Ausreise.
Bremer⸗ haven
ab
Southampton
ab
t Pof
a Berlin
Post
an
Neapel
Neapel
Port Sard
Suez
an und absan und ab
Aden
an und ab
Colombo
an (Aufenthalt
Adelaide
an (Aufenthalt
Melbourne an (Aufenthalt
Mittwoch Vormittags 1893
22. Nov.
20. Dez. 1894 1NSa 14. Febr. 14. März 11. April 9. Mai 6. Juni 4. Juli 1. Aug. 29. Aug. 26. Sept. 24. Okt.
21. Nov. 19. Dez.
Donnerstag
1893 23. Nov.
21. Dez. 1894 18. Jan. 15. Febr. 15. März 12. April 10. Mai 7. Juni 5. Juli 2. Aug. 30. Aug. 27. Sept. 25. Okt.
22. Nov.
Sonnabend
1893 25. Nov.
23. Dez. 1894 20. Jan. 17. Febr. 17. März 14. April 12. Mai 9. Juni 7. Juli 4. Aug. 1. Sept. 29. Sept. I
24. Nov.
20. Dez.
22. Dez.
Sonntag 3,0 Nachm. 1893
26. Nov.
24. Dez.
1894 21 Fan 18. Febr. 18. März 15. April 10. Juni 8. Juli 5. Aug. 2. Sept. 30. Sept. 28. Okt.
25. Nov. 23. Dez.
Dienstag
1893 5. Dez. 1894 2. Jan.
30. 27. 27. 24. 22. 19. Juni
14. 118
Montag Abends 1893 4. Dez. 1894 1. Jan,
29. Jan. 3 26. Febr. 2 26. März 2 23. April 21. Mai 18. Juni 18. uli 1 13. 1 10. Sept. 8. Okt. 5. Nov.
8. Dez.
25. 23. 20.
Mittwoch Abends
1893
6. Dez.
1894
SIn
1. Jan.
8. Feb
8. März April Mai
Juni
8. 5.
12.
r.
Sonntag
1893 10. Dez. 1894 7. Jan.
4. Febr. 4. März 1. April 29. April 27. Mai 24. Juni 22. Juli 19. Aug. 16. Sept. 14. Okt. 11. Nov.
9. Dez. 1895
5 9
30. 25. 23. 20. 1 15.
6. San.
Montag
1893 11. Dez. 1894 8. Jan.
5. Febr.
2. April April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. 12. Nov.
10. Dez. 1895 Ion.
1893 16. Dez. 1894
10. ärz
1895
Sonnabd.
13. Jan.
ebr. 10. März 7. April 5. Mai 2. Juni 30. Juni 28. Juli 25. Aug 22. Sept. 20. Okt. 17. Nov.
15. Dez.
12. Jan.
24 Stdn.) Sonntag
1893 24. Dez.
1894 N. Jan.
17. Febr. 17. März 14. April 12. Mai 9. Juni .E 4. Aug. 1. Sept. 29. Sept. N. W 24. Nov.
22. Dez. 1895
19. Jan.
Sonnabend
24 Sedn Mittwo
1894 10. Jan.
7. Febr.
7. März 4. April 2. Mai 30. Mai 27. Funi 25. Juli 22. Aug. 19. Sept. 17. Okt. 14. Nov. 12. Dez. 1895 9. Jan.
6. Febr.
24 Stdn.) Freitag
1894 12. Jan.
9. Febr.
9. März 6. April 4. Mai 1. Juni 29. Juni 2.
24.
21.
19.
16. 9
1I. Van.
8. Febr.
12. Febr.
12. März 9. April 7. Mai 4. 1 9 30
27. 24. 22. Okt
14. Jan. 11. Febr.
Bremer⸗
Sydney
ab*
Melbourne
an
Adelaide ab
Colombo
an
Aden
an
Port Said
an
Neapel
Post
an
Berlin
Neapel ab
an
Genua
V
Southampton
an und ab
an
Antwerpen
ab
haven an
Mittwoch 1894
25. April 23. Mai 20. Juni 18. Juli 15. Aug. 12. Sept.
10. Okt. 7. Nov.
5. Dez.
1895 nn 30. JFan. 27. Febr.
4,0 Nachm.
Freitag
1894 2. Febr. 2. März
30. März
April Mai Juni Juli Aug. Sept.
25. 22
128 14.
