1893 / 279 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 21 Nov 1893 18:00:01 GMT) scan diff

Umfang und Höhe der Versicherung der durch Hagel beschädigten Fläche in Preußen in den Jahren 1887—92.

Bei der Ermittelung des Ernteertrages in Peenhn kommt seitens des Königlich Statistischen Bureaus seit einer Reihe von Jahren ein Verfahren zur Anwendung, welches es ermöglicht, den Umfang des gegen Hagelschäden versicherten landwirthschaftlich benutzten Bodens sowie die Höhe der gezahlten Versicherungssumme statistisch zu ver⸗ werthen. Die durch Hagel beschädigte Fläche war versichert

1887 im Umfange von 174 567 ha zu 47 754 936

1888 87 913 26 210 859

1889 193 421 57 424 551

1890 215 016 66 636 284

u ua u au

1891 8 277 102 92 970 974 1892 8 94 982 35 266 415 Wie hieraus ersichtlich, sind die Zahlen selbst innerhalb weniger Beobachtungsjahre großen Schwankungen unterworfen, wogegen die folgenden Zahlen, welche das Verhältniß der versicherten zur ganzen verhagelten Fläche erkennen lassen, sowohl für das Königreich wie für die einzelnen Provinzen eine etwas größere Stetigkeit zeigen. Versichert waren in den 1887 1888 1889 1890 1891. 1892 im Mittel Provinzen Procent der überhaupt beschädigten Fläche Ostpreußeln 43 34 111164“ 44 Westpreußen ... 54 43 60 64 25 Brandenburg. .. b85 55 58 Pommern .. .. 69 61 63 65 . 62 45 48 72 65 58 8 3 42 50 58 55 51 8 . 30 41 49 49 47 Schlesw.⸗Holstein 48 67 56 53 54 er 2 29 33 44 40 39 Westfalen .... ö11616155“ 26 essen⸗Nassau .. 28 2195 30 24 E 18 95 29 18 22 Hohenzollern .. 2 11 8 30 13 12 Staat 40 46 55 4³8 46 48 Man erkennt aus diesen Angaben leicht, daß sich besonders die westlichen Provinzen großentheils dem Schutz, welcher der Landwirth⸗ schaft durch Versicherung gegen Hagelschaden geboten wird, verschließen. Die Durchschnittezahlen 12 für Hohenzollern, 22 für Rheinland, 24 für Hessen⸗Nassau, 26 für Westfalen und selbst noch diejeniage für Hannover, 39, grenzen sich ziemlich scharf von denen der östlichen Provinzen, welche sich zwischen 44 und 62 (Pommern) bewegen, ab. Bestimmend für diese Gegensätze dürfte wesentlich die Art und Weise der Grundbesitzvertheilung sein. Von den Provinzen mit dem in einer Hand vereinigten Großgrundbesitz treten Pommern, Posen, West⸗ preußen bei den Verhältnißzahlen der versicherten zur beschädigten Fläche am meisten hervor. Die für erlittene Hagelschäden gezahlte Entschädigung betrug a. vom Hundert des Hagelschadens und b. von der Versicherungs⸗ summe der geschädigten Fläche. in a. b. in Ostpreußen. 37,4 17,4 Schleswig⸗Holstein Westpreußen 55,5 ““; Brandenburg 50,2 10,5 Westfalen.. Pommern .. 66,8 ,6 Hessen⸗Nassau. ““ 51,4 12,0 Rheinland .. Schlesien. .43,3 12,1 Hohenzollern 116“*“ im Staat

Die Versicherungssumme betrug auf das Hektar der beschädigten und zugleich versicherten Fläche 1892 im Mittel

b.

9,8 11

6,8

a. 53,8 36,2 16,9 15,9 10,8 20,5 17,3 12,3 17,0 42,1 15,1

1887 1888 1889 1890 1891

durchschnittlich Mark 248 256 283 277 229 257 286 283 308 274 233 282 254 276 266 b9 2288 ITö 40eb898 3724— 301 309 409 440 432 237 263 263 240 216 ITbbbböbeeö 318 402 392 325 303 VEV8öe 9 -99 912 861 2858 0 819 838998 274 298 297 310 336

in den Provinzen Ostpreußen . . . .. Westpreußen Brandenburg .... E““ I Schlesien ... A111“ Schleswig⸗Holstein. nbder Westfalen Hessen⸗Nassau.... Rheinland Hohenzollern im Staat..

Zur Arbeiterbewegung.

Die General⸗Commission der socialdemokratischen Gewerk⸗ schaften in Hamburg veröffentlicht einen Situationsbericht, dem wir nach dem „Vorwärts“ Folgendes entnehmen:

In Neustadt a. d. Orla ist den sämmtlichen Arbeitern der Wild’'schen Möbelfabrik am 1. November gekündigt worden, weil sie eine ihnen vorgelegte Fabrikordnung nicht unterschreiben wollten. Die zwanzig zum Ausstand kommenden Arbeiter gehören sämmtlich dem Holzarbeiterverband an. Die organisirten Tischler haben die Sperre über die Wild'sche Möbelfabrik verhängt.

In der Militäreffectenfabrik von Jansen in Straß⸗ burg i. E. dauert der Ausstand unverändert fort.

In Magdeburg sind nach einer Mittheilung desselben Blattes die Weißgerber der Glacélederfabrik des Herrn Saueracker wegen Lohnküxzung in den Ausstand eingetreten. Es sind 25 Ver⸗ heirathete mit zusammen 52 Kindern und 10 Ledige zu unterstützen.

Nach Wien beruft die provisorische Commission der Gewerk⸗ schaften Oesterreichs für den 24. bis 27. Dezember einen Gewerkschaftscongreß.

