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gierungen diefes Gesetz nicht eingebracht haben. (Wider⸗ spruch bei den Sozialdemokraten.)
Es ist das mit den Arbeiterentlassungen eine wunderliche Sache. Ich habe bei der sehr genauen Verfolgung alles, was über den Taback in den letzten 4 Monaten geschrieben ist, die Erfahrung gemacht, daß die Anzahl der Arbeiterentlassungen in demselben Verhältniß gestiegen ist, wie der Umfang der Agitation. Zuerst, meine Herren, wurde nämlich nur ganz schüchtern behauptet, es würden 5000, vielleicht 10 000 Arbeiter entlassen werden. Dann kam man zu 25 000, ja zu 33 000. Man erbhitzte sich dann in den großen Agitationsversamm⸗ lungen, nahm den Mund etwas voller und sagte: mindestens 50 000, und jetzt, meine Herren, sind wir nun auf diesem Wege dahin gelangt, daß auf dem Kongreß der deutschen Tabackinteressenten, der hier in Berlin getagt hat, es bereits hieß: es werden mindestens 80 — 100 000 Arbeiter entlassen, und, meine Herren, in der Eingabe, die der deutsche Tabackverein hier dem hohen Reichstage überreicht hat, steht
benfalls: Zunächst „wird eine Entlassung von 100 000 Zigarren⸗ rbeitern stattfinden. Gestatten Sie mir, daß ich nun einmal iese 100 000 Arbeiter etwas näher unter die Lupe nehme. Es wurde von der Tabackindustrie behauptet, in Deutschland gäbe es 60 000 Zigarrenarbeiter. Ich muß gestehen, daß ich eine ganze Zeit ieser Angabe mit einer gewissen Harmlosigkeit und Gläubigkeit gegen⸗ ber gestanden habe. Ich bin aber zuerst mißtrauisch gemacht worden durch eine Angabe, die ich nachher verifiziert habe und die in der Presse der Tabackindustrie selbst gemacht war. Es urde gesagt, bei uns in Deutschland giebt es 160 000 igarrenarbeiter. Welche segensreiche Industrie, wo 160 000 Menschen beschäftigt werden, während in Frankreich, wo das Monopol herrscht, nur 18 000 Arbeiter existieren, in Oesterreich, wo ie Regie ist, nur 36 700. Durch diese Gegenüberstellung wurde ich weifelhaft gegen die Zahl 160 000, — ich habe dann diese Zahl 60 000 kombiniert mit der Masse des Rohtabacks, der in Oester⸗ eich, in Frankreich und in Deutschland jährlich verarbeitet wird. on Frankreich und von Oesterreich kennen wir das Quantum des ohtabacks ganz genau, weil dort Regieverwaltungen sind, nd bezüglich des Quantums des verarbeiteten Rohtabacks in Deutschland verlasse ich mich einerseits auf die Angaben eines Sachverständigen, wie des Herrn Diffené, andererseits auf die Angaben, die in der Denkschrift des Tabackvereins gemacht sind, die erst kürzlich dem Reichstag überreicht ist; danach werden bei uns jährlich 1 480 000 Ztr. verarbeitet. In Frankreich findet die Ver⸗ arbeitung von 722 909 Ztr. und in Oesterreich 622 344 Ztr. Rohtaback statt. Ich folgere daraus: bei uns in Deutsch⸗ land würde ein Tabackarbeiter jährlich nur 9,25 Ztr., in Frank⸗ reich 40,16 Ztr. und in Oesterreich 16,96 Ztr. verarbeiten. Ich gestehe ohne weiteres zu, daß die Zentralisierung der Industrie, das Monopol, die Verbesserung und erhöhte Anwendung von Ma⸗ schinen und noch ein Faktor, der größere Gebrauch der Pfeife gegen⸗ über der Zigarre dahin führt, daß in einem Lande ein größeres Roh⸗ tabackquantum auf den Arbeiter, in dem andern Lande ein kleineres Quantum entfällt. Aber, meine Herren, wenn die Zahl 160 000 so absolut richtig wäre, so könnten solche Differenzen von 40,16 zu 9,25 nicht entstehen. Ich glaube, die Erklärung für diese Differenz ist eine sehr einfache, und ich werde mir später er⸗ lauben, sie zu geben, nachdem ich die Zahlen erörtert habe, die amtlich darüber vorliegen, wieviel Tabackarbeiter es in ganz Deutschland über⸗ haupt giebt. Nach der Berufszählung vom Jahre 1882 waren rund nur 79 000 Personen, deren Hauptbeschäftigung Taback⸗ fabrikation war, daneben 1578 Personen nebens ächlich und 63 524 Personen Angehörige, welche garnicht erwerbsthätig waren oder nebenbei eine erwerbende Thätigkeit trieben. Ich komme zu den Zahlen der Gegner. Nach dem Geschäftsbericht der Berufsgenossenschaften für 1892 existieren in Deutschland 4582 Be⸗ triebe mit 107 452 Arbeitern. (Zuruf links.) Bitte, meine Herren, ich komme noch zur Hausindustrie! Also 107 452 Arbeiter gegenüber den behaupteten 160 000 Arbeitern! Ich habe mich nun gefragt, auf welcher Grundlage kann man zu der Zahl 160 000 gekommen sein, und ich bin daß das auf folgende Weise schäftigung für Tabackarbeiter rechnet man nämlich pro Jahr nur 225 Arbeitstage, weil notorisch die Tabeackarbeiter in großem Umfange auch landwirthschaftliche und andere Neben⸗ arbeiten verrichten, während in den anderen Berufszweigen durch⸗ schnittlich 280 Arbeitstage gerechnet werden. Man hat nun mit dieser Zahl 225 den Gesammtbetrag der durchschnittlichen Arbeitslöhne dividiert und ist dadurch auf eine derartige Zahl von gegen 137 000 ge⸗ kommen, hat dazu noch eine geschätzte Zahl der Hausarbeiter von 23 000 addiert und hat so die Zahl von 160 000 erlangt.
