1893 / 287 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 01 Dec 1893 18:00:01 GMT) scan diff

dürfte, dann würde ich den verbündeten Regierungen rathen, die Armee abzuschaffen, weil ich der Ansicht bin: das Theuerste, was es giebt, ist eine schlechte Armee, und schlecht müßte die werden.

Ich möchte mich dem Herrn Abg. Zimmermann zuwenden. Ja, auch aus der Rede Belehrung zu schöpfen, bin ich nicht im stande. Ich glaube: Es ist selten hier im Hause eine Rede gehalten, wo der Aufwand physischer Kraft so im Gegensatz gestanden hat zu dem Auf⸗ wande geistiger Kraft; ich habe nur ein paar Punkte gefunden, von denen ich glaubte, daß es zweckmäßig sein könnte, auf eine Erwiderung einzugehen. G

Er hat im Anfang gesagt: die Anklage, demagogisch zu sein, wäre nach und nach allen Parteien entgegengehalten worden, welche die berechtigten Interessen des Volks vertreten. Ja, ist denn dem Herrn Redner bei seiner langen Thätigkeit, die doch auch einen dema⸗ gogischen Charakter hat, nicht klar geworden, daß man die Dinge, dieselben Fragen demagogisch behandeln kann oder nicht? Das Dema⸗ gogische liegt in der Methode, es liegt nicht im Gegenstand; Sie können revolutionär sein und in einem Buch Ihre Ansichten nieder⸗ legen, ohne im mindesten demagogisch zu sein. Aber die Methode, mit der Sie Ihre Ansichten im Lande zu verbreiten suchen, ist ent⸗ schieden demagogisch. Und, meine Herren, die ist gefährlich.

Ich habe hier einmal im vorigen Winter mir erlaubt, dieser Seite des Hauses (rechts) die Betrachtung nahe zu legen, ob die Be⸗ nutzung, die sie vom Bimetallismus und vom Antisemitismus machte, nicht bedenklich wäre, und ich glaube: ein nicht unerheblicher Theil der Herren ist inzwischen doch meiner Ansicht geworden, daß auch ihnen der Antisemitismus angefangen hat, unbequem zu werden, daß sie dessen gefährliche Seite erkannten. Und das mit vollem Recht! Denn wohin führt der Antisemitismus? Was will er? Er ist auch, um das vielgebrauchte Wort nochmals zu gebrauchen, eine Vorfrucht der Socialdemokratie. Alles Erzeugen von Unzufriedenheit kommt heutzutage der Socialdemokratie zu gute. (Sehr richtig.) Sie bildet den breitesten Strom, und alle die kleinen Bäche, die von Ihnen ausgehen, fließen zuletzt in diesen Strom hinein. (Sehr richtig!)

Meine Herren, die Antisemiten sind nicht die Männer, um diese Bewegung nach Belieben zu leiten oder aufzuhalten; geht die anti⸗ semitische Bewegung weiter, so kommt sie der Summe von Un⸗

zufriedenheit, die in dem großen Sammelbassin angehäuft wird, zu gute. (Sehr richtig! links. Zurufe rechts.)

Sie haben angefangen mit der Agitation gegen die Juden; dabei sind Sie aber nicht lange stehen geblieben. Sie gingen weiter. Sie suchten nach einem jeden, der einen jüdischen Vater oder eine jüdische Mutter oder Frau hat; Sie verfolgten den Juden bis ins dritte und vierte Glied zurück. Es fing sich an zu vermischen der Religions⸗ antisemitismus und der Rassenantisemitismus, und das Ende ist der Kapitalsantisemitismus. Das ist aber das Gefährliche in der Agitation. Das Gefährliche ist, daß zuletzt nicht mehr unterschieden

ird; die Kreise, an die Sie sich wenden, sind vielfach nicht geneigt, ielleicht auch nicht fähig, Unterscheidungen zu machen; aber die Em⸗ findung wird in ihnen erregt: hier geht es gegen das Kapital. Also er Haß und die Abneigung richtet sich schließlich gegen das Kapital ls solches; Sie werden die Bewegung, wenn sie überhaupt weiter in Gang kommt, nicht am jüdischen Kapital zum Stillstand bringen önnen, die Bewegung wird sich gegen das Kapital überhaupt richten. Sehr richtig!) Und deshalb, sage ich, hat Ihre Partei Zusammen⸗ ang mit der Partei auf der äußersten Linken dieses Hauses.

Der Herr Abg. Zimmermann hat dann die Reichsregierung auf⸗ gefordert, mit derselben Schärfe gegen die Juden vorzugehen, wie gegen die Landwirthschaft. Wo hat er mich schon einmal scharf gegen die Landwirthschaft vorgehen sehen? Er mag behaupten, daß ich die Land⸗ wirthschaft, wie auch von dieser Seite des Hauses behauptet wird, nicht so förderte, wie ich sollte; aber eine Schärfe kann er mir nicht nachweisen. Er wird mir auch nie eine Schärfe gegen die Juden nachweisen können; denn, wie ich auch zu der Sache stehe, ich werde es als meine Pflicht erkennen, mich meinen Mitbürgern, dem einen wie dem anderen, in gleicher Weise gegenüberzustellen und nach diesem Grundsatz meinen amtlichen Verkehr zu regeln.

Nun kam der Herr Abg. Zimmermann das war für mich das überraschendste auf die auswärtige Politik. (Heiterkeit.) Er polemi⸗ sirte mit lauter Stimme gegen den neuen Curs. Was hat denn der neue Curs gethan? Der neue Curs hat das Deutschthum in den Ost⸗ seeprovinzen nicht hinreichend vertreten und er hat die Czechen in Oesterreich gegen die Deutschen aufkommen lassen! Wie schwer dieser Vorwurf gegen den neuen Curs war, zeigt der Herr Vorredner daran, daß er nun auf den Fürsten Bismarck exemplificirte und uns arme Sünder in Vergleich mit diesem großen Manne stellte. Nun, ich bin der Meinung, wenn jemand die Absicht hat, hier über äußere Politik zu reden, so muß er einige historische Kenntniß haben (Heiterkeit links), wenigstens der letzten Tage. Wenn nun diese Vor⸗ aussetzung zugetroffen wäre bei dem Herrn Abg. Zimmermann, so würde ihm nicht haben entgehen können, daß Fürst Bismarck sich vor nichts mehr gehütet hat in seiner ganzen Laufbahn, als sich in die inneren Angelegenheiten anderer einzumischen. (Sehr richtig!) Also das, was der Herr Abgeordnete dem neuen Curs hier vorwirft, ist gerade ein charakteristisches Kennzeichen der Bismarck'schen Politik, der wir darin vollkommen nachgehen.

