b IVv. Regierungsbezirk Stade.
82 Wahlbezirk: Schoof, Hofbesitzer, nat.⸗lib. 2 Holdermann, Senator zu Stade, nat.⸗lib. Ir 4. Schelm, Hofbesitzer in Kappeln, nat.⸗libb. 5. Reiners, Hofbesitzer zu Worpswede, nat.⸗lib. 6. Hesse, Senator in Verden, nat.⸗lib. V. Regierungsbezirk Osnabrück. 1. Wahlbezirk: von Hagen, Amtsrichter zu Emden, Centr. 2. Dam ink, Landwirth in Wilsum, cons. 8 3. Mues, Gutsbesitzer in Hesepe, nat.⸗lib. 4. Wamhof, Hofbesitzer zu Schlederhausen, nat.⸗lib. 5. Geheimer Regierungs⸗Rath a. D. zu Hannover, entr.
Hahn, cons.
VI. Regierungsbezirk Aurich. 1. Wahlbezirk: Schweckendieck, Geheimer Ober⸗Regierungs⸗Rath
in Berlin, nat.⸗lib. 2. Dr. Kruse, Sanitäts⸗Rath zu Norderney, nat.⸗lib.
3. Dr. Lotz, Landrath in Leer, keine Fraction. 8
“ K. Provinz Westfalen. 1 Regierungsbezirk Münster. 1. Wahlbezirk: Körner, Rittergutsbesitzer in Lengerich, frcons.
2. Brandenburg, Amtsgerichts⸗Rath in Bersenbrück, Centr., und
Herold, Gutsbesitzer auf Lövelinkloe, Centr.
3. Dr. Freiherr von Heereman, Regierungs⸗Rath a. D. zu Münster, Centr., und Leppelmann, Luttbesiber zu Darup, Centr.
4. Dr. Ostrop, Fabrikbesitzer zu Walkmühle, Centr., und Fritzen, Landes⸗Rath a. D. zu Düsseldorf, Centr.
5. Willebrand, Amtsgerichts⸗Rath in Warendorf, Centr., und Westerschulte, Landrath, Centr.
II. Regierungsbezirk Minden.
1. Wahlbezirk: Stöcker, a. D. in Berlin, cons., und Sielermann, Colon zu Holsen, cons.
2. Meyer zu Selhausen, Gutsbesitzer in Lämershagen, cons., Möller, Commerzien⸗Rath in Brackwede, nat.⸗lib., und Klasing, Rechtsanwalt in Bielefeld, cons.
3. Hesse, Rentner zu Paderborn, Centr.,, und Humann, Land⸗ wirth zu Neuenkirchen, Centr. 8
4. Schmidt, Landgerichts⸗Rath zu Berlin, Centr., und Wilhelm Albers zu Godelheim, Centr.
III. Regierungsbezirk Arnsberg.
1. Wahlbezirk: Dr. von Achenbach, Staats⸗Minister und Ober⸗ Präsident in Potsdam, freons.
2. von Detten, Landgerichts⸗Rath zu Paderborn, Centr.
3. Herbers, Commerzien⸗Rath zu Iserlohn, nat.⸗lib.,), und vom Heede, Fabrikbesitzer zu Haus Heide, nat.⸗lib.
4. Dr. Lohmann, Rechtsanwalt, nat.⸗lib., und Dr. Beumer, General⸗Secretär, nat.⸗lib.
5. Schmieding, Landgerichts⸗Rath a. D. zu Dortmund, nat.⸗lib., Dr. Schultz, Bergrath in Bochum, nat.⸗lib., und Schultze⸗ Vellinghausen, Ehren⸗Amtmann in Stockum, nat.⸗lib.
von Bockum⸗Dolffs, Landrath zu Seoeest, freons., und Schulze⸗Steinen, Gutsbesitzer zu Steinen, nat.⸗lib. 7. Lohmann, Justiz⸗Rath in Brilon, Centr., und Schwartze,
Amtsgerichts⸗Rath in Rüthen, Centr.
1 . 8 L. Provinz Hessen⸗Nassau. 1I1. Regierungsbezirk Cassel.
Wahlbezirk: Paaschen zu Marburg, nat.⸗lib.
von Pappenheim, Kammerherr zu Liebenau, cons.
Dr. Enneccerus, Professor in Marburg, nat.⸗lib.
Beinhauer, Gutsbesitzer in Vollmarshausen, nat.⸗lib.
von Christen, Rittergutsbesitzer in Werleshausen, frcons.
Seyfarth, Landwirth in Rotenburg, cons.
.Gleim, Fabrikant zu Melsungen, nat.⸗lib.
von Baum bach, Rittergutsbesitzer zu Ropperhausen, cons. Riesch, Landrath zu Frankenberg, frcons.
10. von Trott zu Solz, Landrath in Marburg, cons. Dasbach, Buchdruckereibesitzer in Trier, Centr. Robert Kirchner, Kaufmann zu Fulda, Centr. Zimmermann, Amtsrichter zu Schlüchtern, frcons.
14. Junghenn, Privatier in Hanau, nat.⸗lib.
II. Regierungsbezirk Wiesbaden.
1. Wahlbezirk: von Tepper⸗Laski, Regierungs⸗Präsident in Wiesbaden, frcons.
Hoffmann, Amtsrichter zu Rennerod, nat.⸗lib.
Dr. Lieber zu Camberg, Centr.
Schaffner, Fabrikbesitzer in Diez, nat.⸗lib.
Cahensly, Kaufmann in Limburg a. d. L., Centr.
Dr. Beckmann, Landrath in Usingen, cons.
Dr. phil. Lotichius in St. Goarshausen, nat.⸗lib.
8. Born, Bürgermeister in Erbenheim, nat.⸗lib. 8
9. Schenck, Genossenschafts⸗Anwalt in Berlin, fr Volksp.
10. Wuermbach, Commerzien⸗Rath in Bockenheim, nat.⸗lib.
11. vom Rath, Gerichts⸗Assessor, nat.⸗lib.,, und Dr. Oswalt,
Rechtsanwalt, nat.⸗lib.