Meine Herren, ich glaube, aus der Gegenüberstellung dieser Zahlen, einerseits von 107 000, andererseits von 160 000, und ferner aus der Thatsache, daß in der Tabeackindustrie jährlich nur 225 Arbeitstage zur Anrechnung kommen, folgt mit Nothwendigkeit, daß, während die Zigarrenarbeiter in den Monopolländern — und daher kommt das große Arbeitsquantum pro Kopf, welches ich Ihnen für die Monopolländer vorhin nachgewiesen habe — lediglich Zigarrenarbeiter sind, der Arbeiter bei uns, der in der Hauptsache ländlicher Arbeiter ist, vielfach nur in der Nebenbeschäftigung Zigarrenarbeiter ist, und umgekehrt, daß die Zigarrenarbeiter, die wir haben, vielfach und namentlich in Süddeutschland, nebenbei auch land⸗ wirthschaftliche Arbeiten treiben.
Meine Herren, wenn nun wirklich ein Konsumrückgang statt⸗ finden und eine geringe Arbeiterentlassung eintreten sollte, so würden doch die Arbeiter, die nebenbei auch landwirthschaftliche Arbeiter sind, jeden Tag andere Beschäftigung finden, und sie würden sie deshalb finden,
„weil gerade in jenen Gegenden, wo die Zigarrenindustrie blüht, be⸗ kanntlich ein starker Arbeitermangel besteht. Nach Westfalen, nach Hannover, nach Sachsen gehen unsere Arbeiter aus den östlichen Provinzen, weil in den westlichen Provinzen nicht genug landwirth⸗ schaftliche Arbeiter sind. Jene auch in der Landwirthschaft be⸗ schäftigten Arbeiter würden also durch eine vorübergehende Entlassung keinerlei Schaden haben; im Gegentheil, ich glaube, wenn diese Arbeiter, namentlich die jugendlichen Arbeiter — auf diese komme ich nachher noch weiter zurück —, einmal eine Zeit lang die dumpfe Luft der Zigarrenfabrik mit der gesunderen Beschäftigung in Feld und Wald vertauschen, so würde das auf sie wie eine Ferien⸗ kolonie wirken. (Sehr richtig! rechts.) Und nun, meine Herren, die jugendlichen Arbeiter! Wir haben — ich habe Ihnen das vorhin die Ehre gehabt vorzutragen — in Deutschland 107 000 versicherungs⸗
zugegangen ist. Bei der Be⸗
pflichtige Tabackarbeiter, und das
schließlich zu der Ueberzeugung gekommen,
sind doch die Tabackarbeiter, von denen man annehmen kann, daß sie, wenigstens überwiegend, aus der Arbeit in der Tabackindustrie ihren Lebensunterhalt erwerben; der
fünfte Theil selbst dieser Arbeiter ist unter zwanzig Jahren, d. h. wir
haben 22 000 jugendliche Tabackarbeiter unter zwanzig Jahren.
Meine Herren, glauben Sie nun wirklich, daß, wenn ein Theil dieser Arbeiter zur Entlassung kommen würde, das von schädlichen Folgen für die Leute sein würde? Sie werden in der Landwirthschaft im
Westen, in Hannover, in Sachsen und auch in Süddeutschland jeder⸗
zeit lohnende Beschäftigung sinden (sehr wahr! rechts, Widerspruch links), und wir im Osten werden die Annehmlichkeit haben, daß die Sachsengängerei etwas abnimmt. (Widerspruch links. Sehr richtig rechts.)
Meine Herren, nun noch eins: Wenn wirklich vorübergehend Arbeiterentlassungen nothwendig sein sollten, so nehme ich doch bei der humanen Gesinnung, die die deutschen Tabackfabrikanten für ihre Ar⸗ beiter jetzt bezeugt haben, an, daß sie nicht etwa die alten, vielleicht schon etwas abgängigen Arbeiter entlassen werden, sondern daß sie die jugendlichen, arbeitsfrischen, unverheiratheten Arbeiter entlassen werden. (Heiterkeit. — Zurufe.) — Sie können, meine Herren, mir ja nachher antworten!
Ich komme nun zu den Kontrolbestimmungen. Dieselben beruhen auf der Besteuerung des Rohmaterials, auf der Buchkontrole und auf der Bestandskontrole. Zunächst hat sich eine lebhafte Agitation gegen den Steuerverschluß des Rohtabacks entwickelt. Man hat aber dabei, glaube ich, vergessen, daß der Rohtaback, soweit er aus⸗ ländisch ist, ja schon im Interesse des Zollkredits überwiegend unter Steuerverschluß liegt, und daß ferner das Gesetz für den in Privat⸗ niederlagen unter Verschluß liegenden Inlandstaback die große Er⸗ leichterung einführt, daß hierfür eine Ueberwachungsgebühr, die jetzt von den Pflanzern und Händlern bezahlt werden muß, nicht mehr erhoben wird, sondern in Zukunft der Reichskasse obliegt. Meine Herren, die Buchkontrole und eine Bestandskontrole hat man ja auch in Amerika, und wenn Sie das Werk über die Enquste vom Jahre 1878 lesen, so werden Sie finden, daß diese Kontrole in Amerika keinerlei Unzufriedenheit bei den Tabackfabrikanten und Händlern erregt hat.
Es ist nun in der Eingabe, die kürzlich von dem Tabackverein hier im Reichstag überreicht worden ist, gesagt worden: wohin würde diese Buchkontrole führen; schließlich würde, wenn auch in den Motiven das Gegentheil stände, man auch in das Geheimbuch hineinblicken und von den Fabrikationsgeheimnissen und den Vermögensverhältnissen Kenntniß bekommen. Meine Herren, ich glaube, das Vertrauen können Sie zu den verbündeten Regierungen haben, daß, wie ausdrücklich in den Motiven steht, daß dieses Geheimbuch nicht Gegenstand der Kontrole sein wird, dieses Versprechen auch gehalten wird. Und dann vergessen Sie doch, bitte, nicht, daß die Kontrolmaßregeln, die hier an⸗ gegriffen werden, An⸗ und Abmeldung des steuerpflichtigen Gewerbes, die Befugniß des Steuerbeamten zur Revision, das Verbot des Besitzes von Werkzeugen und Maschinen, die zur Fabrikation dienen, seitens anderer Personen als Fabrikanten, die An⸗ und Abmeldung der Arbeitsräume, die Bestandaufnahmen, sich im Branntwein⸗, Brau⸗ und Zuckersteuergesetz und im Niederlage⸗Regulativ bereits befinden. (Sehr richtig! rechts.) Die anderen Industrien haben sich das ruhig gefallen lassen müssen, und ich sehe nicht ein, warum denn gerade die Tabackindustrie eine Ausnahme machen soll. (Sehr richtig! rechts.)