In Roubaigx wurde gestern, wie ein Telegramm des „D. B. H.“ meldet, ein Congreß der Arbeiter der Textilindustrie er⸗ öffnet. Der Congreß wird über die Schaffung eines internationalen Verbandes, den Achtstundentag, die Ausstandskasse und die Frauen⸗ arbeit verhandeln.

Getreideernte in Norwegen. Das Ergebniß der diesjährigen Getreideernte in Norwegen ist nur wenig hinter demjenigen eines Mitteljahres zurückgeblieben. Dasselbe beziffert sich für: H auf 91,4 % gegen 103,5 % im Jahre 1892 9389hh . 97,5 % 107,1 % 100,8 % 102,4 %

1 96,0 % 97,2 % 94,3 %

Erbsen .. Kartoffeln. 106,0 % 94,1 % Futterrüben 95,0 % 99,0 % Die Qualität der Feldfrüchte, deren Einbringung durchweg von den Witterungsverhältnissen begünstigt wurde, ist eine außerordentlich gute gewesen.

Handel und Gewerbe.

Die französische Zollverwaltung hat vor Kurzem eine in mehreren Sprachen, darunter auch in deutscher Sprache ver⸗ faßte Bekanntmachung veröffentlicht, welche die Reisenden über die ihnen bei ihrem Eintritt in Frankreich obliegenden Zollformalitäten belehren soll.

Der deutsche Text dieser Bekanntmachung ist folgender:

Reisende sind bei ihrem Eintritt in Frankreich bei Gefahr der Geld⸗ und unter Umständen Freiheitsstrafe gesetzlich verpflichtet:

Gold⸗ und Silberwaaren, Colonialwaaren, Zeugwaaren, neue Kleidungsstücke und neue Wäsche, Spirituosen, sowie überhaupt alle nichtgebrauchten Gegenstände, welche sie aus dem Auslande herein⸗ bringen, ganz gleich ob sie dieselben bei sich oder in ihrem Gepäck führen den Zollbeamten anzugeben und vorzuzeigen. *

Zündhölzer, Pulver und Schießvorräthe, Spielkarten, Nachdrücke, fremde Scheidem ünzen, im Zolltarif nicht aufgeführte Arzeneimittel, von der Regierung verbotene Schriften, Stiche, Bilder u. s. w. dürfen überhaupt nicht eingeführt werden und müssen daher, selbst wenn man sie vor der Untersuchung angemeldet hätte, wieder aus⸗ geführt oder dem Zollamt überlassen werden. 8

Das Einfuhrverbot, welches auch Taback, Cigarren und Cigaretten trifft, erstreckt sich nicht auf Reisevorräthe, sofern dieselben regel⸗ mäßig declarirt wurden. Ausnahmsweise können diese Vorräthe den nachstehenden gesetzlichen Zollsätzen unterworfen werden:

Cigarren und Cigaretten. 36 Fr. p. Kilo, Rauchtaback (aus dem Orient). 25 Rauchtaback (anderen Ursprungs) 15 ogbcen15 Das Hinein⸗ und Hinausschaffen, Oeffnen und Verschließen der zur Zollbesichtigung gelangenden Gepäckstücke ist nicht Sache der Zoll⸗ beamten. Alle daraus erwachsenden Unkosten berühren sie nicht; sie haben lediglich die staatlichen Zollgebühren zu erheben und darüber mit besonderem Stempel versehene Quittung zu ertheilen.

Nach Anordnung der französischen Zollverwaltung soll diese Bekanntmachung überall, wo es erforderlich erscheint, speciell an den zu Zolluntersuchungen bestimmten Grenzorten, öffentlich angeschlagen werden. 6

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 20. d. M. gestellt 12 026, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. 1 In Oberschlesien sind am 18. d. M. gestellt 5096, nicht recht⸗ zeitig gestellt 83 Wagen.

8

Zwangs⸗Versteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgericht I Berlin standen am 20. November die nachverzeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Invalidenstr. 40/41, dem Maurermeister Arthur Kricke gehörig, Fläche 12,22 a; Mindestgebot 543 300 ℳ; für das Meistgebot von 544 000 wurde der Banquier Hermann Walter, Dorotheen⸗ straße 57, Ersteher. Hagenauerstr. 16, dem Zimmermeister Franz Hentrich gehörig, Fläche 7,19 a; Mindestgebot 31 500 ℳ; für das Meistgebot von 112 000 wurde der Rentier Traugott Rohn, Luisenstr. 14, Ersteher. Eingestellt wurde das Ver⸗ fahren wegen des Grundstücks Thurneysserstr. 7, den Maurermeistern W. Lünow und W. Koch gehörig; neuer Bietungstermin am 28. Dezember d. J., Vormittags 10 ½ Uhr.

Wie aus Breslau gemeldet wird, kam der schlesisch⸗ mitteldeutsche Walzwerkverband mit einer gemeinsamen Verkaufsstelle und einem gemeinsamen Abrechnungsbureau zu stande. Eine Preisverständigung mit den größeren westfälischen Werken ist der „Bresl. Ztg.“ zufolge bestimmt zu erwarten.

Magdeburg, 20. November. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker excl., von 92 % —, neue 13,90, Kornzucker excl., 88 % Rendement 12,85, neue 13,15, Nachproducte excl., 75 % Rende⸗ ment 11.80. Stetig. Brotraff. 1. 27,00, Brotraffinade II. 26,75, Gem. Raffinade mit Faß 27,25. Gem. Melis I. mit Faß 25.00. Ruhig. Rohzucker. I. Product Transito f. a. B. Hamburg pr. No⸗ vember 12,77 ½ bez., 12,80 Br., pr. Dezember 12,80 bez., 12,82 ½ Br., pr. Januar⸗März 12,95 Gd., 13,00 Br., per April⸗Mai 13,12 ½ Gd., 13,17 ½ Br. Behauptet. .

