stellung im Architektenhause gewürdigt haben, und
aul at; dazu Straßenscene Höhe seiner
kommt
ail
wirkungsvolle Landschaft, „Feldeinsamkeit“ ö verdienen schließlich noch
Erwähnun
von C. Strahtmann, die im Stutzergestalten uns vorführen; unnd dekorativen Geschmack; als
von Se Schlichting, früheren rb i die “ und Israels' von Eugoͤne durch das Meer verwittwet“ und eine genannt, von R. Kaiser.
die bizarren Karikaturen Stil japanischer Phantastik moderne sie bekunden unzweifelhaft viel Witz selbständige Kunstwerke vorgeführt,
noch eine
eiten steht, ein
wirken sie etwas zu prätentiös.
— Der Verein
seiner gestrigen Generalversammlung des Vorsitzenden, Geheimen Ober Schriftführers, Bibliothekars Dr. P. Jessen und des Schatzmeisters L. P. Der Verein ist wiederum um 212 Mitglieder Auch der Rechnungs⸗ Der bisherige Vorstand in seiner gestrigen
Mititterdorfer entgegen.
gewachsen und zählt z. 3. ritgl abschluß zeigte einen erfreulichen Fortschritt.
29 legte die bestimmt haben, ubringen. adur
im Mai v. J. beschlossen habe, chen Kunstgewerbe⸗Vereine in Berlin zu Versammlung nahm „Getreu den Beschlüssen des Verbandstages, befürwortet der Verein für deutsches Berlin einmüthig den Plan des
Die
olgende Resolution an:
orden.
für deutsches Kunstgewerbe nahm in die erfreulichen Jahresberichte
1200 Mitglieder.
— Der Verein hat auch zu der welche
dar, den
Devonshire und der Marquis von Salisbury.
— Wie dem „W. T. B.“ aus Wien gemeldet w herzog Carl Ludwig als Protektor der dortigen Ge Gesellschaft die Bitte des Präsidiums herzog Franz Ferdinand in
Weltreise erworbenen
derung der Ethnographie und Geographie in einer Festversammlung
zu ehren.
— Die Kaiserlich russische Akademie der Petersburg diesem
schaften in St. EEEEETE116
hervorragenden Verdienste
sprach
Jahre Prämien
Spenden an die Museen und Bibliotheken der
dem Direktor
Im Saal der Sing⸗Akademie fand gestern zum Besten der unter dem Protektorat Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin
2 8 H
der Commando Ehrenmitgliedern der Akademie wurden gewählt: Witte, der Reichs⸗Kontroleur Filippow, die Pr und Mommsen in Berlin und Louis dierenden Mitgliedern außer zahlreiche fessoren Joseph Miller (Turin), Otto CLeipzig) Georg Hoffmann (Kiel) so hausen, Mitglied der Kaiserlichen arch
Theater und Musik.
Konzerte.
t vom 12. Januar,
Morgens.
p. red. in Millim.
zu. d. Meeress
8 —₰. X
&
Wetter.
Temperatur in 0 Celsius
5°C. =— 4°R.
Aberdeen..
Christiansund
Kopenhagen. Stockholm.
randa
t. Petersbg.
Moskau.
5³
88 688 3 s
halb bed. bedeckt wolkenlos 3 wolkig!) 2bedeckt
2 bedeckt
2 Schnee
2 wolkig
eete
8989
ꝙSSnN OU;
Cork, Queens⸗ vwwca . .. Cherbourg Helder .... S burg. inemünde Neufahrwasser Memel
655S
5 halb bed. 4 wolkig
heiter — 2halb bed. —
Fgees
4 wolkenlos 5 heiter 1 2 wolkenlos — 16 3 halb bed. — 12
2bo S00DS
89800
98859g
ünster... Karlsruhe.. Wiesbaden. mnitz. 1 Breslau 773 Ile d'Atr. 1765 .770 11.“
8
1) Dunst. ²) Reif.
9 5
G 9
28,98
N
2 bedeckt 5 2heiter 0 1 Nebel — 6 2 bedeckt — 8 3 Dunst — 15 4 wolkenlos — 3 3 wolkenl. ²) 7 2 wolkenlos — 11 3 wolkenlos — 11 3 heiter C 1 wolkig 3 NO 3 wolkenlos
11
Uebersicht der Witterung.
Die Luftdruckvertheilung hat sich wenig verändert, 22a im Osten weiter süd⸗
chritten.
Ueber Central⸗Europa ist
85 Luftströmung etwas lebhafter ge⸗ und dementsprechend ist die Temperatur
meistens wieder herabg herrscht trockenes, vielfa
egangen.
In Deutschland heiteres Frostwetter, nur
auf Helgoland hält das Thauwetter noch an. Frank⸗ reich, die Britischen Inseln und der größte Theil
von Skandinavien sind
„im nördlichen Oesterreich⸗Ungarn
frostfrei, dagegen in Ost⸗ sowie
in Südrußland herrscht strenge Kälte. Auf den Britischen Inseln --- d Westfrankreich ist fast
llenthalb Regen
Deutsche Seewarte.
