1893 / 294 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 09 Dec 1893 18:00:01 GMT) scan diff

von Robert Franz zum Vortrag gewählt hatte. Wiederum war es der Reiz ihrer in allen Lagen gleich wohlklingenden Stimme, so⸗ wie ihre tief empfindende und anmuthsvolle Ausdrucksweise, welche rauschendem Beifall und

die zahlreich erschienenen Zuhörer zu 3 b blmnis. Ganz besonders gesielen die Lieder „Aus meinen großen Schmerzen“, „Es hat die Rose sich beklagt . „Herbstsorge“, „Sterne mit den goldnen Füßchen“, „Rosmarin“, das in englischer Sprache gesungene „This and that“, sowie „Die Haide ist braun“ und „Widmung“. Die Begleitung, die bei den Liedern von Franz stets einen fein durchgebildeten Künstler verlangt, hatte Herr Professor Herrmann aus New⸗York übernommen und trug hier⸗ durch zum Gelingen der Vorträge sehr wesentlich bei.

Im Königlichen Opernhause wird morgen als 3. Abend des Richard agner⸗Cyklus „Lohengrin“ unter Kapellmeister Sucher's Leitung gegeben. Am Montag gehen „Cavalleria rusticana“ und „Das goldene Kreuz“ in Scene. Am Mittwoch wird nach längerer Pause neu einstudirt Gounod's „Margarethe“ gegeben. Bei dieser Gelegenheit gelangt zum ersten Mal das von Gounod zehn Jahre nach der ersten Aufführung im Pariser Theatre lyrique für die Große Oper componirte Bacchanal zur Dar⸗ stellung; außerdem sind zahlreiche gestrichene Stellen in der Partitur wiederhergestellt und die im Auslande allgemein gefungene Arie Valentin's eingefügt. 8

Im Königlichen Schauspielhause gelangt morgen Der Kaufmann von Venedig“, am Montag „Ein Sommernachtstraum“

it Mendelsfohn’s Musik zur Aufführung. 8

Im Deutschen Theater wird morgen „College Crampton“ gegeben, am Montag findet eine Wiederaufnahme von Halm's „Sohn der Wildniß“ mit Teresina Geßner als Parthenia und Ernst Pitt⸗ schau als Ingomar statt. Der weitere Wochenspielplan ist folgender⸗ maßen festgestellt: Dienstag „Der Talisman“, Mittwoch „Der Weg zum Herzen“, Donnerstag „Der Talisman“, Freitag „Die Jüdin von Toledo“, Sonnabend „Der Talisman“. 1 .“

Im Berliner Theater kommt das Wichert'sche Schauspiel „Aus eignem Recht“ mit Ferdinand Suske in der Rolle des Großen Kurfürsten und mit Arthur Kraußneck als Schöppenmeister Rhode am Montag, Mittwoch und Freitag (16. Abonnements⸗Vorstellung) zur Darstellung. Morgen findet eine Gesammtdarstellung der Wallen⸗ stein⸗Trilogie statt; Nachmittags gehen „Wallenstein’s Lager“ und „Die Piecolomini’ in Scene, während als Abendvporstellung „Wallenstein's Tod“ folgt; sowohl in den „Pieccolomini“ als im Schlußdrama wird die Rolle des Wallenstein von Ludwig Barnay dargestellt. Der Donnerstag bringt mit Ludwig Barnay in der Titel⸗ rolle eine Wiederholung des „Hamlet“, und am Sonnabend geht zum ersten Male in dieser Spielzeit Shakespeare's Lustspiel „Viel Lärm um Nichts“ in Scene; Beatrice und Benedict werden von Margarethe Tondeur und Ludwig Barnay gegeben. Für Dienstag ist Moser’'s „Veilchenfresser“ angesetzt.

Das Lessing⸗Theater bringt am Sonntag, 17. d. M., die Novitäten Der e Thomas“, Schwank in drei Acten von Carl Laufs und Wilhelm Jacoby und „Ein Millionär a. D.“, Lust⸗ spiel in einem Act von Labiche und Legouvé, mit Else Lehmann als Debüt. Friedrich Mitterwurzer beschließt sein Gastspiel, das fünfzehn Abende umfaßt hat, am Dienstag in Paul Lindau's Schauspiel „Der Andere“, während am Freitag „Großstadtluft“ gegeben wird. Eleonora Duse giebt in der neuen Woche ihren fünften, sechsten, siebenten und achten Gastspiel⸗ Abend, und zwar spielt die Künstlerin am Montag „Heimath“, am Mittwoch „Cavalleria rusticana“ in Verbindung mit Goldoni’'s Lustspiel „La Locandiera“, am Donnerstag „Fédora“ und, am Sonnabend „Heimath“. Der Vorverkauf für sämmtliche angekändigten Gastspiel⸗Abende findet täglich an der Vormittagskasse statt.

Die Einnahme für die morgen Mittag 12 Uhr im Residenz⸗ Theater stattfindende Aufführung von „Odette“ mit Frau Sarolta Hoffmann in der Titelrolle ist zu einem wohlthätigen Zweck bestimmt.

Im Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theater wird bis einschließlich nächsten Freitag „Der Bettelstudent“ gegeben.

Ilka von Palmavy, welche seit einigen Tagen in Wien weilte, ist nach Berlin zurückgekehrt und tritt im Theater Unter den Linden wieder als Nanki Poo im „Mikado“ auf. Morgen Nachmittag 3 Uhr findet eine Vorstellung zu halben Kassenpreisen statt, in welcher die Operette * e und das Ballet „Im Park von Sans⸗ souci“ zur Aufführung gelangen.

