im Märchengewande den Trug, den Schein und die Heuchelei dieser Welt darstellt und die Wahrheit zum endlichen Siege führt. Es ist ein eigenthümlicher Zauber, den die Dichtung verbreitet. Nicht der Kampf eines Königs mit der Heuchelei anderer und dem eigenen Wahn, auch nicht das komische, fast parodistische Element, das eine starke Rolle in dieser Dichtung spielt, sondern das rein Menschliche ist es, was das Interesse fesselt und die Herzen gewinnt: es ist die Erfahrung in der Welt und die Kenntniß der eigenen Schwächen, die man in dem Märchengewande wiederfindet. Man sieht in dem vom Dichter kunstvoll geformten Bilde nicht etwa fremdes Leben, mit dem man nur durch Reflexionen oder durch irgend welche vorübergehenden Interessen verbunden wird, auch enthält es keine plumpe Tendenz, die, weil sie aufdringlich ist, immer abstoßend wirkt, sondern ein Spiegelbild der Verhältnisse, die Jedem im Innern wie von Außen täglich entgegentreten, und so wirkt die Dichtung im aristotelischen Sinne wie eine Katharsis, aller⸗ dings nur für den, der nicht an Aeußerlichkeiten klebt, sondern offenen Sinn für tiefere Wahrheiten hat. Wie himmelweit verschieden ist doch diese Dichtung und ihre Wirkung von den krassen Effecten des

jetzt triumphirenden Realismus! Aber nicht dort, sondern im „Talis⸗ man“ findet man einen Ausschnitt aus dem Leben, Wirklich⸗ keit und Wahrheit! Die Darstellung war auch am gestrigen Abend eine nach jeder Richtung hin befriedigende zu nennen. Die Hauptrollen

den König gab Herr Kainz, den Omar Herr Som merstorff, den Habakuk Herr Engels und die Rita Fräulein Retty waren in denselben Händen wie am ersten Abend; während die Rolle der Maddalena, die damals Frau Geßner inne hatte, jetzt von Frau Frauendorfer gegeben wird. 1X“ 1X“

8 Concerte. 8 In der Philharmonie kam gestern das am 20. Februar d. n

zum ersten Mal hierselbst gehörte Chorwerk „Franciscus“ von dem belgischen Componisten Edgar Tinel durch den Ochs'schen Chor wieder zur Aufführung, welche auch diesmal eine durchweg höchst lobenswerthe genannt werden kann. Die imponirende Kraft

Porta Delgada:

der Männerchöre, die Zartheit des Ausdrucks in dem Himmelschor der