Noch eine überraschende Bemerkung über Colonialpolitik. (Heiter⸗ keit.) Der Herr Abgeordnete sagt nämlich: die Lösung der Social⸗ politik ist ohne Befriedigung der Colonialpolitik nicht möglich. Dies ist mir ganz neu (sehr richtig!), ich weiß nicht, ob der Herr Abge⸗ ordnete die Denkschriften gelesen hat über die Colonien; hätte er das gethan, so könnte er füglich nicht im Zweifel darüber sein, daß in absehbarer Zeit ein Menschenexport nach unseren Colonien nicht möglich ist er müßte denn die Idee gehabt haben, eine Verbrecher⸗ colonie dort zu bilden. (Sehr richtig! Widerspruch bei den Antise⸗ miten.) Der Herr Abgeordnete wird in dieser Beziehung also sich gedulden müssen und seine socialpolitischen Ansichten danach regeln müssen, daß sie auch ohne Colonialpolitik durchführbar werden; sind sie das nicht, so sind sie überhaupt undurchführbar.

Weiter sagt der Herr Abgeordnete: der Reichskanzler hat uns hier bei der Militärvorlage versprochen, die Steuern sollen so und so eingerichtet werden. Erstens hat er meine Aeußerung nicht richtig verlesen. Ich lege aber darauf kein wesentliches Gewicht. Ich habe mit großer Vorsicht (Sehr richtig! Heiterkeit) damals gesagt: ich werde noch versuchen und ich werde darnach trachten. Obwohl ich so vor⸗ sichtig gewesen bin, habe ich doch, und zwar nicht dem Herrn Ab⸗ geordneten zu Liebe, sondern aus Pflichtgefühl, weil ich das für recht hielt, gethan, was ich thun konnte, um in dieser Richtung wirksam zu

werden, und ich glaube, ich kann versichern, daß wir bei den Steuern niemals diesen Gesichtspunkt, daß weder die Landwirthschaft geschädigt werden soll, noch daß die ärmeren Schultern gedrückt werden sollen, aus den Augen verloren. Wie weit er erreichbar ist, das ist eine andere Frage; das weiß jeder, daß man auch, wenn Steuern ausgeschrieben werden sollen, die einen nennenswerthen Ertrag liefern sollen (Widerspruch), sie nicht allein von den Meistbegüterten aufbringen kann; sonst beschritten wir ja die Bahn des Herrn Bebel, für die wir glücklicher Weise noch nicht reif sind.

Die verbündeten Regierungen haben das Bestreben und müssen es haben, das Eigenthum zu schützen. Wir können nicht die be⸗ sitzenden Klassen verderben, um dann in einen Zustand zu gerathen, den wir Alle nicht übersehen können. (Sehr richtig!) Also, wir sind so weit gegangen, als wir haben gehen können, und das zeigt sich auch bei den einzelnen Steuern.

Die Tabacksteuer, die wir einführen wollen, ist nicht die alte Gewichtsteuer. Die alte Gewichtsteuer traf die weniger tragfähigen Schultern verhältnißmäßig sehr hart, lwährend die neue Steuer, die wir einzuführen wünschen, das in ungleich geringerem Maße thut. Die Börsensteuer ist verschärft worden im Vergleich mit dem Pro⸗ ject, was damals vorlag; also auch hier habe ich gethan, was ich ver⸗ heißen habe. Und was die Weinsteuer angeht, so liegt doch auf der Hand, daß sie und das ist gerade ein Moment, was ihr Angriffe zuzieht die schwächeren Schultern ganz unverhältnißmäßig schont im Vergleich mit den stärkeren. Nun hat man uns gesagt: Warum macht ihr keine Einkommensteuer? Ja, die Einkommensteuer ist zur Zeit im Deutschen Reich unausführbar (Widerspruch), und es blieb uns deshalb nichts Anderes übrig, als auf die indirecten Steuern zurück⸗ zugreifen. Gefallen nun dem Herrn Abgeordneten diese nicht, so wird er ja in der Lage sein, uns andere für die Mittel, deren wir be⸗

dürfen, nachzuweisen.

Endlich sprach der Herr Abgeordnete aus: gewisse Leute hatten eine solche Politik, wie sie jetzt getrieben würde, auch vor der fran⸗ zösischen Revolution getrieben. Das gebe ich ihm vollkommen zu, und ich möchte ihn nur bitten ich bin neugierig, das zu erfahren —, welche Rolle er sich unter diesen Leuten wählen, mit wem er sich ver⸗ gleichen würde. Die Menge der Männer, die in der französischen Revolution aufgetreten sind, von Mirabeau bis Danton, die vergeblich den Versuch gemacht haben, diese Bewegung da zu hindern, zum Stehen zu bringen, wo es ihrer individuellen Neigung paßte, ist sehr groß. Ich gebe mich aber der Hoffnung hin, wir werden es nicht erleben, daß der Herr Abg. Zimmermann diesen Versuch an sich selber macht. (Heiterkeit.)