Im Central⸗Theater werden des nahen Weihnachtssestes wegen morgen und am 17. d. M. die Sonntags⸗Nachmittags⸗Vor⸗ stellungen ausfallen. Die Posse „Die eiserne Jungfrau“ bleibt vor⸗ läufig auch weiter auf dem Spielplan. 1u

Das Programm des Concerts, welches der Violinvirtuofe Theodor Krelle am 12. d. M. im Saal Bechstein per⸗ anstaltet, bringt von Kammermusikwerken Bach's Sonate für Violine, Flöte und Klavier aus dem „Musikalischen Opfer“ und ferner das Trio für Pianoforte, Violine und Waldhorn von Brahms; die Mit⸗ wirkung übernehmen die Herren Professor Dr. Ernst Jedliezka (Klavier), Königlicher Kammermusiker Emil Prill (Flöte) und Hugo Rüdel (Horn). —. Der Pianist Fritz Masbach übernimmt in dem Concert der Sängerin Frau Anna Jensen⸗Mehlhausen in der Sing⸗ Akademie an demselben Abend die Mitwirkung mit Chopin’'s Fis- dur Nocturne, der ‚Forelle’ von Schubert⸗Liszt, Beethoven'’s Cis-moll Sonate, Rubinstein's „Kammenoi⸗Ostrow“ und Liszt's XII. Rhapsodie. 1

Die Verausgabung der Karten zu den am 15., 16. und 17. d. M., Mittags 12 ¾ Uhr, im Sgal Bechstein stattfindenden Klavier⸗ vorträgen von Anton Rubinstein findet für die Namen mit den Anfangsbuchstaben A—- G am Montag, mit den Anfangsbuchstaben H —P am Dienstag, mit den Anfangsbuchstaben O— Z am Mittwoch an der Kasse des Saal Bechstein, Linkstr. 42, statt, und zwar in der Zeit von Vormittags 11 ½ Uhr bis Nachmittags 2 ½ Uhr.

Der Schauspieler Gustav Baade vom Berliner Theater ist am 6. d. M. hierselbst gestorben. Geboren 1832, hat der Verstorbene hier seit dem Jahre 1856 am hiesigen Stadt⸗Theater, am Wolters⸗ dorf⸗Theater und seit der Eröffnung des Berliner Theaters an dieser

Stätte als Chargen⸗Darsteller gewirkt.

Mannigfaltiges.

Danzig. Um einem langersehnten Wunsche weiter Kreise der Bürgerschaft Rechnung zu tragen, wird gegenwärtig das endgültige Project für die Erbauung einer Markthalle auf dem Dominkkaner⸗ platz ausgearbeitet, welches demnächst der Stadtverordne ten⸗Versamm lung zur Beschlußfassung vorgelegt werden soll.

München. Die elektrische Straßenbeleuchtung in München ist seit 1. Dezember im Betrieb. Vorläufig erstreckt sie sich nach dem Bericht des „Centr⸗Bl. d. Bauv.“ allerdings nur auf die Hauptstraßen und Plätze der inneren Stadt, doch i eine all⸗ mähliche Ausdehnung auf die ganze Stadt in Aussicht genommen. Im ganzen brennen bis jetzt 210 Bogenlampen zu 10 Amp. und 66 zu 5 Amp. Die nöthige Kraft wird durch Turbinen in zwei Brunnen⸗ häusern an der Isar, dem Muffatwerk und dem Westenriederwerk, erzeugt, von denen ersteres über 200, letzteres über 70—75 Pferde⸗ kräfte verfügt. Im Muffatwerk versehen zwei 100 pferdige Dvnamo⸗ maschinen den Betrieb, während zwei 40pferdige Dynamos in Re⸗ serve stehen. Außerdem ist als Kraftreserve eine 200 pferdige Dampfmaschine aufgestellt. Im Westenriederwerk arbeiten für ge⸗ wöhnlich zwei 40 pferdige Dynamomaschinen und eine dritte steht in Reserve. Die Leitungen sind unterirdisch verlegt und bestehen aus Bleikabeln mit Eisenbandbewehrung. Angeschlossen an die Straßenbeleuchtungsanlage ist auch das Rathhaus, in welchem nebst einem Vertheilungsbrett eine Accumulatorenbatterie aufgestellt ist. Diese wird tagsüber und nach Mitternacht, wenn die Hälfte der Straßenlampen ausgeschaltet ist, von beiden Werken geladen und versieht die 1800 Glühlampen, mit denen das Rathhaus beleuchtet ist, mit elektrischer Kraft. Die Anlage ist von der Elektricitäts⸗ Actiengesellschaft vormals Schuckert u. Co. in Nürnberg ausgeführt worden. 8

Pest, 9. Dezember. Der „Magyar Ujsag“ meldet aus Oeden⸗ burg: Als der Erzherzog Otto gestern vom Scheibenschießen heimkehrte, entlud sich während einer Manipulation die Pistole, wobei die Kugel in den linken Oberarm eindrang, ohne jedoch den Knochen zu beschädigen. Die Kugel wurde sofort herausgezogen. Nach den neuesten Meldungen ist der Erzherzog nicht bettlägerig und sein Be⸗ finden sehr günstig.

Wetterbericht vom 9. Dezember, 8 Uhr Morgens.

Wegener.

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Wind. Wetter.

Temperatur in 0 Celsius 50 C. = 40R.

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wolkig Uhr.

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Belmullet.. Aberdee. Christiansund Kopenhagen. Stockholm Haparanda. St. Petersbg. Moskau. Cork, Queens⸗ erbourg. Srlt.... nburg. mineürde Neufahrwasser Memel... Münster. Karlsruhe.. Wiesbaden München.. Chemnitz.. Berlin... Eeh... Fresslauu 758 Ile d'Aix.. gJbeXX“X“ 1 heiter 3 bedeckt

Uebersicht der Witterung.