M. Rheinprovinz. 8 I. Regierungsbezirk Köln.
1. Wahlbezirk: Fuchs, Kaufmann in Köln, Centr., und Greiß, Landgerichts⸗Rath in Köln, Centr.
2. Dr. Rudolphi, Gymnasial⸗Director a. D. in Kalk, Centr., Mooren, Bürgermeister zu Eupen, Centr., und Pingen, Gutsbesitzer zu Diekobshof, Centr.
3. Hauptmann, Verlagsbuchhändler in Bonn, Centr., und van Vleuten, Rentner in Bonn, Centr.
4. von Kehler, Legations⸗Rath zu Berlin, Centr., Dauzenberg, Pfarrer zu Kaiserswerth, Centr., und de Witt, Amtsrichter in Krefeld, Centr.
5. Krawinkel, Fabrikant zu Vollmerhausen, nat.⸗lib.
II. Regierungsbezirk Düsseldorf.
1. Wahlbezirk: Dr. von Cuny, Geheimer Justiz⸗Rath und Pro⸗ fessor zu Berlin, nat.⸗lib., von Ey nern, Kaufmann zu “ nat.⸗lib., und Kelders, Bürgermeister a. D. in Köln, nat.⸗lib. 89
2SgAH ge po
Dr. Graf, Geheimer Sanitäts⸗Rath in Elberfeld, nat.⸗lib., und Weyerbusch, Fabrikbesitzer in Elberfeld, frcons..
Böttinger, Fabrik⸗Director in Elberfeld, nat.⸗lib.
Wenders, Bürgermeister a. D. in Neuß, Centr., und Kirsch, Landgerichts⸗Rath in Düsseldorf, Centr.
Dr. Hammacher, Bergwerksbesitzer in Berlin, nat.⸗lib., Freiherr von Plettenberg⸗Mehrum, Rittergutsbesitzer, cons., und Möller, Commerzien⸗Rath, nat.⸗lib.
1 Friben, Amtsgerichts⸗Rath in Dülken, Centr. . reiherr von Los, Gutsbesitzer zu Terporten, Centr.
8. Dr. Haniel, Landrath in Mörs, freons. v 9. Pleß. Buchdruckereibesitzer zu Mülheim a. Rh., Centr., und Graf von und zu Hönsbroech, Centr. 3
10. Dr. Bachem, Rechtsanwalt in Köln, Centr.
11. Mies, Steuer⸗Inspector in M.⸗Gladbach, Centr., und Grüte⸗ ring, Landgerichts⸗Rath, Centr.
12. von der Acht, Rentner in Köln, Centr., und Bender, Kauf⸗ mann in Vallendar, Centr.
III. Regierungsbezirk Koblenz.
. Wahlbezirk: Prinz zu Solms⸗Braunfels, cons.
Dr. Dünkelberg, Geheimer Rath in Poppelsdorf, nat.⸗lib., und Dietz, Rentner in Neuwied, nat.⸗lib.
.Stoͤtzel, Redacteur in Essen, Centr., und Wellstein zu Ehren⸗ breitstein, Centr. 1
Knebel, Geheimer Regierungs⸗Rath in Köln, nat.⸗lib., und Engelsmann, Gutsbesitzer zu Kreuznach, nat.⸗lib.
.Menken, Landgerichts⸗Rath a. D. in Köln, Centr., und Scheben Rentner in Köln, Centr. 6“
Dahm, Weingutsbesitzer in Walporzheim, Centr.
IV. Regierungsbezirk Trier. . Wahlbezirk: Wallenborn, Baumschulenbesitzer, Centr., und Brockmann, Amtsgerichts⸗Rath zu Neuerburg, Centr. Dieden, Rentner in Uerzig, Centr., und Thanisch, Weinguts⸗ besitzer in Berncastel, Centr. Roeren, Ober⸗Landesgerichts⸗Rath in Köln, Centr., und Dr. Koehler, Gymnasial⸗Director in Bonn, Centr. .Lehmann, Ober⸗Landesgerichts⸗Rath in Köln, Centr., und Dr. Glattfelder, Religionslehrer zu Prüm, Centr. Vopelius, Hüttenbesitzer zu Sulzbach, frcons., Olzen, Land⸗ gerichts⸗Rath in Saarbrücken, nat.⸗lib., und Eilert, nat.⸗lib.
V. Regierungsbezirk Aachen.
. Wahlbezirk: Prinz von Arenberg zu Berlin, Centr., und Jeru⸗ salem, Landgerichts⸗Rath zu Düsseldorf, Centr.
.Dr. Bock, Rentner in Aachen, Centr., Dr. Rintelen, Geheimer Ober⸗Justiz⸗Rath in Berlin, Centr., und Spahn, Ober⸗Landes⸗ gerichts⸗Rath in Berlin, Centr.
3. Claessen, Gutsbesitzer zu Haus Isenkoidt, Centr., und Grand⸗ Ry, Rittergutsbesitzer zu Bonn, Centr.
.Freiherr von Eynatten, Amtsrichter in Jülich, Centr., und Schmitz, Amtsgerichts⸗Rath in Erkelenz, Centr.
N. Hohenzollern.
Regierungsbezirk Sigmaringen. Baumüller, Pfarrer, Centr., und Hotler, Amtsrichter, Centr.
Literatur.
Geschichte.