Leipzig, 20. November. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata Grundmuster B. per November 3,40 ℳ, per Dezember 3,40 ℳ, per Januar 3,42 ½ ℳ, per Februar 3,45 ℳ, per März 3,45 ℳ, per April 3,47 ½ ℳ, vper Mai 3,50 ℳ, per Juni 3,55 ℳ, per Juli 3,57 ½ ℳ, ver August 3,60 ℳ, per Sep⸗ tember 3,60 ℳ, per Oktober 3,60 Umsatz 25 000 kg.

Bremen, 20. November. (W. T. B.) Börfen⸗Schlußbericht. Raffinirtes Petroleum. (Offsicielle Notirung der Bremer Petroleum⸗Börse.) Faßzollfrei. Sehr fest. Loco 4,75. Baum⸗ wolle. Matt. Upland middling, loco 41 ½ ₰, Upland Basis middling, nichts unter low middling, auf Termin⸗Lieferung, pr. November 41 ₰, pr. Dezember 41 ₰, pr. Januar 41 ¼ ₰, per Februar 41 ½ ₰, pr. März 41 ½ ₰, pr. April 41 ¾½ 3. Schmalz. Ruhig. Shafer ₰, Vileor ₰, Choice Grocery 47 ₰, Armour shield 46 ½ ₰, Cudahy 47 J, Rohe &

Brother (pure) 47 ₰, Fairbanks 41 J. Wolle. 77 Ballen. Speck. Still. Short clear middl. November⸗Ab⸗ ladung 44, Dezember⸗Abladung 40 ½., Taback. Umsatz: 13 Fässer Kentucky, 25 Fässer Virginy, 2300 Packen St. Felix.

London, 20. November. (W. T. B.) 96 % Javazucker loco 15 ¾ ruhig, Rüben⸗Rohzucker loco 12 ¾ ruhig. Chile⸗ Kupfer 42 ¾, pr. 3 Monat 42 ⅞. .

Das Bankhaus Hambro u. Sons erhielt eine Mittheilung aus Athen vom 10. d., wonach die griechische Regierung bei⸗ der Nationalbank 1 162 854 Drachmen als Deckung für mit Zwangscurs Noten deponirt habe. .

Glasgow, 20. November. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 5553 Tons gegen 4926 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.

Bradford, 20. November. (W. T. B.) Wolle fest bei ziemlichem Begehr. Garne ruhig, fest. Stoffe unverändert.

Zürich, 20. November. (W. T. B.) Die Betriebs⸗Einnahmen der Schweizerischen Nordostbahn betrugen im Oktober 1893 für den Personenverkehr 682 000 (im Oktober 1892 668 800) Fr., für den Güterverkehr 1 149 000 (im Oktober 1892 1 204 724) Fr., diverse Einnahmen im Oktober 1893 93 696 (im Oktober 1892 79 083) Fr. Total⸗Einnahme im Oktober 1893 1 924 696 (im Oktober 1892 1 952 607) Fr. Die Betriebs⸗Ausgaben be⸗ trugen im Oktober 1893 978 918 (im Oktober 1892 956 538) Fr. Demnach Ueberschuß im Oktober 1893 945 778 (im Oktober 1892 996 069) Fr.

Amsterdam, 20. November. (W. T. B.) Java⸗Kaffee goor ordinary 53. Bancazinn 50.

New⸗York, 20. November. (W. T. B.) Die Börse war anfangs ruhig, im weiteren Verlauf wurde die Haltung unregelmäßig; der Schluß war im allgemeinen schwach. Der Umsatz der Actien betrug 160 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 155 000 Unzen geschätzt. Silberverkäufe fanden nicht statt.

Weizen eröffnete träge, schwächte sich dann etwas ab auf erwartete Zunahme in den sichtbaren Vorräthen und Zunahme der Eingänge, später erholt auf Deckungen. Schluß stetig. Mais schwächte sich nach Eröffnung etwas ab auf erwartete Zunahme der Ankünfte, später erholt auf Abnahme der sichtbaren Vorräthe. Schluß stetig.

Visible supply an Weizen 76 754 000 Bushels, do. an Mais 7 320 000 Bushels.

Chicago, 20. November. (W. T. B.) Weizen fallend auf erwartete Zunahme in den sichtbaren Vorräthen, darauf steigend auf festere ausländische Märkte und Abnahme der Zufuhren über den Ocean. Mais schwächte sich nach Eröffnung etwas ab, später erholt. Schluß stetig.

Umsatz

Verdingungen im Auslande.

Egypten. Präsident des Eisenbahnverwaltungsraths Kairo:

18. Dezember. Fichten⸗ oder

Lieferung von Schwellen für Weichen aus Eichen⸗,

karamanischem Holz und zwar:

2500 Stück 3 m 80 lang 29500 4 8 2900 4 50 9bC0o)0

Lastenheft, welches nähere Angaben insbesondere über die anderen Größenverhältnisse, Lieferungszeiten, Bedingungen u. s. w. enthält, bei den Magazinen in Gabbari (bei Alexandrien) erhältlich. Näheres in französischer Sprache beim „Reichs⸗Anzeiger“.

Verkehrs⸗Anstalten.

Telegramm von Goch. Die zweite englische Post über Vlissingen vom 19. d. M. ist ausgeblieben. Grund: Sturm auf See.

Laut Telegramm aus Herbesthal ist die zweite englische Post über Ostende vom 20. d. M. ausgeblieben. Grund: Dampferfahrt von Dover ausgefallen.

