1893 / 274 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 15 Nov 1893 18:00:01 GMT) scan diff

Statkowsky zu Gehör, das sich weniger durch Originalität der Motive als durch stilvolle Behandlung derselben auszeichnet. Die Ausführung durch die Herren Krelle, Richter, Wiggers und Hutschenreuter war eine sehr lobenswerthe.

Die Johanna Dosse⸗Behrens gab am Dienstag ein

Concert in der Sing⸗Akademie, in welchem sie zum ersten Mal hier erschien. Die Stimme entbehrt den Reiz der Frische, die Klang⸗ farbe 8. außerdem in allen Lagen verschieden, auch ist der Gebrauch der höheren Töne bereits mit Anstrengung verbunden; doch war die Vortragsweise einiger Lieder von Schubert und Franz, sowie die Coloraturgewandtheit in der Arie aus dem „Barbier“ von Rossini lobend hervorzuheben. Der hier noch nicht bekannte Pianist Herr Frank Howgrave G das Concert durch den sehr ge⸗ ungenen Vortrag mehrerer Stücke von Chopin, Schumann und ö1“ In der Es-dur-Sonate von Beethoven störte zuweilen eine gewisse Unruhe die Klarheit des Spiels. Der Königliche Kammer⸗ musikus Herr Lüdemann (Cello) erfreute außerdem durch die Aus⸗ führung mehrerer mit Geschmack ausgewählter Soli, die gleich den übrigen Vorträgen des Abends von dem zahlreich erschienenen Publikum beifällig aufgenommen wurden. 8

Ueber das an demselben Tage im Römischen Hof von den Damen Hedwig Rossin (Sopran) und Agnes Krieger (Violine) veranstaltete Concert ist nicht viel Rühmliches zu berichten. Die Sängerin, in Paris ausgebildet, hat eine kleine, wenig kräftige Stimme, die noch größerer Reife der Ausbildung bedarf; auch die Geigerin ist noch nicht so weit vorgeschritten, um öffentlich aufzu⸗ treten. Beiden Künstlerinnen fehlt es nicht an Talent, das bei ihrem jugendlichen Alter noch Gutes erwarten läßt. v“

Die hier bereits wohlbekannte russische Concertsängerin Fräulein Anna von Jerebtzoff, welche gestern im Saal Bechstein sich hören ließ, trug mit klangvoller und umfangreicher Stimme zwei Arien von Händel, mehrere Lieder von Schubert, Schumann, Tschalkowsky, Brahms, Franz und Rubinstein vor. In diesen Gesängen, wie in einer Arie aus „Samson“ von Saint⸗Saëns brachte die Künstlerin zugleich ihre tief eingehende, feurig belebte Ausdrucksweise vortrefflich zur Geltung. Außerdem erfreute der noch sehr jugendliche Violinist Alexander Roman durch einige Soli, die gleich den Vorträgen der Concertgeberin sehr beifällig aufgenommen wurden.

Der General⸗Intendant der Königlichen Schauspiele Graf Hoch⸗ berg begiebt sich heute nach Leipzig, um der vom 16. bis 18. d. M. stattfindenden Generalversammlung des Deutschen Bühnen⸗ vereins zu präsidiren.

Im Königlichen Schauspielhause wird am Freita

.““ „Sommernachtstraum“ mit Mendelssohn's Musi gegeben. Im Deutschen Theater wird zu den weiteren Aufführungen von „Kain“ als zweites Stück, und zwar schon von morgen ab, Goethe'’s Lustspiel „Die Mitschuldigen“ gegeben werden, das für diesen Zweck neu einstudirt ist. Die Rolle der Sophie hat Lilli Petri über⸗ nommen; die anderen Rollen sind wie bisher in den Händen von Georg Engels, Gustav Kadelburg und Hermann Nissen.

In interessanter Neubesetzung einiger Rollen wird Shakespeare’'s „Viel Lärm um Nichts“ demnächst am Berliner Theater wieder zur Darstellung kommen, nämlich mit den Damen Sorma und Sauer, welche zum ersten Mal hier die Beatrice und die Hero darstellen werden. Sardou's „Dora“ gelangt, wie schon gemeldet, neueinstudirt am Freitag mit Marie Se in der Rolle der Gräfin Zicka zur b Ernst Wichert's neues Schauspiel „Aus eigenem Recht“ wird zur Aufführung vorbereitet.

Eleonora Duse hat nunmehr mit Herrn Dr. Oscar Blumen⸗ thal das Repertoire für die zehn Gastvorstellungen festgesetzt, welche sie im Lessing⸗Theater in der Zeit zwischen dem 2. Dezember und dem 23. Dezember mit ihrer Gesellschaft geben wird. Die Künstlerin hat zum ersten Mal auch ein deutsches Bühnenwerk in

hier vorführen, das inzwischen durch die Reclam'sche Bibliothek in einer deutschen Uebersetzung dem Publikum allgemein zugänglich ge⸗ macht werden wird. Für die ersten vier Abende ist der Spielplan des Gastspiels folgendermaßen festgesetzt: I. „Die Cameliendame“, II. „Heimath“, III. „Odette“, IV. „Froufrou“. Die Direction bittet, zur thunlichsten Vermeidung des Zwischenhandels, alle Bestellungen schriftlich und direct an Herrn Dr. Oscar Blumenthal zu richten, welcher ebenfalls schriftlich jede einzelne Bestellung beantworten wird. Der öffentliche Vorverkauf für das Gastspiel von Eleonora Duse wird an der Tageskasse am 21. d. M. seinen Anfang nehmen. Die Preise der Plätze sind mit geringen Abweichungen so festgesetzt worden wie bei dem vorjährigen Gastspiel der Künstlerin.

Im Residenz⸗Theater geht die nächste Novität, der Schwank Dragoner“ von Bossu und Delavigne, bereits am Sonntag in Scene.

Das Theater Unter den Linden bringt morgen eine Wieder holung von Sullivan'sgreizender Operette „Die Gondoliere“. Den Schluß des Abends bildet das mit so vielem Beifall aufgenommene Ballet⸗Divertissement „Pierrot⸗Gavotte“.

Am Freitag Abend 8 Uhr findet in der Sing⸗Akademie das Concert des Bloch'schen Opernvereins statt; der Dirigent, 8 Georg Bloch, hat für dieses Concert das Philharmonische

rchester und als Solisten die Damen Fräulein Eug. Sorgatz (Sopran), Frau Clara Beyer (Alt), sowie die Herren Hof⸗Opern⸗ sänger Robert Becker (Tenor) und Professor Felix Schmidt (Baryton) gewonnen. Unter anderen eigenen Werken Bloch's gelangt sein Chor⸗ werk „Die Heinzelmännchen“ (Dichtung von A. Kopisch) bei dieser Gelegenheit zur erstmaligen Aufführung.