Landf Thiem, der auch bereits wiederholt in Berlin ausgestellt roh⸗impressionistische Berliner die nicht auf der gar verrathendes großes Bild
Regierungs⸗Raths
geplanten
Ausstellung 1896 Stellung genommen. Gründe dieser Ausstellun Für das Kunstgewerbe in Aussicht, daß der Ver
g seine Sympathie entgegen⸗ stehe eine erfreuliche Erweiterung band deutscher Kunstgewerbe⸗Vereine gleichzeitig eine Verbands⸗Aus⸗ Im
infolgedessen
Kunstgewerbe in . Verbandes der deutschen Kunst⸗ ewerbe⸗Vereine, eine deutsche Kunstgewerbe⸗Ausstellung im Anschluß n die Berliner Gewerbe⸗Ausstellung 1896 zu eer Berliner Gewerbe⸗Ausstellun
— Der Wirkliche Geheime oltz ist, wie die „Allg. Korr. itglied des englischen Institut 1 Gleichzeitig mit ihm erhielten hemiker Dr. Frankland, Sir Douglas
veranstalten, und sichert g seine thatkräftige Unterstützung zu.“ Rath, Professor Dr. von aus London berichtet, zum Ehren⸗ s der Zivil⸗Ingenieure ernannt dieselbe Auszeichnung der Dalton, der Herzog von
ird, hat der Erz⸗
genehmigt, den Erz⸗ Anerkennung der anläßlich seiner
laut 8 für wissenschaft⸗ liche Leistungen zu: dem General⸗Adjutanten Greigh, dem an der Moskauer Universität Janshul, Helmersen und dem Geologen Dr. Ssokolow. Karl Baer's gestiftete Medailleßfür große,
dem General⸗Lieutenant Die zum Gedächtniß wissenschaftlich wichtige b Akademie r⸗Inseln Grebnitzky verliehen. Zu Der Finanz⸗Minister ofessoren Pringsheim] posse Pasteur in Paris; zu korrespon⸗ n russischen Gelehrten die Pro⸗ Ribbeck und Karl Brugmann wie Baron Wladimir Tiesen⸗ äologischen Kommission.
chaften von
das Philharmonische Remmert ist und geschätzt; sie hatte,
folgend, das Es-dur-Konzert von Liszt gewählt: Bravourstücke,
zu deutlich
große
und neue Flucht nach
mächtig b im Sowohl die Solisten Fräulein
C.eHesee . Sikilie Fellwuch nes düe
Berliner Der Vor. Verein bisher 9 — von Berlioz und des
einstimmig Viola und
Weimarer
e 1 1* 88 „Mara“ (Frau
wohnen. Am Sonnta singer, Dietrich, den . Götze singt den Max.
4. Abend des
um die För⸗ Im er Wissen⸗ Meldung des en Im ten Professor Schauspiel „Licht“, ersten Aufführung kommen. Die
wurde Kasse umgetauscht werden.
interessanter zu gestalten, Ballfest den Im T
Sullivan'sche Operette
sowie die
Theater⸗Anzeigen.
Künigliche Schauspiele. Sonnabend: Opern⸗ haus. 12. Verstellung. Mara. Oper in 1 Akt von Ferdinand Hummel. Text von Arel Delmar. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Kapellmeister Dr. Muck. — Die Puppenfee. Pantomimisches Ballet⸗Diver⸗ tissement von Haßreiter und Gaul. Musik von J. Bayer. In Seene gesetzt vom Balletmeister Emil Graeb. Dirigent: usikdirektor Steinmann. — Bajazzi (Pagliazzi). Oper in 2 Akten und einem Prolog. Musik und Dichtung von R. Leon⸗ cavallo, deutsch von vbwig Herifnam⸗ In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur fhlaff Dirigent: Kapell⸗ meister Sucher. Anfang 7 Uhr.
Schauspielhaus. 13. Vorstellung. Schiller⸗Cyelus. 4. Abend. Don Carlos, Infant von Spanien. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Friedrich von Schiller.
Anfang 7 Uhr.
Sonntag: Opernhaus. 13. Vorstellung. Der Freischütz. Romantische Oper in 3 Akten von Carl Maria von Weber. Dichtung von Fe Kind (nach der vö Erzählung von August Apel). Neu in Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Diri⸗ Max: Herr Emil
gent: Kapellmeister Dr. Muck. als Gast.) Anfang
Götze, Königl. Kammersänger, 7 Uhr.
Schauspielhaus. 14. Vorstellung. Die Jour⸗ nalisten. Lustspiel in 4 Aufzügen von Gustav Freytag. (Adelheid: Frau Clara Meyer, Ehren⸗ mitglied des Königlichen Schauspiels.) Anfang 7 Uhr.
Deutsches Theater. Sonnabend, Sonntag
und Montag: Der Herr Senator. Dienstag: Der Pfarrer von Kirchfeld.
Berliner Theater. Sonnabend: Aus der üileses Oper. Das Gefängniß. Anfang 1 2 Sonntag: Nachmittags 2 ½ Uhr: Uriel Acosta. mie Barnay.) Abends 7 ½ Uhr: Aus eigenem
Montag: Aus eigenem Recht.
1
Lessing-Theater. Sonnabend: Zum 1. Male: Madame Sans⸗Gene. Lustspiel in 4 Akten von Victorien Sardou.
Sonntag: Madame Sans⸗Gene.
Montag: Der ungläubige Thomas. Vorher: Ein Millionär a. D.
Dienstag: Madame Sans⸗Gene.
Wallner-Theater. Heimath.
Voranzeige. Montag:
stehenden „Frauenhilfe für die Armen⸗Krankenpflege in Berlin“ ein Konzert statt, in welchem die Sesech Fräulein Martha Remmert, der Phi Orchester zusammenwirkten. als Pianistin ihrer
die zwar zu den übrigen Programm⸗ nummern eigentlich nicht ganz passen wollten, aber, so liebenswürdig, jugendlich feurig und brillant gespielt, der Künstlerin vielen Beifall Freunde erwarben. Der dem Philharmonischen Orchester die bekannte poesievolle Legende „Die Egypten“ von H. Berlioz und das neulich bereits in der Philharmonie gesungene, an dieser Stelle bereits gewürdigte, wirksame Te Deum von
Herren Hof⸗Opernsänger Georg Ritter und Bruno Lurgenstein, wie die Mitglieder des Chors, setzten unter der Leitung des vortrefflichen Dirigenten Herrn Sieg⸗ fried Ochs ihr ganzes Können ein, das auch zu einem vollen schönen Gelingen führte. Das Philharmonische Orchester unter Leitung des Herrn Professors Mannstädt hielt der Chorwerke und Klavierkonzerte sehr wacker, sondern erfreute auch noch durch den gediegenen Vortrag der Ouvertüre zu „König L⸗ar“ „Fee Mab' betitelten Scherzos aus desselben Komponisten Symphonie „Romeo und Julie“. — wohnte Ihre Majestät die Kaiserin und Königin bei. Berliner Tonkünstler⸗Verein gelangten am ver⸗ gangenen Montag die Variationen Op. 10 von Josef Joachim für Dianoforte durch Herrn Heinrich Dessauer und Professor Reinh. L. Hermann, welcher durch sein in voriger Woche in der Sing⸗Akademie gegebenes Konzert weiteren Kreisen vortheilhaft in Erinnerung gebracht worden ist, zur Ausführung. 1 p reiche und interessante Werk des berühmten Geigenkünstlers fand bei den Zuhörern beifälligste Aufnahme.