Abg. von Ploetz (deons.): Ich wollte gegen die schamlosen Angriffe der Presse auf den Bund der Landwirthe protestiren, wie dies der Abg. von Kardorff schon gestern gegenüber der „Nord⸗ deutschen Allgemeinen Zeitung“ gethan hat. Bei der vorgerückten Stunde und bei der Entwickelung der Debatte verzichte ich aber darauf. 8

Aög. Dr. Förster (Rfp.) wendet sich gegen die Behauptung des Abg. Liebknecht, daß die Judenfrage nur in Deutschland vorhanden sei; sie sei auch in Rußland und in Rumänien vorhanden, sie sei überhaupt so alt wie das jüdische Volk. Wir sind als socialpolitische Pfuscher bezeichnet worden; Pfuscher ist jeder so lange, bis er Gelegenheit gehabt, etwas zu leisten. Wir haben eine solche Gelegenheit noch nicht gehabt. Der Abg. Rickert hat uns vorgeworfen, daß wir die Vorschriften der christ⸗ lichen Religion verletzen. Antisemiten und Agxrarier wurden von dem Abg. Rickert in einen Topf geworfen und beide der Regierung denuncirt. Ich acceptire es sehr dankbar, daß der Abg. von Kardorff uns für die Zukunft hundert Sitze in diesem Hause in Aussicht gestellt hat. Was die Agrarier bisher verlangt haben, mag dies auch nicht immer in einem maßvollen Ton geschehen sein, hat noch nicht das rechte Maß überstiegen; vielleicht haben sie mit ihren Forderungen nur allzu lange gewartet. Der Handelsvertrag mit Ru⸗ mänien schafft dem rumänischen Ackerbau ein neues Absatzgebiet; das wird in einer officiellen Kundgebung der rumänischen Regierung aus⸗ drücklich anerkannt. Es ist davon gesprochen worden, daß die Antisemiten das Schlagwort: gegen Juden und Junker! an⸗ genommen hätten. Ich möchte nicht, daß dieses Schlagwort auf die Dauer beibehalten würde; vorübergehend war es vielleicht berechtigt. Unser Standpunkt ist viel höher als der der Agrarier; wir haben gegenüber dem Bunde der Landwirthe ein viel umfassenderes wirthschaft⸗ liches Programm. Ich möchte daher wünschen, daß wir Antisemiten nicht von vornherein vom Regierungstische als Feinde behandelt würden. Bei der vorgerückten Stunde und da ich wohl der letzte Redner in der Debatte bin, will ich nur bemerken, daß der Verlauf der Debatte dem Herrn Präsidenten vollständig Recht gegeben hat in Bezug auf seinen Vorschlag, mit der ersten Berathung des Etats die erste Berathung des Steuerreformgesetzes zu verbinden. Besser wäre es, wenn man auf die Thronrede eine Adresse als Beantwortung be⸗ schließen würde. Die Debatte darüber ist dann geeignet, alles das vorzubringen, was jetzt in der ersten Lesung des Etats vorgebracht wird. Daß die Mehrheit der Wähler gegen die Militärvorlage ge⸗ stimmt hat, ist äußerlich richtig; aber bei der Wahl hat Mancher aus der Noth eine Tugend gemacht. Der Abg. Bebel hat seinen Atheismus rühmend hervorgehoben und sich als einen besseren Menschen dargestellt als die Bekenner des Christenthums. Das Christenthum ist etwas Hohes, Ideales; es kann deshalb sehr tief sinken. Was ohnehin schon tief unten steht, kann nicht mehr sinken. Der Abg. Bebel hat sich als Vertreter des Mittelstandes hingestellt und gegen die Ansamm⸗ lung großer Vermögen protestirt; aber die Börse hat er ganz außer Acht gelassen. Der Abg. Liebknecht hat von der Börse garnicht

esprochen. Um zum Schluß zu kommen, es ist mehrfach von einer Nothwendigkeit, vor der wir stehen, gesprochen worden. Ich halte es nicht für ausgeschlossen, da sogar der Abg. Bebel sich an den Patriotismus der Parteien hier rechts gewendet hat, daß wir Steuerquellen auffinden werden, um die Kosten der Militärvorlage zu decken, und zwar auf einer möglichst einfachen Basis.

Um 4 ³¾ Uhr wird die Berathung geschlossen.

Eine ganze Reihe von Special⸗Etats wird an die Budget⸗ commission verwiesen.

Schluß 5 Uhr.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks

an der Ruhr und in Oberschlesien.

An der Ruhr sind am 30. v. M. gestellt 11 912, nicht rechtzeitig gestellt 113 Wagen. 1

In Oberschlesien sind am 29. v. M. gestellt 5244, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen.

Berlin, 30. November. Monats⸗Bericht der ständigen Deputation der Woll⸗Interessenten. Bei ruhigem Geschäfts⸗ gange waren die Umsätze in deutschen Wollen im abgelaufenen Monat größer als im Oktober. Neben den regelmäßigen Entnahmen in Stoff⸗ und besseren Wollen zur Deckung des nöthigsten Bedarfs, stellte sich seit längerer Zeit wieder Frage nach Wollen zu Kamm⸗

weit bedeutenderes wenn die Vorräthe darin größer gewesen wären. s wurden etwa 4500 Centner Rücken⸗ wäschen und etwa 3000 Centner ungewaschener Wollen verkauft. Die angelegten Preise blieben unverändert niedrig. Die am 28. d. M. eröffnete Londoner Auction brachte bei einem ver⸗ hältnißmäßig kleinen Angebot unveränderte ö der Sep⸗ tember⸗Oktober⸗Auction. In Colonialwollen entbe rte das Geschäft auch in diesem Monat einer Anregung; die Umsätze blieben beschränkt und dienten nur zur Deckung des jeweiligen dringendsten Bedarfs. Die Verkäufe belaufen sich auf zusammen etwa 2400 Ballen, fast alles Capwolle. Die Preise hielten sich mehr oder weniger un⸗

verändert. Die gestrige Generalversammlung des Georgs⸗Marien⸗

Bilanz, sowie die vorgeschlagenen Abschreibungen und die Vertheilung von 4 % Dividende fuͤr die Vorzugsactien. Die ausscheidenden Auf sichtsrathsmitglieder wurden wiedergewählt. 8

In der gestrigen Monatsversammlung des westfälischen Kokssyndikats zu Bochum wurde, wie die „Rh.⸗Westf. Z.“ mit⸗ theilt, die Productionseinschränkung für Dezember auf 18 % festgesetzt, egen 22 % für November. Die thatsächliche Einschränkung im November betrug nur 10 %; im Oktober betrug sie 11 ½ % statt der beschlossenen 25 %.