Aus Frankfurt a. M. wird telegraphisch gemeldet, daß dort der Königliche Kammersänger Theodor Wachtel gestern Mittag plötzlich gestorben ist. Diese Nachricht wird in weiten Kreisen leb⸗ hafte Theilnahme hervorrufen, um so mehr, da der hochbegabte Künstler noch im letzten Winter in einem Concert zur Feier seines siebzigsten Geburtstages im Kroll'schen Theater durch seine außergewöhnliche körperliche Rüstigkeit und seine bis zu diesem hohen Lebensalter wohlerhaltenen Stimmmittel allgemein überraschte. Wachtel war als Sohn eines Droschkenbesitzers am 10. März 1823 in Hamburg geboren, trat zunächst als Kutscher in das Geschäft seines Vaters ein und führte es nach dessen Tode noch mehrere Jahre vereint mit seiner Mutter weiter. Als Kutscher bediente er namentlich die Mitglieder des Theaters, von denen Fräulein Grandjean seine bedeutende Stimmbegabung erkannte und seine Aus⸗ bildung übernahm. Nach kurzer Thätigkeit am Schweriner und Dres⸗ dener Hoftheater ging Wachtel an das Theater nach Würzburg, von da nach Darmstadt, später nach Hannover, Cassel, Wien und endlich nach Berlin, wo er an der Königlichen Oper festes Engage⸗ ment fand. Im Jahre 1871 durchzog der Sänger die Vereinigten Staaten von Amerika und wiederholte diese Reise, bei welcher er mit Ehren überschüttet wurde, im Jahre 1875, wo er bis nach San Fran⸗ cisco gelangte. Seine bedeutendsten Leistungen waren der Arnold im „Tell“, Raoul in den „Hugenotten“, der „Prophet“, Eleazar in der „Jüdin“, Almaviva im „Barbier von Sevilla“, „Stradella“ und der „Postillon von Lonjumeau“. 8

Mannigfaltiges.

Der Polizei⸗Präsident erläßt folgende Bekanntmachung: „Die in letzter Zeit eingegangenen zahlreichen Klagen des Publikums über mangelhafte Beleuchtung der Treppen und Flure während der Dunkelstunden veranlassen mich, die Hausbesitzer aufs neue auf die Gefahren hinzuweisen, welche die Unterlassung der Beleuchtung bedingt. Nach den für die Behörde maß⸗ gebenden Grundsätzen muß die Beleuchtung, welche sich auf alle Jedermann zugänglichen, thatsächlich dem Verkehr dienenden Treppen und Flure zu erstrecken hat, das ganze Jahr hindurch, also ohne Unterschied der Jahreszeit, während derjenigen Stunden erfolgen,

und der Polizeibehörde gegenüber verantwortlich ist der Eigen⸗ thümer des Grundstücks, gleichviel, ob etwa nach dem Inhalt von Privatverträgen ein Anderer diese Verpflichtung übernommen hat. Die Aufsichtsbeamten sind angewiesen, der Treppenbeleuchtung ihre besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden und die Abstellung wahr⸗ genommener Mängel durch Ehrratrng auf den Grundstücks⸗Eigen⸗ thümer herbeizuführen. Schließlich weise ich noch darauf hin, daß die Unterlassung der Beleuchtung unter Umständen eine strafgerichtliche Ahndung zur Folge haben kann“.

Die große Wärmehalle am Alexanderplatz, hinter dem Polizei⸗ Präsidium, in den Stadtbahnbögen Nr. 100, 101 und 102, wird heute wieder eröffnet. Durch den neu hinzugetretenen Bogen Nr. 100 sind 500 Sitzplätze mehr gewonnen. Wie im vorigen Winter werden dort eine Tasse Kaffee mit Milch und Zucker, eine Tasse Milch, zwei Schrippen, ein Butterbrot zu je 5 und ein Napf nahrhafter Suppe mit Brot für 10 ₰, gegen Marken, die an der Kasse zu haben sind, während eines ganzen Tages verabfolgt. Die Halle ist geöffnet von Morgens 8 bis Abends 7 Uhr. Gaben zur Bestreitung der durch die Einrichtung des dritten Bogens bedingten, nicht unbedeutenden Kosten, sowie zum Vertheilen von Marken an sorgfältig ausgewählte Bedürftige werden bei dem Vorsitzenden des Ausschusses für die Wärmehalle Herrn Emil Minlos, Unter den Linden 12, bei dem Schatzmeister Herrn Robert Warschauer, Behren⸗ straße 48, und an der Kasse der Halle gern entgegengenommen und darüber öffentlich quittirt. Alte, warme Kleidungsstücke, sowie ge⸗ brauchtes Schuhzeug für Männer sind ebenfalls sehr erwünscht.

Paris, 15. November. Der Mann, welcher das (in Nr. 273 d. Bl. gemeldete) Attentat auf den früheren serbischen Gesandten Georgiewitsch ausführte, erklärte dem „W. T. B.“ zufolge dem Polizeicommissar: er habe sich an der Gesellschaft rächen wollen; er habe einen gut gekleideten Herrn gesehen und ihn niedergestochen. Die Untersuchung wird ergeben, ob man es mit einem Anarchisten oder einem Irrsinnigen zu thun hat. Der „Figaro“ veröffentlicht einen Brief des Thäters vom 12. November, in welchem sich derselbe als Anarchist bezeichnet. Der Zustand des Verwundeten hat sich ver⸗ schlimmert; er ist schwach und kann keinerlei Nahrung zu sich nehmen. Professor l'Abbé stellte eine Blutergießung in das Bruftfell fest und erklärte den Zustand für ernst, wenn auch nicht gerade für unbedingt hoffnungslos.

St. Petersburg, 14. November. Nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Wladiwostok wurde heute der zeitweilige Passagier⸗ und Güterverkehr auf der neuerbauten Eisenbahnstrecke Wladi⸗ wostok Nikolskoie eröffnet. Auf der Ussuri⸗Eisenbahn sind bis jetzt 156 Werst Schienen gelegt; man hofft, noch in diesem Jahre die Strecke bis zur Station Spaskaja (224 Werst) fertigstellen zu können.

Turin, 14. November. Gestern Nacht brach, wie „W. T. B.“ berichtet, in dem gegenüber dem Ausgang des Eisenbahn⸗Tunnels von

réjus (Station der Toulon⸗Nizzaer Bahn) gelegenen, 600 m vom Bahnhof entfernten Militärbarackenbau Feuer aus. Das Gebäude enthält einen bedeutenden Vorrath von Kriegsmunition und Lebensmitteln. Das Feuer, dessen Bewältigung sich als unmöglich erwiesen hat, dauert fort. Da in dem Gebäude zwei Tonnen Explosivstoffe lagern, ist die Gefahr einer Explosion drohend. Die Brandstätte wird daher von der Eisenbahn aus eifrig beobachtet. Die Ursache des Feuerausbruchs ist unbekannt; der Schaden beläuft sich hi über 100 000 Fr., Verluste an Menschenleben sind nicht zu beklagen.