Im Königlichen Opernhause gehen morgen Ferd. Hummel's ierson, Herr Sylva), das Ballet „Die Puppenfee“ und „Bajazzi“ (Frau Herzog, Herren Bulß, Sylva) in Scene. Der Komponist Herr Leoncavallo wird der Aufführung
wird „Der Freischütz“ mit den Damen Lei⸗ erren Mödlinger, Betz gegeben. Herr Emil
Im Königlichen Schauspielhause iller⸗Cvelus „Don Carlos, Infant von Spanien“. Am Sonntag gelangt Gustav Freytag's Lustspiel „Die Journalisten“ zur Aufführung. Frau Clara Meyer setzt ihr Gastspiel als Adelheid s fort; Herr Keßler spielt den Conrad Bolz. 1 Residenz⸗Theater geht Meilhac's einaktiges Lustspiel „Lolotte“ zusammen mit dem Repertoirestück⸗Der Mustergatte“ morgen, sondern erst im Laufe der nächsten Woche in Scene. Neuen Theater wird Max Stempel's bürgerliches welches Herr Joseph Jarno in seiner neuen Eigenschaft als Regisseur inscenirt hat, nunmehr am Sonntag zur Billets, welche für die Donnerstag⸗ Vorstellung gelöst waren, können gegen Plätze zum Sonntag an der
Um die auf Sonntag Nachmittag 3 Uhr im Viktoria⸗ Theater angesetzte einmalige Aufführung der Nestroy'schen Zauber⸗ sse „Lumpacivagabundus oder das wird Herr Direktor Litaschy in dem 3 bote“ meldet, ist die auf morgen, beraumte Allerhöchste Cour im
Lissabon, 12. Januar. das Dekret unterzeichnet, durch welches das Abkommen der Königlich portugiesischen Eisenbahn⸗Gesellschaft und deren Gläubigern in dem den Staat a
mit so großem Beifall Serpentinetanz aus „Frau Venus“ einlegen lassen.
heater Unter den Linden wird wegen Erkrankung des Fräulein Broch heute wie gestern statt der angekündigten ersten Aufführung des Offenbach'schen Einakters „Salon Pitzelberger“ die „Die Gondoliere“ geht die Offenbach'sche kleine Operette in Scene. werden durch die Damen Broch, Camillo und Grimm⸗Einödshöfer, Herren Steinberger, Matscheg und Schüler dargestellt. Fräulein Broch wird als Einlage die
ich sächsische Hofpianisti — Im harmonische Chor und
1 Fräulein hier bereits wohl bekannt Richtung auf Virtuosität
Gund die ungarische Phantasie
Philharmonische Chor brachte mit
A. Bruckner zur Aufführung. Elise Leutheusser, Fräulein
sich nicht nur in der Begleitung
Dem Konzert
weiteren lage über
gegen.“ Das kontrapunktisch
seines Werks bei⸗
Ausführun ärmehallen
folgt morgen als
Sonnta nicht
wiesen.
am Montag unter Leitun und solistischer mantel stattfindet, gelangen — zum ersten Mal im Rahmen dieser Konzerte — das Vorspiel zum dritten Akt und die Gesänge des Hans Sachs aus Wagner's „Meistersingern“ zur Ausführung. das Programm das „Lied an die Hoffnung“ von Beethoven und eine Streichserenade des Wiener Komponisten 2S. Werk des Abends ist die D-dur-Symphonie von Brahms. — m Dienstag veranstaltet, wie
Akademie Herr E. E. Taubert
welchem die Königliche Hof⸗Opernsängerin Fräulein des Konzertgebers Cyclus „Liebesleben“ aus Stinde's und der Kammersänger Betz das „Gebet“ und Wolff's „Pappenheimer“ zum Vortrag bringen wird. Außer den ge⸗ nannten Künstlern wirken an diesem Abend noch mit: Ottilie Fellwock (Alt), Herr Kammersänger Emil Götze und die Berliner Liedertafel (Chormeister A. Zander).
weitigen Anträge waren, wurde nach dem Bericht der „Nat.⸗Ztg.“ ebenfalls in nament⸗ licher Abstimmung der Antrag des Ausschusses bezw. die Magistrats⸗ vorlage mit 66 Stimmen gegen 52 folgte hierauf die Berathung über den Theil des Antrags Singer und Genossen, welcher die Beschaffung heizbarer Räume zum Auf⸗ enthalt Arbeitsloser betrifft. Ober⸗Bürgermeister Zelle erklärte, der Magistrat habe den Antrag schon seit Dienstag durch Eröffnung der Räumlichkeiten vmef dtcsche⸗ Obdach in der Fröbelstraße zur gebra
am Alexanderplatz in Vorstand dieses Vereins habe dem Magistrat mitgetheilt, daß er in der Lage sei, bei einer Zuwendung der Stadt die Halle für die Unterkunft von 1600 bis 1800 Personen zu vergrößern. Vermehrung der Wärmehallen erscheine zur Zeit nicht erforderlich, da gegenwärtig die s 9000 Kalisch stellte hierauf den Antrag: den Magistrat zu ersuchen, Vor⸗ kehrungen treffen zu wollen, daß noch vor Beginn des nächsten Winters hinreichend Wärmehallen vorhanden seien. empfoblene Theil des und der Antrag Kalisch demselben
Verdi und Fräulein Camillo einen neuen Ferron'schen Walzer singen. nächsten, VI. Philharmonischen Konzert, 8
wel des General⸗Musikdirektors Ernst — Mitwirkung des Kammersängers Carl Scheide⸗
erner weist R. Fuchs auf. Das sym⸗ schon mitgetheilt, in der Sing⸗ ein Wohlthätigkeits⸗Konzert, in Leisinger u. a. „Liedermacher“ „Reiterlied“ aus
Fräulein
Mannigfaltiges.