Einer Bekanntmachung der Direction der Lübeck⸗Büchener Eisenbahn zufolge ist der Verkehr der Lübeck⸗Travemünder Bahn gestern Morgen wegen Hochwassers eingestellt. Der Be⸗ trieb wird höchstwahrscheinlich erst am 22. d. M. Morgens wieder aufgenommen werden können. 1

Bremen, 19. November. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Schnelldampfer „Trave“ hat am 20. November Morgens Hurst Castle passirt. Der Schnelldampfer „Saale“ hat am 19. November Nachmittags die Reise von Southampton nach New⸗York fortgesetzt. Der Schnelldampfer „Ems“ ist am 18. November Nachmittags von New⸗York nach der Weser ab⸗ gegangen Der Schnelldampfer „Werra“ ist am 19. November Nach⸗ mittags von New⸗York nach Genua abgegangen. Der Postdampfer „München“ hat am 19. November Abends die Reise von Genua nach dem La Plata fortgesetzt. Der Postdampfer „Baltimore“ hat am 19. November Vormittags St. Vincent passirt. Der Reichs⸗Postdampfer „Sachsen“ ist am 19. November Vormittags

in Genua angekommen. (W. T. B.) Hamburg⸗Ameri⸗

Hamburg, 20. November. 2 kanische Packetfahrt⸗Actien⸗Gesellschaft. Der Post⸗ gestern Abend in

dampfer „Russia' ist, von Hamburg kommend, New⸗York eingetroffen. 3

Triest, 20. November. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Auxrora“ ist, aus Konstantinopel kommend, gestern früh hier angekommen.

Pest, 20. November. (W. T. B.) Die „Budap. Corr.“ meldet, daß heute die Berathungen der Internationalen Eisenbahn⸗ Conferenz begonnen haben. Vierzig Eisenbahnen in den Staaten Belgien, Frankreich, Deutschland, Holland, Oesterreich⸗Ungarn und die Schweiz sind auf der Conferenz vertreten. Es handelt sich um die Feststellung von regelmäßigen Eilgüterzügen nach 11 Richtungen, von Ungarn über Oesterreich nach der Schweiz, Frankreich, Süd⸗ und Norddeutschland zur Beförderung von dem Verderben leicht aus⸗ gesetzten Waaren. 3

London, 20. November. (W. T. B.) Der Union Dampfer „Pretoria“ ist am Sonnabend auf der Heimreise von Capetown abgegangen. 8

1141141444““

1. Untersuchungs⸗Sachen.

2. Aufgebote, u. dergl.

3. Unfall⸗ und Inpaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. „Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.

DOeffentlicher Auzeiger.

. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗ Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. Bank⸗Ausweise.

Verschiedene Bekanntmachungen.

SSgras

1) Untersuchungs⸗Sachen.

[47714] Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Schlossergesellen Heinrich Schwarm aus Danzig, welcher sich ver⸗ borgen bält, soll eine durch Strafbefehl des König⸗ lichen Amtfgerichts zu Kreuzburg O.⸗S. vom 31. August 1893 erkannte Haftstrafe von vier Wochen vollstreckt werden. Es wird ersucht, denselben zu ver⸗ haften und in das nöchste Gerichtsgefängniß behufs Strafvollstreckung abzuliefern und uns hiervon Nach⸗ richt zu geben. IV. C. 61,93.

Kreuzburg O. S., den 17. Novem ber 1893. Königliches Amtsgericht.

Beschreibung: Alter 42 Jahre, Größe 1,70 m,

Statur schlank, Haare dunkel, Stirn gevölbt,

Besondere (rechtsseits).

[47715]

des Knechts

Bart: Backenbart, Augenbrauen dunkel, Augen graublau, Nase gewönlich, Mund gewöhnlich, Zähne defcet, Kinn rund, Gesicht oval, Gesichtsfarbe brünet. Kennzeichen:

Das Strafvollstreckungsersuchen vom 16. Oktober 1893 (erste Beilage 253 Nr. 41 446) wegen Ueber⸗ tretung des § 3602 St. afgesetzbuchs wird bezüglich August Hanseberg hiermit zurückgenommen.

Berlinchen, den 17. November 1893.

Königliches Amtsgericht.

[47713 Beschluß. wird gegen auf einem Auge blind 1870 evangelisch,

2) Georg Heinrich Herms, weddingen, evangelisch,

Friedrich Hartmann aus

evangelisch.

4) Ernst Hermann Fricke, leben, evangelisch,

Auf Antrag der Königlichen Staatsanwaltschaft

1) Friedrich Jakob Christian Braune, zuletzt in Altenweddingen, geboren daselbst am 20. Dezember

zuletzt in Alten⸗ geboren daselbst am 25. Mai 1870,

3) Friedrich Karl Marquard, zuletzt in Alten⸗ weddingen, geboren daselbst am 28. Februar 1870,

zuletzt in Fermers⸗

geboren daselbst am 12. Dezember

5) Gustav Walter Ludwig Wedemeier, zuletzt in Salbke, geboren zu Fermersleben am 20. August 1870, evangelisch, G

6) Andreas Heinrich Wilhelm Kellner, zuletzt in 2 geboren am 18. Februar 1870 zu Wolmirs⸗ leben,

7) Christian Friedrich Ifensee, zuletzt in Langen⸗ weddingen, geboren daselbst am 21. Februar 1870, evangelisch,

8) Friedrich Karl Heymeyer, zuletzt in Wanz⸗ leben, geboren am 9. August 1870 zu Schleibnitz⸗

9) Friedrich Albert Hasse, zuletzt in Wanzleben, geboren daselbst am 29. Januar 1870, evangelisch,

10) Friedrich Wilhelm Altendorf, zusetr ,z Hundisburg, geb el Juni 1866 evangelisch,

1870,

Alfred Rauschenbach, zuletzt in Magdeburg,

am 11. Februar 1869 zu sachr⸗ in Alten⸗ burg, evangelisch, 3

12) Karl Gustav Albert Wolf, zuletzt in Magde⸗ burg, geboren am 13. Mai 1867 in Hartau, Kreis Waldenburg, evangelisch,

13) Friedrich Wilhelm Hildebrandt, zuletzt in Morelkden, geboren am 31. Januar 1855 daselbst, angelisch, ”Ja) Erich Sommer, angeblich in Amerika, ge⸗ boren in Braunschweig am 27. November 1870,