12. Dkt. 9. Nov.
7. Dez. 1895 4. Jan. 1. Febr. 1. März
6 Segen Meonsun. der Ausreise ostwärts von Port Said und auf der Heimreise westwärts
1894 8. Febr. 8. März
5. April
3. Mai 31. Mai 28. Juni 6El 23. Aug.
18. Okt. 15. Nov.
13. Dez. 1895
Donnerstag 6,0 Vorm.
20. Sept.
10. San 7. Febr. 7. März
(Aufenthalt 12 Stdn.) Freitag
1894 23. Febr. 23. März
20. April Sonntag
20. Mai 1 15. Juli 12. Aug. 9. Sept. 7. Ht. Freitag
2. Noy. 30. Nov.
28. Dez.
1895 8”e 22. Febr. 22. März
1894
28.
28. 25. 20. 17. 15.
2. 30.
Sonnabend
3. März 31. März
Avpril Montag
Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Sonnabend
10. Nov.
8. Dez. 1895 5
2. Febr. März März
1894
30. 28. 25. 22.
20. Okt
Donnerstag
8. März 5. April
3. Mai Sonnabend
2. Juni Juni Juli Aug. Sept.
Donnerstag 15. Nov. 13. Dez. 1895 1895 10. Jan. 7. Febr.
7. März 4. April
reitag bends 1894 9. März reitag früh 4. Mai Sonntag Vorm. 3. Funi Juli IIIb 26. Aug. 23. Sept. b 21. Okt.
16, Rho. 14. Dez. 11. Jan. 8. Febr.
8. März 5. April
F
8—
5
30. A 27. Dien
15.
12. 12.
Ost⸗Asien.
Dienstag Vorm. 1894
13. März 10. April Dienstag früh
Donnerst. Vorm.
2. Aug. 2.
Sept. Okt.
früh 20. Nov.
18. Dez. 1895 Jan.
Febr. März 9. April
1894
Kai
uni uli
30. 27. 25
ug.
stag
15.
12. 12.
Bremerhaven
90 Dienstag Nachm.
10. April Dienstag Vorm. Donnerst. Vorm. öB I’’’ Aug. 4. Ar g 1G Sept. Dienstag Vorm. 20. Nov.
18. Dez. 1895 Jan.
Febr. März 9. April
Donnerst Abends 1894 15. März 12. April
früh 10. Mai
früh 9. Juni 7 Aug.
29. Sept 7. Okt. früh
22. Nov. 20. Dez. 1895
1 Sa.
Ant⸗ werpen
South⸗ ampton
South⸗ ampton
Donnerst.
Sonnabd.
Donnerst.
14. S 14. März 11. April
Mittwoch Nachm. 1894
14. März 11. April Mittwoch
28.
26.
16.
13. 10.
Mittwoch früh 21. Nov.
19. Dez. 1895
Genua
2134
2134
(Aufenth. 24 Stdn.) Freitag
1894 16. März 13. April Donnerst.
10. Mai Sonnabd.
9. Juni 7. u . Aug. 1. Sept .29. Sept. 27. Oke 5 Donnerst.
22. Nov. 20. Dez.
1895 17 FJan.
4
Jan.
Febr. März April
14. 14. 1*
336
2470
2470
Neapel
Febr. März April
1894 25. März 22. April
19. Mai
18. 16. 10. 8. Okt.
Juni
Juli Aug.
1. Dez.
29. Dez. 1895
Ses⸗
1446
3580
3824
3580
1446
1110
Suez
87
1533
3667
3911
3667
1533
1197
Suez
Sonntag
Sonnabend
Montag
Sept.
Nov. Sonnabend
26. Jan.
23. Febr. 23. März 20. April
Montag
1894 26. März 23. April Sonntag
Dienstag
19. 4
Juni Juli 14. Aug. 11. Sept. 9. Okt. 6. Nov. Sonntag
2. Dez. 30. Dez.
1895 27 SFan. 24. Febr.
24. Mär 21. Apri
Aden
1308
1395
2841
4975
5589
4975
2841
2505
1308
Zusammenstellung der Entfernungen zwischen den verschiedenen Häfen (in Seemeilen zu 1852 m).
Australien.
Ant⸗ werpen
Co⸗
Co⸗
2093
3401
3488
4934
7068 7312
7682
7068
4934
4598
3401
lombo
Noe
Singa⸗ pore
lombo 1570
3663
4971
5058
6504
8638 8882
12060
11446
9312
8976
43787 4863
laide 8½485
Dienstag
1894 27. März 24. April Montag
21. Mai Mittwoch
20. Juni 18. Juli 15. Aug. 12. Sept. 10. Okt. 7. Nov. Montag
3. Dez. 31. Dez.
1895 28 San 25. Febr.