In der gestrigen Sitzung der Stadtverordneten wurde die Vorlage wegen Verbreiterung der Ausschuß hatte folgende Beschlußfassung empfohlen: lung erklärt sich Magistratsvorlage einverstanden, ermächtigt ““
en Grundstücke und Rechte, sowie über die Deckung der Kosten ent⸗ Nachdem die dazu von drei Stadtverordneten gestellten ander⸗
Königstraße berathen. Der Bes „Die Versamm⸗ grundsätzlich mit der Durchführung des mit der vom 24. November 1893 vorgelegten Projekts B den Magistrat zu den erforderlichen dieserhalb und sieht einer Vor⸗ Erwerb der dabei in Frage kommenden
in namentlicher Abstimmung abgelehnt worden
Stimmen angenommen. — Es
auch mit dem Verein für die Verbindung getreten. Der
und sei
Eine weitere
Hallen an Wochentagen schon 7000 und ersonen Unterkunft zu gewähren vermöchten. Stadtv.
d Der vom Ausschuß Antrags Singer wurde hierauf angenommen Ausschusse zur Berathung über⸗
8
liederliche Kleeblatt“ noch
aufgenommenen Ensemble⸗
Erst morgen
gegeben. 1 Die Hauptrollen
„Sizilianische Vesper“ von
Friedrich-Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25. Sonnabend: Der Lientenant zur See. Operette in 3 Akten nach einer älteren Idee von E. Schlack
und L. Herrmann. Musik von Louis Roth. In
Scene gesetzt von Julius Fritzsche. Dirigent: Herr
Kapellmeister Federmann. Anfang 7 Uhr. Sonntag: Der Lieutenaut zur See.
Residenz-Th eater. Direction: Sigmund Lauten⸗ burg. Sonnabend: Z. 20. Male: Der Mustergatte. (Ce premier mari de France.) Schwank in 3 Akten von Albin Valabréègue. Vorher: Im me e Plauderei in 1 Akt von Hans von Rein⸗ fels. Anfang 7 ½ Uhr.
Sonntag und folg. Tage: Dieselbe Vorstellung.
Neues Theater. Schiffbauerdamm 3—5.
Sonnabend: Sappho. Sittenbild in 5 Akten von Alphonse Daudet und Adolphe Belot. Deutsch von Paul Block. Anfang 7 ½ Uhr.
Sonntag: Zum 1. Male: Licht. Schauspiel in 3 Akten von Max Stempel.
Viktoria-Theater. Belle⸗Alliancestraße 7/8.
Sonnabend: Mit vollständig neuer Ausstattung: Die Kinder des Capitän Grant. Aus⸗ stattungsstück mit großem Ballet in 12 Bildern. Anfang 7 ½ Uhr.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr, ermäßigte Preise:
Lumpaci vagabundus, oder: Das lieder⸗ .„. Zauberposse mit Gesang und allet.
Theater Unter den Linden. Sonnabend: Zum 1. Male: Salon Pitzelberger. in 1 Akt nach dem Französischen. Offenbach. b Brahma. Ausstattungs⸗Ballet. Anfang 7 ½ Uhr. 3
Sonntag, 3 Uhr: Vorstellung zu halben Kassenpreisen. Die Gondoliere (Operette) und Columbia (Ballet).
Adolph Ernst⸗Theater. Sonnabend: Zum 117. Male: Charley’e Tante. Schwank in 3 Akten von Brandon Thomas. — Vorher: Die Bajazzi. ET mit Gesang in 1 Akt von Ed. Jacobson und Benno Jacobson. In Scene gesetzz von Adolph Ernst. Anfang 7 ½ Uhr.
Sonntag: Charley’s Tante. Die Bajazzi.
Bentral-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30.
Sonnabend: Zum 8. Male: Ein toller Einfall. Schwank in 4 Akten von Carl Laufs. Hierauf: Zum 21. Male: Berlin 1893. Revpue in 2 Ab⸗ theilungen von L. Leipziger. Anfang der Vorstellung 7 ½ Uhr, der Revue 9 ⅞ ÜUhr.
Sonntag: Dieselbe Vorstellung.
St. Petersburg, 12. Januar.
Operette Musik von J.
8 Nach Schluß der Redaktion eingegangene
Depeschen.
Wie der „Regierungs den 1. Januar a. St., an⸗ Winterpalais abgesagt. (W. T. B.) Der König hat zwischen
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten
Beilage.)
Konzerte.
Sing-Akademie. Sonnabend, Anfang 7 ⅜ Uhr: II. Ouartett⸗Abend (II. Cyclue) von Joachim,
Kruse, Wirth, Hausmann.
Saal Bechstein. Sonnabend, Anfang 7½ U Konzert der Sängerin Marie Klingenberg.
Konzert-Haus. Sonnabend: Geschlossen.
Sonntag: Karl Meyder⸗Konzert. Anfang 6 Uhr.
Hotel Cölnischer Hof, Krausenstraße 48. Hotelgäste haben freien Eintritt.
Birkus Renz (Karlstraße). Sonnabend, Abends
7 ¼ Uhr: ☛ CEin Künstlerfest.
Neue Einlagen. Kinder⸗Orchester. Signorina Varotti, die kleinste Solotänzerin der Welt.
Außerdem: Hippol. Potpourri von 40 Pferden, vorgeführt vom Director Fr. Renz. Die Post mit 12 Pferden, geritten von Herrn Gustav. Das Schul⸗ pferd „Cromwell“ und der Steiger „Alep“, geritten von Frl. Oceana Renz. Pas de deux, geritten von Miß Rose und Herrn Franconi. Die Reckkünstle⸗ rinnen Geschwister Hoffmann. 3 Akrobaten auf dem Telephondraht Zalva, Espana und Alva ꝛc.