15) Anton Seufert, Schreiner, unbekannten Auf⸗ Fathalte, geboren in Unsleben am 3. November 1870, tholisch, Richard Heinrich Louis Kahlow aus Erx⸗ leben, geboren daselbst am 29. März 1870,

welche hinreichend verdächtig erscheinen, in nicht rechtsverjährter Zeit als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehen⸗ den Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Er⸗ laubniß entweder das Bundesgebiet verlassen zu haben oder nach erreichtem militärischen Alter sich außerhalb des Bundesgebietes aufzuhalten, Ver⸗ gehen gegen § 140 Reichs⸗Strafgesetzbuchs, das Hauptverfahren vor der Strafkammer des König⸗ lichen Landgerichts hierselbst eröffnet. Die Unter⸗ suchungshaft gegen die Angeklagten wird nicht an⸗ eordnet. gecHinsichtlich der Angeklagten Nr. 1-13 wird, den Anträgen der Königlichen Staatsanwaltschaft ent⸗ sprechend, das im Deutschen Reiche befindliche Ver⸗ mögen derselben mit Beschlag belegt. (§§ 140 Strafgesetzbuchs, 480, 325, 326 Straßprozeßordnung.)

Magdeburg, den 11. November 1893.

Königliches Landgericht. Strafkammer III. Schneider. Seipke. Klusemann. Ausgefertigt: Magdeburg, den 11. November 1893. (L. S.) (Unterschrift), Actuar,

als Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

2) Aufgebote, Zustellungen und dergl. 8

[47807] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von der Friedrichstadt Band 32 Nr. 2095 auf den Namen der Frau Kaufmann Bernstein, Ernestine, geb. Schmidt, zu Berlin eingetragene, in der Kochstraße Nr. 13 a. belegene Grundstück am 20. Ja⸗ nuar 1894, Vormittags 10 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstr. 13, Hof, Flügel C., part., Saal 40, bersteigert werden. Das Grundstück hat eine Fläche von 5 a 17 qm und ist mit 22 770 Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuch⸗ blatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie be⸗ sondere Kaufbedingungen können in der Gerichts⸗ schreiberei, ebenda, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund⸗ buche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs⸗ vermerks nicht hervorging, insbesondere derartige

orderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden

ebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ kermin vor der Aufforderung zur Abgabe von ge⸗ boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Verthei⸗ lung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten An⸗ prüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche des Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor 1”] des Versteigerungstermins die Einstellung des erfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 20. Januar 1894, Nach⸗ mittags 12 ½ Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, verkündet werden.

Berlin, den 8. November 1893.

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 86.

[47806] wangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll die Maurermeister August Albrecht hierselbst gehörige deelle Hälfte des im Grundbuche von den Um⸗ gebungen Berlins im Kreise Niederbarnim Band 100 her. 3984 auf die Namen der Maurermeister August Albrecht und Theodor Hartig eingetragene, in der Schwedenstraße Nr. 19 belegenen Grundstücks am 31. Januar 1894, Vormittags 10 ½ Uhr, dor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Eingang C., Erd⸗ geschoß, Saal 40, versteigert werden. Das Grund⸗ stück hat eine Fläche von 7 a 78 qm und ist weder zur Grundsteuer noch zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, be⸗ laubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige lbschätzungen und andere das Grundstück be⸗ teffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf⸗ tdingungen können in der Gerichtsschreiberei, kbenda, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Real⸗ krechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vor⸗ andensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht Fevorging, ins besondere derartige Forderungen von apital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Fosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der nufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden vnd/ falls der betreibende Gläubiger widerspricht, em Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls die⸗ lben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht lücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kauf⸗ h gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range Grcktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des rundstöcks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Scl des ““ die Einstellung des vürf rens herbeizuführen e nach er⸗ dülg em Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Unruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das heil über die Ertheilung des Zuschlags wird am

31. Januar 1894, Nachmittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle wie angegeben, verkuͤndet werden. Berlin, den 9. November 1893. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 86.

[47808]

Lemgo. Die Stätte Höfer Nr. 19 in Baven⸗ hausen, wozu außer einem Wohnhause nebst Stall⸗ gebäude und einer Scheune ca. 10 ha 59 a Grund⸗ stücke gehören, soll im Wege der Zwangsvollstreckung öffentlich meistbietend verkauft werden und ist Termin dazu auf Sonnabend, den 24. Februar 1894, Nachmittags 3 Uhr, an Ort und Stelle angesetzt, in welchem dingliche Rechte an die gedachte Stätte sowie Ansprüche auf abgesonderte Befriedigung aus den Kaufgeldern bei Meidung des Verlustes dem neuen Erwerber gegenüber bezw. des Ausschlusses von der Masse anzumelden sind. Taxe und Verkaufs⸗ bedingungen liegen vom 15. Januar 1894 ab auf der hiesigen Gerichtsschreiberei zur Einsicht aus. Der Zuschlag wird bei einem Gebote von mehr als x des Taxats erfolgen.

Lemgo, den 11. November 1893.

Fürstliches Amtsgericht. II. Brandes.

[47817]1 Aufgebot.

Die Wittwe des Professors Gustap Radicke, Maria, geb. Palm, zu Bonn hat das Aufgebot der Berg.⸗ Märk. Prioritäts⸗Obligationen IX. Serie Nr. 22 375 über 500 und Nr. 22 376 über 1000 bean⸗ tragt. Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 19. Februar 1894, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigen⸗ die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.

Elberfeld, den 25. Juni 1890.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung VI. gez. O'Daniel. Beglaubigt: (L. S.) Flasdick, Gerichtsschreiber des Königl. Amtsgerichts. Abth. IV.

[41575] Aufgebpt.