Das barometrische Minimum im Nordwesten ist nordwärts fortgeschritten, sodaß der Luftdruck auf den Britischen Inseln wieder zugenommen hat, auf den Hebriden in den letzten 14 Stunden um 15 mm. Eine Theildepression, welche für unsere Gegenden demnächst Regenwetter bringen dürfte, liegt über Frankreich. Das barometrische Maximum im Innern Rußlands hat sich wenig verändert. Bei meist schwachen bis starken, vorwiegend südlichen Winden, ist das Wetter in Deutschland meist trübe, ohne nennenswerthe Niederschläge; das nordwestliche Deutschland ist frostfrei, in den übrigen Gebiets⸗ theilen herrscht ziemlich kalte Witterung, aus Central⸗ und Südrußland wird strenge Kälte ge⸗

neldet. 8 228 Deutsche Seewarte. Theater⸗Anzeigen.

Königliche Schauspiele. Sonntag: . 259. Vorstellung. Richard Wagner⸗ Cyelus. 3. Abend. Lohengrin. Romantische Ovrer in 3 von Ri 5 63,ö5 In Scene vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dirigent: 1. Sucher. (Lobengrin: Herr Emil Götze, Königlicher Kammersänger, als Gast.) An⸗ fang 7 Uhr. Schauspielhaus. 155. Vorstellung. Der Kauf⸗ mann von Benedig. Komödie in 5 Aufzügen n Shakespeare, übe 88 von A. W. v. Schlegel.

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Anfang 7 Uhr. Opernhaus. rethe.

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Rheingold.

Gast.) Cyelus. zember: Siegfried.

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2 ½ Uhr: lomini.

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Anfang 7 Uhr. (Heimath).

Dienstag:

Vorverkauf . EE vom Regisseur Max Eruke. Nersr S mvedric

Mon Opernhaus. 260. Vorstellung. Ca⸗ valleria rustlceana (Bauern⸗Ehre). Over in 1 Aufzug von Pietre Mascagni. Tet nach dem gleichnamigen Volkzstück von Seene gesetzt vom isseur Tetzlaff. Diri⸗ axt⸗ meister Dr. Das goldene mreuz. Ovper in 2 Acten von Jgnaz Text

nach dem Französischen von H. S. von Mosenthal. Tanz von Pöft Taglioni. Dirigent: Musikdirector Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 156. Vorstellung. Ein Sommer⸗ nachtstraum von William Shakespeare, übersetzt von August Wilhelm von Schlegel. elix Mendelssohn⸗Bartholdy. 1z vo⸗ In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Pfüt Dirigent: 89

Dienstag: Opernhaus. 261. Vorstellung. Richard Wagner⸗Cyelus. ind In 3 Acten von Richard Wagner. Diri⸗ gent: Kapellmeister Dr. Muck. Schauspielhaus. 5 Käthe. Lustspiel in 4 Aufzügen von Hans Olden. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube.

Mittwoch: Neu einstudirt: Marga⸗ (Faust: Herr Emil Götze, Königl. Kammer⸗ sänger, als Gast.) Donnerstag: Richard Wagner⸗ 5. Abend. Nürnberg. (Walther von Stoltzing: 2 Götze, Königl. Kammersänger, als Gast.) Anfang 1 Freitag: 5. Königlichen Kapelle. abend: Richard Wagner⸗Cyelns. 6. Abend. Das Sonntag: Herr Emil Götze, Königlicher Kammersänger, als Am 18. Dezember:

7. Abend. Richard Wagner⸗Cyelus. Anfang 6 ½ Uhr. Am 22. Richard Waguner⸗Cyelus.

Schauspielbaus. (Malvolio: Herr Adolf Müller, vom Thalia⸗Theater in Hamburg, als Gast.) hooper. Haunele.

Sonnabend: Fiesco. Müller vom Thalia⸗Theater in Hamburg, als Gast.) Sonntag: Die Ahrenshooper.

Crampton. Anfang 7 Uhr. Montag: Der Sohn der Wildniß. Dienstag: Der Talisman. Mittwoch: Der Weg zum Herzen. Die Tageskasse ist von 10—1 Uhr geöffnet.

Berliner Theater. Wallenstein’s Lager. Abends

Lessing-Theater. Sonntag: Vorletztes Gast⸗ spiel von Friedrich Mitterwurzer. Zum 1. Male: Stücken Friedrich Mitterwurzer als Gast.) Montag: 5. Duse⸗Abend.

„Die Der Andere. Friedrich Mitterwurzer.)

Abend an der Tageskasse. V Wilhelmstüotische⸗ von Carl Millöcker. Regie: Herr Unger. Dirigent:

Herr Kapellmeister Federmann. Montag: Der

In Vorbereitung:

Acten. Musik von Louis

Musik von burg. von Emil Odette. Sardou.

8 Sonntag: Tanz Anfang 12 Uhr. dusikdirector Wegener. Anfang

4. Abend. Tristan und Zum 3. Male: Dramenstoff. Anfang 6 ½ Uhr.

Die kluge

157. Vorstellung.

Sonntag:

94. Male: Jugend.

Die Meistersinger von

Herr Emil Anfang 7 ½ Uhr.

Lautenburg.

Symphonie⸗Abend der . Anfang 7 ½ Uhr. Sonn⸗ Margarethe. (Faust:

8 und Requisiten:

Raben.

Richard Wagner⸗ 5 8 und großem Ballet.

Die Walküre. Am 20. De⸗ 8. Abend. Dezember: 9. Abend. Götter⸗ Anfang 6 ½ Uhr.

Mittwoch:

stellung. Robinson Crusoe. Was ihr wollt!

Donnerstag: Die Ahrens⸗ preifen. Freitag: Die kluge Käthe. Hierauf: Im (Muley Hassan: Herr Adolf Divertissement. Hannele. Gastspiel Operette in ⸗2

x. Sonntag: College te Theate .“ dg von Arthur

Sullivan.