Preise wie gewöhnlich.
Sonntag: Zwei Vorstellungen. Nachmittags 4 Uhr (1 Kind frei): Große Komiker⸗Vorstellung. Abends 7 ½ Uhr: Ein Künstlerfest.
t: Frl. Elsbeth Drewes mit Hrn. Domänen⸗ pächter Hermann Staff (Domäne Warberg —Do⸗ mäne Milow). — Fräulein Gertrud Walter mit Hrn. Gymnasial⸗Oberlehrer Dr. Fritz Muth
(Glogau). Geboren: Eine Tochter: Hrn. Oberlehrer Hrn. Pastor Scholz
Bürger (Breslau). — Stadtpfarrer Joseph Herzig
(Koiskau, Kreis Liegnitz). Gestorben: Hr. (Reinerz). — Hr. Geh. Kanzlei⸗Rath a. D
Heinrich Brauser (Berlin).
Redakteur: Dr. H. Klee, Direktor. Berlin: — — — Verlag der Expedition (Scholz).
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Sechs Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).
ngehenden Theil gebilligt wird.
Familien⸗Nachrichten.
zum Deutschen Reichs⸗
Erste Beilage
Berlin, Freitag, den 12. Januar
Anzeiger und Königlich Preußi
8 Deutscher Reichstag. 24. Sitzung vom Donnerstag, 11. Januar, 1 Uhr.
Ueber den Beginn der Sitzung ist bereits in der Nummer vom Donnerstag berichtet worden. b
Nachdem die Erklärung, betreffend den Abschluß eines
andelsprovisoriums zwischen dem Reich und Spanien für die den vom 1. bis 31. Januar d. J., in erster und zweiter Be⸗ rathung angenommen war, folgte die erste Berathung des Entwurfs eines Tabacksteuergesetzes, die von dem Staatssekretär Dr. Graf von Posadowsky mit folgender Rede eingeleitet wurde:
Meine Herren! Bei Berathung des Haushalts⸗Etats ist die Frage der Tabackbesteuerung bereits gestreift worden. Es wurde uns bei der Gelegenheit von jener Seite des Hauses zugerufen, wir sollten erst die Salzsteuer, die Zuckersteuer, den Petroleumzoll, die Getreidezölle abschaffen; dann sollten wir wiederkommen und darüber sprechen, ob man Genußmittel höher besteuern könne.
Meine Herren, ich acceptire aus der damaligen Erklärung zu⸗ nächst das Anerkenntniß, daß der Taback nicht, wie von den Vertretern der Tabackindustrie wiederholt behauptet ist, bereits in weiten Kreisen der Bevölkerung ein nothwendiges Lebensbedürfniß geworden sei, son⸗ dern daß der Taback ein reines Genußmittel ist, das unter Um⸗ ständen auch entbehrt werden kann.
Wenn den verbündeten Regierungen ein derartiger Rath gegeben wird, andere steuerliche Wege einzuschlagen, so glaube ich, hat die Reichs⸗Finanzverwaltung auch die Verpflichtung, sich klar zu machen, wie die Ausführung eines solchen finanziellen Raths wirken würde, und ich habe mich dieser Aufgabe unterzogen. Würden wir in der That in Deutschland die Salzsteuer, die Zuckersteuer, den Petroleum⸗ zoll und die Getreidezölle abschaffen, so bedeutete das für die Reichs⸗ kasse einen Ausfall von 269 ¾ Millionen Mark, und zwar im vorliegenden Fall, um aus dem Taback 45 Millionen Mark mehr zu erhalten. Es ist selbstverständlich, daß dieser Ausfall an Ueberweisungssteuern im Wege der Matrikularbeiträge aufgebracht werden müßte; auf Preußen würden hiernach allein 163 ½ Millionen Mark mehr Matrikularbeiträge entfallen. Preußen würde nur in der Lage sein, diese erhöhten Matrikularbeiträge im Wege der Erhöhung einer Einkommensteuer aufzubringen, und diese Erhöhung würde 132 % betragen. Die er⸗ höhte Einkommensteuer würde selbstverständlich auch auf die⸗ jenigen 2 160 000 Zensiten fallen, die sich nur im Besitz eines Ein⸗ kommens von 900 bis 3000 ℳ befinden. Würde man dagegen jener Richtung folgen, die wünscht, daß die wohlhabenden Klassen noch in erhöhterem Maße als bisher zu den Bedürfnissen des Reichs heran⸗ gezogen werden, so würde die Erhöhung der FEinkommensteuer in Preußen bei Fortfall jener Reichseinnahmen 300 % betragen. Die Einkommensteuer würde also für die Zensiten über 8000 ℳ Ein⸗ kommen sich vervierfachen und würde von den ganz hohen Einkommen 16 % und von den mittleren Einkommen 12 % des Einkommens be⸗ tragen.
Meine Herren, es ist ganz unzweifelhaft, daß man s olche Wege nicht gehen kann. Ich glaube auch in der That, daß, wenn man solchen Rathschlägen folgen würde, die Tabackindustrie bei Einführung einer Tabackfabrikatsteuer nicht um einen Deut verbessert werden würde; im Gegentheil, die Herren von der Tabackindustrie würden dann sagen, daß neben der Tabackfabrikatsteuer nun auch noch diese ungeheuer erhöhte Einkommensteuer von ihnen zu zahlen wäre.