ff. Die Würzburger Hilfstruppen in Dienste Oester⸗ reichs 1756 —1763. Ein Beitrag zur Geschichte des siebenjährigen Krieges. Nach archivalischen Quellen von L. Frhrn. von Thüna. Würzburg, A. Nuber, 1893. 6 ℳ — Unter den Reichsfürsten, die im siebenjährigen Kriege an der Seite Oesterreichs gegen Preußen fochten, 1 sich auch der Bischof von Würzburg. Laut einem Vertrage mit dem Erzhause hatte er zwei Regimenter aufzustellen, von denen das eine unter österreichisches Commando trat, das andere mit der Reichsarmee vereinigt wurde. Thüna schildert nun auf Grund eingehender Untersuchungen die Aushebung und Ausrüstung der Truppen und entrollt dabei ein anschauliches Bild von den kläg⸗ lichen Zuständen, die damals im Heerwesen des Deutschen Reichs und der kleinen Fürstenthümer herrschten. Ohne fremde Subsidien ver⸗ mochten die Kleinfürsten ihre Contingente überhaupt nicht auf⸗ zubringen: die mit Preußen verbündeten bezogen daher englische, die mit Oesterreich gehenden französische Hilfsgelder. Blieben die Zuschüsse aus, so konnten die im Kriege erlittenen Verluste an Menschen und Material nicht ersetzt werden. Die Qualität der kleinen Con⸗ tingente konnte unter diesen Umständen nur gering sein, und die Schlacht von Roßbach ist ja ein sprechendes Zeugniß für ihre gänz⸗ liche Untüchtigkeit. An allen diesen Schäden krankten auch die Würz⸗ burger Regimenter, und wenn der Verfasser der Meinung ist, daß sie immerhin nicht auf der tiefen Stufe der übrigen Reichstruppen gestanden haben, so ist doch kein Zweifel, daß sie den Heeren der dene Staaten nicht entfernt gleichkamen. Militärischen Ruhm haben
G
ie nirgends geerntet; die Disciplin der Mannschaften und Offtziere, erwaltung, Verpflegung und Bewaffnung waren eben zu mangel⸗ haft, um großen Anforderungen zu genügen. 1 ff. Archiv des Historischen Vereins von Unterfranken und Aschaffenburg. Würzburg, Selbstverlag des Vereins. 34 Bd. 1891, 35. Bd. 1892. — Unter den Aufsätzen dieser Hefte ist zunächst von mehr als localhistorischem Interesse die Studie von Haupt zur Geschichte der revolutionären Bewegung in Würzburg zu Ende des 14. Jahrhunderts, die einen vortrefflichen Einblick in die Zerrissenheit der damaligen kirchlichen Verhältnisse und die Ohnmacht der Curie während des großen Schismas gewährt. Die Würzburger Bürgerschaft lag in Zwist mit ihrem Bischof, der einen Rückhalt am Papst in Rom fand, während der in Avignon residirende Gegenpapst sich für die Bürger erklärte. Unter diesen Verhältnissen waren die Streitigkeiten nicht gütlich beizulegen, und erst als der Bischof die Insurgenten mit Waffengewalt niedergeschlagen hatte, war die Ruhe im Stift wiederhergestellt. — Für die allgemeine Rechtsunsicherheit, die in Deutschland nach dem dreißigjährigen Kriege herrschte, bietet er von Weikert mitgetheilte Rechtgstreit zwischen dem Würzburg und dem Kloster Schwarzach ein ehrreiches Beispiel. Angehörige des Klosters, das auf einem Grund⸗ stücke die Jagdgerechtigkeit zu haben glaubte, wurden unvermuthet d einer Jagd von Würzburgischen Beamten überfallen und In dem nun folgenden Prozeß vermochte keine Partei ur⸗ e Beweise für ihre Ansprüche beizubringen, da sämmtliche eugnisse im Kriege vernichtet worden waren, und nur durch münd⸗ iches Zeugniß alter Leute gelang es, dem Kloster sein Eigenthums⸗ recht zu erweisen und wenigstens theilweise Genugthuung zu erhalten. —, Dem Kunsthistoriker zu empfehlen ist der Aufsatz von Stam⸗ minger über das Würzburger Kunstleben im 18. Jahr⸗ undert mit reichen Mittheilungen über die Blüthe der Baukunst, der Malerei, Bildhauerei und des Kunstgewerbes, und von den übrigen st noch hervorzuheben die Geschichte des fränkischen Fleckens Gerolz⸗ ofen aus der Feder von F. Sixt. Den Heften liegt der Jahres⸗ bericht des Vereins für 1890 und 1891 bei. fk. Mittheilungen des Geschichts⸗ und Alterthums⸗ Vereins zu Leisnig im Königreich Sachsen. 9. Heft. Herausgegeben von Dr. med. C. M. Müller. Leisnig, Selbst⸗ erlag des Vereins, 1893. — In diesem Heft theilt Superintendent Nobbe einiges über die Entstehung der Kirchenbücher, der rsten Aufzeichnungen, mit. Zu Ausgang des Mittel⸗ lters hier und da vorkommend, wurden sie in Deutschland erst zur
eneh überall eingeführt, von denen freilich nur ein Theil
noch erhalten ist. Zur Erforschung der Einwohnerzahl und des Familienlebens früherer Jahrhunderte sind sie eine hochwichtige Quelle.
ff. Monatsschrift des Historischen Vereins von Oberbayern. Oktober 1892 bis Oktober 1893. München, 1893. — Den Inhalt dieser Blätter bilden Vereinsnachrichten, kleinere Mittheilungen zur Localgeschichte und Auszüge aus den im Verein gehaltenen Vorträgen.
Naturwissenschaft.
Dr. Carl Wehmer: Beiträge zur Kenntniß ein⸗ heimischer Pilze. I. Zwei neue Schimmelpilze als Erreger einer Citronensäuregährung. Mit 2 Tafeln und 1 Holzschnitte. Hannover und Leipzig, Hahn’'sche Buchhandlung 1893. Preis 4 ℳ 8°. — In vorliegender Abhandlung bringt Verfasser Resultate, welche für den Botaniker wie den Chemiker von hoher Bedeutung sind. Für den ersteren sind sie deshalb von Interesse, weil wir hier eine neue Pilzgattung mit zwei Arten genau beschrieben finden, welche in Europa überall verbreitet zu sein scheint und von großem morphologischen Werthe ist. Dieselbe gehört in die Verwandtschaft des gemeinsten aller Pilze, des gemeinen grünen Schimmels (Penicillium glaucum) und wurde gewiß von vielen Forschern mit diesem zusammen beobachtet, aber wegen der auffallenden Aehnlichkeit mit diesem übersehen. Be⸗ züglich der genaueren Angaben über die neue Pilzgattung, welche Verfasser Citromyces, mit den Arten C. Pfefferianus und C. glaber benennt, muß auf das Original verwiesen werden. Die hohe praktische Bedeutung, welche diese beiden Pilze besitzen, besteht darin, daß sie Erreger einer Citronensäuregährung sind und sich also physiologisch in manchen Punkten an das bisher nur von Bakterien bekannte Verhalten anlehnen. hat es nicht unterlassen, die von ihm aufgefundene Citronensäuregährung praktisch im großen durch⸗ zuführen, und die günstigen, dadurch gewonnenen Resultate führten zur Erlangung eines Patents, welches jetzt mit Erfolg ausgebeutet wird. Nachdem in Pilzeulturen mehrfach Citronensäure nachgewiesen worden war, woraus der Schluß gezogen werden konnte, daß einer der cultivirten Pilze der Urheber sei, legte Verfasser Citronenscheiben aus, operirte auch mit Citronensaft und mittels Citronensäure angesäuerten Zuckerlösungen, bis es ihm gelang, Reinculturen der hierdurch auf⸗ gefangenen Pilze zu erlangen. Es erwies sich nun, daß diese in außer⸗ ordentlich lebhafter Weise Zucker in Citronensäure umzusetzen befähigt sind und daß ihr Wachsthum in ungestörtester Weise in schon sehr stark angesäuerten Culturen stattfindet. Von besonderem Interesse sind die Tabellen, auf welchen wir die experimentell en Befunde der gewonnenen Säuremengen aufgeführt finden und welche in Bezug auf die freie Säure, auf das Kalksalz und den Zuckerverbrauch genau durchgeführt wurden. — Auf den beigegebenen Tafeln sind Abbildungen der beiden neuen Arten, der Krystallformen des citronensauren Kalks und Photogramme von zahlreichen Culturversuchen gegeben. Gg.