Divertissement.

Montag: Der Mikado.

Nachmittags Die Picco⸗ allenstein’s Tod.

Sonntag:

7 ½ Uhr: acobson und Benno von Adolph Ernst.

1 Mein neuer Ein Knopf. Nach Ein schlimmer Handel. (In

Sonntag: Zum 32. Male: frau.

Clairville. 7 ½ Uhr.

Casa paterna Musik von

(Letztes Gastspiel von

für den fünften bis siebenten Duse⸗ kasse von 6 ½ Uhr ab.

Mit vollständig neuer Aus⸗

attung: Der Lieutenant her See. oth.

Residenz⸗-Theater. Direction: Sigmund Lauten⸗ Wohlthätigkeits ⸗Matinéc. Schauspiel in 4 Acten von Victorien

Abend⸗Vorstellung. Zum 18. M.: Die Dragoner. Schwank in 3 Aecten von Bossu und Delavigne. In Scene gesetzt von Sigmund Lautenburg. Vorher: . Schauspiel in 1 Act von Fedor von Zobeltitz. Anfang 7 ½ Uhr.

Montag und folg. Tage: Die Dragoner.

Neues Theater (am Schiffbauerdamm 42/5). Vorletzte Woche.

74. Ensemble⸗Gastspiel des Residenz⸗

Theaters. Direction: Sigmund Lautenburg.

Ein Liebesdrama in 3 Acten

von Max Halbe. In Scene gesetzt von Sigmund

Montag und folg. Tage: Jugend.

Victoria-Theater. Bebe⸗Alliencestraße 7/8. Sonntag (heute 50 ₰⸗Sontag), mit vollständig neuer Ausstattung an Decorationen, Zum 42. Male: . Romantisches Zaubermärchen mit Gesang nfang 7 ½ Uhr. Montag: Die sieben Raben. Mittwoch, Nachmittags 3 ½ Uhr: Kinder⸗Vor⸗

Theater Unter den Linden Nachmittags 3 Uhr: Vorstellung zu halben Kassen⸗ Die Gondoliere. Operette von Sullivan. Park von Sanssonci.

Abends 7 ½ Uhr: von Ilka von Palmay. einstudirt: Zum 13. Male: Der Mikado. Burleske Acten von V. S. Gilbert. b (Nanki von Palmay.) Hierauf: Pierro⸗Gavotte. Grand pas de deux, getanzt von der Prima Ballerina Sgra. Eli Ballerino Sgr. Poggioless.

Adolph Ernst⸗Theater. Sonntag: Zum 83. Male; Charley’s Tante. Schwank in 3 Acten von Brandon Thomas. Hierauf: Die Bajazzi. Montag: Aus eigenem Recht. Anfang 7 Uhr. Bergssgecehe Posse mit Gesang in 1 Act von Ed.

Dienstag: Der Beilchenfresser. Jacobson. In Seene gesetzt

Anfang 7 ½ Uhr. Montag: Charley’s Tante. Die Bajazzi.

Montag: Die eiserne Jungfrau. Tageskasse: Vormittags von 10 bis 2 Uhr. Abend⸗

Saal Bechstein, Linkstraße 42. Sonntag, Anfang 7 ½ Uhr: Compositions⸗Abend von Max Loewengard.

Operette in

Concert-Hans, Leipzigerstraße 48. Sonntag: Karl Meyder⸗Concert. Anfang 6 Uhr. Montag: Karl Meyder⸗Concert. Anfang 7 Uhr. Symphonie⸗Concert unter freundlicher Mitwirkung des Herrn Professor Julius J. Major.

Klavier⸗Concert von Major, vorgetragen vom Componisten. Symphonie Nr. 1 G-dur von Beethoven. Suite für großes Orchester von Major, unter persönlicher Leitung des Componisten.

Circus Renz (Carlstraße). Sonntag: 2 Vor⸗ stellungen. Nachmittags 4 Uhr (ein Kind unter 10 Jahren frei): Komiker⸗Vorstellung mit eigens zur Belustigung der Jugend gewähltem Programm. Auf⸗ treten sämmtlicher Clowns mit ihren besten Nummern. Abends 7 ½ Uhr: Huldigungsgruß an Berlin. Großes Paradeschaustück mit Festspielen, Aufzügen, Solo⸗ und Ensembletänzen von 80 Damen, arrangirt vom Director Franz Renz. Außerdem: 4 arabische Schimmelhengste, als Fahnenpferde vorgeführt vom Director Fr. Renz. Concurrenzschule, geritten von Fräul. Oceana Renz und Frau Renz⸗Stark. „Cyd“, geritten von Herrn R. Renz. Die Akrobaten Gebr.: Frediani. Der urkomische Clown⸗Imitator Mr. YPbbs. Der Clown Merkel mit seinem Esel Pipifax ꝛc. Gewöhnliche Preise. Billet⸗Vorverkauf an der Cireuskasse Invalidendank, Markgrafenstraße 51a. Montag: Große Vorstellung mit neuem Programm.

Zum

2

Costumen

Die sieben

Sonntag: und beim

Ballet⸗

Familien⸗Nachrichten.

Verehelicht: Hr. Corvpetten⸗Capitän Rudolf Siegel mit Miß Vera Crowe (Düsseldorf). Hr. Siegfried von Eicke und Polwitz mit Anne⸗ Marie Gräfin Pfeil und Klein⸗Ellguth (Kreisewitz).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Landrath Hassen⸗ kamp (Aschendorf). Hrn. Hauptmann Oskar John von Freyend (Celle). Hrn. Regierungs⸗ Rath Binzer (Oppeln).