Es ist uns ferner von jener Seite des Hauses, von links, gesagt worden, wir zögen in den Motiven des Gesetzes einen ganz falschen Vergleich, wir wiesen hin auffikänder, wie Frankreich, Oesterreich⸗ Ungarn, England; dieser Vergleich sei aber unzutreffend, denn wir hätten nur 2 Milliarden Schulden, Frankreich aber 26 Milliarden, England 13 ½ Milliarden und Oesterreich⸗Ungarn hätte 8 ½ Milliarden Schulden, und nun wollten wir, wenn es auf das Maß der Steuern ankomme, so thun, als wenn wir es zu ebensoviel Schulden gebracht hätten wie jene Staaten. Meine Herren, ich bedauere bemerken zu müssen, daß auch in dieser Behauptung ein thatsächlicher Irrthum liegt. Der Einwand würde zutreffend sein, wenn Deutschland ein Einheitsstaat wäre, wie England, wie Frank⸗ reich, wie Oesterreich⸗Ungarn. Deutschland ist aber bekanntlich ein Bundesstaat, und wollen wir deshalb die Belastung Deutschlands mit Schulden feststellen, so müssen wir zu den Reichsschulden selbstver⸗ ständlich noch die Schulden der Einzelstaaten rechnen. Thun wir das, meine Herren, so hat Deutschland nicht 2 Milliarden, sondern 11 ¾ Milliarden Schulden, d. h. nicht viel weniger als England und mehr als Italien, wo der Taback mit 5,06 ℳ, und mehr als Oester⸗ reich, wo er mit 5,98 ℳ pro Kopf belastet ist; während er bei uns nur pro Kopf eine Belastung von 1,10 ℳ trägt und in Zu⸗ kunft 2 ℳ pro Kopf tragen würde, mithin geringer belastet ist und sein würde, wie jene Länder, die geringer verschuldet sind als wir. Würde selbst eine Steigerung der Verbrauchsabgaben um 62 Millionen Mark oder um etwa 1,25 ℳ pro Kopf bei uns ein⸗ treten dadurch, daß die Tabackfabrikatsteuer und die Weinsteuer ein⸗ geführt würde, so würden wir doch im Verhältniß der wirth⸗ schaftlichen Leistungsfähigkeit Deutschlands noch geringer mit indirekten Abgaben belastet sein als die Großstaaten.
Der Nationalökonom de Foville hat eine sehr interessante Zu⸗ sammenstellung gemacht darüber, welches Nationalvermögen in den Großstaaten auf den Kopf der Bevölkerung entfällt. Ich stelle an⸗ heim, ob die Zahlen absolut richtig sein können; ich glaube aber, daß sie doch pergleichsweise richtig sind. Nach dieser Statistik fällt in England auf den Kopf der Bevölkerung ein Vermögen von 5200 ℳ, in Frankreich ein solches von 4536 ℳ, in Deutschland, welches also an dritter Stelle kommt mit seiner nationalen Leistungsfähigkeit, von 2835, in Italien von 2025 und in Oesterreich⸗Ungarn von 2005. Legt man an diesen Stand des Nationalvermögens in den Groß⸗ staaten den Betrag an, mit dem diese Staaten durch Zölle und Ver⸗ brauchssteuern, also durch indirekte Abgaben belastet sind, so ergiebt
daß das italienische Nationalvermögen mit 0,76, das
französische und österreichisch⸗ungarische mit 0,73, das englische mit 0,54 und das deutsche nur mit 0,52 % belastet ist. Ich glaube, diese Zahlen geben auch einen Vergleich für die Leistungsfähigkeit derjenigen Klassen, die man als die nicht besitzenden bezeichnet, da sich die Höhe des Arbeitsverdienstes auch nach dem Nationalreichthum des Landes richtet. Diese Resultate, die hierdurch gewonnen sind, lassen aber erkennen, daß der Vorwurf, als ob wir thatsächlich weniger Schulden hätten wie andere Länder und uns trotzdem in unserer Steuerpolitik so stellten, als ob uns eine gleich große Schuldenlast drückte wie andere Länder, sachlich un⸗ richtig ist. Denn wir erheben im Verhältniß zu unserem National⸗ vermögen den geringsten Prozentsatz an indirekten Abgaben und Zöllen, während wir mit unserer Schuldenlast von sämmtlichen genannten fünf Großstaaten an dritter Stelle stehen. Es stimmt mit diesen Be⸗ rechnungen durchaus überein, wenn man veranschlagt, wie viel an in⸗ direkten Abgaben, d. h. an Zöllen und Verbrauchssteuern auf den Kopf der Bevölkerung in den fünf Großstaaten entfällt. Rechnet man in Deutschland zu den Reichszöllen und Verbrauchssteuern noch die Verbrauchsabgaben hinzu, die auch in den Einzelstaaten erhoben werden, so entfallen bei uns auf den Kopf der Bevölkerung 14,64 ℳ; Deutschland steht somit auch hiernach an letzter Stelle in Bezug auf die Belastung mit Zöllen und indirekten Steuern. Ich glaube: hieraus geht hervor, daß es keine falsche Exemplifizierung in den Motiven war, wenn darauf hingewiesen wurde, daß in Deutschland, da es im allgemeinen indirekt verhältnißmäßig gering belastet ist, der Taback zu den Staatslasten höher herangezogen werden kann. Es ist in der Presse vielfach darauf hingewiesen worden, daß seit 1879 sich die indirekte Belastung Deutschlands mit Zöllen und Verbrauchsabgaben um 400 Millionen erhöht habe, und daß man deshalb gegen jede weitere Erhöhung der indirekten Belastung der Bevölkerung Front machen müsse. Zunächst ist diese Zahl keine zutreffende: nicht um 400 Millonen, sondern nur um 367 Millionen hat die indirekte Belastung der deutschen Bevölkerung seit 1879 zugenommen, d. h. um genau 7,34 ℳ pro Kopf. Es wird nun so dargestellt, als ob diese erhöhten indirekten Lasten eigentlich nur die ärmeren Volksklassen, die ogenannten arbeitenden Klassen, treffen. Das muß man für eine starke Uebertreibung halten. Zunächst werden durch die indirekten Steuern diejenigen arbeitenden Klassen nicht getroffen, die in fremdem Lohn und Brot stehen, Knechte, Mägde, Dienstboten ꝛc.; das ist eine Zahl von 3 ½ Millionen. Es werden ferner nicht betroffen dadurch alle die landwirthschaft⸗ lichen Arbeiter, die in Deputat abgelohnt werden. Im Gegentheil, je höher die Getreidepreise sind, desto besser steht der landwirthschaft⸗ liche Arbeiter, wenn er sein Deputat bekommt. Ferner werden die Arbeiter nicht oder nur theilweise von denjenigen Zollbelastungen be⸗ troffen, die vom ausländischen Taback erhoben werden, da die arbeitenden Klassen wohl überwiegend Inlandstaback rauchen. Hiervon abgesehen, steht der Belastung der deutschen Bevölkerung mit indirekten Abgaben auch eine sehr bedeutende Entlastung, die seit dem Jahre 1879 eingetreten ist, gegenüber. Nach einer von mir mit Hilfe des Statistischen Amts aufgestellten Berechnung beträgt die Arbeiterbevölkerung in Deutschland von der Gesammtbevölkerung von 50 Millionen etwa 24 Millionen. Es sind seit dem Jahre 1879 367 Millionen neue indirekte Abgaben und Zölle der deutschen Be⸗ völkerung auferlegt. Ich glaube, daß man nicht zu niedrig greift, wenn man annimmt, daß von diesen 367 Millionen 200 Millionen auf die sogenannten arbeitenden Klassen fallen. Welche Ent⸗ lastung steht nun diesen 200 Millionen Belastung der ärmeren Klassen gegenüber? Zunächst beträgt der Ausfall durch die Handelsverträge etwa 36 Millionen. Von diesen fallen 29 Millionen auf Massenartikel des Konsums, und hiervon würde man nach Maßgabe der Bevölkerung 20 Millionen auf die Arbeiter⸗ bevölkerung rechnen können, eventuell auf die Summe, um welche ihre Lebensmittel billiger geworden sind.