Und dann vor allen Dingen vergessen Sie doch nicht, daß die Lage der Pflanzer eine wesentlich bessere wird; sie wird von der lästigen Feldkontrole gänzlich befreit. Die Pflanzer mußten bisher für das Quantum, das sie weniger zur Verwiegung stellten, gegenüber der Feldkontrole haften oder über das zu versteuernde Quantum eine verbindliche Deklaration abgeben, und vor allen Dingen hatte die Feldkontrole einen sehr erheblichen landwirthschaftlichen Nachtheil; um das Zählungsverfahren zu erleichtern, mußte der Taback in ganz bestimmten Verbänden gepflanzt werden; alle Mischkulturen waren ausgeschlossen, und infolgedessen war der Pflanzer gezwungen, den Taback auch auf Fehlstellen zu pflanzen. Meine Herren, diese lästige Kontrole fällt fort, und ich glaube, die Tabackpflanzer werden, wenn die Feldkontrole aufhört, geradezu aufathmen.
Nun komme ich zur Hausindustrie. Ich bemerke zunächst, daß man vielfach bei Einführung des Fabrikatsteuergesetzes im Interesse der Ersparniß zum Konsum billigerer Zigarren übergehen wird; gerade dieser Uebergang zu billigeren Zigarren muß der Hausindustrie zu gute kommen, da sie nur Zigarren bis zum Fakturawerth von 35 ℳ pro Mille produziert und in der Regel ihre Pro⸗ dukte selbst verschleißt, indem die Leute damit hausieren. Gerade der etwaige Rückschritt zu minderwerthigen Sorten wird vor⸗ zugsweise der Hausindustrie zu gute kommen.
Ferner ist ja auch im Gesetz vorgesehen, daß die Kontrole fort⸗ fallen soll, daß, wie es in Württemberg z. B. bei den Schankwirthen geschieht, eine Art Accordverfahren gegenüber der speziellen Steuer⸗ erhebung eintreten soll, und mithin alle Schwierigkeiten, die für die Hausindustrie, für die Kleinbetriebe aus der Buchkontrole deduziert werden, wahrscheinlich nicht eintreten werden.
Ferner, meine Herren, bietet gerade das amerikanische Fabrikat⸗ steuersystem den Nachweis, daß das Fabrikatsteuersystem der Haus⸗ industrie keineswegs nachtheilig ist. Wie gerade die Zigarrenindustrie in Amerika trotz des Fabrikatsteuersystems sich gehoben hat, möge Ihnen nur aus zwei Zahlen bewiesen werden. Im Jahre 1889 be⸗ trugen die Einzelkontos der Fabrikanten aus Zigarren und Zigaretten 22 837 und im Jahre 1891 24 728.
Es vollzog sich in der ganzen Frontrichtung der Agitation gegen das Fabrikatsteuergesetz eine eigenthümliche Erscheinung. So lange es nämlich hieß, es würde die Banderolensteuer eingeführt werden, äußerte die Presse einstimmig, das wäre eine Belastung, die für die Industrie nicht erträglich wäre. Es wurde dann ein Entwurf ausgearbeitet, der das Banderolensystem fallen ließ und zur Fakturensteuer überging. Meine Herren, das Banderolensystem hat allerdings, das muß ich zugestehen, die Gefahr, daß eine Schädigung des Detailverkäufers eintrat, weil der Käufer im Detail aus dem Banderolenstempel sofort ersehen konnte, wie hoch die Zigarre in der Fabrik fakturiert war und die Wiederverkäufer deshalb beschränkt werden in dem Verdienst, den sie den einzelnen Käufern beim Detail⸗ verkauf abnehmen können. Diese Härte wollten wir im Interesse des Detailverkäufers vermeiden, der ja im Interesse der Steuer günstig wirkt, indem er entschieden zur Vermehrung des Konsums beiträgt. Es ging damals durch die Presse das Sentiment: Ja, wenn eine Fakturensteuer einträte, ließe sich darüber reden, und in der „Kölnischen Zeitung“ findet sich ein Eingesandt eines Fabrikanten, das erklärt
„Die Fakturensteuer ist für die Industrie wohl erträglich.“ Dann habe ich aber auch einen Beweis aus dem Reichstag selbst, wie man früher über die Fakturensteuer dachte, ehe die verbündeten Regierungen auf den Gedanken kamen, eine solche einzuführen. Meine Herren, in dem Kommissionsbericht über den Börsensteuer⸗Gesetz⸗ entwurf, der im Jahre 1885 Gesetz wurde, findet sich folgender interessanter Passus: „In der That biete sich hier für die Besteuerung des Waaren⸗ verkehrs ein Ausweg, der geeignet sei, eine feste Norm für den Eintritt des Momentes der Steuerpflicht zu geben, das sei die Besteuerung der Faktura, der Eintritt der Steuerpflicht mit der Erfüllung des Geschäfts. Die Faktura werde regelmäßig bei allen Lieferungserfüllungen des Geschäfts ausgestellt, sie sei noth⸗ wendig und unentbehrlich im Geschäftsleben und es enthalte keine Belastung des Verkehrs, wenn man eine Verpflichtung zur Ausstellung der Faktura aus⸗ spreche und diese steuerpflichtig mache.“ Meine Herren, wenn das in einem Kommissionsbericht des Reichs⸗ tags steht, so hat es doch ein gewisses sachliches Gewicht; demgegen⸗ über wird jetzt von den Fabrikanten behauptet: die Fakturensteuer wäre eine Steuer, die vollkommen unerträglich sei. Nun hat sich gegenüber der Fakturensteuer ein wunderlicher Gegensatz entwickelt in Bezug auf die Beurtheilung ihrer Erträglich⸗ keit. Auf dem großen Mannheimer Vereinstage — und damals waren die Grundzüge der Steuer bereits vollkommen bekannt — wurde z. B. von einem Redner gesagt: 8 „Soviel ich von der Steuer kenne, glaube ich, daß er
— der Steuergesetzentwurf — 8 hauptsächlich daran scheitern wird, daß die vorgeschriebenen Kontrolen, um ihn möglichst populär zu machen, allzu leichte sind und sich für ein brauchbares Steuersystem als nicht ausreichende zeigen werden.“
Es wird also von den Vertretern der Industrie befürchtet, die Kontrole sei zu leicht, und dabei wird von manchen Seiten eine wahre Defrauden⸗Kasuistik konstruiert, die sofort eintreten würde, so⸗ bald dieser Entwurf Gesetz würde.