Gestorben: Hr. Sanitäts⸗Rath Dr. Rudolph Friedrich Erdmann Hausleutner (Grünberg i. Schl.). Fr. Friederike Heyden, geb. von Vagedes (Berlin). Hrn. Hauptmann a. D. Gautier von Jagwitz Sohn Ulrich Walter (Eisenach). Hr. erner Freiherr von Schele (Berlin). Verw. Fr. General Ida Gräfin zu Dohna, geb. von Gapette (Berlin). Fr. Rechtsanwalt Henriette Künitz, geb. Mayer (Berlin). Fr

Neu ein⸗ Musik Ilka

Poo: Ballet⸗

und dem Primo

Central⸗Theater. Direction: Richard Schulz. Fustiz⸗Rath Auna Babel, geb. Moele? Neisf.) Alte Jacobstraße Nr. 30.

Vorletzte Woche.

Die eiserne Jung⸗ Posse mit Gesang in 3 Acten von Charles Louis Varney.

Hr. Musik⸗Director Professor Adolf Fischer (Breslau). Hr. Pastor Georg Bornmann (Breslau).8—

und vrasee Gustav

Anfang

Redacteur: Dr. H. Klee, Director.

Verlag der Expedition (Scholz).

Theater.

Operette in Musik Vv.

Chausseestraße 25. Der Bettelstudent.

F. Zell und Richard Genée. Philharm onisches

Anfang 7 Uhr ettelstudent.

Concerte.

Philharmonie. Montag, Anfang 7 ½ Uhr: Concert. Generalmusikdirector Ernst Schuch aus Dresden. Solistin: Frau Teresa d'Albert⸗Carreüo (Kl.).

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ rnnstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

1 Sechs Beilagen

(einschließlich Börsen⸗Beilage),

und ein Prospect des Kunstverlags C. Kanf. mann zu Berlin nv., Neuenburgerstraße 4⸗

Dirigent: 8.

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der in den deutschen Münzstätten bis Ende November 1893 vor

Erste Beilage

chen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preufischen Stnats⸗Anzeiger

Berlin, Sonnabend, den 9. D

Deutsches Reich. Uebersicht

1) Im Monat November Gold münz

Silbermünzen

8 1893.

genommenen Ausprägungen von Reichsmünzen.

Kupfermünzen

Nickelmüͤnzen

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3) Gesammt⸗Ausprägung 2172 595 80oö27 227 T9]'27 D09 925T41520550079 190 555,111 755 766 181 57 78

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). November 1893 Nr. 269.

Hauptbuchhalterei des Reichs⸗Schatzamts. Biester.

51 557 491,15 12 242 369,22

Entscheidungen des Reichsgerichts.

Hat ein Konkursifex auch nur durch ein einziges Börsen⸗ differenzgeschäft übermäßige Summen verbraucht, so ist er, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, IV. Strafsenats, vom 22. Sep⸗ tember 1893, wegen Bankerutts zu bestrafen, auch wenn er durch andere Differenzgeschäfte Gewinn erlangt und dieser Gewinn den ge⸗ machten Verlust überstiegen hat.

In Bezug auf 8 562 Abs. 3 der Civilprozeßordnung: „Das (im Urkunden⸗ oder Wechselprozeß ergangene) Urtheil, welches unter Vorbehalt der Rechte ergeht, ist in Betreff der Rechtsmittel und der Zwangsvollstreckung als Endurtheil anzusehen“ hat das Reichsgericht, 1. Cipilsenats, durch Beschluß vom 4. Oktober 1893 ausgesprochen, daß ein solches unter Vorbehalt der Rechte ergangenes ürthet nicht bloß vorläufig, sondern, wie jedes rechtskräftige Urtheil, definitiv vollstreckbar ist, und daß diesem Urtheil gegenüber die Bestimmungen der §§ 651 ff. der Civilprozeßordnung, die vorläufig vollstreckbaren Urtheile, keine Anwendung inden.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Gesundheits⸗ und Sterblichkeitsverhältnisse

während des Monats Oktober 1893. Gemäß den Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts sind im Monat Oktober cr. von je 1000 Einwohnern, auf das Jahr be⸗ rechnet, als gestorben gemeldet: in Berlin 18,2, in Breslau 27,6, in Königsberg 22,5, in Köln 19,5, in Cassel 14,4, in Magdeburg 19,5, in Stettin 27,6, in Altona 16,1, in Hannover 18,4, in Frankfurt a. M. 14,9, in Wiesbaden 14,7, in München 25,5, in Nürnberg 20,6, in Augsburg 21,4, in Dresden 18,6, in Leipzig 17,7, in Stuttgart 18,y9, in Karlsruhe 13,5, in Braunschweig 16,5, in Hamburg 17,7, in Straß⸗ burg 18,2, in Metz 13,3, in Amsterdam 15,8, in Brüssel 17,4, in Budapest 24,0, in Christiania 15,6, in Dublin 23,1, in Edinburg 17,5, in Glasgow 19,3, in Kopenhagen 15,7, in Krakau 0g Liverpool 24,5, in London 18,1, in Lyon 16,5, in Moskau 28,0, in Odessa 25,4, in Paris 17,0, in St. Petersburg 27,8, in Prag 24,3, in Rom (Septbr.) 17,0, in Stockholm 16,2, in Triest 24,9, in Turin (Septbr.) 15,3, in Venedig 14,8, in Warschau 27,0, in Wien 18,6, in New⸗York 19,5. (Für die nichtdeutschen Städte ist der Zeitraum Wochen, vom 1. bis 28. Oktober inecl., zusammengefaßt worden.