Aus Rom meldet „W. T. B.“, daß der Credit Mobiliare gestern Vormittag ein Moratorium nachgesucht un die Zahlungen ausgesetzt hat.

Magdeburg, 30. November. (W. T. B.) 8 Kornzucker exel., von 92 % —, neue 13,75, ornzucker 88 % Rendement 12,50, neue 13,05, Nachproducte excl., 75 % Rende ment 10,50. Ruhig. Brotraffinade I. 27,00, Brotraffinade II. 26,75, Gem. Raffinade mit Faß 27,00. Gem. Melis I. mit Faß 1“ Ruhig. Rohzucker. I. Product Transito f. a. B. Hamburg pr. No⸗ vember 12,45 bez., 12,47 ½ Br., pr. Dezember 12,45 Gd., 12,47 ½ Br., pr. Januar⸗März 12,67 ½ bez., 12,70 Br., per April⸗Mai 12,87 8⅞ Gd., 12,90 Br. Stetig.

Leipzig, 30. November. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata Grundmuster B. per November ℳ, per Dezember 3,45 ℳ, per Januar 3,45 ℳ, per Februar 3,50 ℳ, per März 3,52 ½ ℳ, per April 3,55 ℳ, per Mai 3,57 ½ ℳ, per Juni 3,62 ½ ℳ, per Juli 3,65 ℳ, per August 3,67 ½ ℳ, per Sep⸗ tember 3,67 ½ ℳ, per Oktober 3,67 ½ 1 1

Bremen, 30. November. (W. T. B.) Börsen⸗Schlußbericht. Raffinirtes Petroleum. (Officielle Notirung der Bremer Petroleum⸗Börse.) Fest. Loco 4,90. Baumwolle. Stetig. Upland middling, loco 41 ½ ₰, Upland Basis middling, nichts unter low middling, auf Termin⸗Lieferung, pr. November 41 ₰, pr. Dezember 41 ₰, pr. Januar 41 ½¼ ₰, per Februar 41 ½ ₰, pr. März 41 ½˖ ₰, pr. April 41 ¾¼ 4. Schmalz. Fester. Shafe ₰, Wilcox ₰, Choice Grocery ₰, Armour shield 46 Cudahy ₰, Rohe & Brother (pure) 46 ½ ₰, Fairbants 40 Speck. Ruhig. Short clear middl. November⸗Abladung 43 ½, Dezember⸗Januar⸗Abladung 39 ½. Wolle. Umsatz: 123 Ballen. Taback. Umsatz: 39 Faß Kentucky, 210 Kisten Seedleaf, 50 Packen Brasil, 88 Seronen Carmen.

16,88 30. November. (W. T. B.) Die Brutto⸗Einnahme der Orientbahnen betrugen in der 45. Woche (vom 5. November bis 11. November 1893), 235 791,22 Fr., Abnahme gegen das Vor⸗ jahr 75 477,53 Fr. Seit Beginn des Betriebsjahres (vom 1. Ja- nuar bis 11. November 1893) betrugen die Brutto⸗Einnahmen 10 753 067,70 Fr., Abnahme gegen das Vorjahr 338 530,54 Fr.

London, 30. November. (W. T. B.) Wollauction. Preise unverändert.

An der Küste 12 Weizenladungen angeboten. 8

96 % Javazucker loco 15 ¾ ruhig, Rüben⸗Robzucker loco 12 fest. Chile⸗Kupfer 421 ⁄16, pr. 3 Monat 43716.

Liverpool, 30. November. (W. T. B.) (Officielle Notirungen.) American good ordin. 4 ⁄16, do. Iow middling 4 ⁄16, do. middling 4 /16 do. good middling 4 ⁄16, do. middling fair 4 ⅞%, Pernam fair 4 ½, do. good fair 4 ¼, Ceara fair 4 ½, do. good fair 41 §⁄16, Egyptian brown fair 4 ½, do. do. good fair 51 ⁄16, do. do. good 57⁄28, Peru rough good fair 515/16, do. do. good 61 ⁄16, do. do. fine 617⁄1, do. moder. rough fair 41⁄16, do. do. good fair 5 ⁄16, do. do. good 52916, do. smooth fair 49⁄16, do. do. good fair 4¼, M. G. Broach good 4 ⁄28, do. fine 47/„16, Dhollerah good 313/18, do. fully good 315/16, do. fine 4 ⅛, Oomra good 3 ¼, do. Ffulg Looh 4, fine 4 ⁄6, Seinde good ¼16, Bengal fully good 3 ½, do. fine 41/16. 1

hiag Vensen rd, 30. November. (W. T. B.) Wolle fest, Preise unverändert; ordinäre eher theurer. Garne ruhig aber fester, Stoffe unverändert. 1 8 vee m, 30. November. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 52 ½. Bancazinn 47.

Verkehrs⸗Anstalten.

Der Postdampfer„Didam“ der Niederländisch⸗Ameri⸗ lan cen Adanpfers; Bihane „Gesellschaft ist am 29. d. M. in New⸗York angekommen.

Bremen, 30. November. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Postdampfer „Neckar“ ist am 29. November Morgens auf der Weser angekommen. Der Schnelldampfer „Aller“ ist am 28. November Vormittags von New⸗York nach der Weser ab⸗ gegangen. Der Postdampfer „Baltimore“ hat am 28. November Abends die Reise von 1 nach Antwerpen fortgesetzt. Der Postdampfer „Roland“ hat Dover passirt.

Reise von Antwerpen nach Corunna fortgesetzt. Der Schnell⸗

8 1“

cerommen.