Fürst Bismarck hat einmal hier im Reichstage gesagt:
„Ich glaube nicht, daß es in Deutschland so viel Menschen giebt, wie man anzunehmen geneigt ist, die um eigenen Vortheils willen die Unwahrheit sagen.“
Die verbündeten Regierungen haben, als sie diesen Gesetzentwurf, der allerdings auf Vertrauen beruht, einbrachten, sich auf denselben Standpunkt gestellt, und sie haben von der Ehrenhaftigkeit des Han⸗ dels⸗ und Fabrikantenstandes einen besseren Begriff, als theilweise die Vertreter dieser Industrie selbst.
Was wird dagegen von anderer Seite gesagt? Wir haben hören müssen: die Tabackfabrikanten sind in Zukunft „Tabacksklaven“, „Tabackfabrikanten unter Polizeiaufsicht“. Ja, meine Herren, es ist hier bei der Debatte über die Reichs⸗Stempelabgaben sogar gesagt, und zwar mit warnender Stimme: das Schicksal eines aus dem Zuchthaus entlassenen und unter Polizeiaufsicht stehenden Sträflings wird in Zukunft noch beneidenswerth sein gegen das Schicksal eines Tabackfabrikanten. (Heiterkeit und Zurufe.) Auf diese Schilderung kann man das Wort des Thales von Milet anwenden: „die Hälfte wäre besser als das Ganze“.
Ich resümiere mich. Es ist, glaube ich, nachgewiesen: durch direkte Reichssteuern können wir den erhöhten Bedarf des Reichs nicht schaffen; es war im Reichstage ferner bei Bewilligung der Militär⸗ vorlage omnium consensus, daß auch nicht durch Erhöhung der Matrikularbeiträge der Bedarf für die Militärvorlage beschafft werden solle. Es blieb uns also nichts übrig, wie dem hohen Reichs⸗ tage indirekte Steuern vorzuschlagen und zwar nicht auf Lebens⸗ mittel, sondern auf Genußmittel, — nicht auf Lebensmittel, weil diese bereits genügend hoch, vielleicht zu hoch be⸗ lastet sind. (Sehr richtig! links.) Meine Herren, auf das Bier konnten wir hierbei nicht zurückkommen. Wenn die Reichsregierung den Biersteuerentwurf zurückgezogen hat, so hatte sie ja das nur gethan, weil sich die überwiegende Stimmung des Reichs⸗ tags dahin aussprach: das Bier wollen wir unter keinen Umständen höher besteuern! — obgleich es nur mit 4 % seines Werths belastet ist! Was blieb uns da Anderes übrig, als der Taba ck, der vier⸗ bis sechsmal geringer in Deutschland belastet ist, als anderswo.
Es ist ferner von berufenen Vertretern der Tabackindustrie zu⸗ gestanden, daß durch eine prozentuale Erhöhung der Inlandsteuer und der Eingangszölle höhere Erträge aus dem Taback absolut nicht zu erreichen waren. Was blieb uns also weiter übrig, meine Herren? Nichts, als die Fabrikatsteuer, die bei uns, abweichend von Amerika, auch in Form der Werthsteuer durchaus möglich ist, weil in Deutschland die Raumverhältnisse andere sind und eine wesentlich andere Beamtenorganisation uns zur Verfügung steht, die ferner den großen Vortheil gegenüber dem jetzigen Inland⸗Steuer⸗ system genießt, daß die Inlandsteuer viel zu nahe der Produktion liegt, und infolge dessen den Mann belastet, der den Taback auf seiner Scholle baut, und nicht den Konsumenten. Meine Herren, das ist ja der Einwand gegen die Weinsteuer, daß man sagt: wenn wir die Weinsteuer annehmen — wer wird schließlich durch die Steuer getroffen? der Winzer; die Steuer wird zurück⸗ gewälzt werden. In diesem Gesetzentwurf nun beschreiten die Regierungen den umgekehrten Weg; sie wollen den
Mann von der Steuer entlasten, der das Produkt auf seiner
Scholle baut, und den belasten, der es schließlich konsumiert. Ich hoffe, daß die Herren, die sich schlüssig sind, gegen die Weinsteuer zu stimmen, aus denselben Gründen für die Tabackfabrikatsteuer und damit für die Entlastung des Pflanzers von der Inlandsteuer stimmen werden.
Meine Herren, eins kann ich Ihnen versichern: die Erhöhung der Tabacksteuer wird nicht von der Tagesordnung verschwinden, weil es im Gerechtigkeitsgefühl des deutschen Volks liegt, daß dieser Genuß⸗ gegenstand in höherem Maße zu den Bedürfnissen des Reichs beitragen kann; ich hoffe, es geht der Tabackindustrie nicht so, wie dem Käufer sibyllinischer Bücher, daß nämlich, wenn dieses Gesetz nicht zur Verab⸗ schiedung gelangen sollte, wenn ein Tabacksteuergesetz in späteren Jahren vielleicht unter zwingenderen Verhältnissen wiederkehrt, der Preis, um den die Tabackindustrie sich die Ruhe erkaufen will, nicht ein höherer sein wird al⸗ jetzt.
5 (Schluß in der Zweiten Beilage.)
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S⸗An
zeiger und Königlich Preußischen
Berlin, Freitag, den 12. Januar
(Schluß der Rede des Staatssekretärs Grafen von Pos adowsky aus der Ersten Beilage.)