— Die leuchtenden Thiere und Pflanzen. Von Henri Gadeau de Kerville. Aus dem Französischen übersetzt von W. Marfhall. Mit 27 in den Text gedruckten Abbildungen und einem Titelbild. In Original⸗Leinwandband Preis 3 ℳ Verlag von J. J. Weber in Leipzig. — Durch diese Schrift erfährt die Weber'sche „Naturwissenschaftliche Bibliothek“ eine schätzenswerthe Bereicherung. Sie bildet den 7. Band dieses Unternehmens und ist, wie die früheren, allgemein verständlich und interessant geschrieben. Während der Laie die Reihe der leuchtenden Organismen mit dem „Johanniswürmchen“ und seiner Larve so ziemlich als abgeschlossen betrachtet, erfährt er hier, daß mit Ausnahme der vier höchsten Klassen sich auch in sämmt⸗ lichen übrigen Gruppen des Thierreichs Formen finden, die unter nor⸗ malen Verhältnissen leuchten, während in der Pflanzenwelt drei Klassen durch lichterzeugende Mitglieder vertreten sind. Sie alle sind eingehend beschrieben und zum theil auch abge⸗ bildet, namentlich aber ist die Physiologie und Anatomie der leuchtenden Organe gründlich erörtert. Eine lange Reihe der über⸗ raschendsten Thatsachen hält den Leser fortwährend in Spannung. Wir hören, daß die leuchtenden Thiere von dieser ihrer merkwürdigen Fähigkeit die vielseitigste Anwendung machen: sie dient ihnen zum bessern Aufsuchen der Nahrung in den lichtlosen Meerestiefen, zum Anlocken der Beute, zum gegenseitigen Erkennen, zum Bemerken drohender Gefahren, um Feinden Furcht einzuflößen u. s. w. Der Mensch benützt leuchtende Thiere als Schmuckgegenstand, als Lock⸗ mittel für Fische, zur Beleuchtung, wie z. B. den im tropischen Amerika vorkommenden Cucujo (Pyrophorus noctilucus); ja ein Vogel, der im tropischen Asien vorkommende, dem Webervogel ähn⸗ liche Tisserin (Ploceus baya), soll sich das Leuchtvermögen gewisser Käfer zu nutze machen, indem er diese am Rande seines Reßtes an⸗
—
bringt und es auf diese Art vor dem Besuche der Schlangen, Ratten
und anderer ungebetener Gäste schützt. Viel Anregendes enthalten endlich auch die naturphilosophischen Betrachtungen und Folgerungen, zu denen der geistvolle Verfasser am Schluß seiner verdienstlichen Arbeit gelangt.
Erdkunde.
Segelhandbuch des Englischen Kanals. Zweiter und dritter Theil. Die Französische Küste und die Kanal⸗ Inseln. Herausgegeben von der Direction der Deutschen See⸗ warte. Hamburg 1893. In Commission bei L. Friederichsen und Komp. Preis 4 ℳ bezw. 1 ℳ — Dem vor einigen Monaten an dieser Stelle erwähnten ersten Theil des Segelhandbuchs des englischen Kanals, welcher die englische Küste behandelt, ist, wie damals schon angekündigt werden konnte, bald die Fortsetzung gefolgt in den jetzt vorliegenden beiden Bänden, die dem deutschen Seemann eine genaue Anweisung darüber geben, wie er sich im Englischen Kanal an der französischen Küste und in der Nähe der Kanal⸗Inseln vor Gefahren zu schützen vermag. Im zweiten Theil wird zunächst in der Einleitung ausführliche Mittheilung über die seit dem 1. September 1890 von dem Minister der öffentlichen Arbeiten zu Paris veranlaßte neu⸗ eordnete Betonnung der Küsten von Frankreich gemacht. Durch ildliche Darstellung werden die verschiedenen das Fahrwasser kenn⸗ eichnenden Tonnen und die wichtigen Wasserstandssignale veran⸗ sgcac. Außerdem wird hier über das Lootsenwesen, die Nebel⸗ signale, Sturmwarnungssignale das Nothwendigste berichtet und eine Liste der Küstenwacht⸗, der Rettungs⸗, Lootsen⸗Signal⸗ und Sturmsignal⸗Stationen an der französischen Nordküste gegeben. In dem dann folgenden umfangreichen Theile sind die französischen Küsten eingehend beschrieben; die allgemeinen physika⸗ lischen Verhältnisse sind von der Seewarte nach den neuesten dort be⸗ kannt gewordenen Forschungs⸗Resultaten bearbeitet und dabei die neueren englischen und französischen Werke, namentlich in Bezug auf ihre magnetischen, meteorologischen und Gezeiten⸗Veröffentlichungen in ausgiebigster Weise verwerthet worden. In mehreren Nachträgen konnten die Mittheilungen aus den „Nachrichten für Seefahrer“ bis zum 22. Juli 1893 berücksichtigt werden. Auf, zwei Tafeln sind die sechzehn bedeutendsten der französischen Hafenplätze bildlich dargestellt. In derselben Weise wie in den beiden ersten Theilen die englische und die französische Küste des Englischen Kanals bearbeitet worden sind, sind im dritten Theil die Inseln⸗ des Kanals behandelt. Da die vor den Inseln liegenden Klippen, die Stärke und fortwährende Richtungsänderung der Gezeitenströmungen und der durch letztere bei⸗ schlechtem Wetter erregte unruhige Seegang einer Annäherung an die Kanal⸗Inseln dem Fremden große Schwierigkeiten bereiten, so wird erade dieser Theil