8 Mannigfaltiges.

aus zur Galgenschanze, um den Gedenkstein an den Sieg, den vor

Herzog von Braunschweig in der Schlacht bei Kaiserslautern

sowohl, wie bei dem nach der Rückkehr in die Stadt folgenden Fest⸗ bankett, wurden zündende Reden gehalten, in denen patriotische gleiche zwischen jener Zeit der politischen Zerrissenheit und der glor⸗ reichen Einigung in der Gegenwart nicht fehlten. Die Buchhandlung Crusius hat eine Ausstellung von Gegenständen veranstaltet, welche aus der Schlacht und überhaupt aus der Revolutionszeit herrühren.

ist, wie „W. T. B.“ berichtet, gestern eine größere Gesteinmasse egangen. Dabei wurden drei Personen getödtet und eine verwundet.

Rouen, 1. Dezember. Auf dem Bahnhof Oissel⸗la⸗

8

säcke gestohlen; wie es heißt, enthielten sie Werthe im Betrage von 300 000 Francs.

Orkan wurde, wie „W. T. B.“ meldet, die Ueberschwemmung des Gebiets mehrerer Gemeinden herbeigeführt und großer Schaden angerichtet. Vier Menschen 8. durch den Einsturz einer Brücke ge⸗ tödtet worden. ieh ist umgekommen, der Eisenbahn⸗ verkehr unterbro hen.

8

zwecken ein, vornehmlich waren es ungewaschene Wollen, die davon betroffen wurden. In diesen Gattungen wäre das Geschäft ein

Bergwerks⸗ und Hüttenvereins genehmigte die vorgelege

am 29. November Mittags Der Schnelldampfer „Lahn“ hat am 29. No. vember Nachmittags die Reise von Southampton nach New⸗York 3 Fertesete Der Postdampfer „Ohio“ hat am 26. November Nachm. die

dampfer „Havel“ ist am 29. November Nachmittags auf der Weser

Kaiserslautern, 27. November. Der Münchener „Allg. Z.“ wird berichtet: Ein endloser Zug, bewegte sich gestern von der Stadt

hundert Jahren am 29. und 30. November die Preußen unter dem

über die Franzosen unter Hoche errangen, feierlich zu weihen. Hier Ver⸗

Dresden, 1. Dezember. In Kirsten’s Steinbruch in Rat hen

Rividre wurden laut Meldung des „W. T. B.“ zwei Depeschen-

8 Cagliari, 30. November. (W. T. B.) Durch einen heftigen

1. Unter uchungs⸗Sachen. 8

12 Aajocbog. u. de. gl. 8

3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc.

4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.

ersicherung. 8

I Oeffentlicher

6. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktten u. Aktien⸗Gesellsch. 7. Erwerbs⸗ und 8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. 9. Bank⸗Ausweise.

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

irthschafts⸗Genossenschaften.

1) Untersuchungs⸗Sachen.

149817)] In der Privatklagesache des Kaufmanns Martin Liedloff, vormals in Oppach, jetzt unbekannten Aufenthalts, egen den Bahnbau⸗ subunternehmer Karl August Wilhelm Thonig, zur Zeit in Oberstrahwalde, Angeklagten, wegen Be⸗ leidigung, wird der Privatkläger auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst zur Haupt⸗ verhandlung auf den 26. Januar 1894 vor das Königliche Schöffengericht zu Herrnhut mit der Auf⸗ forderung geladen, bei Vermeidung der Einstellung es Verfahrens bis zum 18. Januar 1894 ihen baaren Auslagenvorschuß von 6 anher zu erlegen. Herrnhut, am 23. November 1893. Der Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts daselbst: Faust, Secretär.

2) Aufgebote, Zustellungen und dergl. 8

[49843] Zwangsversteigerung. 2 „Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im von den Umgebungen Berlins im Kreise siederbarnim Band 89 Nr. 3637 auf den Namen es Maurermeisters Carl Bonne und des Architekten Friedrich Weidner beide hier zu gleichen Antheilen eingetragene, zu Berlin in der Spenerstraße Nr. 22 belegene Grundstück am 14. Februar 1894, Vormittags 10 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 7,41 Reinertrag und einer Fläche von 9 a zur Grundsteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, so⸗ wie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Ver⸗ steigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere der⸗ artige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder⸗ kehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver⸗ steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des Ferese Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 14. Februar 1894, Nachmittags 12 ½ Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, verkündet werden. Berlin, den 24. November 1893.

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 86.

[49845] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grund⸗ buche von Altona Ost Band 13 Blatt 650 auf den Namen des Heinrich Hoklas, Johann Hoklas, Wilhelm Hoklas und Regina Ottwil, geb. Hoklas, eingetragene, kleine Rosenstraße 9—15 belegene Grundstück am 12. Februar 1894, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichtsstelle, Zimmer 24, versteigert werden. Das Grundstück ist mit einer Fläche von 5 a 18 qm mit 2952 Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grund⸗ buchblatts und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, Zimmer 25, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintra⸗ gung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Foh er von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen und Kosten, spä⸗ testens im Versteigerungstermin vor der Aufforde⸗ rung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Fest⸗ stellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthums des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Eh des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 16. Februar 1894, Vormittags 11 Uhr, an Gerichtsstelle, Zimmer 24, verkündet werden.

Altona, den 24. November 1893.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung V.

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[49844] .

Nach heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte nach durch Anschlag an die Gerichtstafel bekannt gemachtem Proclam finden zur Zwangsversteigerun der beschlagnahmten, dem Büdner Johann Jala gehörigen Büdnerei Nr. 8 zu Brömsenberg mit Zubehör Termine: 1

1) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher lirung der Verkaufsbedingungen am 12. Fe⸗ bruar 1894, Vormittags 10 Uhr,

2) zum Ueberbot am 10. März 1894,

„Vormittags 10 Uhr, 1

3) zur Anmeldung dinglicher Rechte an das

Grundstück und an die zur Immobiliarmasse desselben gehörenden Gegenstände am 12. Fe⸗ bruar 1894, Vormittags 10 Uhr,

““ des hiesigen Amtsgerichtsgebäudes att.

Auslage der Verkaufsbedingungen vom 28. Ja⸗ nuar 1894 an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem zum Seguester bestellten Herrn Amtsanwalt Ritzmann hieselbst, welcher Kaufliebhabern nach vorgängiger Anmeldung die Besichtigung des Grund⸗ stücks mit Zubehör gestatten wird.