New⸗York, 14. November. Der amerikanische Dampfer „Alaska“, welcher am 10. d. M. von hier abgegangen war, kehrte laut Meldung des „W. T. B.“ heute früh mit gebrochener Hinter⸗ kurbel in den hiesigen Hafen zurück. h“

italienischer Sprache in ihren Gastspielplan mit aufgenommen, und zwar Hermann Sudermann's Schauspiel „Heimath“, in welchem sie die wird sie von in Berlin „Froufrou“ und,

erbindung mit „Cavalleria rusticana“, Goldoni's Lustspiel, Pamela“

Rolle der Magda spielen wird. Außerdem 85 nicht gespielten Rollen diesmal Henri Meilhac's 8178

der betreffenden Räume ermög

in welchen es an ausreichender Erleuchtung durch natürliches Licht mangelt, und zwar bis 10 Uhr Abends. leuchtung nur dann anzusehen dcch wenn sie ein deutliches Erkennen

icht.

Als ausreichend wird die Er⸗ Verpflichtet zu der Beleuchtung

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

vom 15. November, Morgens.

Wetterberi

22 823 N

s sp.

Stationen. Wetter.

Temperatur 0 Celsius 50 C. = 40 R.

in

Bar. auf 0 Gr. [

u. d. Meeres red. in Millim.

Zwolkenlos halb bed. wolkig bedeckt halb bed. halb bed. bedeckt bedeckt

760 760 758 756 755 747 754 762

Belmullet.. Aberdeen.. Christiansund Kopenhagen. Stockholm. mPeanda ersburg Moskau...

Cork, Queens⸗

voo 759 Cherbourg. 755 ö6656565—

15 . 9. Hamburg.. 54 Seehech h. 755 Neufahrwasser 757 Memel 756

Karlsruhe. 755 Wiesbaden 754 München . 759 Chemnitz. 757 Berlin.. 756 Wien.. 764 Breslau 760

Triest 764

¹) Nachts Regen. 2²) Dunstig im ²) Abends, Nachts, früh Regen. Uebersicht der V. Gegenüber einem Hochdruckgebiete über Südost⸗ Europa lagert eine flache Depression über dem süd⸗ lichen Nordseegebiet, in weiter Umgebung trübes Wetter mit Regenfall verursachend. Die Temperatur ist in Central⸗Europa erheblich gestiegen, indessen hat der Luftdruck über Nordwest⸗Europa wieder zuge⸗ genommen, sodaß wieder Abkühlung demnächst wahr⸗ scheinlich ist. Bei schwacher meist südlicher und süd⸗ westlicher Luftströmung und durchschnittlich nahezu normalen Wärmeverhältnissen ist das Wetter in Deutschland trübe und vielfach neblig; in den west⸗ lichen Gebietstheilen ist meist Regen gefallen. Deutsche Seewarte.

Theater⸗Anzeigen.

Königliche Schauspiele. Donnerstag: Opern⸗ haus. 237. Vorstellung. Tannhäuser und der 9 auf Wartburg. Romantische Oper in 3 Acten von Richard Wagner. Ballet von Emil

d0S”dodo— bdodd -O9 PSGoOSvbodon

heiter

3 Dunst Nebel Nebel Regen ¹) 2Re en²) Nebel bedeckt Regen Regen ³) heiter Regen bedeckt Nebel halb bed.

bedeckt

oo dbo ooRrom.—

00°9 SEESES

Horizont.

Graeb. 8 Tetzlaff. Dirigent: Kapellmeister Dr. Muck. An⸗ fang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 132. Vorstellung. Don Carlos, Infant von Spanien. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Friedrich von Schiller. Anfang 7 Uhr.

Freitag: Opernhaus. 238. Vorstellung: Martha, oder: Der Markt zu Richmond. Romantisch⸗ komische Oper in 4 Acten von Friedrich v. Flotow. Text (theilweise nach dem Plane des St. Georges) von W. Friedrich. Dirigent: Musikdirector Wegener. (Lyonel: Herr Emil Götze, Königl. Kammersänger, als Gast.) Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 133. Vorstellung. Ein Sommer⸗ nachtstraum von William Shakespeare, übersetzt von 1“ Wilhelm von Schlegel. Musik von 188 endelssohn⸗Bartholdyv. Tanz von Emil

raeb. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Dirigent: Kapellmeister Dr. Muck. Anfang

2

Am Bußtage, 22. November cr., Abends 7 ½ Uhr, im Königlichen Opernhause: Conrcert des König⸗ lichen Opernchors, unter Leitung des Kapell⸗ meisters Herrn Felix Weingartner. Solisten: Herr Franz Rummel (Klavier), K. Kammersänger Herr Franz Betz, K. Sänger Herr Sommer. Orchester: Königliche Kapelle. Cantate „Du Hirte Israels, höre“ von Johann Seb. Bach. Klavier⸗Concert Es-dur von Ludwig van Beethoven. Requiem C-moll von Luigi Cherubini.

Billets à 6, 5, 3, 2 und 1 ℳͤ sind vorher in der Hofmusikalienhandlung von Bote u. Bock, Leipziger⸗ Straße 37, zu haben.

Deutsches Theater. Donnerstag: Kain. Die Mitschuldigen. Anfang 7 Uhr.

Freitag: Kain. Die Mitschuldigen.

Sonnabend: Der Talisman.

Die Tageskasse ist von 10—1 ½ Uhr geöffnet.

Berliner Theater. Donnerstag: Jenseits von Gut und Böse. Anfang 7 Uhr. 12. Abonnements⸗Vorstellung. Dora. onnabend: Hamlet. (Ludwig Barnay).

Maner⸗

Lessing⸗Theater. Donnerstag: blümchen. Anfang 7 ½ Uhr.

eg. Der Erste seines Stammes.

Sonnabend: Zum 1. Male: Der Andere. (Gast⸗ spiel von Friedrich Mitterwurzer).

Sonntag: Der Andere.

Beginn des Duse⸗Gastspiels Anfang Dezember. Repertoire der ersten 4 Abende: 1) Die Camelien⸗ dame, 2) Heimath, 3) Odette, 4) Froufron. Bestellungen bis zum 20. d. Mts. werden schrift⸗ lich beantwortet. Oeffentlicher Vorverkauf vom 21. d. Mts. an.

In Scene gesett vom Ober; Regisser Friedrich⸗Wilhelmstädtisches Theater.