Meine Herren, ich komme nun zu einer persönlichen und allgemein politischen Schlußbemerkung, zu der ich genöthigt bin mit Rücksicht auf wiederholte Aeußerungen in der Presse. Als Seine Majestät der Kaiser die Gnade hatte, mich zum Staatssekretär des Reichs⸗Schatz⸗ amts zu ernennen, erschien in einem rheinischen Blatt ein Artikel, der sehr witzig, aber etwas boshaft ausführte: der neue Schatzsekretär würde nur eine Art Sitzredakteur für den preußischen Finanz⸗Minister sein (Heiterkeita, und wenn hier über die Steuervorlagen berathen werden würde, und der Abgeordnete
Richter den Schatzsekretär fragen würde: was haben Sie sich bei der
und der Bestimmung des Gesetzes gedacht? so würde der neue Schatz⸗ sekretär verlegen unter der Heiterkeit des Hauses schweigen, aber der preußische Finanz⸗Minister würde sich erheben und mit seiner bekannten Beredsamkeit und mit so und so viel Gründen beweisen: der neue Schatzsekretär hat sich unter dieser Bestimmung das und das gedacht. (Heiterkeit.) Meine Herren, ich lege Werth darauf, hier an dieser Stelle festzustellen, daß in diesem Scherz und in der Haltung, die ein großer Theil der Presse gegenüber den Steuervorlagen der Regierung eingenommen hat, ein ernster Hintergedanke ruht, nämlich der Hintergedanke, in der Bevölkerung das Verständniß dafür zu verschieben, wo der Schwerpunkt und die Verantwortlichkeit für diese Gesetze liegt; der Versuch, es so darzustellen, als ob eigentlich nur der Bundesstaat Preußen diese Steuergesetze brauchte und wollte. Die drei Steuergesetzentwürfe beruhen auf den Beschlüssen der Frankfurter Konferenz, also auf der Initiative der Gesammtheit der Bundesstaaten; sie sind daraufhin im Reichs⸗Schatzamt unter meiner Leitung ausgearbeitet und demnächst unter Zuziehung von Vertretern mehrerer Bundes⸗ regierungen und preußischer Ressorts berathen; der Herr Reichskanzler hat sie gut geheißen und dem Bundesrath vorgelegt; der Bundesrath hat sie sehr eingehend berathen, theilweise sogar abgeändert, und so sind sie formell und sachlich eine Vorlage der verbündeten Re⸗ gierungen für den Reichstag geworden. Und die verbündeten Re⸗ gierungen denken garnicht daran, auch nur eine dieser Vorlagen zurück⸗ zuziehen, auch nur eine dieser Vorlagen abzuschwächen; im Gegentheil, sie bestehen auf einer eingehenden Durchberathung und geben sich der Hoffnungthin, daß Sie im Interesse des Vaterlandes die Vor⸗ lagen annehmen werden. (Bravo! rechts; Lachen links.)
Abg. Fritzen (Zentr.): Ich hoffe, die Vorlage, wie sie hier liegt, nicht Gesetz werden wird. Der Schatzsekretär hat viele Dinge angeführt, auch Schuldenlasten der auswärtigen Staaten und des Reichs. Er hat dabei die Schulden der Einzelstaaten den Schulden des Reichs zugezählt, aber dabei vergessen, daß die Einzelstaaten, wie Preußen, Baden, Sachsen u. s. w. Staatseisenbahnen haben, die in Frankreich und England nicht vorhanden sind. So einfach kann also der Vergleich nicht gemacht werden. Daß indirekte Steuern nicht ganz ausgeschlossen werden können, ist richtig; aber wir haben doch schon so viele indirekte Steuern, welche die ärmeren Klassen belasten, deshalb muß man bei der Annahme neuer indirekter teuern vor⸗ sichtig sein. Den Bedenken der Regierung bezüglich der direkten
teichs⸗Einkommensteuer bezw. der Erbschaftssteuer trete ich voll⸗ ständig bei. Der Schatzsekretär hat sich über die Agitation der Tabackinteressenten beklagt; aber man kann ihnen diese Agitation nicht übel nehmen, denn sie glauben ja in ihrer Existenz bedroht zu sein; bei der Agitation des Bundes der Landwirthe ist auch manche Uebertreibung mit untergelaufen. Man muß nur in den Kern der Agitation eindringen, und da ergiebt es sich, baß gegen die Tabacksteuer eine solche Erbitterung herrscht, daß der Reichstag sich hüten sollte, darauf einzugehen. Daß die Tabackindustrie besonders auf dem Posten ist, ist felbst. verständlich bei einer Industrie, die seit 25 Jahren fortwährend be⸗ unruhigt ist. 1892 bei der Militärvorlage sagte man: Der Taback muß bluten. Der „Reichs⸗Anzeiger“ erklärte aber, daß eine höhere Besteuerung des Tabacks nicht beabsichtigt sei. Die Steuervorlagen kamen damals nicht zur Verhandlung, der Reichstag wurde auf⸗ Hass. Der neue Reichstag bewilligte die Militärvorlage mit der odifikation, daß die Kosten nicht auf die schwächeren Schultern gelegt werden sollten, daß man versuchen werde, die Kosten auf die stärkeren Schultern zu legen. In der Taback⸗ und Weinsteuer hat dieser Versuch keinen Ausdruck gefunden. Der Reichs⸗Schatzsekretär hat be⸗ stritten, daß die Angaben der Interessenten über den Konsumrückgang von 1879 richtig sind; dann hätte er uns in den Motiven doch die richtigen Zahlen geben sollen. Der Taback ist ein ganz unentbehrliches Genußmittel, ebenso wie der Kaffee (lebhafte Zustimmung), man kann ihn nicht mehr entbehren. Das habe ich 1866 erlebt, als, unsere Truppen in Eilmärschen nach Wien marschieren sollten. Die Trainkolonnen konnten nicht schnell genug folgen, aber so lange der Tabackvorrath ausreichte, hielten die Truppen aus und ließen in ihrem Eifer erst nach, als er aufgebraucht war. Die Vierpfennigzigarre wird in Zutunft mit 5 ₰ bezahlt