Lübtheen, den 27. November 1893. Großherzoglich Mecklenburg⸗Schwerinsches Amtsgericht.

[49881] Oeffentliche Zustellung.

In dem mit Beschluß des Kgl. Amtsgerichts Speyer, als Vollstreckungsgericht vom 15. November 1893, in Sachen der Speyerer Volksbank, eingetr. Genossenschaft mit unbeschränkter Haftpflicht, zu Speyer, Gläubigerin, gegen:

I. Peter Collein, Pflästerermeister, seither in Speyer wohnhaft, nunmehr ohne bekannten Wohnort abwesend,

II. die Erben des zu Speyer verlebten ledigen Pflästerermeisters Johann Ludwig Collein, als:

1) obgenannten Peter Collein,

2) Wilhelm Collein, Techniker,

.3) Anna Collein, ohne Gewerbe, die beiden zuletztgenannten noch minderjährig und durch ihren Vormund Geschäftsagent Heisel dahier vertreten,

4) Ludwig Collein,

.5) Josephine Collein, diese beiden ebenfalls minderjährig und vertreten durch ihre Vormünderin Karolina Gutting, Wwe. II. Ehe von Ludwig Collein in Rheinhausen wohn⸗ haft, Schuldner, eingeleiteten Vertheilungsverfahren ist Vertheilungstermin auf Mittwoch, den 17. Ja⸗ nuar 1894, Vormittags 10 Uhr, im Sitzungs⸗ saale des Königlichen Amtsgerichts dahier anberaumt.

Zu diesem Termine wird der abwesende Schuldner Peter Collein unter dem Rechtsnachtheile des Aus⸗ schlusses mit seinen Einwendungen gegen den ent⸗ worfenen oder im Termine berichtigten Vertheilungs⸗ plan und die darin aufgenommen Forderungen hier⸗ mit vorgeladen, mit dem Beifügen, daß der Entwurf des Vertheilungsplanes während der letzten zwei Wochen vor dem Vertheilungstermine auf diesseitiger Gerichtsschreiberei zur Einsicht aufliegt.

Speyer, den 28. November 1893.

Königliche Amtsgerichtsschreiberei. Klein, Kgl. Secretär. [19943] Aufgebot.

Auf Antrag des Einjährig⸗Freiwilligen Rudolf Kühl in Erlangen und Gen. wird das Aufgebots⸗ verfahren zum Zweck der Kraftloserklärung nach⸗ stehend bezeichneter Meininger 7 Gulden⸗Loose: Serie 02002 Nr. 20, Serie 03727 Nr. 49, Serie 04191 Nr. 48, Serie 04284 Nr. 27 und Serie 06773 Nr. 50, hiermit eröffnet. Aufgebotstermin wird auf den 2. Januar 1894, Vormittags 11 Uhr, anberaumt.

Die etwaigen Inhaber der genannten Loose werden aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermin ihre Rechte bei dem unterfertigten Gerichte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls deren Kraftsloserklärung erfolgen wird.

Meiningen, den 9. Juni 1893.

8 Herzogl. S. Amtsgericht. Abth. II.

Bernhardt. [49859] Aufgebot.

Die Erben des am 10. Dezember 1885 zu Win⸗ decken verstorbenen Johann Heinrich Diegel

I. sein Sohn Jacob Diegel I.,

II. die Kinder seiner am 1. Januar 1874 ver⸗ storbenen, mit Michael Zeh zu Hanau verheirathet gewesenen Tochter Anna Dorothea, geb. Diegel, als

a. Jacob Zeh, b. Heinrich Zeh, c. Johannes Zeh, d. Margarethe Zeh, Ehefrau Roediger, e. Dr. med. Wilhelm Carl Zeh, f. Franz Wilhelm Zeh, g. Jo⸗ hann Michael Ferdinand Zeh,

III. seine Tochter Margarethe Diegel, Ehefrau des Rentners Johannes Brüning zu Langendiebach,

IV. die Kinder seines am 3. Sanaer 1872 zu Wien verstorbenen Sohnes Heinrich Diegel, als: a. Heinrich Diegel, b. Wilhelmine Diegel, c. Wil⸗ helm Diegel, d. August Joseph Diegel, e. Henriette Philippine Pauline Diegel,

haben das Aufgebot der Obligation der ständischen Leihbank zu Hanau Litt. F. Nr. 1638 über 200 zu 4 % verzinslich vom 9. Mai 1876, auf den In⸗ haber lautend, beantragt.

Der Inhaber der gedachten Urkunde wird aufge⸗ fordert, spätestens in dem auf den 5. März 1894, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Aufgebotstermin seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Hanau, den 25. November 1893.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung I. 8

[49860] Aufgebot. Der Landwirth Georg Lind I. von Oberissigheim hat das Aufgebot von 3 Antheilen am städtischen Anlehen (von vom 31. Dezember 1836 B. 67, 69, 75 über je 100 Gulden beantragt. Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 5. März 1894, Vormittags 10 ¼ Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte an⸗ beraumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung der Urkunden erfolgen wird. Hanau, den 25. November 1893. Königliches Amtsgericht. Abtheilung I.

[49841] Auf Antrag des Vorstandes des Vorschußvereins zu Lüneburg e. G. wird der Inhaber der nach eid⸗ licher Versicherung der drei zur rechtsgültigen Ver⸗ tretung des Vereins berechtigten Vorstandsmitglieder seit dem September 1891 verloren gegangenen Stücke zu folgenden Pfandbriefen der Deutschen Grundereditbank zu Gotha:

Abtheilung I. Ser. 906 Nr. 18 120,

907 Nr. 18 121,

1071 Nr. 21 403,

2164 Nr. 43 263

à 300 ℳ, zu 3 ½ % verzinslich, und alle diejenigen, welche Eigenthumsrecht oder Ansprüche irgend welcher Art auf diese Stücke haben, hierdurch aufgefordert, ihre Rechte auf diese Stücke spätestens in dem bei dem unterzeichneten Gerichte auf den 1. August 1896, Vormittags 10 Uhr, anstehenden Auf⸗ gebotstermine anzumelden und eventuell die Stücke vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der⸗ selben erfolgen wird.