des nützlichen Werkes in den deutschen Seemanns⸗ hreisen besonders willkommen geheißen werden, weil es mit seiner Hilfe bei fleißigem Studium der Karten ohne erhebliche Mühe mög⸗ lich sein wird, alle Schwierigkeiten der Fahrt zu überwinden. Erziehung und Unterricht. Die biblischen Geschichten des Neuen Testaments in Bildern, von Presting, Königlichem Seminar⸗Director. Gotha, Gustav Schloeßmann. (Pr. 2 ℳ 80 ₰.) — Der Verfasser hat mit diesem Leitfaden den Zweck im Auge, den bisher vielfach schablonen⸗ mäßig gehandhabten Unterricht in der biblischen Geschichte, speciell der Geschichte des Heilands, fruchtbringender und für die religiöse Bil⸗ dung der Kinder ersprießlicher zu machen. Er schlägt deshalb vor, den Eindruck der Erzählung durch eine knappe, kurze Zeichnung des Geschichtsbildes zu verstärken, sodaß die Kinder von dem Ort, den Personen, der Handlung eine b geistige Anschauung gewinnen, die sich dauernd einprägt und klar und leicht wieder, wenn es gefordert wird, ins Bewußtsein emporsteigt. Auch auf die Gruppirung der Geschichte und die Verknüpfung dieser Gruppen sei größere Sorgfalt zu verwenden, damit ein zusammenhängendes, lebens⸗ und wechselvolles Ganze entstehe. Durch dieses Unterrichts⸗ verfahren — zu dem der Verfasser ausführliche Anleitung in voll⸗ ständigen Einzeldispositionen für alle Ereignisse und Thaten aus der Lebensgeschichte des Heilands giebt — sollen nach seiner Absicht die Kinder zu größerer Selbstthätigkeit veranlaßt werden und das ein⸗ tönige Hersagen der biblischen Geschichten, wie man es viel⸗ fach in Landschulen findet, sich in ein wirkliches Erzählen verwandeln. Auf diese Weise werde, neben der damit verbundenen sprachlichen Fördes rung, das Interesse für die biblischen Geschichten und Wahrheiten in den Kinderseelen in höherem Grade wachgerufen werden als durch die
alte Methode.
1. Untersuchungs⸗Sachen. 5 2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.
3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. 4. v Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren. —
I Oeffentlicher Anzeiger.
7. Erwerbs⸗ und Wir 8. Niederlassung ꝛc. von 9. Bank⸗Ausw 8. 10. Verschiedene
6. Femfnendtt, g eschasten auf Aktien u. Aktien⸗Gesells
s — ens chaften.
ekanntmachungen.
ten.
1) Untersuchungs⸗Sachen.
[45166] Sbecebeiefe.Erledigung, Der gegen den Maler Robert Marx Steinert en. Seidel in den Acten U. R. II. 321/85 wegen chweren und einfachen Diebstahls am 16. April 1885 erlassene und am 10. Oktober 1889 erneuerte
Steckbrief wird zurückgezogen.
Berlin, den 3. November 1893. Königliche Staatsanwaltschaft I.
[45165] Steckbriefs⸗Erledigung. 8 Der in den Acten 84 G. 2351/82 — J. IV. C. 570/82 am 11. September 1882 hinter den Haus⸗ diener Emil Stein wegen einfachen und schweren Diebstahls, Betruges und Urkundenfälschung erlassene Steckbrief wird zurückgezogen. Berlin, den 2. November 1893. Königliche Staatsanwaltschaft I.
45164]
lacger diesseits unter dem 27. Oktober 1882 hinter den früheren Schlossermeister, jetzigen Schankwirth Hermann Meuke zu Landsberg a. W. in Nr. 255 pro 1882 in Beilage 1 zum Staats⸗Anzeiger sub Nr. 45 928 wegen Kuppelei erlassene Steckbrief ist erlediggt.
Landsberg a. W., den 1. November. 1893. Königliche Staatsanwaltschaft.
[35683] Oeffentliche Ladung.
Die nachgenannten Personen:
1) Karl Ferdinand Emil Sack, geboren am 31. Dezember 1871 zu Klempin, Kreis Saatzig, letzter Aufenthaltsort Klein⸗Latzkow, Kreis Soldin,
2) Paul Hermann Liese, geboren am 8. August 1871 zu Marienfließ, Kreis Saatzig, letzter Auf⸗ enthaltsort Reetz, Kreis Arnswalde,
3) Ferdinand August Wilhelm Behlke, geboren am 11. April 1871 zu Ravenstein, Kreis Saatzig, letzter Aufenthaltsort Rietzig, Kreis Arnswalde,
4) Friedrich Wilhelm Schwandt, geboren am 31. März 1871 zu Stolzenhagen, Kreis Saatzig, letzter Aufenthaltsort Stolzenfelde, Kreis Soldin,
werden beschuldigt, als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehen⸗ den Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Er⸗ laubniß das Bundesgebiet verlassen zu haben oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebietes aufzuhalten. Vergehen gegen § 140 Nr. 1 Str.⸗G.⸗B. Dieselben werden auf den 22. Dezember 1893, Vormittags 9 Uhr, vor die Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Landsberg a. W. zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach § 472 der Strafprozeßordnung von dem Herrn Civil⸗Vorsitzenden der Ersatz⸗
Commission des Kreises Saatzig zu Stargard in
Pommern über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärung verurtheilt werden. J. 2140/93. Landsberg a. W., den 19. September 1893. Königliche Staatsanwaltschaft.