25. März 22. April
M
1437
3007
6408
6495
7941
10075] 10319
12545
11931
9797
9461
nmcvu
bourne
Mittwoch
1894
28. März 25. April Dienstag
22. Mai Donnerstag
21. Juni † 19. Iuli 16. Aug. † 13. Sept. † 11. 8. Nov. †
Dienstag
4. Dez. 1895 1. Jan
29. Jan. 26. Febr.
26. März
B 8 ; idet jedoch keine ; imwäa früher als laut Fahrplan statt, die Abfahrt von Adelaide erleidet jedoch Bei Abfertigung von Schnelldampfern findet die Abfahrt von Sydney eböö1.“ können indessen auch früher als laut Fahrplan erfolgen.
Shang⸗
2307
3877
7278
7365
8475 8811
11189
10945
13105 12735 12491
10357
10021
5423 V 1045
hai
Singapore — Neu Gninea.
Singapore
529
529
899
Friedr. Wilh.⸗ Hafen
Friedr. Wilh. Hafen
3157
20
3329
3674
3232
Hongkong — Jokohama YBokohama —Hiogo . . Hiogo— Nagasaki.
Hongkong — Nagasaki.. Nagasaki — Hongkong direct
1590 Seemeilen.
.2325 Seemeilen. vh
Anzeiger und König
Zweite Beilage
Kaiser Wilhelm⸗Gedächtnißkirche. 8
Unter den zahlreichen, neuerdings in Angriff genommenen Kirchen⸗ bauten der Reichs⸗Hauptstadt nimmt die Kaiser Wilhelm⸗Gedächtniß⸗ kirche, deren Mauern und Thürme am Schnittpunkt der Hardenberg⸗ straße und des Kurfürstendammes im Aufsteigen begriffen sind, die vornehmste Stelle ein. Denn während jene Bauten vorzugsweise dazu bestimmt sind, den durch das riesige Wachsthum Berlins und seiner Vororte immer neu hervorbrechenden kirchlichen Nothstand zu mildern und die Zahl der Gotteshäuser wenigstens einigermaßen im Verhältniß zu der rapid steigenden Bevölkerun szahl zu erhalten, soll die Kaiser Wilhelm⸗Gedächtnißkirche das Gedächtniß des unvergeßlichen Heldenkaisers durch einen seines Namens würdigen monumentalen Kirchenbau feiern; sie soll unter den kommenden Geschlechtern den Ausdruck der Dankbarkeit lebendig erhalten, mit welcher die Mit⸗ lebenden das Andenken des Wiederbegründers des Deutschen Reichs segnen; sie reiht sich den Dankeskirchen an, durch deren Errichtung ganze Völker der Erinnerung an wichtige Momente ihrer nationalen Entwickelung eine dauernde kirchliche Weihe zu geben bestrebt sind.
Durch das mächtige Modell, welches im Frühjahr im Lichthof des Kunstgewerbe⸗Museums aufgestellt war und das inzwischen eine Zierde der deutschen Ausstellung auf der world's fair in Chicago gebildet hat, ist vielen unserer Mitbürger vor Augen geführt worden, mit wie vor⸗ nehmen künstlerischen Mitteln der Architekt der Kaiser Wilhelm⸗ Gedächtnißkirche, Baurath Franz Schwechten, die bedeutende Bestim⸗ mung des ihm anvertrauten Monumentalbaues zum Ausdruck zu bringen sucht. Gegenwärtig sind in dem Königlichen Hof⸗Kunst⸗ institut, des Herrn Otto Troitzsch hierselbst zwei Aquarelldrucke her⸗ gestellt worden, welche, mit einem Sinnspruch und den Namen Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin in handschriftlicher Wiedergabe versehen, soeben in den Kunsthandel gebracht worden sind und deren gesammter Erlös ohne Abzug der Herstellungskosten dem Kirchenbaufonds zufließt. Von diesen Blättern zeigt das eine die nach Charlottenbur gerichtete Westfront der Kirche mit dem gewaltigen 1“ das andere die Choransicht nach der Berliner Seite, wie beide nach Vollendung des Baues in malerischer Perspective dem Blick des Beschauers sich darstellen werden.
Versuchen wir, durch einen Rundgang um und durch die Bau⸗ stätte in kurzen Zügen zu veranschaulichen, wie weit das Werk jetzt, am Schluß des dritten Baujahres, gefördert ist.