Der Gesundheitszustand im Monat Oktober war in der überwiegenden Mehrzahl sowohl der deutschen wie der nicht deutschen größeren Städte ein noch günstigerer als im voran⸗ gegangenen September und auch die Sterblichkeit zeigte eine noch weitere Abnahme. Die Zahl der deutschen Orte mit sehr geringer Sterblichkeit (mit einer Sterblichkeitszister von noch nicht 15,0 pro Mille und Jahr) stieg auf 34 von 15 im September, und erfreuten sich einer solch kleinen Sterblichkeit Altendorf, Barmen, Bockenheim, Celle, Erfurt, Essen, Frankfurt a. M., Hanau, Hildesheim, Cassel, Kolberg, Krefeld, Minden, Mühlhausen i. Th., Neunkirchen, Ohligs, Osna⸗ brück, Recklinghausen, Saarbrücken, Siegen, Trier, Wesel, Wiesbaden, Bamberg, Kaiserslautern, Pirmasens, Ludwigsburg, Freiburg i. B., Karlsruhr, Darmstadt, Offenbach, Schwerin i. M., Lübeck, Metz und von nicht deutschen Städten Venedig. Die Zahl der deutschen Orte mit hoher Sterblichkeit (über 35,0 pr. M.) war die gleiche wie im Vormonat 4, nämlich Halberstadt, Kattowitz, Langenbielau und Za⸗ borze. Das Sterblichkeitsmaximum, das im September 47,4 betrug, erreichte im Oktober Langenbielau mit 55,5 pr. M. u. J. die Zahl der deutschen Orte mit günstiger Sterblichkeit (Sterblichkeits⸗ ziffer bis 20,0 pro Mille) stieg von 78 im September auf 85 im Oktober und wollen wir aus der Zahl derselben hier nur Aachen, Altona, Berlin, Bielefeld, Bonn, Charlottenburg, Düsseldorf, Duis⸗ burg, Elberfeld, Hannover, Kiel, Köln, Kreuznach, Magdeburg, Memel, Potsdam, Thorn, Amberg, Fürth, Speyer, Dresden, Leipzig, Plauen, Zittau, Cannstatt, Gmünd, Heilbronn, Stuttgart, Ulm, Mannheim, Mainz, Rostock, Eisenach, Weimar, Braunschweig, Gotha, Dessau, Bremen, Mülhausen i. E., Straßburg i. E., Hamburg und von nichtdeutschen Städten: Amsterdam, Brüssel, Christiania, Edin⸗ burg, Glasgow, Kopenhagen, London, Lyon, Paris, Stockholm, Wien und New⸗York nennen. Auch die Zahl der deutschen Orte mit mäßig hoher Sterblichkeit (bis 23,0 pr. M.) war fast die gleich große wie im Vormonat 45 und erwähnen wir aus der Zahl derselben hier nur Brandenburg, Dortmund, Flensburg, Halle, Königsberg, Liegnitz, Nordhausen, Augsburg, Nürnberg, Passau, Würzburg, Bautzen, Freh⸗ berg i. S., Meißen, Zwickau, Heidelberg, Oldenburg u. Colmar i. E. Die Betheiligung des Säuglingsalters an der Gesammtsterblichkeit war fast allgemein und meist erheblich vermindert. Von je 10 000 Lebenden starben, aufs Jahr berechnet, in Berlin 55, in Dresden und Stuttgart je 60, in Hamburg 61, in München 123 Säuglinge. Diese erhebliche Abnahme der Säuglingssterblichkeit wurde durch das all⸗

seltenere Vorkommen von acuten Darmkrankheiten

gemein 8 bervaegeefen. die auch meist in seltenerer Zahl als im Vormonat zum

Tode führten, sodaß in fast allen Großstädten die Zahl der durch diese Krankheitsformen bedingten Sterbefälle der normalen entsprach; nur in Glauchau, Straßburg und Krakau war die Zahl der letzteren eine etwas größere als im September. In den höheren Alters lassen war die Sterblichkeit eine etwas größere als im Vormonat. Es zeigten sich namentlich in der zweiten Hälfte des Monats acute Entzündungen der Athmungsorgane mit tödtlichen Ausgängen häufiger, die in Aachen, Altona, Berlin, Breslau, Danzig, Elberfeld, a. M., Halle, Köln, Magdeburg, Augsburg, München, Nürnberg, Hamburg, Amsterdam, Christiania, London, Lyon, Paris, Prag, Stockholm, Triest, Wien, New⸗York u. a. O. auch mehr Opfer als im September forderten. Erkrankungen an Grippe kamen zu Ende des Monats gleichfalls häufiger zum Vorschein; doch kamen Todesfälle davon aus Berlin, Frankfurt a. O., Dresden, Moskau ver⸗ einzelt, aus London in 26 Fällen zur Anzeige. An Lungenschwind⸗ sucht war die Zahl der gemeldeten Todesfälle gleichfalls etwas größer als im September.