Gotha, am 24. November 1893.—

Herzogl. S. Amtsgericht. I

Fleischhauer. 8 [49852] Aufgebot.

Folgende Urkunden: 3

1) das Quittungsbuch der Kreissparkasse zu Dessau Nr. 43 093 über 205 ℳ, für den Bier⸗ fahrer Leopold Schüler aus Rehsen,

2) die als Forderungsdocument für den Rentier Friedrich Albrecht in Jonitz ausgefertigte Schuld⸗ und Pfandverschreibung des Arbeiters Franz Bebber in Jonitz d. d. Dessau, den 31. März/ 10. April 1886 über 3000 ℳ, jetzt noch 2400 ℳ, eingetragen auf dem im Grundbuche von Jonitz, Band III., Blatt 50 geführten Gartengrundstück,

3) die als Forderungsdocument für die verehel. Henriette Becker, geb. Möbes, in Alten ausgefertigte Schuld⸗ und Pfandverschreibung des Handarbeiters Wilhelm Becker, daselbst, d. d. Dessau, den 31. Juli 16. September 1875 über 900 Illaten, einge⸗ tragen auf dem im Grundbuche von Alten, Band II. Blatt 4 geführten Hausgrundstück in der Linden⸗ straße, Pol. Nr. 42,

4) der als Forderungsdocument für den Halb⸗ spänner Friedrich Sachtler in Alten ausgefertigte Kaufcontract vom 25. November / 18. Dezember 1865 über 1200 rückständige Kaufgelder, einge⸗ tragen auf dem durch diesen Kaufvertrag von dem Landwirth Friedrich Sachtler in Alten erworbenen, im Grundbuche von Alten Band I. Blatt 8 geführten Halbspännergut

sind abhanden gekommen und haben:

zu 1) der Bierfahrer Leopold Schüler in Rehsen,

zu 2) der Gutsbesitzer Friedrich Albrecht in Fisch⸗ beck, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Döring in Dessau, 8

zu 3) die Erben der verehel. Henriette Becker, geb. Veehes, vertreten durch den Justizrath Freyberg in Dessau,

zu 4) der Ortsschulze Friedrich Sachtler in Alten, vertreten durch den Justizrath Freyberg in Dessau,

zum Zwecke der Kraftloserklärung der Urkunden die Einleitung des Aufgebotsverfahrens beantragt.

Diesen Anträgen ist stattgegeben und wird hier⸗ durch Aufgebotsterminm auf Dienstag, den 23. Januar 1894, Vorm. 10 Uhr, an hiesiger Amtsgerichtsstelle, Zimmer Nr. 4, anberaumt, Die etwaigen Inhaber der oben bezeichneten Urkunden werden hiermit zum genannten Termin mit der Aufforderung geladen, spätestens in diesem Termine ihre Rechte und Ansprüche anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung derselben erfolgen wird.

Dessau, den 27. November 1893.

HKerzoglich Anhaltisches Amtsgericht.

(gez.) Gast.

8 Ausgefertigt:

Dessau, den 27. November 1893.

Der Gerichtsschreiber des Herzoglichen Amtsgerichts:

(L. S.) Schumann, Secretär.

[43885] Aufgebot.

Die minderjährigen Kinder des verstorbenen Gast⸗ wirths Johann Philipp Carl Stein aus Würzburg, nämlich Franz und Ottilie Stein, vertreten durch ihren Vormund, den Bankier Eduard Stein von da, haben das Aufgebot der Police Nr. 28 996 der Providentia, Frankfurter Versicherungs⸗Gesellschaft dahier, ausgestellt über 4000 Thaler und zahlbar bei dem Tode des genannten Vaters des Antragstellers beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf den 22. Mai 1894, Vormittags 10 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 29, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung der Urkunde erfolgen wird.

Frankfurt a. M., den 26. Oktober 1893.

Das Königliche Amtsgericht. IV. [4947] Aufgebot.

Die Ehefrau des Lehrers Carl Johanns, Alma Friederike Johanna, geb. Behrmann, in Varel (Oldenburg) hat das Aufgebot der angeblich verloren gegangenen Police der „Deutschen Lebens⸗ Pensions⸗ und Fenter Bersieernge Gzeelschaß auf Gegen⸗ seitigkeit“ in Potsdam (jetzt genannt Deutsche Lebensversicherung Potsdam“) Nr. 18 725 vom 13. Mai 1878, lautend über die von dem Restaura⸗ teur Anton Heinrich August Friedrich Behrmann zu Varel auf das Leben seiner am 10. Juli 1869 ge⸗ borenen Tochter Alma Johanna Behr⸗ mann genommene Versicherung von 1000 ℳ, zahl⸗ bar am 10. Juli 1893, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 4. Januar 1894, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Lindenstr. 54/55, 1 Treppe, Zimmer 10, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ürkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er⸗ folgen wird. otsdam, den 13. April 1893.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung I.

[8896] Aufgebot. Auf Antrag der Wittwe Mathilde Försterling, Feb. Rose, in Kroppenstedt, vertreten durch den echtsanwalt Dr. Fehling in Lübeck, wird der unbe⸗ kannte Inhaber des von der Deutschen Lebens⸗ versicherungs⸗Gesellschaft in Lübeck am 7. August 1889 über die Verpfändung der 8 das Leben des Kaufmannes Ernst Friedrich Wilhelm Försterling in Kroppenstedt lautenden Police Nr. 48508 aus⸗ Depositalscheines, welcher abhanden ge⸗ ommen ist, aufgefordert, seine Rechte und Ansprüche auf denselben spätestens in dem auf Freitag, den

26. Januar 1894, Vormittags 11 Uhr, angesetzten Aufgebotstermin bei dem unterzeichneten

Gerichte anzumelden, auch die Urkunde vorzulegen, vehr cee dieselbe für kraftlos erklärt werden wird. Lübeck, den 29. April 1893. Das Amtsgericht. Abtheilung I.