Die durchgehends bis zum Hauptgesims emporgeführten Um⸗ fassungsmauern lassen trotz des sie umgebenden Gerüstes schon jetzt erkennen, daß die Grundrißanordnung der Kirche sich im wesentlichen an die Form des lateinischen Kreuzes anschließt, die den Bedürfnissen des evangelischen Gottesdienstes sich am günstigsten anpaßt. Der Charakter der Gedächtnißkirche prägt sich wirkungsvoll in der dem Langschiff quer vorgelegten Halle aus, die in 20 m Länge, 7,3 m. Breite und 7,50 m Höhe einen imposanten Vorraum der eigentlichen Kirche bildet und an ihren Wänden allegorische Darstellungen aus dem Leben Kaiser Wilhelm's aufzunehmen bestimmt ist. Ueber der Ge⸗ dächtnißhalle wird sich auf kühnen Substructionen der Hauptthurm in einer unteren Breite von 14 m bis zu der beträchtlichen Höhe von 108 m (12 m höher als der Petri⸗Kirchthurm in Berlin) erheben. Ihn flankiren zwei schlankere Nebenthürme von 52 m Höhe, denen an der Ostseite zwei bis zur Höhe von 61 m aufsteigende Chorthürme entsprechen. Ihre hochaufragenden Rüstungen sind im ganzen Westen Berlins weithin sichtbar und lassen ahnen, in welch wirksamer Weise der Kirchenbau nach seiner Vollendung das Gesammtbild seiner Um⸗ gebungen beherrschen wird.
Durchaus in den Formen des romanischen Stils gehalten, ist der Bau von Grund auf bis zu den Helmspitzen seiner Thürme in Haustein ausgeführt. Auf dem Sockel von schlesischem Granit streben die Umfassungsmauern empor; ihre Gliederungen, Abdeckungen ꝛc. sind aus dem schönen Sandstein der Grafschaft Glatz, ihre glatten Flächen aus rheinischem Tuffstein hergestellt. Aus Sand⸗ stein werden auch im Innern die Pfeiler, Gesimse, Bögen, die Rippen und Schlußrosetten der Gewölbe und die Emporenbrüstungen errichtet. Zahlreiche Säulenschäfte aus schwedischem Granit, theils von rother, theils von schwärzlicher Farbe (Labrador), heben sich wirksam von den hellen Sandsteinmassen ab.
Mit dem Fortschreiten des Mauerwerks hält die Detailarbeit der künstlerischen Dur bildung der einzelnen Bautheile, der Kapitäle, Gurtbögen, Thüreinfassungen, Gewölbeverzierungen u. s. w. rüstig leichen Schritt. Sowohl in der Bauhütte wie am Bau selbst läßt sich erkennen, mit wie liebevoller Vertiefung in den Formenschatz des romanischen Stils bei der Entwerfung, Modellirung und Ausmeißelung der zahlreichen Ornamentstücke zu Werke gegangen wird.
Ueber den reichen künstlerischen Schmuck, den das Innere der Kirche durch Statuen und Bildwerke in Relief erhalten soll, ist endgültige Bestimmung noch nicht getroffen. Doch darf als fest⸗ stehend betrachtet werden, daß sowohl an den freistehenden Pfeilern der Vierung und des Langschiffes, als an den Chorpfeilern auf vor⸗ gestreckten Consolen Statuen der Apostel, der Reformatoren und derjenigen Fürsten und Fürstinnen des Hohenzollernhauses Aufstellung finden werden, welche auf dem Gebiete des religiösen und kirchlichen Lebens eine dem verewigten Kaiser ver⸗ wandte Auffassung ihres landesherrlichen Amts bethätigt haben. Glas⸗ malereien sowohl an den reichverzierten Chorfenstern, als in den viel⸗ gliedrigen Rosen der Giebel des Langschiffes und der Querschiffe werden das Innere der Kirche stimmungsvoll erleuchten. Für die Abendbeleuchtung ist elektrisches Licht, für die Erwärmung eine Heiß⸗ wasserheizung in Aussicht genommen.
Die Kirche, welche Platz für etwa 2000 Kirchgänger enthalten soll, wird bei angestrengtester Arbeit vielleicht schon am 1. September 1895, dem 25 jährigen Gedenktage von Sedan, ihrer Bestimmung übergeben werden können.