Chausseestraße 25.

Donnerstag: Zum 34. Male: Freund Feligx. Operette in 3 Acten nach einem älteren Stoffe von Richard Genée und L. Herrmann. Musik von Richard Genée. In Scene gesetzt von Julius Fritzsche. Dirigent: Herr Kapellmeister Federmann. Anfang 7 Uhr.

Freitag: Freund Felix.

Residenz-Theater. Direction: Sigmund Lauten⸗ burg. Donnerstag: Zum 41. Male: Das System Ribadier. Schwank in 3 Acten von Georges Feydeau und Maurice Hennequin. Deutsch von Emil Neumann. In Scene gesetzt von Sigmund Lautenburg. Vorher: Illusionen. Lustspiel in 1 Act von Arpad Berczinski. Deutsch von Josef Jarno. Anfang 7 ½ Uhr. 1

Freitag und Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.

Sonntag: Zum 1. Male: Die Dragoner. Schwank in 3 Acten von Bossu und Delavigne.

Neues Thrater (am Schiffbauerdamm 42/5).

Donnerstag: 48. Ensemble⸗Gastspiel des Residenz⸗ Theaters. Direction: Sigmund Lautenburg. Zum 69. Male: Ingend. Ein Liebesdrama in 3 Acten von Max Halbe. In Scene gesetzt von Sigmund Lautenburg. Anfang 7 ½ Uhr.

Freitag und folg. Tage: Dieselbe Vorstellung.

Victoria-Theater. Belle⸗Alliancestraße 78.

Donnerstag, mit vollständig neuer Ausstattung an Decorationen, Costumen und Requisiten: Zum 19. Male: Die sieben Raben. Romantisches Zaubermärchen mit Gesang und großem Ballet. Anfang 7 ½ Uhr. Freitag: Die sieben Raben.

Sonnabend: Kindervorstellung. Aschenbrödel.

Theater Unter den Linden. Donnerstag: Die Gondoliere. Operette in 2 Acten von V. S. Gilbert. Musik von A. Sullivan. Hierauf: Pierro⸗Gavotte. Ballet⸗Divertissement. Grand as de deux, getanzt von der Prima Ballerina Sgra. Elia u. dem Primo Ballerino Sgr. Poggiolesi. Anfang 7 ½ Uhr.

Freitag: Dieselbe Vorstellung.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Vorstellung zu halben Kassenpreisen. Sataniel. Operette in 3 Acten von C. Görlitz und A. Braun. Musik von Ad. Ferron. Ballet.

Adolph Ernst⸗Theater. Donnerstag: Zum 60. Male: Charley’s Tante. Schwank in 3 Acten von Brandon Thomas. Hierauf: Die Baasgt. Farohgetaet⸗ 8 mit Gesang in 1 Act von Ed.

acobson und Benno Jacobson. In Scene gesetzt von Adolph Ernst. Anfang 7 ½ Uhr.

Freitag: Dieselbe Vorstellung.

Central⸗-Theater. Direction: Richard Schultz⸗ Alte Jacobstraße Nr. 30.

Donnerstag: Zum 10. Male: Die eiserne Jung⸗ frau. Posse mit Gesang in 3 Acten von Charles Clairville. Musik von Louis Varney. Anfang 7 ½ Uhr.

Die eiserne Jungfrau.

onntag: Nachmittags⸗Vorstellung.

Vollblut.

Tageskasse: Vormittags von 10 bis 2 Uhr. Abend⸗ kasse von 6 ½ Uhr ab.

Berliner

Concerte.

Sing-Akademie. Donnerstag, Anfang 7 ½ Uhr: Qnartett⸗Abend von Joachim, Kruse, Wirth, Hausmann.

Streichquartett F-dur op. 41 von Schumann. Sextett (Manuscr.) von Klughardt. Streichquartett D-moll von Schubert.

Saal Bechstein, Linkstraße 42. Donnerstag, Anfang 7 ½ Uhr: II. Concert des Pianisten Paul Tidden aus New⸗York unter Mitwirkung des Streichquartetts der Herren Carl Halir u. Gen.

Concert-Haus, Leipzigerstraße 48. Donnerstag: Karl Meyder⸗Concert. Gesellschafts⸗Abend. Anfang 7 Uhr.

HRsKwtanSomesersvFnweswFIxen wasSe verGek Frxahnsevn asxtsxsqaseacss

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Anna Meller mit Hrn. Oberförster Fritz Biermanns (Köln Manderscheid). Verehelicht: 82 Regierungs⸗Baumeister Albert Grund mit Frl. Elisabeth Klosse⸗Priefert (Kattowitz). 1 Geboren: Ein Sohn: Hrn. Hauptmann Fin von Kuczkowski (Charlottenburg). ine Tochter: Hrn. Amtzrichter Dr. Geppert (Frankfurt a. O.). Hrn. Pfarrer Moering (Beesenstedt, Mansfelder Seekreis). 8 Gestorben: Hr. Prem. ⸗‚Lieut. a. D. Paul Tölke (Nietleben). Hr. Regierungs⸗Assessor Dr. Hans ahlweg (Aachen). Hr. Generar Major z. D. tto von Glasenapp (Schweidnitz). Hrn. Amtsgerichts⸗Rath Schmula Sohn Manfred (Leobschütz).

Redacteur: Dr. H. Klee, Director. Berlin: 8 Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Köni

Personal⸗Veränderungen.

Königlich Preußische Armee.

Offiziere, E11“ ꝛc. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im activen Heere. Neues Palais, 2. November. Hertel, Hauptm. z. D., zuletzt Compagnie⸗Chef vom 3. Oberschles. Inf. Regt. Nr. 62, eine etatsmäß. Hauptmannsstelle im Invalidenhause zu Karlshafen verliehen.

Neues Palais, 4. November. Prinz zu Hohenlohe⸗ Schillingsfürst, Pr. Lt. à la suite des 3. Garde⸗Ulan. Regts., mit der Berechtigung zum Tragen seiner bisherigen Uniform zu den Offizieren à la suite der Armee versetzt. Frhr. v. Blomberg, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Graf Bülow von Dennewitz (6. Westfäl.) Nr. 55, auf ein Jahr zur Dienstleistung bei des Fürsten zur Lippe Durchlaucht commandirt.

Bebenhausen, 9. November. Waenker v. Danken⸗ schweil, Major à la suite des Generalstabs der Armee, dessen Commando zur Dienstleistung bei des Erbgroßherzogs von Baden Königlicher Hoheit um ein Jahr verlängert.

Piesdorf, 11. November. Moser, Sec. Lt. von der Res. des Pomm. Train⸗Bats. Nr. 2, als Ref. Offizier zum Brandenburg. Train⸗Bat. Nr. 3 versetzt und vom 1. Dezember d. J. ab zur Dienst⸗ leistung bei diesem Bataillon commandirt.