Sodann werden für die Sozialgesetzgebung zur Zeit seitens des Reichs und der Arbeitgeber über 147 Millionen jährlich aufgebracht, eine Leistung, die doch lediglich den arbeitenden ärmeren Klassen zu gute kommt; in dieser Zahl sind nicht einbegriffen die erheblichen Aufwendungen an Verwaltungskosten innerhalb der Provinzen und Kommunen. Ferner ist es doch ganz unbestreitbar, daß sich die Lebens⸗ haltung unserer arbeitenden Bevölkerung seit dem Jahre 1879 ganz erheblich gehoben hat, und zwar infolge wesentlicher Lohn⸗ erhöhungen. Es werden die Lohnerhöhungen aber von den potentaren Klassen, den Arbeitgebern, aufgebracht. Nach den Rechnungsergebnissen für die Invaliditäts⸗ und Altersversicherung sind selbst die Durch⸗ schnittslöhne von 1892 gegenüber dem Jahre 1891 gestiegen. Eine genaue Lohnstatistik besteht bei der Staatseisenbahn⸗Verwaltung. Die Arbeitsleistungen der Bahnarbeiter sind die geringwerthigsten ünd werden überwiegend geleistet auf dem platten Lande. Nach dieser Statistik sind seit dem Jahre 1880/81 die Löhne der Bahnarbeiter um 17 % gestiegen. Daß ferner die Löhne der landwirtschschaftlichen Arbeiter gestiegen sind, ist eine notorische Thatsache. Gerade an der Steigerung der Löhne für die landwirthschaftlichen Arbeiter liegt ja zum großen Theil der Rückgang des Reineinkommens der Landwirthschaft überhaupt. Es liegen statistische Nachweise vor, daß die Löhne der landwirthschaftlichen Arbeiter allein vom Jahre 1889 an bis zum Jahre 1893 in manchen Orten um 33 % in die Höhe gegangen sind. Darüber, daß die ortsüblichen Tagelöhne der land⸗ und forstwirthschaftlichen Arbeiter in die Höhe gegangen sind, bringen auch die ⸗ Durchschnitts⸗ lohnstatistiken der land⸗ und forstwirthschaftlichen Berufsgenossen⸗ schafter einen absolut zuverlässigen Beweis. Ebenso haben sich die industriellen Löhne seit dem Jahre 1879 sehr wesentlich gehoben. Die Steigerungen betragen zum Theil bis 70 Prozent. Einen inter⸗ essanten Anhalt für die Steigerung des Jahreseinkommens der arbei⸗ tenden Klassen giebt auch die Lohnstatistik der gewerblichen Unfall⸗ versicherung. Obgleich in dieser Statistik die Arbeitslöhne der höher gelohnten Arbeiter, d. h. der mehr wie 4 ℳ durchschnittlich pro Tag verdienenden Arbeiter, nur zum theil darin enthalten find,
weil sie nur zum theil zu Beiträgen herangezogen werden, hat sich das Jahreseinkommen derselben von 618 ℳ im J 1887 auf 648 ℳ im Jahre 1892 gehoben; also auch hier ist im e von 5 Jahren eine Steigerung um 5 % eingetreten. Nimmt man das Durchschnittseinkommen für alle Arbeiter Deutschlands auch nur auf 500 ℳ an, und nimmt man ferner an, daß die Löhne seit 1879 sich durchschnittlich nur um 16 % gesteigert haben, so bedeutet das für die in der Versicherungsstatistik nachgewiesenen 12 ½ Millionen Arbeiter eine Lohnsteigerung von 80 ℳ pro Kopf mit einem Ge⸗ sammtbetrag von etwa einer Milliarde. Was will nun gegenüber einer derartigen Verbesserung der Einnahmeverhältnisse, wiesie seit 1879 für die ärmeren Klassen eingetreten ist, eine Steigerung der indirekten Belastung von 7,344 ℳ pro Kopf sagen? Dieser Belastung stehen aber noch weitere sehr bedeutende Entlastungen gegenüber in Form der Steuer⸗ erlasse: es sind auf Grund der Ueberweisungen aus der Reichskasse an die Bundesstaaten, welche Beträge durch die erhöhten Zölle flüssig gemacht sind, überhaupt seit 1879 in Deutschland an Steuern er⸗ lassen 454 ½ Millionen Mark. Zieht man hiervon die seit 1879 in den Einzelstaaten eingeführten neuen Steuern und Steuererhöhungen mit 95 Millionen ab, so verbleibt noch seit 1879 ein Gesammtsteuer⸗ erlaß von 359 Millionen Mark. Reduziert man diese Erleichterungen auf das Jahr, so beträgt der Steuererlaß jährlich 54 ⅜ Millionen, und zieht man hiervon die neuen Steuern und Steuer⸗ erhöhungen mit 12 Millionen ab, so berechnet sich zur Zeit der jährliche Steuererlaß auf 42 ⅞ Millionen Mark wovon auf die Arbeiterbevölkerung nach allgemeiner Berechnun etwa 29 ½ Millionen Mark fallen. Was bedeutet nun dem gegenüber die Mehrbelastung mit indirekten Steuern seit 18792 Ich meine, daß die Mehrbelastung der arbeitenden Klassen, wie sie eingetreten ist durch die Zoll⸗ und Steuergesetzgebung des Jahres 1879, in der That durch die Leistungen der sozialen Gesetzgebung, durch die Beiträge und Leistungen der