Im Winter wird hauptsächlich nur in den großen Steinmetz⸗ Ateliers mit der Bearbeitung der Hausteine fortgefahren werden und die für die innere Einrichtung unter dem Vorsitz des Geheimen Ober⸗ Regierungs⸗Raths Dr. Jordan zusammengetretene Kunstcommission ihre Arbeiten fördern. Im nächsten Jahre soll, falls frühzeitig begonnen werden kann und keine Störungen eintreten, der ganze Rohbau, wenn möglich auch der gewaltige Hauptthurm vollendet werden, sodaß für das Jahr 1895 nur die umfangreichen Arbeiten für die innere Aus⸗ stattung und Einrichtung übrig bleiben. Es wird dies allerdings wesentlich von der Beschaffung der nöthigen Mittel abhängen. Einzelne Gegenstände, wie die reiche Ausstattung der großen Vorhalle mit Mosaikdecken und Reliefs, sowie die Aufstellung von Marmor⸗
tatuen im Innern der Kirche u. dergl., werden nicht allein wegen der Kosten, sondern auch wegen der Kürze der Baufrist einer späteren eit vorbehalten werden müssen.
Sollte es aber gelingen, am 1. September 1895 die Einweihung zu vollziehen, so wäre dies eine egerha; Leistung, und es wird wohl aum jemals vorgekommen sein, daß ein Bauwerk von solcher Bedeu⸗ tung und so hohem Kunstwerth in einem Zeitraum von nur wenig über vier Jahre hergestellt worden ist. 1
Durch freiwillige Sammlungen ist bisher ein Baufonds von annähernd zwei Millionen Mar aufgebracht worden. Um den dußeren Aufbau, namentlich der Thürme, zu vollenden und um die innere Ausschmückung und Einrichtung des Gebäudes in der seinem Zweck entsprechenden Würde herzustellen, bedarf es einer weiteren wesentlichen Verstärkung dieser Mittel Ber ts sind von opfer⸗
“
“
Berlin, Sonnabend, den 23. Dezember
————
willigen Ferde für die Errichtung einzelner Schmucktheile nicht un⸗ beträchtliche Summen zur Verfügung gestellt worden. Corporationen, Gemeinden, Vereine, kunstsinnige Männer, Frauen und Jungfrauen finden in dem, was an Glas⸗ und Wandmalereien, an Altar⸗ und Kanzelschmuck, Kirchengeräth, Teppichen und Vorhängen, an Ein⸗ richtung der Sacristei und der Confirmandensäle, an Statuen und Reliefs, sowie an der künstlerischen Ausbildung der Gedächtniß⸗ halle zu thun bleibt, noch ein reiches Feld für die Bethätigung ihres patriotischen Sinnes und ihrer Verehrung für Kaiser Wilhelm, den ehrwürdigen Gründer des Deutschen Reichs. 88 ““
Ein⸗ und Ausfuhr.
Nach den Handels⸗Ausweisen des Kaiserlichen Statistischen
Amts für den November hat betragen 3 “
die Einfuhr in das deutsche Zollgebiet
im November Januar / November
dieses Jahres: 26 845 970 hkg, 274 422 251 hkg, des Vorjahres: 27 037 106 * 271 832 322 „
die Ausfuhr aus dem deutschen Zollgebiet dieses Jahres: 21 193 412 hkg, 194 426 792 hkg, des Vorjahres: 19 217 493 8 181 214 934 „
In den 11 ersten Monaten dieses Jahres ist also die Ein⸗ fuhr um 2589 929 hkg, die Ausfuhr um 13 212 058 hkg stärker als die des Vorjahres.
An der Hebung der Ausfuhr sind alle 43 des Zolltarifs mit Ausnahme von 6, “ Hopfen, Steinen und Steinwaaren, Theer, und von Blei und Bleiwaaren, betheiligt.
Zur Arbeiterbewegung.
Der Ausstand der Berliner Schuhmacher ist, wie die Berliner „Volksztg.“ schreibt, durch die Dazwischenkunft des Redac⸗ teurs des „Schuhmacher⸗ Fachblattes“, des socialdemokratischen Reichstags⸗Abgeordneten Vock⸗ Gotha, voollständig aussichtslos geworden. Das Blatt schrieb in der Nummer vom 17. De⸗ zember: „Wahrlich, wir sind erstaunt über die Naivetät, das frivole Spiel und den Leichtsinn, mit welchem hier zu Werke gegangen wird. Erst die Collegen vom Verein deutscher Schuhmacher trennen und dann völlig mittellos in den Kampf ziehen, dazu gehört nur die gewissenlose Verwegenheit der traurigen Gesellen, die um jeden Preis eine Rolle spielen wollen.“ — Die Anschauungen des Abg. Bock scheinen, wie die „Volksz.“ weiter bemerkt, in den Kreisen der Arbeiter gebilligt zu werden. Aus allen Theilen Deutschlands werden die bereits über⸗ nommenen Sammellisten ohne Gelder wieder zurückgeschickt. — Hier in Berlin beschäftigte sich, wie der „Vorwärts“ berichtet, der Verein der in der Schäftebranche thätigen Arbeiter am 16. d. M. mit dem Schuhmacherstrike. Mehrere Redner sprachen die Meinung aus, daß die Leitung des Ausstandes zu tadeln sei, aber man nahm schließlich doch einen Antrag an, den Ausständigen 30 ℳ aus der Vereinskasse zu bewilligen.