Im Beurlaubtenstande. Piesdorf, 11. November. von Wedel, Rittm. a. D., früher von der Cav. des damaligen 2. Bats. (Halle) 2. Magdeburg. Landw. N Nr. 27, unter Verleihung des

harakters als Major und Ertheilung der Erlaubniß zum ferneren Tragen der Uniform der Res. Offiziere des Magdeburg. Drag. Regts. Nr. 6, in der Armee und zwar bei der Cav. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks I Berlin wiederangestellt.

Abschiedsbewilligungen. Im activen Heere. Beben⸗ hausen, 9. November. Faull, Sec. Lt. vom Inf. Regt mit Pension der Abschied bewilligt.

Königlich Bayerische Armee.

Offiziere, Portepee⸗Fähnriche ꝛc. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im activen Heere. 5. November. Sternecker, Oberst⸗Lt. z. D., zum Commandeur des Landw. Bezirks Straubing ernannt.

7. November. Huber, Pr. Lt. des 11. Inf. Regts. von der

Tann, unter Beförderung zum Hauptm. ohne Patent, zum Comp. Chef in diesem Regt. ernannt. Edenhofer, Sec. Lt., zum Pr. Lt. ohne Patent im 11. Inf. Regt. von der Tann befördert. Frhr. e Regiments Kaiser Wilhelm II, König von Preußen, in den etatsmäßigen Stand dieses Regiments wieder eingereiht. Eberhard, Sec. Lt. des 3. Inf. Regts. Prinz Karl von Bayern, zur Gend. Comp. von der Pfalz zur Dienstleistung commandirt. Edler v. Braunmühl, Port. Fähnr. vom 10. Inf. Regt. Prinz Ludwig, zum 1. Jäger⸗Bat. versetzt. Franck, Unteroff. des 15. Inf. Regts. König Albert von Sachsen, zum Port. Fähnr. in diesem Truppentheil befördert. 9. November. Franck, Oberst und Ingen. Offizier vom Platz in Ingolstadt, zum Sections⸗Chef bei der Insp. des Ingen. Corps und der Festungen, Ritter v. Renauld Edler v. Kellenbach, Oberst⸗Lt. vom Kriegs⸗Ministerium, zum Ingen. Offizier vom Platz in Ingolstadt, ernannt.

10. November. Frhr. v. Lilgenau, Rittm. à la suite des 2. Schweren Reiter⸗Regts. vacant Kronprinz Erzherzog Rudolph von Oesterreich und commandirt zur Dienstleistung dortselbst, zum Escadr. Chef in diesem Regt. ernannt.

Im Beurlaubtenstande. 5. November. Die Pr. Lts. in der Res.: Korte im 2. Inf. Regt. Kronprinz, Stich, Vogel, beide im 12. Inf. Regt. Prinz Arnulf, Mayer im 18. Inf. Regt. Prinz Ludwig Ferdinand; die Pr. Lts. in der Landw. 1. Aufgebots: Hafenbrädl (Rosenheim), Müller, Stumpf(München), Sapper (Passau), Dopfer (Kempten), Lehmann (Augsburg), letzteren mit einem Patent vom 1. April l. J., Martini, Schüpple (Kissingen), Sailer (Aschaffenburg), IG Kölsch (Kaiserslautern) von der Inf., Wegscheider (Bamberg) von den Jägern, Reisenegger (Passau), Dietrich, Büschelberger (Ludwigshafen) von der Fuß⸗ Art., Loibl (Landshut), Vanoni (Passau), Schmitt (Ludwigs⸗ hafen), Pr. Lts. von der Landw. Inf. 2. Aufgebots, Keim (Ludwigs⸗ hafen), 2 r. Lt. von der Landw. Fuß⸗Art. 2. Aufgebots, zu Haupt⸗ leuten; die Sec. Lts. der Res.: Göbel im 1. Inf. Regt. König. Weber im 2. Inf. Regt. Kronprinz, Hammerschmidt, Damm jiim 3. Inf. Regt. Prinz Karl von Bayern, Spindler im 5. Infanterie⸗Regiment vacant Großherzog Ludwig IV. von Hessen, Schlicht, Groß im 7. Infanterie⸗Regiment Prinz Leopold, Weber im 10. Inf. Regt. Prinz Ludwig, Lutz, Huber, Zuber im 11. Inf. Regt. von der Tann, Braun im 15. Inf. Regt. König Albert von Sachsen, Gareis im 19. Inf. Regt. Schenk Graf v. Stauffenberg im 1. Ulan. Regt. Kaiser Wilhelm II., König von Preußen, Panizza, Oster im 4. Feld⸗Art. Regt. König, Meyer, Völk im Fuß⸗Art. Regt. vacant Bothmer, Spindeler im 2. Fuß⸗Art. Regt.; die Sec. Lts. in der Landw. 1. Aufgebots: Ott (Rosenheim), Stuhler, Hartl, Bauer, Grässel, Herz ( München), Frank (II München), Böheimb (Landshut), Kumpf⸗ müller (Passau), Kaiser (Mindelheim), Schmidt (Gunzenhausen), Heimeran (Nürnberg), Stoll (Bamberg), Leipold (Kissingen), Schürenberg, Grimm, Greßer, Kistler (Aschaffenburg), Schalk (Kaiserslautern) von der Inf., Hillenbrand (Bamberg) von den Jägern, Drenkert (Ingolstadt), Roth (Regensburg), Steidle (Bamberg), Vogt (Würzburg), Weber (Aschaffenburg), Schneider (Kaiserslautern), Laux, Schmitt (Ludwigshafen), Sppenheimer (Landau) von der.eld.Aek⸗ Brinz (Vilshofen), v. Biegeleben (Passau), Vogt (Augsburg), Beckh (Nürnberg), Eber (Ludwigs⸗ zafen), Kuby (Landau) von der Fuß⸗Art.; die Sec. Lts. in der Landw. 2. Auüfgebots: Schröder (Ingolstadt), Hencky (Ansbach), Krämer, Bürkmayr (Bamberg), Grattenthaler (Kissingen) Herold (Kaiserslautern) von der Infanterie,

erner (Aschaffenburg) von den Jägern, Baäuschinger (1 München) von der Feld⸗Art., zu Pr. Lts.; die nachgenannten Biee⸗Feldwebel und Vice⸗Wachtmeister aus den beigesetzten Landw. Miirken : Lutz (Ingolstadt) im Inf. Leib⸗Regt., Luber (1 München), R. eyer (Augsburg), Bocks, Osthelder (I München) im 1. Jnf. Regt. König, Schwaiger (Passau), Stoll (Rosenheim) im 2. Inf.