[45167] Ladung. 8 1
Der Isidor Isaac Mosessohn, geboren 11. August 1860 zu Labischin, Kreis Schubin, zuletzt in Posen aufhaltsam, zur Zeit in Westhastleport (England), war beschuldigt, als Wehrpflichtiger in der Absicht, sich dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder nach erreichtem militär⸗ pflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebiets aufgehalten zu haben, Vergehen gegen § 140 Abs. 1 Nr. 1 Strafgesetzbuchs, und ist demgemäß durch rechtskräftiges Erkenntniß des Königlichen Land⸗ gerichts zu Posen vom 7. Juli 1893 zu 160,00 ℳ ev. 32 Tagen Gefängniß verurtheilt worden. Nach⸗ dem die Wiederaufnahme des Verfahrens zu Gunsten des Verurtheilten und die Erneuerung der Haupt⸗ verhandlung durch Beschluß der Strafkammer des Landgerichts zu Posen vom 27. Oktober 1893 ange⸗ ordnet worden ist, wird der obengenannte Moses⸗ sohn auf den 22. Dezember 1893, Vormit⸗ tags 9 Uhr, vor die Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Posen zur Hauptverhandlung geladen. uch bei unentschuldigtem Ausbleiben wird zur Hauptverhandlung geschritten werden.
Posen, den 3. November 1893.
Königliche Staatsanwaltschaft. Beglaubigt: Jahns, Secretär.
2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.
F .“
145194] Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins Band 157 Nr. 6939 auf die Namen des Zimmermeisters Karl Logsch und des Maurermeisters Gustav Hübner zu gleichen Rechten und Antheilen eingetragene, zu deren Konkursmassen ehörige, zu Berlin in der Swine⸗ münderstraße Nr. 29 belegene Grundstück am der Januar 1894, Vormittags 10 Uhr, vor
em unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße Nr. 13, Hof, Flügel C., Erd⸗ 19 oß, Zimmer 40, versteigert werden. Das
rundstück ist 7 a 83 qm groß und mit 13 100 ℳ
utzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug Fi der Steuerrolle, der asic Abschrift des Grund⸗ (üchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das
rundstück betreffende Nachweisungen sowie be⸗
ondere Kaufbedingungen können in der Gerichts⸗ reiberei ebenda, Flügel D., Zimmer Nr. 42, ein⸗
gesehen werden. Alle Realberechtigten werden susgefordert, die nicht von selbst auf den Er⸗ steher übergehenden Ansprüche, deren Vorhanden⸗ Ban 88 Betrag aus dem Grundbuche zur dicht er Eintragung des Versteigerungsvermerks hervorging, insbesondere derartige Forde⸗ jüer von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden
pebungen oder Kosten, b im Ver⸗ b Gragstermin vor der Aufforderung zur Abgabe Geboten anzumelden und, falls der betreibende
Gläubiger widerspricht, dem Gerichte laubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Festeutcaft ds Gebots nicht berücksichtigt werden und bei zertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejeni en, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungs⸗ termins die Einstellung des Verfahrens 1S-s führen, widrigenfalls nach I Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den nspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 4. Januar 1894, Nachmittags 12 ¼ Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben bezeichnet, verkündet werden. Berlin, den 30. Oktober 1893. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung
[45188] Zwangsversteigerung. 8 Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von der Königstadt Band 98 Blatt Nr. 4805 auf den Namen des Maurermeisters Adolf Schulz zu Berlin eingetragene, in der Pallisaden⸗ straße Nr. 66/67 und Koppenstr. Nr. 50 belegene Grundstück am 29. Dezember 1893, Vor⸗ mittags 10 ¼ Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Süte gtchftroß 49 Hof, Flügel C., parterre, Saal 36, ver teigert werden. Das Grundstück ist weder zur Grundsteuer noch zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Unn buchblatts, etwaige 8 und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Ge⸗ schreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Kealberechtigten werden auf⸗ gefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Ein⸗ des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Auf⸗ forderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berück⸗ sichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellun des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls na erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in 2 ezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 29. Dezember 1893, Nachmittags 12 ½ Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben angegeben, verkündet werden. 8 Berlin, den 30. Oktober 1893. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 85.
[45187] Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Band 166 Blatt Nr. 7203 auf den Namen des Kaufmanns Eduard Troplowitz hierselbst eingetragene, in der Brunnen⸗ straße (Nr. 27) belegene Grundstück am 29. Dezember 1893, Vormittags 10 ½ Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrich⸗ straße 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 36, wieder versteigert werden. Das Grundstück ist mit einer Fläche von 9 a 60 qm weder zur Grund⸗ steuer, noch zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grund⸗ buchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedigungen können in der Gerichtsschreiberei, eben⸗ da, Flügel D., Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Real⸗ berechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vor⸗ handensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten ebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kauf⸗ geldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 29. Dezember 1893, Nachmittags 12 ¾ Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben angegeben, verkündet werden.
Berlin, den 30. Oktober 1893.
Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 85.
[45189] Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von der Königstadt Band 7 Nr. 517 auf den Namen des Herrn Paul Wirth eingetragene, in Berlin, Mulackstraße Nr. 8, belegene Grundstück am 27. Dezember 1893, Vormittags 10 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 36, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 7300 ℳ Nutzungswerth zur Gebäudesteuer ver⸗ anlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Ab⸗ schrift des Grundbuchblatts, etwaige Föö. und andere das Grundstuͤck betreffende Nachweisungen, so⸗ wie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichts⸗ schreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer 41, ein⸗ gesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufge⸗ fordert, die nicht von selbst auf den Ersteher über⸗ gehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder⸗ kehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver⸗
steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe
von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feflstellun des eringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei ertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks bean⸗ hr en, werden aufgefordert, vor Schluß des Ver⸗ s e die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag Kaufgeld in Bezug auf den “ an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Ürtheil über die Ertheilung des uschlags wird am 27. Dezem⸗ ber 1893, Nachmittags 12 ¾ Uhr, an Gerichts⸗ stelle, wie oben ee verkündet werden. Berlin, den 31. Oktober 1893. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 85.