Der Auslaufer Johann Ruppel und dessen Ehe⸗ frau Elisabeth, geb. Maurer, früher dahier. jetzt in Amerika, haben das Aufgebot des Sparkassenbuchs Nr. 76 951 der Frankfurter Sparkasse (Poly⸗ technische Gesellschaft), welches auf den Namen der Antragsteller über 127,57 ausgestellt ist, bean⸗ tragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Dienstag, den 22. Mai 1894, Vormittags 10 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gerichte, Zimmer 29, anberaumten Auf⸗ gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur⸗ kunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Frankfurt a. M., den 17. Oktober 1893.

Das Königliche Amtsgericht. IV

[47820] Aufgebot.

Das Sparbuch Nr. 371 der städtischen Sparkasse in Friedland O.⸗S. über 300 ℳ, ausgefertigt für die Auszügerin Johanna Rusch in Sabine, ist an⸗ geblich verloren gegangen und soll auf den Antrag der genannten Eigenthümerin zum Zwecke der Aus⸗ fertigung eines neuen amortisirt werden. Es wird daher der Inhaber dieses Buches aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine am 11. Juni 1894, Vormittags 9 Uhr, seine Rechte anzu⸗ melden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls das letztere für kraftlos erklärt werden wird.

Friedland O.⸗S., den 15. November 1893

Königliches Amtsgericht.

[478261 . Aufgebot von Sparkassenbüchern. Folgende von der Ständischen Nebensparkasse in Friedland N.⸗L. ausgefertigten Sparkassenbücher: a. Litt. S. Nr. 2785, lautend auf den Lehrer Ernst Schulze in Groß⸗Briesen über 12,05 ℳ, b. Litt. S. Nr. 3026, lautend auf denselben, über 149,30 ℳ, c. Litt. S. Nr. 3313, lautend auf Frau Wil⸗ helmine Petk in Niewisch, über 800,15 ℳ, sollen den bezeichneten Gläubigern zu a. am 10. Mai 1893, zu b. am 24. April 1893, X““ abhanden gekommen sein. Auf Antrag Gläu⸗ biger, bezüglich des Sparkassenbuchs sub c. der ver⸗ ehelichten Häusler Klaue, Wilhelmine, geb. Petk., in Niewisch werden sie aufgeboten und Aufgebotstermin auf den 31. Mai 1894, Vormittags 10 Uhr, vor dem Königlichen Amtsgericht zu Beeskow, Zim⸗ mer Nr. 8/9, anberaumt. Die unbekannten Inhaber der Sparkassenbücher werden aufgefordert, ihre Rechte darauf spätestens im Aufgebotstermine anzumelden und die betreffenden Sparkassenbücher vorzulegen, widrigenfalls diese für kraftlos erklärt werden sollen. Beeskow, den 3. November 1893. Königliches Amtsgericht.

[47827] Ausfertigung. Aufgebot.

Es sind folgende Urkunden:

1) das auf den Namen der Emilie Penzel in Bobbau lautende Quittungsbuch der Kreis⸗ sparkasse in Dessau Nr. 36 763 über 42 15 der Consens vom 5. Juli 1827 nebst Cessionen vom 6. Juni 1829 und 21. Oktober 1839 über 50 Thlr., welche für die Ortsarmenkasse in Jeßnitz auf den im Grundbuch von Jeßnitz Band XII. Blatt 565 geführten, früher dem Weber Franz Beyer, jetzt dem Tischler David Schade und dessen Ehefrau Anna, geb. Beyer, in Jeßnitz gehörigen Grundstücken eingetragen stehen,

abhanden gekommen und haben

ad 1: die unverehelichte Emilie Penzel in Bobbau,

ad 2: der Magistrat der Stadt Jeßnitz für die Ortsarmenkasse daselbst

die Einleitung des Aufgebotsverfahrens zum Zwecke

der Kraftloserklärung dieser Urkunden beantragt.

Den gestellten Anträgen ist stattgegeben worden und

wird hierdurch Aufgebotstermin auf den 21. Juni

1894, Vormittags 10 Uhr, an hiesiger Ge⸗

richtsstelle anberaumt, zu welchem die etwaigen In⸗

haber der angegebenen Urkunden mit der Auf⸗ forderung geladen werden, spätestens in diesem Ter⸗ mine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vor⸗ zulegen, widrigenfalls durch das auf Antrag zu erlassende 7S-a die Kraftloserklärung der Urkunden ohne Rücksicht auf die etwaigen Ansprüche der nicht erschienenen Inhaber derselben ausgesprochen werden wird. Jeßnitz, den 18. November 1893. Herzogl. Anhalt. Amtsgericht. (gez.) Mayländer. 11 Ausgefertigt: Jeßnitz, 18. November 1893. (L. S.) Engelmann, Bur.⸗Ass., als Gerichtsschreiber.

[25284] Aufgebot von Wechselurkunden. Der Restaurateur (frühere Brauereibesitzer) Hein⸗ rich Kriebel zu Calbe a. S., vertreten durch W. Haegeler daselbst, hat das Aufgebot folgender von ihm auf den Kaufmann, jetzigen Subdirector Wil⸗ helm Hedderich, damals in Schönebeck, jetzt in Magde⸗ burg, gezogenen, von Hedderich acceptirten Wechsel, nämlich: a. eines Wechsels d. d. Calbe, den 1. Januar 1879 über 900 ℳ, zahlbar an eigene Ordre am 1. April 1879, b. eines Wechsels d. d. Calbe, den 27. Januar 1879 über 900 ℳ, zahlbar an eigene Ordre am 27. April 1879, bei uns beantragt. Der Inhaber dieser Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem Aufgebotstermine, am 30. Januar 1894, Vormittags 9 Uhr, seine Rechte bei dem Gerichte anzumelden und die Wechsel vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben er⸗ folgen wird. Schönebeck, den 12. Juli 1893. .“ Königliches Amtsgericht