egt. Kronprinz, Moser, Auer (Fugsburg) Teply (I München), Gerber (Augsburg) im 3. Inf. Regt. Prinz Karl von Bayern, ofmann (Bayreuth), Frhr. v. Gagern, Beyerlein (Er⸗ angen) im 4. Inf. Regt. König Wilhelm von Württemberg, „Straub (Bamberg), Rückert (Kissingen), Zink (Hof)

Inf. Reßt. vacant Großherzog Ludwig IV. von Hessen, (Würzburg), Ziegler (Amberg) im 6. Inf. Regt. Kaiser

Afcherm, König von Preußen, Muncker, Roth (Bayreuth), Beck Aschaffenburg), Paschke, Fiedler (Bayreuth) im 7. Inf. Regt. Prin, Leopold, Uhl (Zweibrücken) im 8. Inf. Regt. vacant Pranckh, aul, Kraft, Siebenlist (Würzburg) im 9. Inf. Regt. Wrede,

r (Augsburg), Kellner (Vilshofen), Göckel (I München) (Re . Inf. Regt. Prinz Ludwig, Klehe (Aschaffenburg), Wittig r ensburg) Geiß, Zwanziger (Würzburg), Goes (Regensburg) im . Inf. Thomann (Kempten), Scholl,

Regt. von der Tann, T 1 ISNu Prinz Arnulf,

Freyberger (Augsburg) im Regt.

Erste Beilage

Berlin, Mittwoch, den 15. November

Frohnauer (Passau), Wagner (I München), Schlei unzen⸗ hausen), Kober (Rosenheim) im 13. Inf. Regt. Schhe r r enh von Oesterreich, Oßwald, Heydolph, Mann, Klein, Raithel, Rüdel, Seiler (Nürnberg) im 14. Inf. Regt. Herzog Karl Theodor, Kiefer, Soenderop (Nürnberg), Michel (Aschaffen⸗ burg), Ordolff (Kitzingen), Lell (Würzburg) im 15. Inf. Regt. König Albert von Sachsen, Fischer (Landshut), Scheuchl. (Passau), Bertram (Regensburg), Steyrer (Passau) im 16. Inf. Regt. vacant König Alfons von Spanien, cheffels (Kaiserslauneeg Arnold (Aschaffenburg) im 17. Inf. Regt. Orff, Kramer (Lud⸗ wigshafen), Dengler (Landau), Bastian (Kempten), Daum (Landau), Nusch (Ludwigshafen) im 18. Inf. Regt. Prinz Ludwig Ferdinand, Degen (Nürnberg), Stutz (Aschaffenburg) im 19. Inf. Regt., Roth (II, München) im 1. Jäger⸗Bat., Kaup (Aschaffen⸗ burg) im 2. Jäger⸗Bat., Rüdinger, Frhr. v. Lerchenfeld (1 München) im 1. Schweren Reiter⸗Regt. Prinz Karl von Bayern, Buchner (Kitzingen), Vornberger (Würzburg) im 1. Chev. Regt. Kaiser Alexander von Rußland, Zeltner (Nürnberg) im 5. Chev. Regt. Erzherzog Albrecht von Oesterreich, Knoblau ch(Bayreuth), Baumann (Amberg) im 6. Chev. Regt. vacant Großfürst Konstantin Nikolaje⸗ witsch, Pschorr (I Mün en), v. Chlingensperg auf Berg (Regensburg), Schwanhäußer Rümnkerge Müller, Petzet (I München) im 1. Feld⸗Art. Regt Prinz⸗Regent Luitpold, Graf v. Lurburg, Scherber (Würzburg), Bechert (Nürnberg) im 2. Feld⸗Art. Regt. Horn, Schmidt (I München), Schneider (Landshut), Kranzbühler (I München) im 3. Feld⸗Art. Regt. Königin⸗Mutter, Mahla (Ludwigshafen), Bumiller (I München), Höcht (Ingolstadt) im 1. Fuß⸗Art. Regiment vacant Bothmer, Viefhaus (Würzburg), Wolpert (Nürnberg) im 2. Fuß⸗Art. Regt., Foltz (I München), Röder (Amberg), Weidinger (Landau) im 2. Pion. Bat., v. Lutz (I München) im 1. Train⸗Bat., Rey⸗ mann, Schramm (Würzburg), Raum (Nürnberg) im 2. Train⸗ Bat., Wolz (Aschaffenburg), Hauck (1 München), Vice⸗Feldw. bezw. Vice⸗Wachtmstr. von der Landw. 1. Aufgebots, ersteren F der Inf., letzteren im Train, zu Sec. Lts. der Res., befördert.

Abschiedsbewilligungen. Im activen Heere. 5. November. Hönig, Oberst⸗Lt. z. D. und Commandeur des Landw. Bezirks Straubing, mit Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform des 14. Inf. Regts. Herzog Karl Theodor der Abschied bewilligt. Carben, Sec. Lt. des 6. Inf. Regts. Kaiser G König von Preußen, zu den Res. Offizieren dieses Regts.

ersetzt.

7. November. Frhr. v. Godin, Hauptm. und Comp. Che im 11. Inf. Regt. von der Tann, unter Verleihung des En. Sbef als Major, mit Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform der Abschied bewilligt.

9. November. v. Bezold, Gen. Major und Sectionschef bei der Insp. des Ingen. Corps und der Festungen, mit Pension der Ab⸗ schied bewilligt.

10. November. Götzl, Rittm. und Escadr. Chef im 2. Schweren Reiter⸗Regt. vacant Kronprinz Erzherzog Rudolf von Oesterreich, mit Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform der Abschied bewilligt.

Im Beurlaubtenstande. 5. November. v. Piever⸗ ling (I München), Heyder (Augsburg), Hauptleute von der Landw. Inf. 1. Aufgebots, mit der Erlaubniß zum Tragen der Landw. Uniform, Schäzler (Hof), Schuck (Ludwigshasen), Pr. Lts. von der Landw. Inf. 2. Aufgebots, Schmitt (Landau), Pr. Lt. von der Landw. Feld⸗Art. 2. Aufgebots, Holzapfel (Regensburg), Schlegel (Kissingen), Sec. Lts. von der Landw. Inf. 2. Aufgebots, Schlegel (I München), Sec. Lt. von den Landw. Pionieren 2. Aufgebots, der Abschied bewilligt.