[11674] Aufgebot. 8 Auf Antrag der Wittwe Marie Bethge, geb. Sperlich, in Wüstegiersdorf, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Fehling in Lübeck, wird der un⸗ bekannte Inhaber der von der Deutschen Lebens⸗ Versicherungs⸗Gesellschaft in Lübeck, General⸗Agentur Breslau, Agentur Wüstegiersdorf, im Jahre 1893 ausgestellten Prämienquittung Nr. 15 381 über die Zeit vom 25. Februar 1893 bis zum 24. Mai 1893 bezahlte Prämie von Ct.⸗Thlr. 2.22.6 oder 8,25 für die auf das Leben des J. A. Bethge

in Feha, i. S. laut Police Nr. 20 076 ge⸗ er

schlossene sicherung, welche abhanden gekommen ist, aufgefordert, seine Rechte und Ansprüche auf die⸗ selbe spätestens in dem auf Sonnabend, den 27. Januar 1894, Vorm. 10 ½ Uhr, an⸗ gesetzten Aufgebotstermine bei dem unterzeichneten Gerichte anzumelden, auch die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls dieselbe für kraftlos erklärt werden wird. Lübeck, den 15. Mai 1893. Das Amtsgericht. Abtheilung I.

[43890 Aufgebot.

Es haben das Aufgebot nachstehender ngeblich verloren gegangener Urkunden beantragt:

1) der Häusling Johann Wischoff zu Ahlften, Kreis Soltau, der am 1. November 1891 über 300 nebst 3 % jährlichen Zinsen auf einen Namen ausgestellten Schuldverschrei⸗

bung der Sparkasse Fallingbostel Litt. G. Nr. 5164,

2) die Haustochter Doris Meyer zu Dorfmark

dder am 22. Oktober 1887 auf ihren Namen

über 60 nebst 3 % jährlichen Zinsen aus⸗ gestellten Schuldverschreibung der Sparkasse Fallingbostel Litt. A. Nr 4298,

3) der Pächter Dietrich Hogrefe zu Fulde, als legiti⸗ mirter Erbe weil. Arbeiters Heinrich Friedrich

Hogrefe zu Hünzingen, der auf den Namen des letzteren am 4. Oktober 1890 über 900

nebst 3 % jährlichen Zinsen ausgestellten Schuldverschreibung der Sparkasse Falling⸗ bostel Litt. G. Nr. 3975.

Die Inhaber dieser Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem damit auf Mittwoch, den 6. Juni 1894, Vormittags 10 Uhr, anbe⸗ raumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls auf An⸗ trag der Berechtigten die Kraftloserklärung der Urkunden eerfolgen wird.

Walsrode, den 27. Oktober 1893.

Königliches Amtsgericht. II.

[49851] Aufgebot.

I. Die verehelichte Schuhmachermeister Anna Lippold, geb. Stiehler, die unverehelichte Louise Stiehler, der Glasermeister Franz Stiehler, der Schneidermeister Albert Stiehler, und die minder⸗ jährigen Geschwister Stiehler, Otto und Martha, vertreten durch ihren Vater, den Kammacher Franz, Albert Stiehler, sämmtlich in Naumburg a. S., haben das Aufgebot des angeblich verloren gegan enen, auf den Namen der Geschwister Anna, Louise, Sng Albert, Otto und Martha Stiehler in Naumburg a. S. lautenden Einlagebuches Nr. 9543 des Naum⸗ burger Bankvereins, über 1350 ℳ,

II. der Oekonom Friedrich Frenzel in Hohndorf hat das Aufgebot des angeblich verloren egangenen auf seinen Namen lautenden Sparkrenhe der städtischen Sparkasse zu Naumburg a. S. Nr. 34 161 über 500 beantragt. Die Inhaber des Einlage⸗ bezw Sparkassenbuchs werden aufgefordert, spätestens i dem Aufgebotstermine am 30. Mai 1894, Vor⸗ mittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 48, ihre Rechte anzumelden und das Einlagebuch resp. Sparkassenbuch vorzulegen, widrigen falls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird

Naumburg a. S., den 13. November 1893.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung IV.

[49854] Aufgebot.

Das Sparkassenbuch der städtischen Sparkasse zu Krappitz Nr. 462 über 131,80 ℳ, ausgefertigt für die katholische Kirchkasse zu Ottmuth, ist an⸗ verloren gegangen und soll auf Antrag der Figenthümerin zum Zwecke der neuen Ausfertigung amortisirt worden. Es werden daher die Inhaber des Buches aufgefordert, spätestens im Aufgebots⸗ termine am 23. Juni 1894, Mittags 12 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht ihre Rechte anzu⸗ melden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.

Krappitz, den 25. November 1893.

Königliches Amtsgericht.

[49848] Aufgebot.

Das Sparkassenbuch der städtischen Sparkasse zu Osterode, Ostpr., Nr. 1394, ursprünglich lautend über 506 21 für Friedrich, Michael und Adam Piskorz, zuletzt noch nach Bestand vom 1. April 1893 über 272 61 Antheil des Friedrich Piskorz, ist angeblich verloren gegangen und soll auf den Antrag des jetzt alleinigen Eigenthümers, des Schneidergesellen Friedrich Päskorz in Guben, zum Zwecke der neuen Ausfertigung amortisirt werden. Es wird daher der Inhaber des 8 neten Buches aufgefordert, spätestens im Aufgebots⸗ termine den 9. Juli 1894, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht (Zimmer 1) seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, öö die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.

Osterode, Ostpr., den 20. November 1893.

Königliches Amtsgericht

1186 3 1

Der Zimmermeister Chr. Egert zu Schönberg, als väterl. Vormund seines minderjährigen Sohnes Nicolaus Wilhelm, hat das Aufgebot des bei dem im Mai 1889 bei ihm stattgehabten Brande angeb⸗ lich verloren gegangenen Einlagebuches Nr. 2195 der