[34910] Ausfertigung. Aufgebot. 8 Auf dem Anwesen Haus⸗Nummer 59, Plan⸗ Nummer 84, 710 a und 710 b, der Steuergemeinde Kreußen, im Besitze des Zimmergesellen Johann Hertel in Kreußen ist im Hypothekenbuche für rreußen Band I. Seite 398 für die Schneider⸗ meisterstochter Margaretha Schindler von Kreußen, seit dem 1. Juli 1859 cine Muttergutsforderung zu 12 Gulden eingetragen. Da die Nachforschungen nach dem rechtmäßigen Inhaber der Forderung fruchtlos geblieben und seit dem Tage der letzten auf diese G sich beziehenden Handlung an gerechnet dreißig Jahre verstrichen sind, wird auf Antrag des Besitzers der bezeichneten Grundstücke Jeder, welcher auf die Forderung ein Recht zu haben glaubt, zur Anmeldung innerhalb sechs Monaten, spätestens in dem auf Mittwoch, den 18. April 1894, Vormittags 9 Uhr, bestimmten Auf⸗ gebotstermin unter dem Rechtsnachtheil öffentlich aufgefordert, daß im Falle der Unterlassung der An⸗ meldung die Forderun Hypothekenbuche gelöscht wird. Pegnitz, am 15. September 1893. Königliches Amtsgericht. (ges) Götz. Ausgefertigt im Gleichlaut mit der Urschrift. Pegnitz, am 16. September 1893. Gerichtsschreiberei des Kgl. Amtsgerichts. Der Kgl. Seeretär: (L. 8.) Baumer. [47822]

Der Neuanbauer Heinrich Schünemann in Dann⸗ dorf hat glaubhaft gemacht, daß eine auf seinem An⸗ bauerwesen Nr. 42 in Velpke für den Ackermann⸗ Altvater Heinrich Heinrichs und dessen Ehefrau Sofie, geb. Körner, in Velpke aus dem Vertrage vom 15. Februar 1860 eingetragene Hypothek von 600 vor dem 1. Oktober 1878 zurückgezahlt sei.

Da auch die über die Hypothek ausgestellte Ur⸗ kunde abhanden gekommen ist, so werden der un⸗ bekannte Inhaber derselben und alle, welche auf die Hypothek Anspruch machen, hierdurch aufgefordert, sich spätestens in dem auf den 8. Juni 1894, Morgeus 10 Uhr, anberaumten Termine vor unter⸗ zeichnetem Herzogl. Amtsgerichte zu melden, widrigen⸗ falls die Hypothekenurkunde dem Eigenthümer des obbezeichneten Anbauerwesens gegenüber für kraft⸗ los erklärt, die Hypothek aber gelöscht werden soll. Vorsfelde, den 14. November 1893.

Herzogliches Amtsgericht.

[47816] Aufgebot. Die Wittwe Krämer und Wirth Josef Emmerich, Thekla, geb. Bayer, zu Riesenbeck hat das Aufgebot 2 der Katastralgemeinde Riesenbeck in ur 23: Nr. 100 Birgter Wiese Wiese 85 a 66 qm, Nr. 210 die Gahrwiesen Wiese 66 a 72 qm, eingetragen im Grundbuch von Riesenbeck, und zwar ersteres Band 48 Blatt 226 auf den Namen der Eheleute Polizeidiener Andreas Emmerich und Anna Maria, geb. Schoppe, zu Riesenbeck, der Eheleute Steinhauer Gerhard Thalmann und Maria Elisabeth, geb. Emmerich, zu Birgte, der Eheleute Tuchmacher Josef Pelster und Clara, geb. Emmerich, zu Bevergern, der Eheleute Korbmacher Johann Ger⸗ hard Wewers und Maria Catharina, geb. Emmerich, zu Riesenbeck, sowie der Eheleute Zimmermann Bernard Buddenberg und Maria Anna, geb. Emmerich, daselbst, letzteres Band 48 Blatt 232 auf den Namen der Eheleute Polizeidiener Andreas Emmerich und Anna Maria, geb. Schoppe, zu Riesenbeck, welch sämmtliche Besitzer bereits vor langen Jahren gestorben, behufs Besitztitelberichtigung beantragt. Es werden deshalb alle Eigenthumsprätendenten aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte auf diese Grundstücke spätestens in dem auf den 24. Jannar 1894, Vormittags 10 Uhr, anberaumten Auf⸗ gebotstermine anzumelden und ihr Widerspruchsrecht zu bescheinigen, widrigenfalls der Ausschluß derselben und die Eintragung des Besitztitels für die Antrag⸗ stellerin erfolgen wird. Ibbenbüren, den 2. November 1893. Königliches Amtsgericht.

für erloschen erklärt und im

[47812] . Aufgebot.

Die verehelichte Häusler Nepomucena Giezek, ver⸗ wittwet gewesene Zaremba, geb. Rojda, zu Nie⸗ marzyn im Beistande ihres Ehemanns Martin Giezek und vertreten durch den Rechtsanwalt Glogavski zu Rawitsch hat das Aufgebot des zu Niemarzyn be⸗ legenen unter der Kataster⸗Nr. 14, jetzt Nr. 15, ein⸗ getragenen, in der Grundsteuermutterrolle von Nie⸗ marzyn unter Artikel 15 und in der Gebäudesteuer⸗ rolle unter Nr. 46 eingetragenen Grundstücks, be⸗ stehend aus der Parzelle Nr. 205, 2 a 30 qm groß, und einem Wohnhause, zum Zwecke der Anlegung eines neuen Grundbuchblattes beantragt. Der erste Ehemann der Antragstellerin, Tagearbeiter Andreas Zaremba hat durch notariellen Vertrag vom 13. Ok⸗ tober 1876 von den Tagearbeitern Clemens und Hedwig, geb., Lachera, Kortylewski'schen Eheleute, das Grundstück gekauft und übergeben erhalten. Seit dem am 15. Juni 1877 erfolgten Tsde des Zaremba hat seine Wittwe, die Antragstellerin, welche mit ihm in Gütergemeinschaft gelebt hatte, das Grundstück bis jetzt eigenthümlich besessen. Aus der Ehe der Antragstellerin mit Andreas Zaremba war ein Kind, Namens Nepomucena Zaremba, her⸗ welches am 5. Mai 1888 verstorben ist und zu ihrer alleinigen Erbin ihre Mutter, die An⸗ tragstellerin hinterlassen hat.