besitzenden Klassen des Reichs- und der Einzelstaaten mehr als ausgeglichen ist. Es macht sich ja überhaupt in gewissen Kreisen die Tendenz geltend, es so darzustellen, als ob die arbeitenden Klassen an dem Staat und seiner Organisation gar kein Interesse hätten, als ob eigentlich der Staat nur eine Art Ver⸗ sicherungsanstalt für die besitzenden Klassen wäre. (Zuruf links.) Wofür fordert denn die Reichsregierung die Erhöhung der Steuern? Sie fordert sie in erster Linie für die Vermehrung des Reichsheeres, zur Erhaltung des Friedens, und an der Erhaltung des Friedens hat der Arbeiter, der seiner Arbeit nachgehen will, ganz ebenso ein In⸗ teresse, wie der große Fabrikant, der seine Fabrik weiter betreiben will, und der Großgrundbesitzer. (Sehr richtig! rechts.) Meine Herren, mit solchen Theorien schärft man den Klassengegensatz und gruppiert die Schachfiguren für den Klassenkampf. Früher hieß es: nur die unteren Klassen dürfen nicht weiter belastet werden; jetzt ist man schon fortgeschritten, jetzt sagt man: auch die Mittelklassen dürfen nicht weiter belastet werden. Ich frage da; wer soll da in Deutschland eigentlich noch Steuern zahlen? und wer soll die Staatsbedürfnisse aufbringen? (Zuruf links.) Nehmen wir an, man wollte die erhöhten Staats⸗ bedürfnisse nur den sogenannten wohlhabenden Klassen auflegen, d. h. z. B. in Preußen den 110 749 Zensiten, die über 6000 ℳ Ein⸗ kommen haben, — meine Herren, dann würden wir zu Steuerprozent⸗ sätzen in Deutschland gelangen, die in der That zu den Konsequenzen führten, die man jetzt immer der Reichsregierung bei dem Börsen⸗ steuergesetze vorhält: weil wir bei der Börsenumsatzsteuer den Umsatz⸗ stempel von 1⁄10 auf 10 und von 210 auf 410 erhöhen wollen, wird uns damit gedroht, die Banquiers würden massenhaft auswandern. Ich stehe dieser Massenauswanderung der Banquiers ziemlich skeptisch gegenüber. Wenn wir aber in dieser Weise, anstatt durch indirekte Steuern durch direkte Steuern die erhöhten Bedürfnisse des Reichs aufbringen wollten, dann würde freilich eine Massenauswanderung eintreten; dann würden in der That die wohlhabenden Leute in Deutschland sich und ihre Vermögensobjekte der deutschen Besteuerung bald entziehen! . Meine Herren, wir sind ja wiederholt auf direkte Reichssteuern hingewiesen. Ich muß doch hierzu ein Wort sagen, da ja bei der Generaldebatte bisher eine Gelegenheit hierzu nicht war, — durch den geschäftsordnungsmäßigen Beschluß des hohen Hauses ist uns ja die Erörterung des Plans der Reichs⸗Finanzreform und der damit eng zusammenhängenden Einzelsteuern sozusagen von hinten aufgerollt. Also bezüglich der Einführung direkter Reichs⸗Einkommensteuern — wie könnten sich direkte Reichs⸗Einkommensteuern überhaupt nur steuertechnisch realisieren lassen? Sie ließen sich steuertechnisch meines Erachtens nur dann realisieren, wenn man auf Grund einer einheitlichen Verwaltungsgesetzgebung, einer ein heit⸗ lichen Verwaltungsverfassung nach einem einheitlichen Steuergesetz in den Bundesstaaten und in dem Reich einschätzte. Die Einschätzung der Landessteuern in den einzelnen Bundesstaaten müßte selbstverständlich auch dort ihre letzte Instanz haben. Die Ein⸗ schätzung für die Reichs⸗Einkommensteuer, meine Herren, müßte aber schon im Interesse der gleichmäßigen Einschätzung im ganzen Reich ihre letzte Instanz in einer Reichs⸗Zentralbehörde haben. Die Konsequenz dieser Reichs⸗Zentralbehörde würde sein, daß über dieselben Steuerobjekte die Reichs⸗Zentralbehörde wahr⸗ scheinlich isehr häufig eine ganz andere Entscheidung treffen würde als die oberste Landesbehörde. Es würde sofort eine unerträgliche Disparität zwischen der Entscheidung der Reichs⸗Ein⸗ kommensteuerbehörde und der höchsten Landessteuerbehörde eintreten, und die Einzelstaaten würden dadurch geradezu gezwungen werden, ihre eigene Steuergesetzgebung aufzugeben und ihre Landessteuern nur als Zuschläge zu den Reichssteuern zu erheben. Dann, meine Herren, degradieren Sie die Einzelstaaten eigentlich nur zu Provinzen des Reichs, die, ebenso wie die Provinzen und Kommunen ihre Ab⸗ gaben durch Zuschläge zu den Reichssteuern erheben, ge⸗ zwungen wären, ihre Staatsbedürfnisse zu decken durch Zuschlaͤge zur Reichs⸗Einkommensteuer. Damit nehmen Sie aber den Einzelstaaten das Hoheitsrecht der Steuererhebung.