Aus Carmaux berichtet ein Telegramm des H. T. B., daß dort infolge einer Lohnkürzung neuerdings 1500 Bergleute striken.
Aus Madrid meldet „W. T. B.“, daß die dortigen Bäcker⸗ gesellen beabsichtigen, die Arbeit einzustellen.
Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt B erlin sind bei den hiesigen S tandesämtern in der Woche vom 10. Dezember bis incl. 16. Dezember cr. zur Anmeldung gekommen: 928 Lebendgeboren 205 Eheschließungen, 30 Todtgeborene, 661 Sterbefälle. 8
Waarengruppen
Holz, 7 lachs, ech und Harzen,
Literatur.
fr. Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Herausgegeben von L. Gudde. 10. Bd. 1. Heft. Freiburg i. Br. und Leipzig 1893, Akad. Verlagsbuchhdlg. von Mohr. — Im vor⸗ liegenden Left behandelt zun chst F. Görres die inneren Verhältnisse des Vandalenreichs. Alle zur Zeit der Völkerwanderung auf römischem Boden gegründeten germanischen Staaten und West⸗ gothen, Franken, Vandalen, Langobarden hatten mit dem Widerwillen zu kämpfen, den die hochcultivirten Römer den eingedrungenen Barbaren entgegenbrachten. Da die Römer Athanasianer und die Germanen Arier waren, so kam zu dem nationalen Gegensatz noch ein religiöser. Diesen Gegen⸗ satz zu überwinden, war die nächste Aufgabe der jungen Staaten, aber allein den Franken gelang sie völlig; die anderen gingen vor ihrer Lösung zu Grunde, zum theil, ehe sie ihre Aufgabe recht erkannt hatten. Die Vandalen insbesondere vermochten nicht den religiösen Bedürfnissen ihrer Unterthanen gerecht zu werden und lebten daher in fortwährendem Zwist mit ihnen. Da sich die Römer naturgemäß zu den stamm⸗ und glaubensverwandten ost⸗ und weströmischen Kaisern hingezogen fühlten und mit diesen Verbindung unterhielten, so hing ihre Behandlung, die sie von den Vandalen erfuhren, in erster Linie von den politischen Beziehungen zu jenen Mächten ab: je nachdem diese freundlich oder feindlich waren, wurden sie geduldet oder verfolgt. Wenn auch die Vandalenkönige von Anfang an ihren Glauben auszudehnen strebten, so fanden doch eigentliche weligibfe Verfolgungen erst unter dem zweiten König statt, der eine arianische Staatskirche gründen und mit katholischem Kirchengut dotiren wollte. Die letzten Könige schwankten wieder zwischen und Verfolgung; ein festes System wurde nicht gefunden und die Kluft zwischen den beiden Nationen nicht über⸗ brückt; so konnte der Vandalenstaat zu keiner inneren Einheit kommen und erlag ruhmlos dem ersten Angriff des oströmischen Feldherrn Belisar. — Ferner behandelt J. Jastrow ein Kapitel aus dem großen Kampf zwischen Welfen und Hohenstaufen: Die Welfenprozesse unter der Regierung König Konrad's. Als die Staufer mit Konrad III. die deutsche Königskrone erlangten, geriethen sie sogleich in Kampf mit den Welfen, deren Oberhaupt, Heinrich der Stolze, als Herzog von Sachsen und Bayern über eine größere Hausmacht verfügte als der König selbst. Um ihn zu unterwerfen, strengte Konrad einen Prozeß gegen ihn an, achtete ihn nach summarischem Verfahren und sprach ihm die Herzogthümer ab. Wiewohl Heinrich keinen aus⸗ drücklichen Einspruch gegen das Urtheil erhob, wurde es doch niemals rechtskräftig, da es, wie Jastrow ausführt, den geltenden rechtlichen Anschauungen zu sehr widersprach, um ausgeführt werden zu können. Füf die Unsicherheit der rechtlichen Zustände im Mittelalter liefert astrow's Aufsatz einen neuen Beweis. — Von dem übrigen Inhalt des Hefts heben wir hervor das von F. Stieve publicirte Contobuch der deutschen Liga — Aufzeichnungen über die Bundesbeiträ e, welche die Mitglieder der Liga, einer katholischen Fürstenverein gung des 17. Jahrhunderts, aufbrachten, enthaltend —, ferner den eingehenden Literaturbericht zur Geschichte Frankreichs im Mittelalter don A. Molinier, und die Bibliographie zur deutschen Geschichte von Maßlow und Sommerfeld, welche die in der ersten Hälfte dieses
eeee *
Jahres erschienenen Arbeiten zusammenstellt.
lich Preußischen Staa
Gesetze, Verordnungen ꝛc.