Die Nachrichten über die Verbreitung der Cholera lauteten im allgemeinen günstiger. Im Deutschen Reich blieb das Vorkommen der Cholera meist ein beschränktes und war zu Ende des Monats fast nur ein vereinzeltes. Im Od ergebiet kamen Cholerafälle besonders um Mitte des Monats in Stettin und im Kreise Randow häufiger zum Vorschein zaus ersterer Stadt kamen bis 28. Oktober 70 Erkrankungen mit 39 Todesfällen, aus dem Kreise Randow 30 Erkran⸗ kungen mit 22 Todesfällen zur Anzeige. Im Kreise Königsberg N.⸗M. wurden 9 Erkrankungen (5 Todesfälle), in Altdamm, Kammin, Küstrin, Ueckermünde, Wollin, Swinemünde, Neusalz a. O., Gleiwitz O.⸗S. vereinzelte Cholerafälle festgestellt. Im Elbstromgebiete kamen aus Hamburg (bis 4. November) 25 Erkrankungen mit 12 Todesfällen, aus Havelberg 33 Erkrankungen, 12 Todesfällen, aus Altona 3 (1), Wittenberge und Magdeburg je 2 (2), aus Kiel 2 Matrosen (auf einem schwedischen Dampfer), aus Potsdam Neuenfelde, Altenwerder, Dammatz, Tönning, Stendal aus Zerpenschleuse 13, aus Berlin 2 (1 auf einem Dampfer bei Plötzensee, 1 aus Berlin) Erkrankungen zur Anzeige. Im Memelgebiete kamen in der zweiten Oktoberhälfte in Tilsit 12 Erkrankungen (7 Todesfälle), aus Schmalleningken, Ragnit, Danzig je 1 Erkrankung zur Feststellung. Im Rheingebiet ist keine weitere Erkrankung 811 vorgekommen. In Oesterreich⸗Ungarn hat die Seuche in Galizien (besonders in den Bezirken Nadworna und Stanislau) noch viele Opfer gefordert; doch war die Zahl der wöchent⸗ lichen Erkrankungen in der letzten Oktoberwoche auf 56 (mit 25 Todesfällen) zurückgegangen. Auch in Ungarn war die Zahl der gemeldeten Erkrankungen noch eine größere, sank jedoch zu Ende des Monats gleichfalls erheblich; in Budapest erkrankten vom 29. September bis 27. Oktober 54 Personen, von denen 32 starben.

Breka, in dem die Seuche stärker auftrat, auch in Gradacae, Gracanica, Dolnja Tuzla kamen Cholerafälle häufiger, in Serajewo in ver⸗ einzelten Fällen zum Vorschein. In Wien wurde nur eine Er⸗ krankung bei einem aus Budapest kommenden Schiffer festgestellt. In Italien waren in Livorno um die Mitte des Monats, in Palermo zu Beginn des Monats Cholerafälle zahlreich; in Trapani und im Hafen von Messina wurden vereinzelte Fälle constatirt; in Neapel ist die Epidemie erloschen. In Großbritannien kamen aus Rother⸗ ham, Grimsby, Hull, Liverpool, Newcastle upon Tyne mehrfache, aus 3 Orten des Inlands 19, aus South Shields und Bingley vereinzelte Erkrankungen zur Feststellung. 8 Ende des Monats war jedoch die Epidemie als erloschen anzusehen. In Frankreich zeigte sich die Cholera bis Mitte des Monats noch in Nantes und im Departement Loire⸗ Inférieure in wenigen Fällen und war um Mitte des Monats in Nantes und im Suͤden erloschen; dagegen waren im Departement Finistore, besonders in Brest, Cholerafälle häufiger. In Belgien blieben Cholera⸗Erkrankungen meist vereinzelt, nur in Antwerpen wurden sie häufiger beobachtet. Auch in den Niederlanden zeigte sich Cholera in den westlichen und mittleren Landestheilen (Amster⸗ dam, Rotterdam) nur noch vereinzelt; häufiger in den östlichen Landes⸗ theilen (Avereest) und in den Provinzen Drenthe, Overyssel, Groningen und in einigen Ortschaften nahe der preußischen Grenze. In Schweden sind inUmea 3, in Gothenburg 1 (aus Antwerpen eingeschleppte) Erkrankun⸗ gen beobachtet worden. In Rußland herrschte die Epidemie nochin vielen Gouvernements, besonders in Wolhynien, Podolien, Cherson, Kiew, Woronesch, Mohilew, Kasan, Samara, Saratow; in Moskau kamen nur wenige, in St. Petersburg, Kowno, Bialystock zahlreiche Er⸗ krankungen zum Vorschein, doch war zu Ende des Monats ziemlich allgemein eine erhebliche Abnahme der Erkrankungen ersichtlich. In Russisch⸗Polen trat die Seuche in den Gouvernements Kalisch, Radom, Lublin, Siedlec, Plock und Warschau in beschränkter Zahl, in Lomza in größerer Ausdehnung zu Tage. In Reval kamen vereinzelte, in Riga und IJwijew (Dorpat) zahlreiche Cholerafälle zur Feststellung. In Rumänien war die Epidemie im Erlöschen; aus Braila, Sulina, Galaß⸗ Constantza, Tultscha, Jalomitza, Putna kamen zu Ende des Monats nur noch vereinzelte Fälle vor. In Bulgarien zeigten sich Cholerafälle in Turtukai, Kadikinu und Rustschuk vereinzelt; doch war zu Ende des Monats die Epidemie erloschen. In der Türkei sind in der Umgegend von Konstantinopel und in Eski⸗Chehir (an der anatolischen Bahn) eine größere Zahl von Cholerafällen vorgekommen. In Smyrna waren um Mitte Oktober Cholerafälle wieder häufiger, in Bagdad

In Bosnien war es besonders der Bezirk

seltener. In Spanien war die Epidemie zu Ende des Monats in der Provinz Viscaya in der Abnahme, in Bilbao und Baracaldo erloschen. In Tunis nahm in Gafsa die Seuche ab, in Susa und Goletta zu. In Persien herrschte die Cholera um Mitte Oktober in den Provinzen Chorassan, Mazenderan, Farsistan und Luristan (Teheran). Von den anderen Infectionskrankheiten kamen Todes⸗ fälle an Masern, Scharlach, Diphtheritis mehr, an Keuchhusten, Unter⸗ leibstyphus und Pocken weniger zur Mittheilung. terbefälle an Masern warenin Berlin, Danzig, Halberstadt, München, Leipzig, London, St. Petersburg, Warschau zahlreicher, in Köln, Paris, Wien, Neu⸗ VYork seltener. Erkrankungen an Masern waren auch in den Re ierungs⸗ bezirken Düsseldorf, Posen, Schleswi zahlreich. Sterbefälle an