Hiernach ist das Grundstück in das Eigenthum der Antragstellerin auf Grund der zwischen ihr und Andreas Zaremba bestandenen Gütergemeinschaft bezw. durch Erbgang übergegangen.

Alle diejenigen, welche Eigenthumsrechte auf das Grundstück geltend machen wollen, werden aufgefor⸗ dert, ihre Ansprüche und Rechte spätestens in dem am 6. Februar 1894, Vormittags 10 Uhr, stattfindenden Termine bei dem unterzeichneten Ge⸗ richte anzumelden. Insbesondere ergeht diese Auf⸗ forderung an die 8

a. angeblich nach Russisch⸗Polen verzogenen, ihrem Wohnort nach unbekannten Clemens und Hedwig Kortylewski’schen Eheleute sowie deren unbekannte Erben,

b. an die unbekannten Erben des am 15. Juni 1877 verstorbenen Andreas Zaremba.

„Erfolgt die rechtzeitige Anmeldung und Beschei⸗ nigung der vermeintlichen Ansprüche nicht, so wird der Ausschluß aller etwaigen Eigenthumsprätendenten und sonstigen Eigenthumsberechtigten mit ihren An⸗ sprüchen und Rechten auf das Grundstück e folg

Rawitsch, den 15. November 1893.

Königliches Amtsgericht. [47811] Aufgebot. 1 6 Recesse Nr. 22 841 und 22 842 vom

September 8 13 Oklober d. J., bestätigt am 23. Oktober d. J ist zwischen Herzoglicher Kammer, Direction der Forsten, zu Braunschweig und

1) dem Forst⸗Assessor Wilhelm Lagershaufen in

Königslutter und 2) 88 Pastor Hermann Lagershausen in Wolfen⸗ ütte

die Ablösung der den Gehöften No. assec. 90 und 101 zu Gittelde zustehenden Berechtigung zum Be⸗ zuge forstzinsfreien Bauholzes aus den Herzoglichen Forsten gegen Kapitalentschädigungen von resp. 936 43 und 1353 89 nebst Zinsen zu 4 % p. a., vom 21. September 1893 an gerechnet, vereinbart worden. Auf Antrag Herzoglicher Kammer, Direction der Forsten, in Braunschweig werden alle diejenigen, welche Ansprüche an die abgelöften Be⸗ rechtigungen resp. die Ablösungskapitale zu haben vermeinen, hierdurch aufgefordert, solche Rechte spätestens in dem zur Auszahlung der vorgedachten Ablösungskapitale auf den 13. Januar 1894, Morgens 10 Uhr, vor unterzeichnetem Gericht angesetzten Termin anzumelden, widrigenfalls sie mit solchen Ansprüchen der Antragstellerin gegenüber ausgeschlossen werden sollen.

Seesen, den 15. November 1893.

Herzogliches Amtsgericht W. Haars. [47828 Aufgebot. .“ 8

Auf Antrag des Forsthilfsjägers Cornelius Ditzel von Züntersbach, Vormund

a. des am 23. September 1816 daselbst ge⸗ borenen Valentin Link, Matthäus Sohn, b. des am 22. August 1823 daselbst geborenen Michael Link, Matthäus Sohn, werden die vorgenannten Valentin und Michael Link oder deren Leibeserben hierdurch aufgefordert, sich entweder persönlich oder durch gehörig legitimirte Vertreter spätestens im Termin am 1. März 1894, Vormittags 10 Uhr, bei dem unter⸗ zeichneten Gericht zu melden, widrigenfalls Valentin Link und Michael Link für todt erklärt und über die Aushändigung des Nachlasses derselben an ihre ver⸗ muthlichen Rechtsnachfolger das weitere verfügt werden wird. Schwarzenfels, am 18. November 1893. Königliches Amtsgericht.

[47821] Aufgebot. Auf Antrag des Vormunds, Ackermann Conrad Demuth IV. von Roßdorf, wird der am 18. Sep⸗ tember 1823 zu Roßdorf geborene Conrad Waag, Conrad’'s Sohn, welcher verschollen ist, aufgefordert, sich spätestens im Aufgebotstermin am Freitag, den 23. Februar 1894, Vormittags 9 Uhr, bei hiesigem Gericht zu melden, widrigenfalls derselbe für todt erklärt wird. F. 4/931. Windecken, den 13. Novem ber 1893. Königliches Amtsgericht. (gez.) Bohns. Wird veröffentlicht: Mengdehl,

Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

[47823] Anfgebot.

Auf den Antrag des Kaufmanns Franz Herrmann Kott in Memel wird dessen Sohn, der am 2. No⸗ vember 1857 zu Landsberg a. W. geborene Seefahrer Paul Hugo Constantin Kott, welcher am 12. Oktober 1878 mit dem norwegischen Barkschiff „Nina“ nach New⸗York bezw. Philadelphia gegangen und nach der Abmusterung seitdem ohne jede Nachricht gänzlich verschollen ist, aufgefordert, sich spätestens im Auf⸗ gebotstermin, den 22. Oktober 1894, Vor⸗ mittags 11 ½ Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 5, zu melden, widrigenfalls seine Todes⸗ erklärung erfolgen wird. b Memel, den 15. November 1893.