Im Sanitäts⸗Corps. 9. November. Dr. Graser (Erlangen), Assist. Arzt 1. Kl. der Res., zum Stabsarzt befördert. Dr. Riedinger, Dr. 16“ außerordentliche Professoren der Chirurgie in Würzburg bezw. München, Hofrath Dr. Rosenberger, Privatdozent der Chirurgie in Würzburg, sämmtlich unter Stellung à la suite des Sanitäts⸗Corps, zu Stabsärzten ernannt. Dr. Seitz, Assist. Arzt 1. Kl. des 3. Chev. Regts. vacant Herzog Maximilian, der Charakter als Stabsarzt verliehen. Dr. Langer, Assistenz Arzt 1. Klasse vom 6. Infanterie⸗Regiment Kaiser Wilhelm, König von Preußen, zum 5. Inf. Regt. vacant Großherzog Ludwig IV. von Hessen, Dr. Michel, Assist. Arzt 2. Kl. vom 19. Inf. Regt., Dr. Schild, Assist. Arzt 2. Kl. vom 10. Inf. Regt. Prinz Ludwig, gegenseitig in ihren Truppentheilen, Dr. Pfeilschifter, Assist. Arzt 2. Kl. des 5. Inf. Regts. vacant Groß⸗ herzog Ludwig IV. von Hessen, zur Res. des Sanitäts⸗Corps, versetzt. Dr. Kronacher (1 München), Stabsarzt der Landw. 1. Aufgebots, der Abschied bewilligt.

Durch Verfügung des General⸗Stabsarztes der Armee. Dr. Ott, einjährig⸗freiwilliger Arzt vom 1. Schweren Reiter⸗Regt. Prinz Karl von Bayern, zum ÜUnterarzt im 12. Inf. Regt. Prinz Arnulf ernannt und mit Wahrnehmung einer offenen Assist. Arztstelle beauftragt.

Beamte der Militär⸗Verwaltung.

Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums. Tromms⸗ dorff (Bamberg), Unter⸗Veterinär der Res., mit der Wirksamkeit vom 1. November I. J. zum Unter⸗Veterinär des activen Dienst⸗ standes im, 1. Chev. Regt. Kaiser Alexander von Rußland ernannt und mit Wahrnehmung einer offenen Veterinärstelle beauftragt.

Literatur. Kunstangelegenheiten.

†† Die siebenundzwanzigste Sam melmappe hervorragender

Concurrenzentwürfe (Berlin, Verlag von Ernst Wasmuth, 1893) enthält die Entwürfe für das märkische Provinzial⸗ Museum in Berlin, unter welchen bekanntlich diejenigen von Möller⸗Berlin, Eggert⸗Wiesbaden, Zaar und Vahl⸗Berlin mit Preisen ausgezeichnet wurden. Das Preisgericht wird für seine Ent⸗ scheidung, namentlich in Bezug auf die Pläne Möller's, auf allseitige Zustimmung rechnen dürfen. Die in dem Bauprogramm aufgestellten Bestimmungen weiß keiner der übrigen zweiunddreißig Bewerber in so glücklicher, ungezwungener Weise zu erfüllen, wie Möller. Die Wirkung des in frühgothischem Backsteinbau auf einem wenig günstigen Areal an der Uferstraße zu errichtenden Gebäudes ist schlicht und vornehm, vermeidet die Schwerfälligkeit, wie sie in den Entwürfen von Alterthum und Zadeck (T. 12), Alfred Körner (T. 27), Otto Marth (T. 29), H. Reinhardt (T. 34), Schäfer und Hartung (T. 41) u. v. a. zu Tage tritt, ebenso glücklich, wie die prunkvolle Ueberladung der Projecte von Hochgürtel (T. 21, 22) und Sommer (T. 52). Organische Lebendigkeit der Einzelformen vereint es mit würdiger Ruhe des Gesammtaufbaus: weder trägt es den Charakter einer Kirche, wie viele der übrigen gothischen Entwürfe, noch den einer Ordensburg oder eines Renaissancepalastes; der Oberbau des mit Glas eingedeckten Lichthofes setzt sich wirksam gegen den niedrigeren Umgang ab; ein kapellenartiger Anbau, zur Aufnahme der kirchlichen Alterthümer bestimmt, giebt der Vorder⸗ und Seitenansicht malerischen Reiz. Einwänden wird vielleicht der mächtige von zwei Arkaden⸗ geschossen umrahmte Lichthof begegnen⸗ da sein Umfang, namentlich auch seine Höhe in keinem Verhältniß zu dem hier unterzu⸗

glich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

1893.

bringenden Denkmälervorrath zu stehen scheint; alle übrigen Räume des Museums sollen nach Möller's Entwurf 3 schließlich Seitenlicht erhalten. Ob dies für die kleineren Objecte, wie sie namentlich die naturgeschichtlichen, prähistorischen und numismatischen Sammlungen enthalten, durchweg ausreichen wird erscheint fraglich. Die mehr oder minder glücklichen Baugedanken de

übrigen Entwürfe, wie eine ins einzelne gehende Kritik derselbe

können an dieser Stelle nicht erörtert werden; der rührigen Architektur Verlagshandlung von E. Wasmuth gebührt jedenfalls Dank dafür solche Discussionen auch über den engeren Kreis der Betheiligte

hinaus angeregt und damit das Interesse an dieser öffentlichen An

gelegenheit belebt und vertieft zu haben.

„1* Von den Kunst⸗ und Alterthums⸗Denkmalen im Königreich Württemberg (Verlag von Paul Neff in Stuttgart) ist der den Schwarzwald⸗, Jagst⸗ und Donaukreis umfassende Ban mit dem 34. Heft des Atlas abgeschlossen. Das der Schlußlieferung beigefügte Verzeichniß giebt eine Uebersicht über das reiche hier zu sammengetragene Abbildungsmaterial, das die kostbaren Kunstschätz des Schwabenlandes, seine Burgen, Städte und Klöster und das was sie an edlem Kunstgut bergen, vor die dankbare Erinne⸗ rung ruft. Die kostbaren Schnitzwerke der Herrgottskirche zu Kreg⸗ lingen bilden in guten Lichtdruckreproductionen einen besonders werth⸗ vollen Theil der beiden Schlußlieferungen; aber auch das Münster zu Ulm mit den Chorstühlen Syrlin's, die Heiligekreuz⸗Kirche zu Gmünd, die Urnenfunde aus den Hügelgräbern der schwäbischen Alb, das römische Orpheusmosaik in Rottweil werden als Zeugen alter Cultur und Kunstübung aufgerufen. Die sauberen Umrißzeichnungen archi⸗ tektonischer Details lassen die Gewissenhaftigkeit erkennen, mit der der Denkmälervorrath durchforscht wurde. Nach seiner Vollendung wird dieses Inventar ein bedeutsames Glied in der Kette von kunst⸗ geschichtlichen Werken bilden, die, in allen Gauen des Deutschen Reichs begonnen, ein monumentales Bild deutscher Kunst und einen glänzen⸗ den Beweis deutschen Forschungseifers geben.