charlach haben in Berlin, Beuthen d. . Königsberg, Glasgow, Liverpool, London, Moskau, Odessa, St. Petersburg, Prag, Warschau zu⸗, dagegen in Fürth, Dresden, Hamburg, Budapest, Stockholm ab⸗ FesemFheh Die Sterblichkeit an Diphtherie und Cr oup war in

ltona, Berlin, Breslau, Elberfeld, Essen, Frankfurt a. M., Greifs⸗ wald, Hannover, Kiel, Königsberg, Kottbus, Magdeburg. Mülheim am Rh., Posen, Remscheid, Spandau, Stettin, Chemnitz, Dresden, Leipzig, Stuttgart, Braunschweig, Mülhausen i. E., Straßburg, Gera, Hamburg, Budapest, London, Moskau, St. Petersburg, Prag, Stockholm, Wien, New⸗Pork eine esteigerte, dagegen in Charlottenburg, Dortmund, Halle, Mäünchen, Nürnberg, Amsterdam, Kopenhagen, Lyon, Odessa, Paris, Triest, Warschau eine verminderte und blieb in Elbing, Erfurt, Langenbielau, Neumünster, Glasgow die gleich große wie im Vormonat. Erkrankungen kamen auch aus den Regierungsbezirken Arnsberg, Düsseldorf, S leswig in zahlreichen Fällen zur Anzeige. Die Zahl der Todesfälle an Unter⸗ leibstyphus war in Berlin, Magdeburg, Hamburg, Moskau, Odessa, Lyon, Paris, St. Petersburg eine kleinere, in London, Warschau, New⸗York eine größere als im September cr. An Flecktyphus kamen aus St. Louis 1, aus St. Petersburg 2, aus Warschau 3, aus Moskau 4 Todesfälle, aus den Regierungsbezirken Düsseldorf, Posen sowie aus Edinburg vereinzelte, aus dem Regierungsbezirk Marienwerder und aus St. Petersburg mehrfache Erkrankungen zum Bericht. Vereinzelte Erkrankungen an Genickstarre wurden aus den Regierunsbezirken Sigmaringen, Schleswig, Stade mehr⸗ fache aus Kopenhagen zur Meldung gebracht; aus gaesa; wurden 17 Todesfälle an Genickstarre, aus Et. Petersburg ein Todesfall an Tollwuth mitgetheilt. Sterbefälle an Pocken gelangten aus Memel, Rheydt, Liverpool, Moskau, Odessa je 1, aus Prag 2, aus London und St. Petersburg je 5, aus Rio de Janeiro (August) 6, aus Bombay 9, aus New⸗York 10, aus Triest 19, aus Paris 29, aus Warschau 55 zur Anzeige; Erkrankungen zeigten sich in einzelnen in Edinburg, Prag, den Regierungsbezirken Aachen, Arnsberg, Düsseldorf, Stettin; in mehrfachen: im Regierungsbezirk Königs⸗ berg (3), St. Petersburg (6), Wien (9) und London (69).

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks

an der Ruhr und in Oberschlesien.

An der Ruhr sind am 8. d. M. gestellt 2949, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.

In Oberschlesien sind am 7. d. M. gestellt 5460, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen.

Berlin, 8. Dezember. (Amtliche Preisfeststellung für Butter, Käse und Schmalz.) Butter. (Im Großhandel franco Berlin an Producenten bezahlte Abrechnungspreise.) Hof⸗ und Ge⸗ nossenschafts⸗Butter Ia. 113 ℳ, IIa. 105 110 ℳ, III a. —,—, do. abfallende 100 104 ℳ, Land⸗, Preußische 95 98 ℳ, Netzbrücher 95 98 ℳ, Pommersche 95 98 ℳ,., Polnische 93 95 ℳ, Bayerische Sennbutter —,— ℳ, do. Landbutter —,— ℳ, Schlesische 98 100 ℳ, Galizische 78 83 ℳ, Margarine 40— 70 Käse: Schweizer, Emmenthaler 83 90 ℳ, Bayerischer 60 70 ℳ, Ost⸗ und Westpreußischer Ia. 60 66 ℳ, do. II à., 50 60 ℳ, Holländer 80 85 ℳ, Limburger 38 42 ℳ, Quadrat.Mager⸗ käse Ia. 23 28 ℳ, do. IIa. 15 20 chmalz: Prima Western 17 % Ta. 55 54 ℳ, reines, in Deutschland raffinirt 54 53 ℳ, do. Berliner Bratenschmalz 57 Fett, in Amerika raffinirt 46 ℳ, do. in Deutschland raffinirt 42 Tendenz: Butter: Bei mattem Geschäft und flauen auswärtigen Notirungen gaben Preise nach. Schmalz: fest.

In der Generalversammlung der Actionäre der Berliner Maschinenbau⸗Actiengesellschaft vormals 2 Schwartz⸗ kopff vom 7. d. M. wurde dem Vorstand und Aufsichtsrath unter Genehmigung der Bilanz und Gewinn⸗ und Verlustrechnung Ent⸗ lastung ertheilt. Die ausscheidenden Mitglieder des Aufsichtsraths wurden wiedergewählt. Die auf 15 % festgesetzte Dividende gelangt von heute ab bei der Berliner Handelsgesellschaft und bei den Herren Gebrüder Schickler zur Auszahlung.

Die Einnahmen der Marienburg⸗Mlawkaer EFisenbahn betrugen im Monat November 1893 nach vorläufiger Feststellung 207 000 gegen 181 000 im November 1892, mithin mehr

26 000 Börse zu Düsseldorf. (Amtlicher Preisbericht vom 7. Dezember 1893.) Auf dem Kohlenmar t ist der Ahf

andauernd flott. Auf dem Cisenmarkt liegen Fertigfabrikate stlle