[45185]
In Sachen des Bauunternehmers Christian Linde⸗ mann hier, Klägers, wider den Eisenbahnarbeiter Wilhelm Mehl hier, Beklagten, wegen Hypothek⸗ zinsen, wird, nachdem auf Antragdes Klägers die Be⸗ schlagnahme des dem Beklagten gehörigen sub Nr. 2208 an der Friesenstraße belegenen Hauses zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Be⸗ schluß vom 27. Oktober 1893 verfügt, auch die Eintragung dieses im Grundbuche am 27. Oktober 1893 erfolgt . Termin zur Zwangs⸗ bö 81 den 8 ebruar 1894, Mor⸗ gen r, vor Herzoglichem Amtsgerichte hieselbst, Auguststraße Nr. 6, Zimmer Nr. 39. g gesetzt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypo⸗ thekenbriefe zu überreichen haben.
Braunschweig, den 31. Oktober 1893.
Herzogliches Amtsgericht. VII.
Lerche.
A“ n Sachen des Fabrikanten Fritz Pfeffer in Berlin, Klägers, wider Frit Pfeff
1) den Klempnermeister Gustav Schulze hier,
2) den Wilhelm Freise hier, Beklagte, wegen Wechselforderung, ist auf Antrag des Klägers die unter dem 13. Oktober 1893 verfügte Beschlagnahme des dem Beklagten Wilhelm Fteise hier gehörigen, Nr. 6 a. Blatt IV. der Innenstadt an der Stein⸗ thorpromenade belegenen Grundstücks zu 4 a 57 qm sowie der auf den 13. Februar 1894, Vormittags 10 Uhr, anberaumte Zwangsversteigerungstermin durch Beschluß vom heutigen Tage wieder auf⸗ gehoben. “
Braunschweig, den 3. November 1893.
Herzogliches Amtsgericht. VII. Lerch [42121] 1““
Auf den Antrag des durch den Auctionator Bröel zu Brockhagen vertretenen Colons Ordelheide daselbst, Rhehnungethten des Krieger⸗Vereins zu Brockhagen, wird der Inhaber des angeblich verloren gegangenen Sparkassenbuches der Kreis⸗Sparkasse zu Halle i. Westf. Nr. 4243 über 434 ℳ 24 ₰ für den Krieger⸗Verein in Brockhagen aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine am 19. Mai 1894, Vormittags 10 Uhr, seine Rechte an⸗ zumelden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigenfalls dasselbe für kraftlos erklärt werden wird.
Halle i. W., den 17. Oktober 1893.
Königliches Amtsgericht. [451922 Aufgebot.
Das Sparkassenbuch der Niederlausitzer Stän⸗ dischen Nebensparkasse zu Sorau F. Nr. 21 978, am 16. März 1892 über 107 ℳ 95 ₰ für Erdmann Wilhelm Bräuniger in Sorau lautend, ist angeb⸗ lich verloren gegangen.
Auf Antrag der Erben des ꝛc. Bräuniger: 1) ver⸗ wittweten Knopfmacher Bräuniger, Christiane, geb. Schiller, zu Sorau, 2) Maschinenheizers Wilhelm Bräuniger zu Berlin, 3) Tagearbeiters August Bräuniger zu Neu⸗Geltow wird ein Jeder, der an diesem Sparkassenbuche irgend ein Anrecht zu haben vermeint, aufgefordert, seine Ansprüche und Rechte spätestens im Aufgebotstermine den 22. Mai 1894, Vormittags 11 ½ Uhr, bei dem unter⸗ zeichneten Gerichte, Terminszimmer Nr. III., anzu⸗ melden, widrigenfalls die Kraftloserklärung des Spar⸗ kassenbuchs erfolgen wird.
Soran, den 1. November 1893.
Königliches Amtsgericht. Abtheilun
[39182] “
Der Arbeiter Peter Trawicki zu Dywan hat das Aufgebot des angeblich verloren gegangenen Spar⸗ kassenbuchs der Kreissparkasse zu Berent Nr. 2856 über 53 ℳ 31 ₰, ausgefertigt unter der Bezeichnung „Thomags Trawitzki’sche Vormundschaft“ behufs neuer Ausfertigung desselben beantragt. Der Inhaber des gedachten Sparkassenbuchs wird aufge⸗ fordert, spätestens in dem auf den 19. April 1894, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeich⸗ neten Gerichte, Terminszimmer III., anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung desselben erfolgen wird. Berent, den 29. September 1893.
Königliches Amtsgericht.
[45197] Aufgebot.
Auf Antrag des Curators des verschollenen Carl
Heinrich Adolf (Adolph) Tittel, nämlich des Rechts⸗
anwalts Dris. jur. Albrecht Rudolph Stade, wird
ein Aufgebot dahin erlassen:
IJ. Es wird der am 19. Juli 1842 hierselbst ge⸗ borene frühere Kaufmann, spatere Polizeischreiber Carl Heinrich Adolf (Adolph) Tittel, welcher im Jahre 1879 von hier nach Auftralien gereist und seit dem Jahre 1881 verschollen ist, hierdurch aufgefordert, sich bei dem unterzeichneten Amtsgericht, Dammthorstraße 10, 1. Stock,
Zimmer Nr. 17, spätestens aber in dem auf
Freitag, den 18. Mai 1894, Nach⸗
mittags 1 Uhr, anberaumten Aufgebotstermin,
daselbst Parterre, Zimmer Nr. 7, zu melden, unter dem Rechtsnachtheil, daß er werde für
todt erklärt werden.
III. Es werden alle unbekannten Erben und unbe⸗ kannten Gläubiger des genannten Verschollenen hiermit aufgefordert, ihre Ansprüche bei dem unter⸗ zeichneten Amtsgericht, spätestens aber in dem vor⸗ bezeichneten Aufgebotstermin anzumelden — und zwar Auswärtige thunlichst unter Bestellung eines hiesigen geeena eveencbez — bei Strafe des Ausschlusses und ewigen Stillschweigens.
Hamburg, den 28. Oktober 1893.