*t Ueber Gewebemuster früherer Jahrhunderte. Ein Beitrag zur Geschichte und Entwickelung der Webekunst von Paul Schulze. Leipzig, 1893. Der Conservator der Königlichen Gewebe⸗ sammlung in Krefeld giebt in dem mit 44 Abbildungen ausgestatteten Schriftchen eine gedrängte historische Uebersicht über die Entwicklung der Textilornamentik, die zahlreiche Anregungen für die Kunsthandwerker dieses Industriezweiges enthält, aber auch für die Orientirung und Ge⸗ schmacksbildung weiterer Kreise werthvolle Anhaltspunkte bietet. Für .“ Abbildungen, denen zu voller Wirkung nur die Farbigkeit fehlt, sind vorzugsweise die Originale der so Serals reichen Krefelder Sammlung herangezogen. Die Peenn bricht mit dem Ende des 18. Jahrhunderts ab; an der Entwickelung dieser gegen⸗ wärtig so mächtig aufstrebenden Kunstindustrie haben indeß nicht nur die historischen Bestrebungen ihren Antheil, sondern in neuester Zeit namentlich auch die naturalistischen Anregungen, die, von Japan und England ausgehend, die Flachornamentik durchgehends in neue Bahnen gelenkt haben. Der Textil⸗Verlag von F. Martin in Leipzig, aus dem die vorstehende Publikation sowie zahlreiche periodische Erschei⸗ nungen auf diesem Gebiet hervorgegangen, würde für die Verbreitung auch dieser Vorbilder Dank verdienen.

Dichtkunst.

Briefe von Annette von Droste⸗Hülshoff und Lewin Schücking. Leipzig, Verlag von Friedr. Wilh. Grunow. Mit, der Veröffentlichung dieser Blätter hat der Sohn Lewin Schücking's einen werthvollen Beitrag zur intimen Charakterisirung der Dichterin geliefert. Kommt in den Dichtungen Annette von Droste's mehr die vibrirende Menschenseele als ihre individuelle Persönlichkeit zum Ausdruck, so entfaltet sich in ihren Briefen das persönliche Leben der Dichterin in ihrem eigenen Wort lebendig dar⸗ gestellt. Und zwar enthüllen diese Briefe an den jugendlichen Freund, mit dem sie ein eigenartiges, ebenso vertrauliches wie ideales Freund⸗ schaftsverhältniß verband, ohne sich dabei in Sentimentalität zu verflüchtigen, das zarteste Empfinden dieser Frauen⸗ seele; denn indem sie versuchte, dem so viel jüngeren, früh verwaisten Schücking die Mutter zu ersetzen, erwuchs eine tiefe und warme Liebe von jener selbstlosen Art, die einzig in dem Wohle des anderen ihre Befriedigung findet. Viel⸗ leicht möchte es manchem zu geringfügig und alltäglich erscheinen, was die Dichterin hier in zwanglosen Worten dem fernen Freunde von dem Kreise der heimathlichen Freunde vorplaudert; kaum, daß man hier Anklänge an die Gedankentiefe ihrer Gedichte findet, aber dafür schildert sie, bald mit frischem Humor, bald mit poetischer Stimmung ihr Tagesleben und die Gestaltung ihrer Umgebung, und vor allem offenbart sich auf jeder Seite aus dieser oft eng begrenzt erscheinenden Umgebung heraus die edle und große Seele, der freie Geist und das reiche Gemüth der Dichterin. Aber auch von ihrem unermüdlichen, dichterischen Schaffen, von ihren literarischen Sorgen und Erfolgen erfahren wir, und gerade auf diesem Gebiete wird ihr der Freund, dem sie sonst als ernste Rathgeberin zur Seite steht, zum beurtheilenden Kritiker, zum Führer und PVermittler, und erwidert so seinerseits mit zartfühlendem Verständniß ihre treue Freundschaft. 1846, zwei Jahre vor dem Tode der Dichterin, brechen die Briefe ab, die einen wichtigen Abschnitt für die menschliche, wie dichterische Ent⸗ wickelung Annette von Droste's umfassen und die Bedeutung erkennen lassen, die dies schöne und seltene Freundschaftsverhältniß für das Schaffen der Dichterin, wie für das Leben der Frau gewonnen hat.

Kalender.

In der bekannten schönen Ausstattung erschien in seinem XX. Jahrgang A. Haack’s Damen⸗Kalender für 1894. Es ist ein zierlicher Band in durchbrochener Elfenbein⸗Imitation mit Gold⸗ schnitt, der dem Almanach ein ebenso originelles als schönes Gepräge verleiht. Die beigefügte Erzählung „Hans und Heinz“, zu der das reizende Titelbild gehört, ist eine dem Frauengeschmack angepaßte interessante und spannende Novelle. Aber auch die Einrichtung des Jahres⸗ und Notiz⸗Kalenders u. s. w. ist eine so praktische, daß bei einem Preis von 2 das Büchelchen als ein schönes und billiges Geschenk für Damen zum Weihnachts⸗ und Neujahrsfeste aufs wärmste empfohlen werden kann.

Boll'’'s Musikalischer Haus⸗ und Familien⸗ Kalender (R. Boll’s Verlag, Berlin NW., Mittelstr. 29) bietet auch im neuen (6.) Jahrgange 1894 in bn gefällige poetische, novellistische, musikalische, biographische ꝛc. ittheilungen, diesmal von Ludwig Fulda, Hermann Heiberg, Adolph Kohut, Pietro Mas⸗ cagni, Thomas Koschat, Arno Kleffel (von letzteren huͤbsche Lieder), dem jüngst verstorbenen russischen Componisten Tschaikowsky (Barca⸗ role für Klavier) ꝛc. Auch findet man darin die beiden preisgekrönten Liedercompositionen von Bruno Wandelt und (Emil Eckert. Gleich⸗ zeitig werden die Bedingungen des neuen Preisausschreibens für das nächste Jahr mitgetheilt. (Dieses setzt für die beiden besten in Prosa geschriebenen Humoresken 50 bezw. 30 aus; die Ein⸗ lieferung hat bis zum 1. März 1894 zu erfolgen.) Denjenigen, welche den Bayreuther Festspielen beigewohnt haben, wird der mit den Bildern der Künstler sowie der Familie Richard Wagner's geschmückte Aufsatz von Alfred Holzbock willkommen sein. Die illustrative Aus⸗ stattung ist in Anbetracht des geringen Preises (1 ℳ) überhaupt eine reiche zu nennen, indessen will die Auswahl der Bilder nicht recht zu dem Titel stimmen, den der Kalender führt. Ferner hätte die Eleganz der äußeren und inneren Erscheinun sich auch auf die correcte typographische Herstellung erstrecken ie man leider schon auf dem Titelblatt vermißt.

ollen,

8