werden 19 und das ist für den kleinen ann ein ganz gehöriger Preisaufschlag. Die Zigarren bis zu 6 machen 89 ½ % des ganzen Konsums aus; die Tabacksteuer muß also wesentlich auf die mittleren und unteren Klassen zurückfallen. Die Angabe der Interessenten, daß in der Tabackbranche 150 000 Arbeiter bes äftigt sind, dürfte nicht zu niedrig gegriffen sein, wenn in den abriken, d. h. in den Tabackbetrieben mit mehr als zehn Arbeitern, chon 107 000 Personen beschäftigt sind. Wenn der Staatssekretär den Industriellen Uebertreibungen vorgeworfen hat, so scheint er selbst bezüglich der Zahl der Arbeiter in den entgegengesetzten Fehler verfallen zu sein. Daß 1879 ein Rückgang des Konsums stattgefunden hat, ist durch die Statistik festgestellt und ergiebt sich namentlich, wenn man nicht einzelne Jahre, sondern größere Zeitabschnitte mit einander vergleicht, wobei die Mehreinfuhr des einen oder anderen Jahres ausgeglichen wird. Wenn nach der Vorlage der tgerren. konsum um 1/6, der Rauchtabackverbrauch um 1¼12 zurückgeht, so muß daraus die Entlassung einer größeren Anzahl von Arbeitern folgen und zwar mindestens um 20 000 Köpfe. Es wird aber auch eine Verschiebung in den Arbeitsverhältnissen eintreten. Die großen etriebe können die Kontrole aushalten; die kleinen Betriebe nicht, ie werden eingehen. Ferner wird der Fabrikant, um den Werth der aktura herabzudrücken, manche Arbeit dem Händler überlassen, z. B. 2s Sortieren und Verpacken der Zigarren. Man wird auch von schönen kostspieligen Aufmachungen der Zigarren absehen und die Hülfsgewerbe der Tabackindustrie: die Etiquettedruckerei, die Zi⸗ Harrenkistenfabrikation u. s. w., werden erheblich benachtheiligt werden. ie schlechten wirthschaftlichen Verhältnisse haben schon dahin geführt 3. B. die Handweber kaum genügende Beschäftigung haben. Dur ge von Vereinen u. s. w. ist es möglich geworden, diesen Leuten Zigarrenfabrikation zugängig zu machen. Diese Leute waren Werst brotlos und daher rührt gerade die Erbitterung in der Be⸗
wir die Militärkosten nicht auf die Matrikularbeiträge nehmen können, so ist die Tabackfabrikatsteuer die richtige Form einer sparsamen Verwaltun so lange sich nicht der Reichst beiträge beschränkt. Reichs⸗Einkommen⸗ sch würden wir alles mobi Der Abg. Richter w Regierung, wel werden soll, einen sol⸗ schaft durch die Aufhebung atrikularbeiträge immerfort erhöht, so wird dadurch zelstaaten und dem Reichstag begründet, gezwungen sein,
gegen diese Vorlage. Man sagt: Die Werthsteuer ist ein Zolltarif beruht auf der Gewichtsteuer. selben Zollsatz ein, theure Deshalb kann man den Grun rechtigkeit nicht so sehr in den Vordergrund stellen Taback daß die anderen Staaten u Man darf aber die Einnahmen nicht so Man müßte bei uns der Einnahme aus der die Tabackfabrikanten und ⸗Händler an steuer dem Staate außer der Tabacksteuer euer sollen 45 Millionen Mark mehr erzielt t mit der Vernichtung der Existenz einer großen on, mit der Brotlosigkeit vieler Tausend esammten Bevölkerung. dlage der Allerhöchsten Hand genommen haben, werden doch . een Vorlage zuzustimmen. politischen Freunde erklären, daß wir dieser en können. (Bewegung.) Die Durchführung wird darunter leiden, aber ich glaube, ist überhaupt undurchführbar. Die Wein⸗ der Steuer auf Kunst⸗ und Schaumwein, adurch fällt von den geplanten Mehrein⸗ daß von einer Ueberweisung von 40 Millionen inzelstaaten gar nicht mehr die Rede sein kann. Nach der ch der Lage, in der wir uns befinden, zu machen, welche die Militär⸗ welche die größte Schonung Steuer auf Kunst⸗ und S ch eine energische Zollerhöhung für Tabacks⸗ Mit der Börsensteuer zusammen ergiebt und da für die Militärvorlage jetzt nur so würden die fehlenden legt werden, was durchaus etracht zieht, daß die eigenen hren sich so steigern werden, chsenden Kosten der Militärvorlage zu decken. sogar verhältnißmäßig günstig. Abg. Freiherr von Stumm (Rp.): Ich bedauere, Vorredner es so dargestellt hat, als ob von der gemacht worden sind, die nicht gehalten wu richtiger, als der Regierung einen solchen Vor Reichskanzler hat damals ges gestaltet werden, die wirthschaft nicht mit hat darauf die Zusi die ärmeren Klasse Reichskanzler, er hat für di Zimmermann Reichskanzlers. daß die Besteueru vernünftige Mensch mußte steuer bringen würde, ja bringen mußte. Es konn herrschen: wird die Regierung mit dem M Ich spreche der Regierung meinen Dank dafür Monopol nicht gekommen ist; es würde noch als die jetzige Vorlage, zumal um die durch Und schließlich ist der Raucher en beim Mouopol nicht ihren weil man in Deutschland auf die amten weniger Werth legt, als auf Die Fabrikatsteuer bliebe also die Denn als die Regierung Bier und Branntwein
Die Pfeife des
Ja, unser ganzer
.w. gehen zu dem des Reichs wird man niemals
ag in der Bewilligung der Matrikular⸗ Die Sozialdemokraten wollen allerdings eine oder Reichs⸗Erbschaftssteuer einführen. Aber da⸗ le Kapital aus dem Lande hinaustreiben. ill die Liebesgabe aufheben. Wie können Sie von der esichert, daß die Landwirthschaft nicht belastet ortbruch erwarten, daß sie die Landwirth⸗ der Liebesgabe ruinirt? Wenn man die ein Gegensatz
Kaffee, Wein u. s oder theure Waare sind.