— Taschen⸗Kalender 1894 zum Gebrauch bei Hand⸗ habung der Arbeiterversicherungsgesetze. Nach amtlichen Quellen zusammengestellt und herausgegeben von Götze, expedirendem Secretär des Rei s⸗Versicherungsamts. VI. Fahrgang. Verlag der Liebel'schen Buchhandlung, Berlin. 1018 S. kl. 86. 3 Theile (jeder für sich und käuflich). (Preis 7 ℳ) Dieser bereits wohlbewährte Kalender vereinigt das gesammte Material der Arbeiter⸗ versicherungsgesetze mit allem Zubehör in einem handlichen Nach⸗
lagebuch. Er enthält im 1. Theil (Preis in Leinwandband 4 ℳ 80 ₰) die Kranken⸗ und Unfallversicherungsgesetze mit kurzen, auf den Bekanntmachungen und Entscheidungen der maßgebenden Behörden beruhenden, allgemein verständlichen Erläuterungen und ausführlichen Sachregistern versehen. Im II. Theil (Preis 2 ℳ 30 4) findet man das Invaliditäts⸗ und Altersversicherungsgesetz, in derselben Weise er⸗ läutert und mit vollständigem Sachregister versehen. Der III. Theil (Preis 2 ℳ) umfaßt die für die Beitrags⸗ und Entschädigungsberech⸗ nungen nach den Kranken⸗, Unfall⸗, Invaliditäts⸗ und Altersversiche⸗ rungsgesetzen wichtigen Tabellen über die ortsüblichen Tagelöhne, die Fahresarbeitsverdienste land⸗ und forstwirthschaftlichen Arbeiter, die Durchschnittsbeträge des Monatslohnes für Seeleute u. s. w. Auch dieser sechste Jahrgang des Kalenders enthält alle Neuerungen und Veränderungen, welche bis Ende September in organisatorischer Beziehung sowie in Auslegung der verschiedenen Ge⸗ setzesbestimmungen durch die Entscheidungen der maßgebenden Be⸗ hörden bekannt gegeben wurden. Den Gerichts⸗, Verwaltungs⸗ und Gemeindebehörden, Berufsgenossenschaften, Ausführungsbehörden, Ver⸗ icherungsanstalten, Schiedsgerichten, Krankenkassen, Rechtsanwälten,
erzten ꝛc. bietet der Kalender ein vortreffliches und zuverlässiges Hilfsmittel, da er ihnen durch fortlaufende Mittheilung der ergehenden Entscheidungen ꝛc. einen bequemen Ueberblick über die Rechtslage auf dem immer noch schwierigen und vielfach unerschlosse Gebiete der Arbeiterversicherung ermöglicht....“
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Maßregeln.
Cholera.
St. Petersburg, 22. Dezember. In den Gouvernements Bessarabien, Wolhynien, Kiew und Lschernigow kommen, wie „W. T. B.“ berichtet, täglich noch einige Erkrankungen an Cholera vor. In den übrigen Gouvernements hat die Cholera fast gänzlich aufgehört. In größerem Umfang tritt die Epidemie nur noch in St. Petersburg auf.
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Tägliche gengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 22. d. M. gestellt 12 637, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 21. d. M. gestellt 3931, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen. 8
Tendenz: Butter: Bei
Zwangs⸗Versteigerungen. Beim Königlichen Amtsgericht I Berlin stand am 22. Dezember das Grundstück Oppelnerstr. 19, dem Fabrikanten P. Fraederick gehörig, zur Versteigerung; Fläche 5,01 a; Nutzungs⸗ werth 7700 ℳ; für das Meistgebot von 125 500 ℳ wurde der Schlächtermeister Emil Tzschökel, Friesenstr. 19, Ersteher.