Das Amtsgericht Hamburg. Abtheilung für Aufgebotssachen. (gez.) des hepf Dr. Veröffentlicht: Ude, Geri tssch
[45202] “
Auf Antrag der Ehefrau Carl rnst, Anna, geb. Lehmbruch, zu Mülheim a. d. Ruhr, wird deren Vater, der frühere Schiffer Hermann Lehmbruch, welcher seit ca. 16 Jahren seinen letzten bekannten Wohnsitz zu Holthausen bei Mülheim a. d. Ruhr verlassen hat und seitdem verschollen ist, aufgefordert, sich spätestens im Aufgebotstermine am 21. Sep⸗ tember 1894, Vormittags 10 ⅞ Uhr, zu melden, widrigenfalls derselbe für todt erklärt werden wird.
Mülheim a. d. Ruhr, 31. Oktober 1893.
Königliches Amtsgericht
[45191] Aufgebot. 1“ Auf Antrag des Amtsvorstehers Hans von Fee in Rüdelsdorf bei Rendsburg wird behufs rmittelung des Aufenthalts dessen verschollenen Bruders Leo von Plänckner, geboren am 19. April 1862 zu Pirna als Sohn des Majors Reinhold von Plänckner (adoptirt laut Le⸗ itimationsurkunde vom 8. Dezember 1862) und der Bertha Kalb, der nach eidlicher Versicherung seines genannten Bruders seit 1882 keine Nachricht von sich gegeben hat und dessen Vermögen in 4671,75 ℳ besteht, Aufgebotstermin auf den 18. Dezember 1894, Vormittags 10 Uhr, anberaumt und der bezeichnete Verschollene und seine etwaigen Erben hiermit aufgefordert, i dem Aufgebotstermin vor dem unterzeichneten Amts ericht entweder in Person oder durch einen gehöri egitimirten Vertreter zu erscheinen, ihre Ansprüch spätestens im Termine anzumelden und dieselben z bescheinigen, widrigenfalls auf Antrag Ausschluß urtheil dahin ertheilt wird, daß Leo von Plänckner für todt erklärt und sein Vermögen an seine sich legitimirenden Erben bezw. an den Fiscus werde ab hepahrt seine Erben aber, welche sich nicht gemelde aben, mit ihren Erbansprüchen aue geschlossen werden. Eine Wiedereinsetzung in den vorigen Stand gegen dieses Urtheil ist unzulässig. Außer⸗ halb des Gerichtsbezirkes wohnhafte Betheilzgte haben am Sitze des hiesigen Amtsgerichts einen Be⸗ vollmächtigten zur Annahme kün tiger gerichtlicher Ausfertigungen zu bestellen. Gotha, am 17. Oktober 1893. Herzogl. Sächs. Amtsgericht. I. Fleischhauer.
[44947] Aufgebot.
Auf den Antrag des Nachlaßpflegers Gerichts⸗ vollziehers Herrmann Burbiel hierselbst werden die Nachlaßgläubiger und Vermächtnißnehmer des am 23. August 1893 zu Marggrabowa verstorbenen Kreiskassen⸗Rendanten a. D. Johann Ollesch auf⸗ gefordert, spätestens im Aufgebotstermine den 13. Januar 1894, Mittags 12 Uhr, ihre Anspruüche und Rechte auf den Nachlaß desselben bei dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer 15, anzumelden, widrigenfalls sie gegen die Beneficial⸗ erben ihre Ansprüche nur noch insoweit geltend machen können, als der Nachlaß mit Ausschluß aller seit dem Tode des Erblassers aufgekommenen Nutzungen durch Befriedigung der angemeldeten Ansprüche nicht erschöpft wird.
Marggrabowa, den 30. Oktober 1893.
Königliches Amtsgericht
[45198505 Aufgebot. .“ Auf Antrag der Testamentsvollstrecker des ver⸗ storbenen Architekten Friedrich Gustav Schirlitz, nämlich des Bau⸗Inspectors Theodor Necker und des Architekten Adolph Julius Hermann Schlüter, ver⸗ treten durch die Rechtsanwälte Dres. jur. Hertz und
Zacharias, wird ein Aufgebot dahin erlassen:
Alle, welche an den Nachlaß des hierselbst am 8. Juni 1893 verstorbenen Architekten Friedrich Gustav Schirlitz Erb⸗ oder sonstige Ansprüche zu haben vermeinen, sowie alle diejenigen, wel den Bestimmungen des von dem genannten Erb⸗
asser am 19. April 1893 errichteten, mit Nach⸗ rag vom 24. April 1893 versehenen, am 29. Juni
893 hierselbst publicirten Testaments, wie auch der Bestellung der Antragsteller zu Testaments⸗
ollstreckern und den denselben als solchen er⸗ heilten Befugnissen, namentlich der Befugniß, Grundstücke gerichtlich oder außergerichtlich oder unter der Hand zu verkaufen und in deren Um⸗ schreibung, sowie in die Umschreibung oder Til⸗ gung hypothekarischer Geldposten und Staats⸗ papiere zu consentiren, Klauseln anzulegen und aufzuheben, Kündigungen vor⸗ und anzunehmen, Cessionen, Vergleiche und alle sonst erforder⸗ lichen Urkunden zu volzieben, ein Aufgebot zu beantragen und überhaupt gerichtlich und außer⸗ gerichtlich alles zu thun oder auszuführen, was nöthig sein und zweckmäßig erscheinen wird und zwar ohne Zuziehung dritter Personen oder Be⸗ hörden und ohne zur Cautionsleistung oder einer anderen Sicherbeitsbestellung verbunden zu sein, widersprechen wollen, werden hierdurch auf⸗ gefordert, solche An⸗ und Widersprüche bei dem unterzeichneten Amtsgericht, Dammthorstraße 10, 1. Stock, Zimmer Nr. 17, spätestens aber in dem auf Freitag, den 29. Dezember 1893,. Nachmittags 1 Uhr, anberaumten Auf⸗ gebotztermin, daselbst, Parterre, Zimmer Nr. 7, anzumelden — und zwar Auswärtige thunlichst unter Bestellung eines hiesigen Zustellungsbevollmächtigten — bei Strafe des Ausschlusses. Hamburg, den 6. September 1893. Das Amtsgericht Hamdurg.
Aktheilung für Aufgebotssachen.
1 (gez.) Tesdorpf Dr. “
Veröͤffentlicht: Ude, Ger leschreibergehälfe.