ob sie billige dsatz der Ge⸗ gerade beim
dem Taback einnehmen. ohne weiteres vergleichen. Tabacksteuer zurechnen, Einkommen⸗ und Gewerbe Aus der Tabackst werden; sie werden erkauf Anzahl von Unternehme Arbeiter und mit de Diejenigen, welche die Botschaft von 1881 in die sehr Bedenken tragen, einer sol namens meiner so wie sie liegt, n des Steuerreformplanes
dieser Steuerreformplan
steuer hat, mit Ausnahme keine Spur von Aussicht; d o viel weg,
zwischen den Ein wird schließlich arbeiträge selbst innezuhalten. ziemlich hoch; es ist nachgewiesen, die höchsten Steuern unter allen glaube, daß die V versprochen hat. mission gelingen würde Zweckmäßi Weinsteuer eine besond
Abg. Bassermann inl.): die Vorlage, ein anderer Theil aber i in derselben kein Steuerideal, Wir kommen zur Ablehnung a auch sehr sachlichen Gründen industrie selbst liegen. mit den Vorgängen in diesem Ha war der Taback 1892 in Aussicht genommen. en Gedanken fallen la sondere Signatur gehabt;
die Deckungskosten beschaffen will, des Reichskanzlers sind bis zur Ermüdung wiederholt wor eugt, wenn wir uns über die Deckungsfr ätten, wie es geschehen ist, so würde die Zu stags vielleicht eine andere geworden welche die Annahme der Militärvorl. Abg. Dr. Osann hat schon früher den
mit der Erhöhung der Unsere direkten Steuern sind daß wir bei den großen Einkommen Staaten Europas orlage alles das erfüllt, was der Es würde mich sehr fr. „recht bald ihre Arbeiten an dieser Vorlage zu g wäre es, wenn für die Taback⸗ und für die ere Kommission gewählt werden würde. heil meiner Freunde ist st anderer Meinung. Sie sehen sondern eine Schädigung der Industrie. us allgemeinen politischen Gründen und „welche auf dem Gebiet der Taback⸗ olitischen Gründe hängen zusammen 1 use und bei den Wahlen. für die Deckung der Kosten der M Aber angesichts der großen A 1 Die Wahlen haben ihre be⸗ die Deckungsfrage stand im Vorder⸗
r Unzufriedenheit der g Sozialpolitik auf Grun
Reichskanzler
icht zustimm wenn es der Kom⸗
müssen wir rränken, die Millionen flüsst vorlage erfordert, und zwar in einer olksmassen verbürgt. Außer der Steu weine wäre vielleicht no fabrikate herbeizuführen. das 36 Millionen Mark
43 Millionen Mark noth 7 Millionen auf die Matrikularbeiträge ge angemessen ist; namentlich wenn man in B Einnahmen des Reichs in den nächsten Ja sie genügen, um die wa In’ Preußen lieg
Ursprünglich ilitärvorlage gitation „hat
wendig sind,
e so ausge⸗ mmensetzung den sein (Sehr richtig!), nicht gesichert hätte. tandpunkt. dargelegt, welchen hätten gern die Einführun und wenn diese auch nur 10 — 15 Mi
en die Finanzen
Regierung Versprechungen Es ist nichts un⸗ wurf zu machen. agt: die Börsensteuer solle ergiebiger schwächeren Kräfte sollen geschont und die Land⸗ Steuern bedacht werden. Der Abg. Dr. Boeckel cherung verlangt, daß keine Konsumsteuer auf Darauf erklärte der
von Luxus⸗ onen ergeben cht zu unterschätzen ch, nicht nur als Zuschlag zur Einkommensteuer unter Die Reichs⸗Einkommensteuer falls nur empfehlen; sie wird Frage der Verme Wir haben die Ver⸗ inanzreform bedauert; ich spreche Freunde. Der Staatssekretär hat interessenten gewendet. Ich kann auch in vielen Punkten das Maß Allein, wenn man sieht, wieviel ustrie ihren Unterhalt finden, dann erade dieser In⸗ Der Schatz⸗ Bevölkerung, von diesem mmlungen, war man mit Ich stehe Besteuerung
steuern gesehen, hätten, so wäre doch der moralische Effekt ni gewesen. Auch eine Wehrsteuer halten wir Kopfsteuer, sondern auch als Schonung der schwächeren Exist und Reichs⸗Erbschaftssteuer kann ich eben kommen, denn die ird immer schwieriger werden. gsfrage mit der
n geworfen werden solle. rt daß er sich auf die Einzelheiten nicht einlassen könne; Vertrauen gefordert und der Abg. friedigt durch die Antwort des Aus den ganzen Verhandlungen kann man des Tabacks ausgeschlossen ist. sagen, daß die
kommen und muß Konsumsteuern w quickung der Deckun natürlich für einen Theil meiner sch gegen die Agitation der Taba diese Agitation begreifen, wenn sie des Erlaubten überschritten hat. Hunderttausende in der Tabackind wird man bei der fortwährende dustrie es begreifen, sekretär sprach von dem welches eine höhere B Gerechtigkeitsgefühl habe die ich abgehalten habe,
Standpunkt, lastung der Ausgaben erhöhen oder seinen kann mehr bluten, ist ein richtiger Sa wenn die Industrie und die infolge des Konsumrück bestritt der Schatzsekret Vorlage darauf rechnet wird sich schwer aufstellen lassen, hältnisse mitspielen. Ständen die Löhne rückgang nicht so bemerkli 1879 ist ein Konsumrückg viel stärker sein, Besonders bedauerli triebe geschädigt werden, weil dieselbe keine kostspiel daß die Tabackind nach den großen St Erwerbszweige eit kommt als in anderen. olge gehabt, daß die kleinen Händler bei der Branntweinbrennerei ist trotz ckgang der kleinen Brennereien eingetret
e Regierung das erklärte sich für be
eegierung die Taback⸗ te nur darüber Zweifel e onopol oder mit der Werthsteuer kommen. aus, daß sie mit dem schwerer durchzubringe große Anleihen nothwendig Monopol Geschädigten zu ents⸗ ch ein Mensch, und die Raucher hätt Geschmack befriedigt erhalten, technischen Eigenschaften des Be⸗ seine juristische einzige Steuerform. besteuert wissen
Natürlich blieb armen Mannes scheidet hierbei
n Beunruhigung daß sie sich ihrer Ha Gerechtigkeitsgefühl der deutschen steuerung des Tabacks verlangt; ich trotz der vielen Wahlversa nichts gemerkt; höchstens einverstanden.
n gewesen sein 8 eworden wären,
Vorbildung.