Berlin, 22. Dezember. (Amtliche Preisfeststellung für Butter, Käse und Schmalz.) Butter. (Im Großhandel franco Berlin an Producenten bezahlte Abrechnungspreise.) Hof⸗ und Ge⸗ nossenschafts⸗Butter Ia. 110 ℳ, Ia. 105 — 108 ℳ, III a. —,—, do. abfallende 100 — 104 ℳ, Land⸗, Preußische 93 — 95 ℳ, Netzbrücher 93 — 95 ℳ, Pommersche 93 — 95 ℳ, Polnische 90 — 93 ℳ, Bayerische Sennbutter 98 — 103 ℳ, do. Landbutter 90 — 93 ℳ, Schlesische 95 — 98 ℳ, Galizische 78 — 83 ℳ, Margarine 40—- 70 ℳ — Käse: Schweizer, Emmenthaler 83 — 90 ℳ, Bayerischer 60 — 70 ℳ, Ost⸗ und Westpreußischer I a. 60 — 66 ℳ, do. II a. 50 — 60 ℳ, Holländer 80 — 85 ℳ, Limburger 38 — 42 ℳ, Quadrat⸗Mager⸗ käse Ia. 23 — 28 ℳ, do. II a. 15 — 20 ℳ — Schmalz: Prima Western 17 % Ta. 51 — 52 ℳ, reines, in Deutschland raffinirt 52 ℳ, do. Berliner Bratenschmalz 55 — 56 ℳ Fett, in Amerika raffinirt 44 ℳ, do. in Deutschland raffinirt 40 — 41 ℳ zufriedenstellendem Absatz konnten sich die Preise in dieser Woche behaupten. Schmalz: neuerdings steigend.
— Vom oberschlesischen Eisen⸗ und Metallmarkt be⸗ richtet die „Schles. Ztg.“: Infolge des heranrückenden Weihnachtsfestes sowie der Vornahme der Inventur auf den oberschlesischen Werken hat die Geschäftsstille noch zugenommen. Die Aufträge sind den Werken noch spärlicher zugegangen, zumal vor Jahresschluß stets nur die nöthigsten Anschaffungen gemacht werden. Daß sich das Geschäft im nächsten Quartal bessern wird, ist insofern anzunehmen, als bei den Händlern sämmtliche Läger geräumt sind und größtentheils wohl nach Neujahr wieder ergänzt werden dürften. Der gegen⸗ wärtige Beschäftigungsgrad der Werke ist im allgemeinen unzureichend, hauptsächlich werden die Arbeiter mit Ausführung von Reparaturen und mit Aufräumungsarbeiten beschäftigt. Im Betriebe der Hochofen⸗ werke hat sich nichts geändert; man ist nach Möglichkeit bemüht, die gegenwärtig im Feuer stehenden Hochöfen im Betriebe zu erhalten. Der Absatz für Roheisen aller Art ist äußerst gering, da sich der Bedarf nicht allein bei den Stahl⸗ und Walzwerken, sondern auch bei den Gießereien wesentlich verringert hat. Die Walzwerke sind sämmtlich unzulänglich beschäftigt, und obwohl einzelne etwas mehr zu thun haben als andere, so ist doch die allgemeine Lage keine günstige; es fehlt bereits für sämmtliche Walz⸗ eisensorten an halbwegs befriedigendem Absatz. Stahlwerke, Maschinen⸗ und Kesselfabriken führen ähnliche Klagen wie die übrigen Werke, und auch die Eisen Ie 28 ich in keiner besseren Lage.
Röhrenwalzwerke, Nägelwerke haben, um die Vorräthe nicht gar wachsen zu lassen, ihren Betrieb ebenfalls eingeschränkt. Der hiesige Zinkmarkt blieb in der verflossenen Woche doll⸗ ständig umsatzlos, und es ist deshalb schwer, eine zutreffende Preis⸗ ziffer zu nennen. Von London werden seit etwa acht Tagen fortgesetzt niedrigere Notirungen gemeldet, jedoch scheint auch dort Geschäfts⸗ losigkeit zu herrschen. In hiesigen Producentenkreisen hält man den Londoner Preisrück ang durch
die innere Lage des Artikels nicht für gerechtfertigt, da fast alle 8 voducenten sich nur geringer Bestände erfreuen, und man ist deshald vorläufig nicht gewillt, den Londoner Notizen Rechnung zu tragen. dürfte sich die zweite Hand von den letzteren beeinfl lassen.
indeß auch nur über sehr
geringe effective T es sich nur um solche Mengen handeln, die sie verträgen zu empfangen hat. — Börse zu Düfseldorf. tlicher enmarkt
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21. Dezember 1893.) — Der Ko 1 Witterung fest. Der Roheisenmarkt ist bei