Der Taback tz, der aber bedenklich wird, zu leiden anfangen solcher eintreten würde, ierung selbst des Konsums aftlichen Ver⸗
einschränken. Taback übrig. vollkommen aus; fgehoben wird, wird der Pfeifentaback billiger werden die Zigarrenfabrikanten, r rauchen wird. Das Ergebniß der Vor⸗ eute nicht mehr, sondern weniger Lasten Reichen am au ist durch
Inlandsteuer au är, trotzdem die R Eine bestimmte
weil dabei die w di ie hoch, so würde der Ko ch sein, wie jetzt bei niedrigen Lö ang eingetreten; er
Steuererhöhung e ch wird es sein, da
daß man keine Zigarren me lage ist, daß die ärmsten L zu tragen haben, daß der Mittelstand etwas mehr und die meisten von der Tabacksteuer bezahlen müssen. Der Tabackb t worden; deshalb ist diese Vorlage, welche lsaß⸗Lothringen mit Jubel begrüßt worden. gegen die Vorla
wird diesmal sehr ine stärkere ist als ß die kleineren Be⸗ der Tabackindustrie igen Maschinen ꝛc. ie nicht so sehr n sich gezogen
acksteuer von zu Grunde ge⸗ aller Kautelen ten. Der große er Sache haben. wird, kann man von 10 000 Ar⸗ Daß das Alles jugendliche Ar⸗ Im Gegentheil, die ch die theuersten Arbeitskräfte „davon werde sie ihre Humanität hat da ihre Grenzen, len Gegenden meiner Heimath, wo cch mit dem Fabrikbetrieb verbunden Die Sozialdemokraten eer Tabacksteuer bemächtigt und wir haben jetzt in solchen Gegenden schon sozialdemo⸗ Auf die Tabackpflanzer müssen Der inländische Tabackbau ist Inlandssteuer bestand, sondern war, sodaß der Gebrauch aus⸗ zunahm, wobei allerdings der große Rolle spielte. icht erhöht und der Rau schem Taback hergestellt wi Zigarren, das ist jeden⸗
die Gewichtsteuer verdrän diese Steuer beseitigt, in
In Baden allerding eingenommen; ich hoffe, d zogen haben wird. bauer, daß das Entrippen des Tabacks und das A steuerfrei geschehen darf, wird durch die Vorla wieder dahin kommen, wo wir vor der
73 000 Pflanzer mit ihren Familien mehr sagt dem gegenüber die Zahl der Arbeiter, von deren Die Zahl wird jedenfalls nicht n Schatzsekretär nicht zustimmen, Es handelt sich bei den Personen und jugendliche nicht unbedingt an die Tabackindustrie s unterkommen können. überhaupt keine Entlassungen stattfinden, 8 eerr in Zukunft stet, dessen Geschmack wang angethan, wie dem Reisenden, e, italienische und französische Zigarre 9 handelte es sich um eine Vertheuerung sämmt⸗ 7, während nach der heutigen Vorlage zum theil deshalb ist ein so starker Die Kontrolen o gut gefallen las sten. In Amerika sind die Den Tabackfabrikanten muß uhe bekommen und die können sie nur wenn eine reelle Tabacksteuer eingeführt wird. man zum Pfeifenrauchen übergehen wird. en ist gesunder als ozialdemokratischen - daß dasselbe ein sehr nutzbringendes sein okraten den Arbeitern die Steuerlast er⸗ ch der Kon⸗ ontrolmarke
s waren die Pflanzer zuerst ich inzwischen schon ein Umschwung vo süddeutschen Taback⸗ uslaugen der Rippen e erfüllt. Wenn wir nur ewichtsteuer
icher Wunsch der andere Industrien
zur Selbständigk 1879 hat die
gangen sind, und ein deutlicher Rü Fabrikant kann Welcher Prozen schwer ermitteln; aber au beitern würde bedenklich ge beiter sind, davon kann gar keine Fabrikanten werden abzuwälzen.
würden wir
an hier gesprochen hat.
50 000 betragen. Dagegen kann ich den daß gar keine Entlassung stattfinden rrenarbeitern hauptsächlich um weibliche
Entlassung m
vielleicht einen erheblichen Nutzen von d pts tsatz von Arbeitern entlassen werden er, deren Schicksal ch schon die Entlassung geknüpft ist, die anderwärt auch die Möglichkeit, daß
r Publikum zu billigeren Zigarren übe für 5 ₰ eine Zigarre bekommt, d wird dadurch nicht ein solcher der im Auslande die österreichis⸗ rauchen muß. licher Tabacksorter r keine Vertheue onsumrückgang wie damals nicht
könnten sich die Tabackfabrikanten wo die Branntweinbrenner und die Zuckerfabrikan Kontrolmaßregeln sehr viel schwerer. daran liegen, daß sie endlich
Es besteht aber
emüßigt sein, si Der Cchatzsekrettr Humanität abhalten; aber die
wo das Geschä
ie jetzt 4 ₰
anfängt. In vie der landwirthschaftliche Betrieb no ist, gab es bisher keine Soziald haben sich dieser das Ergebniß, da kratische Stimmen bemerk wir alle mögliche Rücksicht nehmen.
zurückgegangen, aber nicht weil eine utz kein genügender s von Jahr zu Jahr
rung einzutreten braucht; rage der Taback u befürchten.
bar machen.
ländischen Taba Geschmack des Publikums zoll wird für die Tabackpflanzer n
der hauptsächlich aus inländi ppelten Steuersatz trag
Wäre das ein igarren rauchen.
nationales Unglück? ührer für das
roßen Vorliebe der Zigarrengeschaͤft schließe ich, eenn die Sozialdem so könnten sie den Arbeitern gestatten, iehen; denn die Einnahme aus der als die Einnahme aus der Steuer ang eintritt, so würde ich das, rbeiter, als ein nationales Glück Der Abg. Fritzen hat von der belebenden Wirku es wohl einen Unterschied gemacht amals statt einer 5 Zigarre geraucht hätten? Zum theil te Gewohnheit, deren Verminderung st ein Vortheil, daß die allerschwä Steuer fast ganz ausgeschlossen ’3 aber wenn eine Steuer nothwendig so dringend vor wie niemals, weil
— en wie die die Tabackpflanzer. nzern vor, wona
soll den do falls kein Vortheil für Resolution von Tabackpfla bar ist, wenn nicht der Zollschutz auf Kontrolmaßregeln werden nicht geei Tabackbauer zu erhöhen. stattet, aber bei unserem bureaukratische dahin kommen, daß nach den ersten Defraudatio
ch die Vorlage unannehm⸗ 85 ℳ eingeführt wird. Auch die gnet sein, die Zufriedenheit der
Erleichterungen ge⸗ esen wird nen die Kontrolmaß⸗
Rücktritt des
leichtern wollen, trolmarke zu entz falls viel grö sein wird. Wenn ein
Heute werden abgesehen von der Entlassung der
Konsumrück
Rauchens gesprochen; würde
annschaften d welche im Erwerbsleben seit dem wachsen wird auch in den Kreisen f dem Standpunkt, daß jede Mehr⸗ rhörte Eindringen muß die Vor⸗ ehreinnahmen
Unzufriedenheit, Fürsten Bismar der Arbeiter.
ck eingetreten ist, b Ich stehe nicht au belastung des Tabacks abzulehn in Tausende von Betrieben ka lage, so wie sie vorlie zu beschaffen durch Er
us zu wünschen chsten Schultern, en ist, aber dieses une In ich nicht billigen; i Wir sind bereit, öhung des Zolls auf den auslän
die Frauen, — gnügen ist selbst diese St ist, und eine Nothwendigkeit liegt
teuer nicht; t, ablehnen.